Wenn das Sehen nachlässt. Dr. med. Sonja Frimmel

Transkript

1 Wenn das Sehen nachlässt Dr. med. Sonja Frimmel

2 Inhalt 1. Die Katarakt der graue Star 2. Das Glaukom der grüne Star 3. Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) 4. Chronische Blepharitis und Sicca (trockene Augen)

3 Anatomie des Auges

4 Die Katarakt - der graue Star Dr. med. Sonja Frimmel

5 Katarakt Grauer Star Linse eines jungen Menschen Linse eines älteren Menschen 6 Presentation PD Dr. Christoph Title Presenter Kniestedt Name Date Subject Business Use Only

6 Katarakt Beschwerden langsames Fortschreiten mattes, verschleiertes, unscharfes Bild = Milchglas Kontraste und Farben nehmen ab Blendungserscheinungen (Sonne, Licht bei Dunkelheit) Änderung der Brille (zunehmende Kurzsichtigkeit) selten Doppelbilder (monokular) 7 Presentation PD Dr. Christoph Title Presenter Kniestedt Name Date Subject Business Use Only

7 Katarakt Klassifikation Ätiologie Am häufigsten altersbedingt Kongenital / juvenil Traumatisch Assoziiert mit intraokularen Erkrankungen z.b.: - Uveitis, Glaukom, Netzhautablösung Assoziiert mit Systemerkrankungen z.b. - Diabetes, Nierenerkrankungen, Hauterkrankungen 8 Presentation PD Dr. Christoph Title Presenter Kniestedt Name Date Subject Business Use Only

8 Katarakt Behandlung Phakoemulsifikation ist die Zerkleinerung des Linsenkerns mittels Ultraschall und die anschliessende Absaugung der Trümmer 9 Presentation PD Dr. Christoph Title Presenter Kniestedt Name Date Subject Business Use Only

9 Katarakt Behandlung Postoperativ: Prävention einer Infektion durch ein Breitspektrumantibiotikum lokal für 4-7 Tage 4x/Tag Entzündungskontrolle mittels lokalen Steroiden. Die Dauer der Therapie variiert zwischen 3-6 Wochen Einschränkungen nach der Operation Auge abgedeckt nur bis am anderen Tag Leitungswasserkontakt sollte für eine Woche vermieden werden Schwimmen sollte für 4 Wochen unterlassen werden

10 Katarakt Zusammenfassung den grauen Star bekommt jeder früher oder später häufigste Erblindungsursache weltweit häufigste Augenoperation weltweit bei uns kein Problem, kann jederzeit operiert werden der Patient entscheidet wann! 11 Presentation PD Dr. Christoph Title Kniestedt Presenter Name Date Subject Business Use Only

11 Das Glaukom - der grüne Star Dr. med. Sonja Frimmel

12 Glaukom der grüne Star Glaukom = zweithäufigste Ursache für Erblindung weltweit Ca. 2% der Schweizer Bevölkerung leiden an einem Glaukom 50% wissen nichts davon! Die Erkrankung verursacht unwiderrufliche Schäden am Auge Einmal verlorene Sehleistung kann NIE WIEDER hergestellt werden Frühzeitige Erkennung ist ausschlaggebend! Ab dem Alter von 40 Jahren: augenärztliche Kontrolle alle 3 Jahre!

13 Glaukom Pathogenese Der Augeninnendruck ist im Ergebnis das Verhältnis von Kammerwasserproduktion zu Kammerwasserabfluss 14 Presentation PD Dr. Christoph Title Kniestedt Presenter Name Date Subject Business Use Only

14 Glaukom Anatomie Wichtige anatomische Strukturen beim Glaukom sind: Sehnerv (1) Nervenfaserschicht (2) Presentation PD Dr. Christoph Title Kniestedt Presenter Name Date Subject Business Use Only

15 Glaukom Definition Normale Papille Chronische, progressiv verlaufende Erkrankung, ohne Schmerzen Verlust von Nervenfasern des Sehnerven Charakteristische Gesichtsfeldausfälle (Skotome) bis zur Erblindung des Auges Glaukomatöse Papille 16 Presentation PD Dr. Christoph Title Kniestedt Presenter Name Date Subject Business Use Only

16 Glaukom Diagnose Augeninnendruckmessung - Goldmanntonometrie 17 Presentation PD Dr. Christoph Title Kniestedt Presenter Name Date Subject Business Use Only

17 Glaukom Diagnose Perimetrie (Gesichtsfeldprüfung) Typische glaukomatöse Gesichtsfelddefekte, Untersuchung macht alltagsrelevante Einschränkungen nachvollziehbar 18 Presentation PD Dr. Christoph Title Kniestedt Presenter Name Date Subject Business Use Only

