GZ 2426/05 Hard, am Schifffahrtspolizeilicher Bericht und Tätigkeitsbericht 2004; Nationale Statistik der Seegendarmerie

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1 Gendarmerieposten Hard Außenstelle Bootsstation GZ 2426/5 Hard, am Schifffahrtspolizeilicher Bericht und Tätigkeitsbericht 24; Nationale Statistik der Seegendarmerie über das Unfallgeschehen, den Sturmwarn- und Rettungsdienst am Bodensee österreichischer Vollzugsbereich, sowie schifffahrtspolizeilicher Tätigkeitsbericht für das Jahr 24 Erläuterungen zur beiliegenden nationalen Statistik: Schiffsunfälle stagnierend, jedoch starker Anstieg der Schadenssumme Mehr Einsätze gegenüber dem Vorjahr (insbesondere während Starkwindwarnungen) Spektakulärer Schiffsunfall am östlichen Rheindamm unbefugter Gebrauch von mehreren Motorbooten mit hohem Sachschaden durch einen Minderjährigen 1 Badetoter Erfreuliche Erfolge: - keine tödlich Verletzten im Schiffsbetrieb DVR nahezu gleichbleibende Anzahl von Eigentumsdelikten A Hard, Hafenstraße 15, Tel: +43 ()59133/8134-1, Fax: +43 ()59133/ gp-v-hard-mbst@v.gendarmerie.gv.at - Internet:

2 1). Beurteilung der Saison 24: a). Pegel, Wind und Wetter Während im Jahre 23 noch vom Jahrhundertsommer gesprochen wurde, verhielt sich das Wetter in der Saison 24 im österreichischen Einsatzbereich sehr ausgeglichen. Es waren keine größeren Niederschlagsmengen oder längere Trockenperioden zu verzeichnen. Der Bodenseepegel lag im Durchschnitt der letzten Jahre, weshalb das vergangene Jahr betreffend Wasserstand keine Beeinträchtigung für die Schifffahrt darstellte. Auch was Starkwinde und Stürme anbelangt, lag das Jahr 24 im absoluten Durchschnitt. Es waren zum Glück keine Stürme zu beklagen, die außerordentlich große Schäden verursacht haben. Im Detail waren 82 Starkwind- bzw Sturmwarnungen zu verzeichnen. Das entspricht einem minus von 7,2 % gegenüber der Saison 23 (9). Dennoch musste die Seegendarmerie insgesamt 17mal während Starkwindoder Sturmwarnungen zu Einsätzen ausrücken und teilweise auch in Not befindliche Boote bergen bzw deren Insaßen vor Schaden bewahren. In diesem Bereich haben sich somit die Einsätze mehr als verdreifacht (Vorjahr 5). Anzahl der bei der Seegendarmerie eingelangten Warnungen - den OSTTEIL des Bodensees betreffend Gesamt Starkwind Sturm 12 Seite 2

