Phytobiotika für wachsende Kälber. Carina Schieder Product Manager, Phytogenics
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- Britta Gerber
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1 Phytobiotika für wachsende Kälber Carina Schieder Product Manager, Phytogenics
2 Photo: Fredleonero 2 Science & Solutions
3 200 Carina Schieder Produkt Manager, Phytobiotika Phytobiotika für wachsende Kälber Ausgezeichnete Wachstumsleistungen erfordern einen guten Gesundheitszustand der Kälber. Minimierung von Morbidität und Mortalität sowie Maximierung von Gesundheit und Leistung sind vorrangige Ziele in der Zeit vor und während des Absetzens. Ein Magazin von BIOMIN 3
4 Carina Schieder Produkt Manager, Phytobiotika Ein guter Gesundheitszustand ist die entscheidende Voraussetzung für hohe Gewichtszunahmen bei heranwachsenden Kälbern. Photo: chictype Kälbermanagement ist ein wichtiger Faktor bei Milch erzeugenden Betrieben. Im Rahmen eines intensiven Kälbermanagements sind kurze Aufzuchtperioden mit hohen täglichen Gewichtszunahmen aus wirtschaftlicher Sicht wünschenswerte Ziele. Landwirte und Betriebsleiter erkennen zunehmend die Vorteile von intensivierten Fütterungssystemen, die zu einer besseren Pansenentwicklung und gleichzeitig höheren Wachstumsraten sowie höheren Milchleistungen in der ersten Laktation führen. Intensivierte Wachstumsprogramme basierend auf höheren Aufnahmen von Milch oder Milchaustauschern einhergehend mit kontinuierlicher Entwöhnung fördern die Aufnahme von Kälberstarter in der Zeit vor dem Absetzen. Auf diese Weise werden die Tiere dabei unterstützt, ihr genetisches Wachstumspotenzial zu erreichen. Gesundheitsprobleme und ihre Auslöser Generell erfordern hohe Gewichtszunahmen einen guten Gesundheitsstatus der Kälber vor dem Absetzen. Morbidität und Mortalität von Kälbern in der Aufzuchtperiode bedeuten für die Landwirte große finanzielle Verluste. Diese Verluste sind auf direkte Kosten von Kälberverlusten, tierärztlichen Behandlungen und negativen Langzeiteffekten auf die Leistung zurückzuführen. Futterumstellungen in den ersten drei Lebensmonaten Futterumstellungen in den ersten drei Lebensmonaten sind bedeutende Stressoren, welche Darmgesundheit und Leistung beeinfl ussen. sind bedeutende Stressauslöser, welche die Darmgesundheit und die Leistung beeinflussen. Um Krankheiten vorzubeugen, wurde die Supplementierung mit antibiotischen Wachstumsförderern in subtherapeutischen Dosen in Milchaustauschern und Kälberstartern zur allgemein üblichen Praxis. Schätzungen zufolge erhöht der Wegfall von antibiotischen Wachstumsförderern aus Futtermitteln für Wiederkäuer die Produktionskosten um bis zu 5 %. Antibiotische Resistenzen in der Tierproduktion und das Risiko von Antibiotikarückständen in Produkten tierischen Ursprungs und in der Umwelt haben zu Bedenken in der Öffentlichkeit und in wissenschaftlichen Kreisen geführt. Staatliche Verordnungen zielen in immer stärkerem Maße darauf ab, den Einsatz von Antibiotika als Wachstumsförderer einzuschränken oder deren Verwendung vollständig zu verbieten, wie in der Europäischen Union in 2006 geschehen. Die Belastung durch verschiedene Krankheitserreger durch Futtermittel kann von verschiedenen anderen Stressoren, wie zum Beispiel Umwelt- oder Management bezogene Faktoren, begleitet werden. Diese Faktoren wirken sich folglich negativ auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Kälber aus. Kälberkrankheiten können die wirtschaftliche Lebensfähigkeit von Milch erzeugenden Betrieben beeinflussen, wobei die Verluste auf Erkrankungen des Atem- und Verdauungstraktes zurückzuführen sind. Letztere führen zu Durchfall aufgrund bakterieller Darminfektionen. Laut des Berichts des National Animal Health Monitoring System (NAHMS) von 2010 leiden 