Anders alt?! Lebensqualität für ältere Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung. Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 1
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1 Anders alt?! Lebensqualität für ältere Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 1
2 Projektdaten: Projekt Anders alt Förderlinie Soziale Innovationen für Lebensqualität im Alter (SILQUA-FH) Förderung durch BMBF Laufzeit Fördervolumen Projektziel: Weitentwicklung der bereits bestehenden Angebote und Ideen zum Thema alter von Beschäftigten und Nutzern in der der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück (HHO). Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 2
3 Phase 1: Ist-Stands-Erhebung und Folgerungen (04/ /2010) 1. Bestandsaufnahme Daten der HHO: Altersstruktur und Wohnsituation Experteninterviews mit Mitarbeitern, die in unterschiedlichen Positionen mit dem Thema Alter zu tun haben Zukunftstage mit Beschäftigten aller 5 WfbMs zum Thema Alter 2. Folgerungen Auswertung: Was ist bereits etabliert? Wo gibt es Entwicklungsbedarf? Welche Ideen existieren? Entwicklungsvorschläge in Orientierung an aktuellen Theorien des Alterns und Leitprinzipien der Behindertenpädagogik Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 3
4 Phase 1: Ist-Stands-Erhebung und Folgerungen (04/ /2010) 3. Interne Fachtagung (Teilnehmer: Interviewpartner & weitere Mitarbeiter) Darstellung der Ergebnisse und Vorschläge zur Weiterentwicklung Kommunikative Validierung, Rückmeldung zu Praktikabilität 4. Ergebnispräsentationen an allen Werkstatt-Standorten (Teilnehmer der Zukunftstage & Werkstattrat) Darstellung der Ergebnisse Kommunikative Validierung (Rückmeldung: fühlen wir uns richtig wiedergegeben?) Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 4
5 Beschäftigte in der Werkstatt (WfbM) N = 1277) Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 5
6 Altersverteilung der Bewohner innerhalb der HHO N = 673 Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 6
7 Zukunftstage Vorbereitung Informationsschreiben an die Gruppenleiter und -leiterinnen Telefonate mit den Gruppenleitungen ( Terminabsprache) Interviews mit den angemeldeten Beschäftigten am Arbeitsplatz Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 7
8 Zukunftstage zum Thema mein Leben jetzt ; Ergänzung durch Foto am Arbeitsplatz und mit einem Freund oder in selbst gewählter Situation Zusammenfassung der Informationen & Anfertigung von Selbstbeschreibungen Abgleich, ob sich die Teilnehmer richtig dargestellt fühlten, und Übergabe der Selbstbeschreibungen keine Aussagen wie entwickelt Demenz, sondern biographisch Relevantes aus Sicht des jeweiligen Menschen. Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 8
9 Verlauf der Zukunftstage Einführung ins Thema im Plenum (12-25 TN) Handlungsbezug durch mitgebrachten wichtigen Gegenstand, der Bezug zu Hobbys, Biografie o.a. hatte Themensammlung: darauf freue ich mich das macht mir Sorgen, wenn ich an den Ruhestand denke Vertiefung in Kleingruppen mit den Schwerpunkten Arbeit, Wohnen, Freizeit Kreatives Angebot und parallel Angebot zur Entspannung bzw. verlängerten Pause Abschlussplenum mit Sammlung der Ergebnisse Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 9
10 Das ist wichtig: Freunde treffen Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 10
11 Das ist wichtig: Etwas für andere tun Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 11
12 Themenbereiche Wohnen Freunde Familie Freizeit Urlaub Arbeit In der WfbM Im Privatleben Etwas für andere tun Ruhe haben sind den Ergebnissen des Modellprojekts Segel setzen (Mair, Hollander, Roters-Möller 2009) entnommen. Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 12
