IT-Unternehmensarchitektur Überblick über die Vorlesung Ausgabe 2014

Transkript

1 IT-Unternehmensarchitektur Überblick über die Vorlesung Ausgabe April 2014 (Freitag), 11:00-12:30, HPI H 2.57/ H 2.58 Fachgebiet Software-Architekturen, Prof. Dr. Robert Hirschfeld Dipl.-Inform (univ.) Dr. Sabine Buckl, Dipl.-Inform. (univ.) Wolfgang Keller, Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 0

2 Gesamtüberblick über die folgenden 90 Minuten Kurz Vorstellen Was ist IT-Unternehmensarchitektur Organisatorisches Vorlesungstage, Vorlesungszeiten Übungen, Klausur Mindestteilnahme Überblick IT-Unternehmensarchitektur Überblick über Inhalte der weiteren Veranstaltungstage Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 1

3 Dr. Sabine Buckl Schwerpunkte Ausbildung / Beruflicher Werdegang Informatikkenntnisse n EA Management / Strategisches IT Management n EAM Governance n Demand Management / Business Analyse Studium der Informatik TU München Promotion im Bereich Wirtschaftsinformatik am Lehrstuhl Prof. Matthes an der TU München Lehrstuhl für Software Entwicklung betrieblicher Informationssysteme an der TU München seit 04/2013 iteratec GmbH Dr. Sabine Buckl IT-Management-Berater Frameworks: TOGAF, ITIL, COBIT Modellierungssprachen: UML, E/R, EPC, i*, BPMN Programmiersprachen: Java Vorgehensmodelle: V-Modell Ausgewählte Projekte und Tätigkeiten Berufserfahrung: n EAM: Trends for EAM and Tools: u Analyse bestehender Trends im Bereich EAM sowie deren Relevanz für Industriebranchen und für künftige Werkzeuge Building Blocks for EAM Solutions: u Entwicklung einer Bibliothek von Best-Practice Methoden für das EAM in Kooperation mit 27 Projektpartnern u Entwicklung eines konzeptionellen Rahmens für konfigurierbare EAM-Ansätze IT-Strategiereview für einen IT-Dienstleister: u Analyse der Gestaltung sowie der Zukunftssicherheit der IT-Strategie eines IT-Dienstleisters für das Finanzwesen Architekturreview für einen IT-Dienstleister: u Analyse der Architektur einer proprietären Integrationsplattform für Portalanwendungen im Finanzsektor EAM Tool Survey 2008: u Entwurf von Anwendungsszenarien für die Evaluation von EAM. Werkzeugen in Kooperation mit 30 Industriepartnern u Durchführung der Werkzeugevaluation EAM Pattern Catalog: 8 Jahre u Umfassende Untersuchung bestehender Best Practice Ansätze im Bereich EAM mit 25 Industriepartnern u Entwicklung eines konzeptionellen Rahmens bestehend aus Problemstellung, Methode, Visualisierung und Modell

4 WER? Kurz vorstellen Wolfgang Keller : Berater bei sd&m (Softwarehaus) : Diverse Managementpositionen im Generali Konzern in Wien (Generali Vienna Group) und München (AMB Generali, Generali Informatik) 2002: Buch über EAI weil man sich damit als Chief Architect sowieso beschäftigen musste : Freier Berater objectarchitects.biz: Interim-IT- Management, Turnaround Management, EAM-Beratung,. März 2012: 2. Auflage, Buch über IT-Unternehmens-architektur Derzeit 2014: Interim-Manager, Bereichsleitung Softwareentwicklung Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 3

5 WAS ist der Betrachtungsgegenstand von IT-Unternehmensarchitektur Software-Architektur (Solution Architecture): beschäftigt sich damit, wie EIN Softwaresystem aufgebaut wird Finden Sie hier am HPI breit vertreten. Definition auf einer folgenden Folie Forschungsgebiet seit den frühen 1990er Jahren (CMU SEI) IT-Unternehmensarchitektur (Enterprise Architecture) beschäftigt sich damit, wie VIELE betriebliche Informationssysteme zum Nutzen eines meist großen Unternehmens zusammenwirken finden Sie hier am HPI vergleichsweise weniger Forschungsgebiet erst seit den frühen 2000er Jahren formalere Definition folgt Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 4