3 Objektiv betrachtet musste jedoch festgestellt werden, dass häufiger als in vergangenen Jahren Starkwindwarnungen ausgelöst wurden, obwohl im Ostteil des Bodensees der Schwellwert von 6 Bft Windstärke zeitweise nicht erreicht wurde. Hier gilt es Verbesserungen zu erreichen, damit die Glaubwürdigkeit des Sturmwarndienstes für die Zukunft weiterhin erhalten bleibt. Quellen: Sturmwarnsystem Seegendarmerie b). Unfallgeschehen: Die Zahl der schifffahrtspolizeilich registrierten Unfälle blieb nahezu konstant (23 33 Unfälle, Unfälle). Jedoch war ein sprunghafter Anstieg in der Schadenshöhe festzustellen, der aber auf einen Totalschaden eines neuen Motorbootes und einen Brand in einem Fahrgastschiff zurückzuführen ist. Lag die Gesamtschadenssumme im Jahr 23 noch bei ca 62.7,--, stieg diese im Jahre 24 auf unglaubliche ,-- an. War noch im Jahr 23 kein einziger Schiffsunfall an der Schlüsselstelle der Neuen Rheinmündung zu verzeichnen, musste die Seegendarmerie in der vergangenen Saison doch wieder zu 4 Schiffsunfällen ausrücken, die sich an der Gefahrenstelle des Neuen Rheins ereigneten. Erwähnenswert dabei ist, dass sich Ende August ein spektakulärer Bootsunfall mit mehreren verletzten Personen zugetragen hat, nachdem der Schiffsführer ein neues Motorboot bei Dunkelheit gegen den rechten Rheindamm steuerte. Andere besondere Unfallhäufungspunkte konnten nicht festgestellt werden. Auffallend ist jedoch, dass sich immer mehr Schiffsführer nach Verursachung eines Unfalles mit Schadesfolge von der Unfallstelle entfernen ohne mit dem Geschädigten in Verbindung zu treten oder den Vorfall der Seegendarmerie zu melden. Dies traf in der abgelaufenen Saison auf insgesamt 6 Fälle zu. Bis auf einen Vorfall konnten aber alle Unfallflüchtigen, dank Mitteilungen von Zeugen, ausfindig gemacht und zur Anzeige gebracht werden. Seite 3

4 Nachdem in den vergangenen Jahren kein Badetoter zu verzeichnen war, ertrank im vergangenen Jahr, Anfang August, ein 24jähriger Mann bei der Überquerung des Wocherhafens in Bregenz. Weiters musste schon am Beginn der Schifffahrtssaison von der Besatzung der Seegendarmerie ein älterer Mann tot aus der Hafeneinfahrt des Bregenzer Sporthafens geborgen werden, nachdem dieser bei Nacht völlig unbemerkt von der Westmole in den See stürzte und ertrank. - hier ein Kurzauszug über das Unfallgeschehen: Der Schiffsführer eines schweizer Motorbootes, der offensichtlich mit der richtigen Bedienung seines Bootes überfordert war, rammte im Hafen Salzmann in Fußach mehrmals einen Anlegesteg und beschädigte diesen schwer. Nachfolgend verließ der Schiffsführer mit dem Boot den Hafen, ohne den Vorfall zu melden. Aufgrund von Zeugenaussagen konnte dieser Schiffsführer jedoch ausgeforscht und zur Anzeige gebracht werden. Eine vermutlich ebenfalls mit der Steuerung eines Motorbootes ungeübte Bootsführerin verursachte im Sporthafen Bregenz erheblichen Sachschaden, nachdem diese beim Verlassen eines Liegeplatzes in voller Rückwärtsfahrt andere im Hafen befindliche Boote touchierte, beschädigte und nachfolgend flüchtete. Auch diese Frau konnte ausgemittelt und zur Anzeige gebracht werden. Nach einer Kollision zweier Segelboote vor der Harder Hafeneinfahrt, flüchtete der unfallverursachende deutsche Segler ohne sich mit dem Geschädigten über die Schadensregulierung zu einigen in Richtung Deutschland, konnte jedoch in weitere Folge ebenfalls ausfindig gemacht und angezeigt werden. Ausgeforscht wurde auch die Führerin eines schweizer Motorbootes, nachdem sie bei eintretender Dämmerung im Fußacher Wetterwinkel das Boot durch ausreichend gekennzeichnete Trappnetze steuerte, diese erheblich Seite 4

