Sozialbericht 2009 der Stadt Erlangen Stadt Erlangen, Abteilung Statistik und Stadtforschung

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1 11/09 Sozialbericht 09 der Stadt Erlangen Stadt Erlangen, Abteilung Statistik und Stadtforschung

2 Vorwort Liebe Erlangerinnen, Liebe Erlanger, nach den Berichten der Bundesregierung und der Regierung des Freistaates Bayern legt nun die Stadt Erlangen einen Bericht über die soziale Lage innerhalb unserer Stadtgrenzen vor. Dieser Bericht wurde von der Abteilung für Statistik und Stadtforschung in Zusammenarbeit mit dem Sozialamt sowie dem Jugendamt erarbeitet. Auch wenn Erlangen nach wie vor zu den im Bundesvergleich - wohlhabenden Städten gehört, deren Bürger ein überdurchschnittliches Einkommen und überdurchschnittlich hohes Bildungsniveau haben, ist es wichtig und notwendig, sich mit dem gesamten sozialen Spektrum zu beschäftigen. Auch in unserer Stadt leben Menschen unter oder knapp über der Armutsgrenze, erreichen nicht die Bildungsabschlüsse, die ihren Fähigkeiten entsprechen und haben es daher schwer, wirtschaftlich auf eigenen Füßen zu stehen. Die generelle Tendenz und die monatlichen Zahlen beispielsweise zum SGB II und SGB XII werden auch außerhalb eines Sozialberichtes engmaschig beobachtet und veröffentlicht. Sie sind wichtige Indikatoren für Politik, interessierte Bürger und Verwaltung. Dennoch hat dieser Bericht seine Berechtigung, da wir nun nicht nur aktualisierte Zahlen haben, sondern Zusammenhänge erkennen können: Bildung, Nutzung von Informationstechnologie, Fragen zu Senioren oder Menschen mit Migrationshintergrund werden ebenso beleuchtet wie das Herunterbrechen der Zahlen auf einzelne Stadtbezirke. Der Bericht wird für die Arbeit in den betreffenden Ämtern, aber auch für Politik und engagierte Bürger, Vereine und Verbände eine solide Arbeitsgrundlage für die kommenden Jahre sein. Erklärtes Ziel der Stadt Erlangen ist es, allen Bürgerinnen und Bürgern, allen Menschen in allen Generationen Vorraussetzungen zu bieten, dass sie ihre Zukunft nicht nur selber planen können, sondern finanziell unabhängig sind und damit möglichst wenig von Transferleistungen leben müssen. Auch hierfür sind die Leistungen aus dem Sozialamt und aus dem Jugendamt ein wichtiger Beitrag, denn beide Ämter helfen nicht nur finanziell, sondern stehen in vielen Lebenssituationen mit Rat und Tat zur Seite. Wir hoffen, dass dieser Sozialbericht eine informative Grundlage für die Arbeit zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger sein wird. Mit freundlichen Grüßen Dr. Elisabeth Preuß Bürgermeisterin und Sozialreferentin

3 Sozialbericht 09 der Stadt Erlangen Zusammenfassung Der vorliegende Sozialbericht liefert Informationen über die soziale Lage der Bevölkerung Erlangens. Umfangreiches statistisches Datenmaterial wurde dazu unter den Aspekten der Lebenslagen und der Verteilung von Armut und Reichtum ausgewertet. Die wichtigsten Ergebnisse: Das monatliche Pro-Kopf-Einkommen der Erlangerinnen und Erlanger beträgt durchschnittlich rund 1.0 Euro. Wie überall in der Bundesrepublik Deutschland gibt es auch in Erlangen eine große Kluft zwischen Arm und Reich: Während ein Viertel der Erlanger mit einem Einkommen von weniger als 1.0 Euro lebt, verfügt ein weiteres Viertel über ein Einkommen von mehr als 2.0 Euro. Die niedrigsten Durchschnittseinkommen finden sich im Tal (Bezirk 04), in Teilen Büchenbachs (Bezirke 76 und 77) sowie in Bachfeld (Bezirk 44). Spitzenreiter sind In der Reuth (Bezirk 71), der Burgberg (Bezirk ) und Loewenich (Bezirk 23). Wenn man die Erlanger mit einem Pro-Kopf-Einkommen von weniger als 755 Euro (Hälfte des Median-Einkommens) als relativ einkommensarm definiert, so trifft dies auf rund 16 Prozent der Bevölkerung zu. Jeder Fünfzehnte verfügt über ein Pro-Kopf-Einkommen von unter 0 Euro. Zehn Prozent der Bevölkerung haben ein hohes Pro-Kopf-Einkommen von mehr als 2.8 Euro. Diese findet man vor allem am Burgberg (Bezirk ), in der Altstadt (Bezirk 01), in Loewenich (Bezirk 23) und im Röthelheimpark (Bezirk 33). Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen von Deutschen ist ein Viertel höher als das von Nicht- Deutschen. Letztere sind häufiger geringfügig beschäftigt und seltener voll erwerbstätig. Deutsche leben zudem öfter in einem Doppelverdienerhaushalt und arbeiten häufiger in hoch dotierten Berufspositionen. Ein Vergleich der Pro-Kopf-Einkommen nach Nationalität zeigt, dass unter den Nicht-Deutschen nationalitätsspezifisch große Unterschiede bestehen. Während aus bestimmten Herkunftsländern Spitzenverdiener in Erlangen ansässig sind, finden sich am anderen Ende des Spektrums Flüchtlinge, die oft auf Sozialleistungen angewiesen sind. Der Bezug von Sozialleistungen kann ein Ausweisungsgrund sein. Deshalb ist bei Nicht- Deutschen anzunehmen, dass häufig Sozialleistungen trotz formeller Anspruchsberechtigung nicht in Anspruch genommen werden. Die Wohnbedingungen von Migranten sind tendenziell schlechter als die der deutschen Bevölkerung. Hohe Schulbildung und hohes Einkommen fördern sich gegenseitig. Die Chancen für höhere Bildungsabschlüsse der Kinder sind größer, wenn auch die Eltern über solche Abschlüsse verfügen. Allerdings wird dies von einem Einkommenseffekt überlagert: Kinder von einkommensschwachen Eltern sind deutlich seltener auf Gymnasien zu finden, auch wenn die Eltern über eine gute Schulbildung verfügen. Frauen arbeiten häufig in geringer bezahlten Berufen im Vergleich zu Männern mit gleicher schulischer Vorbildung. Sie verdienen dadurch im Berufsleben weniger, zahlen geringere Beiträge in die Rentenkasse und verfügen somit auch über niedrigere Altersbezüge. Arbeitslosengeld I spielt heute nur noch eine untergeordnete Rolle, da die Anspruchsdauer durch die Hartz-Reformen verkürzt wurde und Arbeitslose schneller in den Rechtskreis des SGB II fallen, wo sie Hartz IV-Empfänger werden. Auch bei Arbeitslosen gibt es räumliche Konzentrationen, hier vor allem am Anger (Bezirk ), in Bruck (Bezirke 42, 44, 45) sowie in Frauenaurach (Bezirk 61) und Büchenbach Dorf (Bezirk 76). Sowohl beim Arbeitslosengeld I als auch bei der Quote der Hartz IV-Empfänger ist Erlangen im bayerischen Vergleich im untersten Bereich, wobei es allerdings große Unterschiede zwischen einzelnen Bevölkerungsgruppen und räumliche Konzentrationen gibt. Auch in Erlangen sind Kinder überdurchschnittlich häufig von Hartz IV abhängig. Mehr als jedes achte Kind unter drei Jahren in Erlangen ist Hartz IV-Empfänger. Jeder vierte Alleinerziehendenhaushalt ist auf Hartz IV angewiesen. Junge Familien und Alleinerziehende sind darüber hinaus überdurchschnittlich häufig auf geförderten Wohnraum angewiesen. Besonders hohe Anteile an Hartz IV-Empfängern finden sich in einem Teilgebiet des Röthelheimparks (Bezirk 33), am Anger (Bezirk ) und in Büchenbach Nord (Bezirk 77). Am Anger und in Büchenbach Nord finden sich auch bei den Kindern die höchsten Anteile. Bei der Grundsicherung im Alter sind unter der ausländischen Bevölkerung weitaus höhere Anteile zu finden als unter der deutschen: Während nur gut ein Prozent der Deutschen im Alter von 65 Jahren oder älter Leistungen zur Grundsicherung bezieht, sind es fast 14 Prozent der Nicht-Deutschen. Unzureichende Altersbezüge bei Ausländern sind auf gebrochene Erwerbsbiografien in Bezug auf das deutsche Rentenversicherungssystem Stadt Erlangen, Abteilung Statistik und Stadtforschung, Postfach 31, Erlangen, Tel. (09131) statistik@stadt.erlangen.de Internet: Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet

4 zurückzuführen sowie das allgemein niedrigere Lohnniveau bei Ausländern. Von niedrigen Einkommen sind unter den Senioren vor allem alleinstehende Frauen betroffen, meist Witwen. Den heutigen Senioren, die in der Zeit des Wirtschaftswunders im Berufsleben standen, folgt nach und nach eine Seniorengeneration, deren Altersbezüge eher von wirtschaftlicher Rezession geprägt sein werden. Es ist mit einem zunehmenden Anteil an Senioren mit unzureichender Altersvorsorge zu rechnen. Alleinerziehende in mehr als 90 Prozent der Fälle handelt es sich um Frauen - sind überdurchschnittlich häufig von Einkommensarmut betroffen. Hier liegen die Probleme vor allem in der Vereinbarkeit von Kindererziehung und einer Erwerbstätigkeit mit angemessenem Einkommen. Alleinerziehende verfügen häufig über niedrigere schulische und berufliche Bildungsabschlüsse und somit auch über geringere Einkommen. Außerdem haben sie häufig keine Möglichkeit, einer vollen Erwerbstätigkeit nachzugehen. Dass Kinder ein Armutsrisiko darstellen, zeigt auch die Situation der vollständigen Familien in Erlangen. Das Pro-Kopf-Einkommen sinkt, je größer die Familie ist. Aus einer Befragung von Eltern ergibt sich, dass das Haushaltseinkommen häufig nur dann ausreicht, wenn - oft unfreiwillig - beide Elternteile arbeiten. Die Zunahme prekärer Beschäftigungsverhältnisse und der Beschäftigung in Mini - und Midi - Jobs und der Leiharbeit führt zur Erwerbsarmut bzw. ist oft schon Ausdruck eines bereits bestehenden Armutsrisikos, denn immer häufiger wird durch Nebenjobs das in der Haupterwerbstätigkeit erzielte Einkommen aufgebessert. Betrachtet man die Abweichung vom durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen nach verschiedenen soziodemografischen Merkmalen (Abb. 1), so zeigen sich starke Abweichungen nach unten in den Gruppen mit niedrigem schulischen und beruflichen Bildungsgrad sowie bei Beschäftigung in niedrigen Berufspositionen. Die größten Abweichungen vom Durchschnittseinkommen nach oben ergeben sich bei den leitenden Angestellten und den männlichen Singles. Ein Index für soziale Belastung gibt Aufschluss darüber, wo und bei welchen Bevölkerungsgruppen sich Problembelastungen tendenziell konzentrieren. In kleinräumiger Betrachtung zeigen sich besonders starke Belastungen in Bachfeld (Bezirk 44), gefolgt von Büchenbach Dorf (Bezirk 76), dem Anger (Bezirk ), Schönfeld (Bezirk 42), Rathenau (Bezirk 41) und Tal (Bezirk 04). Geringe Belastungen finden sich in der Reuth (Bezirk 71), in Dechsendorf Ost (Bezirk 81), Neuses (Bezirk ), Tennenlohe (Bezirk 52), Dechsendorf West (Bezirk ), am Burgberg (Bezirk ) sowie in Sieglitzhof (Bezirk 22). 1. Einleitung Die Sozialberichte von Bund und Land aus jüngster Zeit haben über die letzten zwei bis drei Jahrzehnte hinweg ein stetiges Anwachsen der Armutsquoten in Deutschland ergeben völlig unabhängig davon, wer in Bonn oder Berlin gerade an der Regierung war. Es ist deshalb nicht nur legitim, sondern sinnvoll und notwendig, wenn sich die vor Ort Verantwortlichen in Politik, Verwaltung und Verbänden mit den Ursachen dieser Entwicklung auseinandersetzen und sich auf die Suche nach wirksamen Gegenstrategien machen. Der vorliegende Sozialbericht für die Stadt Erlangen hat das Ziel, möglichst umfassende Informationen über die soziale Lage der Bevölkerung bereitzustellen. Eine Vielzahl statistischer Daten wird unter den Aspekten der Lebenslagen, der Verteilung von Armut und Reichtum sowie im Hinblick auf besondere Armutsrisiken bei einzelnen Personengruppen analysiert. Es sollen ein umfassender Zugang zur sozialen Lage der Bevölkerung aus unterschiedlichen Blickwinkeln ermöglicht und Anknüpfungspunkte für weitere Untersuchungen gegeben werden. Dabei ist es notwendig, räumliche Beziehungen darzustellen, um ungleiche Lebensbedingungen in wirtschaftlicher und sozialer Sicht innerhalb Erlangens aufzuzeigen. Anhand statistischer Daten und deren Beziehungen zueinander ist es möglich, sich der sozialen Lage der Erlanger so anzunähern, dass ein umfassendes Bild von Armut und Reichtum entsteht. Der Sozialbericht soll darüber informieren, welche potentiellen und tatsächlichen sozialen Problemlagen in Erlangen vorhanden sind. Ein Augenmerk liegt auf Personengruppen, die besonderen Problemlagen ausgesetzt sind. Grundlage der statistischen Auswertungen sind Datenbestände zum Stichtag Sollten Daten zu diesem Stichtag nicht oder noch nicht vorhanden sein, wurde auf Daten zum Stichtag zurückgegriffen. Wichtige Datenquelle ist der Einwohnerbestand aus dem Meldewesen; dieser dient als Grundlage für die Berechnung der Haushaltestruktur als prägendes Strukturmerkmal der Lebenslage. Dabei können auch sehr differenzierte Auswertungen für kleine Gebietseinheiten vorgenommen werden. Weiterhin kann auf einige Daten des Amts für Soziales, Arbeit und Wohnen zurückgegriffen werden sowie auf Informationen aus dem Stadtjugendamt. Die Bundesagentur für Arbeit liefert Datensätze über Hilfeempfänger nach SGB II sowie Zahlen über Arbeitslosigkeit in Erlangen. Sehr hilfreich sind die Befragungen, die von der Abteilung Statistik und Stadtforschung regelmäßig durchführt werden. Bei den seit 01 stattfindenden Bürgerbefragungen Leben in Erlangen werden immer auch Sozialstruktur-Merkmale abgefragt. Hier liegen Daten in einer Differenziertheit vor, wie sie momentan keine andere Quelle bietet. Neben den allgemeinen Bürgerbefragungen liegt außerdem eine Befragung der Abteilung 4 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

5 Männer Frauen Deutsche Nicht-Deutsche Singles männlich Singles weiblich Paare ohne Kind Paare mit einem Kind Paare mit zwei Kindern Paare mit 3 und mehr Kindern Alleinerziehende Einwohner unter 15 Jahre Einwohner im Alter 15 bis unter 25 Jahre Einwohner im Alter 25 bis unter 35 Jahre Einwohner im Alter 35 bis unter Jahre Einwohner ab 65 Jahre geringfügig Beschäftigte Teilzeitbeschäftigte Vollerwerbstätige Rentner Selbständige Leitende Angestellte Mittlere Angestellte Facharbeiter/innen Einfache Angestellte Un- und Angelernte Personen mit Volks-/Hauptschulabschluss Personen mit mittlerer Reife Personen mit (Fach-)Hochschulreife -% -% -% -% -% -10% +10% +% +% +% +% +% Abb. 1: Prozentuale Abweichung vom durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen Statistik und Stadtforschung aus dem Jahr 08 vor, bei der im Auftrag des Stadtjugendamtes jede zweite Familie mit Kindern unter 11 Jahren befragt wurde. Viele Darstellungen erfolgen kleinräumig auf Basis der statistischen Distrikte oder statistischen Bezirke in Form von Karten. Die Stadt Erlangen ist zur Zeit in statistische Bezirke unterteilt, wobei 39 bewohnt sind. Statistische Distrikte sind eine weitere Unterteilung der Bezirke in kleinere Einheiten: Momentan gibt es 115 bewohnte Distrikte in Erlangen. Übersichtskarten über die Einteilung des Stadtgebietes in Bezirke und Distrikte finden sich am Ende dieses Berichts. Daten werden auf Basis von Distrikten ausgewiesen, wenn die Datenlage eine solche Differenzierung erlaubt; ansonsten erfolgt die Darstellung auf Ebene der Bezirke. Regelmäßig kommt es vor, dass die Fallzahlen in einzelnen Bezirken oder Distrikten zu gering sind, so dass keine zuverlässigen Aussagen möglich sind. Dies kommt in Gebieten zustande, die aufgrund ihres Zuschnitts nur wenige Einwohner umfassen; so sind z.b. im Bezirk Industriehafen momentan nur 48 Einwohner mit Hauptwohnsitz gemeldet. Für solche Gebiete werden keine Werte ausgewiesen; sie sind in den Karten grau dargestellt. 2. Bevölkerung Zum lebten in Erlangen Personen mit Hauptwohnsitz, davon 49 Prozent Männer und 51 Prozent Frauen. Etwa zwei Drittel der Erlanger leben in den Stadtgebieten östlich der Regnitz, jeder Zwölfte wohnt im Zentrum. Die Bevölkerungszahl ist dabei in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und wird nach neuesten Prognoserechnungen innerhalb der nächsten 15 Jahre auf knapp Einwohner ansteigen. Weiterhin sind in Erlangen zur Zeit Personen mit Nebenwohnsitz gemeldet. Zusammen mit der Hauptwohnungsbevölkerung ergeben sich so Wohnberechtigte. Sämtliche Daten und Analysen in diesem Bericht beziehen sich jedoch lediglich auf die Personen, die mit Hauptwohnsitz in Erlangen gemeldet sind, da Aussagen über die Nebenwohnungsbevölkerung relativ unzuverlässig sind. Es ist davon auszugehen, dass es sich bei der Nebenwohnungsbevölkerung überwiegend um Studenten handelt: Fast jeder zweite Einwohner mit Nebenwohnsitz in Erlangen ist zwischen und Jahre alt. Häufig kommt es vor, dass Studenten nach Beendigung des Studiums Erlangen verlassen, ohne ihren Nebenwohnsitz wieder abzumelden. Es ist also Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 5

6 davon auszugehen, dass sich unter der Bevölkerung mit Nebenwohnsitz Personen verbergen, die längst nicht mehr in Erlangen leben. Wie hoch dieser Anteil ist, kann leider nicht abgeschätzt werden. Abb. 2 zeigt den aktuellen Altersaufbau der Erlanger Hauptwohnungsbevölkerung in Form einer Bevölkerungspyramide. Auf der horizontalen Achse ist die Anzahl der Personen, auf der vertikalen das Alter dargestellt. Die Alterspyramide zeigt die typische Form, wie sie heutzutage üblich ist: Bei den Altersjahren um Mitte ist ein Einbruch zu sehen, der durch Geburtenausfälle infolge des zweiten Weltkrieges zustande gekommen ist. Bei den Altersjahren unter zeichnet sich der allgemeine Geburtenrückgang ab, der Ende der er Jahre begonnen hat ( Pillenknick ). Diese Abnahme bei den unter -Jährigen wird überlagert von den stark besetzten Altersjahren zwischen und, was typisch ist für eine Studentenstadt. Im Wintersemester 08/09 studierten am Studienort Erlangen der Friedrich-Alexander-Universität Studenten. Obwohl ein beträchtlicher Teil der Studenten nicht mit Hauptwohnsitz in Erlangen gemeldet ist oder auch gar nicht in Erlangen wohnt, prägen die Studentenjahrgänge stark den Altersaufbau in Erlangen. Bei den 25- bis -Jährigen ist ein leichter Überschuss bei den Männern zu erkennen. Einen etwas größeren Überschuss gibt es bei den Frauen ab 55 Jahren. Insbesondere bei den oberen Altersjahrgängen und den Hochbetagten überwiegen Frauen stark. Hier spiegelt sich die höhere Lebenserwartung der Frauen, die in Erlangen heute bei durchschnittlich 85,7 Jahren liegt. Die Lebensspanne der Frauen ist somit im Schnitt mehr als fünf Jahre länger als die der Männer, welche in Erlangen zur Zeit durchschnittlich,4 Jahre alt werden. Das Geschlechterverhältnis verändert sich bei Einwohnern über Jahren so weit, dass in dieser Altersklasse auf einen Mann zwei Frauen kommen. Im Hinblick auf den Familienstand der Erlanger Bevölkerung äußert sich der Frauenüberschuss als besonders starke Ausprägung bei den Witwen (Abb. 3). Unter den 7,6 Prozent der volljährigen Einwohner, die verwitwet sind, sind 83 Prozent weiblichen Geschlechts. Unter Erlangens Bevölkerung ab 18 Jahren ist darüber hinaus ein gutes Drittel ledig. Im Stadtzentrum ist der Anteil der Ledigen besonders hoch: sechs von zehn Volljährigen sind dort unverheiratet. Etwa die Hälfte der erwachsenen Erlanger ist verheiratet. Acht Prozent sind geschieden. Die Herkunft der Erlanger Bevölkerung lässt sich unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachten. Die Staatsangehörigkeit ist dabei nach wie vor ein wichtiges Merkmal. Neben der Staatsangehörigkeit bekommt der Begriff des Migrationshintergrundes eine zunehmende Bedeutung, da außer den klassischen Ausländern - also Personen mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit - weitere Personenkreise Abb. 2: Männer Abb. 3: Männer Männerüberschuss 1000 Frauen Frauenüberschuss Altersaufbau der Erlanger Bevölkerung zum Auf Tausend der jeweiligen Bevölkerung ledig verheiratet verwitwet geschieden Hauptwohnungsbevölkerung zum nach Familienstand Frauen 10 6 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

7 mit Migrationserfahrung existieren. Dabei handelt es sich um eingebürgerte Deutsche, optionspflichtige Deutsche, Aussiedler sowie Familienangehörige von Personen mit Migrationshintergrund. Seit dem Jahr 00 bekommen Kinder ausländischer Eltern mit unbefristeter Aufenthaltserlaubnis die deutsche Staatsangehörigkeit, wenn die Eltern seit mindestens acht Jahren in Deutschland leben. Neben der deutschen Staatsangehörigkeit übernimmt das Kind dann ebenfalls die Staatsangehörigkeit(en) der Eltern. Nach dem Optionsmodell muss es sich jedoch nach Erreichen der Volljährigkeit entscheiden, ob es die deutsche oder die ausländische Staatsangehörigkeit behalten will. Ausländer können eingebürgert werden, wenn sie ein unbefristetes Aufenthaltsrecht in Deutschland haben und mindestens acht Jahre hier leben. Weitere Vorraussetzungen für eine Einbürgerung sind: Die Person bzw. Familie muss ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten können. Es müssen ausreichende Deutschkenntnisse vorhanden sein und ein Einbürgerungstest abgelegt werden. Personen, die eingebürgert werden möchten, dürfen nicht wegen einer Straftat verurteilt sein und müssen sich zur Grundordnung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland bekennen. Ein Ausländer, der eingebürgert wird, verliert dabei i.d.r. seine alte Staatsangehörigkeit. Als Aussiedler gilt, wer nach dem Bundesvertriebenengesetz deutscher Staatsangehöriger oder deutscher Volkszugehöriger ist und u.a. in Zusammenhang mit den Ereignissen des zweiten Weltkrieges seinen Wohnsitz durch Vertreibung verloren hat. Zu den Herkunftsländern von Aussiedlern zählen u.a. die ehemalige Sowjetunion, das ehemalige Jugoslawien, die ehemalige Tschechoslowakei, Polen, Ungarn und Rumänien. Aussiedler, die ab 1993 nach Deutschland kamen, werden als Spätaussiedler bezeichnet. Da Aussiedler die deutsche Staatsangehörigkeit haben und es auch nicht registriert ist, ob jemand ausgesiedelt ist oder nicht, kann nur indirekt ermittelt werden, bei wem es sich um Aussiedler handelt. Dies geschieht mittels verschiedener Merkmale wie z.b. dem Geburtsort, anhand dessen man erkennen kann, ob er in einem typischen Aussiedlerland liegt. Bei den Angaben zu Aussiedlern handelt es sich also um errechnete Werte, die auf Indizien basieren. Zum Personenkreis mit Migrationshintergrund zählen darüber hinaus die Familienangehörigen von Ausländern, Eingebürgerten und Aussiedlern, sofern sie im selben Haushalt leben. Dies umfasst Lebenspartner und Kinder. Abb. 4 zeigt die Erlanger Bevölkerung mit deutscher und ausländischer Staatsangehörigkeit. Gut 13 Prozent der Erlanger haben eine nicht-deutsche Staatsangehörigkeit. Der Ausländeranteil an der Bevölkerung ist bei den 25- bis -Jährigen mit fast 23 Prozent am höchsten, wogegen die Anteile bei Kindern und Senioren relativ gering sind. Männer Auf Tausend der jeweiligen Bevölkerung Abb. 4: Männer Abb. 5: ausländische Staatsangehörigkeit deutsche Staatsangehörigkeit Frauen Hauptwohnungsbevölkerung mit deutscher und nicht-deutscher erster Staatsangehörigkeit zum Auf Tausend der jeweiligen Bevölkerung ehemaliges Jugoslawien Türkei ehemalige Sowjetunion Italien Sonstige Einwohner mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit zum Frauen Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 7

8 Der Altersaufbau der ausländischen Bevölkerung ist in Abb. 5 zu sehen. Dabei sind die Herkunftsländer und Nationalitätengruppen hervorgehoben, die am häufigsten anzutreffen sind. Aus Ländern des ehemaligen Jugoslawien stammen 13,8 Prozent. Darunter sind Personen im Alter um Jahre besonders stark vertreten. Weitere 13,6 Prozent der Ausländer stammen aus der Türkei. Acht Prozent der ausländischen Bevölkerung kommen aus der ehemaligen Sowjetunion, wobei hohe Anteile vor allem bei jungen Frauen im Alter von 25 bis 35 Jahren aufzufinden sind. Jeweils etwa sechs Prozent stammen aus Italien und Österreich. Der Rest verteilt sich auf weitere Länder, wobei Erlangen mit Einwohnern aus rund 1 Ländern recht bunt ist. Unter den Personen mit Migrationshintergrund stellen die Ausländer die größte Gruppe dar (Abb. 6). In Bezug auf die Gesamtbevölkerung Erlangens sind knapp fünf Prozent Eingebürgerte, fast sechs Prozent Aussiedler und etwa acht Prozent der Erlanger sind Familienangehörige von Personen mit Migrationshintergrund. Unter den minderjährigen Einwohner Erlangens befinden sich 3,7 Prozent mit Optionspflicht. Diese Kinder ausländischer Eltern müssen sich mit Erreichen der Volljährigkeit entscheiden, ob sie die deutsche Staatsangehörigkeit behalten wollen oder die ausländische annehmen möchten. Insgesamt leben in Erlangen rund 33.8 Personen mit Migrationshintergrund, darunter etwa Familienangehörige. Man kann also sagen, dass fast jeder dritte Erlanger Migrationserfahrung hat. 3. Haushalte, Familien und Formen des Zusammenlebens Während die Betrachtung der Bevölkerungsstruktur auf personenbezogene Eigenschaften gerichtet ist, stehen bei haushaltsbezogener Betrachtungsweise Lebensgemeinschaften im Mittelpunkt. Ein Aspekt gesellschaftlichen Wandels ist die Veränderung der Formen des Zusammenlebens: diese wandeln sich im Lauf der Zeit, neue Formen werden hervorgebracht und alte zurückgedrängt. Zunehmend verbreitet sind außerdem Haushalte von Alleinstehenden. Folgende Formen von Haushalten werden in diesem Bericht unterschieden: Familien Einpersonenhaushalte Ehepaare und nichteheliche Lebensgemeinschaften ohne Kind Ehepaare und nichteheliche Lebensgemeinschaften mit mindestens einem Kind Alleinerziehende Sonstige Mehrpersonenhaushalte Als Kinder zählen alle im Haushalt lebenden minderjährigen Nachkommen. Bei den sonstigen Mehrpersonenhaushalten handelt es sich i.d.r. um Wohngemeinschaften und um Haushalte, in denen Eltern mit Nachkommen zusammenleben, die alle bereits das 18. Lebensjahr vollendet haben. Unter Familien werden die Paarhaushalte mit mindestens einem Kind und die Alleinerziehendenhaushalte zusammengefasst. Eingebürgerte 15,1% Optionsdeutsche 1,8% Aussiedler 18,2% Personen ohne Migrationshintergrund 67,6% Personen mit Migrationshintergrund 32,4% Ausländer,8% Familienangehörige 24,0% Abb. 6: Bevölkerung nach Migrationshintergrund zum Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

