Öffentliche Ausschreibung

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1 Öffentliche Ausschreibung Vergabeart: Öffentliche Ausschreibung nach Abschnitt 1 VOL/A und 8 EG, 15 EG und 23 EG Abschnitt 2 VOL/A Auftraggeber: Jobcenter Marktplatz Mayen Art und Umfang der ausgeschriebenen Leistung: im Rahmen des Pilotprojektes zur Reduzierung von Langzeitleistungsbeziehern nach 16 SGB II i.v.m. 45 SGB III weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Leistungsbeschreibung (Teil B) Leistungszeitraum: mit zwei Optionen für jeweils 6 Monate (nähere Ausgestaltung, s. Leistungsbeschreibung) Abgabe/Einreichung der Vergabeunterlagen: Jobcenter Marktplatz Mayen Tel: (Bitte versehen Sie die per Post eingereichten Unterlagen mit einem Vermerk, damit die Unterlagen vorab nicht geöffnet werden) Fristablauf für Einreichung der Angebote: , 23:59h Seite 1 von 8

2 Leistungsbeschreibung Inhaltsverzeichnis I.0 Vorbemerkungen I.1 Leistungsgegenstand I.2 Leistungszeitraum I.3 Zu untersuchender Personenkreis I.4 Zeitlicher Umfang und Ablauf der Bewertung I.5 Anforderungen an das Personal I.5.1 Allgemeine Anforderungen I.5.2 Personalkapazitäten I.5.3 Besondere Regelungen I.6 Räumlichkeiten und Organisation I.7 Durchführung der Bewertung I.7.1 Zuweisung der zu begutachtenden Kunden I.7.2 Erstellung der Gutachten I.8 Qualitätsstandards I.9. Netzwerk kurativ I.10. Vergütung II. Wertungsbereich/ Kriterien III. Angebotsfrist Seite 2 von 8

3 I.0 Vorbemerkungen Das Jobcenter Mayen-Koblenz führt seit Januar 2015 ein Pilotprojekt durch. Ziel des Projektes sind neben der Vermittlung in Ausbildung bzw. Arbeit, die Verbesserung der Leistungsfähigkeit/ Gesundheit, die Verbesserung der Motivationslage/ Resilienz und ein begleiteter Übergang in zuständige Sozialsysteme (SGB V, SGB VII, SGB XII, ). In Phase 1 des Projektes soll in einem Filter eine multiperspektivische Fallberatung stattfinden. Mitglieder des Filters sind der zuständige Fallmanager (FM)/ persönliche Ansprechpartner (pap), ein Sozialmediziner und ein Psychologe. Als Ergebnis von Phase 1 soll ein Hilfeplan für den Klienten festgelegt werden, der den Weg mit Dauer und Intensität beschreibt. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Bundesarbeitsministerium durchgeführt. Es sollen Ansätze erprobt werden um die Verfestigung des Langzeitleistungsbezuges zu durchbrechen. I.1 Leistungsgegenstand Gegenstand der Vergabe ist der Einkauf einer psychologischen und ärztlichen Bewertung nach Aktenlage, die im Rahmen einer gemeinsamen Fallbesprechung mit dem zuständigen pap/ FM getätigt werden soll. Die Ärzte und Psychologen sind Berater der Mitarbeiter des Jobcenters. Ziel der Bewertung ist: 1. die umfassende Klärung individueller Fragen (individuelle Situation des Kunden, individuelles Leistungsvermögens, ) 2. die Einschätzung der Auswirkungen auf die derzeitige Leistungsfähigkeit / Integrationsfähigkeit vor allem hinsichtlich seelischer Stabilität, kognitiver Belastbarkeit, Umstellfähigkeit, Durchhaltefähigkeit und sozialer Kompetenz, gesundheitliche Beeinträchtigungen 3. die Feststellung der Ausbildungs- bzw. Berufsreife und die Prognose zum Erreichen der Ausbildungs- bzw. Berufsreife 4. dem erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (elb) sollen im Anschluss an den Filter bedarfsgerecht zugeschnittene arbeitsmarktintegrative und/ oder gesundheitsbezogene Leistungen angeboten werden Hierbei wird eine Einschätzung erwartet, ob die Stabilität, Eignung und Motivationslage eine Fortführung der Integrationsbemühungen zulassen oder ob gesundheitsbezogene Leistungen angeboten werden müssen. Therapieelemente sind ausdrücklich nicht Bestandteil der zu erbringenden Dienstleistung. Seite 3 von 8