6 zur Einstimmung The primary objective of developing an IS-Strategy is to identify a value-added portfolio of applications that will have a strategic impact on the organization and increase its performance. John Ward and Joe Peppard: Strategic Planning for Information Systems. Third Edition. Whiley and Suns Enterprise architecture is the process of translating business vision and strategy into effective enterprise change by creating, communicating and improving key principles and models that describe the enterprise s future state and enable its evolution. Gartner Group Statische + Dynamische Sicht Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved ; Wolfgang W. Keller, Gernot Dern - all rights reserved

7 Das statische Modell Architekturpyramide erweitert um Ressourcen und Projekte Planung & Steuerung IT- Services Planung & Steuerung IT- Ressourcen-Mix Planung & Steuerung IT-Projekte Strategie IT-Strategie abgeleitet aus Unternehmensstrategie ergibt strategische Ziele für die IT-Funktion des Unternehmens Geschäftsarchitektur Management der Prozess-, Kanal-, Produkt-, Organisationsarchitektur IT-Service-Portfolio IT-Ressourcen-Portfolio IT-Projektportfolio Informationsarchitektur (Gesamtanwendungsarchitektur + Architektur der Info.Bewirtschaftung) IT-Architekturen (Lösungsarchitekturen) Infrastruktur-Architektur (IT-Basisinfrastruktur) Anwendungsportfolio- Management IT-Architektur- Management Management der techn. Infrastruktur ; Wolfgang W. Keller, Gernot Dern - all rights Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved reserved 6

8 IT-Unternehmensarchitektur Kombination der statischen & dynamischen Sicht IT-Unternehmensarchitektur ist der von der Geschäftsstrategie ausgehende Prozess der Unterstützung der Transformation der IT- Landschaft durch die fortlaufende Definition und Kommunikation wichtiger Prinzipien und Modelle, welche den zukünftigen Zustand der IT-Landschaft und ihre Evolution beschreiben. Dynamische Sicht Geschäftsarchitektur Projekt.. Ziel- IT- Landschaft Projekt 3 Projekt 1 Projekt 2 IT-Projekt- Portfolio Ist- IT-Landschaft Geschäftsarchitektur Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved ; Wolfgang W. Keller, Gernot Dern - all rights reserved

9 Erweitertes Prozessmodell Prozessübersicht CIO Office EAM Anteil Modellierung und Durchsetzung von Standards & Richtlinien Modellierung Standardisierung Audit Planung Umsetzung der Planung IT-Strategie Entwicklung Monitoring des Projektportfolios IT-Portfolio Management Projektprozess Projektbegleitung Strategische IT-Planung Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 8

10 WIE Gesamtüberblick Kurz Vorstellen Was ist IT-Unternehmensarchitektur Organisatorisches Vorlesungstage, Vorlesungszeiten Übungen, Klausur Mindestteilnahme Überblick IT-Unternehmensarchitektur Überblick über Inhalte der weiteren Veranstaltungstage Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 9

11 Organisation Vorlesungstage Die Vorlesung findet als Blockveranstaltung statt Die Anzahl der Vorlesungsstunden entspricht einer 2-stündigen Vorlesung mit integrierter Übung Vorlesungstermine 22. /23. Mai / 11. Juli 2014 jeweils 8 Stunden aber keine Angst - für Auflockerung ist gesorgt durch Übungen Mehrere verschiedene Vortragende / externe Referenten Raum siehe Webseite der Vorlesung Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 10

12 Organisation Weitere Mitwirkende Verschiedene Externe Referenten Inge Hanschke, iteratec, Geschäftsführerin, hochkarätige Beraterin im Bereich EAM, 3+ Bücher rund um das Thema Diverse angefragt.. U.a. Chefarchitekt sehr großer Versicherungskonzern Div. Weitere IT-Manager Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 11

13 Organisation Zeitaufteilung Vorlesungstage (22.5; 23.5.; 10.7.) 9:00-10:30 Vorlesungsblock I 10:45 12:15 Vorlesungsblock II 13:15 14:45 Vorlesungsblock III 15:00 16:30 meistens Übung oder ähnliches Letzter Tag etwas anders aufgeteilt Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 12