9 46,0 49,7.791 Haushalte Familien 4,8 4,3 29,2 11,4 39,0 15,7 Abb. 7: Haushaltstypen zum Abb. 8: Familien nach Kinderzahl zum Die traditionelle Form der Ehe ist nach wie vor die dominante Form des Zusammenlebens, ist jedoch rückläufig. Waren im Jahr 1995 noch über 55 Prozent der erwachsenen Erlanger und Erlangerinnen verheiratet, so ist deren Anteil innerhalb der kurzen Zeitspanne bis heute kontinuierlich auf etwa Prozent zurückgegangen. Der Anteil der Geschiedenen stieg hingegen im gleichen Zeitraum von sechs auf rund acht Prozent. Trotzdem ist der Anteil der nichtehelichen Lebensgemeinschaften nur gering. Nur jedes zehnte zusammenlebende Paar ist nicht verheiratet. Nur etwa jedes 16. Paar mit Kindern lebt in einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft. Die Prozent der unverheirateten Erwachsenen resultieren hauptsächlich aus den 46 Prozent Einpersonenhaushalten in Erlangen (Abb. 7). Gut 29 Prozent der Haushalte bestehen aus Ehepaaren oder nichtehelichen Lebensgemeinschaften ohne Kinder. In 15,7 Prozent der Erlanger Haushalte leben Paare mit Kindern. Diese ergeben in Summe mit den 4,3 Prozent der Alleinerziehendenhaushalte, dass jeder fünfte Erlanger Haushalt ein Familienhaushalt ist, also Eltern oder Elternteile, die zusammen mit mindestens einem minderjährigen Kind im Haushalt leben. Die übrigen knapp fünf Prozent der Haushalte sind sonstige Mehrpersonenhaushalte. Der durchschnittliche Haushalt besteht in Erlangen rechnerisch aus 1,98 Personen. In den Familien leben im Schnitt 1,64 Kinder. Bei fast der Hälfte der Familien handelt es sich um Familien mit Einzelkindern (Abb. 8). In 39 Prozent der Familien leben zwei Kinder. Etwa jede zehnte Familie umfasst drei oder mehr Kinder. Abb. 9 zeigt den Altersaufbau der Erlanger Hauptwohnungsbevölkerung zum differenziert nach Haushaltstypen. Es ist deutlich zu erkennen, dass es sich bei den Haushalten der Alleinerziehenden überwiegend um Frauen mit Kindern handelt; auf mehr als 90 Prozent der Alleinerziehenden trifft dies zu. Bei den Einpersonenhaushalten zeigt sich, dass die Anteile bei den erwachsenen Männern bis unter Jahren höher sind als die der Frauen. Dabei handelt Männer Auf Tausend der jeweiligen Bevölkerung Abb. 9: Einpersonenhaushalt (Ehe-)paar ohne Kind (Ehe-)paar mit Kind Alleinierziehendenhaushalt sonstiger Mehrpersonenhaushalt Frauen Altersaufbau nach Haushaltstypen zum Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 9

10 es sich bei den - bis -Jährigen zum Teil um Studenten. Bei den - bis -jährigen Frauen bleiben die Anteile in allen Altersjahren gleich. Ab Jahren steigt der Anteil der Einpersonenhaushalte bei den Frauen an, wobei es sich - wie schon an anderer Stelle gezeigt wurde vor allem um alleinstehende Witwen handelt, bedingt durch die höhere Lebenserwartung der Frauen. 4. Ökonomische Lage Aussagen zur ökonomischen Lage der Bevölkerung sind besonderen Schwierigkeiten unterworfen, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. Während der Einzelne sehr wohl über die eigene ökonomische Lage bescheid weiß, ist die Analyse ganzer Bevölkerungsgruppen methodischen Einschränkungen unterworfen. Die ökonomische Lage beschreibt den materiellen Lebensaspekt, der für die Bestreitung des Lebensunterhalts und darüber hinaus gehender individueller Ziele wesentlich ist. Sie setzt sich aus den Einkommen zusammen, welche einem Haushalt zur Verfügung stehen also Erwerbseinkommen abhängig Beschäftigter, Einkommen aus selbständiger Arbeit, empfangene Transferleistungen wie Arbeitslosengeld oder Kindergeld sowie Einkommen aus Vermögen, Renten und Pensionen. Dieses Haushaltseinkommen muss in Bezug gesetzt werden zur Größe und der Zusammensetzung des Haushalts, der von diesem Einkommen lebt. Außerdem sollten im Idealfall die Kosten berücksichtigt werden, die das Haushaltseinkommen regelmäßig belasten sowie die evtl. zur Verfügung stehenden Geld- und Sachvermögen Einkommen Da in den von der Abteilung Statistik und Stadtforschung seit 01 regelmäßig durchgeführten Bürgerbefragungen Leben in Erlangen auch soziodemografische Merkmale abgefragt werden, ist es hier möglich, Aussagen über Haushaltsnettoeinkommen zu machen, die auch kleinräumig ausgewertet werden können. Unter anderem wird hier regelmäßig das Monatsnettoeinkommen des Haushaltes abgefragt, wodurch die Einnahmeseite des Haushaltes abgebildet wird. Um Angaben über ein verfügbares Einkommen zu erhalten, müssten regelmäßige Ausgaben wie z.b. Wohnungsmiete oder Unterhaltskosten für Kraftfahrzeuge etc. abgezogen werden. Um die Ausgabenseite allerdings realistisch in Form eines Geldwertes abbilden zu können, wäre eine gesonderte Haushaltsbefragung notwendig, welche detailliert die Kosten des Haushaltes ermittelt. Solche Erhebungen liegen auf Ebene des Stadtgebietes bisher leider nicht vor. Daten über Geld- und Sachvermögen liegen ebenfalls nicht vor. Weiterhin ist bei Empfängern von Leistungen nach SGB II und SGB XII zu beachten, dass diese vom Haushaltseinkommen keine Miete mehr bezahlen müssen. Bei diesen insgesamt rund Bedarfsgemeinschaften müssten die Kosten für die Unterkunft zum Haushaltseinkommen noch hinzugerechnet werden. Somit dürften die in diesem Bericht angegebenen Durchschnittseinkommen in Wirklichkeit geringfügig höher liegen. Neben dem Monatsnettoeinkommen werden in den Erlanger Befragungen ebenfalls Informationen über die Zusammensetzung des Haushaltes erfasst. Damit kann ein Äquivalenzeinkommen berechnet werden, worunter ein Einkommen zu verstehen ist, welches anhand von Anzahl und Alter der Personen gewichtet wird, die von diesem Haushaltseinkommen leben. Daraus ergibt sich ein sogenanntes Nettoäquivalenzeinkommen, welches davon ausgeht, dass mit zunehmender Haushaltsgröße auch zusätzliche Einsparmöglichkeiten bestehen, da bestimmte Ausstattungsgegenstände von mehreren oder allen Haushaltsmitgliedern gemeinsam genutzt werden können. Um z.b. den gleichen Lebensstandard zu erreichen wie ein Alleinstehender, benötigt ein zusammen lebendes Paar nicht das doppelte Einkommen des Alleinstehenden, sondern weniger. Das Statistische Bundesamt zieht zur Gewichtung des Nettoäquivalenzeinkommens die neue OECD- Skala heran, die davon ausgeht, dass die erste erwachsene Person im Haushalt den Gewichtungsfaktor 1 erhält, alle weiteren Personen ab 15 Jahren den Faktor 0,5 und Kinder unter 15 Jahren den Faktor 0,3. Teilt man das Haushaltsnettoeinkommen durch die Summe der Faktoren aller Haushaltsmitglieder, so erhält man das Nettoäquivalenzeinkommen pro Kopf. Wenn im Weiteren von Einkommen oder Pro-Kopf-Einkommen die Rede ist, so ist damit das Nettoäquivalenzeinkommen nach der neuen OECD- Skala gemeint. Die dargestellten Zahlen für die Stadt Erlangen ergeben sich auf dieser Grundlage und sind mit anderen Erhebungen zum Nettoäquivalenzeinkommen nur bedingt vergleichbar. Dies liegt insbesondere an der verwendeten Datengrundlage: Sozialberichte für größere räumliche Einheiten wie Bundesländer oder die Bundesrepublik beruhen in der Regel auf Daten der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe oder des Mikrozensus. Die Stichprobengrößen dieser Datenerhebungen sind so klein, dass sie Aussagen für kleinere räumliche Einheiten wie eine Stadt der Größe Erlangens nicht zulassen, schon gar nicht für kleinräumige Teilgebiete der Stadt. Darüber hinaus wird z.b. die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe nur alle fünf Jahre durchgeführt; Ergebnisse liegen ebenfalls erst Jahre später vor. Ein wirklich korrekter Vergleich mit anderen Ergebnissen wäre nur mit einer einheitlichen Datenquelle möglich. Wenn also im Folgenden einzelne Ergebnisse anderer Studien angeführt werden, so ist dies unter diesem Vorbehalt zu betrachten. Häufig werden Sachverhalte verglichen, die eigentlich nicht vergleichbar sind. Ohnehin soll es im vorliegenden Bericht in erster Linie um die Unterschiede innerhalb der Stadt Erlangen gehen und weniger um einen Vergleich mit 10 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

11 anderen Städten oder Regionen; für letzteren gibt es auch zahlreiche Vergleichsringe. Einige Begriffsdefinitionen im Überblick Haushaltsnettoeinkommen: Summe der monatlichen Nettoeinkünfte aller Personen, die in einem gemeinsamen Haushalt leben, also Löhne und Gehälter, Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit, öffentliche Unterstützungen, Einkommen aus Vermietung und Verpachtung, Kindergeld, Wohngeld. Verfügbares Haushaltsnettoeinkommen: Haushaltsnettoeinkommen abzüglich laufender Kosten wie Miete, Nebenkosten der Wohnung, Kosten für Kraftfahrzeuge, Versicherungsbeiträge etc. Der Begriff des verfügbaren Haushaltsnettoeinkommens wird in diesem Bericht nicht verwendet. Nettoäquivalenzeinkommen: Beim Nettoäquivalenzeinkommen wird das Haushaltsnettoeinkommen abhängig von der Haushaltszusammensetzung gewichtet ( Bedarfsgewichtung ). Im Gegensatz zum Haushaltsnettoeinkommen sind Nettoäquivalenzeinkommen pro Person miteinander vergleichbar. Median-Mittelwert der Nettoäquivalenzeinkommen: Einkommenswert, der die Bevölkerung in zwei Hälften teilt: Ein Hälfte verfügt über ein Nettoäquivalenzeinkommen, welches mindestens so groß wie der Median-Wert ist, die andere Hälfte verfügt über ein niedrigeres Einkommen. Beispiel: Haushalt bestehend aus Eltern mit zwei Kindern, 13 und 16 Jahre alt. Das Haushaltsnettoeinkommen beträgt 1.900,- Euro aus Erwerbstätigkeit zuzüglich 328,- Euro Kindergeld ergibt 2.228,- Euro. Der Gewichtungsfaktor für die Berechnung des Nettoäquivalenzeinkommens beträgt 2,3 (1 für den ersten Erwachsenen; jeweils 0,5 für weitere Personen ab 15 Jahren; 0,3 für das 13-jährige Kind). Es ergibt sich ein Nettoäquivalenzeinkommen von : 2,3 = 969,- Euro je Haushaltsangehörigem. Pro-Kopf-Einkommen beträgt 1.0 Euro Das Nettoäquivalenzeinkommen lag in Erlangen im Jahr 08 bei durchschnittlich knapp 1.0 Euro pro Monat. Als Vergleichswerte liegen Ergebnisse aus dem Zweiten Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern von 09 vor: Demnach lag das Nettoäquivalenzeinkommen in Bayern im Jahr 03 bei Euro, in der Bundesrepublik bei Euro. Bei einem Mittelwert in Erlangen von rund 1.0 Euro lebte ein Viertel der Erlanger mit einem Einkommen niedriger als 1.0 Euro, ein weiteres Viertel mit einem Einkommen höher als 2.0 Euro. Die Hälfte der Erlanger verfügt über ein Nettoäquivalenzeinkommen von weniger als Euro, die andere Hälfte von mindestens Euro monatlich (sogenannter Median-Mittelwert). Abb. 10 zeigt die räumliche Verteilung der Einkommen nach statistischem Bezirk. Für mache Bezirke können keine verlässlichen Angaben gemacht werden; diese Bezirke sind grau unterlegt. Die niedrigsten Einkommen finden sich am Anger (Bezirk ), wo das durchschnittliche Nettoäquivalenzeinkommen weniger als 1.0 Euro beträgt, weiterhin im Tal (Bezirk 04), in Büchenbach Dorf (Bezirk 76) und Büchenbach-Nord (Bezirk 77) mit rund 1.0 bis 1.0 Euro, in Bachfeld (Bezirk 44) mit knapp über 1.0 Euro. Spitzenreiter bei den hohen Einkommen sind In der Reuth (Bezirk 71), der Burgberg (Bezirk ) und Loewenich (Bezirk 23). Dass es jedoch eine mehr oder weniger große Streuung der Einkommen um den Mittelwert innerhalb der Bezirke gibt, zeigt Abb. 11. Gerade der Bezirk Loewenich, der zu den einkommensstärksten gehört, zeigt hier eine besonders große Streuung. Dies deutet darauf hin, dass trotz eines hohen Durchschnittseinkommens Haushalte mit sehr hohen neben solchen mit relativ niedrigen Einkommen zu finden sind. Eine hohe Einkommensstreuung findet sich ebenfalls im Bezirk Röthelheim (Bezirk ), wo im Schnitt relativ hohe Einkommen vorhanden sind. Die Einkommensspreizung ist in der Innenstadt durchgehend höher als in den peripheren Gebieten. Umgekehrt gibt es Gebiete, in denen eine nur geringe Streuung der Einkommen aufzufinden ist Abb. 10: Nettoäquivalenzeinkommen nach Bezirk unter bis unter bis unter bis unter und mehr Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 11

12 81 niedrig mittel hoch 81 weniger als 8 Prozent 8 bis unter 13 Prozent 13 bis unter 18 Prozent 18 bis unter 23 Prozent 23 Prozent und mehr Abb. 11: Streuung der Nettoäquivalenzeinkommen nach Bezirk Hierunter fallen auch teilweise die Bezirke, in denen das Durchschnittseinkommen ebenfalls gering ist. Dies deutet darauf hin, dass in solchen Bezirken ein allgemein niedriges Einkommensniveau vorherrscht. Andererseits gibt es Gebiete mit hohem Durchschnittseinkommen und geringer Einkommensstreuung. Durch ein solch allgemein hohes Einkommensniveau fällt der Bezirk 71 (In der Reuth) auf. Jeder sechste Erlanger relativ einkommensarm Im Folgenden wird angenommen, dass eine Person, die über weniger als Prozent des durchschnittlichen Nettoäquivalenzeinkommens verfügt, in relativer Einkommensarmut lebt. Bei einem Durchschnitt von monatlich Euro (Median-Einkommen) ergibt das für Erlangen einen Betrag von 755 Euro. Dies trifft auf rund 16 Prozent aller Erlanger zu. Betrachtet man kleinräumig die Bevölkerungsanteile, welche in relativer Einkommensarmut leben (Abb. 12), so fallen hier wieder Gebiete am Anger (Bezirk ) und im Tal (Bezirk 04) auf. Ebenfalls hohe Anteile finden sich in Büchenbach Dorf (Bezirk 76) und Büchenbach Nord (Bezirk 77), in Bruck (Bezirke 42 und 44) sowie in der Markgrafenstadt (Bezirk 02). In der Markgrafenstadt liegt das Durchschnittseinkommen zwar im Mittelfeld, die Einkommensstreuung ist aber ziemlich hoch, so dass hier auch ein hoher Anteil an Haushalten mit niedrigem Einkommen aufzufinden ist. Auf der anderen Seite der Einkommensverteilung stehen die sehr hohen Einkommen, wobei angenommen wird, dass unter einem sehr hohen Einkommen Abb. 12: Anteil der Bevölkerung mit einem Nettoäquivalenzeinkommen kleiner als Prozent des Median-Einkommens nach Bezirk ein Nettoäquivalenzeinkommen von monatlich mehr als 2.8 Euro zu verstehen ist. Zehn Prozent der Bevölkerung Erlangens verfügt über ein solches Abb. 13: Anteil der Bevölkerung mit hohem Nettoäquivalenzeinkommen nach Bezirk unter 5 Prozent 5 bis unter 10 Prozent 10 bis unter 15 Prozent 15 bis unter Prozent Prozent und mehr Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

13 % 25% % 15% 10% 5% 0% unter u u u u u u u und mehr Abb. 14: Verteilung der Nettoäquivalenzeinkommen Einkommen und diese zehn Prozent konzentrieren sich stark in bestimmten Stadtgebieten (Abb. 13). In manchen Bezirken ist der Anteil an Haushalten mit hohem Einkommen sehr hoch. So verfügt in den Bezirken Burgberg (Bezirk ), Altstadt (Bezirk 01), Loewenich (Bezirk 23) und Röthelheimpark (Bezirk 33) etwa jeder Fünfte über ein hohes Einkommen. Nur sehr wenige Personen mit hohem Einkommen finden sich in Rathenau (Bezirk 41), am Anger (Bezirk ), in Bachfeld (Bezirk 44) und Bierlach (Bezirk 45). Jeder 15. mit Pro-Kopf-Einkommen unter 0 Euro Die Verteilung der Nettoäquivalenzeinkommen in Erlangen zeigt, dass die Klasse von bis 1.0 Euro besonders stark besetzt ist (Abb. 14); mehr als jeder vierte Erlanger verfügt über solch ein Einkommen. Etwa jeder Fünfzehnte verfügt aber über ein Nettoäquivalenzeinkommen von unter 0 Euro. In diesen Fällen spielen Transferleistungen eine große Rolle, wie noch zu sehen sein wird. Ein weiteres Fünfzehntel der Erlanger verfügt über einen Betrag von mehr als 3.0 Euro. 100% 90% % % % 38,5 Im Weiteren soll die Struktur % der Haushalte nach Höhe des % Einkommens näher beleuchtet werden. Dazu werden die % 61,5 Erlanger Haushalte in zwei Hälften aufgeteilt, nämlich eine % 10% mit unterdurchschnittlichem 0% und eine mit überdurchschnittlichem Pro-Kopf-Einkommen. Im Folgenden werden diese als einkommensschwache und einkommensstarke Haushalte bezeichnet. Abb. 15: Einkommensklassen nach Haushaltstypen Alleinerziehende häufig einkommensschwach In Abb. 15 ist die Aufteilung der Haushaltstypen auf einkommensstarke und auf einkommensschwache Haushalte dargestellt. Während gut 61 Prozent der Einpersonenhaushalte zu den relativ einkommensstarken Haushalten zählen, ist das Verhältnis bei den Paarhaushalten relativ ausgeglichen. Auffallend ist die Einkommenssituation bei den Alleinerziehenden: Vier von fünf Alleinerziehendenhaushalten zählen zu den einkommensschwachen Haushalten. Kinder als Armutsrisiko Dass vor allem größere Familien über weniger Einkommen verfügen das vielzitierte Armutsrisiko durch Kinder bestätigt sich in Abb. 16 auch für Erlangen. Bei den kinderreichen Haushalten mit drei einkommensstarke Haushalte 51,5 49,4 48,5,6 (Ehe-)Paar ohne Kind (Ehe-)Paar mit Kind einkommensschwache Haushalte 79,1,9 Einpersonenhaushalte Alleinerziehendenhaushalt 69,1,9 sonstiger Mehrpersonenhaushalt Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 13

14 100% 90% % % % % % % % 10% 0% Abb. 16: Einkommensklassen nach Zahl der Kinder oder mehr Kindern müssen bereits 63 Prozent ihren Lebensunterhalt mit unterdurchschnittlichen Nettoäquivalenzeinkommen bestreiten. Nicht-deutsche Haushalte häufiger einkommensschwach Die Verteilung der Einkommen auf Haushalte in Abhängigkeit von der Nationalität ergibt Unterschiede zwischen deutschen und nicht-deutschen Haushalten. Von den Haushalten, in denen mindestens eine Person eine nicht-deutsche Staatsangehörigkeit hat, gehören etwa nur 39 Prozent zu den relativ einkommensstarken, 61 Prozent zu den relativ einkommensschwachen Haushalten Bildung einkommensstarke Haushalte 49,0,9,2 51,0 49,1 49,8 Keine Kinder Ein Kind einkommensschwache Haushalte Zwei Kinder 63,2 36,8 Drei und mehr Kinder im Stadtgebiet. Abb. 18 zeigt nach statistischen Bezirken, wie hoch der Anteil der Bevölkerung mit hohen Schulabschlüssen ist. Dahinter verbirgt sich der Anteil der Einwohner im Alter von 18 bis Jahren mit Hochschulreife oder Fachhochschulreife, sofern diese sich nicht mehr in Schulausbildung befinden. Vergleicht man diese Darstellung mit der Verteilung der Pro-Kopf-Einkommen (Abb. 10), so sind starke Ähnlichkeiten zu erkennen. In den Gebieten mit hohen Bildungsabschlüssen ist i.d.r. auch das Durchschnittseinkommen größer. In Erlangen verfügen etwa 52 Prozent der 18- bis -Jährigen über die allgemeine oder die fachgebundene Hochschulreife. Deutlich unterdurchschnittlich ist dieser Anteil in Büchenbach Dorf (Bezirk 76), wo er bei etwa 35 Prozent liegt. Geringfügig höhere Anteile als in Büchenbach Dorf finden sich am Anger (Bezirk ), in Frauenaurach (Bezirk 61), Eltersdorf (Bezirk ) sowie in Rathenau (Bezirk 41) und Teilen von Bruck (Bezirke 42 und 44). Mit rund 75 Prozent an der Spitze liegen Stubenloh (Bezirk 25) und der Burgberg (Bezirk ), gefolgt von den übrigen innerstädtischen Gebieten, in denen viele Studenten wohnen. Während das Pro-Kopf-Einkommen durchschnittlich knapp 1.0 Euro beträgt, liegt dieser Durchschnitt bei denjenigen, die über die Fachhochschul- oder allgemeine Hochschulreife verfügen im Schnitt bei 1.9 Euro. Der Schulabschluss hat einen großen Einfluss auf die Erwerbstätigkeit und somit auf das Einkommen eines Haushaltes. Gute Bildung = gutes Einkommen Abb. 17 zeigt die Verteilung der Schulabschlüsse der 18- bis -Jährigen nach dem Niveau des im Haushalt verfügbaren Einkommens. Die Unterschiede sind hoch signifikant: Unter den relativ einkommensschwachen Haushalten verfügt etwa jede dritte Person im Alter von 18 bis Jahren über einen Volksbzw. Hauptschulabschluss sowie etwas mehr als jeder Vierte über die mittlere Reife. Knapp 39 Prozent verfügen über die Hochschul- oder Fachhochschulreife. Bei den einkommensstarken Haushalten tendiert die Verteilung eindeutig in Richtung höherer Schulabschlüsse. Hier verfügen gut Prozent über die (Fach-)Hochschulreife, während nur etwa jeder Fünfte die mittlere Reife und jeder Zehnte den Volksoder Hauptschulabschluss hat. Betrachtet man die Verteilung der Schulabschlüsse kleinräumig, so zeigen sich klare Abgrenzungen 100% % % % % 0%,1,4 9,4 einkommensstarke Haushalte kein Schulabschluss Mittlere Reife 38,6 26,8 32,2 einkommensschwache Haushalte Volks-/Hauptschule (Fach-)Hochschulreife Abb. 17: Schulbildung nach Einkommensklassen 14 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

15 Abb. 18: Anteil der erwachsenen Bevölkerung mit Hochschul- oder Fachhochschulreife Ausländer mit geringeren Einkommen Allerdings ist hier zu beachten, dass es auch innerhalb der Bevölkerungsgruppe mit hohen Bildungsabschlüssen starke Differenzierungen gibt. So liegt z.b. das Pro-Kopf-Einkommen bei den Personen mit hohen Schulabschlüssen und deutscher Staatsangehörigkeit bei Euro. Einwohner mit ausländischer Staatsangehörigkeit verfügen demgegenüber trotz Abitur oder Fachabitur im Schnitt nur über weniger als Prozent bis unter Prozent bis unter Prozent bis unter Prozent Prozent und mehr Euro und liegen somit unter dem städtischen Gesamtdurchschnitt. Auf diese Zusammenhänge wird an anderer Stelle noch genauer eingegangen. Frauen verdienen weniger als Männer Auch geschlechtsspezifisch zeigen sich Differenzierungen. Im Folgenden wird nur der Personenkreis betrachtet, der voll erwerbstätig oder teilzeit beschäftigt, nicht jedoch geringfügig beschäftigt ist. Abb. 19 zeigt das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen nach Schulbildung und Geschlecht. Es zeigt sich, dass das Nettoäquivalenzeinkommen über alle Schulabschlüsse bei den Frauen niedriger ist als bei den Männern. Während den Voll- und Teilzeitbeschäftigten im Schnitt ein Pro-Kopf-Einkommen von Euro zur Verfügung steht, beträgt dieses bei den Männern Euro, bei den Frauen 1.8 Euro. Männer verfügen somit über ein Nettoäquivalenzeinkommen, welches um mehr als zehn Prozent höher liegt als das der Frauen. Diese geschlechterspezifische Einkommensdifferenz wird geringer, je niedriger der Schulabschluss ist; zumindest gilt dies für das Nettoäquivalenzeinkommen. Die Nettoäquivalenzbeträge sagen allerdings nichts über die real bezogenen Einkommen von Männern und Frauen aus, da in den Äquivalenzeinkommen die Zusammensetzung des Haushaltes berücksichtigt wurde. So ist z.b. in einem Doppelverdienerhaushalt ohne Kinder, in dem der eine Einkommensbezieher einen Nettoverdienst von 1.0 Euro monatlich bezieht, der andere ein Einkommen von 1.0 Euro, das Pro-Kopf-Einkommen im Sinne des Äquivalenzeinkommens eben nicht 1.0 Euro, sondern Euro, da die zweite erwachsene Person mit einem Gewicht von 0,5 gezählt wird und das Nettoäquivalenzeinkommen pro Person somit Euro : 1,5 = Euro beträgt. Beim Nettoäquivalenzeinkommen fließen Elemente des 2.0 männlich weiblich insgesamt kein Schulabschluss Volks-/ Hauptschule MittlereReife (Fach-) Hochschulreife alle Schulabschlüsse Abb. 19: Pro-Kopf-Einkommen Vollerwerbstätiger und Teilzeitbeschäftigter nach Schulbildung und Geschlecht Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 15

16 haushaltsstrukturabhängigen Lebensstandards mit ein. Ein allein lebender Erwerbstätiger hat bei einem Einkommen von 1.0 Euro einen geringeren Lebensstandard, da er bestimmte Gegenstände der Haushaltsausstattung sowie der laufenden Wohnungskosten von seinem alleinigen Einkommen zu tragen hat, während es im Doppelverdienerhaushalt Einsparmöglichkeiten gibt. Die hier dargestellten Nettoäquivalenzeinkommen nach Schulbildung und Geschlecht umfassen somit auch eine Vielzahl von Doppelverdiener- Haushalten, aber auch sehr viele Haushalte mit mehreren Personen und nur einem Einkommen; dadurch werden die geschlechtsspezifischen Unterschiede der tatsächlichen Einkommen teilweise verdeckt. Es ist zu erwarten, dass die Unterschiede bei den realen Einkommen in Wirklichkeit höher ausfallen, als sich dies hier äußert Um Informationen über tatsächlich erhaltene Einkommen von Einzelpersonen zu erlangen, muss auf die Einpersonenhaushalte zurückgegriffen werden, da nur in diesen das Nettoäquivalenzeinkommen dem Haushaltsnettoeinkommen entspricht. Tatsächlich sind die Unterschiede bei den Einpersonenhaushalten deutlich größer, wie in Abb. zu sehen ist. Während das durchschnittliche Nettoeinkommen bei Frauen in Einpersonenhaushalten Euro beträgt, liegt es bei Männern mit Euro im Schnitt um fast ein Viertel höher, wenn man die Vollerwerbstätigen und die Teilzeitbeschäftigten zusammen betrachtet. Bei den Vollerwerbstätigen beträgt die Differenz immer noch rund 18 Prozent. Die Größenordnung der Einkommensunterschiede ist abhängig von der schulischen Vorbildung. Bei den voll erwerbstätigen Männern mit allgemeiner oder fachgebundener Hochschulreife liegt das Einkommen lediglich um vier Prozent höher als das der Frauen mit gleicher Qualifikation. Die starke Einkommensspreizung von rund 25 Prozent ergibt sich 0 männlich weiblich insgesamt teilzeit beschäftigt voll erwerbstätig zusammen Abb. : Pro-Kopf-Einkommen in Einpersonenhaushalten nach Erwerbstätigkeit und Geschlecht vor allem aus den Vollzeitbeschäftigten mit mittlerer Reife oder Hauptschulabschluss. Frauen arbeiten in geringer bezahlten Berufen trotz gleicher Vorbildung Betrachtet man nun die Vollzeitbeschäftigten mit mittlerer Reife oder Hauptschulabschluss im Hinblick auf ihren beruflichen Bildungsabschluss näher, so zeigen sich zwischen Männern und Frauen nur geringe Unterschiede: Etwa drei Viertel sowohl der Männer, als auch der Frauen verfügen über eine beruflichbetriebliche bzw. beruflich-schulische Ausbildung. Rund 18 Prozent der Männer haben den Abschluss einer Fachschule (also Meister-, Techniker-, Wirtschafts-, Berufs- oder Fachakademieabschluss), bei den Frauen sind es gut 13 Prozent. Im Hinblick auf die Berufsgruppe zeigen sich bei den Vollzeitbeschäftigten mit mittlerer Reife bzw. Hauptschulabschluss allerdings sehr wohl Unterschiede Männer 11,5 4,4 33,5 38,9 4,2 7,4 Frauen 4,7 4,4 46,3 12,6 27,6 4,6 0% % % % % 100% Selbständig leitende Angestellte/Beamte mittlere Angestellte/Beamte Facharbeiter einfache Angestellte un-/angelernte Arbeiter Abb. 21: Verteilung der Berufsgruppen Vollerwerbstätiger mit mittlerer Reife oder Hauptschulabschluss nach Geschlecht 16 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

