Regierungsrat des Kantons Schwyz

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1 Regierungsrat des Kantons Schwyz Beschluss Nr. 676/2009 Schwyz, 23. Juni 2009 / bz Berufsbildungszentrum Pfäffikon; Verpflichtungskredit für die Sanierung und räumliche Neukonzeption am Standort Schützenstrasse Bericht und Vorlage an den Kantonsrat 1. Übersicht Das Berufsbildungszentrum Pfäffikon (BBZP) nutzt das Schulhaus Römerrain (ehemals landwirtschaftliche Schule) und das Schulhaus Schützenstrasse (ehemals gewerblich-industrielle Berufsschule). An beiden Schulgebäuden ist in unterschiedlichem Masse Instandsetzungs- und Instandhaltungsbedarf ausgewiesen. Die räumlichen Änderungen werden notwendig, weil mit der neuen Regelung der Berufsbildung, der Integration der Brückenangebote (Berufsvorbereitungsschule, Berufseinführungsjahr und Werkjahr) in das Berufsbildungszentrum und der geänderten Berufszuordnung auf die beiden Bildungszentren Goldau und Pfäffikon neue Raumbedürfnisse entstanden sind. Diese Raumbedürfnisse können nicht mehr mit dem bestehenden Raumangebot abgedeckt werden. Die Umbauarbeiten am Standort Schützenstrasse umfassen hauptsächlich die Sanierung und räumliche Neukonzeption sowie die Erneuerung der Haustechnik des Altbautraktes von Als Ersatz der bestehenden, zu kleinen Liftanlage wird im Innenhof ein technischer Anbau mit einer behindertengerechten Liftanlage, die auch die Zwischengeschosse erschliesst, realisiert. Im Neubautrakt von 1988 werden hauptsächlich die grossen Fensterflächen saniert. Mit dem Einbau einer grösseren Liftanlage für die Werkstätten und das Lager in den beiden Untergeschossen wird das Befördern der Ware mit Paletten ermöglicht. Der dafür benötigte Verpflichtungskredit beträgt Fr inklusive 7.6% MWST. 2. Ausgangslage Am Standort Schützenstrasse befinden sich die Schulräume im Altbautrakt von 1968 und die Räume für die überbetrieblichen Kurse im Erweiterungsbau von Für beide Gebäudetrakte wurden seit der Erstellung noch nie umfassende Unterhalts- und Instandsetzungsmassnahmen getätigt, sondern nur einzelne Räume den sich ändernden Betriebs- und Lehrbedingungen ange-

2 passt. Nach einer Gebrauchsdauer von 40 Jahren beim Altbautrakt (1968) und von über 20 Jahren beim Erweiterungstrakt (1988) ist eine Erneuerung (Unterhaltszyklus) geboten. Insbesondere bauliche und konstruktive Mängel an den Fassaden und Dächern des Altbautraktes führten bereits zu einzelnen Schäden. Nebst dem anstehenden Sanierungsbedarf werden auch Raumänderungen (Neukonzeption) no t- wendig, um den Raumbedarf für die neue Schulortzuteilung der Berufe sicherzustellen. Durch die anstehende Erneuerung und die gleichzeitige Neukonzeption können Synergien im Baubereich genutzt und ein Resultat erreicht werden, das in schulischer wie in räumlicher Hinsicht einem zeitgemässen Stand entspricht. 3. Projektzielsetzung am Standort Schützenstrasse Die Raumbedürfnisse und der technische Sanierungsbedarf sind nachfolgend aufgezeigt: 3.1 Raumbedürfnisse Das Schulhaus Schützenstrasse des BBZP wird vor allem für die Grundbildung und die Berufsmaturität genutzt. In der beruflichen Grundbildung werden folgende Berufe unterrichtet: Fachmann / Fachfrau Betriebsunterhalt 3 Jahre je 2 Klassen Tendenz gleich bleibend Fachangestellte Gesundheit 3 Jahre je 2 Klassen Tendenz steigend Heizungsinstallateur (in) 3 Jahre je 1 Klasse Tendenz gleich bleibend Metallbauer (in) 4 Jahre je 2 Klassen Tendenz gleich bleibend Polymechaniker (in) / Konstrukteur (in) 4 Jahre je 2-3Klassen Tendenz sinkend Produktionsmechaniker (in) 3 Jahre je 1 Klasse neu ab 2010 Schreiner (in) 4 Jahre je 2 Klassen auslaufend ab 2010 Sanitärinstallateur (in) 3 Jahre je 2-3 Klassen Tendenz gleich bleibend Spengler (in) 3 Jahre je 1 Klasse Tendenz gleich bleibend Haustechnikpraktiker (EBA) 2 Jahre je 1 Klasse Tendenz gleich bleibend Damit werden im Schulhaus Schützenstrasse pro Schuljahr zirka Klassen unterrichtet. Für den Unterricht stehen Klassenzimmer für Allgemeinbildung, speziell eingerichtete Berufskundezimmer sowie insgesamt vier EDV-Schulzimmer zur Verfügung. Es fehlt derzeit ein naturkundliches Zimmer. Im ganzen Schulhaus gibt es keine Gruppenräume. Am BBZP wird die Berufsmatura im Vollzeitmodell (ein Schuljahr à fünf Tage Unterricht pro Woche) in den beiden Richtungen technische Berufsmaturität und gesundheitliche und soziale Berufsmaturität geführt. Die Nachfrage ist in den letzten Jahren stark gestiegen, sodass ab Schuljahr 2009/2010 insgesamt vier Klassen geführt werden müssen. Zurzeit stehen im Schulhaus Schützenstrasse nur zwei Zimmer zur Verfügung, ein Klassenzimmer wird durch die KSA Pfäffikon (wo ein Teil des Unterrichts stattfindet) zur Verfügung gestellt und eine Klasse benötigt jeweils ein freies Zimmer. Im Weiteren sind im Schulhaus Schützenstrasse die überbetrieblichen Kurswerkstätten der Polymechaniker (swissmechanic), der Haustechnik (swisstec) und der Metallbauer (Metallunion) - 2 -

