VERMARKTUNG OHNE EEG Chancen für die Windenergie?
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- Robert Schneider
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1 Chancen für die Windenergie? CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 3
2 Chancen für die Windenergie? 1. Auslaufen der EEG Vergütung Die Zahlen 2. Investitions- und Betriebskosten Welche Erlöse müssen erzielt werden? 3. Vermarktung Optionen ohne EEG? 4. Wie könnte es weitergehen? Ein Ausblick CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 4
3 Auslaufen der EEG-Vergütung Die Zahlen CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 5
4 Auslaufen der EEG-Vergütung Ende 2020 läuft die EEG-Förderung für ca WEAs mit einer installierten Leistung von ca MW aus Bis 2026 werden jährlich durchschnittlich ca MW installierte Leistung aus der EEG-Förderung fallen Dem steht ein Ausschreibungsvolumen von jährlich MW gegenüber wenn keine Möglichkeiten des Weiterbetriebs gefunden werden, findet ab 2020 kein Netto-Zubau von Windenergie an Land statt CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 6
5 Investitions- und Betriebskosten Welche Erlöse müssen erzielt werden? CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 7
6 Investitions- und Betriebskosten Welche Erlöse müssen erzielt werden? Wirtschaftlicher Anreiz für Betreiber 0,5 bis 1 ct/kwh Betriebskosten Ø 2,74 ct/kwh Weiterbetriebsinvestitionen Ø 0,33 ct/kwh Basisfall, für ca. 50 % der Windparks Mehrheit der Windenergieanlagen können ab einem Erlös von ca. 3,5 ct/kwh weiterbetrieben werden, wirtschaftlich interessant wird der Weiterbetrieb ab ca. 4,0 ct/kwh CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 8
7 Optionen? a. Veräußerung am Strommarkt b. Eigenversorgung c. Direktlieferung d. Regelenergie e. Sektorenkopplungstechnologien CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 9
8 Veräußerung am Strommarkt Entwicklung der Marktwertes Wind Onshore: In den vergangenen Jahren sank der Marktwert für Wind Onshore deutlich Höchstbetrag im Zeitraum lag in 02/2012 bei 4,665 ct/kwh Niedrigster Wert wurde in 05/2016 mit 1,8 ct/kwh erreicht Tiefpunkt womöglich erreicht Seit 2017 wieder steigend, im August 2018 bei 5,235 ct/kwh CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 10
9 Veräußerung am Strommarkt Längerfristige Entwicklung schwer prognostizierbar Mögliche Treiber: Ausstieg aus der Kernenergie Möglicher Ausstieg aus der Kohleenergie Verknappung der CO2-Zertifikate Anstieg der Nachfrage (Sektorenkopplung, E-Mobilität, usw.) Einflussfaktoren aus dem Windmarkt: Fallende Stromgeststehungskosten Risiko Zinsanstieg Mögliche Bremsen: Starker EE-Ausbau Kein oder später Kohleausstieg ct/kwh Langfristiger Marktwertkorridor t CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 11
10 Veräußerung am Strommarkt ZWISCHENFAZIT: Es bleibt eine große Unsicherheit hinsichtlich der künftigen Entwicklung der Preise Unter Berücksichtigung der niedrigen Stromentstehungskosten von Altparks, sowie dem sich abzeichnenden Trend zum Anstieg der Preise, ist die Veräußerung am Strommarkt aber voraussichtlich eine realistische Vermarktungsoption CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 12
11 Eigenversorgung Eigenversorgung: Nutzung von Strom durch den Anlagenbetreiber selbst Anlagenbetreiber entspricht Stromverbraucher Voraussetzungen: Personenidentität zwischen Anlagenbetreiber und Stromverbraucher Stromerzeugung und -verbrauch liegen in unmittelbarem räumlichen Zusammenhang Strom wird nicht durch das öffentliche Stromnetz geleitet Vorteile: Reduzierung der EEG-Umlage auf 40 % - 4,52 ct/kwh Entfallen von Netzentgelten und weiteren gesetzliche Abgaben und Umlagen - 9,2 ct/kwh Ø Entfallen von Stromsteuer bei Anlagen kleiner 2 MW - 2,05 ct/kwh CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 13
12 VERMAKARTUNG OHNE EEG Direktlieferung, PPA Direktlieferung: Nutzung von Strom durch Dritten mit denen ein Stromkaufvertrag (PPA) vereinbart wird Anlagenbetreiber beliefert Stromverbraucher Voraussetzung: Lieferung von Strom durch den Anlagenbetreiber an Dritte Über eine Direktleitung (Strom wird nicht durch das öffentlichen Netz geleitet) Vorteile: Entfallen von Netzentgelten und weiteren gesetzlichen Abgaben und Umlagen - 9,2 ct/kwh Ø Entfallen von Stromsteuer bei Anlagen kleiner 2 MW - 2,05 ct/kwh Pflichten: Anlagenbetreiber wird zum Elektrizitätsversorgungs- und Energieversorgungsunternehmen sowie Versorger im Sinne des Stromsteuerrechts damit gehen div. administrative Pflichten einher CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 14