17 (Abb. 21): Vor allem bei den einfachen Angestellten überwiegen die Frauen. Während bei diesen über 27 Prozent der Berufsgruppe der einfachen Angestellten zugerechnet werden können, sind dies bei den Männern nur gut vier Prozent. Trotz gleicher schulischer Vorbildung arbeiten Frauen weitaus häufiger in geringer bezahlten Berufen. 90% % % % % % Gutes Einkommen = gute Bildung Es sind also vielfältige Zusammenhänge, die Einfluss auf das Einkommen haben. Im Weiteren soll der Frage nachgegangen werden, wie sich die soziale Herkunft der Eltern auf die Verwirklichungschancen der nachfolgenden Generation auswirkt. Welche Faktoren führen dazu, dass ungünstige Voraussetzungen hinsichtlich Bildung, Einkommen und beruflichem Status der Eltern als soziales Erbe an die Kinder weitergegeben werden? % % 10% Dieser Frage kann sich angenähert werden anhand der Schulabschlüsse bzw. Schulbesuche von Eltern und Kindern. Tatsächlich zeigt sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Schulbildung der Eltern und der der Kinder. Im Folgenden werden die Erlanger Familien mit Kindern im Alter zwischen 10 und 17 Jahren betrachtet. Wenn mindestens ein Elternteil über die Hochschuloder Fachhochschulreife verfügt, dann besucht in 75 Prozent aller Fälle auch mindestens ein Kind ein Gymnasium oder eine Fachoberschule bzw. verfügt bereits über das Abitur. In Familien, in denen mindestens ein Elternteil eine niedrigere Schulbildung hat, liegt dieser Wert bei nur 35 Prozent. Neben dem Bildungsstatus der Eltern spielt das Einkommen eine Rolle, denn die Tendenz, dass Kinder von Eltern mit höherer Schulbildung ebenfalls ein Gymnasium besuchen, hängt zusätzlich vom Einkommen der Eltern ab. Um diese Unterschiede zu erkennen, werden die Familien mit Kindern zwischen 10 und 17 Jahren nach ihrem Pro-Kopf-Einkommen aufgeteilt in ein Viertel einkommensschwacher Haushalte, Prozent Haushalte mit mittleren Einkommen sowie einem Viertel einkommensstarker Haushalte. Während wie bereits gezeigt bei Eltern, die nicht über das Abitur oder das Fachabitur verfügen, nur in 35 Prozent der Fälle mindestens ein Kind ein Gymnasium oder eine Fachoberschule besucht, sinkt dieser Wert auf rund Prozent, wenn man nur noch die einkommensschwachen Haushalte betrachtet (Abb. 22). Bei den einkommensstarken Haushalten besucht dagegen in rund Prozent der Fälle mindestens ein Kind ein Gymnasium bzw. eine Fachoberschule, 0% einkommensschwache Haushalte Eltern mit niedrigem Bildungsstatus Haushalte mit mittlerem Einkommen einkommensstarke Haushalte Eltern mit hohem Bildungsstatus Abb. 22: Anteil der Kinder, die ein Gymnasium oder eine Fachoberschule besuchen (in Familien mit Kindern ab 10 Jahren) auch wenn wenigstens ein Elternteil eine niedrigere Schulbildung hat. Bei den Eltern mit höherer Schulbildung und hohen Einkommen besucht in rund 78 Prozent der Fälle mindestens ein Kind ein Gymnasium oder eine Fachoberschule. Auch bei Haushalten mit mittlerem Einkommen liegt dieser Wert noch bei 78 Prozent, er sinkt jedoch bei den einkommensschwachen Haushalten auf etwa Prozent. Kinder von Eltern mit hoher Schulbildung aus einkommensschwachen Haushalten haben etwa die selbe Chance, eine höhere Schulbildung zu bekommen, wie die Kinder von Eltern mit niedriger Schulbildung aus einkommensstarken Haushalten. Wenn Vater oder Mutter einen niedrigen Bildungsstatus haben, hat das Einkommen einen großen Einfluss auf den Bildungsstatus des Kindes. Ein hoher Bildungsstatus der Eltern wird dagegen überwiegend nur in einkommensschwachen Haushalten nicht an die Kinder weitergegeben. Betrachtet man zusammenfassend den allgemeinen Schulabschluss, den beruflichen Bildungsabschluss sowie die Zugehörigkeit zur Berufsgruppe, so kann ein Indexwert gebildet werden, der eine Aussage zum Bildungs- und Berufsstatus erlaubt. In Abb. 23 sind die Anteile der erwerbstätigen Bevölkerung mit hohem Berufs- und Bildungsstatus nach statistischen Bezirken dargestellt. Weiterhin zu sehen sind die Grenzen der Grundschulsprengel. Vergleicht man die Übertritte der Schüler nach der vierten Jahrgangsstufe nach Schulsprengeln, so zeigt sich auch hier wieder ganz deutlich, dass dort, wo der Bildungs- und Berufsstatus der Eltern im Schnitt gering ist, auch weitaus weniger Schüler in weiterführende Schulen übertreten. Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 17

18 Übertritt aufs Gymnasium ist einkommensabhängig Noch deutlicher wird dies, wenn man die Grundschulsprengel nach dem durchschnittlichen Einkommensniveau in eine Rangfolge bringt: Die Spitze führen hier die Schulsprengel Heinrich-Kirchner, Tennenlohe, Friedrich-Rückert und Adalbert-Stifter an, am unteren Ende finden sich Pestalozzi, An der Brucker Lache, Büchenbach-Nord und Büchenbach. Bringt man die Schulen in eine zweite Rangfolge nach dem Anteil der Schüler, die nach der 4. Jahrgangsstufe auf ein Gymnasium wechseln, so zeigt sich, dass zwischen beiden Rangfolgen nur geringe Unterschiede bestehen. Es besteht ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Einkommensniveau und der Übertrittswahrscheinlichkeit auf ein Gymnasium. Bei den Grundschulen in einkommensstarken Sprengeln treten etwa 69 Prozent nach der vierten Jahrgangsstufe in ein Gymnasium über (Abb. 24), lediglich 17,5 Prozent auf eine Hauptschule. In den einkommensschwachen Schulsprengeln sieht die Situation anders aus: Hier treten nur knapp 35 Prozent auf ein Gymnasium über, jedoch mehr als jeder Zweite auf eine Hauptschule. Die Übertritte in eine sonderpädagogische Fördereinrichtung kommen fast ausschließlich aus den einkommensschwachen Schulsprengeln. Dechsendorf Heinrich- Kirchner Büchenbach Frauenaurach Büchen- bach- Nord Hermann- Hedenus Pestalozzi Bruck Eltersdorf weniger als Prozent bis unter Prozent bis unter Prozent bis unter Prozent Prozent und mehr Loschge An der Brucker Lache Friedrich- Rückert Michael- Poeschke Tennenlohe Adalbert- Stifter Abb. 23: Anteil der erwerbstätigen Bevölkerung mit hohem Bildungs- und Berufsstatus nach Bezirk (Darstellung mit Grenzen der Grundschulsprengel) 100% 90% % % % 69,1 53,9 34,8 8,4 56,6 % % % % 10% 11,3 17,5 15,9 27,4 52,2 12,4 28,1 0% einkommensstarke Schulsprengel sonstige Schulsprengel einkommensschwache Schulsprengel Gesamt sonstige Schulen Hauptschule Realschule Gymnasium Abb. 24: Übertritte nach der vierten Jahrgangsstufe nach Schulsprengeln 18 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

19 5. Sozialstaatliche Absicherung Laut Artikel des Grundgesetztes definiert sich die Bundesrepublik Deutschland als demokratischer und sozialer Bundesstaat. Um dem sozialen Aspekt gerecht zu werden, wurden zahlreiche sozialstaatliche Maßnahmen eingerichtet, die der sozialen Gerechtigkeit dienen sollen. Der Sozialstaat verfolgt das Ziel, Menschen zu unterstützen, wenn diese unverschuldet in Notlagen geraten sind und sich nicht aus eigener Kraft daraus befreien können. Darüber hinaus spielen vorbeugende Maßnahmen eine Rolle, die im Vorfeld verhindern sollen, dass potentielle Notlagen eintreten. Ein wichtiges Prinzip im Zusammenhang mit dem Sozialstaat ist das der Subsidiarität. Dieses besagt, dass Selbstverantwortung und Selbsthilfe der staatlichen Verantwortung vorgehen. Das Angebot an sozialstaatlichen Leistungen ist sehr vielfältig und teilweise undurchsichtig. Zu den Leistungen gehören u.a. Leistungen aus dem Kreis des Sozialgesetzbuches: SGB II ( Grundsicherung für Arbeitssuchende : Hartz IV, Arbeitslosengeld II und Sozialgeld) SGB III ( Arbeitsförderung : Arbeitslosengeld I etc.) SGB VIII ( Kinder- und Jugendhilfe : Förderung der Erziehung in der Familie, Hilfe zur Erziehung, Angebote der Jugendarbeit usw.) SGB IX ( Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen ) SGB XII ( Sozialhilfe ). Darüber hinaus gibt es zahlreiche Einzelleistungen, die außerhalb des Sozialgesetzbuches geregelt sind: Wohngeld, Kindergeld, Elterngeld, Ausbildungsförderung etc.. Der anspruchsberechtigte Personenkreis unterscheidet sich bei den einzelnen Leistungsarten ebenso wie Anspruchsvoraussetzungen und Anspruchsdauer. Gesetzliche Veränderungen - z.b. bei der Anspruchsberechtigung - können starken Einfluss auf die Zahl der Leistungsempfänger ausüben. Vor allem in der Arbeitslosenstatistik macht sich bemerkbar, dass das berichtete Ausmaß der Betroffenheit von Arbeitslosigkeit (die amtliche Statistik ) immer wieder eine politisch motivierte Interpretation der Realität darstellt. So wird beispielsweise die Zahl der Arbeitslosen reduziert, indem man Teilgruppen aus der Statistik fallen lässt: Im Jahr 06 wurde z.b. ein Saisonkurzarbeitergeld eingeführt, welches an arbeitslose Bauarbeiter ausbezahlt wird, die somit nicht mehr wie früher als Arbeitslose gezählt werden, obwohl sie im Grunde saisonbedingt arbeitslos sind. Andere Neuregelungen lassen vor allem ältere Arbeitslose aus der Statistik fallen, da diese als nicht mehr vermittelbar gelten, obwohl sie noch arbeiten möchten: Wer 58 Jahre alt und arbeitslos ist und seit einem Jahr kein Angebot mehr für eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bekommen hat, gilt nicht mehr als arbeitslos. Insofern ist auch die zeitliche Entwicklung der Arbeitslosenquote nur eingeschränkt aussagekräftig. Weiterhin wird vermutet, dass es ein Dunkelfeld der Armut gibt, in dem Menschen unter der Armutsgrenze leben, ohne sozialstaatliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Wenn Anspruch auf Unterstützung besteht, dieser aber nicht wahrgenommen wird, dann spricht man folglich von verdeckter Armut. Die Gründe dafür sind vielfältig. Sicherlich ist oft Scham ausschlaggebend dafür, Sozialleistungen nicht in Anspruch zu nehmen. Als weitere Gründe können Angst vor Stigmatisierung sowie Unkenntnis über die Anspruchsberechtigung vermutet werden. Das Ausmaß dieser verdeckten bzw. verschämten Armut ist jedoch deutlich zurückgegangen, seit zum Jahr 03 die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung eingeführt wurde. Der Gesetzgeber hat hier weitgehend darauf verzichtet, einen Rückgriff bei unterhaltspflichtigen Kindern vorzusehen, wenn Sozialleistungen an ältere Bedürftige gezahlt werden. Der Bezug von Sozialleistungen soll zwar das Existenzminimum sichern, schützt aber sicherlich nicht in allen Fällen vor Armut. Der Gesetzgeber definiert den notwendigen Lebensunterhalt in 27 SGB XII so: Der notwendige Lebensunterhalt umfasst insbesondere Ernährung, Unterkunft, Kleidung, Körperpflege, Hausrat, Heizung und persönliche Bedürfnisse des Lebens. Zu den persönlichen Bedürfnissen des täglichen Lebens gehören in vertretbarem Umfang auch Beziehungen zur Umwelt und eine Teilnahme am kulturellen Leben. Dies schließt zwar neben dem physischen sogar ein soziokulturelles Existenzminimum ein, die Realität sieht jedoch so aus, dass einem Haushaltsvorstand bzw. einem Alleinstehenden neben den Kosten für Unterkunft, Heizung und Sozialversicherungsbeiträgen ein Regelsatz in Höhe von zur Zeit 359,- Euro monatlich zur Verfügung steht. Die Berechnung des Regelsatzes ergibt sich aus dem durchschnittlichen Verbrauchsverhalten, welches statistisch auf Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe ermittelt wurde. Dabei handelt es sich also um eine statistisch gemittelte Größe, die den Regelfall abdeckt. Es wird vom Leistungsempfänger auch erwartet, dass er einen Teil der 359,- Euro spart. So sind rund sieben Prozent des Regelsatzes für Möbel und Haushaltsgeräte vorgesehen, auf die zurückgegriffen werden soll, wenn z.b. die Waschmaschine defekt ist. Im Folgenden sollen einige der oben beschriebenen Sozialleistungen in Bezug auf die Stadt Erlangen dargestellt werden. Die Kenntnislage ist bei einigen Leistungsarten sehr gut und differenziert, bei anderen nur sehr allgemein. Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 19

20 5.1. Arbeitslosengeld I Beim Eintreten in die Erwerbslosigkeit kommen erst einmal Leistungen der Arbeitslosenversicherung in Betracht, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Das Arbeitslosengeld I ist im SGB III geregelt. Anspruch auf Arbeitslosengeld I haben demnach Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die arbeitslos sind, sich bei der Agentur für Arbeit arbeitslos melden und gewisse Anwartschaftszeiten erfüllt haben. Dabei gilt der Arbeitnehmer als arbeitslos, der nicht in einem Beschäftigungsverhältnis steht und sich bemüht, seine Beschäftigungslosigkeit zu beenden. Außerdem muss er sich den Vermittlungsbemühungen der Agentur für Arbeit zur Verfügung stellen, was bedeutet, eine zumutbare Beschäftigung annehmen sowie an beruflichen Eingliederungsmaßnahmen teilnehmen zu müssen. Wer mindestens ein Jahr innerhalb einer Rahmenfrist sozialversicherungspflichtig beschäftigt war, erhält Arbeitslosengeld I für einen Zeitraum von einem halben Jahr. Die Bezugsdauer erhöht sich bei längerer Beschäftigungszeit stufenweise auf bis zu ein Jahr, bei älteren Arbeitnehmern auf bis zu zwei Jahre. Die Höhe des Arbeitslosengeldes beträgt Prozent des pauschalierten Nettoentgelts, das sich aus dem Bruttoentgelt ergibt, welches vom Arbeitslosen im Bemessungszeitraum erzielt wurde. Der Leistungssatz erhöht sich auf 67 Prozent bei Arbeitslosen mit Kindern. Im Juni 09 waren in Erlangen Menschen offiziell von Arbeitslosigkeit betroffen, darunter im Rechtskreis des SGB III (also ALG I-Empfänger) und im Rechtskreis des SGB II (arbeitslose Hartz IV -Empfänger, ALG II ). Die Bundesagentur für Arbeit errechnet daraus auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen eine Arbeitslosenquote von insgesamt 4,4 Prozent. Die Anteile der Arbeitslosengeldempfänger nach dem SGB III sind heute geringer als früher, da Arbeitslosengeldbezieher heute schneller aus dem Bezug entlassen werden und somit in den Rechtskreis des SGB II fallen, wo sie zu Hartz IV-Empfängern werden. Abb. 25 zeigt die Verteilung der Empfänger von Arbeitslosengeld I gemessen an der Hauptwohnungsbevölkerung zwischen 15 und 65 Jahren nach statistischem Bezirk zum Die größten Anteile finden sich wieder in den Gebieten Anger (Bezirk ), Bruck (Bezirke 42, 44, 45) sowie in Frauenaurach (Bezirk 61) und Büchenbach Dorf (Bezirk 76). Geringe Anteile an Arbeitslosengeld I-Empfängern liegen hingegen in Dechsendorf Ost (Bezirk 81), in der Markgrafenstadt (Bezirk 02), in Stubenloh (Bezirk 25) und am Burgberg (Bezirk ) vor. Unter den Beziehern von Arbeitslosengeld I befinden sich 56 Prozent Männer und 44 Prozent Frauen. In einzelnen Altersklassen unterscheidet sich dieses Verhältnis: Von den 15- bis unter 25-jährigen Empfängern von Arbeitslosengeld I sind knapp zwei Abb. 25: Anteil der Empfänger von Arbeitslosengeld I zum Drittel männlichen Geschlechts. Bei den älteren ALG I-Beziehern ab 55 Jahren ist das Geschlechterverhältnis hingegen nahezu ausgeglichen. Etwa jeder fünfte ALG I-Empfänger hat eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit. Gut acht Prozent der Empfänger sind schwerbehindert Hartz IV Die im Jahr 02 von der Bundesregierung eingesetzte Hartz-Kommission benannt nach derem Vorsitzenden Peter Hartz, der zu dieser Zeit Vorstandsmitglied der Volkswagen AG war hatte zum Ziel, Reformvorschläge zur Arbeitsmarktpolitik zu erarbeiten. Die Ergebnisse der Kommission mündeten in die Gesetze für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt, die sich im allgemeinen Sprachgebrauch als Hartz I bis Hartz IV durchgesetzt haben, wobei vor allem Hartz IV zum Schlagwort wurde. Die ersten beiden Gesetze traten im Jahr 03 in Kraft und regelten neue Formen der Arbeit, Zeitarbeit in Personal-Service-Agenturen, Minijobs, Ich-AG s, die Einführung des Bildungsgutscheines sowie die Errichtung von Job-Centern. Im Jahr darauf wurde mit dem dritten Hartz-Gesetz im Zuge einer Restrukturierung aus der Bundesanstalt die Bundesagentur für Arbeit. Hartz IV brachte schließlich im Jahr 05 umfassende Veränderungen bei Sozial- und Arbeitslosenhilfe. Durch Hartz IV wurden die Sozialhilfe und die Arbeitslosenhilfe zusammengeführt zum unter 0,6 Prozent 0,6 bis unter 0,9 Prozent 0,9 bis unter 1,2 Prozent 1,2 bis unter 1,5 Prozent 1,5 Prozent und höher Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

21 sogenannten Arbeitslosengeld II (ALG II). Was vor Hartz IV noch Arbeitslosengeld hieß, wurde zum Arbeitslosengeld I und in seiner Anspruchdauer für unter 55-Jährige auf maximal ein Jahr verkürzt, wobei nach einer Neuregelung Arbeitslose über Jahre mittlerweile auch für einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren in den Genuss von Arbeitslosengeld I kommen können. Die frühere Arbeitslosenhilfe wurde an Arbeitslose ausbezahlt, die dem Arbeitsmarkt als Arbeitssuchende zur Verfügung standen, jedoch keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld (mehr) hatten. Die Anspruchsdauer auf Arbeitslosenhilfe war im Grunde unbegrenzt, die Höhe betrug 53 bzw. bei Kindern im Haushalt - 57 Prozent des letzten Leistungsentgeltes. Das neue Arbeitslosengeld II wird vermögens- und einkommensabhängig bewilligt und liegt geringfügig höher als das bisherige Sozialhilfeniveau. Die Arbeitslosengeld II-Leistungen wurden bisher im Regelfall von neu geschaffenen Stellen, den sogenannten ARGEn (Arbeitsgemeinschaften von Arbeitsagentur und Kommune) ausbezahlt, mit Ausnahme von 69 Kreisen und Städten, die die Betreuung von Langzeitarbeitslosen eigenverantwortlich übernehmen. Zu diesen besagten Optionskommunen gehört auch die Stadt Erlangen. Die Hartz IV-Leistungen setzen sich zusammen aus einem Regelsatz, dem Mehrbedarf z.b. für werdende Mütter oder aus bestimmten gesundheitlichen Gründen, den Kosten für Unterkunft und Heizung sowie diversen einmaligen Leistungen. Da die Leistungen für die Kosten der Unterkunft zu etwa drei Vierteln von der Kommune getragen werden müssen, sind die Kosten für die Stadt mit der Einführung von Hartz IV sprunghaft angestiegen. Abb. 26 zeigt die Entwicklung der Kosten für Wohngeld (also den Leistungen v.a. zum Mietzuschuss an einkommsschwache Menschen) und Kosten der Unterkunft, die ab 03 von der Stadt für Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsunfähigkeit und ab 05 für Leistungen Stadt Land Bund nach dem SGB II anteilig getragen werden müssen. Das neu festgelegte zweite Buch des Sozialgesetzbuches (SGB II - überschrieben mit Grundsicherung für Arbeitssuchende ) beschreibt in 1 Aufgaben und Ziele der Grundsicherung für Arbeitssuchende folgendermaßen: Die Grundsicherung für Arbeitsuchende soll die Eigenverantwortung von erwerbsfähigen Hilfebedürftigen und Personen, die mit ihnen in einer Bedarfsgemeinschaft leben, stärken und dazu beitragen, dass sie ihren Lebensunterhalt unabhängig von der Grundsicherung aus eigenen Mitteln und Kräften bestreiten können. Sie soll erwerbsfähige Hilfebedürftige bei der Aufnahme oder Beibehaltung einer Erwerbstätigkeit unterstützen und den Lebensunterhalt sichern, soweit sie ihn nicht auf andere Weise bestreiten können. Der anspruchsberechtigte Personenkreis wird in 7 näher definiert als erwerbsfähige hilfsbedürftige Personen im Alter von 15 bis unter 65 Jahren ( Arbeitslosengeld II ) sowie Personen, die mit diesen in einer Bedarfsgemeinschaft leben ( Sozialgeld ). Zur Bedarfsgemeinschaft gehören neben dem erwerbsfähigen Hilfsbedürftigen dessen Lebenspartner oder Ehegatte sowie im Haushalt lebende unverheiratete minderjährige Kinder, die für die Sicherung ihres Lebensunterhaltes nicht selbst aufkommen können. Personen, die das 65. Lebensjahr vollendet haben, spielen in der Umsetzung von Hartz IV keine Rolle. Diese verbleiben bei Bedürftigkeit neben Personen mit dauerhafter Erwerbsminderung in der Sozialhilfe (SGB XII) und haben Anspruch auf Sicherung des Lebensunterhaltes im Alter. Wenn im Folgenden von Hartz IV-Empfängern gesprochen wird, so sind damit die Empfänger von Grundsicherung für Arbeitssuchende nach dem SGB II gemeint, also Anspruchsberechtigte sowie deren Angehörige in der Bedarfsgemeinschaft. Zum lebten in der Stadt Erlangen insgesamt Hartz IV-Empfänger. Gemessen an der Hauptwohnungsbevölkerung im Alter unter 65 Jahren ergibt dies eine Quote von 5,9 Prozent. Im bayernweiten Vergleich nach kreisfreien Städten und Landkreisen zeigt sich, dass die Erlanger Quote relativ niedrig ist (Abb. 27). In den Landkreisen sind die Quoten mit einigen Ausnahmen in Oberfranken fast durchgehend niedriger als in den kreisfreien Städten. Unter den kreisfreien Städten kann nur die Stadt Memmingen mit 5,6 Prozent eine niedrigere Quote als Erlangen aufweisen. Wer ist in Erlangen auf Hartz IV angewiesen? Abb. 26: Entwicklung von Wohngeld und Kosten der Unterkunft Viele Kinder von Hartz IV abhängig Die Anteile der Erlanger Hartz IV- Empfänger sind sehr unterschiedlich je nach Alter. Wie in Abb. 28 zu sehen ist, liegen die Anteile bei den Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 21

22 Aachen Bergisch Gladbach Köln Siegen Anteil der Hartz IV-Empfänger an den unter 65-Jährigen unter 18-Jährigen über dem Erlanger Durchschnitt, bei Koblenz allen anderen Altersjahren sind sie unterdurchschnittlich. Die geringsten Anteile sind bei den - bis 25-Jährigen und Wiesbaden bei Einwohnern ab Jahren Mainz zu verzeichnen. Trier Bei den Kleinkindern sind Maximalwerte festzustellen: Von den Kindern unter 3 Jahren gehören fast 13 Prozent zu den Hartz IV-Empfängern; das ist mehr als jedes achte Kind. Saarbrücken Ein Vergleich der Altersstruktur mit Karlsruhe der Gesamtstadt (Abb. 29) nach Geschlecht zeigt, dass bei Frauen von Anfang bis Ende Jahre eine größere Wahrscheinlichkeit besteht, auf Leistungen nach dem SGB II angewiesen zu sein. Bei Männern zwischen und Jahren sind Freiburg im Breisgau die Anteile ebenfalls leicht erhöht. Auffällig sind auch hier wieder die hohen Anteile bei den Kindern und Jugendlichen. Während 5,4 Prozent der Erlanger Hauptwohnungsbevölkerung Kinder unter 6 Jahren sind, fallen in diese Altersgruppe 13,7 Prozent der Erlanger Hartz IV-Empfänger. Jeder dritte Hartz IV-Empfänger ist unter 18 Jahre alt. Hier scheint wieder das Thema Armut durch Kinder eine Rolle zu spielen. Dies bestätigt sich auch, wenn man die durchschnittlichen Kinderzahlen betrachtet: Während Paarhaushalte mit Kindern gesamtstädtisch im Schnitt 1,7 Kinder haben, sind es bei den Bedarfsgemeinschaften von Hartz IV-Empfängern 2. Bei den Alleinerziehenden sind im städtischen Durchschnitt 1,4 Kinder vorhanden, bei den alleinerziehenden Hartz IV-Empfängern 1,6. Die Hartz IV-Empfänger bilden insgesamt % (Alter) Bonn Darmstadt Ludwigshafen Mannheim Heidelberg Durchschnitt Stadt Erlangen Alter Abb. 28: Anteil der Erlanger Hartz IV-Empfänger nach Alter Würzburg Erlangen Augsburg Anteil der Hartz IV-Empfänger an den unter 65-Jährigen Stadt Erlangen 5,9 Stadt München 6,6 Stadt Ingolstadt 7,0 Stadt Pforzheim Stuttgart Heilbronn Würzburg Reutlingen Dresden Frankfurt/Main Erfurt Offenbach Ulm Chemnitz Jena 7,9 Stadt Regensburg Gera 9,0 Stadt Fürth 10,4 Stadt Augsburg 10,5 Stadt Nürnberg 12,7 Abb. 27: Anteil der Hartz IV-Empfänger an den unter 65-Jährigen zum Bedarfsgemeinschaften. Neben dem Antragsteller gehören zur Bedarfsgemeinschaft die im Haushalt lebenden Partner sowie die Kinder, wobei im Falle von Hartz IV auch nichteheliche Lebensgemeinschaften in Betracht gezogen werden. Betrachtet man die Bedarfsgemeinschaften von Hartz IV-Empfängern nach Haushaltstyp, so zeigt sich, dass es sich bei gut der Hälfte um Einpersonenhaushalte handelt. Etwa 13,5 Prozent der Bedarfsgemeinschaften sind Haushalte mit mehr als drei Personen. Alleinerziehende häufig Hartz IV-Empfänger Wie verteilen sich Hartz IV-Empfänger auf die verschiedenen Haushaltstypen im Vergleich zur Gesamtstadt? Abb. zeigt besonders große Unterschiede bei den Paaren ohne Kinder sowie bei den Alleinerziehendenhaushalten. Während 22 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 Fürth Nürnberg Ingolstadt München Kreisfreie Städte Bayern 7,1 Bayern insgesamt 5,0 Bundesrepublik insgesamt 10,5 Regensburg weniger als 2,5 Prozent 2,5 bis unter 5 Prozent 5 bis unter 7,5 Prozent 7,5 bis unter 10 Prozent 10 Prozent und mehr