3 untergebracht. Bedingt durch die neuen Bildungsverordnungen besteht vor allem bei den Kurslokalen der Haustechnik und der Metallbauer zusätzlicher Raumbedarf. Dieser entfällt teilweise infolge des bevorstehenden Wegzugs der Schreiner nach Goldau (BBZG). Durch die interne Neuorganisation dieser Kurswerkstätten kann der Betrieb der Werkräume und der Schulräume organisatorisch so getrennt werden, dass die gegenseitigen Störungen minimiert werden. 3.2 Sanierung der Gebäude Die Schulanlage Schützenstrasse mit zugehörigem Abwarthaus wurde 1968 erstellt und 1988 um einen Schultrakt erweitert. Beide Schultrakte wurden seit der Erstellung weder umfassend erneuert noch saniert. Der Unterhalt wurde auf das Notwendigste beschränkt. Nach einer Gebrauchsdauer von 40 Jahren sind die Sanierung der Betonfassaden, der Fensterersatz und die Instandstellung der Dächer beim Gebäudetrakt 1968 unumgänglich. In beiden Schultrakten sind die Oberflächen wie Wände, Decken und Böden in unterschiedlichem Mass abgenutzt und zu erne u- ern. Ein Teilersatz von Böden und Deckenverkleidungen wird zudem infolge der Raumänderungen notwendig. Die behindertengerechte Erschliessung aller Räume der Schulanlage ist heute nicht gewährleistet; der Hauptzugang und die südlich gelegenen Schulräume sind nur über Treppen erreichbar. Die behindertengerechte Erschliessung wird durch die vorgeschlagene Sanierung und räumliche Neukonzeption gewährleistet. Der Erweiterungsbau 1988 weist im Grossen und Ganzen einen guten Baustandard auf. Durch den Ersatz der Fenster und mit einer Dämmung der Kellerdecke lässt sich dieser zusätzlich verbessern. Dabei könnte gemäss Berechnungsgrundlage eine Energieverbrauchsreduktion um zirka 53% resultieren. Eine Sanierung des Altbaus ist aus energetischer Sicht empfehlenswert. Mit dem Ersatz der Ölheizung durch eine Holzschnitzelfeuerung, mit zusätzlicher Dämmung auf dem Dach, an der Kellerdecke und mit dem Ersatz der Fenster kann der Minergie-Standard (2008) erreicht werden. Dabei könnte gemäss Berechnungsgrundlage eine Energieverbrauchsreduktion um zirka 64% erzielt werden. Insgesamt darf eine jährliche Einsparung von zirka Fr erwartet werden. 3.3 Sanierung der Gebäudetechnik Die Ölheizung im Altbau 1968 muss altersbedingt ersetzt werden. Sie weist einen schlechten Wirkungsgrad auf, ist überdimensioniert und somit unwirtschaftlich im Betrieb. Die Heizkörper sind ohne Thermostatenventile ausgerüstet, was hohe Heizkosten infolge Überhitzung der Räume verursacht. Im Erweiterungsbau muss altersbedingt die Steuerung und Regelung ausgetauscht werden. Die Heizzentrale im Schultrakt 1968 erzeugt die Wärmeenergie für den Erweiterungsbau 1988, die Dreifachturnhalle und das Abwarthaus. Mit einer Holzschnitzelheizung in der Schulanlage Steg der Gemeinde Freienbach kann im Wärmeverbund eine vorteilhafte Lösung realisiert werden. Von der Gemeinde Freienbach wird die Nutzung und der Ausbau der bestehenden Heizanlage begrüsst, die technische Machbarkeit ist geprüft. Planung, Realisierung und Unterhalt der Heizzentrale Steg fallen in die Zuständigkeit der Gemeinde, Erstellung und Unterhalt der Fernwärmeleitung ab Heizzentrale gehen zulasten des Kantons. Die Investitionskosten für den Ausbau der Energiezentrale Steg werden über den Energiebezugspreis abgegolten. Die Realisierung des Wärmeverbundes mit der Schulanlage Steg macht Raumerweiterungen und Zufahrten für eine Holzschnitzelheizungsinstallation am Standort Schützenstrasse überflüssig. Zudem können die nicht mehr für Öltanks benutzten Räume als Materialräume genutzt werden

