Familienzentrum. Integrative Kindertagesstätte Alpsray. Eingewöhnung in der U-3 Gruppe Ohne Eltern geht es nicht!

Transkript

1 Familienzentrum Integrative Kindertagesstätte Alpsray Eingewöhnung in der U-3 Gruppe Ohne Eltern geht es nicht!

2 In unserer Einrichtung ist die Beteiligung der Eltern am Eingewöhnungsprozess von sehr großer Bedeutung und gehört zu den festen Bestandteilen der pädagogischen Konzeption.

3 Kind Eltern Erzieherin Die Eingewöhnung bedeutet für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Sowohl die Eltern, das Kind als auch die Erzieherin haben viele verschiedene Fragen, die im Raum stehen.

4 Wird sie in Konkurrenz zu uns treten? Wird sie unser Kind mögen und verstehen? Können wir von unseren Ängsten, Zweifeln, vielleicht auch vom Misstrauen sprechen? Wird sie unser Kind an sich reißen?

5 Werden sie mich als Erzieherin ihres Kindes akzeptieren? Werden sie offen oder verschlossen sein für Gespräche mit mir? Empfinden sie mich als Konkurrentin oder als Partnerin?

6 Wirst du ohne uns zurecht kommen? Wirst du uns vermissen? Wirst du die Erzieherin vielleicht lieber mögen? Wird es dir hier gut gehen?

7 Werdet ihr mich in dieser Fremde alleine lassen? Werdet ihr meine Angst verstehen, weil alles für mich fremd ist? Werdet ihr mir ausreichend Zeit geben, damit ich hier vertraut werde? Werdet ihr meine Neugier verstehen und mich ausprobieren lassen?

8 Bei der Erforschung und Erkundung der Umwelt stellen die Eltern die dar, zu der das Kind zurückkehren kann, wenn es Zuwendung, Trost und Schutz braucht. Die Anwesenheit der Eltern während der Eingewöhnungszeit ermöglicht den Kindern, sich beobachtend und handelnd der neuen Umgebung zu zuwenden, sich von der aus mit der fremden Welt vertraut zu machen und langsam eine tragfähige Bindungsbeziehung zu einer Erzieherin aufzubauen.

9 Uns ist es sehr wichtig, dass alle Kinder, die in die U-3 Gruppe aufgenommen werden, die Möglichkeit bekommen sich an die neue Umgebung gut zu gewöhnen. Deswegen achten wir auf eine behutsame und individuelle Eingewöhnungszeit, die bei uns nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell gestaltet wird. Das Berliner Eingewöhnungsmodell wurde vom Institut für angewandte Sozialforschung (INFANS) entwickelt, um den Kindern gezielt den Übergang von der vertrauten Familienwelt in die noch unbekannte Welt in der Kindertagesstätte zu erleichtern.

10 Wie lange ein Kind von den Eltern in der Einrichtung begleitet werden muss, hängt immer vom Verhalten jedes einzelnen Kindes ab und ergibt sich individuell während des Eingewöhnungsprozesses, daher kann es auch nicht vorher geplant werden. Die Eingewöhnung des Kindes ist grundsätzlich dann abgeschlossen, wenn das Kind die Erzieherin als akzeptiert hat und sich von ihr trösten lässt.

11 GRUNDPHASE 3 TAGE Die Mutter/der Vater kommt mit ihrem Kind in die Einrichtung und bleibt mit ihm zusammen ca. 1 Stunde im Gruppenraum. Danach nimmt die Mutter/der Vater ihr Kind wieder mit nach Hause. In diesen 3 Tagen werden keine Trennungsversuche unternommen!!! Kind Eltern Erzieherin

12 ERSTER TRENNUNGSVERSUCH 4. TAG Einige Minuten nach der Ankunft im Gruppenraum verabschiedet sich die Mutter/der Vater vom Kind, verlässt den Raum und bleibt in der Nähe. Die Reaktionen des Kindes sind der Maßstab für die Fortsetzung oder Abbruch dieses Trennungsversuches, der bis maximal 30 Min. ausgedehnt werden kann. Danach wird eine vorläufige Entscheidung über die Dauer der Eingewöhnungsphase getroffen. Kind Erzieherin Mutter Tür

13 STABILISIERUNGSPHASE Kürzere Eingewöhnungszeit (ca. 6 Tage) Längere Eingewöhnungszeit (ca. 2-3 Wochen) Der Trennungsversuch ist positiv verlaufen, das Kind ließ sich von der Erzieherin trösten. Die Zeiträume im Gruppenraum ohne Mutter/Vater werden vergrößert, sie/er bleibt jedoch in der Einrichtung. Die Erzieherin übernimmt zunehmend die Versorgung des Kindes (wickeln, füttern, sich als Spielpartner anbieten. Der Trennungsversuch ist nicht positiv verlaufen, die vorzeitige Rückkehr der Mutter/des Vaters war notwendig. Der erneute Trennungsversuch muss erst in einigen Tagen unternommen werden. Die Zeiträume im Gruppenraum ohne Mutter/Vater werden schrittweise vergrößert, sie/er bleibt in der Einrichtung. Die Versorgung des Kindes wird ebenfalls schrittweise von der Erzieherin übernommen.

14 Die Mutter/der Vater hält sich nicht mehr in der Einrichtung, ist jedoch jederzeit erreichbar, falls die Tragfähigkeit der neuen Beziehung zur Erzieherin nicht ausreicht um das Kind in besonderen Fällen aufzufangen. SCHLUSSPHASE

15 Mit Unterstützung und Begleitung der Eltern ermöglichen wir dem Kind eine Bindungsbeziehung zur Erzieherin aufzubauen und die neue Umgebung kennenzulernen.

16 Suchen Sie sich eine ruhige Ecke im Gruppenraum und verhalten Sie sich grundsätzlich passiv. Reagieren Sie auf die Annäherung und die Blickkontakte Ihres Kindes positiv, nehmen Sie jedoch von sich aus keinen Kontakt zu ihm auf. Drängen Sie Ihr Kind nicht, sich von Ihnen zu entfernen oder etwas Bestimmtes zu tun.

17 Wenn Sie den Raum verlassen möchten, verabschieden Sie sich von Ihrem Kind und lassen Sie zu, dass Ihr Kind Ihnen eventuell folgt. Versuchen Sie, sich nicht mit anderen Dingen oder anderen Kindern zu beschäftigen. Halten Sie die abgesprochenen Zeiten ein.

18 IN DER EINGEWÖHNUNGSZEIT SPIELEN SIE EINEN SICHEREN HAFEN FÜR IHR KIND!!!