4 I.2 Leistungszeitraum Die Fallbesprechung und Bewertung (s. I.1.) soll für den Zeitraum eingerichtet werden, mit der Möglichkeit einer zweifachen Optionsziehung von jeweils 6 Monaten. I.3 Zu untersuchender Personenkreis Im Zuständigkeitsbereich des Jobcenters MYK werden Langzeitleistungsbezieher aktuell betreut, dies entspricht einer Quote von 59,69% des gesamten Fallbestandes. Menschen auf die der 10 SGB II Anwendung findet und Menschen die neben ihren Einkünften von über 800,00 ergänzend SGBII Leistungen beziehen werden vom Projekt nicht erfasst. Das Projekt richtet sich an Langzeitleistungsbezieher zwischen Jahren. Nach diesen Kriterien zählt das Jobcenter MYK Menschen als mögliche Projektteilnehmer. I.4 Zeitlicher Umfang/ Ablauf der Bewertung Die gemeinsame Fallbearbeitung mit pap/fm, Psychologe und Arzt soll zweimal wöchentlich für 4 Stunden in einer der Geschäftsstellen des Jobcenters Mayen-Koblenz durchgeführt werden. Innerhalb einer Woche sollen Fälle bearbeitet werden. Pro Fall stehen somit ca. 30 Minuten zur Verfügung. Die Einschätzung des Psychologen und des Facharztes erfolgt im Rahmen dieser gemeinsamen Fallbesprechung. Die Mitarbeiter des Jobcenters werden zu diesem Termin notwendige Angaben zur Person inkl. vorheriger Bewertungen mitbringen und im Rahmen des Termins darlegen. Eine vorherige Übermittlung von Daten wird mit dem zum Zuge kommenden Anbieter unter Berücksichtigung von datenschutzrechtlichen Bestimmungen noch abgestimmt. Optionsziehung: Bei Optionsziehung kann der Umfang der Fallbearbeitungen um 20% reduziert werden. I.5 Anforderungen an das Personal I.5.1 Allgemeine Anforderungen Eine wesentliche Voraussetzung für die geforderte Qualität ist fachlich qualifiziertes und geeignetes Personal. Um sicherzustellen, dass bei der Bewertung nur entsprechend qualifizierte Gutachterinnen und Gutachter eingesetzt werden, deren fundierte Kenntnisse und Erfahrungen ein gleichmäßig hohes Gutachtenniveau gewährleisten, müssen folgende Anforderungen erfüllt werden: Seite 4 von 8

5 Für die Bewertung müssen grundsätzlich ein Psychologe / eine Psychologin und ein Facharzt zur Verfügung stehen, der insbesondere über sozialmedizinische Erfahrungen verfügt. Der Auftragnehmer hat sicherzustellen, dass das eingesetzte Personal über den für die Durchführung der Maßnahme erforderlichen aktuellen fachlichen Wissensstand verfügt. Fachlich geeignet ist, wer über einen entsprechenden Studienabschluss und einschlägige Berufserfahrung verfügt. Zeiten während eines Studiums gelten hier nicht als Berufserfahrung. Die Erfüllung der fachlichen Anforderungen an das Personal ist im Angebot plausibel darzulegen. Die Eignung des eingesetzten Personals muss im Konzept hinreichend beschrieben werden. Keine Beschreibung ist ein Ausschlusskriterium. Der Auftraggeber ist berechtigt, ggf. den Einsatz eines Psychologen bzw. Facharzt abzulehnen, sofern hinsichtlich der Eignung Bedenken bestehen. Dies gilt unabhängig vom Vorliegen der formalen Voraussetzungen. Gleiches gilt für einen Personalwechsel während der Vertragslaufzeit. Der Auftraggeber behält sich vor, während der Vertragslaufzeit ohne Vorankündigung jederzeit die Einhaltung der Anforderungen zu überprüfen und Einsicht in Qualifikationsnachweise und Zeugnisse vorzunehmen. I.5.2 Personalkapazitäten Der Auftragnehmer hat die Möglichkeit, außerhalb des vereinbarten Dienstleistungsvolumens für andere als von dem Auftraggeber zugewiesene Teilnehmer tätig zu sein. Der Auftragnehmer verpflichtet sich jedoch, die von ihm zur Durchführung der Maßnahme angegebene Personalkapazität gemäß seinem Angebot ausschließlich für die Leistungserbringung einzusetzen. Die angebotenen Personalkapazitäten dürfen durch andere Tätigkeiten des Auftragnehmers nicht eingeschränkt werden. Mit Zuschlagserteilung soll der Auftragnehmer bereits für notwendige Absprachen zur Verfügung stehen, damit ein reibungsloser Start zum gewährleistet ist. I.5.3 Besondere Regelungen Neben den wöchentlich stattfindenden Terminen (s. I.4.), stellt der Auftragnehmer sicher, dass Personalkapazitäten für einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber zur Verfügung stehen. I.6 Räumlichkeiten und Organisation Die gemeinsame Fallbearbeitung wird nach Absprache in den Räumlichkeiten des Jobcenters durchgeführt. Die Organisation übernimmt das Jobcenter. Seite 5 von 8