23,9 % bzw. 12,4 % der weiblichen Kälber vor dem Absetzen an Durchfall und anderen Verdauungsstörungen bzw. an Atemwegserkrankungen. Über 75 % dieser Erkrankungen wurden mit Antibiotika behandelt. Die Bekämpfung von Durchfällen ist ein kostspieliges Unterfangen, da Diarrhö in Milch erzeugenden Betrieben größere finanzielle Verluste verursacht als jede andere Erkrankung. Insgesamt erhöht die Sicherstellung einer hohen Leistung des Tieres den Bedarf an Futterzusätzen, die die antibiotischen Wachstumsförderern in ihren positiven Effekten auf Futterverwertung und Krankheitsprävention ersetzen oder sogar übertreffen. Zur Verbesserung der Gesundheit können mehrere Alternativen zum Einsatz kommen. Zu diesen Al- 4 Science & Solutions
5 Phytobiotika für heranwachsende Kälber Die Sicherstellung einer guten Leistung der Tiere erhöht die Nachfrage nach Futteradditiven, welche dieselben positiven Effekte auf Futterverwertung und Krankheitsprävention ausüben wie antibiotischen Wachstumsförderer oder deren Wirkung sogar noch übertreffen, ohne weitere öffentliche Besorgnis zu erregen. ternativen gehören phytogene Zusatzstoffe, eine Gruppe von vielversprechenden Substanzen pflanzlichen Ursprungs, die Kälber unterstützen ihr genetisches Wachstumspotential auszuschöpfen und dabei den allgemeinen Gesundheitszustand verbessern. Eine natürliche und wirksame Lösung Eine steigende Zahl an wissenschaftlichen Publikationen zeigt die Wirksamkeit phytogener Substanzen auf Wachstum und Futterverwertung bei verschiedenen Tierspezies. Phytogene Substanzen, auch als Botanicals oder Phytobiotika bezeichnet, werden seit Jahrhunderten für medizinische Zwecke bei Menschen und Tieren eingesetzt. Sie enthalten pflanzliche Sekundärmetaboliten, die zahlrei- che positive Einflüsse auf die Gesundheit von Tieren ausüben. Neben sensorischen Eigenschaften, die die Schmackhaftigkeit beeinflussen, stimulieren pflanzliche Futtermittelzusätze die Speichel- und Magensaftbildung und verfügen über entzündungshemmende, antimikrobielle und antioxidative Eigenschaften. Der positive Einfluss phytogener Futtermittelzusätze auf zootechnische Parameter, besonders bei Broilern und Schweinen, wird in einer steigenden Anzahl an wissenschaftlichen Veröffentlichungen aufgezeigt. In Bezug auf Kälber sind die wissenschaftlichen Veröffentlichungen noch begrenzt. Die Digestarom Produktlinie enthält eine definierte und standardisierte Mischung aus Kräutern und Gewürzen sowie flüchtige (ätherische Öle) und nicht flüchtige Komponenten. Die Wirkung der Digestarom Produktlinie auf Leistung und Futterverwertung von Kälbern wurde in zahlreichen Feldversuchen belegt. Abbildung 1 zeigt die Ergebnisse von fünf Studien bezüglich Gewichtszunahmen und Futterverwertung. Die Gewichtszunahmen waren im Durchschnitt um 8 % höher. Die Futterverwertung verbesserte sich in den fünf Studien um durchschnittlich 5 %, sodass Kälber, welche Digestarom erhielten, nur 1,91 kg Futter pro kg Gewichtszunahme benötigten, während die Kontrollgruppen ohne Supplementierung 2,01 kg Futter benötigten. Guter Gesundheitsstatus Kälber gesund zu erhalten ist für die Entwicklung und das Wachstum der Tiere unabdingbar. Ein guter Gesundheitszu Abbildung 1. Einfluss von Digestarom (DG) auf Gewichtszunahme und Futterverwertung in verschiedenen Studien. Gewichtszunahme (Kontrollgruppe = 100 %) 120% 110% 100% 90% 80% 70% 60% 20.6.kg 22.8.kg 31.9.kg 33.6.kg 66.6.kg I II III IV V Kontrolle Digestarom Studie I: Miller et al. (2011) DG in MAT versus MAT, 54 vs.53 Kälber/Gruppe, 6 Wochen Studie II: Chester-Jones et al. (2010) DG in MAT versus Neo/OTC in MAT, 24 vs. 26 Kälber/Gruppe, 8 Wochen Studie III: Friedrichkeit (AT, 2011) DG in MAT/Kälberstarter versus MAT/Kälberstarter, 25 vs.25 Kälber/Gruppe, 8 Wochen Studie IV: Friedrichkeit (AT, 2012) DG in MAT/Kälberstarter versus MAT/Kälberstarter, 27 vs.26 Kälber/Gruppe, 8 Wochen Studie V: Bahlmann (DE) DG in MAT versus MAT, 5 aufeinanderfolgende Versuche zu je 21 Wochen 74.0.kg 75.6.kg 82.1.kg 93.8.kg 97.4.kg Verhältnis von Futteraufnahme zu Gewichtszunahme Ein Magazin von BIOMIN 5
