NEWS 1/15. Stadtumbau im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie. Verkehrsanlagenplanung. Norddeutschland
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- Monica Eberhardt
- vor 8 Jahren
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1 8.Jahrgang - Lfd.-Nr. 31 Ausgabe 1/15 bringing visions to life Stadtumbau im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie Mit dem Förderprogramm Stadtumbau West unterstützen die EU, die Bundesregierung und das Land Berlin die Bezirke, nachteilige Folgen des wirtschaftlichen und demografischen Wandels zu bewältigen. Förderprogramm Stadtumbau West Der Berliner Senat hat sechs städtische Gebiete ausgewählt, die aufgrund ihrer besonderen Lage stadtpolitische Bedeutung haben und deren Entwicklung fortläuft. Der Einsatz von Städtebaufördermitteln der Europäischen Union trägt so zur Verbesserung der Infrastruktur in der Hauptstadt bei. Das im nördlichen Berlin-Reinickendorf gelegene Märkische Viertel wurde Anfang 2009 in das Förderprogramm aufgenommen, um die Großsiedlung an die Anforderungen des demografischen Wandels anzupassen und die Wohn- und Lebensqualität zu erhöhen. Montage der Fußgänger- und Radwegebrücke Packereigraben In enger Abstimmung mit dem größten Wohnungsunternehmen in der Großsiedlung wird nunmehr im Rahmen des Stadtumbaus die öffentliche Infrastruktur, v.a. Schulen, Kitas und Grünflächen, aufgewertet und qualifiziert. Somit erfährt das Märkische Viertel in den nächsten Jahren eine umfassende Erneuerung. Im Rahmen der im Viertel durchgeführten Maßnahmen ist im südlichen Bereich des Stadtteilparks am Mittelfeldbecken in Nord-Süd-Richtung eine neue Fuß- und Radwegebrücke über den Packereigraben entstanden. Der Park am Mittelfeldbecken ist eine wichtige grüne Lunge des Märkischen Viertels. An den Park grenzen zahlreiche soziale, kulturelle und bildende Einrichtungen. Vom Zentrum aus ist der Park allerdings bisher nur schwer erreichbar, denn die Wegeverbindung wurde durch den Packereigraben unterbrochen und musste über den Straßenraum umgangen werden. Dadurch entstanden zusätzliche Umwege und die Orientierung wurde erschwert. NEWS Stadtumbau im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie Verkehrsanlagenplanung in Norddeutschland Einsatz von Geozellen im kommunalen Straßenbau Unsere neuen Mitarbeiter weiter Seite 2
2 Die neue Brücke befindet sich unmittelbar gegenüber dem Nordausgang des Einkaufszentrums Märkische Zeile und stellt nunmehr eine direkte Fußund Radwegeverbindung zwischen dem kommerziellen Zentrum der Großsiedlung im Süden und der zentralen Grünanlage im Norden her. Sie wird auch als das Grüne Gelenk zwischen den räumlichen Teilbereichen Zentrum, Mittelfeld und Sportforum bezeichnet und nimmt eine Schlüsselrolle im Grünwegenetz des Landschaftsraumes des Viertels ein. Planung und Bauüberwachung aus einer Hand Ende 2012 erhielt die BDC vom Bezirksamt Reinickendorf von Berlin den Auftrag für die notwendigen stufenweisen Planungsleistungen zum Bau der neuen Brücke einschließlich der Anschlusswege. Resultierend aus den Anforderungen der stadtplanerischen Einordnung war nicht nur die Funktion des Bauwerkes, sondern insbesondere auch die Gestaltung der Brücke unter besonderem Augenmerk zu betrachten. Die neue Brücke wurde barrierefrei und in einer leichten Bauweise als vorgefertigtes Stahltragwerk ausgeführt. Die Stützweite beträgt knapp 16 Meter, die Nutzbreite drei Meter. Die Ansichtsflächen der Widerlager wurden gering gehalten, so dass kaum Angriffsflächen für Graffiti geboten werden. Das Brückengeländer