5 beschädigte und anschließend flüchtete. Der zufällig hinzukommende Fischer konnte sich das Kennzeichen notieren, weshalb diese Bootsführerin ebenfalls angezeigt werden konnte. Sämtliche mitteleuropäischen Medien berichteten über einen nicht alltäglichen Schiffsunfall, der sich im Anschluss an das Feuerwerk beim Bregenzer Stadtfest am rechten Rheindamm zugetragen hat. Ein neues und überfülltes Motorboot (14 anstatt der zugelassenen 8 Personen waren an Bord) steuerte nach Besuch des Bregenzer Stadtfestes bei Dunkelheit den rechten Rheindamm an, wobei der deutsche Schiffsführer für die vorherrschenden Sichtverhältnisse eine viel zu hohe Geschwindigkeit wählte. In weiterer Folge prallte dieses Boot gegen den Damm und schlitterte auf die Dammkrone, wo das erheblich beschädigte Boot liegen blieb. Aufgrund des Unfalles wurden insgesamt 9 Personen, 4 davon zum Teil schwer, verletzt. Vermutlich wegen eines technischen Defektes geriet am späten Abend nach einer Ausflugsfahrt beim abgestellten ÖBB-Motorboot Montafon der Steuerbordmotor in Brand, wodurch die Inneneinrichtung stark beschädigt wurde. Der Brand konnte durch die hinzugezogene Feuerwehr rasch gelöscht werden. Ein Bediensteter der ÖBB-Schifffahrt erlitt beim Versuch den Brand mittels Feuerlöscher zu bekämpfen eine leichte Rauchgasvergiftung. Quellen: DV, Einsatzstatistik c). Schifffahrtspolizeiliche Übertretungen: Im Rahmen der durchgeführten Kontrollen (ua 1 internationale Schwerpunktaktion) wurde wiederum auf den vorschriftsmäßigen Zustand der Wasserfahrzeuge, Lichterführung, Vorhandensein von genügenden und vorschriftsmäßigen Rettungsmitteln und auf die Einhaltung der naturschutzrechtlichen Bestimmungen geachtet. Als Kontrollschwerpunkt wurde die Überprüfung von gültigen Bootszulassungen herangezogen. Seite 5

6 Die Anzahl der festgestellten Beanstandungen stieg um 41 auf 27 Beanstandungen (Vorjahr 166). Ein Großteil dieser Steigerung von Verwaltungsübertretungen ist sicherlich auf die verstärkte Überprüfung von Bootszulassungen zurückzuführen. Erfreulich ist jedoch, dass die Ausrüstungsmoral, insbesondere von Rettungsmitteln, bei den Bootseignern immer mehr zunimmt. 116 Anzeigen 79 Organmandate 12 angeordnete Nachkontrollen Quellen: AVNT/PAD, OM-Verrechnung 2). Einsatzgeschehen: a). Aufschlüsselung: Sturmwarnfahrten Veranstaltungsüberw. Unfälle Seenoteinsätze Gewässerschutzeinsätze 47 Sonstige Gesamteinsätze (ohne Gerichts- und Verwaltungstatbestände,...) Seite 6

7 b). 1-Jahres-Übersicht: Quellen: Dienstberichte, Einsatzverzeichnis, TN Erfassung: Unfälle, Seenoteinsätze, Sturmwarnfahrten, Veranstaltungsüberwachungen 3). Kriminalpolizeiliche Entwicklung: Nachdem im letztjährigen Bericht von einer sinkenden Tendenz im Bereich der Bootseigentumskriminalität berichtet werden konnte, ist nun anzuführen, dass sich die internationale Bandenkriminalität, vor allem aus den ehemaligen Ostblockländern, auch an den Bodensee ausgeweitet hat. So mussten im abgelaufen Jahr eine Vielzahl von Diebstählen von Außenbordmotoren, in Österreich 4 Fälle, rund um den Bodensee verzeichnet werden. Die Täter schlugen in den Sommermonaten über mehrere Nächte hinweg beinahe zeitgleich in mehreren Hafenanlagen zu. Sie durchtrennten mit mitgebrachten Bolzenschneidern die Gas- und Steuerungskabel der Außenbordmotoren und stahlen diese. Erste Erhebungen und Feststellungen durch die Kollegen der Wasserschutzpolizei in Konstanz schließen darauf zurück, dass die Täter vom Ostseebereich (Polen) stammen dürften. Seite 7

