Messemarkt China. Wirtschaft

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1 Quelle: Ausland/ 11/2013 Messemarkt China Wirtschaft Trotz leichter konjunktureller Abkühlung in 2012 bleibt die chinesische Volkswirtschaft mit einem BIP-Wachstum von 7,8% ein wichtiger Motor für das Weltwirtschaftswachstum. Im letzten Jahr hat China erstmals seit 10 Jahren einen Rückgang des BIP auf unter 8% erfahren müssen. Die Gründe hierfür lagen vor allem in der stagnierenden globalen Konjunktur und den wachsenden Arbeitskosten in China. Laut Germany Trade & Invest (GTAI) wird jedoch in 2013 mit einem Anstieg des BIP auf rund 8% gerechnet und im kommenden Jahr sogar auf rund 9%. Der chinesische Außenhandel hat sich seit der Jahrtausendwende verzehnfacht. Damit könnte die VR China in 2013 die USA als größte Handelsnation der Welt ablösen. Die deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen haben sich in den letzten Jahrzehnten sehr gut entwickelt beliefen sich die deutschen Exporte nach China auf 66,6 Mrd. Euro (+2,7% im Vergleich zu 2011). Die Importe aus China umfassten Waren im Wert von 77,3 Mrd. Euro (-2,8% zu 2011). Deutschland ist mit großem Abstand der wichtigste europäische Handelspartner Chinas und sechstgrößter Handelspartner weltweit. Die VR China ist für Deutschland wiederum der bedeutendste Handelspartner in Asien und drittwichtigster weltweit. Nach China werden vor allem Kraftwagen und Kraftwagenteile, Maschinen, Datenverarbeitungsgeräte, elektrische und optische Erzeugnisse, elektrische Ausrüstungen und chemische Erzeugnisse geliefert. Umgekehrt bekommt Deutschland aus China Datenverarbeitungsgeräte, elektrische und optische Erzeugnisse, Bekleidung, elektrische Ausrüstungen, Maschinen und Metallerzeugnisse. Dass der rasante wirtschaftliche Aufschwung im Reich der Mitte nicht ohne schwerwiegende Umweltbelastungen einhergeht ist unbestritten. Auch die schnelle Urbanisierung in China leben bereits jetzt mehr als 50% der 1,36 Mrd. Menschen in Städten hinterlässt ihre Spuren. Vor dem Hintergrund, dass das Wohlstandsgefälle in China zwischen einzelnen Regionen im Landesinneren sehr groß und mittlerweile auch in den Küstenregionen spürbar ist, bleibt das Hauptziel der chinesischen Wirtschaftspolitik die Wahrung der sozialen Stabilität. Dazu gehört vor allem eine sozial und ökologisch nachhaltige Stadtentwicklung. Hier ergeben sich insbesondere für deutsche und europäische Unternehmen große Chancen in den Bereichen Planung, Architektur und Gebäudeausstattung im Hinblick auf Energieeffizienz. Eine Vorreiterrolle im Klima- und Umweltschutz, alternative Energien und Energieeffizienz ermöglicht es Deutschland zusätzlich, enge wirtschaftliche Beziehungen mit China zu pflegen (Quelle: Auswärtiges Amt, GTAI).

