Olten, Dezember 2014,
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- Silke Fuhrmann
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2 Olten, Dezember 2014, Hoho! Hoi zäme! Papa und Mama glauben, dass ich diejenige in unserer Familie bin, die am liebsten redet. Darum darf ich euch bereits zum zweiten Mal unseren Weihnachtsbrief vorstellen! Es war mein erstes komplettes Kalenderjahr auf diesem Planeten und ich habe es riesig genossen. Es fing alles an in Münster, im Schnee. Von der Neujahrsfeier habe ich nicht viel mitbekommen, aber den Schnee fand ich sehr schön. Insbesondere auf dem Schlitten, wenn Mama mich zog. In Münster habe ich auch meinen ersten richtigen Schritten gemacht. Mit Umfallen und Aufstehen. Sogar mit einem Arztbesuch, aber am Schluss war alles halb so schlimm. In März zeigte ich allen, dass ich eine moderne Frau bin, die sich von den Männern nichts sagen lässt. Verkleidet als Johanna II habe ich an einer Demonstration gegen den konservativen Bischof Churs mitgemacht. Wir haben alle gut gelacht, nur der Bischof nicht. Ist das ein griesgrämiger alter Mann...
3 In Februar kamen Opa und Oma aus den Niederlanden in die Schweiz. Zusammen mit Papa und Mama sind sie ganz viel Zug gefahren, bis auf den Berninapass. Dort gab es Schnee. Nicht so ein flachländisches Bisschen, NEIN mehrere Meter Schnee! Jeden Morgen machte der Schneepflug die Gleise frei. Es versteht sich von selbst, dass Papa sabbernd aus dem Hotelfenster gehangen hat, wenn der vorbeigefahren ist! Mir war das alles ein bisschen zu viel Schnee und vor allem auch viel zu kalt. Ich durfte bei Grosi und Grossdaddy in Schwyz Ferien machen.
4 Ich habe bereits eine ganze Menge Freunde gefunden. Manchmal spiele ich mit Remi. Wir waren letzten Frühling in Bern. Ich machte meine stolzen ersten Schritte durch die Bundesstadt aber ich durfte auch mit Remis Velo fahren. Remi ist ein richtiger Gentleman und hat mich durch die Stadt gefahren. Auch Aurel, Amélie und Tristan sind treue Freunde. Mein grösster Freund ist der Nachbarsjunge David. Wir spielen gerne zusammen. Oder jedenfalls gleichzeitig. Denn zusammen spielen ist manchmal noch schwierig. Wir sassen bereits zusammen bei einem Papa und einer Mama händchenhaltend auf den Schultern und manchmal fuhren wir auch zusammen im Veloanhänger. Wir schwimmen gerne zusammen und David durfte sogar schon mit mir in die Badewanne. Wir haben es richtig gemütlich zusammen.
5 Zwei Mal im letzten Jahr waren wir bei Kees und Rian in Belgien. Das Essen und Trinken ist dort vorzüglich, schaut mal auf den Fotos. Wir waren auch in den Niederlanden, am Fest von Opa und Oma. Etwas mit 45 Jahren und anderen grossen Zahlen. Ihr verzeiht, dass ich das mit den Zahlen nicht mehr weiss, oder? Ich kann nur bis drei zählen. Auch hier war das Essen tiptop. Ich sah gut aus, Onkel Manuel und Papa sangen Lieder und Opa und Oma haben den Roten Faden durch das ganze Fest gesponnen.
6 Wir sind noch ein paar Tage in den Niederlanden geblieben und haben viele liebe Freunde getroffen. Während der Sommerferien wurde viel gereist. Ich durfte zum ersten Mal fliegen. Zum Strand, zur Sonne, zum Meer, zur Wärme. Ägypten nennt man das. Onkel Ben, Tante Linda, Grosi und Mama reisten mit mir. Mama, Ben und Linda sind getaucht im Roten Meer (das übrigens gar nicht auseinanderweicht wenn man mit einem Stock drauf schlägt, und auch gar nicht rot ist). Sie haben Delfinen gesehen! Papa mag fliegen nicht gerne und schwimmen schon gar nicht. Darum ist er mit dem Zug und zu Fuss gereist. Er ist dann auch nicht in Ägypten angekommen. Früh aufstehen, Schweisssocken, Schweissschuhe, es ist ja nicht jedes Lieblingssache. Am Schluss kamen wir allen wieder in die Schweiz zurück.
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8 Noch mehr Ferien: Papa und Mama waren Trauzeugen bei der Hochzeit von Luis und Simone in Kanada. Einen Jet Leg will ich mir noch nicht antun und bin darum bei Grosi und Grossdaddy in Schwyz geblieben. Aber so einer Hochzeit scheint ganz toll zu sein. Sie ergänzten die Reise mit ein paar Tagen campieren und Kanu fahren mit Peter und Ines.
9 Wörter reichen nicht aus, wenn es zu meinen Sprachkenntnissen kommt. Ich rede wie ein Wasserfall. Ich kann einfach nicht schweigen. Es fängt am Morgen früh an und erst spät am Abend höre ich auf. Ich kann dann auch schon richtig mitreden. Ich lasse mir nicht einfach etwas vorlesen, ich kommentiere gerne selber. Es erspart Papa und Mama auch eine ganze Menge Arbeit, klar oder? Aber auch im Alltag ist es praktisch, dass ich sagen kann, was ich meine. Mein ursprüngliches Das da! ist bereits längst durch viel Text ersetzt: Nomal s Zämmesetzi mache! Zämmesetzi oben! denn natürlich wünsche ich mir ein Puzzle, das ich nicht selbst erreichen kann. Ich freue mich über alle Verwandten um mich. Sehr stolz bin ich auf meine Urgrosseltern. Und sie sind auch stolz auf mich! Jetzt ist das Jahr fast wieder zu Ende. Ich hoffe, dass ihr genau so viel Spass hattet wie ich. Auch im Namen Papas und Mamas wünsche ich euch frohe Festtage und viel Glück, Segen und Gesundheit im Liebe Grüsse von Janneke.
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