6 I.7 Durchführung der Bewertung I.7.1 Zuweisung der zu begutachtenden Kunden Die zu begutachtenden Kunden werden ausschließlich vom Auftraggeber zugewiesen. Bei der Auswahl der Kunden steht dem Auftragnehmer kein Mitwirkungsrecht zu. Die Ablehnung eines Kunden durch den Auftragnehmer ist grundsätzlich ausgeschlossen. Ausnahme sind Bewertungsaufträge, bei denen Befangenheit geltend gemacht werden kann. I.7.2 Ergebnisfeststellung zur Erstellung eines Hilfeplans Der Psychologe und der Facharzt geben in der Regel während des gemeinsamen Termins mit dem pap/ FM eine gutachterliche Stellungnahme zu dem Fall ab. Hier sollen gemeinsam mit dem Mitarbeiter die weiteren Schritte besprochen werden. Die Ergebnisfeststellung erfolgt in der Regel nach Aktenlage. In Einzelfällen wird auch der elb zu dem Termin hinzu gebeten. I.8 Qualitätsstandards Die Sicherung der Struktur-, Prozess- und Produktqualität der Dienstleistungserbringung erfolgt durch den Auftragnehmer. I.9 Netzwerk kurativ Der Auftragnehmer hat sicherzustellen, dass im Bedarfsfall schnelle kurative Hilfe (Rehabilitation, Therapie, ) tätig werden kann. Hierzu ist es notwendig, dass der Auftragnehmer auf ein entsprechendes Netzwerk zurückgreifen kann. I.10 Vergütung An den Auftragnehmer wird eine monatliche Pauschale gezahlt. In dieser Pauschale müssen alle oben beschriebenen Leistungen enthalten sein. Zusätzliche Kosten können nicht gewährt werden.. II. Wertungsbereich/ Kriterien 1. Inhalt und Qualität des Konzeptes insges. 70% a) Konzept: 30% - Darstellung des geplanten Ablaufs hinsichtlich Inhalt und Methodeneinsatz - Methodisches Vorgehen b) Personaleinsatz: 30% - Qualität des eingesetzten Personals Seite 6 von 8

7 - Darlegung des geplanten Personaleinsatzes c) Netzwerk kurativ: - Beschreibung des Netzwerk kurativ 10% 2. Preis 30% Erläuterungen zur Wertung der Angebote Es gelangen nur diejenigen Angebote in die Prüfung und Wertung, die sämtliche Anforderungen erfüllen. Für die Bewertung der Konzepte gelten ausschließlich folgende vier Bewertungsstufen: 1 Punkt: Das Leistungsangebot des Bieters entspricht nur mit vielen Einschränkungen den Anforderungen des Auftraggebers 2 Punkte: Das Leistungsangebot des Bieters entspricht mit wenigen Einschränkungen den Anforderungen des Auftraggebers 3 Punkte: Das Leistungsangebot des Bieters entspricht den Anforderungen des Auftraggebers. 4 Punkte: Das Leistungsangebot des Bieters ist der Zielerreichung in besonderer Weise dienlich. Ein Konzept wird mit 1 Punkt bewertet, wenn die genannten Anforderungen inhaltlich nicht schlüssig dargestellt wurden bzw. das Angebot nur mit vielen Einschränkungen den Anforderungen des Auftraggebers entspricht. Dies gilt auch, wenn die Anforderungen lediglich stichpunktartig ohne weitere konzeptionelle Ausführungen wiederholt werden. Außerdem wird ein Konzept mit 1 Punkt bewertet, wenn es im Hinblick auf die Zielsetzung der Maßname/Beauftragung keinen Erfolg verspricht. Ein Konzept wird mit 2 Punkten bewertet, wenn die genannten Anforderungen mit wenigen Einschränkungen erfüllt sind oder die Konzeption inhaltlich Unschärfen aufweist und anhand der Zweifel an der Konzeption der Maßnahme eine erfolgreiche Durchführung nur wahrscheinlich ist. Ein Konzept wird mit 3 Punkten bewertet, wenn die genannten Anforderungen erfüllt sind und die Konzeption inhaltlich schlüssig dargestellt ist, sowie im Hinblick auf die Zielsetzung der Maßnahme/Beauftragung Erfolg verspricht. Ein Konzept wird mit 4 Punkten bewertet, wenn die Konzeption der Zielerreichung in besonderer Weise (z.b. kreative Ideen) dienlich ist und dies in der Konzeption inhaltlich schlüssig dargestellt ist. Die Gewichtung spiegelt die jeweilige Bedeutung der Wertungskriterien wider. Die preisliche Bewertung erfolgt auf Grundlage des eingetragenen monatlichen Festpreises, wobei der günstigste Angebotspreis 4 Punkte erhält. Alle anderen (teureren) Angebotspreise werden in Relation zum günstigsten Preis gesetzt. Nach Beurteilung des Inhalts und Qualität des Maßnahmekonzeptes sowie des Preises erfolgt die Auswahl des Angebotes, das den Zuschlag erhalten soll. Auszuwählen ist das Angebot, das unter Berücksichtigung aller Umstände am wirtschaftlichsten ist. Der Auftraggeber behält sich vor bei Unklarheiten die Kalkulation des Bieters anzufordern. Seite 7 von 8

8 III. Geforderte Nachweise Unbedenklichkeitsbescheinigungen der Berufsgenossenschaft/ Krankenkassen Bescheinigung, dass über das Vermögen des Bieters kein Insolvenzverfahren besteht (Eigenerklärung des Auftragnehmers) Bescheinigung zur Tariftreue (s. beigefügtes Formular) Seite 8 von 8