13 Ausgewählte Ergebnisse Hohe Bereitschaft der Auseinandersetzung mit dem Thema Alter Große Bandbreite der Wohnformen: im Wohnheim, allein, mit Partner, im Elternhaus Große Bandbreite an Freizeitbeschäftigungen Großer Wunsch nach Teilzeitarbeit nach 65 & hohe Bedeutung der Arbeit im eigenen Leben Angst vor Langeweile im Ruhestand Wenig Bereitschaft der Auseinandersetzung mit eigener wachsender Hilfebedürftigkeit; Angst vor Krankheiten Gute Erfahrungen Einzelner mit Rentnertag = freier Freitag Wünsche: Reisen/Urlaub, anderen helfen Bei Einzelnen: starke Einbindung in Versorgung der Eltern Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 13
14 Wo wohnen die Teilnehmer/innen der Zukunftstage? Angehörige 18 Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 14
15 Experteninterviews mit Mitarbeiter/innen (Wohnen, WfbM) [nach Gläser und Laudel 2006] 21 Interviews mit Mitarbeitern aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen & Entscheidungsebenen Wer ist Experte? Experten verfügen über Spezialwissen über die zu erforschenden Sachverhalte. Experteninterviews sind eine Methode, dieses Wissen zu erschließen Experten sind nicht Gegenstand der Untersuchung. Auswertung mit Hilfe qualitativer Inhaltsanalyse Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 15
16 Leitfaden Experteninterviews Bezug zu Alter allgemein Eigener Arbeitsbereich Was ich sonst noch sagen wollte Leitfadenentwicklung Erfahrungen Wünsche Probleme Konzeptionelle Überlegungen Kooperationen Einzelfälle Bewertung Kompetenzen der Mitarbeiter Weitere Experten Wünsche Hinweise für das Projekt Fortbildungs- Wünsche Spezielle Fähigkeiten und Fertigkeiten Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 16
17 Auswertung: relevante Aussagen wurden zu Kategorien zusammengefasst Bedürfnisse von Senioren & Altersbilder Übergang in den Ruhestand Ältere MmB im Elternhaus Personalentwicklung & Fortbildung Demenz Hochaltrigkeit & Pflege Finanzierung Hilfeplanung Behindertenhilfe versus Altenhilfe Sterben, Tod und Trauer werden nur exemplarisch vorgestellt! Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 17
18 Folgerungen aus den Interviews zu Behindertenhilfe und Altenhilfe: Unterschiedliche Auffassungen und Erfahrungen in der Mitarbeiterschaft bezüglich (Alten)Pflegeheimen: o Erwartung, dass sie in der Pflege mehr und Besseres leisten können o Erfahrungen mit Pflegeheimen, dass sie mit geistig behinderten Menschen nicht gut zurecht kommen; die Pflege zwar professionell erbracht wird, aber das Ergebnis nicht besser ist; Wohnheime durch interdisziplinäre Teams und gewohntes Umfeld gute Ergebnisse - auch in der Pflege - erzielen. Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 18
19 Folgerungen aus den Interviews zu Sterben, Tod und Trauer: In der HHO ist ein Umgang mit Sterben und Tod entwickelt worden, der den Bewohnern ein Sterben in Würde erlaubt und Abschied und Trauer der Mitarbeiter und Bewohner ermöglicht. Es gibt Arbeitshilfen zu Verfahrensfragen Gemeinsame Trauerfeiern werden mit Bewohnern gemeinsam gestaltet Einzel- und Gruppenangeboten zur Trauerarbeit für Mitarbeiter und Nutzer sind vorhanden Die dezentrale Struktur bedingt dennoch unterschiedliche Erfahrungen an manchen Standorten gibt es bereits eine gemeinsam entwickelte Trauerkultur, an anderen gab es noch nie einen Todesfall. Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 19
20 Phase 2: Implementierung (04/ /2011 Einführung von weiteren Angeboten für Nutzer; Fortbildungsangebote für Mitarbeiter (Fortbildung) Entwicklung von geeigneten Befragungsmethoden (in Zusammenarbeit mit dem Aktion-Mensch-Projekt PEZ mit Fokus auf Menschen mit hohem Hilfebedarf) Prozessbegleitende Evaluation Phase 3: Evaluation (09/ /2012) Präsentation der Ergebnisse für die Fachöffentlichkeit Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 20
21 Schwerpunkte des Projektes Demenz bei Menschen mit geistiger Behinderung Arbeitsplatzanpassung für ältere WfbM-Beschäftigte Projekt Anders alt?! Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand Gestaltung von Tagesstrukturierenden Angeboten für Senioren Ältere Menschen mit Behinderung, die im Elterhaus leben Prof. Dr. Bettina Lindmeier Seite 21
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