18 Glaukom Gesichtsfeldausfälle

19 Glaukom Gesichtsfeldausfälle

20 Glaukom Gesichtsfeldausfälle

21 Glaukom Optische Kohärenztomografie (OCT)

22 Glaukom Allgemeine Therapie Ziel der Glaukomtherapie: Sehfunktion des Patienten und die damit verbundene Lebensqualität zu erhalten fortgeschrittenes Glaukom und längerer Lebenserwartung -> intensive drucksenkende Therapie Glaukom-Augentropfen Post. Ciliary Artery Central artery 23 Presentation PD Dr. Christoph Title Kniestedt Presenter Name Date Subject Business Use Only

23 Glaukom Chirurgische Therapie Trabekulektomie Führt zu einer gedeckten Fistel zwischen der Vorderkammer und dem subkonjunktivalen Raum Es bildet sich in der Folge ein Filterkissen aus, das mehr oder minder gross ist Filterkissen Schnittlinie und Gewebeentfernung 24 Presentation PD Dr. Christoph Title Kniestedt Presenter Name Date Subject Business Use Only

24 Glaukom Epidemiologie einer der häufigsten Gründe für eine Erblindung in industrialisierten Ländern Prävalenz beträgt 0.4 % - 8.8% bei über 40-jährigen Dunkelhäutige Menschen haben höhere Prävalenz 25 Presentation PD Dr. Christoph Title Kniestedt Presenter Name Date Subject Business Use Only

25 Glaukom Zusammenfassung Ein Glaukom macht in der Regel trotz deutlicher Schäden oftmals lange keine Beschwerden -> Kontrolle regelmässig > 40 Jahre Die zentrale Sehschärfe ist lange Zeit nicht betroffen, da die Schäden im peripheren Gesichtsfeld als erstes auftreten und langsam (über Jahre) fortschreiten Die häufigste Therapie ist die lokal medikamentöse Augendruck- Senkung, welche täglich getropft werden muss und lebenslanger, regelmässiger Überwachung bedarf Chirurgische Massnahmen zur Augendruck-Senkung sind möglich, aber seltener 26 Presentation PD Dr. Christoph Title Kniestedt Presenter Name Date Subject Business Use Only

26 Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) Dr. med. Sonja Frimmel

27 AMD Epidemiologie häufigste Ursache für Sehbehinderung, nachlassende Lesefähigkeit und zentrale Erblindung im Alter in den Industrieländern Nahezu 30% der Personen älter als 75 Jahre sind von der altersbedingten Makuladegeneration betroffen 28 Presentation PD Dr. Christoph Title Kniestedt Presenter Name Date Subject Business Use Only

28 Anatomie des Auges Normalbefund

29 AMD Definition Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine Erkrankung der Netzhautmitte Drusen Atrophie 30 Presentation Title Presenter Name Date Subject Business Use Only

30 AMD Klassifikation Die AMD ist klassifiziert in zwei Kategorien: trocken, atroph neovaskulär (feucht) 31 Presentation Title Title Presenter Name Name Date Date Subject Business Use Use Only Only

31 AMD Klassifikation Fibrovaskuläre Narben finden sich im Endstadium 32 Presentation PD Dr. Christoph Title Kniestedt Presenter Name Date Subject Business Use Only

32 AMD Pathogenese Der zentrale Visusverlust bis hin zur Erblindung sind begründet durch den Untergang der Sehzellen (Zapfen und Stäbchen), ein Resultat der Degeneration des retinalen Pigmentepithels (RPE), mit Ablagerung von abnormem Material 33 Presentation Title Presenter Name Date Subject Business Use Only

33 AMD Optische Kohärenztomografie (OCT) 34 Presentation Title Presenter Name Date Subject Business Use Only

34 AMD Diagnose Prüfung der Sehschärfe Wichtigster Teil der Makulafunktion Prüfung des zentralen Gesichtsfeld mit dem Amsler-Netz (10 Grad Gesichtsfeldtest) Karte besteht aus einem 10-cm-Quadrat, das in kleinere 5-mm-Quadrate unterteilt ist Patient betrachtet nur mit einem Auge (anderes Auge abgedeckt, ev. Lesebrille) den Punkt in der Mitte Wellenförmige Linien, verschwommene Areale sind mögliche Hinweise für eine Makulopathie 35 Presentation Title Presenter Name Date Subject Business Use Only

35 AMD Beschwerden Folgende Symptome kommen bei der AMD vor: Verzerrtes Sehen (Linien werden krumm) = Metamorphopsien Verringerte Sehschärfe (Probleme beim Lesen) Zentraler Gesichtfeldausfall (Fleck in der Mitte des Blickfeldes) Verlust der Kontrastsensitivität 36 Presentation Title Presenter Name Date Subject Business Use Only

36 AMD Beschwerden Normal 37 Presentation Title Presenter Name Date Subject Business Use Only

37 AMD Beschwerden Frühes Krankheitsstadium 38 Presentation Title Presenter Name Date Subject Business Use Only

38 AMD Beschwerden Mittleres Krankheitsstadium 39 Presentation Title Presenter Name Date Subject Business Use Only

39 AMD Beschwerden Spätes Krankheitsstadium 40 Presentation Title Presenter Name Date Subject Business Use Only

40 AMD Therapie der trockenen Form Gesunde Ernährung mit Vitamin C und E - Zitrusfrüchte (Vitamin C) - Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl (Vitamin E) Lutein - In der Natur weit verbreitetes Xanthophyll welches auch in der Makula zu finden ist - Es gilt als Sonnenbrille des Auges - Protektiver, positiver Effekt auf die Sehleistung - Vorkommen: Spinat, Kohl Omega-3-Fettsäuren - Reduzieren das Risiko für eine neovaskuläre AMD 41 Presentation Title Presenter Name Date Subject Business Use Only

