Herausforderungen und Chancen der Stadtentwicklung durch Flucht und Zuwanderung. Ralf Zimmer-Hegmann
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- Helmuth Busch
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1 Herausforderungen und Chancen der Stadtentwicklung durch Flucht und Zuwanderung Ralf Zimmer-Hegmann
2 Gliederung 1. Zuwanderung, Bevölkerungs- und Stadtentwicklung 2. Zentrale Handlungsfelder der Integration in den Kommunen: Wohnen, Arbeit, Bildung 3. Unterschiedliche (sozial-)räumliche Ausgangsbedingungen 4. Herausforderungen und Forschungsbedarf 2
3 Zuwanderung nach Deutschland 3
4 Bevölkerungsvorausberechnung 4
5 Bedarf an zusätzlichem Wohnraum durch die aktuelle Flüchtlingszuwanderung 5
6 Was bedeutet das für die Wohnungsversorgung? Erhebliche Unterschiede auf den Wohnungsmärkten: angespannt/ entspannt (Stadt/Land?) Auf entspannten Wohnungsmärkten erlauben Wohnungsleerstände dezentrale Unterbringungskonzepte In Ballungsräumen werden wir noch lange mit provisorischen Unterbringungsformen leben müssen. Deutliche Steigerungen beim sozialen Wohnungsbau nötig (Verlorene Jahre aufholen!) In Ballungsräumen brauchen wir (kostengünstige) Flächen. Dort muss auch die öffentliche Hand bauen. Ökonomische Anreize erforderlich (Steuerliche Abschreibung/ Gemeinnützigkeit) 6
7 Zuwanderung und Arbeitsmarkt 2016 werden voraussichtlich zwischen und anerkannte Asylbewerber in den deutschen Arbeitsmarkt eintreten (2015 waren es ) Flüchtlinge jährlich sind für den deutschen Arbeitsmarkt rein quantitativ derzeit kein Problem, so Detlef Scheele, Vorstand der BA. Das Ausbildungsniveau der Geflüchteten entspricht jedoch nicht dem deutschen Niveau, daher nur ein Teil für den Arbeitsmarkt verfügbar (v.a. im Niedriglohnsektor). 55% der Asylsuchenden sind unter 25 Jahre alt, daher besteht hier ein großes Potenzial, das durch Investitionen in Bildung und Ausbildung qualifiziert werden kann. 7
8 Bedarf an Bildungsinfrastruktur Jährlich Kinder mehr in Kitas, somit sind mindestens neue ErzieherInnen notwendig. Jährlich bis junge Flüchtlinge, die in das deutsche Schulsystem aufgenommen werden müssen, mindestens Lehrkräfte werden benötigt. Entsprechend groß ist auch der Bedarf an baulicher Infrastruktur: Neubau und Remobilisierung von Bildungsstandorten Bisheriger Trend in der Mehrzahl der Kommunen: Rückbau und Rendite aufgrund des demografischen Wandels Selbst in bislang deutlich schrumpfenden Städten ist eine Trendumkehr mit Blick auf wachsende Bedarfe erkennbar (z.b. Gelsenkirchen). 8
9 Hintergrund: Polarisierung der Stadtentwicklung Die räumliche Ungleichheit zwischen den Städten manifestiert sich in verschiedenen Bereichen, die sich gegenseitig verstärken. Die Städte mit den größten Problemlagen verfügen über die geringsten (finanziellen) Möglichkeiten zur Problemlösung. Der Abstand zwischen strukturschwachen und prosperierenden Städten wird größer ( Viel erreicht, wenig gewonnen ). Zunahme von sozialer Segregation und kleinräumiger Verfestigung von Armut Doppelte Herausforderung der Integration: Aufnahmestädte- und - stadtteile stärken. 9
10 Armutsgefährdung in NRW Quelle: EPSON/ TiPSE - Territorial Dimension of Poverty and Social Exclusion in Europe 10
11 Stadträumliche Fragmentierung: Überlappung sozialer und ethnischer Segregation Quelle: Hanhörster/Terpoorten
12 Flüchtlinge aufs Land? Unterschiedliche Integrationsbedingungen Stadt/Land Stadt + Netzwerke + Arbeit - Keine Wohnungen - Gefahr der Segregation Land + Wohnungen + Übersichtlichkeit (ambivalent) - Wenig Integrationsinfrastruktur - Oft keine Arbeitsplätze Wohnen und Arbeiten sind untrennbar verbunden! 12
13 Fazit: Herausforderungen der Stadtentwicklung Wohnen Bildung und Arbeit Infrastruktur Teilhabe und Zusammenleben fördern Stadtteile und Quartiere stärken Integrierte Konzepte (Ziel-)Konflikte beachten! 13
14 Forschungsbedarf Räumliche Aspekte der Bevölkerungsentwicklung durch Zuwanderung Wohnstandortentscheidungen (abhängig von Freizügigkeit/Wohnortzuweisung) Sozialräumliche Kontexte der Aufnahme und Integration Infrastrukturentwicklung/ -bedarfe (auch aus Sicht der Zugewanderten) und Daseinsvorsorge Transnationale Lebensformen und Konsequenzen der Stadtentwicklung Kommunale Integrationspolitiken und Governancestrukturen Welche bisherigen Forschungen/Theorien/Modelle/Konzepte zur Integration/Migration lassen sich auf die heutige Zuwanderung übertragen? Evaluation und Erforschung der politischen Entscheidungen und Maßnahmen auf allen räumlichen Maßstabsebenen 14
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