Bereich: Bildende Kunst/Fächerverbindend/Werken ab Klasse 5 Arbeitszeit: ca. 6 bis 8 Doppelstunden

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1 Tischleuchten Bereich: Bildende Kunst/Fächerverbindend/Werken ab Klasse 5 Arbeitszeit: ca. 6 bis 8 Doppelstunden Aufgabe und Motivation Jeder Jugendliche hat das Bedürfnis, sich in sein eigenes Zimmer zurückzuziehen und diesen Raum nach seinen Vorstellungen einzurichten. Ein schönes Lichtobjekt, das mit dem eigenen Monogramm individuell gestaltet werden kann, stößt bei den Schülern sofort auf Interesse. Lernschwerpunkte In verschiedenen Lernbereichen zusammenarbeiten: Werken, Bildende Kunst, Physik (elektr. Stromkreis) Kreative Auseinandersetzung mit den Begriffen Monogramm, Initialen und Exlibris Internet-Recherche als Hilfsmittel nutzen Die Technik des Linolschnitts erlernen; mit Schneidewerkzeug fachgerecht umgehen Mit Japanpapier beim Bedrucken und Aufkleben sauber und sorgfältig arbeiten Den Arbeitsplatz sinnvoll und rationell vor- und nachbereiten Einen einfachen elektrischen Stromkreis kennen lernen wie funktioniert unsere Tischleuchte? 1

2 Arbeitsschritte I. Gestaltung des Monogramms II. Schneiden des Druckstocks aus Linoleum III. Bedrucken des Lampenschirmpapiers IV. Aufkleben des Lampenschirmpapiers auf Folie V. Anbringen der Lichterkette am Gitter und Zusammenbau des Lampenschirms Material und Hilfsmittel Allgemein: Schere, Bleistifte Für den Druckstock: Linoleum, 12 x 15 cm oder 10 x 12,5 cm Dispersionsfarbe in Weiß Entwurfspapier Kohlepapier UHU tape kristallklar oder beschriftbar (Klebefilm) Linol-Schneidewerkzeug: Geißfuß, Ziereisen und Hohleisen Linol-Arbeitsbrett Für den Linoldruck: Dicke Zeitungsunterlage Pastöse Acrylfarbe, z. B. Akademie Acryl color von Schmincke Für die Farbe Glas- oder Kunststoffplatte (eventuell in einem Pappkarton, siehe Gestaltungsablauf) oder feste Plastikfolie, z. B. eine Gefriertüte Linolwalzen Küchenkrepp Zugeschnittenes Lampenschirmpapier (s. u.), Restpapiere für Versuche Für den Lampenschirm: Transparente Lampenschirmfolie, 0,3 mm stark erhältlich im Hobby- oder Papierfachhandel, 50 x 70 cm, Zuschnitt nach gewünschter Größe, z. B. für einen runden Lampenschirm 22 x 50 cm; oder fertige Zuschnitte in Spitzform, z. B. CREApop- Drahtlampenfolie mit Lochung von HobbyFun, ca. 25 x 32 cm erhältlich im Hobbyfachhandel und beim Fachhandel für Werkbedarf Helles, transparentes, eventuell leicht gemasertes Bezugspapier, nicht zu glatt und dünn, z. B. Vlies, Faser- oder Strohseide 42 g/qm, die Maße richten sich nach der Größe des Lampenschirms UHU Servietten-Technik Lack seidenmatt oder UHU Sprühkleber permanent transparent Pinsel Weiches Tuch zum Glattstreichen Für den runden Lampenschirm: UHU Alleskleber Kraft transparent in der Flex + Clean Kunststofftube Für den ovalen Lampenschirm mit Spitzen: Papierschnur oder Kordel, 2 x 90 cm, um beide Lampenschirmteile miteinander zu verbinden; Holzperlen 2