23 Männer Frauen Männer Frauen Auf Tausend der jeweiligen Bevölkerung Auf Tausend der jeweiligen Bevölkerung Hartz IV-Empfänger zum Hauptwohnungsbevölkerung Erlangen zum Abb. 29: Altersstruktur der Hartz IV-Empfänger im Vergleich zur Gesamtstadt Hartz IV-Empfänger: Alleinerziehendenhaushalte Personen in Alleinerziehendenhaushalten insgesamt zum Abb. 31: Altersstruktur der Hartz IV-Empfänger in Alleinerziehendenhaushalten im Vergleich gesamtstädtisch etwa 29 Prozent aller Haushalte Paarhaushalte ohne Kinder sind, sind unter den Haushalten der Hartz IV-Empfänger nur knapp 8 Prozent Paarhaushalte ohne Kinder zu finden. Stark betroffen sind hingegen die Alleinerziehendenhaushalte: Jeder 23. Haushalt in Erlangen ist ein Alleinerziehendenhaushalt, unter den Haushalten der Hartz IV-Empfänger ist hingegen jeder fünfte Haushalt ein Alleinerziehendenhaushalt. Auf die Situation von Alleinerziehenden wird an anderer Stelle in diesem Bericht noch genauer eingegangen. Fast jeder vierte Alleinerziehendenhaushalt in Erlangen ist auf Hartz IV angewiesen. Der Vergleich der Altersstruktur Alleinerziehender in der Gesamtstadt mit derjenigen der Hartz IV-Empfänger in Alleinerziehendenhaushalten (Abb. 31) zeigt, dass insbesondere junge Alleinerziehende fast ausschließlich junge Frauen ab Jahren besonders stark betroffen sind. Das durchschnittliche Alter Alleinerziehender beträgt Jahre; bei den Hartz IV-Empfängern sind Alleinerziehende im Schnitt über fünf Jahre jünger. Bei den Alleinerziehenden handelt es sich gesamtstädtisch betrachtet bei etwa 90 Prozent um % % % Haushalte Hartz IV-Empfänger Haushalte insgesamt % % 10% 0% (Ehe-)Paar ohne Kind (Ehe-)Paar mit Kind Einpersonenhaushalte Alleinerziehendenhaushalt sonstiger Mehrpersonenhaushalt Abb. : Hartz IV-Empfänger nach Haushaltstypen Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 23

24 Männer Frauen Männer Frauen Auf Tausend der jeweiligen Bevölkerung Auf Tausend der jeweiligen Bevölkerung Hartz IV-Empfänger: (Ehe-)Paare mit Kindern Hartz IV-Empfänger: Einpersonenhaushalte (Ehe-)Paare mit Kindern insgesamt zum Einpersonenhaushalte insgesamt zum Abb. 32: Altersstruktur der Hartz IV-Empfänger in Paarhaushalten mit Kindern im Vergleich Abb. 33: Altersstruktur der Hartz IV-Empfänger in Einpersonenhaushalten im Vergleich Mütter mit Kindern, unter den Alleinerziehenden, die auf Hartz IV angewiesen sind, finden sich hingegen rund 95 Prozent Frauen. Jüngere Familien häufiger auf Hartz IV angewiesen Auch bei den vollständigen Familien mit zwei Erwachsenen zeigt sich die Tendenz, dass jüngere Familien bei den Hartz IV-Empfängern höhere Anteile aufweisen als in der Gesamtstadt (Abb. 32). Anders ist dies bei den Einpersonenhaushalten: Hier ist vor allem die Bevölkerung ab Jahren besonders stark betroffen; Männer überwiegen (Abb. 33). Hartz IV und Schulbildung Betrachtet man die Bildungsabschlüsse der Hartz IV- Empfänger, so zeigen sich gravierende Unterschiede zur Gesamtbevölkerung (Abb. 34). Von den volljährigen Hartz IV-Empfängern verfügt mehr als jeder Vierte über keinen Schulabschluss. Das bedeutet, dass von den Erlangern, die über keinen Schulabschluss verfügen, zwei Drittel auf Hartz IV angewiesen sind. Große Unterschiede auch bei den Erwachsenen mit Hauptschulabschluss: Unter den Hartz IV-Empfängern haben gut 38 Prozent einen kein Schulabschluss Hauptschulabschluss Mittlere Reife (Fachl-)Hochschulreife k.a. oder sonstiges Gesamtbevölkerung 18 bis 64 Jahre Hartz IV-Empfänger ab 18 Jahre 0% 10% % % % % % Abb. 34: Hartz IV-Empfänger und volljährige Gesamtbevölkerung unter 65 Jahre nach Schulabschluss 24 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

25 Hauptschulabschluss, in der Gesamtbevölkerung dagegen lediglich etwa 17 Prozent. Sieben Prozent aller erwachsenen Erlanger mit Hauptschulabschluss sind Hartz IV-Empfänger. Bei den höheren Schulabschlüssen ist das Bild umgekehrt, besonders bei denjenigen, die über das Abitur oder die fachgebundene Hochschulreife verfügen. Während dies auf etwa 54 Prozent der erwachsenen Erlanger zutrifft, finden sich unter den Hartz IV-Empfängern lediglich elf Prozent. Weniger als ein Prozent der Erlanger mit Abitur oder Fachabitur ist Hartz IV-Empfänger. Wer findet sich sonst noch unter den Hartz IV-Empfängern? Männer Hartz IV und Nationalität Besonders stark betroffen sind Kinder mit ausländischer Staatsangehörigkeit im Alter von 6 bis 14 Jahren: 22,5 Prozent dieser Gruppe sind Hartz IV- 10 Empfänger. Bei den ausländischen Kindern unter 6 Jahren sind 17,4 Prozent unter den Hartz IV-Empfängern zu finden, hingegen nur 11,7 Prozent der 0 5 unter 6-Jährigen mit deutscher Staatsangehörigkeit. Ebenfalls stark betroffen sind mit 10,8 Prozent die Frauen mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit im Alter von 35 bis unter 65 Jahren. In Abb. 35 ist ersichtlich, wie sich die Zusammensetzung der Empfänger von Hartz IV mit deutscher Staatsangehörigkeit von derjenigen der ausländischen Empfänger unterscheidet. Deutlich ist zu erkennen, dass bei den nicht-deutschen Hartz IV- Empfängern vor allem etwas ältere Familien stärker vertreten sind, bei den deutschen vor allem junge Familien mit hohen Anteilen an Kleinkindern. Bei den deutschen Hartz IV-Empfängern finden sich unter den jungen Familien sehr viele Alleinerziehende, was in der Abb. 35 an der Ausbuchtung bei den - bis -jährigen Frauen zu erkennen ist. Unter der Bevölkerung mit Afghanistan nicht-deutscher Staatsangehörigkeit unterscheidet sich Irak Pakistan das Ausmaß der Betroffenheit nach dem Herkunftsland Vietnam (Abb. 36). Besonders hoch Iran sind die Anteile bei der Bevölkerung aus den Ländern, in ehemalige Sowjetunion Türkei denen Krieg herrscht: Unter Italien den Erlanger Einwohnern aus ehemaliges Jugoslawien Afghanistan sind 67 Prozent Griechenland Hartz IV-Empfänger, bei Menschen aus dem Irak sind es 29 Rumänien Polen Prozent. Hohe Anteile finden sich auch unter der Bevölkerung aus Pakistan, Vietnam, Bulgarien Deutschland Iran, der Türkei sowie aus der Spanien ehemaligen Sowjetunion. Indien Unter den Hartz IV-Empfängern aus Afghanistan und dem Irak ist auch der Anteil an Abb. 36: Anteile der Hartz IV-Empfänger nach Nationalität Auf Tausend der jeweiligen Bevölkerung 90 Frauen Hartz IV-Empfänger mit ausländischer Staatsangehörigkeit Hartz IV-Empfänger mit deutscher Staatsangehörigkeit Abb. 35: Altersstruktur der Hartz IV-Empfänger nach Staatsangehörigkeit Kindern und Jugendlichen hoch. Fast jeder zweite Hartz IV-Empfänger mit afghanischer oder irakischer Staatsangehörigkeit ist ein Kind oder Jugendlicher. Auch bei den Hartz IV-Empfängern mit vietnamesischer Staatsangehörigkeit ist der Anteil an Kindern und Jugendlichen so hoch. Bei Hartz IV-Empfängern mit deutscher Staatsangehörigkeit sind allerdings ebenfalls 36 Prozent unter 18 Jahre alt. Dies trifft 0% 10% % % % % % % % 15 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 25

26 auch auf 34 Prozent der Hartz IV-Empfänger mit türkischer Staatsangehörigkeit zu. Bei Staatsangehörigen eines Landes der ehemaligen Sowjetunion finden sich 18 Prozent Minderjährige. Hartz IV-Empfänger in der Regel Deutsche Betrachtet man Hartz IV-Empfänger nach Nationalität allerdings in absoluten Zahlen, so zeigt sich, dass die meisten Hartz IV-Empfänger deutsche Staatsbürger sind: Personen haben die deutsche Staatsangehörigkeit das sind drei Viertel der Hartz IV-Empfänger -, 2 Hartz IV-Empfäger haben die türkische Staatsangehörigkeit, 179 stammen aus der ehemaligen Sowjetunion, 158 aus dem ehemaligen Jugoslawien; 47 Hartz IV-Empfänger kommen aus dem Irak und 43 aus Afghanistan. Wie verteilen sich Hartz IV-Empfänger über das Stadtgebiet? Betrachtet man die Anteile der Hartz IV-Empfänger an der Hauptwohnungsbevölkerung unter 65 Jahre nach Distrikt (Abb. 37), so sind nun auch Gebiete mit hohen Anteilen an Hartz IV- Empfängern ersichtlich, die bei der Betrachtung der Pro-Kopf-Einkommen im oberen Bereich lagen. Dies liegt daran, dass die Einkommensverteilung nur auf Basis der statistischen Bezirke ausgewertet werden konnte, bei den Empfängern von Hartz IV jedoch ein umfangreicheres Datenmaterial zur Verfügung steht, welches auch eine Analyse auf Distrikt-Ebene ermöglicht. Unter den statistischen Distrikten mit sehr hohen Anteilen liegt an der Spitze der Distrikt 333 das ist der westliche Teil im Röthelheimpark, der südlich des Thymianweges gelegen ist. In diesem Gebiet liegt die zum alten Wohnungsbestand des Röthelheimparks gehörende Housing-Area. Mehr als jeder fünfte Einwohner unter 65 Jahre ist in diesem Distrikt Hartz IV-Empfänger. Gleiches gilt für den Distrikt 1, der zwischen Frankenschnellweg, Äußere- Brucker-Straße und Paul-Gossen-Straße liegt. Hohe Anteile sind ebenfalls im gesamten Bezirk Büchenbach Nord (Bezirk 77) zu finden, wo 15,7 Prozent der Einwohner unter 65 Jahre Hartz IV-Empfänger sind. Stark betroffen ist auch die Bevölkerung im Distrikt 441 in Bachfeld, der zwischen Frankenschnellweg, Bahnlinie und Felix-Klein-Straße liegt und vor allem das ehemalige FAG-Gelände umfasst, welches innerhalb der kommenden fünf Jahre noch überwiegend mit Wohnblöcken bebaut werden soll. Der gesamte Bezirk Bierlach (Bezirk 45) gehört mit 12,6 Prozent ebenfalls zu den stark betroffenen Gebieten. So gut wie keine Hartz IV-Empfänger finden sich im Meilwald (Bezirk 21), im Bezirk Forschungszentrum (Bezirk 43), St. Egidien (Bezirk 51), Neuses (Bezirk ), Kriegenbrunn (Bezirk 62), Hüttendorf (Bezirk 63), Kosbach (Bezirk ), in der Reuth (Bezirk 71) sowie in Häusling (Bezirk 73) und in Steudach (Bezirk 74). Kinder in Büchenbach Nord stark betroffen Betrachtet man die Hartz IV-Empfänger in den Distrikten nach Altersgruppen, so zeigen sich wieder beträchtliche Unterschiede: Ein Vergleich der Abb. 38 bis 41 zeigt vor allem wieder die starke Betroffenheit von Kindern. Bei den unter 15-Jährigen fallen wieder Büchenbach Nord (Bezirk 77) sowie der Distrikt 1 am Anger auf, da dort mehr als jedes dritte Kind Hartz IV-Empfänger ist. In fast allen Altersgruppen finden sich hohe Anteile in Büchenbach Nord und in Teilen des Angers (Bezirk ). Bei den Hartz IV-Empfängern im Alter von 45 bis 64 Jahren ist neben den Gebieten mit hohen Anteilen in allen Altersgruppen auch noch der Bereich im nördlichen Röthelheimpark (nördlich der Allee am Röthelheimpark) sowie Teile der Buckenhofer Siedlung (Bezirk 24, zwischen Drausnickstr. und Schwabach) stark betroffen. Da der Personenkreis der Hartz IV-Empfänger offenbar sehr vielschichtig ist, kann eine Typisierung noch genauere Informationen darüber liefern, welche Bevölkerungsteile betroffen sind. Zur Typisierung wurde eine Clusteranalyse durchgeführt, bei der jeweils diejenigen Distrikte gruppiert wurden, deren Empfängerstruktur sich stark ähnelt. Das Ergebnis zeigt vier eindeutig voneinander unterscheidbare Typen (Abb. 42). Welche Personenkreise überwiegen bei den Empfängern von Leistungen nach SGB II in den einzelnen Typen? Typ 1- Ältere Menschen und Alleinstehende: Hier sind vor allem ältere Menschen überrepräsentiert, darunter mehr Männer als Frauen. Auch Einpersonenhaushalte sind in Typ 1 bei den Hartz IV-Empfängern weitaus überdurchschnittlich aufzufinden unter 2 Prozent 2 bis unter 5 Prozent 5 bis unter 8 Prozent 8 bis unter 11 Prozent 11 Prozent und mehr Abb. 37: Anteil der Hartz IV-Empfänger an der Hauptwohnungsbevölkerung unter 65 Jahren nach Distrikt Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

27 81 unter 2 Prozent 2 bis unter 5 Prozent 5 bis unter 8 Prozent 8 bis unter 11 Prozent 11 Prozent und mehr 81 unter 2 Prozent 2 bis unter 5 Prozent 5 bis unter 8 Prozent 8 bis unter 11 Prozent 11 Prozent und mehr Abb. 38: Anteil der Hartz IV-Empfänger in der Altersgruppe unter 15 Jahren nach Distrikt Abb. 39: Anteil der Hartz IV-Empfänger in der Altersgruppe von 15 bis unter 25 Jahren nach Distrikt 81 unter 2 Prozent 2 bis unter 5 Prozent 5 bis unter 8 Prozent 8 bis unter 11 Prozent 11 Prozent und mehr 81 unter 2 Prozent 2 bis unter 5 Prozent 5 bis unter 8 Prozent 8 bis unter 11 Prozent 11 Prozent und mehr Abb. : Anteil der Hartz IV-Empfänger in der Altersgruppe von 25 bis unter 45 Jahren nach Distrikt Abb. 41: Anteil der Hartz IV-Empfänger in der Altersgruppe von 45 bis unter 65 Jahren nach Distrikt Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 27

28 Typ 2 Kinder, Alleinerziehende: Hier sind vor allem Kinder sehr stark vertreten und ebenfalls sehr hohe Anteile an Alleinerziehenden. Typ 3 Alleinstehende Männer: In Typ 3 sind unter den Hartz IV-Empfängern vor allem Männer im Alter von 25 bis 55 Jahren vorherrschend. Während der Frauenanteil bei der Gesamtbevölkerung von Typ 3 bei rund 48 Prozent liegt, sind nur 28 Prozent der Hartz IV-Empfänger in Typ 3 weiblichen Geschlechts. Hier sind auch die Singlehaushalte unter den Hartz IV-Empfängern stark überrepräsentiert: Während rund 28 Prozent der Bevölkerung unter 65 Jahre in Typ 3 in einem Einpersonenhaushalt wohnen, ist dies bei den Hartz IV-Empfängern dort bei mehr als zwei Dritteln der Fall. Typ 4 Kinder, Alleinerziehende, Nicht-Deutsche: Die Struktur ist hier ähnlich wie in Typ 2, jedoch ist der Bevölkerungsanteil mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit bei den Hartz IV-Empfängern stark erhöht: Rund 32 Prozent der Hartz IV-Empfänger verfügen in diesem Typ über eine nicht-deutsche Staatsangehörigkeit, während insgesamt in diesem Typ 22 Prozent der unter 65-Jährigen eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit haben Ältere Menschen und Alleinstehende Kinder, Alleinerziehende Alleinstehende Männer Kinder, Alleinerziehende, Nicht-deutsche Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung Seit dem Jahr 03 gibt es das Grundsicherungsgesetz, welches eine bedarfsorientierte Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung regelt und mittlerweile Bestandteil des SGB XII ist. Ziel ist die Absicherung des grundlegenden Lebensunterhalts von Menschen, die endgültig aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind und für ihren Lebensunterhalt aus eigenem Einkommen und Vermögen nicht aufkommen können. Leistungsberechtigt sind also Personen ab 65 Jahre sowie hilfebedürftige Menschen ab 18 Jahren mit voller und dauerhafter Erwerbsminderung. Mit dem Grundsicherungsgesetz sollte auch der Umstand der verschämten Armut beseitigt werden: Wenn im Falle des Sozialhilfebezugs auf das Einkommen und Vermögen der Kinder zurückgegriffen wird (sogenannter Unterhaltsrückgriff ), nehmen gerade ältere Menschen Leistungen nicht in Anspruch, obwohl sie dazu berechtigt wären. Mit Einführung des Grundsicherungsgesetzes wurde eine Neuregelung geschaffen, bei der ein Unterhaltsrückgriff nur gegenüber Kindern (und Eltern) mit einem hohen Jahreseinkommen von über Euro stattfindet. Bei der Hilfe zum Lebensunterhalt, - also der Sozialhilfe zur Sicherung des Lebensunterhalts von Menschen unter 65 Jahren ohne dauerhafter Vollerwerbsminderung findet dagegen grundsätzlich ein Unterhaltsrückgriff statt. Die Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung entsprechen denen der Hilfe zum Lebensunterhalt. Zum bezogen 562 Personen Leistungen Abb. 42: Hartz IV-Empfänger: Typisierung nach Distrikt zur Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung ; darunter befinden sich 224 Personen unter 65 Jahren und 338, die 65 Jahre oder älter sind. Es ist also davon auszugehen, dass 0,3 Prozent der Erlanger im Alter von 18 bis unter 65 Jahren Leistungen aufgrund von dauerhafter Vollerwerbsminderung beziehen und 1,7 Prozent der Erlanger im Alter von 65 Jahren oder älter Leistungen zur Grundsicherung im Alter. Während bei den unter 65-Jährigen die Anteile von Frauen und Männern etwa ausgeglichen sind, sind bei den älteren Leistungsempfängern etwa Prozent weiblichen Geschlechts, was sicherlich mit der höheren Lebenserwartung der Frauen zu tun hat. Ein Vergleich nach Nationalität ergibt bei den unter 65-Jährigen keine Unterschiede, bei den Senioren hingegen schon: Die Bevölkerung Erlangens zählt 966 Personen mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit im Alter von 65 Jahren oder älter. Von diesen sind 132 Empfänger von Grundsicherung im Alter, was einem Anteil von 13,7 Prozent entspricht. Bei den Einwohnern mit deutscher Staatsangehörigkeit liegt der Anteil hingegen bei 1,1 Prozent. Die Altersarmut ist also bei der ausländischen Bevölkerung weiter verbreitet als unter der deutschen. Dies hängt damit zusammen, dass unter der nicht-deutschen Bevölkerung häufiger gebrochene Erwerbsbiografien in Bezug auf Einzahlungen in das deutsche Rentenversicherungssystem vorliegen. Die erste Gastarbeitergeneration, die nun ins Rentenalter vorrückt, war vor allem in Bereichen mit niedriger Entlohnung tätig. Somit fallen nun auch die Rentenbezüge gering aus. 28 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

29 Unter den nicht-deutschen Senioren, die auf Grundsicherung im Alter angewiesen sind, stellen die größten Anteile Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion und der Türkei. Die Verteilung der Empfänger von Grundsicherung im Alter nach statistischem Bezirk ist in Abb. 43 dargestellt. In Büchenbach West (Bezirk 78), im Tal (Bezirk 04), am Anger (Bezirk ) und in Büchenbach Nord (Bezirk 77) finden sich die größten Anteile, wobei mehr als zwei Drittel der Empfänger von Grundsicherung im Alter in den Bezirken Büchenbach Nord und Anger leben. Insgesamt sind erhöhte Anteile in den Bereichen Büchenbach, Innenstadt, Anger und Bruck aufzufinden. 6. Wohnen Die Wohnung als der zentrale Ort, an dem sich das Privatleben abspielt, kann als räumlicher Lebensmittelpunkt betrachtet werden. Aus diesem Grund spielen die Wohnverhältnisse und das Wohnumfeld eine wesentliche Rolle in Bezug auf die Lebenszufriedenheit. Wie wohnen die Erlanger? In Erlangen existieren knapp Wohngebäude; das sind Gebäude, deren gesamte Gebäudefläche Wohnfläche ist und solche Gebäude, die neben Wohn- auch Nutzfläche enthalten, wobei jedoch der Anteil der Wohnfläche überwiegt. Bei knapp drei Viertel der Wohngebäude handelt es sich um Ein- und Zweifamilienhäuser. Rund neun Prozent sind Mehrfamilienhäuser mit drei bis fünf Wohnungen, 13 Prozent größere Mehrfamilienhäuser mit sechs bis neun Wohnungen. Bei den übrigen 4,4 Prozent handelt es sich um größere Gebäude mit mindestens zehn Wohnungen. Jeder Vierte bewohnt ein Einfamilienhaus Dies bedeutet, dass mehr als 26 Prozent der Erlangerinnen und Erlanger in einem Einfamilienhaus wohnen und knapp 9 Prozent in einem Zweifamilienhaus. Etwa 23 Prozent leben hingegen in einem größeren Mehrfamilienhaus mit mindestens zehn Wohnungen; knapp neun Prozent der Erlanger bewohnen Wohnblocks oder Hochhäuser mit Wohneinheiten oder mehr. Abb. 44 veranschaulicht, wie sich diese Gebäude über das Stadtgebiet verteilen. In den statistischen Bezirken, die sozial stark belastet sind - also z.b. hohe Anteile an Sozialleistungsempfängern und niedrige Durchschnittseinkommen aufweisen -, konzentrieren sich die Problemlagen tendenziell auf die Teilgebiete mit größeren Wohnblocks, auch wenn dies nicht durchgehend der Fall ist. Gut neun Prozent der Erlanger wohnen in Gebäuden, die bis zum Jahr 1918 errichtet wurden. Diese finden sich überwiegend in der Innenstadt (Abb. 45), aber auch noch inmitten der Ortsteile, die bis heute eingemeindet wurden. Rund sieben Prozent der Erlanger wohnen hingegen in neuen Gebäuden, die ab dem Jahr 00 errichtet wurden, zum größten Teil in den Neubaugebieten im Röthelheimpark (Bezirk 33) und in Büchenbach West (Bezirk 78). durchschnittliche Anzahl der Wohnungen je Gebäude 81 unter 0,8 Prozent 0,8 bis unter 1,4 Prozent 1,4 bis unter 2 Prozent 2 bis unter 2,6 Prozent 2,6 Prozent und mehr 81 maximal 1 Wohnung 1 bis 2 Wohnungen 2 bis 4 Wohnungen 4 bis 10 Wohnungen 10 bis Wohnungen mehr als Wohnungen Abb. 43: Anteil der Empfänger von Grundsicherung im Alter an der Hauptwohnungsbevölkerung ab 65 Jahren nach Bezirk Abb. 44: Bebauung nach Gebäudegrößenklassen (durchschnittliche Gebäudegröße auf Baublockebene) Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 29

30 Ausstattung von Mietwohnungen In Bezug auf Mietwohnungen kann auch etwas über die Ausstattung gesagt werden. Ausstattung und Wohnumfeld von Mietwohnungen fallen sehr unterschiedlich aus. Abb. 46 zeigt die Anteile schlecht ausgestatteter Mietwohnungen nach statistischem Bezirk. Eine Wohnung gilt hier als umso schlechter ausgestattet, je mehr der folgenden Kriterien sie erfüllt: Sie verfügt über Einzelofen-Heizung, keine Heizmöglichkeit in Küche oder Bad, kein Badezimmer bzw. nur Waschgelegenheit, die Toilette befindet sich außerhalb der Wohnung, die Wohnung verfügt über keine Warmwasserversorgung, der Boden besteht aus welligen Holzdielen, die Fenster sind einfachverglast, die Wohnung liegt in einem Gebiet mit dauernder Lärmbeeinträchtigung. Die größten Anteile an schlecht ausgestatteten Mietwohnungen finden sich in Büchenbach Dorf (Bezirk 76), im Röthelheimpark (Bezirk 33), in Bachfeld (Bezirk 44) sowie im Innenstadtbereich. Der hohe Anteil im Röthelheimpark kommt durch den alten Wohnungsbestand in der Housing-Area sowie dem Gebiet zwischen Artillerie- und Drausnickstraße zustande; die Neubebauung umfasst zum großen Teil keine Mietwohnungen, sondern Wohneigentum. Im Innenstadtbereich sowie in den Bezirken Tal (Bezirk 04), Anger (Bezirk ), Schönfeld (Bezirk 42) und Bachfeld (Bezirk 44) spielt vor allem die Belästigung durch Verkehrslärm im Wohnumfeld eine große Rolle. Wenig Wohnfläche in Innenstadt, Anger, Bruck und Büchenbach Abb. 47 zeigt die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf nach statistischen Distrikten; diese bezieht sich auf Mietwohnungen und Wohneigentum. Die durchschnittliche Wohnfläche variiert zwischen 16 m² und 53 m² pro Person. Geringe durchschnittliche Wohnflächen finden sich natürlich vor allem dort, wo viele bzw. große Heime sind, wie dies im Meilwald (Bezirk 21) der Fall ist. Wenig Wohnfläche steht den Bewohnern im Bereich der Housing-Area im Röthelheimpark (Bezirk 33) mit gut 26 m² pro Person zur Verfügung. Relativ wenig Platz zum Leben haben ebenfalls die Innenstadtbewohner: Wer in der Altstadt (Bezirk 01) oder der Markgrafenstadt (Bezirk 02) wohnt, verfügt im Schnitt über etwa 28 m² Wohnfläche. Dies kommt sicherlich durch die vielen Studenten in der Innenstadt zustande, die tendenziell in kleinen Wohnungen leben oder einzelne Zimmer in Wohngemeinschaften bewohnen. Dies zeigt sich auch an der Vielzahl der Singlehaushalte in der Innenstadt: Der Anteil an Einpersonenhaushalten liegt in der Altstadt bei rund 72 Prozent, in der Markgrafenstadt bei etwa 69 Prozent; im gesamtstädtischen Vergleich sind hingegen nur 46 Prozent aller Haushalte Einpersonenhaushalte. Durch geringe Wohnflächen fallen weiterhin Teile des Angers (Bezirk ), einzelne Gebiete in Bruck (Bezirke 42, 44 und 45) und in Büchenbach (Bezirke 76, 77 und 78) auf. Auf der anderen Seite finden sich Wohngebiete mit Baujahr vor 1910 Anteil Mietwohnungen mit schlechter Ausstattung niedrig 81 um ab 00 hoch Abb. 45: Gebäudebestand nach Baujahr (durchschnittliches Baujahr auf Blockebene) Abb. 46: Ausstattung von Mietwohnungen nach Bezirk Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

