Herausforderungen und Perspektiven für Lernende Schulen in der digitalen Welt Prof. Dr. Birgit Eickelmann
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- Michaela Bruhn
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1 Herausforderungen und Perspektiven für Lernende Schulen in der digitalen Welt Prof. Dr. Birgit Eickelmann Fachtagung Schulaufsicht,Schulaufsicht im Wandel: Reform der Schulaufsicht Digitalisierung der Schule Bochum, 17. November 2017
2 Schulen in der digitalen Welt Herausforderungen Technisierung und Digitalisierung aller Lebens- und Arbeitsbereiche Forderung, dass Schulen notwendige digitale Kompetenzen vermitteln, wird weltweit immer nachdrücklicher formuliert Anforderung an Schulen und Schulsysteme in der digitalen Gesellschaft Wahrnehmung eines veränderten Bildungsauftrags gesellschaftliche Teilhabe und selbstbestimmtes Handeln ermöglichen Bildungsgerechtigkeit: digitale Spaltung vermeiden und Förderung der Leistungsspitze Kindern und Jugendlichen Berufs- und Lebensperspektiven aufzeigen Chancen und Potenziale für das fachliche und überfachliche Lernen und Lehren nutzen Herausforderungen für Schulen und Perspektiven für die Schulaufsicht?
3 Schulen in der digitalen Welt Herausforderungen Verbesserung von Anwendungskompetenzen Learn to use ICT Umgang mit neuen Technologien erlernen Use ICT to learn Potenziale neuer Technologien für das fachliche Lernen nutzen Unterstützung des fachlichen Kompetenzerwerbs durch besondere Möglichkeiten der Wissenserschließung im Fachunterricht Vermittlung des kompetenten und reflektierten Umgangs mit neuen Technologien und digitalen Informationen Erwerb von Medienkompetenz bzw. sogenannter digitaler Kompetenzen Unterricht und Lernprozesse neu denken und innovieren Realisierung neuer Lern- und Unterrichtsformen Nutzung der Potenziale neuer Technologien für Lernprozesse Veränderung der Lernkultur
4 Schulen in der digitalen Welt Perspektiven Perspektiven für die Schulaufsicht umfassendes Verständnis des Lernens mit und über digitale Medien unterstützen Schulen sowohl bei der konzeptionellen Arbeit zur Integration digitaler Medien in schulische Lehr-Lernprozesse als auch bei der Umsetzung unterstützen Unterstützung von Schulentwicklungsprozessen Innovationen zulassen und fördern Handlungsspielraum und Freiraum für Erprobung Wissenstransfer innerhalb und zwischen Schulen fördern Lehrerkooperationen und schulische Netzwerke systematisch unterstützen Lehrerbildung, Curricula, Maßnahmen zur Sicherung von Schulqualität entwickeln Qualität
5 Schulen in der digitalen Welt Herausforderungen Computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Achtklässlerinnen und Achtklässlern im internationalen Vergleich (ICILS 201) Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in Deutschland im internationalen Mittelfeld (52 Leistungspunkte) Teilnehmer M (SE) SD (SE) I II III IV V Tschechische Republik 55 (2.1) 62 (1.6) Kanada (O.) 547 (.2) 7 (2.2) Australien 542 (2.) 78 (1.6) Dänemark 542 (.5) 69 (2.0) Polen 57 (2.4) 77 (1.7) 1 2 Norw egen 57 (2.4) 72 (1.6) Republik Korea 56 (2.7) 89 (1.5) Niederlande 55 (4.7) 82 (2.9) 2 Kanada (N. & L.) 528 (2.8) 80 (2.) Schw eiz 526 (4.6) 72 (2.6) VG EU 525 (1.1) 77 (0.7) Deutschland 52 (2.4) 78 (2.0) Slow akische Republik 517 (4.6) 90 (.) 