41 häufig AMD Therapie der feuchten Form Anti-Angiogenese- Medikamente intravitreal appliziert (wie z.b. Lucentis,Eylea ) selten Photodynamische Therapie mit Photosensibilisator Thermische Laser-Photokoagulation 42 Presentation Title Presenter Name Date Subject Business Use Only

42 AMD Zusammenfassung trockene Form am häufigsten, kann über Jahre stabil sein und nur sehr langsam fortschreiten feuchte Form selten, aber schnell voranschreitend, dafür aber Behandlung möglich, aber oft lebenslang gesunde Ernährung, nicht rauchen, viel Bewegung Sonnenbrille Bluthochdruck und Diabetes behandeln 43 Presentation PD Dr. Christoph Title Kniestedt Presenter Name Date Subject Business Use Only

43 Chronische Blepharitis und Sicca (trockene Augen) Dr. med. Sonja Frimmel

44 Trockene Augen Beschwerden Symptome: Fremdkörpergefühl Brennen, Beissen Druckgefühl Paradoxes Tränen Ermüdbarkeit Sehstörungen Beschwerden das ganze Jahr über Trockenes Auge beim Kontaktlinsenträger 45 Presentation PD Dr. Christoph Title Kniestedt Presenter Name Date Subject Business Use Only

45 Trockene Augen Anatomie Tränendrüse (1) Tränenpunkt (2) Tränensack Sack (3) Presentation PD Dr. Christoph Title Kniestedt Presenter Name Date Subject Business Use Only

46 Trockene Augen Funktion des Tränenfilms Verhinderung von Evaporation Lipidschicht ca. 0.1μm Erhalt eines feuchten Mediums für Epithelzellen von Hornhaut und Bindehaut Wässrige Schicht ca. 6-10μm Schmiermittel für die Lidbewegung Muzinschicht ca. 0.8μm Bildung und Erhalt einer optisch glatten Oberfläche Transportmedium für Metaboliten (Glucose, Sauerstoff für die Hornhaut, etc.), bakterizide Wirkung Bakterizide Aufgabe 47 Presentation PD Dr. Christoph Title Kniestedt Presenter Name Date Subject Business Use Only

47 Trockene Augen Klassifikation Verdunstung Öldefizit Kontaktlinsen Lidfunktionsstörung Oberflächenveränderung Umwelteinflüsse 48 Presentation PD Dr. Christoph Title Kniestedt Presenter Name Date Subject Business Use Only

48 Trockene Augen Risikofaktoren Höheres Alter (5% - 35% bei einem Alter über 50 Jahre) Weibliches Geschlecht, besonders postmenopausal Mangel an Omega-3 Fettsäuren Medikamente - Trizyklische Antidepressiva - Selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer - Diuretika - Betablocker - Systemische Chemotherapie 49 Presentation PD Dr. Christoph Title Kniestedt Presenter Name Date Subject Business Use Only

49 Trockene Augen Blepharitis (Lidrandentzündung) Befunde Verkrustete, gerötete, verdickte Lidkante und/oder verstopfte Ausführungsgänge der Talgdrüsen im Bereich der Lidkante 50 Presentation Dr. med. Sonja Title Frimmel, Presenter Name Date Subject Business Use Only

50 Trockene Augen Therapie Therapie Warme Kompressen Ausmassieren der Meibomdrüsen Reinigen der Lidkante Evtl antibiotische/kortisonhaltige Salbe Tränenersatzmittel 51 Presentation PD Dr. Christoph Title Kniestedt Presenter Name Date Subject Business Use Only

51 Trockene Augen Therapie Tränenersatz Niedrigvisköse Augentropfen Höhervisköse Augentropfen/Augensalbe und Gels Grundsätzlich eher konservierungsmittelfrei 52 Presentation PD Dr. Christoph Title Kniestedt Presenter Name Date Subject Business Use Only

52 Zusammenfassung Katarakt: allgemeine Abnahme der Farben und Kontraste mit vermehrter Blendung. Behandlung: Katarakt-Operation Glaukom: Verlust des peripheren Gesichtsfeldes. Behandlung: Augentropfen zur Senkung des Augendruckes, ggf. Operation AMD: Verlust des zentralen Gesichtsfeldes. Behandlung: gesundes Leben, ggf. Spritzen ins Auge Trockenes Auge: nerviges, aber harmloses Problem. Behandlung: warme Umschläge, befeuchtende Augentropfen 53 Presentation PD Dr. Christoph Title Kniestedt Presenter Name Date Subject Business Use Only

53 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!