2 2 Messewirtschaft Der Messemarkt in China ist eng verbunden mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. Die erkennbare Erhöhung der Arbeitslöhne verbunden mit einem steigenden Lebensstandard hat in den letzten Jahren eine konsumfreudige Mittel- und Oberschicht hervorgebracht, die die Stadtbilder prägt. Gleichzeitig wächst die Urbanisierung des Landes rasant. Bis 2020 werden voraussichtlich 70% des Milliardenvolkes in Städten leben. Mit dem Wirtschaftswachstum entwickelt sich die Messe- und Kongresswirtschaft sehr dynamisch. Investitionen in Milliardenhöhe in Infrastruktur, Wohnungsbau, Klima- und Umweltschutz verbunden mit dem Neuund Ausbau von Messegeländen bewirken, dass sich China zum wichtigsten Messeplatz Asiens entwickelt hat. Hauptproblem bleibt jedoch die große Unübersichtlichkeit des chinesischen Messemarktes mit seinen zahlreichen und von der Qualität her sehr unterschiedlichen Messeangeboten. Hinzu kommt, dass im Zuge der go west Strategie der chinesischen Regierung zur Förderung und Entwicklung der westlichen Regionen auch zahlreiche Messegelände aus dem Boden gestampft wurden bzw. weiter entstehen, die sich aufgrund ihrer geringen Auslastung oft nicht rentieren. Nach wie vor prägen die Messen in Peking, Shanghai und Guangzhou die chinesische Messelandschaft. In Peking, dem politischen und administrativen Zentrum Chinas, ist sogar schon von einer Sättigung des Messeangebotes die Rede. Aber auch in Shanghai und Guangzhou ist die Konkurrenz unter den nationalen und internationalen Messeveranstaltern sehr groß. So verwundert es nicht, dass Messen mittlerweile in die sogenannten second-and-third-tier-cities ausweichen, wie Qingdao (Provinz Shandong), Xi an (Shaanxi), Wuhan (Hubei) oder Chengdu (Sichuan). Umfangreiche Informationen zum chinesischen Messewesen sind im Annual Report on China s Exhibition Industry erhältlich. Diese Studie wird seit 2004 jährlich vom China Council for the Promotion of International Trade (CCPIT) in Auftrag gegeben und zweisprachig (chinesisch, englisch) veröffentlicht. Die Ausgabe für das Jahr 2012 untersucht die Messeaktivitäten in 30 Provinzen, autonomen Regionen und regierungsunmittelbaren Städten. Sie ist unterteilt in die drei Kapitel Messewirtschaft im Inland, Messegeschehen in Peking, Shanghai und Guangzhou und gibt zum Schluss eine Übersicht über die chinesischen Messeaktivitäten im Ausland. Laut Studie fanden bis Ende September 2012 in den untersuchten Regionen Chinas Messen auf rund 70 Mio. m 2 statt. Mehr als 80%, d. h dieser Messen, waren Fach- bzw. Spezialmessen, die von Veranstaltern organisiert wurden. 71 Fachmessen nahmen jeweils mehr als m 2 Hallenfläche ein und 176 Fachmessen wurden auf einer Fläche von m 2 durchgeführt.

3 3 Was die Klassifizierung der Messeveranstalter in China betrifft, so ist mittlerweile eine klare Unterscheidung möglich. Es handelt sich um Regierungsorganisationen, Fachverbände, staatliche Betriebe, chinesische Privatunternehmen und um Veranstalter aus dem Ausland bzw. Joint Venture Organisationen waren 820 Messeveranstalter (63%) einheimische Unternehmen, gefolgt von chinesischen Fachverbänden mit 23% aller Veranstalter, Regierungsorganisationen (9%) und Veranstalter aus dem Ausland bzw. Joint Venture Organisationen mit einem 5%igen Anteil. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die chinesische Messewirtschaft im Hinblick auf Veranstalter und Aussteller vorwiegend kleinund mittelständig geprägt ist 68% der chinesischen Aussteller sind Privatbetriebe und nur 13% börsennotierte Unternehmen. Auch aus dem Ausland nahmen 2012 mehrheitlich Klein- und Mittelständler mit 47% aller ausländischen Aussteller an Messen in China teil. Bezogen auf die in 2012 untersuchten Fachmessen in China, lassen sich fünf Industriebereiche kategorisieren: Schwerindustrie, Leichtindustrie, Landwirtschaft, Dienstleistungen und Spezialmessen. Mit 928 Messen (42%) nimmt das Thema Leichtindustrie die vorderste Stellung ein. Darunter fallen 27 Industriesegmente wie Nahrungs- und Genussmittel/Getränke, Baumaterial, Geschenke/Wohnungseinrichtungen, Glas/Schmuck, Möbel/Holzbearbeitung/Maschinen, Textilindustrie und Konsumgüter. Die Schwerindustrie umfasst 17 Segmente mit insgesamt 524 Fachmessen (24%) in Dazu gehören die Automobilindustrie, Elektronik/Automation, Stromerzeugung, Bergbauausrüstung oder Gießerei/Metallurgie. Den zweiten Platz mit der Schwerindustrie teilten sich im letzten Jahr auch Messen im Dienstleistungsbereich mit ebenfalls einem Anteil von 24%. In die 15 Segmente der Dienstleistungsmessen fallen u. a. Freizeit/Mode/Kunst, Medizin/Gesundheit, Finanzen / Versicherungen, Umweltschutz und Franchise. Die Messen fanden landesweit auf insgesamt 161 Messegeländen statt. Im Unterschied zur chinesischen Studie hat der internationale Messeverband UFI in seinem seit 2005 jährlich erscheinenden Report The Trade Fair Industry in Asia die Messewirtschaft 2012 in Asien und Australien ausgewertet. So wurden u. a Fachmessen analysiert, die 2012 stattfanden. Rund 27% der Messen (542) wurden nur in China (ohne Hongkong) durchgeführt. Von den insgesamt 16,3 Mio. m 2 vermieteten Hallenflächen entfielen 55% (9 Mio. m 2 ) auf China. Somit konnte China, wie in den Vorjahren, seine Spitzenposition im Hinblick auf durchgeführte Fachmessen und vermietete Fläche halten. Mit weitem Abstand auf Platz 2 und 3 behaupteten sich Japan und Hongkong wuchs der chinesische Messemarkt im Hinblick auf die vermieteten Ausstellungsflächen um 3% (ca. 9 Mio. m 2 ) im Vergleich zum Vorjahr (ca. 8,7 Mio. m 2 ). Betrachtet über einen Zeitraum von 5 Jahren, d. h. von 2008 bis 2012, wuchs der Messemarkt in China jedoch um ca. 18%, nämlich von 7,65 Mio. m 2 verkaufter Ausstellungsfläche auf ca. 9 Mio. m 2.

4 befanden sich 8 der 10 größten Messegelände Asiens in China. Zusätzlich prognostiziert die UFI-Studie in ihrem Jahresbericht 2012, dass es in den untersuchten Regionen bis Ende Messegelände mit ca. 6,62 Mio. m 2 Hallenflächenkapazität geben wird, die große, internationale Fachmessen ausrichten können. Von den 191 Messegeländen befinden sich 101, und damit mehr als die Hälfte, in China. Mit großem Abstand folgen Japan, Indien und Korea mit jeweils 13 bzw. 12 Messegeländen. Auf den 101 Messegeländen werden insgesamt ca. 4,5 Mio. m 2 Hallenflächenkapazität verfügbar sein (68%). So wird bis Jahresende 2013 z. B. in Shenyang das New World Expo Messegelände (SNWC) mit m 2 eröffnet und in Guangzhou wurde kürzlich das Nan Fung International Convention & Exhibition Center (NICEC) mit ebenfalls m 2 Hallenfläche in Betrieb genommen. Mit der teilweisen Eröffnung des neuen Messegeländes China Expo Convention & Exhibition Complex im Stadtgebiet Hongqiao in 2015 wird Shanghai neben dem bisher größten und modernsten Shanghai New International Expo Center (SNIEC) zusätzliche m 2 Hallenfläche und m 2 Freigelände erhalten. Schon jetzt gehen Experten davon aus, dass dieses Gelände den Messestandort Shanghai merklich beeinflussen wird. Shanghai Wie der Annual Report on China s Exhibition Industry 2012 feststellt, fanden die meisten der landesweit untersuchten Fachmessen in Shanghai statt. Mit einem prozentualen Anteil von 16% und somit 344 Messen konnte sich Shanghai weiterhin als bedeutendster chinesischer Messeplatz behaupten. 