Gemeinsame Marktordnung für Bananen
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- Karl Linden
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1 Gemeinsame Marktordnung für Bananen Verordnung Nr. 404/93, trat 1. Juli 1993 in Kraft Situation davor: keine einheitliche Regelung Unterscheide 4 Ländergruppen: Länder ohne Importbeschränkungen: Österreich, Finnland, Deutschland und Schweden Länder mit Importbeschränkungen: Belgien, Niederlande, Luxemburg, Dänemark, Irland erheben nicht diskriminierenden 20%-igen Wertzoll von AKP-Staaten belieferte Länder: Italien und Großbritanien; präferentieller Marktzugang über Quoten und Einfuhrlizenzen 1
2 Länder mit eigener Erzeugung: Frankreich (Guadeloupe,Martinique), Griechenland (Kreta), Spanien (Kanarische Inseln), Portugal (Madeira); zusätzlich präferentieller Marktzugang für einige AKP-Staaten über Quoten. Die wichtigsten Bananenexporteure: Land Mio. t Ecuador 2.35 Costa Rica 2.00 Phillippinen 1.20 Panama 0.70 Honduras 0.40 Guatemala 0.40 USA 0.40 Mexico 0.20 Zweitgrößter Impoteur: EU 2
3 3 Type von Bananen: Gemeinschaftsbananen, AKP-Bananen, Dollarbananen $-Bananen sind hauptsächlich lateinamerikanische Bananen sind in Großbetrieben organisiert zumeist fest in amerikanischer Hand (Abrechnung in $) zwei Firmen: United Brands (Chiquita, Consul, Chica, usw.) und Del Monte beide zusammen kontrollieren rund 70% des Weltmarktes und fast die gesamte Produktion in Lateinamerika. Deutschland wird fast ausschließlich von Dollarbananen beliefert. 3
4 Einführung der GMO-Bananen wegen Vollendung des Binnenmarktes (trade deflection) Ziele: Schutz der Produktion von Gemeinschaftsbananen Gewährleistung des Zugangs von Bananen aus früheren Kolonien keine Behinderung der Einfuhr aus Drittländern (Einhaltung der Vorschriften GATT) Gewährleistung von Bananenpreisen, die für Erzeuger und Verbraucher angemessen sind 4
5 Inhalt: Höchstmenge für Gemeinschaftsbananen + Beihilfen bei Erlöseinbußen und einmalige Stillegungsprämie für Kleinproduzenten (1000 C/ha) Kontingente und Zölle für AKP- und $-Bananen traditionelle Bananen: AKP-Bananen in traditionellem Lieferumfang nicht traditionelle Bananen: AKP-Bananen die traditionellen Lieferumfang übersteigen und Drittlandsbananen Regelungen: zollfreies Kontingent für traditionelle Bananen: t p.a. ( t p.a.) 5
6 Kontingent für nicht-traditionelle Bananen: 2,6 Mio. t p.a.; zollfrei für nicht-traditionelle AKP- Bananen, Mengenzoll 75 C/t für Drittlandsbananen Zoll auf Importe, die Kontingent überschreiten: 737 (850, 822) C/t Drittlandsbananen und 537 (750, 722) C/t AKP-Bananen (prohibitiv) Aufteilung der Kontingente durch Lizenzen: 66,5 % an bisherige Importeure von $- und nicht-traditionellen AKP-Bananen (Kategorie A) 30 % an bisherige Importeure von traditionellen AKP-Bananen und EU-Bananen (Kategorie B) 3,5 % an Newcommer (Kategorie C) Deutschland: Händler aus D und USA verlieren 30 % an Handelsmöglichkeiten 6
7 Auszug aus Hermann, R (1999): Economic Impacts of the New European Banana Market Regime: The Case of Germany, Journal of Economics and Statistics, 218(1+2), Economic Variable 1994 Import price for bananas (DM/kg) 1,624 Hypothetical import price (DM/kg) 0,834 Import of bananas (mt) Hypothetical imports (mt) Welfare effects European traders (quota rents mill. DM) 687,5 EU budget (tax income mill. DM) 225,4 German consumers (mill. DM) 1 038,7 German traders (quote rents mill. DM) 481,3 Aggregate change (german view mill. DM) 557,4 ɛ Q,P = 0, 5659 in Deutschland (aus ökonometrischen Studien) 7
8 Betrachtung der Einführung GMO-Bananen für Deutschland Annahmen: Deutschland importiert nur Dollarbananen Deutschland ist kleine offene Volkswirtschaft Dollarbananen werden vollkommen elastisch zum Preis P w angeboten Gleichgewicht bei Freihandel (vor 1993): Q FT zum Preis P w Gleichgewicht bei GMO-Bananen (ab 1993): Zollkontingent Q K mit Mengenzoll t 0 belegt, Q K übersteigende Importe mit Mengenzoll t 0 + t 1 belegt Importmenge: Q K,PreisP D 8
9 Wohlfahrtseffekte: P D liegt über P w + t 0 wegen Kontingent; Importeure realisieren Rente in Höhe von a Zolleinnahmen in Höhe von b Verminderung der Konsumentenrente um (a + b + c) Nettowohlfahrtsverluste: c bei Rückfluss des Zollaufkommens an D; (b + c) ohne Rückfluss des Zollaufkommens Quantifizierung der Wohlfahrtseffekte für 1994 Annahme: Lineare Nachfragefunktion Q = a bp 9
10 beobachtbare Mengen und Preise: P D = 1624 DM/t P w = 834 DM/t Q D = t Preiselastizität der Nachfrage: ɛ QP = Q P P Q = 0, 5659 Also ist b =0, 5659 (Q/P ) Werte eingesetzt ergibt: b = 402, 87 Parameter a erhält man über a = Q K + bp D = , 89 Nachfragefunktion insgesamt: Q = , , 87 P 10
11 Für P = P w = 834 in Nachfragefunktion eingesetzt erhält man Q FT = für Freihandelssituation Veränderung der Konsumentenrente: KR =(P D P w )Q K (P D P w )(Q FT Q K ) =(P D P w )(Q K (QFT Q K ) =(P D P w )(Q K QFT 1 2 QK ) =(P D P w ) 1 2 (QFT + Q K ) 11
12 Einsetzen der Angaben: KR = 1 ( )(1, , ) 2 = , Mill. DM Mengenzoll auf $-Bananen inerhalb Kontingent (195 DM/t) Zollaufkommen: = 195 1, = 225, 4 Mill. DM Einnahmen der EU (nicht Deutschland (25%)) Rente (Importlizenzen): = ( )1, = 687, 9 Mill. DM Anteil der deutschen Marktbeteiligten ca. 70% (66,5): ergibt rund 481,3 Mill. DM 12
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