14 Organisation Zeitaufteilung Vorlesungstage (11.7.) 09:00-10:15 Vortrag 1 10:15-10:30 Pause 10:30-11:45 Vortrag 2 11:45-13:00 Pause 13:00-14:15 Vortrag 3 14:15-14:30 Pause 14:30-15:45 Vortrag 4 16:00 max. 17:00 Abschlussdiskussion zu den Fallstudien, sonstige Frage Zuweisung Referenten zu Zeitblöcken erfolgt noch Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 13

15 Organisation Leistungserhebungsprozess Damit Sie Ihre Credits bekommen, sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen Teilnahme an beiden Übungen und Abgabe beider Übungen die Übungen werden in Gruppen bearbeitet und nicht benotet Die Ergebnisse werden von den Gruppen präsentiert und im Plenum diskutiert. Bestehen der Klausur Zeitnah nach der Vorlesung, möglichst noch im Juli 2014 Ca. 60 Minuten schriftliche Prüfung Genauer Termin wir mitgeteilt Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 14

16 Organisation Minimale Teilnehmeranzahl wir werden 4 renommierte Referenten auf dem Gebiet EAM haben (Freitag ) Daher findet die komplette Veranstaltung nur dann statt, wenn wir mindestens 12 verbindliche Belegungen haben Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 15

17 Gesamtüberblick Kurz Vorstellen Was ist IT-Unternehmensarchitektur Organisatorisches Vorlesungstage, Vorlesungszeiten Übungen, Klausur Mindestteilnahme Überblick IT-Unternehmensarchitektur Überblick über Inhalte der weiteren Veranstaltungstage Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 16

18 Überblick IT-Unternehmensarchitektur Kurze Einführung: Was sind betriebliche Informationssysteme Kurze Abgrenzung: IT-Architektur von IT- Unternehmensarchitektur Wo findet man Unternehmensarchitekten? In welchen Unternehmen? Wo im Organigramm? Wie unterstützen IT-Unternehmensarchitekten den CIO Die Geschichte von der magischen Orange Die Agenda eines Nachfrageorientierten CIO Was ist die Agenda von IT-Unternehmensarchitekten? Prozessübersicht für IT-Unternehmensarchitektur Skillset von IT-Unternehmensarchitekten Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 17

19 Für die folgenden Folien #14ff zum betrieblichen Informationssystem der Lufthansa geht Dank an Herrn Prof. Dr. Ernst Denert und das Deutsche Museum München Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 18

28 Das Verfahren der Lufthansa-Reservierung in den 60ern war auch ein betriebliches Informationssystem, allerdings nicht rechnergestützt Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 27

29 Betriebliche Informationssysteme sind betriebswirtschaftlich: die Informationen, ihre Strukturen und Flüsse, die für die Geschäftstätigkeit eines Unternehmens nötig sind; technisch: IT-Anwendungen, die dazu dienen, die Geschäftsprozesse eines Unternehmens effizient zu organisieren und zu unterstützen. Es sind datenbankbasierte, transaktionsverarbeitende Softwaresysteme Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 28

30 Beispiele betrieblicher Informationssysteme Branche Systeme Allgemein Buchhaltung, Lohn / Gehalt Automobil Produktionsplanung und -steuerung (PPS) Auftragsabwicklung Handel Telekommunikation Billing Banken Warenwirtschaft Kontoführung (Geld, Wertpapiere) Zahlungsverkehr Wertpapierhandel Versicherungen Bestandsverwaltung Luftverkehr Buchungssystem Kundenbindung (CRM) Öffentl. Verwaltung Einwohnermeldewesen Öffentl. Personenverkehr Fahr- / Umlauf- / Dienstplanung Vereine Mitgliederverwaltung Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 29

31 Betriebliche Informationssysteme sind Investitionsgüter Sie sind groß, teuer, langlebig schwergewichtig. Ihre Hersteller sind Investitionsgüterproduzenten und nicht nur Dienstleister Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 30

32 Aktuell wird die Welt rasend komplexer durch mobile Plattformen, Web 2.0 Clouds und Digitalisierung Grenzen verschwimmen klassische Unternehmen Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 31

33 Zu den vordergründig bekannten Themen kommen weitere... IT Security wird immer brisanteres Thema Compliance ebenfalls: Professionelles Risikomanagement erforderlich Shareholder wollen professionelles IT-Management sehen Und Aufsichtsbehörden ebenfalls Beispiel: COBIT 5 Prüfungen durch BaFin Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 32