126 Messen (37%) hatten eine jeweilige Größenordnung von m m 2. Auf Flächen von jeweils bis zu m 2 wurden 91 Messen (26%) durchgeführt; jeweils 28 Messen (8%) teilten sich Hallenflächen von m m 2 und ab m m 2. Die wenigsten Fachmessen mit einem prozentualen Anteil von 6% (20) nahmen mehr als m 2 ein. Das größte Messezentrum nach dem China Import & Export Fair Complex in Guangzhou und dem Chongqing International Expo Centre ist das Shanghai New International Expo Center (SNIEC) mit einer Hallenflächenkapazität von m 2 und einem Freigelände von m 2. Seit der Eröffnung des Geländes im November 2001 wurde das SNIEC kontinuierlich erweitert. Betreiber des Geländes sind die Shanghai Lujiazui Development (Group) Corp. Ltd. und die German Exposition Corporation International (GEC), die mit jeweils 50% an dem Joint Venture beteiligt sind. GEC ist ein Gemeinschaftsunternehmen, bestehend aus Messe Düsseldorf, Deutsche Messe und Messe München. Mit rund 90 Messen und einem Geländeumschlag von rund 30 im Jahr ist das SNIEC das

5 5 meist ausgelastete Ausstellungsgelände der Welt. Für 2013 sind über 90 Messen mit ca Ausstellern geplant. Seit 2011 wurden in Shanghai zwei neu erbaute Messe- und Kongresszentren in Betrieb genommen. Auf dem ehemaligen Gelände der Weltausstellung EXPO 2010 befindet sich das Shanghai World Expo Exhibition & Convention Center mit einer Hallenflächenkapazität von m 2, wo mittlerweile jährlich rund Messen stattfinden. Vor kurzem wurde das Shanghai Convention & Exhibition Center of International Sourcing (SHCEC) eröffnet, wo m 2 überdachte Ausstellungsfläche über drei Ebenen genutzt werden können. Das SHCEC befindet sich unweit des Flughafens Hongqiao in der Changfeng Eco-Business Zone. Zu den gegenwärtig mehr als 10 permanent genutzten Messe- und Ausstellungsgeländen in Shanghai die jedoch eher kleinen, regionalen Veranstaltungen vorbehalten sind - gehört das Shanghai Everbright Convention & Exhibiton Center (SECEC) mit m 2, wo jährlich ca. 80 Messen durchgeführt werden. Das Shanghai Exhibition Center (SEC) ist das älteste Messegelände in Shanghai. Es wurde 1955 im russischen Baustil errichtet und in Betrieb genommen. Das SEC verfügt über m 2 Hallenfläche. Mit m 2 Hallenfläche wird das ShanghaiMart im Hongqiao-District seit 1999 für Messen und Ausstellungen genutzt. In der Nähe des ShanghaiMart befindet sich das Shanghai International Exhibition Center (INTEX). Seit 1992 in Betrieb hat es m 2 Hallenfläche. Mit der Eröffnung des ersten Teilkomplexes des China Expo Convention & Exhibition Complex im Hongqiao Business Park in 2015 wird Shanghai resp. China das größte Messegelände Asiens erhalten. Das Investitionsvolumen von etwa 2,4 Mrd. Euro wird von der Zentralregierung und der Stadt Shanghai im Verhältnis 60:40 bereitgestellt. Bis 2017 soll das Gelände mit m 2 Hallen- und m 2 Freifläche zur Verfügung stehen. Inwiefern die insbesondere kleinen und älteren Gelände in Shanghai ihre Marktposition werden behaupten können, lässt sich nicht genau abschätzen. Selbst wenn z. B. das ShanghaiMart oder das SEC mit der Erweiterung und Modernisierung ihres Flächenangebotes befasst sind, ist abzusehen, dass zahlreiche Veranstaltungen in den nächsten Jahren abwandern werden. Peking Wie die Studie Annual Report on China s Exhibition Industry berichtet, fanden in Peking im letzten Jahr 232 Fachmessen (11% aller Fachmessen 2012) statt, was die Hauptstadt nach Shanghai und vor Guangzhou zu den Top 3 Messestädten in China macht. 90 der 232 Messen (39%) hatten eine Größenordnung von jeweils m 2, 67 Messen (29%) fan-

