Wo bleibt die Leidenschaft-Sexualität im Verlauf von Partnerschaften
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- Heidi Dressler
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1 Wo bleibt die Leidenschaft-Sexualität im Verlauf von Partnerschaften 60. Kongress der DGGG München, Prof. Claus Buddeberg Zürich
2 Übersicht Determinanten der Sexualität Psychophysiologie der sexuellen Erregung Empirische Befunde zu sexueller Leidenschaft und Beziehungsdauer Zwei Fallbeispiele sexueller Paarkonflikte Sexuelle Profile von Paaren und ihre Entwicklung Take Home Messages
3 Determinanten der Sexualität Biolog. u. altersassoz. Faktoren Hormone, Sexualphysiologie Soziokulturelle Faktoren Sexuelle Normen, Trends Krankheiten u. Operationen KHK, Diabetes, Genitalorgane, Körperl. Behinderungen Sexualität / Psychosoziale Faktoren Individuum, indiv. Sozialisation, Skripte, Fehlvorstellungen, Konflikte Medikamente Herzkreislauf, Psychopharmaka Partnerschaft Sexuelle Biographie, Leidenschaft, Konflikte
4 Gesellschaftliche Trends von Sexualität Sexualisierung der Alltagswelt Desexualisierung intimer Zweierbeziehungen Inszenierung von Sexualität; sexuelle Performance Ästhetisierung und Bagatellisierung sexueller Aggression Brutalisierung der Pornographie
5 Sexuelle Skripte sind Grundüberzeugungen, die sich im Lauf des Lebens entwickeln beeinflussen sexuelle Wünsche, Phantasien, Erlebens- und Verhaltensweisen sind dem Einzelnen nicht unmittelbar bewusst, da sie eine Art Meta-Ebene der Sexualität darstellen Zu unterscheiden sind individuell-intrapsychische interpersonelle kollektiv-kulturelle Skripte
6 Wie entsteht sexuelle Erregung? Wichtige Komponenten der sexuellen Erregung sind Gedanken Sinnesempfindungen Gefühle
7 Le jardin de la France Max Ernst 1962
8 L Origine du monde Gustave Courbet 1866
9 Sexueller Reaktionszyklus des Mannes (nach Masters u. Johnson 1966)
10 Sexueller Reaktionszyklus der Frau (nach Masters u. Johnson 1966)
11 Alternativer sexueller Reaktionszyklus bei der Frau Emotional and Physical Satisfaction Emotional Intimacy Seeking out and being receptive to Spontaneous Sexual Drive Sexual Stimuli Arousal and Sexual Desire Sexual Arousal Biological Psychological Basson R. Med Aspects Hum Sex. 2001;1:41-42
12 Sexuelles Interesse in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht Sexual desire and sexual activity of men and women across their lifespan: results from a representative German community survey Beutel ME, Stöbel-Richter Y, Brähler E (2007) BJU INTERNATIONAL 101, 76-82
13 Sexuelles Verlangen von Männern und Frauen in Abhängigkeit vom Alter Beutel et al. 2007
14 Sexuelle Aktivität von Männern und Frauen in Abhängigkeit vom Alter Beutel et al. 2007
15 Bedeutung der Partnerschaftsdauer für sexuelle Leidenschaft Beziehungsdauer und Leidenschaft Schmidt G, Matthiesen S (2009) BZgA FORUM 2, 15-18
16 Abb. 1 Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs (Mittelwerte) in den letzten vier Wochen im Verlauf von Beziehungen, für drei Altersgruppen Jährige 45-Jährige Häufigkeit Jährige Dauer der Partnerschaft (Jahre) bis Quelle: Schmidt, Matthiesen, Dekker und Starke 2006