31 besonders großen durchschnittlichen Wohnflächen. Spitzenreiter ist hier die Siedlung im westlichen Sieglitzhof (Bezirk 22) mit etwa 53 m² Wohnfläche je Einwohner. In der näheren Umgebung des Stadtzentrums finden sich große Wohnflächen auch im östlichen Teil des Burgbergs (Bezirk ) mit 51 m² sowie in Loewenich (Bezirk 23) östlich der Loewenichstraße mit gut 48 m². Auch im Tennenloher (Bezirk 52) Westen liegt die Pro-Kopf-Wohnfläche mit mehr als 49 m² relativ hoch. Die Bewohner des Bezirkes 71 (In der Reuth) verfügen über durchschnittlich 48 m². Wohnungsmieten Abb. 48 zeigt, wie sich die Wohnungsmieten in den statistischen Distrikten vom gesamtstädtischen Durchschnitt unterscheiden; dabei sind die prozentualen Abweichungen angegeben. Die grau unterlegten Distrikte sind diejenigen, für welche zu wenig Informationen vorliegen bzw. in denen der Wohnraum überwiegend Wohneigentum ist. Von der Berechnung der Wohnungsmieten wurden Sozialmietwohnungen und Heime ausgeschlossen. Die günstigsten Mieten finden sich in Bierlach (Bezirk 45) südlich der Äußeren Tennenloher Straße. Große Abweichungen vom Durchschnitt nach unten finden sich auch bei Mietwohnungen in Sebaldus (Bezirk 32) südlich der Breslauer Straße, im Bereich der Housing-Area des Röthelheimparks (Bezirk 33) und in Teilen Frauenaurachs (Bezirk 61). In Büchenbach Dorf (Bezirk 76) sind die Durchschnittsmieten relativ gering vor allem aufgrund niedriger Mieten in den Wohnblocks und Hochhäusern im Bereich Europakanal, Frauenauracher Straße und Goldwitzerstraße. Das andere Ende des Mietpreisspektrums führt der nordöstliche Teil Stubenlohs (Bezirk 25) an, gefolgt von den neu errichteten Mietwohnungen im Röthelheimpark (Bezirk 33) und den Mietwohnungen im Bezirk 04 (Tal). Die hohen Durchschnittsmieten kommen im Tal wie in der gesamten Innenstadt auch durch den hohen Anteil an kleinen Wohnungen zustande; bei diesen ist der Quadratmeterpreis allgemein höher; im Bezirk Tal ist der Anteil an Einpersonenhaushalten mit Prozent überdurchschnittlich hoch, wenn auch nicht ganz so hoch wie in Altstadt und Markgrafenstadt. Überdurchschnittliche Mieten finden sich darüber hinaus am Burgberg (Bezirk ) nördlich der Rathsberger Straße sowie in Büchenbach West (Bezirk 78). Sozialmietwohnungen Liegt das Gesamteinkommen eines Haushaltes unterhalb einer vom Gesetzgeber festgelegten Einkommensgrenze, so besteht die Berechtigung, eine Sozialmietwohnung zu beziehen. Zwar ist das Unterschreiten der Einkommensgrenze Voraussetzung für den Bezug einer Sozialmietwohnung, ein Anspruch darauf besteht deshalb jedoch nicht. Im Bayerischen Wohnraumförderungsgesetz sind die Ziele der Wohnraumförderung so festgelegt: Ziel der Mietwohnraumförderung ist die Unterstützung von Haushalten, die sich am Markt nicht angemessen 81 unter 32 qm 32 bis unter 37 qm 37 bis unter 42 qm 42 bis unter 47 qm 47 qm und mehr 81 mehr als -12 Prozent -12 bis unter -6 Prozent -6 bis unter +6 Prozent +6 bis unter +12 Prozent +12 Prozent und mehr Abb. 47: Durchschnittliche Pro-Kopf-Wohnfläche nach Distrikt Abb. 48: Abweichung der durchschnittlichen Wohnungsmieten in den Distrikten vom gesamtstädtischen Durchschnitt Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 31

32 Abb. 49: Anzahl der Sozialmietwohnungen in Erlangen nach Jahr mit Wohnraum versorgen können. Dabei unterstützt die Förderung insbesondere Familien, Menschen mit Behinderung, ältere Menschen und Studierende. Ziel der Eigenwohnraumförderung ist die Bildung von Wohneigentum durch Haushalte, die ohne Unterstützung dazu nicht in der Lage sind. Dabei unterstützt die Förderung insbesondere Familien und Menschen mit Behinderung. Ziel der Modernisierungsförderung ist es, bestehenden Wohnraum an die Bedürfnisse des Wohnungsmarktes sozialverträglich anzupassen sowie die städtebauliche Funktion älterer Wohnviertel zu erhalten oder wiederherzustellen. Zum gab es in Erlangen geförderte Mietwohnungen. Dies sind etwas mehr als in den beiden Jahren zuvor, allerdings war die Zahl der Sozialmietwohnungen in den vergangenen Jahren insgesamt stark rückläufig (Abb. 49). Die Verteilung der Sozialwohnungen über das Stadtgebiet (Abb. ) zeigt starke Konzentrationen in manchen Gebieten. Rund Prozent aller Sozialmietwohnungen finden sich in den Bezirken Anger (Bezirk ), Rathenau (Bezirk 41), Bachfeld (Bezirk 44) und Büchenbach (Bezirke 76, 77, 78); allein auf Büchenbach entfallen knapp 37 Prozent der Sozialwohnungen, die sich überwiegend - zu Prozent - in Büchenbach Nord (Bezirk 77) befinden. Wer wohnt in Sozialmietwohnungen? Abb. 51 zeigt die Aufteilung der Haushalte nach Haushaltstypen in Sozialmietwohnungen im Vergleich zu allen Haushalten in der Gesamtstadt. Deutliche Unterschiede zeigen sich bei den Einpersonenhaushalten: Während rund Prozent der Haushalte in Sozialmietwohnungen Einpersonenhaushalte sind, sind es gesamtstädtisch betrachtet 46 Prozent. Große Unterschiede zeigen sich auch bei den Ehepaaren und nichtehelichen Lebensgemeinschaften mit Kindern: Sie stellen gut 23 Prozent der Haushalte keine weniger als bis unter bis unter bis unter 0 0 und mehr Abb. : Sozialmietwohnungen nach Distrikt % % % Haushalte in Sozialmietwohnungen Haushalte insgesamt % 10% 0% (Ehe-)Paar ohne Kind (Ehe-)Paar mit Kind Einpersonenhaushalte Alleinerziehendenhaushalt sonstiger Mehrpersonenhaushalt Abb. 51: Haushaltstypen in Sozialmietwohnungen im Vergleich 32 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

33 90% % % % % % % % 10% 0% Haushalte in Sozialmietwohnungen Haushalte insgesamt Keine Kinder Ein Kind Zwei Kinder Drei und mehr Kinder Abb. 52: Kinder in Sozialmietwohnungen in Sozialwohnungen; gesamtstädtisch sind es nur knapp 16 Prozent. Bei Alleinerziehenden fallen die Unterschiede noch deutlicher aus: Während es sich bei knapp 15 Prozent der Haushalte in Sozialmietwohnungen um Alleinerziehendenhaushalte handelt, sind es gesamtstädtisch betrachtet 4,3 Prozent. Das bedeutet, dass etwa jeder vierte Alleinerziehendenhaushalt eine Sozialmietwohnung bewohnt. In etwa 38 Prozent der Haushalte in Sozialmietwohnungen leben Kinder; gesamtstädtisch ist das nur in jedem fünften Haushalt der Fall (Abb. 52). Die Altersstruktur der in Sozialmietwohnungen lebenden Erlanger zeigt eine nahezu pyramidenförmige Struktur (Abb. 53); vor allem bei den Minderjährigen sind die Anteile größer als in der Gesamtbevölkerung. Erwachsene Männer bewohnen hingegen zu geringeren Anteilen geförderten Wohnraum. Bei den Frauen ähneln die Anteile denen der Gesamtstadt mit Ausnahme der - bis 75-jährigen, die weniger häufig in Sozialmietwohnungen leben. Ein ganz anderes Bild zeigt sich, wenn man die Altersstruktur gegliedert nach Haushaltstypen Männer Frauen Männer Frauen Auf Tausend der jeweiligen Bevölkerung Auf Tausend der jeweiligen Bevölkerung Bewohner von Sozialmietwohnungen Hauptwohnungsbevölkerung Erlangen zum Abb. 53: Altersstruktur der Bewohner von Sozialmietwohnungen Einpersonenhaushalte in Sozialmietwohnungen Einpersonenhaushalte insgesamt zum Abb. 54: Altersstruktur von Einpersonenhaushalten in Sozialmietwohnungen Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 33

34 aufzeigt. In Abb. 54 ist zu sehen, dass die Altersstruktur der in Sozialmietwohnungen lebenden Einpersonenhaushalte stark abweicht von derjenigen der Gesamtbevölkerung. Singlehaushalte mit Erlangerinnen und Erlangern zwischen und Jahren bewohnen Sozialwohnungen zu relativ geringen Anteilen. Einen Großteil der Einpersonenhaushalte in Sozialwohnungen stellen Personen ab Jahren, wobei vor allem alleinstehende Frauen stark überdurchschnittlich vertreten sind. Bei den Ehepaaren und nichtehelichen Lebensgemeinschaften mit Kindern zeigt sich (Abb. 55), dass vor allem junge Familien mit Eltern im Alter zwischen und 35 häufiger Sozialmietwohnungen bewohnen. Deutlich sichtbar ist dies auch bei den Alleinerziehenden (Abb. 56); unter den Alleinerziehendenhaushalten in Sozialmietwohnungen finden sich größere Anteile bei den jungen Müttern zwischen und Jahren. Wohnzufriedenheit Wie zufrieden sind die Erlanger mit ihrer Wohnung bzw. ihrem Einfamilienhaus und ihrem Wohnumfeld? Dies wurde in einer repräsentativen Befragung im Jahr 04 ermittelt, indem die Befragten das Ausmaß ihrer Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit in Bezug auf verschiedene Indikatoren angeben sollten. Dass manche dieser Indikatoren abhängig sind vom Einkommen, zeigt Abb. 57. Die Bevölkerung wird dabei in drei Einkommensgruppen aufgeteilt, wobei eine Gruppe das Viertel der Einwohner mit den geringsten Einkommen, eine Gruppe das Viertel der Einwohner mit den höchsten Einkommen und die dritte Gruppe den Rest der Bevölkerung mit den mittleren Nettoäquivalenzeinkommen umfasst. Große Unterschiede zeigen sich bei der Beurteilung der Kosten für die Wohnung. Da in der Regel ein beträchtlicher Teil des Haushaltseinkommens in die Wohnungsmiete fließt, sind Menschen mit niedrigem Einkommen besonders stark belastet, da die Wohnungsmiete im Vergleich zum niedrigen Einkommen stärker ins Gewicht fällt. Fast ein Drittel der Bevölkerung mit niedrigem Einkommen ist deshalb nicht zufrieden oder sehr unzufrieden mit den Kosten für die Wohnung. In Bezug auf Wohnung und Wohnumfeld ist zwar der überwiegende Teil der Erlanger Bevölkerung nicht unzufrieden, es sind doch eindeutige Unterschiede zwischen den Einkommensklassen festzustellen: Wer es sich nicht leisten kann, muss häufiger schlecht ausgestattete Wohnungen beziehen. Etwa 15 Prozent der Erlangerinnen und Erlanger mit geringem Einkommen sind mit der Ausstattung ihrer Wohnung nicht zufrieden bzw. sehr unzufrieden, während nur drei Prozent der Erlanger mit hohem Einkommen über schlechte Ausstattung klagen. Auch in Bezug auf das Wohnumfeld gibt es große Unterschiede: Während 23 Prozent der einkommensarmen Erlanger über ihre Wohnumgebung klagen, schrumpft dieser Wert mit steigendem Einkommen auf 13 Prozent. Männer Frauen Männer Frauen Auf Tausend der jeweiligen Bevölkerung Auf Tausend der jeweiligen Bevölkerung 25 (Ehe-)Paare mit Kind in Sozialmietwohnungen (Ehe-)Paare mit Kind insgesamt zum Abb. 55: Altersstruktur von Paarhaushalten mit Kindern in Sozialmietwohnungen Alleinerziehendenhaushalte in Sozialmietwohnungen Alleiinerziehendenhaushalte insgesamt zum Abb. 56: Altersstruktur von Alleinerziehendenhaushalten in Sozialmietwohnungen 34 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

35 Kosten für die Wohnung geringes Einkommen mittleres Einkommen hohes Einkommen Kinderfreundlichkeit des Wohnumfelds geringes Einkommen mittleres Einkommen hohes Einkommen Wohnumgebung (Ruhe, Verkehrsbelastung) geringes Einkommen mittleres Einkommen hohes Einkommen Ausstattung der Wohnung geringes Einkommen mittleres Einkommen hohes Einkommen Wohnung allgemein geringes Einkommen mittleres Einkommen hohes Einkommen % % % % % % 100% sehr unzufrieden nicht zufrieden zufrieden sehr zufrieden Abb. 57: Zufriedenheit mit der Wohnung und dem Wohnumfeld nach Einkommensklassen Besonders große Unterschiede zeigen sich hinsichtlich der Kinderfreundlichkeit des Wohnumfelds: Sind es in der oberen und der mittleren Einkommensklasse rund acht bis neun Prozent der Erlanger mit Kindern, die mit der Kinderfreundlichkeit des Wohnumfeldes unzufrieden sind, so ist der Anteil der Unzufriedenen bei Erlangern mit geringen Einkommen wesentlich höher: Fast jeder Dritte Erlanger mit Kindern und geringem Einkommen ist unzufrieden mit der Kinderfreundlichkeit des Wohnumfeldes. Wer es sich nicht leisten kann, muss also auch häufiger ein unzureichendes Wohnumfeld in Kauf nehmen. Dies äußert sich auch im Hinblick auf die allgemeine Lebenszufriedenheit in Erlangen. Auf die Frage, ob sie gern in Erlangen oder lieber woanders wohnen würden, gaben im Jahr 08 rund 90 Prozent der Erlangerinnen und Erlanger mit mittleren und hohen Nettoäquivalenzeinkommen an, gern in Erlangen zu wohnen. In den einkommensschwachen Haushalten sagen nur noch gut 85 Prozent, sie würden gerne in Erlangen wohnen. In Abb. 58 ist die Zufriedenheit mit Wohnung und Wohnumfeld auf Ebene der statistischen Distrikte dargestellt. Dazu wurde aus den Beurteilungen von Kosten und Ausstattung der Wohnung, Kinderfreundlichkeit, Wohnumgebung und Wohnung allgemein ein Indexwert gebildet. Die Unzufriedenheit ist Abb. 58: Zufriedenheit mit der Wohnung und dem Wohnumfeld (Indexwert) nach Distrikt hohe Unzufriedenheit hohe Zufriedenheit Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 35

36 am größten in einem Teilgebiet des Angers (Bezirk ) zwischen Äußerer Brucker Straße und Frankenschnellweg, weiterhin in Gebieten Bachfelds (Bezirk 44) und im Tal (Bezirk 04). Viele Zufriedene finden sich im Nordosten Tennenlohes (Bezirk 52), in der Reuth (Bezirk 71), und in Alterlangen (Bezirk 11). 7. Gesellschaftliche Partizipation Gesellschaftliche Partizipation steht als Überbegriff für die Teilhabe am kulturellen, sozialen und politischen Leben. Sogar der Gesetzgeber sieht die Beziehungen zur Umwelt und eine Teilnahme am kulturellen Leben ( 27 SGB XII) als Bestandteil des notwendigen Lebensunterhalts, wenn auch in vertretbarem Umfang, der an dieser Stelle nicht näher definiert ist. Tatsächlich ist die soziokulturelle Teilhabe unter anderem auch abhängig von der finanziellen Situation eines Haushaltes. Ist das verfügbare Haushaltseinkommen so gering, dass es gerade für die allernotwendigsten Dinge des Lebens ausreicht, so bleibt wenig übrig für darüber hinausgehende Bedürfnisse. Materielle Armut kann somit gleichzeitig auch als eine Ausgrenzung vom gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben empfunden werden. Dieser Aspekt soll im Folgenden näher betrachtet werden. Da seit 01 regelmäßig repräsentative Bürgerbefragungen in Erlangen durchgeführt werden, können einige Gesichtspunkte gesellschaftlicher Partizipation dargestellt werden. Aus dem Jahr 05 liegt eine Befragung vor, in welcher die Nutzung der Erlanger Stadtbücherei näher betrachtet wurde. Diese Befragung liefert ebenso Aspekte zur sozialen Teilhabe wie die Befragung von 08, die als zentrales Thema das lebenslange Lernen sowie Fragen zur Nutzung des Theaters Erlangen umfasste. Darüber hinaus können als Indikator für politisches und bürgerschaftliches Engagement die Wahlbeteiligung sowie die Befragung aus dem Jahr 04 herangezogen werden, welche Fragen zum Thema Ehrenamt enthielt Stadtbücherei Die Aufgaben öffentlicher Bibliotheken können folgendermaßen umschrieben werden: Sie ermöglichen für jedermann den Zugang zu Informationen und Literatur in Form von Printmedien und audiovisuellen Medien. Dadurch bieten sie die Möglichkeit zur persönlichen Weiterbildung, unterstützen die berufliche Fortbildung und sind Informationszentren. Außerdem können öffentliche Bibliotheken als außerschulische Bildungseinrichtungen betrachtet werden, die durch ein attraktives Medienangebot Lese- und Medienkompetenz unterstützen. Die Stadtbücherei Erlangen stellt ein vielfältiges Medienangebot zur Verfügung, welches vor Ort genutzt oder von Inhabern eines Leihausweises ausgeliehen werden kann. Der Leihausweis ist gegen eine Jahresgebühr erhältlich, die momentan für einen volljährigen Erlanger 15,- Euro beträgt. Schüler, Studenten, Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger zahlen die Hälfte, während Kinder und Jugendliche den Leihausweis kostenlos erhalten. Es besteht die Möglichkeit des Zugangs zum Internet ebenso wie ein speziell für Migranten zugeschnittenes Medienangebot. Neben Sprachkursen sind fremdsprachige Zeitschriften, Bücher und Hörbücher vorhanden. Kinder-, Jugend- und Musikbücherei bieten umfangreiche Bestände für ausgewählte Zielgruppen. Die Stadtbücherei bietet also ein breites Angebot an Medien für Unterhaltung und Freizeitgestaltung sowie für Aus- und Weiterbildung und liefert freien Zugang zu Informationen. Im Jahr 05 wurden die Erlanger zur Nutzung des Angebotes der Stadtbücherei befragt. Bei den Antworten auf die Frage, wofür die Stadtbücherei hauptsächlich genutzt werde, zeigt sich eine verstärkte Nutzung für Zwecke von Schule, Ausbildung und Studium bei Erlangerinnen und Erlangern mit unterdurchschnittlichem Pro-Kopf-Einkommen. Abb. 59 zeigt die Gründe für den Besuch der Stadtbücherei auf sowie das durchschnittliche Nettoäquivalenzeinkommen derjenigen, die diese Gründe angaben. Geht man wie an anderer Stelle bereits dargelegt von einem durchschnittlichen Pro-Kopf- Einkommen von etwa 1.0 Euro (Medianeinkommen) in Erlangen aus, so wird deutlich, dass die Stadtbücherei bei Personen mit niedrigeren Einkommen durchaus einen Aspekt zur gesellschaftlichen Teilhabe liefern kann, sofern sie denn genutzt wird. Die Stadtbücherei ist tendenziell bei Personen mit geringem Einkommen Treffpunkt und Informationsquelle. Häufiger wird bei diesem Personenkreis auch die Möglichkeit der Internetnutzung in Anspruch genommen, Software entliehen und die Zeitung gelesen. Diejenigen, die Veranstaltungen in der Stadtbücherei besuchen, haben hingegen tendenziell höhere Einkommen. Die Zufriedenheit mit den Leistungen der Stadtbücherei ist über alle Einkommensklassen gleich. Das Interesse für die unterschiedlichen Medienangebote der Stadtbücherei ist teilweise abhängig vom Einkommen. Bei Büchereinutzern mit niedrigeren Einkommen finden Gesellschaftsspiele, Zeitungen und Zeitschriften, Musik-CD s und CD-ROM s ein etwas größeres Interesse als bei Nutzern mit höheren Einkommen. Bei der Frage nach dem Ausbau der Dienstleistungen der Erlanger Stadtbücherei steht die Ausweitung des Buchangebotes an oberster Stelle. Die Erlanger mit geringeren Einkommen wünschen sich verstärkt Leseecken, Rückzugs- und Arbeitsmöglichkeiten, die Einrichtung eines Lesecafés sowie ein verstärktes Angebot an Schulungen und Führungen. 36 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

37 ich treffe mich mit Freunden/Bekannten ich nutze die Internetplätze ich lese Zeitungen in der Bibliothek ich entleihe CD-ROM/Sofware ich erfrage Informationen ich kopiere in der Bibliothek ich lese Bücher/Zeitschriften in der Bibliothek ich nutze Nachschlagewerke/Lexika ich entleihe Musikkassetten/CDs ich entleihe Videokassetten/DVDs ich entleihe Bücher/Zeitschriften ich nehme Broschüren mit ich entleihe Hörbücher ich besuche Ausstellungen ich besuche Veranstaltungen Abb. 59: Durchschnittliches Nettoäquivalenzeinkommen der Befragten nach Gründen des Büchereibesuchs 7.2. Weiterbildung Lebenslange und persönliche Weiterbildung wird als immer wichtiger betrachtet angesichts des gesellschaftlichen Wandels. Dabei ist zu unterscheiden zwischen persönlicher und beruflicher Weiterbildung. Ziel der beruflichen Weiterbildung ist vor allem die Anpassung an die wechselnden Anforderungen eines Arbeitsmarktes, dessen Beschäftigungsstruktur zunehmend prekär wird. Bei der beruflichen Weiterbildung geht es um die Erhöhung der Chancen von Arbeitnehmern und Arbeitssuchenden auf dem Arbeitsmarkt. Insofern ist der Zugang zu höher qualifizierten Beschäftigungsverhältnissen bzw. überhaupt der Zugang zu einem Beschäftigungsverhältnis eine Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe, da das Beschäftigungsverhältnis die materielle Voraussetzung schafft. Nicht zu verkennen sind außerdem die sozialen Beziehungen, die der Arbeitsplatz in der Regel bietet. Persönliche Weiterbildung bietet darüber hinaus unmittelbar Möglichkeiten der Teilhabe, z.b. durch das Erlernen von Fremdsprachen, Weiterbildung im Bereich neuer Medien, in Politik oder Kultur. Im Jahr 08 wurde eine Umfrage zum Thema Weiterbildung durchgeführt. Wie in Abb. ersichtlich ist, ist die Nutzung von Weiterbildungsveranstaltungen unterschiedlich je nach Einkommen, denn Weiterbildungsveranstaltungen kosten in der Regel Geld. Diejenigen, die in den vergangenen zwei Jahren eine Bildungsveranstaltung zur persönlichen oder beruflichen Weiterbildung teilgenommen haben, verfügen über ein überdurchschnittliches Einkommen. Abb. 61 zeigt für die Bezirke den Anteil der Bevölkerung, die in den vergangenen zwei Jahren eine Bildungsveranstaltung oder einen Kurs zur Weiterbildung besucht hat. Vergleicht man diese Verteilung mit den Anteilen der Bevölkerung, die über ein hohes Einkommen verfügt (Abb. 13), so zeigen sich starke Ähnlichkeiten. Weiterhin gab es Fragen zur Volkshochschule Erlangen und den Gründen, warum Kurse besucht bzw. nicht besucht wurden. Dabei zeigt sich, dass diejenigen, die in den vergangenen beiden Jahren kein Kursangebot der Volkshochschule Erlangen wahrgenommen haben, weil ihnen nach eigenen Angaben die Kursgebühren zu hoch waren, über ein unterdurchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen von an keiner Bildungsveranstaltung teilgenommen persönliche und berufliche Weiterbildung berufliche Weiterbildung persönliche Weiterbildung Abb. : Durchschnittliches Nettoäquivalenzeinkommen der Befragten nach Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 37

38 etwa 1.0 Euro verfügen. Darunter befinden sich größere Anteile bei den geringfügig Beschäftigten, bei Personen, die sich in Berufsausbildung befinden, Wehr- oder Zivildienst leisten, bei Schülern und Studenten sowie bei Arbeitslosen. Eine große Rolle für die Teilnahme an Kursen zur Weiterbildung spielt auch die Erreichbarkeit des Unterrichtsortes. Je niedriger das Einkommen ist, umso bedeutender wird die Frage, ob vor Beginn und nach Ende des Kurses eine Busanbindung zwischen Unterrichtsort und Wohnort besteht. Darüber hinaus wurde nach der Nutzung weiterer Fortbildungsmöglichkeiten gefragt. Dazu zählen z.b. Weiterbildung mittels moderner Medien, Vorträge, Ausstellungen und Museumsbesuche. Bei der Nutzung dieser Fortbildungsmöglichkeiten zeigen sich signifikante Unterschiede zwischen Personen aus relativ einkommensschwachen Haushalten und solchen aus relativ einkommensstarken Haushalten (Abb. 62). So ist die Nutzung des Internets zur Weiterbildung in einkommensstarken Haushalten stärker verbreitet als in einkommensschwachen. Noch größer ist der Unterschied bei der Weiterbildung über Vorträge, Ausstellungen, Museums- und Theaterbesuchen. Gut 22 Prozent der Erlanger im Alter von 18 bis unter Jahren aus einkommensschwachen Haushalten nutzen keine weiteren Fortbildungsmöglichkeiten. Bei den einkommensstarken Haushalten ist dieser Anteil nur halb so groß. Dass die Nutzung von Weiterbildungsmöglichkeiten oft nicht möglich ist, weil das verfügbare Einkommen dazu nicht ausreicht, ist ein Aspekt, der jedoch nicht vergessen lassen sollte, dass auch die kostenfreien Weiterbildungsmöglichkeiten in einkommensschwachen Haushalten weniger genutzt werden Theater Im Schlussbericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages Kultur in Deutschland heißt es: Kunst und Kultur sowie die Teilnahme am kulturellen Leben, ferner die durch die Teilnahme am sozialen Leben vermittelten und damit verflochtenen sozialen Erfahrungen nähren und entwickeln bei den Individuen die handlungsleitenden Vorstellungen vom guten und gelingenden Leben. Es sei wichtig, den Menschen Gelegenheit zu geben, ihren eigenen kulturellen Interessen zu folgen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und am kulturellen Leben teilzunehmen. Hierin findet auch die kulturelle Bildung ihre zentrale Aufgabe. Kulturelle Bildung fördert die Lebensqualität und befähigt zur besseren Bewältigung der Herausforderungen der Zukunft. Dass die Verfolgung kultureller Interessen genau wie die Nutzung von persönlichen und beruflichen Weiterbildungsveranstaltungen je nach Einkommen unterschiedlich stark ist, ergibt die Befragung aus dem Jahr 08 zur Nutzung des Theater Erlangen weniger als 47 Prozent 47 bis unter 52 Prozent 52 bis unter 57 Prozent 57 bis unter 62 Prozent 62 Prozent und mehr Abb. 61: Anteil der Bevölkerung, die in den vergangenen zwei Jahren eine Weiterbildungsveranstaltung besucht hat nach Bezirk Interrnet Vorträge/Ausstellungen Museum/Theater Kurse auf CD/DVD keine Weiterbildungsmöglichkeit genutzt 0% 10% % % % % % % einkommensstarke Haushalte einkommensschwache Haushalte Abb. 62: Nutzung sonstiger Weiterbildungsmöglichkeiten nach Einkommensklassen 38 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

39 nie seltener alle zwei bis drei Monate ein Mal im Monat mehrmals im Monat Abb. 63: Durchschnittliches Nettoäquivalenzeinkommen nach Häufigkeit der Theaterbesuche nie selten oft immer Abb. 64: Durchschnittliches Nettoäquivalenzeinkommen nach Nutzung der Theatereintrittskarte als VGN-Fahrschein Abb. 63 zeigt das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen nach der Häufigkeit der Theaterbesuche. Erlanger, die über ein höheres Einkommen verfügen, gehen tendenziell auch häufiger in das Theater Erlangen. Es sind allerdings auch vor allem die Erlanger mit niedrigem Einkommen, die angeben, dass sie das Theater nicht besuchen, weil sie generell kein Interesse am Theater haben. Offenbar ist es so, dass der Spielplan des Theaters auch einen schichtspezifischen Aspekt hat oder das Medium Theater bei Menschen mit niedrigerem Einkommen oft auf ein allgemein geringeres Interesse stößt. Vergleicht man das Interesse an den einzelnen Bestandteilen des Spielplanes (also Klassiker, Boulevardstücke, Kinder- und Jugendtheater, Oper, Operette etc.), so zeigt sich, dass in fast allen Bereichen das Interesse mit zunehmendem Pro-Kopf-Einkommen steigt. Lediglich beim Kinder- und Jugendtheater ist das Interesse bei den mittleren Einkommen am größten. Die Eintrittskarten für das Theater Erlangen können für die Hin- und Rückfahrt zur Vorstellung in den Verkehrsmitteln des VGN genutzt werden. Dieses Angebot kommt vor allem bei den einkommensschwächeren Theaterbesuchern gut an (Abb. 64). Je niedriger das Einkommen, umso häufiger wird diese Möglichkeit in Anspruch genommen Nutzung von Informationstechnologie Moderne Medien wie das Internet spielen heute eine bedeutende Rolle beim Zugang zu Informationen. Voraussetzung dafür ist die Verfügbarkeit eines Computers mit Internetzugang. Die Ausstattung der Haushalte mit PC und Internet in Erlangen ist seit 01 Bestandteil fast jeder Bürgerbefragung. Seit dieser Zeit hat die PC-Nutzung kontinuierlich zugenommen. Dies trifft auf alle Einkommensklassen zu (Abb. 65). Während bei den einkommensschwächeren Haushalten in den Jahren 02 bis 08 der Anteil der Nutzer von rund 62 auf 76 Prozent relativ stark gestiegen ist, liegt er heute trotzdem noch unter dem Anteil der einkommensstarken Nutzer des Jahres 02. Bei diesen stieg der Anteil von auf 92 Prozent im Jahr 08. Dies spiegelt sich auch in der Nutzung des Internet wieder (Abb. 66). Während im Jahr 02 rund 53 Prozent der einkommensschwächeren Erlanger das Internet nutzten, ist dieser Anteil bis heute auf 72 Prozent angestiegen. Ebenfalls starke Zuwächse gibt es bei Erlangern mit mittleren und hohen Einkommen. Letztere haben einen Nutzeranteil, der von 76 auf 89 Prozent angestiegen ist. Fast alle Erlanger, die einen 100% 90% % % % % % einkommensschwache Haushalte % Haushalte mit mittlerem Einkommen % einkommensstarke Haushalte 10% 0% Abb. 65: PC-Nutzung nach Einkommen Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 39

