Pilotprojekt Erdverkabelung 380 kv Höchstspannung in Raesfeld

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1 Pilotprojekt Erdverkabelung 380 kv Höchstspannung in Raesfeld Elektrotechnik 1

2 Pilotprojekt Erdverkabelung 380 kv Höchstspannung in Bernd Nienhaus (Landwirt und Elektrotechniker) Löchter Kämpe 9, Raesfeld Tel.:

3 Kurze Übersicht - Erfahrungen aus Raesfeld - Bauausführung - Auswirkungen auf den Boden - Langzeitfolgen - HGÜ Kabelgraben - was bleibt 3

4 Trassenplanung wird bekannt Erste Berichte aus der Presse Emotionale Auseinandersetzung mit dem Projekt Gründung von Bürgerinitiative / Interessengemeinschaft Verhandlungen über Rahmenregelung Bangen bei der Festlegung des genauen Trassenverlaufs Planfeststellungsverfahren begleiten Einzelverhandlung mit den Netzbetreibern Mögliche Gutachten einholen Dränagepläne abgleichen Geeignete, ortskundige Baubegleiter finden Quelle: Amprion Ausführungsplanung 4

5 Ausführungsbeginn Wir brauchen Sie zum Leben! Das Verhältnis des Landwirtes zu seinem Boden. 5

6 Bauausführung 6

7 Bauausführung 7

8 Bauausführung 8

9 Bauausführung 9

10 Bauausführung Große Freude über gutes Wetter 10

11 Bauausführung Nicht immer scheint die Sonne! Bei nicht geeignetem Wetter auf einen Baustopp hoffen! Bodenschutz muss gelebt werden. 11

12 Warum der Bodenschutz so wichtig ist! 502 Liter / m² Niederschlag von Mai bis November in Raesfeld 12

13 Warum der Bodenschutz so wichtig ist! 13

14 Rekultivierung - Neuer Bodenaufbau durch Verfüllung - Auflösung von Bodenverdichtungen 14

15 Rekultivierung Bild: Terra Planta / Prof. Dr. P. Trüby Uni Freiburg 15

16 Rekultivierung Bild: Prof. Dr. T. Weyer, FH Südwestfalen 16

17 Warum gute Baggerfahrer so wichtig sind! 17

18 Rekultivierung 18

19 Langzeitfolgen Starke Einschränkung bei Hoferweiterung 19

20 Langzeitfolgen NWO Ölleitung -Bauausführung 1958 bis Starke Unterschiede beim Aufwuchs noch nach über 60 Jahren 20

21 Langzeitfolgen Eingerahmt von den Versorgungsleitungen 21

22 Entschädigung Die Höhe und Systematik der Dienstbarkeitsentschädigung (i.d.r % vom Verkehrswert der Fläche für den benötigten Schutzstreifen) ist unzureichend für ein dauerhaftes Leitungsrecht. Dieser Betrag muss zudem besteuert werden! Während dem Leitungsbetreiber von der Netzagentur eine Eigenkapitalrendite von 9% jährlich gezahlt wird, belaufen sich die Entschädigungen für den Grundstückseigentümer nahe der Entschädigung, die im Falle einer sog. Enteignung gezahlt werden muss. Richtig wäre eine Pacht und/oder in regelmäßigen Abständen wiederkehrende Entschädigung (Laufzeitenregelung) Hier muss sich etwas ändern! 22

23 Langzeitfolgen Große Unbekannte: Einfluss von Energiekabel auf den Wasser- und Wärmehaushalt des Bodens Vortrag von Dr.-Ing. Steffen Trinks von der Technischen Universität Berlin; Institut für Ökologie vom April 2015 in Kassel Viele Faktoren spielen bei der Auswirkung eine Rolle: Stromlastgang (übertragene Leistung) und damit die Wärmeabgabe Bodenarten und die unterschiedlichen Bodeneigenschaften, Grundwasserspiegel Berücksichtigung von klimatische, standortspezifische, bodenphysikalische und energietechnische Zusammenhänge Auswirkung immer unterschiedlich! Erheblicher Forschungsbedarf! 23

24 Langzeitfolgen Große Unbekannte: Einfluss von Energiekabel auf den Wasser- und Wärmehaushalt des Bodens Die Bewertung der Effekte auf die Lebensraum- und Produktionsfunktion der Böden stehen noch ganz am Anfang. Die Wärmeemission der Erdkabel kann zu einer deutlichen Temperaturerhöhung im Oberboden der Trasse führen muss aber nicht. Dies muss bei der Bewertung von Langzeitschäden berücksichtigt werden. 24

25 Faktoren die eine gute Ausführung beeinflussen Bodenverhältnisse, Örtlichkeiten -Bodenart - Befahrbarkeit nach Regen - Oberflächenwasser Witterungsbedingungen - Projektarbeitszeiten dem Wetter anpassen - Möglichkeiten zum Baustopp im Planfeststellungsverfahren genau festlegen Fähigkeiten der ausführenden Unternehmen - Arbeiten auf landwirtschaftlichen Flächen Sinnvoller Termin und Projektablaufplan - Unternehmer müssen bei der Angebotsabgabe das Thema Baustopp bei schlechtem Wetter mit bewerten (Leistungsverzeichnis). - Beginn der Arbeiten im Frühjahr wenn die Böden trocken sind. - Vor Beginn der Arbeiten sollten alle Freigaben der beteiligten Eigentümer, Versorgungsunternehmen, Bauämter vorliegen. 25

26 Was bleibt Bau von Erdkabel ist ein massiver Eingriff in das Schutzgut Boden. Grundstückseigentümer sind vielfältig betroffen. Nicht alle Folgen nur den Besitzern und Bewirtschaftern zuschieben. Berücksichtigung von landwirtschaftlichen Belangen. Auf Augenhöhe miteinander umgehen. Bereits im Planfeststellungsverfahren Verankerung von übergeordneten bodenkundlichen Experten. Unabhängige bodenkundliche Baubegleitung ständig vor Ort. Bodenspezialist mit Vetorecht! Im Verfahren konkrete und nachprüfbare Anforderungen für den Bodenschutz formulieren und bei der Ausführung kontrollieren. 26

27 Was bleibt Konzept mit dreifacher-trennung der Böden bei Lagerung und Wiedereinbau. Erste Bewertung vor dem Mutterbodenauftrag; Tiefenlockerungsmaßnahmen Rekultivierung braucht voraussichtlich 3 Jahre Zeit Mehrjährige Pflanzen (Luzerne, Kleearten), Wurzeln stabilisieren und beleben neu aufgeschüttete Böden Mangelnde Bodenruhe kann zum Scheitern der Rekultivierung führen und sorgt für nachhaltige Bodenschäden 27

28 Was bleibt Langzeitauswirkungen nicht verharmlosen. Entschädigungsverfahren benötigt neue gesetzliche Vorgaben, welche die heutigen Auswirkungen und politischen Wünsche berücksichtigen. Alle Schäden die durch gute Arbeit nicht entstehen sparen Geld und Nerven. Über weitere Langzeitfolgen können die nächsten Generationen dann berichten! 28