Jahren erbaut. Es befindet sich in einer. die Badstraße erreicht. Gebäude und Bekkenanlage. terrassenförmig in der Architek-

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1 Springer- und Schwimmerbecken in Arbeit Bauherr: Tuttlinger Bäder GmbH, Tuttlingen Generalplanung: Kannewischer Ingenieurgesellschaft mbh, Baden-Baden Architekt: Lehmann Architekten, Offenburg Elektro: IB Heimo Herbel, Neckarsulm Beckenbau: Fa. Hinke Schwimmbad GmbH, A-4870 Vöcklamarkt Badewassertechnik: Fa. HSW Schwimmbadtechnik GmbH; Göggingen Luftbild Bestand Computeranimation des sanierten Freibades Freibad Tuttlingen Einleitung dass auch die Umkleiden sanierungsfähig Das Tuttlinger Freibad wurde in den 70er sind. Folgende Ziele für den Umbau wurden festgelegt: Jahren erbaut. Es befindet sich in einer parkähnlichen Grünanlage und wird über Das Freibad bleibt ein reines Sommerbad. die Badstraße erreicht. Gebäude und Bekkenanlage wurden entsprechend der Topographie terrassenförmig in der Architek- Veränderungen attraktiviert werden. Das Wasserangebot sollte trotz wenigen tursprache der 70er Jahre angelegt. Man Getrennte Nutzungsbereiche (Wasser war sich seit einiger Zeit im klaren dass, die und trocken) Qualität der Gesamtanlage die Investition Die Umkleiden sollen im Bestand auf den für eine zeitgemäße Sanierung rechtfertigte. Verschiedene Voruntersuchungen erga- Neue Wasseraufbereitung neuesten Stand gebracht werden. ben dass die Becken zwar dicht sind, aber Umweltfreundliche, kostensparende Lösung viele Fliesenschäden durch Frost entstehen. Die bestehende Rutsche aus Edelstahl ist in gutem Zustand und sollte weiter Insbesondere die Entscheidung die Sanie- Die Sanierung erfolgt in einem Zug verwendet werden. Die Beckenumgänge rung in einem Zug durchzuführen scheint dienten der Zwangsführung der Besucher. im Nachhinein richtig gewesen zu sein. Die dichte, breite Bepflanzung sollte verhindern, dass Gäste Gras und anderen teren Wiedereröffnung führt, ist die Bau- Trotz des langen Winters der zu einer spä- Schmutz in die Becken tragen. Die Durchschreitebecken boten Reinigungsmöglich- Allein die Kosteneinsparung dadurch stelleneinrichtung nur einmal zu erbringen. keiten. Dieses Konzept kann dank besserer Badewasseraufbereitung aufgeweicht rechtfertigt eine kürzere Badesaison. werden. Die bestehenden Gebäude können umgebaut und insbesondere für die Das bestehende Freibad soll also attrakti- Städtebau und Gebäudestruktur Technik erweitert werden. Es zeigte sich viert und neu gestaltet werden. Hierzu wer- SPORT BÄDER FREIZEIT 39