40 100% 90% % % % % % einkommensschwache Haushalte % Haushalte mit mittlerem Einkommen % einkommensstarke Haushalte 10% 0% Abb. 66: Internet-Nutzung nach Einkommen PC benutzen, nutzen also auch das Internet. Rund 55 Prozent der Erlanger zwischen 18 und Jahren aus Haushalten mit geringen Einkommen nutzen das Internet täglich (Abb. 67), entweder zuhause, am Arbeits- oder Ausbildungsplatz oder auch anderswo, z.b. in einem Internet-Café. Dieser Anteil beträgt bei einkommensstarken Erlangern 73 Prozent. Etwa 29 Prozent der einkommensschwachen Erlanger nutzen hingegen das Internet nie. Unterschiede in der Häufigkeit der PC- und Internetnutzung sind geschlechts-, alters- und bildungsspezifisch feststellbar. Während gut 89 Prozent aller Männer einen PC nutzen, sind es bei den Frauen nur 78 Prozent. Der Anteil der Internet-Nutzer beträgt 85 Prozent bei den Männern und gut 73 Prozent bei den Frauen. Hier spielt sicherlich die geringere Erwerbsbeteiligung der Frauen eine Rolle, die zu geringeren Anteilen an PC-Nutzerinnen am Arbeitsplatz führt. Die Anteile derjenigen, die PC und Internet nicht nutzen, steigen mit dem Alter. Während gut 99 Prozent der 18- bis unter 25-jährigen Erlangerinnen und Erlanger einen PC nutzen, sinkt dieser Anteil mit zunehmendem Alter langsam. Bei den 45- bis unter 55-Jährigen liegt er noch bei rund 90 Prozent und fällt dann stark ab auf 42 Prozent bei den 65- bis unter -Jährigen. 100% Die Abhängigkeit der PCund Internetnutzung von der % Schulbildung kann Abb. 68 entnommen werden. Hier % zeigt sich auch deutlich, dass die großen Unterschiede % zwischen der Nutzungshäufigkeit von Erlangern mit % Hauptschulabschluss und Erlangern mit Abitur oder Fachhochschulreife in den vergangenen Jahren etwas abgenommen haben. Trotzdem nutzen auch heute nur 54 Prozent der Erlanger mit Hauptschulabschluss das 0% 28,6 11,6 Internet, während es bei denjenigen mit (Fach-) Hochschulreife 92 Prozent sind. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede sind bei Erlangern mit Hauptschulabschluss besonders stark ausgeprägt: Während 65 Prozent der Männer mit Hauptschulabschluss das Internet nutzen, sind es bei den Frauen lediglich 45 Prozent. Je höher die Schulbildung ist, desto geringer fallen die Unterschiede zwischen Männern und Frauen aus. Betrachtet man nur die Vollerwerbstätigen (d.h. Erwerbstätige mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von mindestens 35 Stunden), so nivellieren sich die Unterschiede sehr stark. Unter diesen nutzen 82 Prozent mit Hauptschulabschluss und gut 97 Prozent mit Fachhochschulreife oder Abitur das Internet. Auch die Unterschiede zwischen Frauen und Männern sind bei den Vollerwerbstätigen relativ gering Bürgerschaftliches Engagement Bürgerschaftliches Engagement bezeichnet das auf das Gemeinwohl abzielende freiwillige Engagement von Bürgern zur Erreichung gemeinsamer Ziele. Für die Enquete-Kommission Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagement des Deutschen Bundestages ist die Kennzeichnung bürgerschaftlich verknüpft mit der Betonung von bestimmten Motiven und Wirkungen wie etwa der Verantwortung für andere, dem Lernen von Gemeinschaftsfähigkeit oder dem Aktivwerden als Mitbürger. Bürgerschaftliches Engagement bleibt nicht allein der Mitwirkung in politischen Parteien und Verbänden und der Beteiligung in Organisationen mit sozialen und politischen Zielen vorbehalten. Es kann sich ebenso im Zusammenhang von Freizeit, Sport und Geselligkeit entwickeln. Die nach wie vor große Bedeutung des Ehrenamtes und die positiven Wirkungen einer reichen Vereins- und Initiativkultur für die Bürgerschaft insgesamt sind heute unbestritten. (Bericht der Enquete-Kommission). Politisches und bürgerschaftliches Engagement können als Handlungsformen verstanden werden, 21,8 17,2 54,7 57,8 einkommensschwache Haushalte Haushalte mit mittlerem Einkommen täglich jede Woche seltener nie Abb. 67: Nutzungshäufigkeit des Internet nach Einkommensklassen 11,3 12,8 73,4 einkommensstarke Haushalte Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

41 100% 90% % % % % % % % 10% Volks/Hauptschule (Fach-)Hochschulreife mittlere Reife 0% Abb. 68: Internet-Nutzung nach Schulbildung in denen der Einzelne an der Gestaltung der politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen partizipieren und mitwirken kann. Aus dem Jahr 04 liegt eine repräsentative Bürgerbefragung zum Thema Ehrenamt in Erlangen vor, deren Ergebnisse hier näher betrachtet werden sollen. Dabei wurden die 18- bis -Jährigen befragt. Ehrenamt wurde als freiwillige Tätigkeit definiert, unabhängig davon, ob sie auf Dauer ausgerichtet ist (wie z.b. im Rahmen eines Vereines), ob sie projektbezogen erfolgt (z.b. Aktionen und Initiativen) oder aber ob es sich um eine Einzelfallhilfe handelt (z.b. Nachbarschaftshilfe). Rund 26 Prozent der Erlangerinnen und Erlanger sind ehrenamtlich tätig. Dieser Anteil schwankt stark zwischen den einzelnen Einkommensklassen. Abb. 69 zeigt den Anteil der ehrenamtlich Tätigen nach dem Nettoäquivalenzeinkommen. Dieser ist bei Personen mit niedrigem Einkommen unterdurchschnittlich und steigt dann mit zunehmenden Einkommen an. In der Einkommensklasse von 1.0 bis 2.0 Euro ist er am höchsten. Dort ist etwa jeder Dritte ehrenamtlich tätig. Oberhalb dieser Einkommen geht der Anteil der Ehrenamtlichen leicht zurück. Unter denjenigen, die bisher kein Ehrenamt ausüben, ist knapp jeder Dritte generell durchaus an ehrenamtlicher Tätigkeit interessiert. Betrachtet man diesen Personenkreis wiederum nach dem Einkommen (Abb. ), so findet man eine umgekehrte Verteilung. Unter den nicht ehrenamtlich Tätigen in den 35% % 25% % 15% 10% 5% 0% unter u u u u u und mehr Abb. 69: Anteil ehrenamtlich Tätiger nach Nettoäquivalenzeinkommen % % % % % 10% 0% unter u u u u u und mehr Abb. : Anteil der Erlanger, die kein Ehrenamt ausüben, jedoch daran interessiert sind nach Nettoäquivalenzeinkommen Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 41

42 unteren Einkommensklassen ist die generelle Bereitschaft zur ehrenamtlichen Tätigkeit deutlich stärker ausgeprägt als in den mittleren und hohen Einkommensbereichen. Dies bedeutet, dass Einwohner mit mittleren und höheren Einkommen zu größeren Teilen ihr Interesse an einem Ehrenamt bereits verwirklicht haben, während bei Einwohnern mit geringen Einkommen häufiger die Umsetzung des Interesses (bisher) nicht möglich war. Die Gründe dafür sind leider nicht genau bekannt, so dass nur Vermutungen darüber angestellt werden können. Der Mangel an Geld könnte ein Grund sein, denn in vielen Fällen ist es so, dass die Wahrnehmung eines Ehrenamtes erst einmal Geld erfordert für eine Mitgliedschaft; es ist anzunehmen, dass das vor allem die Bereiche Sport, Kultur und Freizeit betrifft. Wie an anderer Stelle erläutert wurde, besteht ein Zusammenhang zwischen der Kinderzahl und dem Einkommen, so dass anzunehmen ist, dass bei den Personen mit niedrigerem Einkommen, die kein Ehrenamt ausüben, auch verstärkt größere Familien zu finden sind. In diesen Fällen wird sicherlich Zeitmangel ein Grund sein, der der Ausübung einer ehrenamtlichen Tätigkeit im Wege steht. Die Daten bestätigen dies: Während bei den an einem Ehrenamt Interessierten mit einem Nettoäquivalenzeinkommen unter 1.0 Euro im Schnitt 0, Kinder im Haushalt leben, sind es bei denen mit höherem Einkommen durchschnittlich 0,37 Kinder. Betrachtet man das durchschnittliche Einkommen der ehrenamtlich Engagierten nach verschiedenen Tätigkeitsbereichen ehrenamtlichen Engagements, so zeigen sich große Unterschiede. Unter den ehrenamtlich Tätigen haben die in den Bereichen ausländische Mitbürger und Umwelt Engagierten im Schnitt die niedrigsten Einkommen, gefolgt von den Bereichen Kinder und Jugend, Freizeit und Menschen mit Behinderungen. Am anderen Ende ist der Bereich Frauen zu finden; in keinem anderen Bereich ist das Durchschnittseinkommen so hoch wie bei den ehrenamtlich in eigener Sache tätigen Frauen dabei handelt es sich allerdings lediglich um vier Prozent der ehrenamtlich Tätigen. Weiter finden sich hier die Bereiche Politik, Soziales und Schule. Betrachtet man gleichzeitig das durchschnittliche Einkommen derjenigen, die an einer ehrenamtlichen Tätigkeit interessiert sind, bisher jedoch keine wahrnehmen, so zeigen sich unterschiedlich starke Diskrepanzen (Abb. 71). Das Durchschnittseinkommen derjenigen, die sich im Bereich Frauen gerne engagieren würden, ist um 7 Euro niedriger als bei den in diesem Bereich bereits Tätigen. Ebenfalls große Abweichungen gibt es in den Bereichen Schule und Rettungsdienste. Politik Senioren Kirche Soziales Umwelt Sport Freizeit ausländische Mitbürger Kultur tätig interessiert Kinder und Jugend Menschen mit Behinderungen Schule Rettungsdienste Frauen Abb. 71: Nettoäquivalenzeinkommen der ehrenamtlich Engagierten und der nicht-engagierten Interessenten nach Tätigkeitsbereich 42 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

43 Kaum Abweichungen gibt es in den Bereichen Senioren, Umwelt, Politik, Kirche und ausländische Mitbürger. Im Bereich Politik sind vor allem die Besserverdienenden ehrenamtlich tätig und interessiert. Da in der Bundesrepublik Deutschland keine Wahlpflicht besteht, kann die Ausübung des Wahlrechts als Indikator für politisches Engagement herangezogen werden. Die Gründe für die Beteiligung oder Nicht-Beteiligung an einer Wahl können individuell sehr unterschiedlich sein. In einigen Fällen zeugt eine Nicht-Beteiligung sicherlich auch von Parteiverdrossenheit und nicht unbedingt von Politikverdrossenheit und Desinteresse. Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass in der Regel vom Wahlrecht deshalb kein Gebrauch gemacht, weil der oder die Wahlberechtigte keine angemessene politische Meinungsvertretung finden kann bzw. weil die Distanz zwischen der eigenen Lebenswelt und der politischen Sphäre als so groß empfunden wird, dass die Wahl als sinnloser Akt angesehen wird. Abb. 72 zeigt die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl 08 nach Stimmbezirken. Niedrige Wahlbeteiligungen finden sich vor allem in den Bereichen Anger, Bruck und Büchenbach-Nord, also wieder in den Gegenden, in denen das Einkommensniveau relativ niedrig ist (vgl. Abb. 10). Es besteht ein starker Zusammenhang zwischen dem Einkommen und der Wahlbeteiligung. Je größer in einem Wahlbezirk das durchschnittliche Einkommen der Wahlberechtigten ist, desto höher ist auch die Wahlbeteiligung. Das Interesse an einer (wenn auch nur auf die Stimmabgabe beschränkte) Beteiligung am politischen Leben sinkt tendenziell mit dem Einkommen. 8. Ausgewählte Personengruppen Während die soziale Lage der Erlanger Bevölkerung bisher eher thematisch beschrieben wurde, sollen im Folgenden einzelne Personengruppen näher betrachtet werden, die besonderen Belastungen ausgesetzt sind. Einzelne Aspekte wurden dabei schon in anderen Abschnitten angesprochen Alleinerziehende Derzeit gibt es in Erlangen.791 Haushalte. Darunter befinden sich Haushalte mit Alleinerziehenden, was einem Anteil von 4,3 Prozent entspricht. Das bedeutet, dass 5,6 Prozent aller Erlangerinnen und Erlanger in einem Alleinerziehendenhaushalt leben. In zwei Dritteln aller Alleinerziehendenhaushalte lebt neben dem Elternteil nur ein Kind, in einem Viertel der Alleinerziehendenhaushalte sind es zwei, bei gut sechs Prozent drei oder mehr Kinder. Bei dem Elternteil handelt es sich zu 90,4 Prozent um die Mutter. Das Durchschnittsalter der Alleinerziehenden liegt bei 39,6 Jahren. unter 45 Prozent 45 bis unter 51 Prozent 51 bis unter 57 Prozent 57 bis unter 63 Prozent 63 Prozent und mehr Abb. 72: Wahlbeteiligung zur Landtagswahl 08 nach Stimmbezirken Alleinerziehende Mütter waren bei der Geburt ihres ersten Kindes mit durchschnittlich 28,7 Jahren rund 1,5 Jahre jünger als Mütter, die mit einem Partner zusammenleben. Das Nettoäquivalenzeinkommen beträgt in Alleinerziehendenhaushalten im Schnitt 1.0 Euro. Dieses Pro-Kopf-Einkommen liegt in Paarhaushalten mit Kindern um rund 0 Euro höher. In Paarhaushalten ohne Kinder liegt es bei Euro und in den Einpersonenhaushalten bei durchschnittlich 2.0 Euro. Im Vergleich der Einkommensverteilung (Abb. 73) zeigt sich, dass bei den Alleinerziehenden die niedrigen Einkommen stark überwiegen. Etwa 58 Prozent der Alleinerziehenden müssen mit einem Nettoäquivalenzeinkommen von weniger als Euro auskommen. Rund 16 Prozent der Erlanger leben in relativer Einkommensarmut, wenn man die Hälfte des durchschnittlichen (Median-)Einkommens also 755 Euro - als Grenze für relative Einkommensarmut annimmt. Von den Alleinerziehenden leben 42 Prozent unter dieser Grenze. Die angespannte wirtschaftliche Situation bei Alleinerziehenden äußert sich dementsprechend in einer stärkeren Abhängigkeit von Sozialleistungen. Mehr als ein Viertel der Erlangerinnen und Erlanger, die Leistungen nach dem SGB II beziehen ( Hartz IV ), lebt in einem Alleinerziehendenhaushalt. Umgekehrt lässt sich feststellen, dass einer von vier Alleinerziehendenhaushalten in Erlangen auf Hartz IV angewiesen ist. Bei der beruflichen und schulischen Bildung zeigen sich Unterschiede, wenn man Alleinerziehende mit Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 43

44 % 45% % 35% % Gesamt Alleinerziehende 25% % 15% 10% 5% 0% unter u u u u u u u und mehr Abb. 73: Nettoäquivalenzeinkommen Alleinerziehender im Vergleich zur Gesamtbevölkerung der Gesamtbevölkerung vergleicht. In Abb. 74 sind die beruflichen Bildungsabschlüsse der 18- bis unter 65-Jährigen der Alleinerziehenden im Vergleich zu denen der Gesamtbevölkerung dargestellt. Während fast ein Viertel der Alleinerziehenden über keinen beruflichen Abschluss verfügt, sind das gesamtstädtisch betrachtet nur gut sieben Prozent. Dafür ist der Anteil an Akademikern unter den Alleinerziehenden mit 16,5 relativ gering gesamtstädtisch liegt der Akademikeranteil bei den 18- bis unter 65-Jährigen bei 39,2 Prozent. Eine ähnliche Verteilung zeigt Abb. 75 in Bezug auf Schulabschlüsse. Die im Durchschnitt niedrigeren Schul- und Bildungsabschlüsse bei Alleinerziehenden führen also zu niedrigeren Einkommen, wobei gleichzeitig die zeitliche Belastung Alleinerziehender einer vollen Erwerbstätigkeit häufig im Wege steht. Die Probleme liegen sicherlich bei der Vereinbarkeit von Kindererziehung und Erwerbstätigkeit mit angemessenem Einkommen. Während von den 18- bis unter 65-jährigen Erlangerinnen und Erlangern etwa die Hälfte voll erwerbstätig ist, sind dies unter den Alleinerziehenden etwa Prozent. Demgegenüber sind 29 Prozent der Alleinerziehenden teilzeitbeschäftigt und etwa 10 Prozent geringfügig beschäftigt. Im städtischen Durchschnitt liegt der Anteil der Teilzeitbeschäftigten hingegen bei rund 11 Prozent und nur etwa 4,5 Prozent gehen einer geringfügigen Tätigkeit nach. Allerdings wendet sich dieses Bild wieder etwas, wenn man nur Frauen betrachtet: Etwa 51 Prozent der Erlanger Frauen unter 65 Jahren sind teilzeitbeschäftigt oder voll erwerbstätig, während es bei den alleinerziehenden Frauen 59 Prozent sind. Während rund 14 Prozent der Frauen aus Paarhaushalten mit Kindern voll erwerbstätig sind, sind es bei den Alleinerziehenden Frauen 26 Prozent. Alleinerziehende Frauen sind somit trotz ihrer Situation als Mütter weitaus häufiger voll erwerbstätig als Mütter in Paarhaushalten, die sich die Kindererziehung mit ihrem Partner teilen können. Eine Befragung im Jahr 08, bei der jede zweite Familie in Erlangen mit Kindern unter 11 Jahren befragt wurde, liefert weitere Erkenntnisse über die Situation von Alleinerziehenden. Von denjenigen, die ohne Partner mit Kindern unter 11 Jahren im Haushalt leben, gaben 77 Prozent an, berufs- oder ausbildungsbedingt zeitlich gebunden zu sein. Dabei ergibt sich täglich eine zeitliche Gebundenheit von durchschnittlich 6,7 Stunden, zumeist außer Haus. Um die Kindererziehung mit dem Berufsleben vereinbaren zu können, wären flexible Arbeitszeiten Gesamt 7,4 38,7 14,7 39,2 Alleinerziehende 23,4 49,8 10,3 16,5 0% % % % % 100% kein Beufsabschluss Ausbildung/Lehre Fachschule Hochschul-/Fachhochschulabschluss Abb. 74: Beruflicher Bildungsabschluss Alleinerziehender im Vergleich zur Gesamtbevölkerung unter 65 Jahre 44 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

45 vorteilhaft. Dies ist nur bei der Hälfte der berufstätigen alleinerziehenden Frauen der Fall. Lediglich fünf Prozent gaben an, in ihren Arbeitszeiten völlig flexibel zu sein. Während etwa Prozent der berufstätigen alleinerziehenden Frauen keine flexiblen Arbeitszeiten haben, liegt dieser Wert bei berufstätigen Frauen in Paarhaushalten bei 37 Prozent. Wichtig ist bei erwerbstätigen Alleinerziehenden zudem die Frage der Flexibilität des Arbeitgebers, wenn die Vereinbarkeit von Kindern und Berufsalltag einer besonderen Belastung ausgesetzt ist. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn ein Kind aufgrund einer Erkrankung die Kindertagesstätte nicht besuchen kann. In solchen Fällen bedarf es einer Flexibilität des Arbeitgebers, da schnelle Lösungen zur Kinderbetreuung im Krankheitsfall nicht immer bei der Hand sind. Auf die Frage, wie flexibel der Arbeitgeber bzw. die Ausbildungsstätte bei Notfällen ist, gaben 24 Prozent der berufstätigen Alleinerziehenden an, ihr Arbeitgeber sei völlig flexibel. Rund 59 Prozent der Arbeitgeber sind immerhin teilweise flexibel, während etwa 17 Prozent völlig unflexibel sind. Rund 31 Prozent der berufstätigen Alleinerziehenden schätzen die Familienfreundlichkeit ihres Arbeitgebers bzw. ihrer Ausbildungsstätte als hoch bis sehr hoch ein. Der Betreuungsbedarf für Kinder ist bei Alleinerziehenden höher als in Paarhaushalten. Während 68 Prozent der Kinder aus Alleinerziehendenhaushalten in einer Einrichtung (also Kinderkrippe, Kindergarten, Hort, Lernstube, Mittags- oder Nachmittagsbetreuung an der Schule, Ganztagsschule, Tagesmutter etc.) betreut werden, sind es bei den Paarhaushalten nur 55 Prozent der Kinder. Erhöhter Betreuungsbedarf in Einrichtungen besteht bei Kindern von Alleinerziehenden vor allem in der Mittagszeit und am Nachmittag. Darüber hinaus spielt die Kinderbetreuung außerhalb von Einrichtungen durch sonstige Personen eine große Rolle, wobei die Großeltern von großer Bedeutung sind. Während rund 37 Prozent der Kinder aus Alleinerziehendenhaushalten auch außerhalb von Einrichtungen von sonstigen Personen betreut werden, trifft dies auf rund 24 Prozent der Kinder aus Paarhaushalten zu. In welchem Umfang werden Kinder von sonstigen Personen betreut? Der Anteil der Kinder Alleinerziehender, die in den Abendstunden betreut werden, ist mit etwa 15 Prozent doppelt so groß wie bei Kindern aus Paarfamilien. Rund doppelt so groß sind auch die Anteile bei der Vormittags- und Mittagsbetreuung. Eine tägliche Betreuung von Montag bis Freitag nehmen 8,5 Prozent der Kinder Alleinerziehender in Anspruch, aber nur 2,7 Prozent der Kinder aus Paarhaushalten. Starke Unterschiede zeigen sich auch bei der Wochenendbetreuung: Während 15 Prozent der Kinder aus Alleinerziehendenhaushalten am Wochenende Betreuung durch Dritte in Anspruch nehmen, trifft dies auf nur gut zwei Prozent der Kinder aus Paarhaushalten zu. In der Inanspruchnahme von Betreuungsmöglichkeiten zeigen sich die Probleme der Vereinbarkeit von Kindern und Berufsleben besonders: Etwa jedes zweite Kind aus einem Alleinerziehendenhaushalt, welches von Großeltern oder sonstigen Personen betreut wird, wird aufgrund unzureichender Öffnungszeiten der Einrichtungen oder zu hoher Kosten nicht in Einrichtungen betreut. Dieser Anteil ist bei Kindern aus Paarfamilien nur halb so groß. Hier macht sich auch die wirtschaftliche Situation Alleinerziehender bemerkbar: An Betreuungskosten für die Kinder, die momentan von Dritten betreut werden, obwohl die Eltern eine Betreuung in einer Einrichtung vorziehen würden, könnten Eltern in Paarhaushalten monatlich rund 108 Euro aufbringen, Alleinerziehende hingegen lediglich durchschnittlich 57 Euro Migranten Wie an anderer Stelle bereits dargestellt wurde, verliert die Staatsangehörigkeit als alleiniges Merkmal heutzutage immer mehr an Bedeutung, wenn es um die Situation von Migranten geht. Vielmehr wird der umfassendere Begriff des Migrationshintergrundes immer wichtiger, da neben Menschen mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit auch noch andere Personengruppen mit Migrationserfahrung existieren. Dabei handelt es sich um eingebürgerte Deutsche, optionspflichtige Deutsche, Aussiedler sowie Familienangehörige von Personen mit Migrationshintergrund (nähere Erläuterungen dazu finden sich im Abschnitt 2 auf Seite 7). Zählt man die Familienangehörigen dazu - also im Haushalt von Menschen mit Migrationshintergrund lebende Kinder und Lebenspartner, die keinen eigenen Migrationshintergrund haben -, so haben knapp Gesamt 16,8 22,9 59,0 Alleinerziehende 23,8 42,2 32,3 0% % % % % 100% kein Schulabschluss Volks-/Hauptschule Mittlere Reife (Fach-)Hochschulreife Abb. 75: Schulabschlüsse Alleinerziehender im Vergleich Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 45

46 ein Drittel der Erlanger Migrationserfahrung (Abb. 6). Inwiefern sich der Migrationshintergrund auch sozial auswirkt, ist sicherlich sehr verschieden. So wird z.b. ein in Erlangen lebendes Kind einer deutschen Mutter und eines Vaters mit österreichischer Staatsangehörigkeit kaum Probleme aufgrund seines familiären Migrationshintergrundes haben. Die Anteile von Menschen mit Migrationshintergrund an der Bevölkerung unterscheiden sich in den einzelnen Altersjahren stark voneinander (Abb. 76). Bei Kindern unter 15 Jahren und bei den 25- bis 38-Jährigen sind die Anteile an Personen mit Migrationserfahrung überdurchschnittlich hoch. Unter den Kindern und Jugendlichen mit Migrationserfahrung finden sich allerdings sehr viele Menschen mit familiärem Migrationshintergrund, also ohne unmittelbar eigenem Migrationshintergrund. Häufig handelt es sich um Kinder aus Ehen, bei denen ein Elternteil eigene Migrationserfahrung hat, der andere jedoch nicht. Die Anteile der Eingebürgerten sind über alle Altersjahre nahezu konstant, wenn man dazu die Kinder und Jugendlichen mit Optionspflicht zählt, die sich ab dem achtzehnten Lebensjahr für die deutsche Staatsbürgerschaft entscheiden können. Starke Unterschiede finden sich bei den klassischen Ausländern, also den Personen mit einer nicht-deutschen ersten Staatsangehörigkeit. Hier sind die Altersjahre zwischen und relativ stark vertreten. Während rund 13 Prozent der Erlanger Hauptwohnungsbevölkerung über keine deutsche Staatsangehörigkeit verfügen, ist es bei den 31-jährigen jeder Vierte. 45% % 35% % 25% % 15% 10% 5% 0% 27,0 15,4 32,9 37,1 (Ehe-)Paar ohne Kind Abb. 77: Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund nach Haushaltstypen 27,7 100% 90% % % % % % % % 10% Abb. 76: Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund nach Alter zum ,8 (Ehe-)Paar mit Kind ohne Migrationshintergrund nicht deutsch optionspflichtig 0% Auch bei Aussiedlern zeigt sich eine starke Ungleichverteilung in den einzelnen Altersjahren; Aussiedler sind i.d.r. über Jahre alt. Leider können viele Aussagen nur in Bezug auf die Staatsangehörigkeit gemacht werden, da meist zu wenig Informationen vorliegen, um auf den Migrationshintergrund differenzierter eingehen zu können. Zumindest bei den 18- bis 63-jährigen Einwohnern mit Migrationserfahrung überwiegen jedoch die klassischen Ausländer. In jüngeren Altersjahren sind es hingegen Familienangehörige mit Migrationserfahrung, in älteren sind es Aussiedler. Abb. 77 zeigt die Verteilung der Einwohner auf die verschiedenen Haushaltstypen getrennt nach Personen mit und ohne Migrationshintergrund, wobei zu den Personen mit Migrationshintergrund hier auch die Familienangehörigen zählen. Es zeigen sich große Unterschiede vor allem bei den Einpersonenhaushalten und den (Ehe-)Paaren mit Kindern. Der Anteil ohne Migrationshintergrund der allein Lebenden ist unter der Bevölkerung mit Migrationshintergrund ohne Migrationshintergrund fast doppelt so 6,3 4,9 6,1 Einpersonenhaushalte Alleinerziehendenhaushalt hoch. Demhingegen leben knapp 39 Prozent der Einwohner mit Migrationshintergrund in einem Paarhaushalt mit Kind, während dies auf nur rund 28 Prozent der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund zutrifft. Abb. 78 zeigt die räumliche Verteilung von Personen mit 46 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 3,9 sonstiger Mehrpersonenhaushalt Familienangehörige von Migranten eingebürgert Aussiedler