6 6 den auf jeweils maximal m 2 statt und 18 Messen (8%) nahmen jeweils zwischen m 2 ein. Auf jeweils m 2 wurden in Peking im letzten Jahr 16 Fachmessen (7%) organisiert und nur 9 Messen (4%) auf mehr als jeweils m 2. Das am meisten ausgelastete Messegelände in Peking war in 2012 das China International Exhibition Center (CIEC) mit mehr als 70 Messen, gefolgt vom China National Convention Center (CNCC) mit über 40 Fachmessen. Das im Nordosten Pekings gelegene CIEC besteht seit 1985 und hat eine Hallenflächenkapazität von m 2 sowie ein Freigelände von m 2. Betreiber des Geländes und gleichzeitig Tochtergesellschaft des CCPIT ist die China International Exhibition Center Group Corp. (CIEC). Die Beijing CIEC Exhibition Corp. Ltd., Tochter der CIEC, organisiert einen Großteil der mittlerweile Messen jährlich im CIEC. Sie gehört zu den wichtigsten chinesischen Messeorganisatoren in China. Das CNCC wurde 2009 in der Nähe des Flughafens mit einer Hallenflächenkapazität von m 2 eröffnet. Das größte Messegelände in Peking und damit auch unter den 10 größten Messegeländen landesweit ist das New China International Exhibition Centre (NCIEC), das 2008 errichtet wurde m 2 Hallenfläche stehen den Ausstellern zur Verfügung. Betreiber des NCIEC ist ebenfalls CIEC. Das 1990 eröffnete China World Trade Center (CWTC) ist ein Komplex aus Kongress- und Ausstellungsflächen. Hier können drei Ausstellungshallen mit einer Gesamtfläche von m 2 genutzt werden. Im National Agriculture Exhibition Center (NAEC) stehen m 2 Hallenfläche und m 2 Freigelände zur Verfügung. In die Auflistung der wichtigsten Messegelände in Peking gehört auch das Beijing Exhibition Center (BEC), das seit seiner Modernisierung in 2001 auf eine Hallenflächenkapazität von m 2 und ein Freigelände von m 2 zurückgreifen kann. Aufgrund des verstärkten Ausbaus des öffentlichen Verkehrsnetzes, allen voran der Metro, sind alle Messezentren mittlerweile gut und schnell erreichbar. Problematisch bleibt jedoch die noch teilweise geringe Anzahl an Hotelanlagen in der Nähe der Messegelände, die in den letzten fünf Jahren erbaut wurden. Guangzhou Nach Shanghai und Peking ist Guangzhou (Kanton), Hauptstadt der südlichen Provinz Guangdong, die drittwichtigste Messestadt der VR China (ohne Hongkong). Laut Annual Report on China s Exhibition Industry

7 wurden in Guangzhou 167 Fachmessen organisiert, d. h. 8% aller analysierten Fachmessen im letzten Jahr. Von den 167 Messen fanden 57 Veranstaltungen (34%) auf jeweils m m 2 statt; 27 Messen (16%) waren jeweils kleiner als m 2. In einer Größenordnung von jeweils m m 2 wurden 25 Messen (15%) durchgeführt und 21 Messen (13%) nahmen Hallenflächen von jeweils m m 2 ein. Immerhin knapp 10% der Messen (16) nahmen jeweils mehr als m 2 ein. Das größte Messegelände Chinas bzw. Asiens ist der China Import & Export Fair Complex (Canton Fair Complex) in Guangzhou mit einer Flächenkapazität von m 2 verteilt über 16 Hallen sowie einem Freigelände von m 2. Es ist seit 