3 Für das Lampengestell: Für die runde Lampe: Drahtgitter, 19 x 35 cm, Maschenweite 12,7 x 12,7 mm; eventuell Seitenschneider, Flachzange, Rundzange; Schnur oder Papierkordel zum Zusammennähen der Endkanten, 70 cm Für die Spitzform: Drahtgitter, 20 x 18 cm, Maschenweite 12,7 x 12,7 mm (gibt es fertig zu kaufen); eventuell Seitenschneider und Flachzange: Papierkordel, 2 x 90 cm, Webnadel zum Zusammennähen von Schirm und Gitter Lichterkette in Weiß mit Rückführkabel Gestaltungsablauf I. Gestaltung des Monogramms Der Entwurf fällt den Schülern nicht schwer, wenn sie entsprechend in das Thema eingeführt werden. Sie erarbeiten die Begriffe Initialen, Monogramm und Exlibris in verschiedenen Arbeitsstationen und lernen die Unterschiede kennen. Im Internet finden sie Begriffserklärungen z. B. bei Wikipedia und Abbildungen bei der Bildsuche in Google. Der Text zu den Arbeitsstationen könnte lauten: Initialen: Ein Initial ist ein schmückender Anfangsbuchstabe, der als erster Buchstabe eines Kapitels verwendet wird Initialen nennt man ebenfalls die jeweils ersten Buchstaben eines Namens Künstler z. B. verwenden ihre Initialen, um ein Werk zu kennzeichnen Meist werden die Buchstaben dann künstlerisch ausgestaltet Monogramm: Unter einem Monogramm verstand man ursprünglich einen Einzelbuchstaben Im Laufe der Zeit wurde der Begriff zur Bezeichnung von kunstvoll gestalteten Buchstaben, die man zu einem Zeichen zusammenfügt Die am häufigsten gebräuchliche Art eines Monogramms ist die miteinander verbundene Gestaltung der Anfangsbuchstaben des Vor- und Nachnamens Exlibris: Exlibris dienen der Kennzeichnung von Büchern Sie sind Zeichen des Besitzerstolzes von Bücherfreunden Vor allem in den beiden letzten Jahrhunderten sind Exlibris Gegenstand von Kunstsammlungen geworden Sie können aus Buchstaben, z. B. Initialen oder Monogramm, oder aus Kunstwerken bestehen 3

4 Arbeitsblatt 1. Kreuze die richtige Antwort an: Exlibris dient der Kennzeichnung von Büchern Exlibris bedeutet Gemälde Exlibris kann aus Buchstaben oder Kunstwerken bestehen 2. Was ist ein Initial? 3. Wie könnte dein Initial aussehen? Zeichne in das Kästchen! 4. Welche Art des Monogramms wird am häufigsten verwendet? 5. Wie kannst du dir dein Monogramm vorstellen? Kreuze an! Die Buchstaben stehen einzeln Die Buchstaben sind ineinander verschlungen 6. Schreibe zunächst deinen Namen und dann die Buchstaben deines Monogramms 7. Zeichne auf das vorbereitete Blatt (Größe im gewünschten Format) dein Monogramm! 4