2 5 Russische Föderation 516 (2.8) 77 (1.7) 2 Hongkong 509 (7.4) 95 (4.8) VG OECD 516 (0.9) 79 (0.6) Kroatien 512 (2.9) 82 (1.7) Slow enien 511 (2.2) 69 (1.2) Internat. Mittelw ert 500 (0.9) 81 (0.6) Litauen 494 (.6) 84 (2.6) Chile 487 (.1) 86 (2.5) Argentinien (B. A.) 450 (8.6) 94 (4.0) 5 Thailand 7 (4.7) 96 (2.6) Türkei 61 (5.0) 100 (.0) Perzentile: 5% 25% 75% 95% Mittelwert und Konfidenzintervall ( 2 SE) Teilnehmer, die signifikant über dem M ittelwert von Deutschland liegen (p <.05). Kein signifikanter Unterschied zum M ittelwert in Deutschland. Teilnehmer, die signifikant unter dem M ittelwert von Deutschland liegen (p <.05). 1 2 Kursiv gesetzt sind die Benchmark-Teilnehmer. Die nationale Zielpopulation entspricht nicht der 8. Jahrgangsstufe. Die Gesamtausschlussquote liegt über 5%. Bos, Eickelmann & Gerick, 2014; Fraillon et al., 2014
6 1 2 5 Kompetenzstufe I Kompetenzstufe II Kompetenzstufe III Kompetenzstufe IV Kompetenzstufe V Schulen in der digitalen Welt Herausforderungen Prozentuale Verteilung der Schülerinnen und Schüler (Jgst. 8) auf die CIL-Kompetenzstufen Fast 0 % der Jugendlichen in Deutschland erreichen nur die beiden unteren Kompetenzstufen. Sehr schmale Leistungsspitze (1,5 %). Kursiv gesetzt sind die Benchmark-Teilnehmer. Die nationale Zielpopulation entspricht nicht der 8. Jahrgangsstufe. Die Gesamtausschlussquote liegt über 5%. Die Schüler- und Schulgesamtteilnahmequote liegt unter 75%. Abweichender Erhebungszeitraum A Inkonsistenzen sind im Rundungsverfahren begründet. Teilnehm er II III IV V Republik Korea Kanada (O.) Australien Niederlande Kanada (N. & L.) Polen Tschechische Republik Norw egen Hongkong VG OECD Dänemark Slow akische Republik VG EU Internat. Mittelw ert Schw eiz Russische Föderation Kroatien Deutschland Litauen Chile Slow enien Argentinien (B. A.) Thailand Türkei % 25% 50% 75% 100% Kompetenzstufe I Kompetenzstufe II Kompetenzstufe III Kompetenzstufe IV Kompetenzstufe V II III IV V Anteil der Schülerinnen und Schüler, der mindestens folgende Kompetenzstufe erreicht Bos, Eickelmann et al., 2014
7 Schulen in der digitalen Welt Herausforderungen Bildungsdisparitäten in Deutschland im Bereich digitaler Bildung Geschlecht Mädchen (!) erzielen durchschnittlich signifikant höhere computer- und informationsbezogene Kompetenzen als Jungen (16 Leistungspunkte). Soziale Lage Differenzen in den Kompetenzen zuungunsten von Jugendlichen aus schwächeren sozioökonomischen Lagen (ca. 40 Leistungspunkte) Migrationshintergrund Differenzen in den Kompetenzen zuungunsten von Jugendlichen mit Migrationshintergrund (ca. 40 Leistungspunkte), die an Gymnasien auch unter Kontrolle der sozialen Lage bestehen bleiben Bos, Eickelmann et al., 2014
8 Schulen in der digitalen Welt Herausforderungen Häufigkeit der Computernutzung durch Lehrpersonen im Unterricht im internationalen Vergleich (ICILS 201) (Angaben der Lehrpersonen in Prozent) 4 5 A B Jeden Tag Mindestens einmal in der Woche, aber nicht jeden Tag Mindestens einmal im Monat, aber nicht jede Woche Weniger als einmal im Monat Nie Kursiv gesetzt sind die Benchmark-Teilnehmer. Die Lehrer- und Schulgesamtteilnahmequote liegt unter 75%. Abweichender Erhebungszeitraum. Teilnehmer A Kanada (N. & L.) Australien Kanada (O.) Dänemark Hongkong Norwegen Niederlande 5 Russische Föderation Republik Korea Litauen Slowenien Tschechische Republik VG OECD Chile Internat. Mittelwert VG EU Slowakische Republik Thailand Türkei Polen Kroatien 4 Deutschland Differenzen zu 100 Prozent sind im Rundungsverfahren begründet. Aufgrund der sehr geringen Rücklaufquoten für die Lehrerbefragung können keine Befunde für Argentinien (Buenos Aires) und die Schweiz angeführt werden % der Lehrpersonen Eickelmann, Schaumburg, Drossel & Lorenz, % 25% 50% 75% 100%