4 Die Armaturen der Wasserverteilung im Gebäude sind teilweise nicht mehr bedienbar. Die WC- Anlagen sind veraltet, abgenutzt und unhygienisch. Die Armaturen und Apparate in den WC- Räumen entsprechen nicht mehr den heutigen Ansprüchen. Mit dem Einbau einer kontrollierten Lüftung im Altbau wird ein angenehmes Raumklima erreicht. In Schulräumen ist diese sehr zu empfehlen, da der Luftwechsel gewährleistet ist. Die Elektroverteilung im Altbau 1968 ist zwar noch funktionstüchtig, hat aber ihre Lebensdauer von 40 Jahren erreicht und ist nicht mehr zeit- und vorschriftsgemäss. Generell muss die Anzahl der Anschlüsse erhöht und der aktuelle Sicherheitsstandard erreicht werden. Die Schalter und Steckdosen müssen ersetzt werden. Die heutige Verkabelung der EDV ist zu wenig flexibel für den Nutzer und muss daher ganz ersetzt werden. 4. Finanzielle Auswirkungen 4.1 Kostenvoranschlag +/- 10% (inklusive MWST; Preisbasis 1. April 2008; Region Innerschweiz Baukostenindex mit Punkten, Basis April 2005 = 100%) Die Ermittlung des Kostenvoranschlages für die Umnutzung basiert zu 100% auf einer Berechnung über Flächen sowie Erfahrungszahlen. Die Kosten für die Sanierung und räumliche Neukonzeption belaufen sich auf total Fr inklusive 7.6% MWST. Kostenzusammenstellung nach BKP 2-stellig: 1 Vorbereitungsarbeiten Fr Bestandesaufnahmen Fr Räumungen, Terrainvorbereitung Fr Gemeinsame Baustelleneinrichtung Fr Gebäude Fr Baugrube Fr Rohbau 1 Fr Rohbau 2 Fr Elektroanlagen Fr HLK Fr Sanitär Fr Transportanlagen Fr Ausbau 1 Fr Ausbau 2 Fr Honorare Fr Betriebseinrichtungen Fr Elektroanlagen Fr Transportanlagen Fr Umgebung Fr

5 40 Terraingestaltung Fr Roh- und Ausbauarbeiten Fr Gartenanlagen Fr Installationen Fr Erschliessung durch Leitungen Fr Honorare Landschaftsarchitekt Fr Baunebenkosten und Übergangskonten Fr Bewilligungen, Gebühren Fr Vervielfältigungen, Muster Fr Versicherungen Fr Übrige Baunebenkosten Fr Rückstellungen und Reserven Fr Ausstattung Fr Möbel Fr Gesamtkosten BKP 1-9 inklusive MWST Fr Von den im Kostenvoranschlag aufgeführten Leistungen wurden nachfolgende, für die Erstellung des vorliegenden Beschlusses notwendigen Planungsleistungen bereits erbracht: - BKP 291 Architekt (Phase I, Bauprojekt mit KV): Fr BKP 292 Bauingenieur (Phase I, Bauprojekt mit KV): Fr BKP 293 Elektroingenieur (Phase I, Bauprojekt mit KV): Fr BKP 294 HLKK-Ingenieur (Phase I, Bauprojekt mit KV): Fr BKP 295 Sanitäringenieur (Phase I, Bauprojekt mit KV): Fr BKP 296 Bauphysiker (Phase I, Bauprojekt mit KV): Fr BKP 296 Fassadenplaner (Phase I, Bauprojekt mit KV): Fr Total Fr Finanzierung Das vorliegende Projekt ist im Finanzplan 2010 und 2011 aufgenommen. 5. Zeitplan Die Sanierung und räumliche Neukonzeption des Berufsbildungszentrums Pfäffikon, Standort Schützenstrasse, dauert von Februar 2010 bis Ende Juli Zuständigkeit Das Gebäude am Standort Schützenstrasse wird nicht erweitert, es wird kein Neubau errichtet. Deshalb handelt es sich beim Verpflichtungskredit ausschliesslich um gebundene Ausgaben, die nicht dem Finanzreferendum unterstehen ( 3 Bst. e der Verordnung über den Finanzhaushalt - 5 -

6 vom 22. Oktober 1986, FhV, SRSZ i.v.m. 30 Abs. 2 Kantonsverfassung, SRSZ ). Der Verpflichtungskredit ist der Investitionsrechnung zu belasten (Konto Nr ). Die jährlichen Fälligkeiten sind im Voranschlag einzustellen. Beschluss des Regierungsrates 1. Dem Kantonsrat wird beantragt, die beiliegende Vorlage anzunehmen. 2. Zustellung: Mitglieder des Kantons- und des Regierungsrates; Bildungsdepartement; Baudepartement; Finanzdepartement; Finanzverwaltung; Finanzkontrolle; Hochbauamt (unter Rückgabe der Akten). Im Namen des Regierungsrates: Dr. Georg Hess, Landammann Peter Gander, Staatsschreiber - 6 -