47 Migrationshintergrund. Hohe Migrantenanteile finden sich in Teilgebieten der Bezirke Forschungszentrum (Bezirk 43), Sebaldus (Bezirk 32), Anger (Bezirk ), Bruck (Bezirke 42, 44 und 45), Röthelheimpark (Bezirk 33), Tal (Bezirk 04) sowie Büchenbach Nord und Dorf (Bezirke 77 und 76). Hinzu kommen hohe Anteile in den Distrikten, die von Studentenwohnheimen dominiert werden, was vor allem im Innenstadtbereich der Fall ist. Die Einkommenssituation von Einwohnern mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit ist schlechter als von denen mit deutscher Staatsangehörigkeit. Die folgenden Zusammenhänge beziehen sich auf das Nettoäquivalenzeinkommen, also das bedarfsgewichtete Einkommen je Haushaltsmitglied und nicht auf das unmittelbar aus Erwerbsarbeit erzielte Einkommen. Während Deutsche im Jahr 08 über ein durchschnittliches Nettoäquivalenzeinkommen von Euro verfügen, sind es bei Nicht-Deutschen nur rund Euro. Deutsche haben somit im Schnitt gut ein Viertel mehr Pro-Kopf-Einkommen als Nicht-Deutsche. Vor allem bei den niedrigen und sehr niedrigen Einkommen sind bei der nicht-deutschen Bevölkerung weitaus größere Anteile aufzufinden (Abb. 79). Umgekehrt sieht die Situation hingegen bei den hohen Einkommen über 2.0 Euro aus. Ebenso deutliche Unterschiede sind ersichtlich, wenn man die Durchschnittseinkommen zwischen Deutschen und Nicht-Deutschen in Abhängigkeit von der Schulbildung vergleicht. Betrachtet man nur die Bevölkerung mit Abitur bzw. Fachabitur, so ergibt sich ein Nettoäquivalenzeinkommen von Euro bei Nicht-Deutschen im Vergleich zu Euro bei den Deutschen. Bei niedrigerer Schulbildung wird die Differenz noch größer: Mit rund Euro verfügen die Deutschen über ein Pro-Kopf-Einkommen, welches um die Hälfte über dem der Nicht-Deutschen (9 Euro) liegt. Dies liegt sicherlich auch an der Beschäftigungsstruktur, wie sie Abb. zu entnehmen ist. Diese Daten stammen aus Bürgerbefragungen und sind unter dem Vorbehalt zu interpretieren, dass Ausländer i.d.r. eine geringere Bereitschaft zeigen, an Abb. 78: Anteil von Personen mit Migrationshintergrund (mit Familienangehörigen) an der Bevölkerung nach Distrikt Bürgerbefragungen teilzunehmen und dies vor allem dann, wenn sprachliche Barrieren vorhanden sind. Es kann also davon ausgegangen werden, dass die hier sichtbaren Unterschiede zwischen Deutschen und Nicht-Deutschen tatsächlich noch etwas größer ausfallen als dargestellt. Nicht-Deutsche sind allgemein häufiger geringfügig beschäftigt und zu geringeren Teilen voll erwerbstätig. Das niedrigere Pro-Kopf-Einkommen bei Nicht- Deutschen kommt teilweise auch durch den deutlich höheren Anteil der Hausfrauen und männer zustande. Bei knapp 10 Prozent der unter 65-Jährigen mit deutscher Staatsangehörigkeit handelt es sich um Hausfrauen und männer, bei Ausländern unter 18 Prozent 18 bis unter 24 Prozent 24 bis unter Prozent bis unter 36 Prozent 36 Prozent und mehr % % 25% Deutsche Nicht-Deutsche % 15% 10% 5% 0% unter u u u u und mehr Abb. 79: Nettoäquivalenzeinkommen Deutscher und Nicht-Deutscher im Vergleich Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 47

48 geringfügig beschäftigt Teilzeit beschäftigt Nicht-deutsche Deutsche voll erwerbstätig Hausfrau/mann 0% 10% % % % % % Abb. : Beschäftigungsstruktur Deutscher und Nicht-Deutscher im Vergleich (Bevölkerung im Alter von 18 bis unter 65 Jahre) sind es rund 17 Prozent. Dabei handelt es sich bei den Deutschen zu 93 Prozent um Hausfrauen, bei den Nicht-Deutschen nur zu 85 Prozent. Es kann angenommen werden, dass Nicht-Deutsche seltener in einem Doppelverdienerhaushalt leben; dadurch verringert sich ihr durchschnittliches Nettoäquivalenzeinkommen. Betrachtet man die Vollerwerbstätigen mit deutscher und nicht-deutscher Staatsangehörigkeit nach Berufsgruppen (Abb. 81), so zeigt sich, dass deutsche Vollerwerbstätige weitaus häufiger in besser dotierten Berufsgruppen zu finden sind als ausländische. Bei 23 Prozent der Vollerwerbstätigen mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit handelt es sich um einfache Angestellte oder um un- bzw. angelernte Arbeiter und Arbeiterinnen. Unter den deutschen Vollerwerbstätigen liegt dieser Anteil bei lediglich knapp zehn Prozent. Dagegen handelt es sich bei fast zwei Drittel der Vollerwerbstätigen mit deutscher Staatsangehörigkeit um mittlere oder leitende Angestellte, während dieser Anteil bei Ausländern bei lediglich 45 Prozent liegt. Die Nettoäquivalenzeinkommen unterscheiden sich zwischen Deutschen und Nicht-Deutschen innerhalb der einzelnen Berufsgruppen voneinander (Abb. 82), wobei Differenzen in beide Richtungen ersichtlich sind. Während das Nettoäquivalenzeinkommen bei den vollerwerbstätigen einfachen angestellten, leitenden angestellten und selbständigen Deutschen deutlich höher liegt als bei Nicht-Deutschen, so ist es bei Un- bzw. Angelernten, Facharbeitern und mittleren Angestellten bei den Deutschen etwas niedriger. Warum dies so ist, kann hier nicht abschließend geklärt werden. Die unterschiedliche Erwerbsbeteiligung der Frauen in den einzelnen Berufsgruppen könnte dies zumindest teilweise erklären (Abb. 83). Die Beschäftigungsstruktur von Deutschen und Nicht-Deutschen müsste hier detailliert untersucht werden, um genauere Aussagen machen zu können, denn offenbar gibt es grundlegende Unterschiede. In Abb. 84 ist das Nettoäquivalenzeinkommen (Durchschnittswert der Jahre 04 bis 08) Deutscher und Nicht-Deutscher Erlangerinnen und Erlanger nach Nationalität dargestellt. Aufgeführt sind die Nationalitäten, für die ausreichend Datenmaterial vorhanden ist. An der Spitze liegen die Franzosen mit einem Pro- Kopf-Einkommen von gut 2.1 Euro, gefolgt von den US-Amerikanern mit durchschnittlich Euro und den Österreichern mit 1.0 Euro. Während es sich bei den Franzosen und Amerikanern zu einem großen Teil um Vollerwerbstätige handelt, befinden sich unter den Österreichern etwa Prozent Vollerwerbstätige und ein Viertel Rentner. Deutlich niedrigere Nettoäquivalenzeinkommen finden sich mit durchschnittlich Euro bei Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien, von denen aber trotzdem noch mehr als die Hälfte voll erwerbstätig ist, häufig jedoch als un- bzw. angelernte Arbeiter oder einfache Angestellte. Unter den Einwohnern mit einer Staatsangehörigkeit aus der ehemaligen Sowjetunion ist der Anteil der Hausfrauen und männer mit 28 Prozent überdurchschnittlich hoch und der Anteil der Vollerwerbstätigen mit nur 15 Prozent sehr Deutsche 10,4 15,8,0 13,9 7,1 Nicht-Deutsche 9,2 7,8 37,0 23,2 9,2 13,7 0% % % % % 100% Selbständig leitende Angestellte/Beamte mittlere Angestellte/Beamte Facharbeiter einfache Angestellte un-/angelernte Arbeiter Abb. 81: Berufsgruppen deutscher und nicht-deutscher Vollerwerbstätiger im Vergleich 48 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

49 un-/angelernte Arbeiter einfache Angestellte Facharbeiter Deutsche Nicht-Deutsche mittlere Angestellte/Beamte leitende Angestellte/Beamte Selbständig Nettoäquivalenzeinkommen (gemittelte Einkommen der Vollerwerbstätigen 04 bis 08) Abb. 82: Nettoäquivalenzeinkommen deutscher und nicht-deutscher Vollerwerbstätiger nach Berufsgruppe un-/angelernte Arbeiter einfache Angestellte Facharbeiter mittlere Angestellte/Beamte deutsche Frauen nicht-deutsche Frauen leitende Angestellte/Beamte Selbständig 0% 10% % % % % % % Abb. 83: Frauenanteil bei deutschen und nicht-deutschen Vollerwerbstätigen in den einzelnen Berufsgruppen Frankreich USA Österreich Deutschland ehemaliges Jugoslawien Polen Griechenland Italien ehemalige Sowjetunion Türkei China Nettoäquivalenzeinkommen (Durchschnitt 04 bis 08) Abb. 84: Nettoäquivalenzeinkommen nach Staatsangehörigkeit Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 49

50 18 bis unter bis unter Deutsche Nicht-Deutsche bis unter bis unter bis unter bis Abb. 85: Nettoäquivalenzeinkommen Deutscher und Nicht-Deutscher nach Altersklassen Nettoäquivalenzeinkommen (Durchschnitt 04 bis 08) gering, was zu einem entsprechend niedrigen Nettoäquivalenzeinkommen von rund Euro führt. Unter den türkischen Staatsbürgern im Alter von 18 bis finden sich 39 Prozent Vollerwerbstätige und der Anteil der geringfügig Beschäftigten ist mit 21 Prozent überdurchschnittlich hoch. Da auch der Anteil der Arbeitslosen unter den Türken relativ hoch ist, bleiben im Schnitt nur 9 Euro pro Person mit türkischer Staatsangehörigkeit. Abb. 85 zeigt das durchschnittliche Nettoäquivalenzeinkommen nach Altersklassen. Auch hier zeigt sich wieder, dass das Pro-Kopf-Einkommen bei der nicht-deutschen Bevölkerung niedriger ist als bei der deutschen, und zwar über alle Altersklassen hinweg. Vor allem bei den jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis unter 25 Jahren liegen deutsche Staatsbürger mit 1.0 Euro um Prozent höher als ausländische Staatsangehörige, die über ein Nettoäquivalenzeinkommen von lediglich 7 Euro verfügen. In den oberen Altersklassen werden diese Unterschiede geringer. % (Alter) Alter Abb. 86: Anteil ausländischer Hartz IV-Empfängern an allen Ausländern nach Alter Abb. 86 zeigt die Anteile der Hartz IV-Empfänger mit ausländischer Staatsangehörigkeit an der Hauptwohnungsbevölkerung mit ausländischer Staatsangehörigkeit nach einzelnen Altersjahren. Vor allem Minderjährige sind unter den Nicht-Deutschen sehr häufig auf Hartz IV angewiesen. Während rund 16 Prozent der Nicht-Deutschen in ihrem ersten Lebensjahr bereits Hartz IV-Empfänger sind, steigt dieser Anteil kontinuierlich auf bis zu knapp 24 Prozent bei den Neunjährigen und fällt dann bei den älteren Kindern und Jugendlichen stark ab. Die 23-jährigen Nicht-Deutschen sind mit vier Prozent am wenigsten von Hartz IV betroffen. Hohe Anteile finden sich auch bei den mittleren Altersjahren, besonders bei den - bis -Jährigen. Vor allem bei Frauen Mitte mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit sind die Anteile recht hoch: rund 14 Prozent von ihnen sind auf Hartz IV angewiesen. Bei den über -Jährigen steigen die Anteile ebenfalls wieder an. Von den Erlanger Nicht-Deutschen ab 65 Jahren sind 13,7 Prozent auf Grundsicherung im Alter angewiesen, wobei es sich zu einem großen Teil um Menschen mit einer Staatsangehörigkeit aus der ehemaligen Sowjetunion sowie um türkische Staatsbürger handelt. Nicht-Deutsche stehen im Rentenalter häufiger vor dem Problem zu geringer Rentenbezüge, da sie erst seit dem Zeitpunkt des Zuzuges nach Deutschland und der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit Beiträge in das deutsche Rentenversicherungssystem eingezahlt haben. Bei den Gastarbeitern, die das Rentenalter erreicht haben, kommt hinzu, dass sie vor allem in Arbeitsbereichen mit niedrigen Qualifikationsanforderungen tätig waren; die geringe Entlohnung führt zu niedrigen Altersbezügen. Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

51 Es ist anzunehmen, dass die Dunkelziffer derjenigen, die auf Sozialleistungen verzichten, obwohl sie ihnen zuständen, bei Ausländern höher ist als bei Deutschen, da der Bezug von Sozialhilfe ein Ausweisungsgrund sein kann. So heißt es im 55 des Gesetzes über den Aufenthalt, die Erwerbstätigkeit und die Integration von Ausländern in das Bundesgebiet: (1) Ein Ausländer kann ausgewiesen werden, wenn sein Aufenthalt die öffentliche Sicherheit und Ordnung oder sonstige erhebliche Interessen der Bundesrepublik Deutschland beeinträchtigt. (2) Ein Ausländer kann nach Absatz 1 insbesondere ausgewiesen werden, wenn er [...] für sich, seine Familienangehörigen oder für sonstige Haushaltsangehörige Sozialhilfe in Anspruch nimmt, wobei es sich um eine Ermessensentscheidung in Abhängigkeit von Dauer des Aufenthalts und Folgen einer Abschiebung für die Familienangehörigen handelt. Ungeklärt ist die Frage, ob es sich beim Sozialhilfebezug von Ausländern um eine Beeinträchtigung von Sicherheit, Ordnung oder sonstigen erheblichen Interessen handelt. Unter Sozialhilfe ist laut 8 SGB XII zu verstehen: Hilfe zum Lebensunterhalt, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, Hilfen zur Gesundheit, Eingliederungshilfe für behinderte Menschen, Hilfe zur Pflege, Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten sowie Hilfe in anderen Lebenslagen. Betrachtet man die Anteile nicht-deutscher Hartz IV- Empfänger kleinräumig nach statistischem Distrikt (Abb. 87), so zeigen sich hohe Anteile in einem Teilgebiet von Rathenau (Bezirk 41), in Büchenbach Nord (Bezirk 77), dem Gebiet rund um die Housing-Area 81 keine mehr als 0 bis unter 2 Prozent 2 bis unter 10 Prozent 10 bis unter 18 Prozent 18 Prozent und mehr im Röthelheimpark (Bezirk 33) sowie in Teilgebieten von Anger (Bezirk ), Bachfeld (Bezirk 44) und Bierlach (Bezirk 45). In diesen Gebieten ist jeder dritte bis vierte Nicht-Deutsche auf Hartz IV angewiesen. Jeder zweite Hartz IV-Empfänger mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit wohnt in einem der Gebiete, die in Abb. 87 rot markiert sind. Einige Indizien sprechen dafür, dass die Wohnbedingungen von Migranten schlechter sind als die der Deutschen. So ist z.b. ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Migrantenanteil und der Pro- Kopf-Wohnfläche zu beobachten, zumindest wenn man die Durchschnittswerte der statistischen Distrikte betrachtet (Abb. 88): Je größer der Anteil an Personen mit Migrationshintergrund in einem Distrikt ist, umso geringer ist tendenziell die Pro-Kopf-Wohnfläche der Einwohner dieses Distrikts. In der repräsentativen Bürgerbefragung aus dem Jahr 04 wurden Fragen zur Wohnung und zum Wohnumfeld gestellt. Bei der Bewertung der Wohnung allgemein, der Kosten für die Wohnung, der Größe und der Ausstattung der Wohnung zeigen sich dabei signifikante Unterschiede zwischen Deutschen und Nicht-Deutschen, während die Bewertungen in Bezug auf die Wohnumgebung (Ruhe, Verkehrsbelastung) und die Kinderfreundlichkeit des Wohnumfeldes weniger deutlich ausfallen. In Abb. 89 sind die Anteile derjenigen dargestellt, die mit dem jeweiligen Kriterium zufrieden oder sehr zufrieden sind. Sowohl bei Kosten, Größe und Ausstattung, als auch bei der Beurteilung der Wohnung allgemein sind unter den Einwohnern mit deutscher Staatsangehörigkeit weitaus mehr Zufriedene zu finden. Besonders hoch sind die Unterschiede bei der Beurteilung der Wohnungsgröße: Während 76 Prozent der Deutschen mit ihrer Wohnfläche zufrieden oder sehr zufrieden sind, sind es bei den Nicht-Deutschen nur 57 Prozent Wohnfläche qm qm qm qm qm qm 0 qm 0% % % % % Migrantenanteil Abb. 87: Anteile nicht-deutscher Hartz IV-Empfänger an allen Nicht-Deutschen nach Distrikt Abb. 88: Wohnfläche pro Kopf und Migrantenanteil in den statistischen Distrikten Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 51

52 Ausstattung der Wohnung Größe der Wohnung Kosten für die Wohnung Deutsche Nicht-Deutsche Wohnung allgemein 0% 10% % % % % % % % 90% Anteil Zufriedene und sehr Zufriedene Abb. 89: Wohnzufriedenheit bei Deutschen und Nicht-Deutschen 8.3. Senioren Senioren sind die Altersgruppe mit dem größten Zuwachs. Abb. 90 zeigt die Veränderungen in der Altersstruktur, wie sie nach der letzten Bevölkerungsprognose für den Zeitraum von 07 bis 23 erwartet wird. Während heute noch rund.000 Erlanger 65 Jahre oder älter sind, werden es im Jahr 23 voraussichtlich schon Menschen sein. Durch die bisher kontinuierlich steigende Lebenserwartung sind auch immer mehr Hochbetagte zu finden. Ist heute noch etwa jeder zwanzigste Erlanger Jahre oder älter, so wird es im Jahr 23 bereits jeder dreizehnte sein. Bei den - bis 65-Jährigen wird es bis zum Jahr 23 ebenfalls zu starken Zuwächsen kommen, denn diese Jahrgänge sind heute als Folge des Zweiten Weltkrieges relativ schwach besetzt. Somit kann mindestens für die kommenden Jahre mit einem Zuwachs bei Einwohnern ab 65 Jahren gerechnet werden. Die Situation der älteren Einwohner wird also in Zukunft zunehmend in den Mittelpunkt rücken. Dabei spielt nicht nur die Zahl der Senioren eine Rolle, sondern auch deren soziale Situation, die sich in Zukunft kaum verbessern wird. Ein großer Teil der Menschen, die heute im Rentenalter sind, entstammt der Wirtschaftswunder-Generation, die Zeiten des Bevölkerungszuund -abnahme Abb. 90: Erwartete Veränderungen im Aufbau der Bevölkerungsstruktur zwischen 07 und 23 wirtschaftlichen Wachstums und der Vollbeschäftigung erlebt hat. Da aber das sogenannte Wirtschaftswunder nur ein temporäres Wunder war und seit 1974 zunehmend Massenarbeitslosigkeit einsetzte, kommt nach und nach die Generation ins Rentenalter, die eine unterbrochene Erwerbsbiografie hat und unter niedrigen Löhnen auf einem Arbeitsmarkt mit hoher Konkurrenz leidet. Die Gruppe der Älteren, die in den vergangenen Jahren wegen ihrer Kaufkraft eine zunehmend wichtigere Rolle als Zielgruppe für Marketing-Aktivitäten bekommen hatte, wird in Zukunft teilweise ersetzt werden durch Senioren mit unzureichenden Altersbezügen. In gut einem Viertel der rund Erlanger Haushalte lebt mindestens ein Einwohner im Alter von 65 Jahren oder älter. Von diesen Haushalten ist etwa jeder Zweite ein Paarhaushalt ohne Kind. Bei 42 Prozent handelt es sich um Einpersonenhaushalte. Der Frauenanteil liegt bei Alleinstehenden im Seniorenalter bei 75 Prozent. Wie unterscheiden sich die Haushaltseinkommen von Senioren im Vergleich zu den Jüngeren? Der Durchschnittswert ist in diesem Fall nicht aussagekräftig, da Senioren in der Regel nicht mehr mit Kindern im Haushalt zusammenleben; wie bereits an anderer Stelle dargelegt, sind Kinder eine besondere Belastung für das Haushaltseinkommen. Aus diesem Grund werden nur Haushalte ohne Kinder verglichen. In Einpersonenhaushalten beträgt das Nettoäquivalenzeinkommen eines Erlangers im Alter von 18 bis unter 65 Jahren rund 2.1 Euro und liegt damit rund Prozent höher als das der Einpersonenhaushalte ab 65 Jahren mit Euro. Betrachtet man hingegen nur Paarhaushalte ohne Kinder, so 52 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 90 Alter

53 sind kaum Unterschiede aufzufinden. Hier liegt das Nettoäquivalenzeinkommen sowohl bei den Senioren, als auch bei den Jüngeren jeweils bei rund 1.0 Euro. Von niedrigen Einkommen sind also bei den Senioren in erster Linie die Alleinstehenden betroffen. Unter den alleinstehenden Senioren sind es wieder die Frauen, die über ein geringeres Nettoäquivalenzeinkommen verfügen: Ihnen stehen Euro zur Verfügung im Gegensatz zu den männlichen Senioren mit rund 1.8 Euro pro Kopf. Dies liegt daran, dass Frauen häufiger allein auf eine Witwenrente angewiesen sind. Es kann davon ausgegangen werden, dass der Anteil der Bevölkerung ab 65 Jahren, der Leistungen zur Grundsicherung im Alter bezieht, in Zukunft ansteigen wird. Zur Zeit beziehen etwa 1,7 Prozent der Erlanger Seniorinnen und Senioren solche Leistungen. Darüber hinaus besteht Grund zur Vermutung, dass die Dunkelziffer bei Senioren grundsätzlich höher als bei anderen Personenkreisen ist und dass eventuell Leistungen nicht beantragt werden, obwohl ein Anspruch darauf besteht. Seit im Jahr 03 die Grundsicherung im Alter eingeführt wurde, ist diese verdeckte Armut bei Senioren jedoch zurückgegangen, da im Grundsicherungsgesetz auf einen Unterhaltsrückgriff bei Angehörigen weitgehend verzichtet wurde. In der kleinräumigen Betrachtung zeigt sich, dass vor allem in der Innenstadt und in den Neubaugebieten die Seniorenanteile unterdurchschnittlich sind Abb. 91: Anteile der Bevölkerung ab 65 Jahren zum (ohne Bevölkerung in Altenheimen) nach Distrikt unter 10 Prozent 10 bis unter 15 Prozent 15 bis unter Prozent bis unter 25 Prozent 25 Prozent und höher (Abb. 91). Klammert man die Altenheime aus, so sind insgesamt rund 18 Prozent der Erlangerinnen und Erlanger 65 Jahre oder älter. Demgegenüber findet sich im Teilgebiet des Röthelheimparks südlich der Allee am Röthelheimpark ein Seniorenanteil von lediglich drei Prozent. Im Bezirk Büchenbach West liegt der Anteil bei 4,6 Prozent. In der engeren Innenstadt, also den Bezirken 01, 02, 03 und 04 sind lediglich neun von 100 Einwohnern Senioren. Das andere Ende der Skala wird vom Bezirk 71 (In der Reuth) angeführt, wo 37 Prozent der Bevölkerung im Seniorenalter sind. Im Bereich der Friedrich- Bauer-Straße im Bezirk Forschungszentrum (Bezirk 43) und im nordöstlichen Teil Tennenlohes (Bezirk 52) zählt etwa jeder Dritte zu den Senioren. Auch in Sieglitzhof (Bezirk 22) ist der Anteil der Senioren mit rund 28 Prozent auffällig hoch Vollständige Familien Während die Situation der Alleinerziehenden an anderer Stelle bereits beschrieben wurde, sollen nun die vollständigen Familien näher betrachtet werden. Familien sind insbesondere in der Phase der Expansion das sind Familien mit Kindern unter sechs Jahren besonderen Belastungen ausgesetzt, da über einen längeren Zeitraum oft nur ein Elternteil ein Einkommen bezieht. Fällt ein Einkommen weg, so reduziert sich das Pro-Kopf-Einkommen im Haushalt stark. Alternativ dazu können theoretisch beide Elternteile arbeiten gehen, wenn sie denn eine Betreuungsmöglichkeit für ihr Kind oder ihre Kinder haben und dies auch wünschen. In Elterngeld, welches im Jahr 07 eingeführt wurde und seitdem das Bundeserziehungsgeld ersetzt, wurden bei seiner Einführung hohe Erwartungen gesetzt. Es soll laut Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend nach der Geburt eines Kindes den notwendigen Schonraum für einen guten Start in das gemeinsame Leben mit dem neuen Familienmitglied schaffen. Denn: Eine nachhaltige Familienpolitik besteht aus Infrastruktur, Zeit und Geld für Familien. (Homepage des Ministeriums). Als notwendigen Schonraum sieht das Gesetz einen Zeitraum von einem Jahr vor, der noch um zwei Monate verlängert werden kann, wenn der andere Elternteil auch Elternzeit antritt. Das Elterngeld beträgt in der Regel 67 Prozent des Einkommens, welches in den zwölf Monaten vor Antragstellung durchschnittlich erzielt wurde, wobei ein Mindestbetrag von 0 Euro gewährt und ein Maximalbetrag von 1.0 Euro ausgezahlt wird. Bei durchschnittlichen Monatseinkommen von unter Euro beträgt der Prozentsatz nicht 67 Prozent, sondern steigt linear um einen Prozentpunkt je Euro unterhalb von Euro auf maximal 100 Prozent an. Problematisch wird die Situation, wenn ein weiteres Kind geboren wird, ohne dass der erziehende Elternteil im Jahr vor der Geburt des Kindes wieder Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 53

54 einer Erwerbstätigkeit nachging und somit kein eigenes Einkommen erzielte. Dann erhält er lediglich den Mindestsatz von 0 Euro, der jedoch unter bestimmten Voraussetzungen z.b. mindestens ein weiteres Kind unter drei Jahren oder zwei Kinder unter sechs Jahren um zehn Prozent (bzw. mindestens 75 Euro) angehoben wird. Zum Elterngeld hinzu kommt das Kindergeld, welches für das erste und zweite Kind zur Zeit jeweils 164 Euro beträgt. An einem Rechenbeispiel soll verdeutlicht werden, welche Einbußen Familien hinnehmen müssen, wenn sie sich dafür entscheiden, dass ein Elternteil nicht mehr erwerbstätig ist, sondern sich der Kindererziehung widmet. Nimmt man einen Doppelverdienerhaushalt ohne Kinder, in dem einer einen Nettoverdienst von 1.0 Euro, der andere von 1.0 Euro hat, so ergibt sich ein Haushaltsnettoeinkommen von insgesamt 2.0 Euro. Daraus errechnet sich ein Nettoäquivalenzeinkommen von rund Euro. Dieser Doppelverdienerhaushalt bekommt Nachwuchs und der Elternteil, der bisher das Nettoeinkommen von 1.0 Euro erzielt hat, nimmt Elternzeit. Im ersten Lebensjahr des Kindes erhält die Familie somit ein Elterngeld, welches 67 Prozent von 1.0 Euro, also 4 Euro beträgt. Der Partner mit Erwerbseinkommen wechselt in eine günstigere Steuerklasse und bekommt nun Netto 1.6 Euro anstatt 1.0 Euro. Hinzu kommen 164 Euro Kindergeld. Insgesamt ergibt sich also ein Haushaltsnettoeinkommen von = Euro und ein Nettoäquivalenzeinkommen von Euro. Nach Vollendung des ersten Lebensjahres (bzw. nach 14 Monaten, wenn die Familie es sich leisten kann, dass der andere Elternteil auch noch zwei Monate Elternzeit nimmt) fallen die 4 Euro weg. Der Familie verbleibt dann ein Haushaltsnettoeinkommen von nur noch Euro, was einem Nettoäquivalenzeinkommen von Euro entspricht. Die Familie bekommt erneut Nachwuchs. Da der erziehende Elternteil im Jahr vor der Geburt des zweiten Kindes kein Einkommen erzielt hat, bekommt die Familie nun für zwölf Monate den Mindestsatz von 0 Euro Elterngeld, der um 75 Euro aufgestockt wird, da das erste Kind noch keine drei Jahre alt ist. Hinzu kommt ein zweites Kindergeld von 164 Euro. Es ergibt sich ein Haushaltsnettoeinkommen von = Euro und ein Nettoäquivalenzeinkommen von Euro. Entscheidet sich der erziehende Elternteil nach einem Jahr nun weiterhin dazu, die Kinder selbst zu Hause zu betreuen, wird es knapp: Das Haushaltsnettoeinkommen fällt nun auf Euro, woraus sich ein Nettoäquivalenzeinkommen von 931 Euro errechnet. Hier wird wieder deutlich, was an anderer Stelle bereits dargestellt wurde: Kinder sind ein Armutsrisiko. Wer Kinder großziehen will, braucht häufig zwei Einkommen. Dass Alleinerziehende insofern fast zwangsläufig ein hohes Armutsrisiko haben, braucht hier nicht näher erläutert zu werden. Was lässt sich über die Situation von vollständigen Familien in Erlangen aussagen? Bei rund Haushalten in Erlangen handelt es sich um Paarhaushalte mit Kindern; dies entspricht 15,7 Prozent aller Haushalte. Rund 45 Prozent der vollständigen Familien umfassen ein einziges Kind, 42 Prozent zwei Kinder und knapp 13 Prozent drei oder mehr Kinder. In 187 Familien leben vier oder mehr Kinder. In Paarhaushalten mit Kindern beträgt das Nettoäquivalenzeinkommen durchschnittlich 1.5 Euro. Abb. 92 zeigt, wie sich die Einkommen in den vollständigen Familien verteilen im Vergleich zu den übrigen Haushalten. Vor allem im mittleren Bereich der Pro-Kopf-Einkommen von bis 1.0 Euro sind bei den Familien höhere Anteile zu verzeichnen: Während ein knappes Drittel der vollständigen Familien in diese Einkommenskategorie fällt, sind es in den anderen Haushaltsformen nur 27 Prozent. Sehr hohe Nettoäquivalenzeinkommen von 2.0 Euro und mehr werden in Familien nur in Ausnahmefällen 35% % 25% % Paarhaushalte mit mindestens einem Kind sonstige Haushalte 15% 10% 5% 0% unter u u u u und mehr Abb. 92: Nettoäquivalenzeinkommen vollständiger Familien im Vergleich 54 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