6 Carina Schieder Produkt Manager, Phytobiotika Die ideale Mischung aus phytogenen Inhaltsstoffen liefert eine ausgewogene Kombination bioaktiver Substanzen. Gemeinsam weisen diese Stoffe entzündungshemmende, antioxidative und antimikrobielle Aktivitäten auf, die das Wachstum der Kälber und letztendlich die Profitabilität des Betriebes fördern stand ist die wichtigste Voraussetzung für hohe Gewichtszunahmen. Eine an der Universität von Minnesota durchgeführte Studie zeigte, dass die tierärztlichen Behandlungskosten für die mit Digestarom supplementierte Kälbergruppe im Vergleich zur positiven (Neomycin und OTC, Rumensin) als auch zur negativen Kontrollgruppe am niedrigsten waren (Abbildung 2). Die Digestarom Gruppe verzeichnete auch höhere Gewichtszunahmen und einen besseren Gesamtgesundheitsstatus mit einer geringeren Erkrankungshäufigkeit. Die Unterschiede bei den Behandlungskosten in der Studie waren bemerkenswert: In der negativen Kontrollgruppe lagen die Ausgaben für tierärztliche Behandlungen bei etwas über 1,00 EUR pro Kalb. In der Gruppe mit den antibiotischen Wachstumsförderern reduzierten sich die Behandlungskosten auf 0,70 EUR pro Kalb. In der mit Digestarom supplementierten Gruppe waren die Behandlungskosten mit 0,57 EUR pro Kalb sogar noch geringer. Diese Ergebnisse bestätigen das Potenzial von Digestarom als wirkungsvolles Mittel zur Stabilisierung des Verdauungssystems. Dieses beruht auf der entzündungshemmenden, antioxidativen und antimikrobiellen Wirkung von Digestarom. Sein großer Einfluss auf die Verdaulichkeit reduziert Belastungen im Darm und erzeugt eine stabilere Darmflora. Versuchsergebnisse bezüglich Wachstumsleistung, Futterverwertung und Gesundheitsstatus zeigen, dass die Ergänzung mit phytogenen Zusatzstoffen den Bedarf an Antibiotika verringert. Abbildung 2. Auswirkung von Digestarom auf Behandlungskosten im Vergleich zu Positiv- und Negativkontrolle. Behandlungskosten (EUR/Kalb) Positiv- Negativ- Digestarom kontrolle kontrolle Positivkontr. Negativkontr. Digestarom Quelle: Chester-Jones et al., Richtig starten Angemessene Wachstumsraten und eine ausgezeichnete Pansenentwicklung sind die Grundlage für die Aufzucht gesunder Kälber, die schließlich zu leistungsstarken Milchkühen heranreifen. Kälberkrankheiten, welche hauptsächlich auf bakterielle Infektionen des Verdauungstraktes zurückzuführen sind, haben aufgrund der beträchtlichen tierärztlichen Behandlungskosten große Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lebensfähigkeit von Milch erzeugenden Betrieben. Aus diesem Grund ist die Supplementierung des Futters mit antibiotischen Wachstumsförderern in vielen Ländern noch gängige Praxis. Angesichts wachsender Bedenken wegen des Antibiotikaeinsatzes in der Tierproduktion wächst das Interesse an phytogenen Substanzen ständig. Positive Studienergebnisse bei Wachstumsleistung, Futterverwertung und Gesundheitsstatus zeigen, dass die Supplementierung phytogener Zusatzstoffe den Bedarf an Antibiotika verringert. Die erhaltenen Ergebnisse sind ausgezeichnete Indikatoren des Potenzials der phytogenen Zusatzstoffe und sollten weiterführende Forschung auf diesem Gebiet fördern und unterstützen. Literaturnachweise auf Anfrage erhältlich. 6
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8 BIOMIN Holding GmbH Industriestrasse 21, A-3130 Herzogenburg, AUSTRIA Tel: , Fax: , BIOMIN Holding GmbH ART_Nro13_PHY_R_DE_0414_CSD
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