Neue Migration Szenarien und Perspektiven für die Schweiz
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- Melanie Wetzel
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1 Forschungsstelle am Geographischen Institut Kofi Fachtagung, Olten, 6. März 2012 Neue Migration Szenarien und Perspektiven für die Schweiz
2 Kapitel 1 Die quantitative Dimension der Zuwanderung
3 Netto-Zuwanderung in die Schweiz Quelle: seco, BFS
4 Zuwanderung und Personenfreizügigkeit Quelle: seco, BFS
5 Zuwanderung und Arbeitslosenquote Quelle: seco, BFS
6 Faktoren der Zuwanderung Die neue Zuwanderungsdynamik aus dem EU-Raum hat vor der Etablierung der Personenfreizügigkeit eingesetzt. Sie wird durch den Strukturwandel angetrieben. Die EU-Zuwanderung wird von der Konjunkturentwicklung mitgeprägt. Sie hat aber unabhängig vom Konjunkturverlauf zugenommen. Zugleich ist die Arbeitslosigkeit unter dem Niveau der 1990er-Jahre geblieben. Die Zuwanderung aus Drittstaaten ist konstant unabhängig von Konjunktur und regulatorischem Rahmen.
7 Historische Perspektive Quelle: BFS
8 Entwicklungsperspektiven Zuverlässige Prognosen sind nicht möglich, der Blick in die Vergangenheit lässt jedoch folgende Schlüsse zu: Die Zuwanderung stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz und reproduziert so das Wohlstandsgefälle und damit den zentralen Treiber der Zuwanderung. Innenpolitische Entscheide (z.b. Initiative gegen «Masseneinwanderung») wirken sich wahrscheinlich nur marginal auf die Zuwanderungsdynamik aus. Internationale Krisen können zu einer temporären Trendumkehr führen (z.b. Ölkrise), den langfristigen Trend durchbrechen sie jedoch nicht. Offene Frage: Wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands
9 Kapitel 2 Soziale Polarisierung
10 Bildungsniveaus nach Ländergruppen Alte Herkunftsländer Neue Herkunftsländer Quelle: sotomo, SAKE
11 Entwicklung der Bildungsniveaus der ausländischen Bevölkerung Quelle: sotomo, SAKE
12 Veränderung von Erwerbsvolumen und Reallöhnen Erwerbsvolumen Reallöhne Quelle: BASS, SAKE
13 Soziale Polarisierung Die soziale Polarisierung zwischen alten und neuen Herkunftsländern nimmt zu. Die Kombination von unter- und überschichtender Migration bringt die schweizerische Bevölkerung in eine Sandwich-Position. Zwar profitiert die schweizerische Bevölkerung volkswirtschaftliche von der neuen Migration, zugleich nimmt der Konkurrenzkampf um positionale Güter zu (Chef-Arzt-Position, Haus am See usw.) Die überschichtenden Migrant/innen bringen ihre Bildungskultur mit (Druck auf die Gymnasien)
14 Arbeitslosenquoten nach Herkunft 10% 8% Drittstaaten 6% 4% EU/EFTA 2% Schweizer/innen Quelle: seco
15 Verarbeitung der «Balkankrise» «Verlorenen Generation»: Migrationswelle aus dem Westbalkan in den 1990er-Jahren als Folge des Balkankriegs und des vereinfachten Familiennachzugs. Die «verlorene Generation» wird zunehmend von einer neuen Generation mit einfacherem Migrationshintergrund abgelöst Folgen: Relativer Rückgang der Arbeitslosenquote bei Personen aus Drittstaaten. Rückgang der Jugendgewalt. Wird der arabische Frühling eine neue «verlorene Generation» produzieren?
16 Kapitel 3 Räumliche Segregation
17 Zuwanderung nach Siedlungstyp Jährliche Zuwanderung ausländischer Personen in Prozent der Bevölkerung Quelle: sotomo, PETRA
18 Soziale Segmente Soziale Schicht: Haushalte nach Einkommen, Bildung & Stellung im Beruf Individualisierung: Anteil der Haushalte, die vom traditionellbürgerlichen Lebensmodell abweichen (Rollenteilung, Einkommensorientierung) Modell: sotomo & Fahrländer Partner
19 Anteile der Segmente im Vergleich zur Gesamtbevölkerung
20 Wohnflächenverbrauch pro Person Ausländische Personen der neuen Herkunftsländer beanspruchen fast doppelt so viel Wohnfläche wie jene aus den alten Herkunftsländern.
21 Migrationsdynamik in urbanen Räumen Primäre Zuwanderung erfolgt in die Zentren Binnenwanderung vom Zentrum an den Rand
22 Entwicklungsspuren: Städte
23 Zuwanderung in die Region Untersee (TG) Quelle: sotomo, PETRA
24 Zuwanderung in den Kanton Zug Quelle: sotomo, PETRA
25 «Ghettos» der internationalen Oberschicht Die neue Zuwanderung konzentriert auf die Kerne der Metropolitanräume. Führt zu Super-Gentrifizierung (Verdrängung der einheimischen Oberschicht). Insbesondere die multilokal und transnational geprägte, englischsprachige Migration ist räumlich stark polarisiert. (Bedeutung internationaler Communities und Infrastruktur.)
26 Segregations-Index Je grösser der Segregations-Index einer Bevölkerungsgruppe, desto ungleicher ist diese im Raum verteilt Quelle: Raumdaten gmbh, PETRA
27 Zuwanderung nach Siedlungstyp Jährliche Zuwanderung ausländischer Personen in Prozent der Bevölkerung Quelle: sotomo, PETRA
28 Entlastung «sozialer Brennpunkte» Die starke Zentrumsorientierung der neuen Zuwanderung führt auch in den statustiefen, zentrumsnahen «Ausländerquartieren» zu einem Aufwertungsdruck. Räumliche Verdrängung der traditionellen Migrationsbevölkerung an die Peripherie der Ballungsräume führt zu einer Entlastung «sozialer Brennpunkte» und einer stärkeren sozialräumlichen Durchmischung am unteren Ende des sozialen Spektrums.
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