5 Nach dem gelungenen Entwurf des Monogramms entweder in Druckschrift oder mit Zierbuchstaben, wird den Schülern gezeigt, wie die Einzellinien der Buchstaben am einfachsten zur Doppellinie gestaltet werden können: Zwei Bleistifte fest zusammenhalten oder mit UHU tape fixieren und die Linien mit diesen beiden Bleistiften gleichzeitig zeichnen. Mit etwas Übung gelingt auf diese Weise jedem Schüler ein Monogramm. Sollte das Monogramm die zugeschnittene Linolfläche nicht ganz füllen, so zeichnen die Schüler noch kleine Motive, z. B. eine Sonne, eine Blüte, einen Vogel oder eine Schnecke dazu. Es dürfen keine zu dünnen Linien gezeichnet werden! II. Schneiden des Druckstocks aus Linoleum 1. Übertragen des Motivs: Damit die Zeichnung auf dem Linoleum besser erkennbar ist, das zugeschnittene Linoleum mit weißer Dispersionsfarbe einstreichen und trocknen lassen. Das Monogramm ist nach dem Drucken nur lesbar, wenn die Buchstaben spiegelverkehrt geschnitten wurden. Dafür der Entwurf am Fenster im Gegenlicht auf der Rückseite nachzeichnen. Kohlepapier und den Entwurf mit UHU tape auf der Linoleumplatte befestigen, das Monogramm nachzeichnen. 2. Den Linolschnitt herstellen: Um Verletzungen beim Arbeiten mit den Werkzeugen zu vermeiden, führt die Lehrerin/ der Lehrer die Techniken vor und erarbeitet die wesentlichen Merkpunkte: Arbeitsbrett und Schneidewerkzeug vorbereiten Erst die Kontur, dann den Hintergrund schneiden Die Bleistiftlinie muss stehen bleiben Das Linoleum liegt in der Ecke des Schneidebretts, kann aber gedreht werden Arbeitsrichtung stets vom Körper weg; Finger nicht vor das Messer legen Das Muster tief genug schneiden An einem Probestück versuchen die Schüler beide Techniken des Linolschnitts (Weißlinienschnitt und Schwarzlinienschnitt) und entscheiden sich dann für eine der Techniken. Die Konturen werden mit dem Geißfuß (v-förmige Schneide) oder mit dem Ziereisen (u-förmige Schneide) geschnitten, für den Hintergrund wird das Hohleisen (Stemmeisen) verwendet. Beim Weißlinienschnitt bleibt der Hintergrund stehen und der Buchstabe wird herausgeschnitten. Er erscheint beim Drucken weiß, der Hintergrund wird farbig. Diese Technik eignet sich auch für schwächere Schüler. Beim Schwarzlinien- bzw. Schwarzfigurenschnitt wird der Hintergrund entfernt, die Motive bleiben stehen und erscheinen beim Drucken farbig. 5

6 III. Bedrucken des Lampenschirmpapiers Für einen sauberen, ordentlichen Druck ist ganz wesentlich die Vorbereitung des Arbeitsplatzes. Die Gestaltung des Arbeitsplatzes richtet sich nach den Räumlichkeiten und dem vorhandenen Werkzeug. Hier zwei Möglichkeiten, die sich im Unterricht bewährt haben: Beispiel 1 Linolwalze Kunststoff- oder Glasplatte mit Farbe Linker Arbeitsplatz mit mehreren Schichten Zeitungspapier ausgelegt Druckstock Rechter Arbeitsplatz mit mehreren Schichten Zeitungspapier ausgelegt Der Schüler benötigt zwei Arbeitsplätze nebeneinander. Beide Plätze sind mit Zeitung ausgelegt. Der linke Platz muss für den Abdruck immer sauber sein, die verschmutzte Zeitung wird nach jedem Druck entfernt. Am rechten Arbeitsplatz liegen die Kunststoff- oder Glasplatte bzw. Plastikfolie mit der Druckfarbe, eine Farbwalze und der Druckstock. Hier wird der Druckstock eingefärbt und am linken Arbeitsplatz abgedruckt. Die verschmutzte Zeitungslage am linken Arbeitsplatz wird entfernt, am rechten Arbeitplatz wird wieder die Farbe aufgetragen. Beispiel 2 Bei der zweiten Art der Arbeitsplatzgestaltung benötigt der Schüler nur einen Arbeitsplatz mit Zeitungen zum Wechseln. Für den Farbauftrag gehen alle Schüler an einen von zwei oder drei vorbereiteten größeren Arbeitstischen. An jedem Arbeitstisch ist ein anderer Farbton für den Farbauftrag vorbereitet. Damit sich die Farbe nicht über die gesamte Arbeitsfläche verteilt, befindet sich die Glasplatte mit der Farbe in einem flachen Pappkarton. Der Schüler kommt mit seinem Druckstock auf einer Zeitungsunterlage zum großen Arbeitstisch, färbt seinen Druckstock ein, geht an seinen Arbeitplatz zum Abdrucken, säubert seinen Druckplatz, färbt seinen Druckstock am großen Arbeitsplatz wieder ein usw. Fazit: Beim ersten Beispiel entsteht weniger Unruhe in der Klasse und jeder Schüler kann seine Farbe ganz individuell wählen. Farbauftrag und Druck: Die Farbe auf die Plastikfolie geben und mit der Walze dünn verteilen. Die Walze einfärben und über den Druckstock rollen: einmal längs, einmal quer, sodass er gleichmäßig eingefärbt ist. Den Druckstock auf das Papier drücken. Das Papier mit dem Druckstock wenden und mit einem weichen Tuch darüber reiben. Das Papier vorsichtig abziehen und den Arbeitsgang wiederholen, d. h. die Motive direkt aneinanderdrucken. Danach das Werkzeug sofort mit Wasser reinigen. 6