2004 in Betrieb und wird vom China Foreign Trade Center (CFTC) verwaltet. Wichtigste Veranstaltung in Guangzhou ist die China Import and Export Fair (CIEF) (früher: Chinese Export Commodities Fair), die auch als Barometer für die Entwicklung der Exportwirtschaft der Volksrepublik gilt. Sie wurde 1957 als reine Exportwarenmesse gegründet. Seit 2007 sind ausländische Aussteller zugelassen. Die CIEF findet jeweils in drei Phasen geteilt, im Frühjahr und Herbst, über einen Zeitraum von drei Wochen statt. Seit 2008 befindet sich das Poly World Trade Expo Center (PWTC) mit einer Hallenflächenkapazität von m 2 in der Nähe des Canton Fair- Messezentrums. Des Weiteren wurden seit 2004 in Guangzhou weitere Messegelände eröffnet: u. a. das Guangzhou City Exhibition Center mit einer Kapazität von m 2 und erst kürzlich das Nan Fung International Convention & Exhibition Center (NICEC) mit zusätzlichen m wurde das 1996 eröffnete Guangzhou Jinhan Exhibition Center mit einst m 2 geschlossen. Regionale Messezentren Meldungen über den Bau neuer Messezentren in China gehören mittlerweile zum Alltag. Mit dem weltweit kaum vergleichbaren wirtschaftlichen Aufstieg des Landes in den letzten zwei Jahrzehnten wurde die Grundlage für zahlreiche regionale Messeplätze geschaffen. Um der Finanzkrise 2008 und deren Folgen zu begegnen, hat China Milliarden in die Infrastruktur außerhalb der hoch entwickelten Küstenregionen investiert. Davon profitierte auch die Messewirtschaft mit vielen neuen und ausgebauten regionalen Messezentren. Die Folge jedoch sind teilweise nicht ausgelastete Messegelände, die bewirtschaftet werden müssen, um rentabel zu sein. Unter den acht größten Messezentren Chinas bzw. 10 größten Asiens mit einer Kapazität von mehr als m 2 Hallenfläche befinden sich sechs

8 8 außerhalb der chinesischen Messezentren Peking, Shanghai und Guangzhou. Das sind das 2012 in Betrieb genommene Chongqing International Expo Center mit m 2, das 2011 eröffnete Wuhan International Expo Center mit m 2, das Yiwu International Expo Center (seit 2009) mit m 2,, gefolgt vom Shenyang International Exhibition Center (seit 2010) mit m² und das Shenzhen Convention & Exhibition Center (eröffnet 2004) mit m 2. Das seit 2006 genutzte Chengdu New International Convention and Exposition Center umfasst nur m fanden 743 Fachmessen (34%) der im Annual Report on China s Exhibition Industry analysierten Fachmessen in Peking, Shanghai und Guangzhou statt. Jeweils rund 80 Fachmessen wurden in Shenzhen (Provinz Guangdong), Zhengzhou (Henan), Chengdu (Sichuan) und Jinan (Shandong) durchgeführt. Mehr als 50 Messen wurden im letzten Jahr in Dalian (Provinz Liaoning), Nanjing (Jiangsu), Shenyang (Liaoning), Xi an (Shaanxi), Hangzhou (Zhejiang) und Tianjin organisiert. Insbesondere die Messe- und Kongresswirtschaft in Chengdu spiegelt die rasante Wirtschaftsentwicklung in der Region Sichuan und den umliegenden Provinzen wider. Neben Chongqing hat sich Chengdu, Hauptstadt der Provinz Sichuan, zum Wirtschaftszentrum Westchinas entwickelt. Chengdu ist das Zentrum der chinesischen Automobilindustrie. Hier findet jährlich die bedeutendste Fachmesse für Automobile und Zubehör Westchinas statt, die CDMS Chengdu Motor Show. Die CDMS ist eine Eigenveranstaltung der Hannover Milano Fairs Shanghai, einem Tochterunternehmen der Deutschen Messe AG. Shenzhen befindet sich im Süden der Provinz Guangdong und profitiert vor allem von der Nähe zu Hongkong. Säule der lokalen