17 Abb. 2 Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs in den letzten 4 Wochen (Mittelwert) im Verlauf von Beziehungen Mittelwert 4 Häufigkeit 2 0 Dauer der Partnerschaft (Jahre) bis Quelle: Schmidt, Matthiesen, Dekker und Starke 2006
18 Abb. 3 Der Wunsch nach Sex und Zärtlichkeit im Verlauf von Beziehungen bei Männern und Frauen (in %) Oft Sex haben wollen ist typisch für mich oder beide Männer Frauen Männer Frauen 20 0 bis Dauer der Partnerschaft (Jahre) 20 0 Einfach nur zärtlich sein wollen ist typisch für mich oder beide bis Dauer der Partnerschaft (Jahre) Quelle: Schmidt, Matthiesen, Dekker und Starke 2006
19 Fallbeipiel 1: Baby da, Lust weg (Couple in bed, Nan Goldin 1977)
20 Bio-psycho-soziale Aspekte der Libido Biologische Faktoren Psychische Faktoren Soziale Faktoren Hormone Stress Geschlechtstypisches Rollenverhalten Alter Körperbild Sexuelle Normen Medikamente Schwere körperliche Krankheiten Psychische Störungen und Konflikte Sexuell deviante Neigungen Sexualisierung des öffentlichen Raumes Verdinglichung von Beziehungen
21 Mel Ramos
22 Verdinglichung von Partnern in intimen Zweierbeziehungen Objectification, M. Nussbaum 1995 Instrumentalisierung Verweigerung der Autonomie Trägheit Verletzlichkeit Besitz Verweigerung der Subjektivität
23 Fallbeispiel 2: Mein Penis lässt mich im Stich 62jähriger Patient; mit 3 Jahre älterer Partnerin in 2. Ehe verh. Bordellbesuch 2 x wöchentlich Gegenüber Frau sexuelles Vermeidungsverhalten wegen ED Eklat, nachdem Frau vom sexuellen Outsourcing Kenntnis bekommt Schwere Paar-Krise bei Wunsch, Beziehung fortzuführen
24 Erektile Funktion in Abhängigkeit vom Alter bei Deutschschweizer Männern ( N=628, M=61,5 J) Buddeberg et al 2005 Alterskohorten J J J J J J 75 + J Intakte erektile Funktion 58% 40% 45% 25% 20% 15% 8%
25 Sexuelles Profil eines Paares Clement 2006
26 Sexualität in lang dauernden Beziehungen Feste Partnerschaften organisieren Unterschiede in den sexuellen Wünschen/Verhaltensweisen so, dass Angst vermieden wird und sich beide Partner nicht bedroht fühlen (kleinster gemeinsamer Nenner) Alternative: Was kann auf der Basis der Unterschiede des sexuellen Spektrums von zwei Partnern gemeinsam verhandelt und realisiert werden? (Entwicklungsmöglichkeiten des sexuellen Spektrums eines Paares)
27 Take Home Messages für die Therapie sexueller Symptombildungen u. Konflikte Sexuelle Symptombildungen haben häufig einen bio-psycho-sozialen Hintergrund Lustverlust und Impotenz signalisieren bisweilen die Verdinglichung von Partnern in intimen Zweierbeziehungen Das sexuelle Profil eines Paares hat oft ein ungeahntes Entwicklungspotential
28 Rettet die Zärtlichkeit!
29 Literaturhinweise Schnarch D (2009) Die Psychologie sexueller Leidenschaft, Piper München Clement U (2006) Guter Sex trotz Liebe, UllsteinBerlin. Clement U, Eck A (2013) Weibliches Begehren.. In TabbertK, StimAV et al (Hrsg): Körper, Sexualität und Neurobiologie. Kohlhammer Stuttgart S BassonR (2003) Biopsychological modelsofwomen ssexual response Sexual and Relationship Therapy 18: Schmidt G (2014) Das neue DER DIE DAS, 4. Aufl. Psychosozial- Verlag Giessen Blackburn S (2008) Wollust die schönste Todsünde 2. Aufl. Verlag Klaus Wagenbach Berlin Buddeberg C (2005) Sexualberatung 4.Aufl., Thieme Stuttgart
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