Pädagogisches Konzept Kleinstkindgruppe
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- Elsa Ina Böhm
- vor 6 Jahren
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1 Pädagogisches Konzept Kleinstkindgruppe Philosophie der Kindervilla Wir schaffen einen Lebensraum, in welchem sich Kinder vom Baby- bis zum Schulalter geborgen fühlen, die eigene Persönlichkeit entfalten können und ihren Platz in der Gemeinschaft finden. Wir fördern die Kinder spielerisch in allen Bereichen: in der Sozial- Sach- und Selbstkompetenz. Wir bieten eine kreative, vielfältige Lern- und Spielatmosphäre mit viel Bewegung in der Natur.
2 Einleitung: Auf der Kleinstkindgruppe werden täglich maximal 8 Kinder von 3 Monaten bis ca. 2 Jahren betreut. Davon höchstens 5 Kinder unter 18 Monate. Personal: Die Kleinstkindgruppe wird von zwei Co- Gruppenleiterinnen mit einem Pensum von 160% geleitet. Die Pädagogin, welche 100% arbeitet, verfügt über eine Weiterbildung im Bereich Kleinstkinder. Mit auf der Gruppe arbeiten zwei Fachfrauen Kinderbetreuung in Ausbildung, welche im 3. Lehrjahr sind. Räumlichkeiten der Kleinstkindgruppe: Der Gruppe stehen insgesamt 66 qm als Spielfläche zur Verfügung. Zusätzlich steht eine grosszügige Terrasse mit einer Gesamtfläche von 42 qm die teilweise überdacht ist zur Verfügung. Ausserdem verfügen wir über einen grossen Garten, der von allen genutzt werden kann. Gestaltete Umgebung: Wir bereiten eine Umgebung vor, die Anregungen bietet und den Kindern die Möglichkeit zu Tätigkeiten gibt, an denen sie sich entfalten können. Je nach Alter der Kinder wird entsprechendes entwicklungsförderndes Material zur Verfügung gestellt.
3 Pädagogische Grundhaltung Haltung/ Menschenbild/ Kinderbild Wir orientieren uns an einem humanistischen Menschenbild. Vom humanistischen Menschenbild aus betrachtet, ist jeder Mensch eine eigenständige, in sich wertvolle Persönlichkeit und wir respektieren die Verschiedenartigkeit der Kinder. Jedes Kind muss ernst genommen werden in seiner ganz eigenen Art und Ausdrucksweise, auch wenn sie uns unverständlich erscheint - für das betreffende Kind hat sie einen Sinn. Umsetzung in der Praxis Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten und zu unterstützen. Es ist uns wichtig, dass jedes Kind seine Individualität und Persönlichkeit entfalten kann, indem wir ihm Zeit und Raum dafür bieten. Die Aufgabe der ErzieherIn ist es, sichere, stabile Beziehungen aufzubauen. Die Erzieherin bietet dem Kind eine sichere Basis. Diese ermöglicht den Kindern zu explorieren, d.h das Kind erkundet seine Umwelt. Eine vorbereitete Umgebung, die den Bedürfnissen des Kindes/ der Gruppe, den Entwicklungsschritten und Interessen entsprechen ermöglichen dem Kind ein selbständiges Lernen. Um dies zu gewährleisten, sind genaue Beobachtungen und das Wissen der einzelnen Entwicklungsschritte die Grundlage Dabei orientieren wir uns insbesondere an ihren Ressourcen. Ein strukturierter Alltag mit individuellen Ritualen gibt den Kindern Orientierung und Sicherheit und ermöglicht Ihnen ein eigenständiges Handeln.
4 Essenssituation Unsere Köche/Köchinnen bereiten die Säuglingsnahrung täglich frisch zu. Die Nahrung wird an die Gewohnheiten und Bedürfnisse der Kindern sowie an die Wünsche der Eltern angepasst. Es wird gesunde, abwechslungsreiche und säuglingsgerechte Nahrung angeboten. Wir bieten den Eltern zudem die Möglichkeit für das Kind abgepumpte Muttermilch in die Kita zu bringen oder zum Stillen herzukommen. Wir geben den Kindern genügend Zeit, das Essen mit den Händen und dem Mund zu entdecken. Es ist ihnen erlaubt, mit allen Sinnen zu geniessen. Sie ertasten, fühlen, riechen und schmecken das Essen - sie erleben zum Beispiel die Konsistenz und die Temperatur. Die Erzieherin erkennt jeweils den Fortschritt des Säuglings und bietet dementsprechend die passenden Hilfsmittel zum Essen und Trinken an. Schlafsituation Die jüngsten Kinder bestimmen ihren Schlafrhythmus selber. Da wir dies als sehr wichtig erachten, werden wir sie weder aufwecken noch zum Schlaf zwingen. Auch nicht auf Verlangen der Eltern. Bei den älteren Kindern streben wir an, sie an den Schlafrhythmus der Sonnen- und Mondgruppe zu gewöhnen, da sie später auf diese wechseln werden. Wir bieten den Kindern einen ruhigen angenehmen Ruheort an, wo sie je nach Bedürfnis im Bett, Dondolo etc. schlafen können. Eine vertraute Person begleitet das Kind ins Schlafzimmer, legt es hin und bleibt bei Bedarf mit im Zimmer.