55 erzielt. Bei rund drei Prozent der vollständigen Familien steht ein solch hohes Einkommen zur Verfügung; bei den übrigen Haushalten können gut 14 Prozent mit einem Einkommen in dieser Größenordnung rechnen. Das Nettoäquivalenzeinkommen sinkt mit der Zahl der Kinder: Beträgt es bei Familien mit einem Kind rund 1.5 Euro, so sind es bei zwei Kindern 1.5 Euro und bei drei und mehr Kindern nur noch Euro. Vergleicht man diese Zahlen mit dem obigen Rechenbeispiel, so scheinen Familien in Erlangen zumindest im Durchschnitt finanziell relativ gut dazustehen; ein Nettoäquivalenzeinkommen von 1.5 Euro in einem Paarhaushalt mit einem Kind unter 15 Jahren bedeutet ein durchschnittliches Haushaltsnettoeinkommen von Euro. Allerdings variieren die tatsächlichen Einkommen stark um die angegebenen Mittelwerte. Vergleicht man die Nettoäquivalenzeinkommen der vollständigen Familien kleinräumig, so zeigen sich sehr große Unterschiede. So leben Familien am Anger (Bezirk ) mit durchschnittlich 7 Euro in relativer Einkommensarmut. Auch Büchenbach Nord (Bezirk 77) ist mit einem Nettoäquivalenzeinkommen bei Familien von Euro stark unterdurchschnittlich, gefolgt von Frauenaurach (Bezirk 61) mit 1.2 Euro und Büchenbach Dorf (Bezirk 78) mit 1.2 Euro. Ebenso liegt Bruck (Bezirke 42, 44, 45) mit 1.3 Euro unter dem Durchschnitt. Überdurchschnittliche Nettoäquivalenzeinkommen in vollständigen Familien finden sich im Bereich Alterlangen und Dechsendorf mit rund 1.6 Euro sowie in den Gegenden mit großen Neubaugebieten: Euro in Büchenbach West (Bezirk 78), Euro im Röthelheimpark (Bezirk 33). Auch das Stadtzentrum (Bezirke 01, 02, 03, 04) liegt mit durchschnittlich 1.8 Euro weit vorne und wird nur noch vom Burgberg (Bezirk ) mit Euro übertroffen. Im Jahr 08 wurde eine Befragung zur Kinderbetreuung in Erlangen durchgeführt, wobei jede zweite Erlanger Familie mit Kindern unter 11 Jahren im Haushalt befragt wurde. Daraus geht hervor, dass in etwa zwei Drittel der Familien, in denen alle Kinder mindestens drei Jahre alt sind, beide Elternteile berufs- oder ausbildungsbedingt zeitlich gebunden sind. In Familien mit Kleinkindern unter drei Jahren sind in 48 Prozent der Fälle beide Elternteile berufstätig. Es sind also auch häufig beide Elternteile berufstätig, wenn noch kleine Kinder unter 3 Jahren im Haushalt sind. Etwa vier von zehn Kindern unter drei Jahren werden institutionell betreut also in einer Kinderkrippe, einem Kindergarten, von einer Tagesmutter etc. Der Anteil der institutionell betreuten Kleinkinder in den vollständigen Familien ist dabei unterschiedlich je nach Erwerbstätigkeit der Eltern. So werden 57 Prozent der Kleinkinder institutionell betreut, wenn beide Elternteile berufsbedingt zeitlich gebunden sind. In den Familien, in denen nur ein Elternteil berufstätig ist, liegt die Betreuungsquote der Kleinkinder bei 23 Prozent; sind beide Elternteile zeitlich nicht gebunden also in der Regel arbeitslos, ergibt sich eine Quote von nur noch 14 Prozent. Kleinkinder werden dabei häufig in Einrichtungen betreut, obwohl dies von den Eltern nicht gewünscht ist: Von den ganz Kleinen, die das erste Lebensjahr noch nicht vollendet haben, werden rund zehn Prozent institutionell betreut. Auf die Frage, was nach Meinung der Eltern die beste Betreuung für ein Kind in diesem Alter sei, wenn sie ganz frei, also ganz ohne finanzielle Einschränkungen entscheiden könnten, gaben jedoch drei Viertel der Eltern dieser betreuten Kinder an, dass ihnen eine ausschließliche Betreuung in der Familie lieber wäre. Von den Einjährigen wird knapp ein Drittel institutionell betreut. Von den Eltern dieser betreuten Kinder geben 22 Prozent an, dass sie ihre Kinder lieber in der Familie betreuen würden. Bei den Zweijährigen liegt die Betreuungsquote bereits bei 68 Prozent, wobei acht Prozent der Eltern dieser Kinder eine Betreuung zu Hause vorziehen würden. Von den Kindern unter elf Jahren aus vollständigen Familien werden in Erlangen 24 Prozent außerhalb von Einrichtungen betreut, d.h. oft von Großeltern. Auf die Frage, warum die Kinder nicht in einer Einrichtung betreut werden, gaben 41 Prozent an, dass ihnen die Betreuung in der Familie wichtiger sei (Abb. 93). Bei knapp jedem sechsten Kind unter 11 Jahren ist eine institutionelle Betreuung nicht möglich, da die Öffnungszeiten der Einrichtungen unzureichend sind. Etwa jedes zehnte Kind wird nicht-institutionell betreut, weil den Eltern die Betreuungskosten zu hoch sind. Vom Armutsrisiko Kinder wurde bereits mehrfach gesprochen. Betrachtet man die Förderung des Kindes in der Familie wichtiger Öffnungszeiten nicht ausreichend kein passendes Betreuungsangebot Betreuungskosten zu hoch 0% 5% 10% 15% % 25% % 35% % 45% Abb. 93: Gründe gegen eine Kinderbetreuung in Einrichtungen Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 55

56 15% 12% 9% 6% 3% 0% Ein Kind Zwei Kinder Drei Kinder Hartz IV-Empfängerquoten, so zeigt sich, dass dies in Erlangen vor allem auf die größeren Familien zutrifft. Während es sich bei gut fünf Prozent aller Erlanger Haushalte um Hartz IV - Bedarfsgemeinschaften handelt, liegen die Empfängerquoten bei Paarhaushalten mit ein oder zwei Kindern mit 3,9 bzw. 4,9 Prozent noch leicht unter dem Durchschnitt. In 87 Prozent aller Erlanger Paarhaushalte mit Kindern leben weniger als drei Kinder. In den Familien mit mehr als zwei Kindern steigen die Empfängerquoten allerdings stark an: Während gut 7 Prozent Vier und mehr Kinder Abb. 94: Anteil von Hartz IV-Bedarfsgemeinschaften bei Paarhaushalten mit Kindern nach Anzahl der Kinder Abb. 95: Anteil von Hartz IV-Bedarfsgemeinschaften bei Paarhaushalten mit Kindern nach Bezirk unter 2 Prozent 2 bis unter 4 Prozent 4 bis unter 6 Prozent 6 bis unter 8 Prozent 8 Prozent und höher der Paare mit drei Kindern zu den Hartz IV- Bedarfsgemeinschaften gehören, sind es mehr als 14 Prozent der Paarhaushalte mit mehr als drei Kindern (Abb. 94). Insgesamt sind knapp fünf Prozent der Paarhaushalte mit mindestens einem Kind auf Hartz IV angewiesen. Befindet sich in der Familie noch mindestens ein Kleinkind unter drei Jahren, so liegt die Empfängerquote bei 7,6 Prozent. In der kleinräumigen Betrachtung (Abb. 95) zeigen sich besonders hohe Empfängerquoten in Bierlach (Bezirk 45) mit gut zehn Prozent, im Tal (Bezirk 04) mit knapp zwölf Prozent und Rathenau (Bezirk 41) mit 13,5 Prozent. Die höchsten Werte finden sich am Anger (Bezirk ) und in Büchenbach Nord (Bezirk 77), wo etwa jeder sechste Paarhaushalt mit Kindern zu den Hartz IV- Bedarfsgemeinschaften gehört. 9. Armut und Reichtum in Erlangen Im Folgenden sollen die Ergebnisse dieses Berichts zusammengefasst werden. Auf Ebene der statistischen Bezirke wird dabei ein Indexwert gebildet, der als sozialer Belastungsindex bezeichnet werden kann. In den Belastungsindex fließen folgende Indikatoren ein: Nettoäquivalenzeinkommen, Bildungs- und Berufsstatus, Hartz IV-Empfänger unter 15 Jahre, Hartz IV-Empfänger 15 Jahre und älter, Empfänger von Arbeitslosengeld I, Empfänger von Grundsicherung im Alter, Ausstattung der Wohnungen, Pro-Kopf-Wohnfläche, Wohnungsmieten sowie Gebührenbefreiungen in Kindertagesstätten. Als Ergebnis erhält man für die einzelnen statistischen Bezirke Indexwerte, die zwischen 0 und 10 variieren, wobei ein Wert von 0 bedeutet, dass im entsprechenden Bezirk eine sehr geringe Belastung vorliegt, während 10 eine sehr starke Belastung ausdrückt. Je höher der soziale Belastungsindex in einem Bezirk ist, umso mehr Faktoren sind dort aufzufinden, die auf eine Konzentration von Problemlagen hindeuten. Wenn im Folgenden von negativen und positiven Ausprägungen die Rede ist, so meint 56 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

57 negativ, dass Indikatoren in Richtung Problembelastung ausschlagen. Die verwendeten Indikatoren können allerdings nicht sämtliche Aspekte der sozialen Lage abbilden. So wird es im Einzelfall z.b. einen großen Unterschied machen, ob jemand über Wohneigentum verfügt oder nicht. Abb. 96 zeigt den sozialen Belastungsindex nach statistischem Bezirk. Am geringsten problembelastet sind die Einwohner in der Reuth (Bezirk 71), in Dechsendorf Ost (Bezirk 81) und in Neuses (Bezirk ). In der Reuth sind vor allem das hohe Durchschnittseinkommen und die großen Wohnflächen ausschlaggebend. In Dechsendorf Ost bewegen sich alle Indikatoren leicht überdurchschnittlich im positiven Bereich; Extremwerte finden sich hier zwar kaum, Negativbewertungen jedoch gar nicht. Gering belastet sind ebenfalls die Bezirke Tennenlohe (Bezirk 52), Dechsendorf West (Bezirk ), der Burgberg (Bezirk ) sowie Sieglitzhof (Bezirk 22). Am anderen Ende der Skala finden sich die statistischen Bezirke mit besonders hohen sozialen Belastungen. In Bachfeld (Bezirk 44) weichen sämtliche Indikatoren negativ vom Durchschnitt ab, allerdings schlägt kein Indikator extrem negativ zu Buche. Der Bezirk Büchenbach Dorf (Bezirk 76) ist geprägt durch relativ niedrige Einkommen, geringem Anteil an Einwohnern mit hohem Bildungs- und Berufsstatus, hohen Anteilen an Sozialleistungs-Empfängern und schlecht ausgestatteten Mietwohnungen; allerdings sind die Wohnungsmieten in Büchenbach Dorf relativ günstig. Am Anger (Bezirk ) ist auffällig, dass viele Indikatoren extrem negativ ausgeprägt sind: So ist der Anger der Bezirk mit dem niedrigsten Pro-Kopf-Einkommen; er hat sehr hohe Anteile bei den Hartz IV- Empfängern unter 15 Jahren und ist Spitzenreiter bei den Hartz IV-Empfängern, die 15 Jahre oder älter sind. Auch bei den Anteilen der Empfänger von Arbeitslosengeld I und Grundsicherung im Alter liegt der Anger weit vorne. Etwa die Hälfte der Kinder, die am Anger eine Kindertagesstätte besuchen (also Kinderkrippe, Kindergarten, Schulhort, Lernstube etc.) sind von Gebühren befreit. Letzteres gilt auch für Schönfeld (Bezirk 42). Auch in Schönfeld sind fast alle Indikatoren negativ ausgeprägt. Ebenso wie am Anger sind hier lediglich die Mieten unterdurchschnittlich und somit positiv bewertet. In Rathenau (Bezirk 41) ist die Lage etwas besser: Zwar sind alle Indikatoren bis auf die Wohnungsmieten negativ ausgeprägt, es findet sich jedoch nur ein Extremwert bei den Hartz IV-Empfängern: Jeder vierte Einwohner unter 15 Jahre in Rathenau ist Hartz IV-Empfänger. Auch im Tal (Bezirk 04) und in Büchenbach Nord (Bezirk 77) sind die Anteile bei den Empfängern von Sozialleistungen stark überdurchschnittlich sehr geringe Belastung: kleiner als 2 geringe Belastung: 2 bis unter 4 mittlere Belastung: 4 bis unter 6 hohe Belastung: 6 bis unter 8 sehr hohe Belastung: 8 bis 10 Abb. 96: Sozialer Belastungsindex nach Bezirk Aus den Indikatoren Pro-Kopf-Einkommen, Bildungsstatus, Berufsstatus und Empfängerquoten von Sozialleistungen kann ein zusätzlicher Indexwert gebildet werden, der nach Alter und Geschlecht auswertbar ist (Abb. 97). In dieser Darstellung wird deutlich, bei welchen Altersgruppen besondere Belastungen auftreten: Die starken Ausprägungen bei den Kindern und Jugendlichen sind ein Hinweis auf das Armutsrisiko, welches in Familien durch Kinder entsteht. Die Elterngeneration findet sich bei den - bis -Jährigen, wo ebenfalls stärkere Belastungen zu erkennen sind. Unter den Männern sind diejenigen im Alter von Anfang bis Mitte den geringsten Belastungen ausgesetzt. Bei den Frauen finden sich die geringsten Belastungen in den Altersjahren rund um. Bei den 32- bis 45-Jährigen ist unter den Frauen eine leicht höhere Belastung festzustellen. In den Altersjahren von Mitte bis Mitte sind Männer stärker belastet als Frauen. In den älteren Jahrgängen sind die Belastungen für Frauen deutlich stärker. Erwachsene Frauen sind also häufig stärker belastet als Männer. Die Gründe liegen darin, dass Frauen in ihrer Erwerbsbiografie in der Regel weitaus mehr Brüche haben als Männer: Neben Mutterschaftszeiten bleiben häufig auch Kinder- und Familienarbeit bei der Frau hängen. Andererseits sind jedoch die sozialstaatlichen Sicherungssysteme eher auf die männliche Normalerwerbsbiografie zugeschnitten Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 57

58 Männer Alter Sozialer Belastungsindex Frauen Abb. 97: Sozialer Belastungsindex nach Alter und Geschlecht Dies führt zu durchschnittlich geringeren Sozialversicherungsleistungen bei Frauen. Hinzu kommt, dass Frauen im Berufsleben weniger verdienen als Männer. Durch niedrigere Durchschnittseinkommen und unzusammenhängende Erwerbszeiten verringern sich auch die Lohnersatzleistungen und Altersbezüge von Frauen. Hinzu kommt, dass ältere Frauen häufig allein auf die Witwenrente angewiesen sind. Zudem leben ältere Frauen auch häufiger allein. Das Problem unzureichender Renten betrifft auch stark Menschen mit Migrationshintergrund, die in die deutsche Rentenversicherung in der Regel Abb. 98: Entwicklung der Leiharbeitnehmer in der Bundesrepublik Deutschland 10 Leiharbeitnehmer insgesamt Leiharbeitnehmer: nur Frauen weniger Beiträge einzahlen, da sie einerseits geringere Durchschnittseinkommen, andererseits oft kürzere Beitragszeiten haben. Darüber hinaus besteht eine Tendenz zu immer mehr Arbeitsplätzen in Form von Mini-Jobs, im Niedriglohnsektor und der Leiharbeit ( Zeitarbeit ), durch welche nur geringe oder gar keine Sozialversicherungsbeiträge wirksam werden. Immer mehr Beschäftigungsverhältnisse werden zudem unsicher. So ist im Bereich der Leiharbeit die Beschäftigungsstabilität geringer, die Löhne sind niedriger und Betriebsräte sind auch selten zu finden. Die Zahl der Leiharbeitnehmer hat sich in der Bundesrepublik seit 05 mehr als verdoppelt (Abb. 98). Dabei sind Zeitarbeiter im Metall- und Elektrobereich im Gegensatz zu früher nicht mehr die dominierende Gruppe unter den Leiharbeitnehmern; heute ist es Dienstleistungs- und Hilfspersonal. Die Zahl der geringfügigen Beschäftigungen ( Mini- Jobs ) ist in den letzten Jahren angestiegen. Geringfügig Beschäftigte verdienen maximal 0 Euro und erwerben allein durch die geringfügige Beschäftigung keinen Anspruch auf Krankenversicherung. Die Zahl der in Erlangen lebenden geringfügig Beschäftigten ist seit dem Jahr 00 von rund um über Prozent auf angestiegen (Abb. 99). Hinzu kommen die in einem Nebenjob geringfügig Beschäftigten. Im Bereich der sogenannten Midi-Jobs ist ebenfalls ein starker Anstieg zu verzeichnen. Unter Midi-Jobs versteht man sozialversicherungspflichtige Tätigkeiten im Niedriglohnsektor mit einem Arbeitsentgelt von mehr als 0 bis maximal 0 Euro. Die Arbeitnehmerbeiträge für die Sozialversicherung entsprechen bei Midi-Jobs jedoch nicht den regulären Beitragssätzen, sondern sind niedriger. Diese Beschäftigungsverhältnisse verdoppelten sich in Bayern von rund im Jahr 03 auf im Jahr 07. Gut die Hälfte der in Midi-Jobs Beschäftigten sind Frauen mit Teilzeittätigkeit, ein weiteres Viertel Frauen in Vollzeittätigkeit. Mit den Gesetzen für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt wurden im Jahr 03 ( Hartz I und Hartz II ) die Rahmenbedingungen für Zeitarbeitsfirmen flexibler gestaltet. Außerdem wurde vor allem die Beschäftigung im Niedriglohnbereich neu geregelt. Wie sich jedoch bereits gezeigt hat, sind die daraus entstehenden Mini- Jobs meist kein Sprungbrett für Arbeitslose in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und sie sichern keinen Lebensunterhalt. 58 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/

59 Abb. 99: Geringfügig Beschäftigte mit Wohnort Erlangen (ohne geringfügig Beschäftigte im Nebenjob) 04 Wenn ein Vollzeitbeschäftigter so wenig verdient, dass sein notwendiger Lebensunterhalt nur mit zusätzlichen Sozialleistungen gesichert werden kann, dann ist dies angesichts der gesetzlichen Regelsätze sicherlich kein Zeichen für zu hohe Sozialleistungen, sondern für zu niedrige Löhne. In diesem Zusammenhang spricht man auch von Erwerbsarmut ( Working Poor ). Diese Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt seit dem Inkrafttreten der Gesetze für moderne Dienstleistungen soll noch anhand von Zahlen für das Bundesland Bayern verdeutlicht werden. Misst man die geringfügig Beschäftigten zusammen mit den Beschäftigten in Midi-Jobs an den Beschäftigten insgesamt, so bekommt man im Jahr 03 einen Anteil von Prozent, der bis 07 auf 24 Prozent ansteigt (Abb. 100). Etwa jedes Vierte Beschäftigungsverhältnis in Bayern wird also gering entlohnt. Im gleichen Zeitraum ist der Anteil der Leiharbeitnehmer an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von einem auf drei Prozent gestiegen. Im Jahr 07 finden sich unter den bayerischen Hartz IV-Empfängern gut ein Viertel erwerbstätige Leistungsbezieher. Etwa vier Prozent 24% % der in Bayern geringfügig Beschäftigten sind 16% Hartz IV-Empfänger. Diese Zahl ist vermutlich aus dem Grund 12% relativ niedrig, da sich 8% unter den geringfügig Beschäftigten einerseits viele Erwerbstätige 4% befinden, die zusätzlich 0% zu ihrer regulären sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit (die vermutlich schlecht bezahlt ist) eine geringfügige Tätigkeit ausüben, andererseits Haushaltsmitglieder, die Abb. 100: Beschäftigte in Bayern das Haushaltseinkommen aufbessern, indem sie einer geringfügigen Beschäftigung nachgehen. Es ist davon auszugehen, dass häufig eine geringfügige Tätigkeit zusätzlich ausgeübt wird, um aufgrund des unzureichenden Haushaltseinkommens nicht in den Sozialleistungsbezug abzurutschen. Die Zahl der geringfügig Beschäftigten im Nebenjob hat sich dementsprechend im Zeitraum von 03 bis 07 in Bayern von auf knapp erhöht. Unter den Arbeitnehmern in Bayern, die mehr als 0, jedoch maximal 0 Euro verdienen, sind mehr als zehn Prozent zusätzlich auf Hartz IV angewiesen. Sicherlich sind auch viele Haushalte, deren Einkommen so hoch ist, dass kein Anspruch auf Hartz IV-Leistungen besteht, trotz Erwerbstätigkeit auf andere Leistungen angewiesen, wie z.b. das Wohngeld. Wie an anderer Stelle bereits gezeigt wurde, existiert ein Kreislauf von Einkommen und Bildung, der eine soziale Vererbung des sozialen Status bedingt. Das heißt einerseits: Je höher die schulische und berufliche Ausbildung, umso höher das durchschnittliche Einkommen. Andererseits jedoch: Je höher das Einkommen der Eltern, desto höher die Schulbildung der Kinder. Die Bildungschancen der Kinder von Eltern mit geringem Bildungsgrad erhöhen sich mit dem Einkommen der Eltern. Weniger problematisch ist die Situation bei den Eltern mit höherem Bildungsgrad: Deren Kinder haben größere Bildungschancen auch bei mittleren Einkommen, wobei die Bildungschancen auch hier absinken in Haushalten, die besonders einkommensarm sind. Dieser Kreislauf könnte durchbrochen werden. Auf Seite der Bildung ginge es darum, den Zusammenhang zwischen Bildung von Eltern und Kindern aufzuheben in dem Sinn, dass Kinder und Jugendliche tatsächlich entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten gefördert werden. Die Realität ist häufig Anteil Beschäftigte in Midi-Jobs an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Anteil geringfügig entlohnt Beschäftigte an Beschäftigten insgesamt Anteil geringfügig entlohnt Beschäftigte und Beschäftigte in Midi-Jobs an Beschäftigten insgesamt Anteil Leiharbeitnehmer an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 59

60 anders und führt z.b. dazu, dass Kinder aus sozial schwächeren Familien bei gleichen Leistungen weniger Übertrittsempfehlungen in höhere Schulformen erhalten als Kinder aus besser gestellten Familien. Die traditionelle, gegliederte Struktur des bayerischen Schulsystems verfügt über Selektionsmechanismen, die zur Benachteiligung von Kindern aus sozial schwachen Familien und von Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund führen. In integrativen Schulsystemen hingegen sind solche Mechanismen weitaus weniger wirksam. Da die Struktur des bayerischen Schulsystems bislang sehr zurückhaltend gegenüber Veränderungen war und auch kaum Experimentierfreudigkeit besteht, gilt es auf kommunaler Ebene nach geeigneten zusätzlichen Maßnahmen zu suchen. Dabei spielt sicherlich die Erwachsenenbildung eine große Rolle wie auch ernstgemeinte Integrationsbemühungen bei Menschen mit Migrationshintergrund. Das gegebene Schulsystem ist nicht voraussetzungslos: Bestimmte Kompetenzen werden von Kindern beim Eintritt in ihre Schullaufbahn bereits erwartet. Diese sind in der Regel bei sozial benachteiligten Kindern weniger stark ausgeprägt. Besondere Bedeutung haben gute Kenntnisse der deutschen Sprache. Eine entsprechende Förderung im Elementarbereich könnte helfen, die durch das Schulsystem verstärkte Ungleichheit im Vorfeld zu verringern. Es sind viele verschiedene Faktoren, die zu sozialer Ungleichheit führen. Ebenso vielfältig sind die Folgen. Armut und Reichtum lassen sich nicht allein auf den Faktor Einkommen reduzieren. Es handelt sich um komplexe Lebenslagen. Der Schweizer Sozialwissenschaftler Peter Tschümperlin hat dies sehr anschaulich in einem Modell zusammengefasst, dem Pentagon der Armut. Tschümperlin nennt dabei fünf Ebenen: Biografie und Persönlichkeit, soziale Netze, Arbeit und Einkommen, Kosten und Konsum sowie gesellschaftliche Werthaltungen. Diese Ebenen bilden die Eckpunkte eines aufeinander bezogenen Gebildes, welches negativ beeinflusst wird, sobald es auch nur an einer Stelle zu Einschnitten kommt. Vor allem steht die Vernetztheit der Lebensbereiche im Mittelpunkt. Die einzelnen Ebenen geben einen umfassenden Überblick über die Facetten der Armut, welche hier abschließend dargestellt werden sollen. Das Pentagon der Armut nach Peter Tschümperlin Biografie und Persönlichkeit: Alter; Krankheit; Behinderung; Gebrechlichkeit Mangelnde intellektuelle Fähigkeiten Sozialisationsdefizite Stigmata; Diskriminierung Passivität; Fatalismus; Suchtverhalten Fehlender Zeithorizont; Frustrationsintoleranz Übertriebene Anspruchshaltung; mangelnde Leistungsbereitschaft Soziale Netze: Bedeutungsverlust von Familie und Verwandtschaft Krisenanfälligkeit der Kleinfamilie; Scheidung Alleinerziehung Anonymes Wohnen ohne Nachbarschaftsbeziehungen Fehlende Beziehungen am Arbeitsplatz Arbeit und Einkommen: Mangelnde Bildung/Ausbildung Rationalisierung von Arbeitsprozessen; weniger Nischen für Leistungsschwache; Verengung des Marktes für Ungelernte niedrigere Löhne Hohe geografische und professionelle Mobilitätsanforderungen Schlechte Arbeitsverteilung; zu wenig Teilzeitstellen Lücken im Sozialversicherungssystem; kleine oder uneinbringliche Alimente; geringe Kinderzulagen Arbeitslosigkeit Kosten und Konsum: Aggressive Werbung; übertriebenes Konsumbedürfnis Verschuldung; Konsumentenkredite Steigende Freizeitkosten Zu hohe Kosten für die Befriedigung von Grundbedürfnissen (Wohnen, Sozialversicherung, Ernährung) Fehlende Zeit zum preisbewussten Einkaufen Hohe Kosten für professionelle Fremdbetreuung der Kinder Gesellschaftliche Werthaltungen: Wandel von natürlicher zu künstlicher (rechtlicher) Subsidiarität Sozialrechte statt zwischenmenschlicher Verantwortlichkeit Auf persönliche Autonomie zielendes Selbstverwirklichungsstreben Gewinn von Status und Selbstwertgefühl über Konsum Extreme Leistungsbezogenheit Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

61 Biografie/ Persönlichkeit Soziale Netze Gesellschaftliche Werthaltungen Arbeit/ Einkommen Kosten/ Konsum Gerhard Plietsch, 08/09 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09 61

62 Statistische Bezirke der Stadt Erlangen 01 Altstadt 02 Markgrafenstadt 03 Rathausplatz 04 Tal 10 Heiligenloh 11 Alterlangen 12 Steinforst Burgberg 21 Meilwald 22 Sieglitzhof 23 Loewenich 24 Buckenhofer Siedlung 25 Stubenloh Röthelheim 32 Sebaldus 33 Röthelheimpark Anger 41 Rathenau 42 Schönfeld 43 Forschungszentrum 44 Bachfeld 45 Bierlach Eltersdorf 51 St. Egidien 52 Tennenlohe Neuses 61 Frauenaurach 62 Kriegenbrunn 63 Hüttendorf Kosbach 71 In der Reuth 73 Häusling 74 Steudach 75 Industriehafen 76 Büchenbach Dorf 77 Büchenbach Nord 78 Büchenbach West Dechsendorf West 81 Dechsendorf Ost 82 Mönau 62 Stadt Erlangen, Statistik aktuell 11/09

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