8 Eine zeitlang beschäftigt hat die Beamten der Seegendarmerie die Gewandtheit eines Minderjährigen, der vermutlich aus Langeweile oder Neugierde mehrere in Hard vertäute Motorboote unbefugt in Betrieb genommen hat und diese auch teilweise auf den offenen See hinaussteuerte. An einem wertvollen, restaurierten Motorboot (2 Innenbordmotoren mit je 36 PS!! Leistung) verursachte der Bursche jedoch erheblichen Schaden, nachdem es während seiner Spritztour mehrfach zu Grundberührungen gekommen war und die Antriebsanlage stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Auffallend war, dass Boote immer mehr von hauptsächlich Unstandslosen als Übernachtungsmöglichkeit missbraucht werden und dabei auch im Boot befindliche Gegenstände mitgenommen und Getränke konsumiert werden. Hier gilt es hinkünftig weitere Schäden durch vermehrte Nacht- und Hafenpatrouillen hintanzustellen. Quellen: Kriminalstatistik 4. Zollrechtliche Belange Mit völlig neuen Aufgaben hatte es die Seegendarmerie mit Beginn des 1. Mai 24 zu tun, nachdem die ehemaligen Zollwache aufgelöst und deren Agenden teilweise zum Innenministerium wechselten. So mussten erstmals durch Beamte der Seegendarmerie von der Schweiz eingeführte Boote verzollt und auch Zollkontrollen an Fahrgastschiffen vorgenommen werden. Diese Aufgaben wurden vorwiegend von ehemaligen Mitarbeitern der Zollwache, die ins Innenministerium überstellt und zur Verstärkung während der Saison 24 der Seegendarmerie dienstzugeteilt waren, durchgeführt. Da diese Angelegenheiten in der abgelaufenen Saison zum ersten Mal von der Seegendarmerie wahrgenommen wurden, liegen noch keine Vergleichswerte vor. Diese werden aber sicherlich im nächsten Jahresbericht verlautbart werden. Der Seedienststellenleiter: gez HORB, GrInsp Seite 8

9 Gendarmerieposten-Aussenstelle Hard/Seedienst Nationale polizeiliche Statistik Bodensee Schiffsunfälle Tote Verletzte Seenotfälle Bergungen Gerettete Sturmwarnfahrten Auszug aus der Statistik der GPASt Hard/Seedienst im Vergleich 2/1/2/3/4

10 STATISTIK der ÖSTERREICHISCHEN SEEGENDARMERIE über das UNFALLGESCHEHEN, den STURMWARN- und RETTUNGSDIENST - BODENSEE UNFÄLLE UNFÄLLE INSGESAMT 1 a) Schiffsunfälle TOTAL VERLETZTE TOTE Berichtsjahr 29 Vorjahr 33 Berichtsjahr 1 Vorjahr 4 Berichtsjahr 2 Vorjahr UNFALLBETEILIGTE ohne GS MB SB RB SU SK SW and. UNFALLART GS MB SB RB SU SK SW sons Gewerbl. Schifffahrt 1 1 Sinken Motorboot Leckage 3 Segelboot Kollision Ruderboot Stranden 2 3 Surfer Kentern 1 1 Ski Brand/Explosion 1 Sonstige/ubk 2 1 Sonstige UNFALLORT ohne GS MB SB RB SU SK SW and. UNFALLURSACHEN GS MB SB RB SU SK SW sons Hafen Nichtbeacht.Fahrregeln 4 Uferzone 1 Mangelnde Sorgfalt offener See Techn.Mängel/Ausrüst Alter Rhein Sturm/Seegang 4 6 Neuer Rhein 1 3 Alkohol Bregenzer Ache Fußach Rinne/Bucht 5 1 Ermüdung Sonstiges Sonstige HÖHE DES SACHSCHADENS: Berichtsjahr: ca ,-- Vorjahr: ca 62.7,-- 1 b) Sonstige Unfälle 1 - Unfälle im Tauchbereich 2 - Unfälle im Badebereich 3 - sonstige Unfälle TOTAL VERLETZTE TOTE Berichtsjahr Vorjahr Berichtsjahr Vorjahr Berichtsjahr Vorjahr HÖHE DES SACHSCHADENS: Berichtsjahr:,-- Vorjahr:,-- 2. STURMWARN- und SEENOTRETTUNGSDIENST 2.1 Bootseinsätze im Sturmwarndienst 2.2 Einsätze im Seenotfall 2.3 gerettete Personen Berichtsjahr * 2* 15* Vorjahr 3. BERGUNGEN Berichtsjahr Vorjahr 3.1 Geborgene Boote 3.2 Sonstige geborgene Gegenstände 3.3 Leichenbergungen 3.4 Vermisste Personen 21*/2** 16*/9** AUFSCHLÜSSELUNG DER GERETTETEN PERSONEN AUFSCHLÜSSELUNG DER GEBORGENEN WASSERFAHRZEUGE GS MB SB RB SK SU SW und andere GS MB SB RB SU andere Legende: GS = Gewerbl. Schiff SW = Schwimmer SK = Wasserski MB = Motorboot SB = Segelboot RB = Ruderboot SU = Surfer *= Seegendarmerie **= Über Gend.Auftrag (Gend+ÖWR+Feuerw.) Hard, am Der Dienststellenleiter: HORB, GrInsp