Wirtschaft ist die Elektronik- und Telekommunikationsbranche. Eine führende Rolle in der Entwicklung des Messewesens in Shenzhen spielt seit 1999 die Fachmesse China High-Tech Fair - ELEXCON (CHTF), die auch als erste Messe für Wissenschaft und Technologie in China gilt. Deutsches Engagement Mit zahlreichen Eigenveranstaltungen (GTQ - German Trade Fair Quality Abroad) engagieren sich deutsche Messegesellschaften seit vielen Jahren in der VR China sind von insgesamt 286 GTQ-Messen weltweit allein 76 in China (ohne Hongkong) geplant. Die meisten Fachmessen konzentrieren sich in Shanghai (39), gefolgt von Peking (13) und Guangzhou (9). Aber auch in den Provinzen außerhalb der führenden Messestädte sind die deutschen Veranstalter seit einigen Jahren tätig. So veranstalten z. B. Hannover Milano Fairs Shanghai in Wuhan die Wuhan Motor Show und

9 9 die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) in wechselnden Städten die Bio-Energy-Expo. In Nanjing ist die Landesmesse Stuttgart seit 2011 mit der Fachmesse für Metallverarbeitung AMB China und der Reisemesse CMT China aktiv. Ende 2012 haben die Stuttgarter mit den Betreibern des Messegeländes Nanjing International Expo Center (NJIEC), der Nanjing Hexi Convention and Exhibition Ltd., ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Das Nanjing Stuttgart Joint Exhibition Ltd. firmiert nun unter der Bezeichnung Messe Nanjing. Die Messe Düsseldorf hat erstmals in diesem Jahr die Valve World Asia Expo in Suzhou durchgeführt. Etwa ein Sechstel ihres Gesamtumsatzes macht die Messe Frankfurt mit Messen in Asien, überwiegend in China. Mit einer konsequenten Markenstrategie, nämlich alle inhaltsgleichen Messen, die in Deutschland stattfinden, weltweit mit demselben Messetitel und dem Zusatz der jeweiligen Region zu versehen, haben z. B. die Automechanika Shanghai, ISH China in Peking oder Prolight + Sound in Shanghai und Guangzhou einen hohen Bekanntheitsgrad in China erlangt. Die Messe München International ist mit ihrer Tochtergesellschaft IMAG vor allem durch die alle zwei Jahre organisierte Baufachmesse Bauma China, die electronica & productronica China sowie Laser.World of Photonics China in Shanghai tätig. Gemeinsam mit Messe Düsseldorf und Deutsche Messe sind die Münchner zudem zu 50% Teilhaber am Messegelände SNIEC in Shanghai. Koelnmesse, NürnbergMesse und Messe Essen sind ebenfalls seit mehreren Jahren in China mit Eigenveranstaltungen präsent. Einen umfassenden Überblick über die Eigenveranstaltungen deutscher Messegesellschaften (GTQ) gibt die Website des AUMA unter he=d Auslandsmesseprogramm (AMP) Die VR China spielt eine wichtige Rolle im Auslandsmesseprogramm des Bundes (AMP). Jedes Jahr werden zahlreiche deutsche Gemeinschaftsbeteiligungen in Form von German Pavilions auf Messen in China organisiert. Im laufenden Jahr sind es 42 Gemeinschaftsbeteiligungen von insgesamt 262 Messen weltweit werden es voraussichtlich 49 Messen von insgesamt 255 sein. Mehrheitlich finden deutsche Gemeinschaftsbeteiligungen in Shanghai statt. Einen Überblick zum Auslandsmesseprogramm des Bundes gibt die Website des AUMA.

10 10 Kontakte Delegation of German Industry and Commerce Beijing Delegation of German Industry and Commerce Shanghai Delegation of German Industry and Commerce Guangzhou Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Germany Trade & Invest (GTAI) AUMA Natalja Winges Referentin Regionen: Osteuropa, Zentral- und Ostasien Telefon Telefax