13 Eigenversorgung und Direktlieferung ZWISCHENFAZIT: Wirtschaftlich tragfähige Geschäftsmodelle möglich, die rechtssicher umgesetzt werden können Windenergie allerdings sehr häufig auf Netzdurchleitung angewiesen Vermarktungsoption für Einzelfälle CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 15
14 Sektorenkopplungstechnologien, Power-to-X Sektorenkopplungstechnologien: Strom wird für verschiedene Anwendungen in anderen Energiesektoren (Wärme, Mobilität) oder für die stoffliche Nutzung in der Industrie (z.b. Nutzung von Industriegasen) genutzt Powert-to-Gas (Herstellung von Wasserstoff oder Methan), Power-to-Heat (Wärmeerzeugung), Powert-to- Power (Zwischenspeicherung) Vermarktungsoptionen für Windenergie: Powert-to-X-Technologien werden grundsätzlich wie andere Stromverbraucher behandelt, d.h. es werden die üblichen Umlagen, Abgaben und Steuern fällig entsprechend den allgemeinen Regelungen zur Eigenversorgung und Direktlieferung, nur vereinzelt werden die Technologien durch Sonderregelungen privilegiert Bietet insbes. Optionen, wenn die Vermarktung der veredelten Produkte erfolgreich gelingt Projekte teilweise durch Fördermittel bezuschusst CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 16
15 Sektorenkopplungstechnologien, Power-to-X Herausforderungen: Komplexe, einzelfallabhängige und unsichere Rechtslage zur Steuer- und Abgabenbelastung Bei Verwendung verschiedener Stromquellen bzw. unterschiedlicher Verwendung des Stroms sind komplexe Mess- und Abrechnungskonzepte erforderlich Unausgereifte Technologien Zwischenfazit: Wirtschaftliche Modelle sind kurzfristig wohl nur mit Speichertechnologien umsetzbar CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 17
16 Regelenergie Regelleistung: Dient dem Ausgleich kurzfristiger Ungleichgewichte zwischen Stromerzeugung und -verbrauch zur Frequenzerhaltung im Stromnetz Positive Regelleistung: gleicht Leistungsdefizite im Stromnetz aus Negative Regelleistung: gleicht Leistungsüberschuss im Stromnetz aus kann von Windenergie in erster Linie bereitgestellt werden Systemdienstleistung, deren Entgelt im Rahmen von Ausschreibungen ermittelt wird Voraussetzung: Mindestgebotsgröße (bei Minutenreserveleistung 5 MW) mehrere technische Anlagen können aber gemeinsam anbieten Präqualifikation der Anlagen (betrifft insbes. technische Anforderungen zur Steuerbarkeit) CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 18
17 Regelenergie Zwischenfazit: Für die Teilnahme am Regelleistungsmarkt müssen technische Anforderungen erfüllt werden, diese machen ggf. weiteren Investitionen notwendig Die Preise für Regelleistung haben in der Vergangenheit stark nachgegeben Erste Direktvermarkter bieten entsprechende Produkte an bietet Chancen für zusätzliche Erlösoptionen neben weiteren Vermarktungswegen, wohl aber kein massentaugliches Geschäft für Windenergie CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 19
18 Optionen? FAZIT: Für den größten Teil der Altparks wird die Entwicklung des Strompreises Erlösseitig die entscheidende Komponente für einen erfolgreichen Weiterbetrieb sein Eigenversorgung und Direktlieferung sind wirtschaftlich interessante Alternativen der Vermarktung in Fällen, in denen eine Belieferung des Stromverbrauchers ohne Netzdurchleitung möglich ist. Regelenergie bietet in erster Linie Chancen für zusätzliche Erlösoptionen Sektorenkopplungstechnologien bieten nur in seltenen Ausnahmefällen eine Vermarktungsoption CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 20
19 Ausblick CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 21
20 AUSBLICK Bereits heute gibt es Chancen der wirtschaftlichen Vermarktung von Windenergie am Markt, diese sollten noch ausgebaut werden: Einspeisung der CO2-Kosten Verknappung der Zertifikate Ersatz der Stromsteuer durch eine Energiesteuer Zeitvariable CO2-Mindestpreis, abhängig davon wieviel EE dem Markt zur Verfügung steht CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 22
21 Ausblick Veränderte Abgaben- und Umlagenpolitik Stärkung der dezentralen Energieversorgung mit verminderten Belastung durch Abgaben und Umlagen, Regionalität und nicht Netzdurchleitung als Kriterium Zuordnung von in EE-Anlagen produzierte Mengen direkt einem Kunden ohne Belastung mit EEG-Umlage echte Belieferung mit Grünstrom Stärkung der Sektorenkopplungstechnologien durch Befreiungstatbestände zumindest für Überschussstrom (Sektorkopplung statt Abschaltung) und die Zwischenspeicherung von Strom CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 23
22 UNSER TEAM FÜR SIE VOR ORT / Julia Braun Rechtsanwältin Standort Freiburg Sterr-Kölln & Partner Emmy-Noether-Str Freiburg Tel CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 24
23 VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT CHANCEN FÜR DIE WINDENERGIE? SEITE 25
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