11 Bezirksgendarmeriekommando Bregenz GZ 2426/5 Bregenz, am 13. Jänner 25 Statistik Seedienst Presseaussendung Internationale Unfallstatistik für den Bodensee 24 Keine wesentlichen Veränderungen bei den Unfallzahlen Zahl der Unfalltoten und verletzten konstant hoch Hohe Sachschadenssumme Dies ergab die Auswertung der Unfallstatistik des Jahres 24 durch die Leiter der See-, Schifffahrts- und Wasserschutzpolizeien der Anliegerstaaten am Bodensee, die am in Friedrichshafen, Deutschland, tagten. Das Jahr 24 war laut Feststellung der Wetterdienste im Mehrjahresvergleich zu trocken und deutlich (,8 Grad Celsius) wärmer. Dies zur Freude von Tourismus und Wassersport, was sich dort auch in Besuchs- und Nutzungszahlen niederschlug. Der Seespiegel war im Vergleich zum Vorjahr höher, erreichte aber nicht den Durchschnittswert des Mehrjahresvergleichs. In den Monaten Juni und Juli erreichte der Pegel gerade mal die 4-Meter Marke (Höchststand am 14.7: 4,2 m). Trotzdem konnte die Berufs- und Sportschifffahrt ohne wesentliche Einschränkungen stattfinden, weshalb man durchaus von einer normal verlaufenen Saison sprechen kann. Dies trifft auch, mit Ausnahme des 17. Juli, für die Wind- und Sturmentwicklung zu. An diesem Tag brach über die Friedrichshafener Bucht urplötzlich ein Sturm mit Windstärke 11 herein, der mehrere Boote in Seenot und die Verantwortlichen des Seehasenfestes in Friedrichshafen ins Grübeln brachte. Auf der 536 qkm großen Seefläche ereigneten sich 178 Unfälle mit 13 Toten und 42 Verletzten. In diesen Zahlen spiegelt sich fast identisch das Vorjahr wieder. Es ist lediglich ein leichter Anstieg bei den Gesamtunfallzahlen (+ 7), ein leichter Rückgang bei den Verletzten (- 3) sowie eine unveränderte Situation bei den Unfalltoten feststellbar. Verändert hat sich im Vergleich zum Vorjahr jedoch die Unfallhäufigkeit in den Anliegerstaaten. War in Baden-Württemberg im Jahre 23 noch ein deutlicher Rückgang der Gesamtunfallzahlen feststellbar, so hat sich diese Entwicklung im Jahre 24 nahezu mit dem gleichen Wert umgekehrt (+ 2 Unfälle). Einen Unfallrückgang meldet Bayern (- 5), Österreich (- 4) und der Kanton Thurgau (- 9). Zugenommen haben auch die Unfälle auf dem Hochrhein zwischen Stein am Rhein und Schaffhausen (+ 3). DVR

