Sitzung des Grossen Gemeinderates vom 3. Mai Schulanlage Mittelhäusern, Erstellung eines Kindergartens Kredit
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- Nicolas Lehmann
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1 Geschäft Nr. 3 Sitzung des Grossen Gemeinderates vom 3. Mai 2004 Bericht und Antrag des Gemeinderates an den Grossen Gemeinderat betreffend Schulanlage Mittelhäusern, Erstellung eines Kindergartens Kredit 1. Situation der Schulanlage Mittelhäusern Die Schulanlage Mittelhäusern wurde 1932 erstellt und 1986 renoviert. Seit der Renovation sind im Untergeschoss Werkräume, im Parterre ein Kindergarten und ein Schulzimmer, im 1. Stock zwei Schulzimmer und das Lehrerzimmer und im Dachgeschoss ein Mehrzweckraum untergebracht. Die Schule Mittelhäusern zählte seit langem drei Klassen und führt seit 1982 einen Kindergarten (früher Primarschule 1. bis 9., heute Primarschule 1. bis 6. Klasse). Verschiedentlich musste mit der Erziehungsdirektion wegen einer Klassenschliessung verhandelt werden, weil die Schülerzahlen für drei Klassen klein wurden. Eine solche Schliessung konnte jedoch immer abgewendet werden. Mit dem Bau der Siedlung Strassweid änderten die Verhältnisse. Auf das Schuljahr 2002/2003 musste eine vierte Klasse eröffnet werden, welche in dem im Jahr 2001 von Oberscherli nach Mittelhäusern versetzten Pavillon untergebracht wurde. 2. Warum soll in Mittelhäusern ein Kindergarten gebaut werden? Die Kinderzahlen in Mittelhäusern nehmen weiterhin zu, so dass spätestens im Schuljahr 2006/2007 fünf Klassen unterrichtet werden müssen (siehe Beilage). Ab Schuljahr 2009/2010 ist bereits wieder eine Abnahme der Klassenzahlen absehbar. Es stellt sich deshalb die Frage, welche Lösung für Mittelhäusern langfristig die beste ist. Mit den Schulbehörden wurden folgende Lösungsmöglichkeiten diskutiert: Einteilung der 5. und der 6. Klasse in die Schule Niederscherli Transport der Kindergartenschülerinnen und -schüler nach Niederscherli Mieten eines Hauses in der Siedlung Strassweid für einen Kindergarten Bau eines Kindergartens in der Schulanlage Mittelhäusern. 2.1 Bewertung der Varianten Einteilung der 5. und 6. Klassen in die Schule Niederscherli Eine Einteilung der Fünft- und Sechstklässlerinnen und -klässler nach Niederscherli wäre möglich. Dagegen spricht jedoch, dass die Schule als kultureller Mittelpunkt in Mittelhäusern mit dem Verlust der ältesten Schülerinnen und Schüler einen wichtigen Substanzverlust erleiden würde. Für die Integration der neuzuziehenden Familien in Mittelhäusern erfüllt die Schule eine sehr wichtige Aufgabe. Im Leitbild "Bildung" des Gemeinderates heisst es ausdrücklich: "2. Dezentraler Aufbau, kurze Schulwege: Je jünger die Schülerinnen und Schüler sind, desto kürzer sollen die Schulwege sein." Da die Schulwege für Fünft- und Sechstklässlerinnen und -klässler von Mittelhäusern nach Niederscherli weitgehend zumutbar wären, würden nur wenige zusätzliche Kosten anfallen. 0504_1_Kindergarten Mittelhäusern
2 Transport der Kindergartenschülerinnen und -schüler nach Niederscherli Bei den Kindergartenkindern besteht die zusätzliche Schwierigkeit, dass vorübergehend für die Aufnahme der Fünfjährigen zwei Kindergärten notwendig sind. Es wurde deshalb auch die Frage eines Transports der Kindergärteler nach Niederscherli geprüft. Offerten ergeben, dass ein Transport jährlich Fr. 60' bis 70' kosten würde. Die Eltern würden es zudem kaum verstehen, wenn ausgerechnet die jüngsten Kinder "wegtransportiert" würden. Mieten eines Hauses in der Siedlung Strassweid für einen Kindergarten Die Abklärungen haben ergeben, dass die Miete eines Hauses in der Siedlung Strassweid ungefähr Fr. 50' kosten würde. Ein Kindergarten wäre zudem nur mit Nachteilen einzurichten gewesen. Bau eines Kindergartens in der Schulanlage Mittelhäusern Die Schulbehörden von Mittelhäusern sprechen sich ganz klar für diese Variante aus. Sie ermöglicht, dass alle Schülerinnen und Schüler bis zum 6. Schuljahr im Mittelhäusern unterrichtet werden können und gibt der Schule den notwendigen Raum, um zeitgemässen Unterricht durchführen zu können. Im heutigen Kindergarten-Materialraum kann das