38 Die generierenden Fragen, die das IT Management treiben, ändern sich schneller, als Organisationen sich anpassen Wie dezentralisiert man mit mit Client/Server? Wie macht man überhaupt IT, Projekte, Software? Wie setzt IT die Strategie des Business schnell um? 1960er 1970er 1980er 1990er 2000er 2010er Wie baut man große einzelne Systeme? Wie beherrscht man die Softwarekrise Wie nutzt man SOA? Was kann man mit OO und dem Internet machen? Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 37

40 IT-Unternehmensarchitekten... managen typisch ein Portfolio von 200 oder mehr Anwendungen eines Großunternehmens kümmern sich um Themen wie die Unterstützung der Unternehmensstrategie durch die IT-Funktion oder um Richtlinien für die komplette AE eines Großunternehmens sie kümmern sich nur selten um die Architektur einer einzelnen Anwendung das tun die IT-Architekten Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 39

42 IT-Unternehmensarchitekten arbeiten auf allen Ebenen der Architekturpyramide und das projektübergreifend Strategie Geschäftsarchitektur IT-Strategie abgeleitet aus Unternehmensstrategie ergibt strategische Ziele für die IT-Funktion des Unternehmens Geschäftsprozessmanagement Facharchitektur (Informationsarchitektur) Anwendungsarchitektur (IT-Architekturen) Anwendungsportfoliomanagement (Kern-Anwendungslandschaft) IT-Architektur- Management Infrastruktur-Architektur (IT Basisinfrastruktur) Management der techn. Infrastruktur Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 41

44 In welchen Unternehmen findet man IT- Unternehmensarchitekten? Großunternehmen mit hunderten oder tausenden von Anwendungssystemen typische Größe des IT-Budgets ab 50 Mio. (mittlerer Versicherer, größere Kommune,..) oder 250 Mio. (großer Versicherer) bis über 1 Mrd. (Automobilhersteller) Typische Größe der Gruppe für IT- Unternehmensarchitektur ca. 0,7 % -1,2 % des IT-Staff normalerweise bis 10 Mitarbeiter auch abhängig von der Fertigungstiefe der IT Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 43

45 Wo im Unternehmen findet man IT- Unternehmensarchitekten? Kundenunternehmen Abnehmer der IT-Leistungen Leistungen Aufträge, SLAs Aufträge Unternehmenssteuerung Manage IT Kundenmanagement Strategie Projektportfolio-Mgmnt. Architektur IT Controlling IT Security Software-Produkt Management Aufträge, SLAs Leistungen Leistungen Systemhaus Change the Business Übergaben Systembetrieb Run the Business Projekte: Vorstudien, Eigenbau oder Integration, Test, Einführung Aufträge Betrieb der Anwendungen Betrieb der Plattformen Betrieb der Netze Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 44

46 IT-Unternehmensarchitektur ist typisch eine Teilaufgabe des CIO-Office. Dort sind häufig folgende Aufgaben konzentriert IT-Strategie und Planung IT- Unternehmensprojektportfolio- Management IT- Unternehmensarchitektur Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 45

48 Die Geschichte von der magischen Orange An einem klaren Tag im Dezember klopft ein sorgenvoll dreinblickender Finanzvorstand an die Tür seines gequälten Kollegen, des IT-Vorstands, und beginnt die Konversation wie folgt: Die Zeiten sind hart, lieber Kollege. Wenn wir unsere Gewinnziele nächstes Jahr erreichen wollen, müssen wir aus dem IT-Budget 10% streichen. Mit einiger Mühe und mehr als nur ein wenig Hilfe von Moores Law schafft es der IT-Vorstand, sein Budget um 10% zu senken, ohne dass die Leistung der IT-Funktion, die er verantwortet, kurzfristig merklich schlechter wird. Im darauf folgenden Jahr kommt der Finanzvorstand wieder im Dezember vorbei und sagt zum IT-Vorstand: Das haben Sie toll gemacht letztes Jahr. Dieses Jahr müssen wir aber leider wieder 10% aus dem IT-Budget streichen. Pflichtschuldig und mit einigen sehr harten Entscheidungen gelingt es dem IT-Vorstand auch dieses Mal wieder, 10% zu finden. Sie dürfen jetzt raten, was der Finanzvorstand am Ende des nächsten Jahres verlangt hat. Jetzt brauchen wir noch mal 10% und raten Sie mal, was ich nächstes Jahr gerne von Ihnen hätte? Der IT-Vorstand atmet tief durch. Es war schon letztes Jahr ohne Leistungseinbußen mehr als schwer geworden, noch mehr Einsparungen aus der IT herauszupressen. Er fragte sich, wie oft er dieselbe Orange noch auspressen könnte und immer noch trinkbaren Saft erhalten würde. Für den Finanzvorstand war die Informatik eine bequeme magische Orange. Man konnte jedes Jahr wiederkommen, sie auspressen und wundersamerweise funktionierte sie immer noch irgendwie und es kam sogar brauchbarer Saft heraus. Quelle: [Lutchen05]; Originaltitel: Squeezing the Magic Orange : Zugeschrieben Stephen Norman, CIO Merill Lynch, MIT CIO Summit, 22. Mai Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 47