12 Gesamtunfallzahlen (Schifffahrt, Tauch- und Badebereich, Sonstige) Unverändert ist die Zahl der 13 Unfalltoten, wobei lediglich ein Unfall auf das Konto der Schifffahrt geht. Acht Personen kamen beim Baden ums Leben, zwei wurden verletzt geborgen. Drei Taucher überlebten ihren Tauchgang im Überlinger See, bzw. Untersee nicht. Vier Taucher erlitten teilweise lebensgefährliche Verletzungen und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Eine Person stürzte im Sportboothafen Bregenz alkoholisiert ins Wasser und ertrank. Verletzte/Tote Verletzte Tote Die tödlichen Unfälle ereigneten sich in Baden-Württemberg (8), Thurgau (3) und Vorarlberg (2). Die Schifffahrt ist mit 154 Unfällen (86,5 %), einem Toten und 32 Verletzten an der Gesamtzahl der Unfälle beteiligt. Seite 2 von 4

13 Unfallzahlen (Schifffahrt) Der tödliche Schiffsunfall ereignete sich im Monat August vor Langenargen. Ein 69jähriger, allein segelnder Mann, ist vermutlich aufgrund seiner Diabeteserkrankung während des Segelns ohnmächtig über Bord gegangen. Sein Boot lief führungslos in der Flachwasserzone vor der Schussenmündung auf Grund. Er konnte nach einer Suchaktion nur noch tot geborgen werden. Nachdem das Jahr 23 ohne tödliche Tauchunfälle verlief, mussten im Berichtsjahr drei tödlich verlaufende Tauchgänge registriert werden. Einer dieser Unfälle ereignete sich innerhalb der Tauchverbotszone am Teufelstisch im Überlinger See. Ohne behördliche Genehmigung wollten zwei erfahrene Taucher nachts bis zu einer Tiefe von 5 Metern abtauchen. Dem jüngeren der beiden Taucher, einem 35jährigen Tauchlehrer, wurde es zu Beginn des Tauchgangs schlecht, wobei er unkontrolliert bis auf den Seegrund in ca. 9 Metern absackte. Der Mittaucher verlor ihn aus den Augen und konnte nur noch die Rettungskräfte alarmieren, die den Toten erst nach mehreren Tagen der Suche lokalisieren und bergen konnten. Ein weiterer Taucher kam vor dem Hafen Meersburg aufgrund eines Dekompressionsunfalles ums Leben. In 6 Meter Wassertiefe bekam er gesundheitliche Probleme und leitete einen Notaufstieg ein. Der Notarzt konnte nach erfolgloser Reanimation nur noch den Tod feststellen. Der dritte tödlich verlaufene Tauchunfall ereignete sich im Untersee, vor dem thurgauischen Ufer. Unfallbeteiligung Motorboote/Segelboote Gesamt MB 33% SB 48% Seite 3 von 4

