Uferfiltration im Kontext der Klimaänderung
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- Cathrin Bader
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1 Uferfiltration im Kontext der Klimaänderung Samuel Diem AF-Consult Switzerland AG (AF-Colenco) Matthias Rudolf von Rohr, Janet Hering, Hans-Peter Kohler, Olaf Cirpka, Mario Schirmer, Urs von Gunten Eawag Infotag,
2 Uferfiltration Heute NOM o Wichtige Trinkwasserressource (30-35%) von sehr guter Qualität o Reinigungsleistung Filtration, Sorption, mikrobieller Abbau Abbau von NOM
3 Uferfiltration Heute o Natürliches organisches Material (NOM) Gelöstes (dissolved) und partikuläres organisches Material (DOM+POM) o Mikrobieller Abbau von NOM (DOM+POM) CH 2 O + O 2 CO 2 + H 2 O o Heute: oxische Verhältnisse DOC: Dissolved Organic Carbon POC: Particulate Organic Carbon
4 Uferfiltration Morgen o Sommermonate im Jahr 2085 T: +4-5 K Niederschlag: -25% Höhere Frequenz und Intensität von Hitzewellen
5 Uferfiltration Morgen o Sommermonate im Jahr 2085 Niedriger Abfluss: kleinere Verdünnung, höhere DOC Konzentration Höhere Temperatur: höhere mikrobielle Aktivität o Komplette Sauerstoffzehrung: anoxische Verhältnisse
6 Uferfiltration Morgen o Anoxische Verhältnisse Bildung von unerwünschten Spezies (Nitrit, Ammonium, Mangan(II), Eisen(II)) Humantoxikologie, Ästhetik, Desinfektion, Verockerung Zusätzliche Aufbereitung erforderlich
7 Uferfiltration Morgen o Hitzesommer 2003 Andreas Scholtis, AfU, TG
8 Ziel 1. Besseres Prozessverständnis: Abhängigkeit des NOM-Abbaus und der Sauerstoffzehrung von Klimavariablen T und Q 2. Quantifizierung im Modell: Entwicklung eines reaktiven Transportmodells, welches die T- und Q- Abhängigkeit dieser Prozesse quantifiziert
9 Ziel 1. Besseres Prozessverständnis: Abhängigkeit des NOM-Abbaus und der Sauerstoffzehrung von Klimavariablen T und Q 2. Quantifizierung im Modell: Entwicklung eines reaktiven Transportmodells, welches die T- und Q- Abhängigkeit dieser Prozesse quantifiziert
10 Probennahmen Feldstandort Niederneunforn
11 Probennahmen o Probennahmekampagnen Sommer/Winter
12 Probennahmen o Probennahmekampagnen Sommer/Winter o Periodische Probennahmen Breites Spektrum an T- und Q-Bedingungen
13 Probennahmen 13 d 0.5 d o Fluss- und Grundwasserproben O 2, DOC, NO 3 - Temperatur (T), Abfluss (Q) o Fliesszeiten R050: 0.5 d R023: 13 d
14 Temperatureffekt Konzentrationsprofile o Höchste mikrobielle Aktivität zwischen Fluss und R050 o Nitrat als Redoxpuffer o O 2 -Zehrung deutlich höher im Sommer als im Winter o DOC-Zehrung ± identisch
15 Temperatureffekt Periodische Probennahmen?
16 Temperatureffekt Säulenversuche o 20 C (Sommer), 5 C (Winter) o Sand vom Flussbett der Thur o Mit Flusswasser betrieben o Aufenthaltszeit in der Säule 0.5d ( Thur R050 ) o 13 Probennahmestellen entlang Säule
17 Temperatureffekt O 2 vs. DOC Thur-R050 Eingang-Ausgang o O 2, Sommer > O 2, Winter?? o DOC Sommer DOC Winter o DOC erklärt nur 10-20% der O 2 im Sommer Andere Kohlenstoffquelle Mikrobieller Abbau von organischem Material: CH 2 O + O 2 CO 2 + H 2 O
18 Temperatureffekt O 2 vs. DOC Thur-R050 Eingang-Ausgang o O 2, Sommer > O 2, Winter POC POC o DOC Sommer DOC Winter o DOC erklärt nur 10-20% der O 2 im Sommer Andere Kohlenstoffquelle o POM in Flussbettsedimenten POM ist wichtigste Kohlenstoffquelle im Sommer
19 Temperatureffekt Sauerstoffprofile Konzentrationsprofile bei 30 C o Kinetik 0. Ordnung o 30 C: anoxische Bedingungen o Redoxprozesse mit N-Spezies o Nitrit und Ammonium o Nur teilweise Denitrifikation
20 Abflusseffekt O 2 & DOC Niedriger Q Hohes DOC Hohes DOC Hohes O 2
21 Abflusseffekt O 2 o O 2 x Q O 2 nimmt zu bis 60 m 3 /s Stagniert oberhalb o Kompensation für T-Abhängigkeit T<15 C T>15 C