49 Die Agenda eines CIO moderner Prägung Nachfrageseite > Demand Side < Verstehen Sie Ihr Unternehmen Beschaffungsseite > Supply Side < Bauen Sie eine neue IT Organisation auf Führung (Leadership) Formulieren Sie Ihre Vision Gestalten Sie die Erwartungen an ein durch IT optimal unterstütztes Unternehmen Installieren Sie ein klares System der IT Governance Sorgen Sie dafür, dass Geschäfts- und IT- Strategie optimal zusammenpassen Entwickeln Sie Ihr Hochleistungs-IT-Team Managen Sie die Risiken des Unternehmens und der IT Kommunizieren Sie Ihre Leistungen Management (Mechanics) Tagesgeschäft Managen Sie Ihre internen Kunden Managen Sie Ihre IT-Projekte Managen Sie Ihren IT-Betrieb Managen Sie Ihre Kosten Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 48

50 Der IT-Unternehmensarchitekt kann ein wichtiger Helfer dabei sein, der Position der magischen Orange zu entkommen... Wohin tendiert eine IT-Organisation? Chefmechaniker IT-Leiter alter Prägung moderner IT-Vorstand IT-Top-Manager IT spielt keine strategische Rolle für die Geschäftsseite IT als Motor der Veränderung Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 49

52 Prozessübersicht für IT- Unternehmensarchitektur Modellierung und Durchsetzung von Standards & Richtlinien Modellierung Standardisierung Audit Planung Umsetzung der Planung IT-Strategie Entwicklung Monitoring des Projektportfolios IT-Portfolio Management Projektprozess Projektbegleitung Strategische IT-Planung Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 51

54 Das Skillset für IT-Unternehmensarchitekten ergibt sich aus den Aufgaben Simultaneous Engineering Schlüsselfrage Wie kann die IT Potentiale aufzeigen, die durch die Strategie genutzt werden IT / Business Alignment Schlüsselfrage Wie kann die IT die Strategie optimal unterstützen Modellzentrierte IT-Unternehmensarchitektur Schlüsselfrage Was will der Kunde? Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 53

55 Auf folgenden Gebieten sollten IT- Unternehmensarchitekten Wissen haben Business Skills Betriebswirtschaftliche Kenntnisse sind unerlässlich, wenn Sie neue Geschäftschancen mit IT unterstützen wollen Führungserfahrung Nachdem IT-Unternehmensarchitekten oft mit der Vorstandsebene zusammenarbeiten und die Ebene darunter ohne formale Macht beeinflussen müssen, ist Erfahrung als Linienführungskraft dringend erforderlich Branchenkenntnisse sind unerlässlich, wenn Sie neue Geschäftschancen mit IT unterstützen wollen und ja auch Kenntnisse als IT-Architekt damit Ihnen die IT-Architekten keine Dinge erzählen, die man nicht glauben muss Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 54

56 Gesamtüberblick über die folgenden 90 Minuten Kurz Vorstellen Was ist IT-Unternehmensarchitektur Organisatorisches Vorlesungstage, Vorlesungszeiten Übungen, Klausur Mindestteilnahme Überblick IT-Unternehmensarchitektur Überblick über Inhalte der weiteren Veranstaltungstage Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 55

61 Fragen? und wenn Ihnen später noch Fragen einfallen... Wolfgang Keller objectarchitects Liebigstr Lochham wolfgang.keller@objectarchitects.de Sabine Buckl, Gernot Dern & Wolfgang W. Keller - all rights reserved 60