14 An den Schiffsunfällen sind die Motorboote mit 33%, die Segelboote mit 48% beteiligt. Hier gab es eine deutliche Verschiebung der Unfallanteile zu Gunsten der Motorboote, die im Jahr zuvor noch mit 43% die Mehrzahl der Unfallverursacher stellten. Unfallort und -ursache Hafen/Uferzone offener See Mang. Sorgfalt Techn. Mängel Sturm/Seegang MB SB Nach wie vor ereignen sich in den Häfen und der Uferzone die meisten Unfälle, wobei Segelboote häufiger beteiligt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Unfälle dort aber deutlich zurückgegangen (- 41 %). Stark angestiegen sind die Unfälle mit Segelboot im Sturm und bei Seegang (+ 28 %). Unfallart Brand/Explos. Kollision Stranden Kentern MB SB Halbiert hat sich die Zahl der Bootsbrände, an denen ausschließlich Motorboote beteiligt waren. Deutlich zugenommen hat die Zahl der Kenterungen bei den Segelbooten (Vorjahr: 1 Unfall). Die Schadenssumme aller Unfälle hat sich um ein Fünffaches von auf knapp 2 Millionen Euro erhöht. Wesentliche Ursache für diesen Anstieg ist ein Totalschaden eines hochwertigen Motorbootes anlässlich des Seehasenfestes vor Friedrichshafen. Die Einsätze im Sturmwarndienst haben sich im Berichtsjahr weiter und zwar auf 368 verringert (Vorjahr: 472). Leicht gestiegen sind die reinen Rettungseinsätze mit 343 (Vorjahr: 33). Zurückgegangen ist die Zahl der geborgenen Boote auf 211 (Vorjahr: 247). Der Bezirksgendarmeriekommandant: gez R O S I N G E R, Obstlt Seite 4 von 4 A-69 Bregenz, Bahnhofstrasse 51, TelNr.: +43 ()59133/812 35; Fax: +43 ()59133/ BGK-V-Bregenz@v.gendarmerie.gv.at - Internet:

15 GEMEINSAME POLIZEILICHE STATISTIK ÜBER DAS UNFALLGESCHEHEN, DEN STURMWARN- UND RETTUNGSDIENST DER ANLIEGERSTAATENJanuar bis November BODENSEE, UNTERSEE UND RHEIN 24 UNFÄLLE Total Verletzte Tote UNFÄLLE INSGESAMT 1. Schiffsunfälle Berichtsjahr Vorjahr Berichtsjah Vorjahr Berichtsjah Vorjahr UNFALL- BETEILIGTE ohne GS MB SB RB SU SK SW and. UNFALLART GS MB SB RB SU SK SW Sonst. GS Sinken 7 2 Motorboot Leckage 5 Segelboot Kollision Ruderboot 1 4 Stranden Surfer Kentern Ski Brand/Explosion 5 Sonstige Sonstige UNFALL- GS MB SB RB SU SK SW Sonst. UNFALL- GS MB SB RB SU SK SW Sonst. ORT URSACHEN Hafen Nichtbeacht. Fahrreg 7 5 Uferzone Mangelnde Sorgfalt offener See Techn. Mängel/Ausr Alter Rhein 3 1 Sturm/Seegang Seerhein Alkohol Hochrhein Ermüdung Neue Rheinmündung 1 3 Sonstiges Sonstige HÖHE DES SACHSCHADENS Berichtsjahr: Vorjahr: Sonstige Unfälle 2.1 Unfälle im Tauchbereich 2.2 Unfälle im Badebereich 2.3 Sonstige Unfälle Total Verletzte Tote Berichtsjahr Vorjahr Berichtsjah Vorjahr Berichtsjah Vorjahr HÖHE DES SACHSCHADENS Berichtsjahr: 4 Vorjahr: 3. Sturmwarn- und See- Berichtsjah Vorjahr 4. Bergungen Berichtsjah Vorjahr notrettungsdienst 3.1 Bootseinsätze im Sturmwarndienst Geborgene Boote Einsätze im Seenotfall Sonstige geborgene Gegenstände gerettete Personen Leichenbergungen 4.4 Vermißte Personen AUFSCHLÜSSELUNG DER GERETTETEN PERSONEN AUFSCHLÜSSELUNG DER GEBORGENEN WASSERFAHRZEUGE GS MB SB RB SK SU SW und andere GS MB SB RB SU andere * GS = Gewerbl. Schiff MB = Motorboot RB = Ruderboot SK = Ski SW = Schwimmer SB = Segelboot SU = Surfer WSPI Bodensee/