5 Bezugspersonen/Vertrauenspersonen Die Aufgabe der Erzieherinnen ist es, eine Vertrauensbasis sowohl mit dem Kind als auch mit den Eltern zu schaffen. Eine gute Beziehung zeichnet sich durch Nähe, Empathie, Verfügbarkeit und Verlässlichkeit der Bezugspersonen aus. Um die Signale des Säuglings zu erkennen und angemessen darauf reagieren zu können, brauchen die Bezugspersonen viel Feingefühl. Man muss die Signale des Säuglings beobachten, wahrnehmen, sich einfühlen, sie richtig interpretieren um dann entsprechend darauf zu reagieren. Durch das Feingefühl, das wir dem Säugling entgegenbringen, wird die Basis für eine positive Erzieherin-Kind-Beziehung gelegt. Wenn eine sichere Basis vorhanden ist wird eine Bezugsperson zum Orientierungspunkt des Säuglings, und erleichtert ihm somit die Exploration. Wenn das Kind sich auf die Bezugsperson verlassen kann, lernt es kurze Trennungen und kleine Frustrationen zu tolerieren. Eintrittsgespräch: Die zuständige ErzieherIn meldet sich ca. 2 Wochen vor Eingewöhnungsbeginn um einen Termin für das Eintrittsgespräch zu vereinbaren. Im Eintrittsgespräch werden: - Wünsche und Erwartungen beider Parteien geklärt. - wichtige Informationen über das Kind mitgeteilt. - Notfallblatt und Abholberechtigung ausgefüllt. - weitere Termine vereinbart.
6 Eingewöhnung: Wir arbeiten angelehnt an das Berliner Eingewöhnungsmodell. Für das Kind ist es wichtig, dass es während der Eingewöhnungsphase regelmässig kommt, möglichst täglich. Um den Eingewöhnungsprozess optimal zu unterstützen gilt es, längere Fehlzeiten zu vermeiden, weil dies zu Verzögerungen führen könnte. Um dem Kind die notwendige Sicherheit zu geben, bleibt die Bezugsperson (Mutter, Vater, Oma, Opa etc. ) die ersten Tage mit dem Kind in der Kita. Die Bezugsperson nimmt in dieser Zeit eine zurückhaltende und beobachtende Rolle ein. Dies ermöglicht der Erzieherin eine Beziehung zum Kind aufzubauen und gewährt der Bezugsperson gleichzeitig einen Einblick in die Arbeitsweise der ErzieherInnen. In Absprache zwischen ErzieherIn und Bezugsperson wird der Zeitpunkt der ersten kurzen Trennung vom Kind vereinbart. Ein kurzer, für das Kind deutlich erkennbarer Abschied ist wichtig. Die Bezugsperson verlässt den Gruppenraum und bleibt in dieser Zeit in der Kindervilla. Weitere Schritte der Eingewöhnung werden von nun an ganz individuell auf das Kind abgestimmt. - Tageszeit, Dauer und Anwesenheit werden verabredet. - Sie tauschen Informationen zur Befindlichkeit Ihres Kindes mit der ErzieherIn aus. Setzt sich das Kind aktiv mit seiner Umwelt auseinander und lässt sich in Belastungssituationen von der Erzieherin trösten und wendet sich ihr zu, hat die Erzieherin die Funktion der sicheren Basis übernommen. Die Eingewöhnung gilt somit als abgeschlossen. Während und auch nach der Eingewöhnung wird für jedes Kind ein Rapportheft geführt um z.b. Schlaf- und Essverhalten wie auch Erlebnisse und Besonderheiten zu notieren. Die Eltern sind gebeten dieses Heft Zuhause weiter zu führen.
7 Umgewöhnung: Die Umgewöhnung eines oder mehrerer Kinder auf eine der Tandemgruppen wird ca. 3 Monate im Voraus geplant. Als erstes findet ein Elterngespräch zwischen den Eltern und der zuständigen ErzieherIn statt. In diesem werden die Eltern ausführlich informiert über: zuständige Bezugspersonen, Ablauf, Umgewöhnungsdaten etc. und lernen die neuen Gruppenräume kennen. Des Weiteren findet im Voraus ein Gespräch über das übertretende Kind zwischen den beiden GruppenleiterInnen statt, in dem alle relevanten Informationen über das Kind weitergegeben werden. Die Dauer der Umgewöhnung wird individuell an das Kind angepasst. Die Gestaltung gewährleistet optimalerweise die Begleitung von beiden Bezugspersonen. Damit die neue Gruppe sich optimal auf die Umgewöhnung vorbereiten kann, wird sie frühzeitig informiert. Alle gruppeninternen Vorkehrungen wie Namensschilder, Zahnbürste, Garderobenfach, Wickelfach usw. werden getroffen. Das Kind und die Eltern sollen sich von Anfang an willkommen fühlen. Ca. 3 Monate nach der Umgewöhnung findet ein Reflektionsgespräch zwischen den Eltern und der neuen GruppenleiterIn statt.
8 Kooperation zwischen den Eltern und der Kindervilla: Wir arbeiten nach dem Kooperationsmodell. Das bedeutet konkret: - Vertrauen ist die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. - Beide Seiten öffnen sich füreinander, machen ihre Erziehungsvorstellungen transparent und kooperieren zum Wohle des Kindes. Auf einen täglichen Informationenaustausch zwischen Eltern und Erzieherinnen legen wir grossen Wert, um den Bedürfnissen jedes einzelnen Kindes gerecht werden zu können. Schwerpunkt des täglichen Informationsaustausches ist der aktuelle Schlaf- und Essrhythmus sowie die allgemeine Befindlichkeit des Kindes. Es ist von Bedeutung, über besondere Ereignisse bezüglich der Lebenssituation des Kindes zu informieren (Spitalaufenthalt eines Familienmitgliedes, Trennung o.ä...) Ebenso wichtig ist am Abend der Austausch über das Kind und seinen Tag. Beide Seiten haben jederzeit das Recht, einen Gesprächstermin zu vereinbaren.
Wir fördern die Kinder spielerisch in der Sozial-, Sach- und Selbstkompetenz.
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