9 Schulen in der digitalen Welt Herausforderungen Häufigkeit unterrichtliche Computernutzung (Länderindikator Schule digital 2016) Baden-Württemberg Bayern Berlin Thüringen Schleswig-Holstein NRW 2016 Mecklenburg-Vorpommern Rheinland-Pfalz Bremen Nordrhein-Westfalen Sachsen-Anhalt Sachsen Brandenburg Niedersachsen Saarland Hessen Hamburg Deutschland Nur etwa 45% der Lehrkräfte nutzen digitale Medien regelmäßig, mindestens einmal wöchentlich im Unterricht. 0% 10% 20% 0% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Jeden Tag Mindestens einmal in der Woche, aber nicht jeden Tag Mindestens einmal im Monat, aber nicht jede Woche Seltener als einmal im Monat Nie Differenzen zu 100 Prozent sind im Rundungsverfahren begründet. Länderindikator 2016 Lorenz, Endberg & Eickelmann, 2016
10 Länder mit höheren Anteilen an Lehrerzustimmung Länder mit mittleren Anteilen an Lehrerzustimmung Länder mit niedrigeren Anteilen an Lehrerzustimmung Schulen in der digitalen Welt Herausforderungen Mehrwert von Fortbildungen (Länderindikator Schule digital 2016) (Angaben der Lehrpersonen in Prozent; Kategorie Zustimmung) Länder mit höheren Anteilen an Lehrerzustimmung Berlin Brandenburg Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Länder mit mittleren Anteilen an Lehrerzustimmung Bayern Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Länder mit niedrigeren Anteilen an Lehrerzustimmung Baden-Württemberg Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Thüringen Einschätzung der Lehrpersonen zum Potenzial von Fortbildungen zur Auseinandersetzung mit Lehrmethoden (Bundesländervergleich) Länderindikator 2016 Eickelmann, Lorenz & Endberg, 2016
11 Schulen in der digitalen Welt Herausforderungen Verfügbarkeit von Unterrichtsbeispielen (Länderindikator Schule digital 2016) (Angaben der Lehrpersonen in Prozent; Kategorie Ja) Anteil der Lehrpersonen in NRW deutlich (signifikant) geringer als in anderen Bundesländer (abgesehen von Baden-Württemberg) in Anlehnung an Lorenz, Endberg & Eickelmann, 2016, S.9, hier nur die Ergebnisse für 2016
12 Schulen in der digitalen Welt Perspektiven Perspektiven für die Schulaufsicht Maßnahmen so gestalten, dass alle Schülerinnen und Schüler profitieren geeignete schulische Rahmenbedingungen schaffen Lehrerkompetenzen in den Blick nehmen: u.a. Fortbildungsangebote verbessern Beispielmaterial zur Verfügung stellen (für Unterricht, aber auch für SE-Prozesse) Querverbindungen zu anderen Themen herstellen: Vielfalt, Inklusion, Ganztag etc. Curricula und Lehrerbildung zügig (!) entwickeln KMK-Strategie Bildung in der digitalen Welt liegt seit Dezember 2016 vor Kompetenzrahmen Medienpass NRW liegt seit Oktober 2017 vor UMSETZUNG
13 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Aktuelle Literatur Herbst 2017 für die Schulpraxis und die Schulaufsicht. Heft 79 (2017) FES 2017 Heft /2017 Heft 5/2017 nds Siehe auch upb.de/eickelmann.
14 Kompetenzrahmen Medienpass NRW
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