erhält vertikale Stäbe, so dass es sich nicht zum Klettern anbietet und die Gefahr für Vandalismus minimiert wird. Die Brücke wird mit neuen Wegen an das vorhandene Wegenetz im Park angebunden. Die Präsentation der Vorplanung, einschließlich eines umfangreichen Variantenvergleiches und der Empfehlung einer Vorzugsvariante erfolgte bereits im Februar Im April 2013 wurde die Bauplanungsunterlage (BPU) zur Prüfung eingereicht und bis zum Sommer noch weiter ergänzt und überarbeitet. In den darauffolgenden Monaten wurden die Ausführungsplanung und die Verdingungsunterlagen für die Bauleistungen erstellt. Im Februar 2014 erfolgte die Angebotsauswertung der Baufirmen einschließlich eines Vergabevermerkes an den Auftraggeber. In Fortführung der erbrachten Planungsleistungen wurden der BDC durch das Bezirksamt Reinickendorf von Berlin ab Mai 2014 auch die Bauoberleitung, die Örtliche Bauüberwachung und die Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinierung übertragen. Noch im Dezember desselben Jahres konnte das Bezirksamt dann in einer feierlichen Eröffnung mit begleitender Namensgebung die Brücke in Betrieb nehmen. Nach Fertigstellung ging das Bauwerk in die Unterhaltungslast des Landes Berlin über. Der neue Mittelfeldsteg ist somit vom Planungsbeginn bis zur Inbetriebnahme innerhalb von 2 Jahren entstanden. Dies ist tatsächlich bemerkenswert und der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten, dem Bezirk Reinickendorf als Auftraggeber, der Gebietsbeauftragten S T E R N GmbH, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin, der Baufirma und nicht zuletzt dem Planungsbüro BDC, zu verdanken. Matthias Müller / Olaf Hähnel Visualisierung der Fußgänger- und Radwegebrücke Packereigraben ^ Einweihung mit Feuerwerk am >
3 < Straßen- und Kanalbauarbeiten v Lageplan Jenfelder Au Hamburg Verkehrsanlagenplanung in Norddeutschland Auch im Jahr 2014 konnte wieder bei einer Vielzahl von Projekten die sehr gute Zusammenarbeit diverser Abteilungen und Bürostandorte der BDC in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Schleswig- Holstein und Bremen unter Beweis gestellt werden. Dies umso mehr, da mit der Abteilung Stadt- und Landschaftsplanung weitere erfahrene Kolleginnen und Kollegen das ohnehin schon breite Leistungsspektrum der BDC sehr gut ergänzen. Projekte in Norddeutschland Bei einer Vielzahl von sogenannten Langläufern konnten 2014 messbare Projektfortschritte erreicht werden. Einige Beispiele seien hier stellvertretend genannt. Nachdem die Bundesautobahn A 39 lange beim BMVI zur Prüfung lag, sind jetzt die Planungsarbeiten mit der Anpassung auf die neu eingeführte RAL und RStO 2012 wieder aufgenommen worden. Im Projekt Westumgehung Pinneberg laufen parallel die Anpassungen der Ausführungsplanung und die Erstellung der Ausschreibungen für die Ingenieurbauwerke und Verkehrsanlagen. Die Bundesautobahn A 21 in Kiel ist endlich durch alle Abstimmungshürden. Bei der Erschließung des Fischtechnikums in Bremerhaven sind erste Baumaßnahmen ausgeschrieben und submittiert. Parallel laufen die Maßnahmen für die Gestaltung der Außenflächen in enger Abstimmung mit dem planenden Architekten, jedoch auch immer mit Blick auf die Kosten und das limitierte Budget. Die Äußere Erschließung Jenfelder Au in Hamburg ist mit der 2. Verschickung (Ausführungsunterlagen) unmittelbar vor der Umsetzung der Planung in die Ausführungsreife. Die Umbaumaßnahmen an der Hamburger Straße in Henstedt- Ulzburg sind mittlerweile umgesetzt, das angeschlossene Einkaufszentrum CCU feierte in der 43. KW eine große Einweihung.