2 Sanierungskonzept schematisch den die bestehenden Schwimmer-, bzw. Nichtschwimmerbecken durch den Einbau eines neu gestalteten Edelstahlbeckens saniert und attraktiviert. Teilbereiche der Beckenwände mussten deshalb als Neubau ausgeführt werden. Das Nichtschwimmerbecken erhält zur Attraktivitätssteigerung diverse Einbauten, sowie einen Strömungskanal. Das Kinderbecken wurde komplett neu erstellt und erhält mehrere Wasserattraktionen. Die Dachflächen werden in Teilbereichen mit neuer Dachabdichtung versehen. Der Dachrand wird komplett erneuert. Bestehende Wand- und Bodenbeläge sowie sämtliche sanitäre Installationen der Nass- u. Umkleideräume werden erneuert. Der Eingangsbereich wird umgestaltet. Die komplette Badewassertechnik sowie das Entwässerungssystem werden erneuert. Das Technikgebäude wird in westlicher Richtung an das bestehende Umkleidgebäude als Stahlbetonbau erweitert und wie im Bestand mit einem Flachdach in einer Holztragkonstruktion ausgeführt. Im östlichen Außenanlagenbereich des Nichtschwimmerbeckes wird ein Pumpenraum in wasserdichter Ausführung in Stahlbeton als Tiefbaumaßnahme ausgeführt. Die bestehenden Betonbecken waren an den Wänden gefliest und am Boden gestrichen. Die Schwimmbecken werden in ihrer Form geringfügig verändert und mit Edelstahleinsätzen versehen. Das bestehende Kinderbecken wird komplett rückgebaut und im Einsichtbereich der Kioskterrasse mit einer neuen Formensprache in Edelstahlausführung errichtet. Durch das einbringen mehrerer externen Attraktionen wie Breitrutschenanlage sowie Wasserspielgarten mit Sprühdüsenanlagen wird ein zusätzlicher Erlebnisbereich gestaltet. Das Springerbecken wird vom Schwimmerbecken getrennt. Die Badeplattenbeläge werden erneuert und mit neuen Duschplätzen, Sonnenbänken, Liege- und Sitzstufen ergänzt. Badewasseraufbereitung und Abwasseraufbereitung Die Badewasseraufbereitungsanlagen für die verschiedenen Schwimm- und Badebecken wurden gemäß der DIN geplant und ausgeführt. Um die Bedingungen bzgl. Temperatur und Belastung zu erfüllen, ist die gesamte Aufbereitung der verschie- Beckenprogramm Schwimmerbecken (SB) mit Einstiegstreppen m 3 Springerbecken (SPB) 273 m 3 Nichtschwimmerbecken und Rutschenlandebereich m 3 Kinderplanschbecken 168 m 3 Wasserfläche Freibad Gesamt m 3 denen Becken in zwei unabhängige Badewasseraufbereitungssysteme aufgeteilt. Anlage 1 (23-25 C): Schwimmerbecken und Springerbecken. Anlage 2 (24-26 C): Nichtschwimmerbecken mit Nichtschwimmerbecken- und Rutschenlandebeckenbereich, Kinderplanschbecken und Wasserspielgarten Für die Anlage 1 wurde die Verfahrenskombination Adsorption Flockun Filtration Chlorung nach DIN , Belastbarkeitsfaktor k = 0,5 1/m 3 mit einem Volumenstrom von 598 m 3 /h gewählt. Die Anlage 2 hat einen Volumenstrom von insgesamt m 3 /h. Der Betrieb der Anlagen erfolgt automatisch mit pneumatischen Armaturen, wobei die Möglichkeit besteht, von Hand in die Betriebsabläufe einzugreifen. Die Wasserrückspülanlage für die Filterspülung der Aufbereitungsanlagen be- 40 SPORT BÄDER FREIZEIT