22 Abflusseffekt O 2 o O 2 x Q O 2 nimmt zu bis 60 m 3 /s Stagniert oberhalb o Kompensation für T-Abhängigkeit T<15 C T>15 C
23 Abflusseffekt O 2 o O 2 x Q O 2 nimmt zu bis 60 m 3 /s Stagniert oberhalb o Kompensation für T-Abhängigkeit T<15 C T>15 C o Konzept: Höherer POM-Input Bessere POM-Verfügbarkeit Höhere mikrobielle Aktivität Höhere O 2 -Zehrung Andreas Schoch
24 Ziel 1. Besseres Prozessverständnis: Abhängigkeit des NOM-Abbaus und der Sauerstoffzehrung von Klimavariablen T und Q 2. Quantifizierung im Modell: Entwicklung eines reaktiven Transportmodells, welches die T- und Q- Abhängigkeit dieser Prozesse quantifiziert
25 Kontinuierliche O 2 -Messung o R050: O 2, T, EC o Thur: O 2, T, EC, Q o Intervall: 15 min o Dauer: 9 Monate
26 Kontinuierliche O 2 -Messung Thur und R050 o Tägliche O 2 Schwankungen im Fluss o T-Effekt o Q-Effekt
27 Kontinuierliche O 2 -Messung Thur und R050 o Tägliche O 2 Schwankungen im Fluss o T-Effekt o Q-Effekt Andreas Schoch
28 Modellaufbau Stochastisch-konvektiv reaktiver Transport DO: Dissolved Oxygen (O 2 )
29 Modellaufbau Stochastisch-konvektiv reaktiver Transport DO: Dissolved Oxygen (O 2 )
30 Modellaufbau Stochastisch-konvektiv reaktiver Transport DO: Dissolved Oxygen (O 2 )
31 Modellaufbau Stochastisch-konvektiv reaktiver Transport DO: Dissolved Oxygen (O 2 )
32 Modellaufbau Stochastisch-konvektiv reaktiver Transport DO: Dissolved Oxygen (O 2 )
33 Modellaufbau Stochastisch-konvektiv reaktiver Transport DO: Dissolved Oxygen (O 2 )
34 Modellaufbau Effektive O 2 -Zehrungsrate o Abhängig von: Temperatur (T) Abfluss (Q)
35 Modellaufbau Effektive O 2 -Zehrungsrate o Temperaturfaktor f T o Abflussabhängige Rate k(q)
36 Modellaufbau Die 3 Elemente o Fliesszeitenverteilung g(τ) o Temperaturfaktor f T o Abflussabhängige Rate k(q)
37 Modellaufbau Die 3 Elemente O Connell (1990), Soil Biol. Biochem. o Fliesszeitenverteilung Dekonvolution von EC-Zeitreihen o Temperaturfaktor Literatur o k(q)-beziehung Aus O 2 -Zeitreihen geschätzt
38 Effektive Zehrungsrate o Höchstes Risiko für anoxische Verhältnisse an unserem Standort Hitzewellen Erhöhte Abflüsse (>50 m 3 /s)
39 Simulation der gesamten O 2 -Zeitreihe o Erfolgreiche Simulation der beobachteten O 2 -Dynamik Langzeitige Variationen: T-Effekt
40 Simulation der gesamten O 2 -Zeitreihe o Erfolgreiche Simulation der beobachteten O 2 -Dynamik Langzeitige Variationen: T-Effekt Kurzzeitige Variationen: Q-Effekt
41 Simulation der gesamten O 2 -Zeitreihe o Erfolgreiche Simulation der beobachteten O 2 -Dynamik Langzeitige Variationen: T-Effekt Kurzzeitige Variationen: Q-Effekt Tägliche Schwankungen
42 Simulation der gesamten O 2 -Zeitreihe o Erfolgreiche Simulation der beobachteten O 2 -Dynamik o Auf andere Uferfiltrationssysteme übertragbar o Risiko anoxischer Verhältnisse besser einschätzen
43 Fazit o POM wichtigste Kohlenstoffquelle Für grössten Teil der O 2 -Zehrung verantwortlich o Erhöhter POM-Eintrag während Hochwasser o Erhöhte Temperaturen & häufigere Hitzewellen Auftreten anoxischer Verhältnisse möglich o Nitrat wirkt als Redoxpuffer Aber: Bildung von Nitrit und Ammonium o Monitoring O 2 - und Nitrat-Konzentrationen Redoxzustand erfassen Massnahmen ergreifen o Reaktives Transportmodell Verlässliche Bestimmung der O 2 -Konzentration im Grundwasser f(t, Q) Auswirkung unterschiedlicher Klimaszenarien Risiko anoxischer Verhältnisse besser beurteilen
44 Verdankung o o Amt für Umwelt o Andreas Raffainer, Roger Mégroz, Lena Froyland, Tobias Vogt, Simone Peter, Sebastian Huntscha, Irene Brunner, Aua Labor, Jacqueline Traber, Sabrina Bahnmüller, Eduard Hoehn, Peter Reichert, Daniel Käser, Ryan North, Simon Figura, Gruppe Hydrogeologie
45 Vielen Dank!
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