4 < Radler des ADFC Wismar auf Rügen noch ohne eigenen Radweg unterwegs v Hansestadt Rostock, Barlachstraße 1936 und heute Da ein gutes Radwegeangebot im touristisch geprägten Norden wichtig ist, arbeiten wir derzeit an den Planungen des Oder-Neiße Lückenschlusses an der Landstraße L283. Weitere Radwege werden an der Bundesstraße B 105 auf ca. 8 km Länge und auf der Insel Rügen geplant. Aber auch neue Projekte wurden im vergangenen Jahr begonnen: Ganz aktuell wurde in Hamburg die Örtliche Bauüberwachung am Poppenbüttler Weg und am Waldweg beauftragt. In Glückstadt ist die BDC im Bauabschnitt 3 mit der Planung soweit, dass jetzt auch die Verkehrsanlagen geplant werden können. Nach Abschluss der Gestaltungsplanung, welche federführend durch die BDC erarbeitet wurde, geht das Tiefbauprojekt Umgestaltung der Seestraße in Rostock-Warnemünde in die Ausführungsplanung. In Mecklenburg-Vorpommern werden die Ortsdurchfahrten in Kavelstorf und Retzin (600 m bzw. 500 m lang) neu geplant. Dem Kundenwunsch der RGS Rostock mbh, ein Ingenieurbüro für ein Projekt mit interdisziplinären Fachabteilungen zu binden, wird beim Projekt Ernst-Barlach-Straße in Rostock entsprochen. Aufgrund seiner Lage ist dieser Straßenzug mit seinem Knotenpunkt am Steintor eine der wichtigsten Verkehrsadern in Rostock und muss dementsprechend aus verkehrsplanerischer Sicht (Aufteilung und Ordnung der Verkehrsströme mit Lichtsignalanlagen, Straßenbahn, Bus, Radfahrern, Fußgängern ) durchdacht werden und anschließend durch die Entwurfsplanung der Verkehrsanlagen seine Geometrie erhalten. Zudem sind städtebauliche und landschaftspflegerische Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Für die behindertengerechte Führung ist eine Rampe geplant. Damit immer die neuesten technischen Erkenntnisse in die Planung einfließen können, nehmen unsere Mitarbeiter an Fortbildungsmaßnahmen und -veranstaltungen teil. Neben der obligatorischen Teilnahme an VSVI-Veranstaltungen auf Länderebene mit verschiedenen Themenschwerpunkten rund um die Verkehrsanlage werden auch Veranstaltungen von Herstellern besucht, um neue technische Entwicklungen in die Planungen aufzunehmen. Um auch das CAD-gestützte Handwerkszeug effektiv einsetzen zu können, werden Individualschulungen durch die jeweiligen Softwareanbieter wahrgenommen. Die Niederlassung Rostock und das Regionalbüro Ribnitz-Damgarten haben im vergangenen Jahr die BDC erfolgreich im Rahmen der QM-Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 vertreten. Martin Steenbuck / Stephan Harloff
5 < Vernässter organogener Untergrund zu Baubeginn v Herstellung der Geozellen Einsatz von Geozellen im kommunalen Straßenbau Das Regionalbüro der BDC in Ribnitz- Damgarten wurde mit der Planung der Straße Am Bürgermeistergarten beauftragt. Die Straße erschließt in Ribnitz-Damgarten ein Heim für betreutes Wohnen und einen Festplatz. Schwierige Baugrundverhältnisse Besondere Anforderungen an die Planung resultierten aus der Beschaffenheit des mit Torfen und Mudden durchsetzten Untergrundes. Erfahrungen aus direkt benachbartem früherem Straßenbau und aktuellen Hochbaumaßnahmen belegen die Problematik der vorherrschenden Baugrundverhältnisse. Brechkorngemisch (0/56-2/56) eingesetzt. Die Basis der Geozelle bildet ein direkt auf dem Untergrund verlegtes Kombigitter. Auf dem gering tragfähigen Untergrund wird ein flächiges Gründungspolster von 65 cm Höhe hergestellt, auf deren Oberfläche ein Tragfähigkeitsmodul von mindestens 120 MPa/m² erreicht wird. Die Gesamthöhe der Geozelle beträgt 65 cm, darüber wurde folgender Fahrbahnaufbau vorgesehen: Durch diesen Aufbau konnten sowohl auf der Geozelle als auch auf der Schottertragschicht die geforderten Ev2-Werte nicht nur eingehalten, sondern sogar übertroffen werden. Erfolgreiche Fertigstellung Aufgrund der Neuartigkeit der Bauweise erfolgte die Einweisung der Baufirma durch den Außendienst der Tensar International GmbH sowie die Planer der BDC. Geozellen als Gründungselemente Als technische Lösung wurde von den Planern der BDC eine stabilisierende Schicht aus Geozellen unterhalb des Oberbaus