3 steht aus 2 frequenzgeregelten Spülwasserpumpen. Das Rückspülwasser wird aus dem Spülwasserbecken über die separaten Spülwasser- pumpen zu den Druckfiltern gefördert. Die einzelnen Wasserspiel- und Attraktionsanlagen werden den Becken zugeordnet, im Wechselbetrieb gefahren. Dadurch kann die Beckenbelastung gesteuert und Energie eingespart werden. Für das stetig ablaufende Wasser aus dem Bekkenkreislauf wurde eine Wärmerückgewinnung eingebaut. Das stetig ablaufende Wasser wird nach dem Filter aus dem Bekkenkreislauf entnommen und über einen Plattenumformer zum Spülwasserbecken geleitet. Dieses Wasser wird für die Filterrückspülung verwendet. Das notwendige Ersatzwasser (Füllwasser) aus dem Brunnenwassernetz und der Trinkwasserversorgung wird ebenfalls über diesen Umformer geführt und entnimmt so die Wärme aus dem wärmeren Stetsablaufwasser. Die einzelnen Schwimm- und Badebecken sind mit Edelstahl ausgekleidet oder als Edelstahlbecken hergestellt. Für alle Becken wurde als Beckenwasserführung das vertikale Mischsystem vorgesehen. Dabei erfolgt die Wasserzuführung vertikal mit Bodeneinströmkanälen. Durch die bei diesem System auftretende intensive Durchmischung erfolgt eine rasche und gleichmäßige Verteilung des Reinwassers. Die Bekkenwasserrückführung für alle Becken erfolgt zu 100% über die Überlaufrinnen in die einzelnen Schwallwasserbecken. Zur Haltung einer Stütztemperatur bei Schlechtwetter wird ein Gasbrennwertkessel eingesetzt mit einer Leistung von max. 750 kw (Nennleistung). Die Übertragung der Heizwärme erfolgt über einen Plattenwärmetauscher mit Teilstrompumpe im Teilstromverfahren. Im wesentlichen sollen die Becken über erneuerbare Energien beheizt werden. Hierfür waren bisher schon 705 m 2 Absorberfläche installiert. Für eine ausreichende Beheizung der Becken unter Berücksichtigung der örtlichen Klimazone wurde eine zusätzliche Belegung von 765 m 2 Absorbermatten ausgeführt. Die Schaltung der Beheizung der Becken ist so gewählt, dass einzelne Becken vorrangig gefahren werden können. Damit ist eine größtmögliche Flexibilität gegeben. Das bei der Filterrückspülung anfallende Schlammwasser überschreitet die Kapazität der vorhandenen Kanalisation. Deshalb und auf Grund der behördlichen Anforderungen, Auflagen und Vorschriften Nichtschwimmerbecken mit Rutschen und Strömungskanal Die Rinne und wird auf die vorbereitete, bestehende Beckenwand aufgesetzt. Die vorgefertigten Wandelemente werden in die bestehenden Becken gesetzt. Wandverkleidung mit Einstiegstreppe Ansaugstutzen Ansauggitter haarfanggeprüft SPORT BÄDER FREIZEIT 41

4 Übersichtsplan mit Leitungen kann das Schlammwasser nicht direkt in die Kanalisation eingeleitet werden, sondern muss in einem Rückhaltebecken aus Kunststoff zwischengespeichert werden. Das Schlammwasser wird aus dem Abwasserbecken kontinuierlich einer Abwasseraufbereitungsanlage zugeführt und danach in die Donau (Direkteinleitung) eingeleitet. Für die Direkteinleitung des aufbereiteten und unverdünnten Abwasser in die Donau sind gemäß der Abwasserverordnung folgende Überwachungswerte einzuhalten. Temperatur < 25 C, ph-wert: 6,5 8,5, Abfiltrierbare Stoffe 50 mg/l, Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB) 30 mg/l, Arsen 0,1 mg/l, Freies Chlor 0,02 mg/l, Adsorbierbare organisch gebundene Halogene (AOX) 0,2 mg/l. Bei Überschreitung der entsprechenden Grenzwerte wird die Anlage abgeschaltet bzw. umgeschaltet und das Abwasser direkt in die Kanalisation geleitet. 42 SPORT BÄDER FREIZEIT

5 Der neue Strömungskanal im Nichtschwimmerbecken Badewasseraufbereitung Bestand Eingesandete Bodeneinströmkanäle Ansaugrohre am Nichtschwimmerbecken Der Winter hat der Baustelle eine lange Pause verschafft Die Fertigteile des Kinderplanschbeckens Die Bodenbleche werden auf dem Sand verlegt und angeschweisst. Gewaltige Erdverschiebungen sind notwendig um die Einbauten in die Aussenanlage einzubauen. SPORT BÄDER FREIZEIT 43

6 Grundriss Technik und Umkleidebereich Schema Badewasseraufbereitung 44 SPORT BÄDER FREIZEIT