7 Wichtig: Beim Bedrucken des Überzugpapiers für den Lampenschirm in Spitzform beachten, ob die Spitzen beider Seiten in der gleichen oder zur entgegengesetzten Richtung verlaufen sollen! RF RF RF Das Überzugspapier kann erst weiter verarbeitet werden, wenn es getrocknet ist. RF RF RF RF IV. Aufkleben des Lampenschirmpapiers auf Folie Das gestaltete Papier mit UHU Servietten- Technik Lack seidenmatt auf die Lampenschirmfolie kleben. Die Folie mithilfe eines Pinsels dünn mit Lack bestreichen, das Bezugspapier an der schmalen Kante genau anlegen und langsam auf der Folie abrollen. Das Papier dabei vorsichtig mit einem weichen Tuch von innen nach außen glatt streichen. Für das Abrollen empfiehlt sich Partnerarbeit! Nochmals die gesamte Fläche mit Lack einstreichen. Trocknen lassen. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von UHU Sprühkleber permanent transparent. Zum Aufsprühen des Klebers die Lampenschirmfolie in einen großen Pappkarton legen und den Kleber auf die Folie sprühen. Anschließend das bedruckte Papier sorgfältig auf die Folie legen. Das Papier lässt sich noch kurze Zeit auf der Folie zurechtschieben. Auch hier das Papier mit einem weichen Tuch glattstreichen. V. Anbringen der Lichterkette am Gitter und Zusammenbau des Lampenschirms Rundleuchte: Das Drahtgitter mit dem Seitenschneider auf die Größe von 19 x 35 cm zuschneiden. Die abstehenden Drahtenden mit den Zangen umbiegen und flachdrücken. Die Enden des rund gebogenen Gitters mit einer Kordel oder Schnur zusammennähen. Die Lichterkette im Gitter einhängen. Die bezogene Lampenschirmfolie im Kontaktklebeverfahren mit UHU Alleskleber kraft röhrenförmig zusammenkleben. Über das Drahtgitter stülpen. 7

8 Ovale Leuchte mit Spitzen: Das Drahtgitter mit dem Seitenschneider auf die Größe von 20 x 18 cm zuschneiden und die abstehenden Drahtenden mit der Rundzange umbiegen und mit der Flachzange flachdrücken. Die Lichterkette im fertigen Drahtgestell einhängen. Anschließend das Drahtgitter mit den beiden Lampenschirmteilen verbinden: Folie, Drahtgitter und Folie aufeinanderlegen. In der Lampenschirmfolie befinden sich bereits Löcher. Mit einer stumpfen, dicken Stickoder Webnadel zunächst von unten nach oben nähen. Dabei darauf achten, dass die Nadel durch alle drei Teile sticht. Die Kordel muss fest angezogen werden. Genauso auf dem Rückweg von oben nach unten. Dafür empfiehlt sich Partnerarbeit, einer näht die Teile zusammen, der zweite hält. Das Drahtgitter ist kürzer als die Lampenschirmfolie, dadurch wölbt sich der Lampenschirm beim Annähen der zweiten Seite automatisch nach außen. Die Enden der Kordel verknoten und mit Perlen verzieren. Einfacher elektrischer Stromkreis In diese Werkarbeit kann sehr gut der Bereich Einfacher elektrischer Stromkreis eingefügt werden. Wie intensiv der Bereich im Werkunterricht behandelt wird, hängt noch von verschiedenen Faktoren ab: Zusammenarbeit und Absprache mit dem Physik-Lehrer Vorhandene Arbeitsmittel Interesse der Schüler Die zur Verfügung stehende Zeit 8

9 Galerie Brigitte Wintergerst 2008 UHU GmbH & Co. KG, Bühl (Baden) und Elke Fox. Redaktion und Illustrationen: Elke Fox. Fotos: Seite 1 oben, Seite 7 unten Mitte, Seite 9: Elke Fox. Alle übrigen Fotos: Brigitte Wintergerst. 9