der Fahrbahn vorgesehen. Hierfür wurden Stratum Geozellen als ein dreidimensionales, steifes Gründungselement für hochtragfähige Ebenen für Dammgründungen vorgesehen. Das Konstruktionsprinzip der Stratum Geozellen entspricht dem geogitterbewehrten Verbundkörper. Sie werden als verzahnte dreieckige Fächer aus Geogitter realisiert, welche mit einem abgestimmten Material verfüllt werden. Als Füllmaterial wurde ein Oberhalb der Geozellen folgten eine 33 cm starke Schottertragschicht (0/45) und darüber 4 cm Splitt/Brechsand. Die oberste Schicht bildeten 8 cm Pflasterung mit Betonpflaster. Hierdurch ergibt sich eine Aufbaustärke von insgesamt 110 cm. Das Ergebnis der Planungs- und Bauleistungen konnte unseren Auftraggeber voll zufriedenstellen. Thomas Schwede Fertiggestellte Fahrbahn zur Bauabnahme >
6 Unsere neuen Mitarbeiter Bereits seit dem 01. August 2014 ist Herr Henrik Malcharek als Projektingenieur für Verkehr und Infrastruktur in der Niederlassung Rostock tätig. Das Masterstudium hat er an der Universität Rostock im Studiengang Landeskultur und Umweltschutz mit der Vertiefung Ingenieurbauwerke und See- und Hafenbau abgeschlossen. Seine Masterarbeit beschäftigte sich mit dem Nachweis der Tragfähigkeit von Industrie- und Hafenflächen. Darüber hinaus studierte Herr Malcharek für ein Jahr in Valencia an der Polytechnischen Universität im Fach Caminos, Canales y Puertos (Straßen-, Kanal- und Hafenbau). Neben seinem fachlichen Engagement in der Dorsch Gruppe versucht er sich als Fußballkursleiter und als Laiendarsteller im Theater. Seit dem 01. November 2014 ist Frau Sabine Forst Mitarbeiterin in unserer Abteilung Siedlungswasserwirtschaft in der Niederlassung Rostock. Nach ca. einjähriger Einarbeitungszeit in Rostock wird sie in unser Neubrandenburger Regionalbüro wechseln. Im Masterstudium Technischer Umweltschutz an der TU Berlin hat sich Frau Forst auf die Siedlungswasserwirtschaft spezialisiert und unter anderem bei einem interdisziplinären Studienprojekt in einer Favela in Vitória, Espirito Santo (Brasilien) mitgearbeitet. Ihre Masterarbeit schrieb sie über vergleichende Untersuchungen zur Leistungsfähigkeit, zur Optimierung und zum Betriebsaufwand für eine Pflanzenkläranlage, eine SBR-Anlage und eine Schwebebettanlage, als dezentrale Lösung im ländlichen Raum. Beginnend mit dem 15. November 2014 hat Herr Stefan Mieske seine Tätigkeit als Projektingenieur für Bauüberwachung und Ausschreibungen in der Niederlassung Rostock aufgenommen. Seit Beendigung seines Studiums als M.Sc. an der Universität Rostock war Stefan Mieske als Projektleiter bei einem Greifswalder Unternehmen für den Bau und die Sanierung von Abwasseranlagen tätig. Er bearbeitete Projekte im gesamten Bundesgebiet und konnte so wichtige Einblicke in die Realisierung unterschiedlichster Bauvorhaben sammeln. Herr Mieske wird sich u.a. mit dem Aufstellen von Leistungsverzeichnissen befassen. Darüber hinaus wird er in der Bausaison unserer Bauüberwachung auf den Baustellen und bei der Bauabrechnung zur Seite stehen. Frau Anita Knubbe arbeitet seit dem 15. September 2014 in der Abteilung Siedlungswasserwirtschaft ebenfalls in Rostock. Nach dem Ende ihres Studiums Landeskultur und Umweltschutz an der Universität Rostock im Jahr 2010 hat sie knapp 4 Jahre am dortigen Lehrstuhl für Wasserwirtschaft unter Prof. Jens Tränckner (ehemals Hydromechanik und Siedlungswasserwirtschaft) gearbeitet. Sie befasste sich als wissenschaftliche Mitarbeiterin vor allem mit der Entwicklung von Strategien für den energieoptimalen Betrieb von Abwasserfördersystemen. Wir freuen uns über die Verstärkung und wünschen unseren neuen Mitarbeitern alles Gute. Impressum Ausgabe 1/ Jahrgang Wir unterstützen in einem Gemeinschaftsprojekt in Deutschland und Brasilien: Herausgeber: BDC Dorsch Consult Ingenieurgesellschaft mbh Storkower Straße 207A D Berlin Telefon: Fax: bdc@bdc-dorsch.de Web: Redaktion: Janett Günther janett.guenther@dorsch.de Gestaltung: Björn Gütschow Fotos: BDC Dorsch Consult, Wikipedia, Ostsee-Zeitung, Haike Werfel
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