fehlende Schulleitungsbüro eingerichtet werden. Auch langfristig gesehen, wenn die Schule wieder auf drei Klassen zurückgeht, ist der Bau eines Kindergartens die richtige Lösung. Der heutige Raum - ein Klassenzimmer - ist für einen Kindergarten zu klein. Die Infrastruktur für die vom Kanton geplante Basisstufe wäre dann in Mittelhäusern bereits realisiert. Die Lebensdauer des Pavillons aus Oberscherli ist zudem beschränkt. Er wird als erstes wieder entfernt werden müssen. Während voraussichtlich drei Jahren wird für die Aufnahme der fünfjährigen Kinder ein zweiter Kindergarten benötigt. Dieser soll als Waldkindergarten geführt werden. 3. Ein Kindergarten wie der Kindergarten "Fröschli" in Schliern Die Diskussionen haben ergeben, dass ein solcher wie der im Jahr 2000 erstellte Kindergarten "Fröschli" in Schliern das Richtige für Mittelhäusern wäre. Die Kindergärtnerinnen sind mit den Unterrichtsmöglichkeiten und dem Betrieb sehr zufrieden. Der leichte Holzrahmenbau würde sich gut in die Umgebung des Schulhauses Mittelhäusern einpassen. Anders als beim Kindergarten Fröschli würde die Heizung an jene des Schulhauses angeschlossen. Gemäss Bauabrechnung hat der Kindergarten "Fröschli" folgende Kosten verursacht: Baukostenplanung (BKP) BKP 0, Grundstück Fr. 10' BKP 2, Gebäude Fr. 389' BKP 4, Umgebung Fr. 53' BKP 5, Bau-Nebenkosten Fr. 26' BKP 9, Einrichtungen Fr. 20' Total Fr. 500' Die Überprüfung durch die Abteilung Gemeindebauten hat ergeben, dass die Realisierung in Mittelhäusern trotz der Bauteuerung mit diesem Kredit möglich ist. Die Umrüstung des bisherigen Kindergartens in ein Schulzimmer und ein Schulleitungsbüro erfordert weitere Fr. 25' Finanzielle Überlegungen Wegen der finanziellen Lage der Gemeinde ist bezüglich Finanzierung ausser der Eigenerstellung auch ein Contracting mit entsprechender Ausschreibung geprüft worden. Das Finanzinspektorat hat die Eigenerstellung einer Finanzierung per Contracting gegenübergestellt. Eine vorläufig mündliche Offerte für das Contracting liegt vor. Ein Contracting müsste jedoch ausgeschrieben werden; allenfalls könnte deshalb noch von einem günstigeren Angebot ausgegangen werden. Seite 2/3
3 Über eine angenommene Lebensdauer von 35 Jahren gesehen, ergeben sich folgende Werte, jeweils mit der Barwertmethode berechnet: Eigenerstellung Fr. 651' Contracting Fr. 646' Weil die Gemeinde vom Amt für Gemeinden und Raumordnung bezüglich der Abschreibungssätze für die nächsten Jahren eine Ausnahmebewilligung erhalten hat (weniger als 10%), fallen die Aufwendungen bei der Eigenerstellung in den ersten Jahren nicht mehr so hoch aus. Somit kann davon ausgegangen werden, dass die beiden Varianten praktisch gleichwertig sind. Gleichwohl lohnt es sich zu überlegen, welche zusätzlichen Argumente für die eine oder die andere Variante sprechen. Nicht einbezogen wurden die Transaktionskosten. Unter Transaktionskosten ist der notwendige Aufwand für die Ausschreibung des Contractings sowie die entsprechende Bauaufsicht durch die Fachleute der Direktion Gemeindebauten zu verstehen. Welche Argumente sprechen für die Eigenerstellung, welche für Contracting? Variante Variante Eigenerstellung Contracting Finanzielle Belastung in den ersten acht Jahren - + Rasche Abwicklung, Zeitfaktor ++ - Transaktionskosten + - Allenfalls günstigere Lösung durch Ausschreibung - + Zunahme Know-how Contracting in der Verwaltung - + Legende: + eher positiv / - eher negativ Um die Probleme der Schule Mittelhäusern rasch lösen zu können, hat sich der Gemeinderat für die Variante Eigenerstellung ausgesprochen. 5. Antrag Gestützt auf diese Ausführungen unterbreitet der Gemeinderat dem Grossen Gemeinderat folgenden Beschlussesentwurf: Der Grosse Gemeinderat bewilligt einen Kredit von Fr. 525' zu Lasten Konto Nr für die Erstellung eines Kindergartens in Mittelhäusern. Köniz, 17. März 2004 Der Gemeinderat Beilagen: 1) Schülerzahlen Primarschule 2) Tabelle Kindergarten 3) Pläne Seite 3/3
4 Primarschule Mittelhäusern Beilage 1 Schülerzahlen 2003/ / / / / / / / / / / / / /10 Klassenzahlen 2003/ / / / / / / / / / / / / /10
5 Kindergarten Mittelhäusern Beilage 2 Schuljahr 7-jährige 6-jährige 5-jährige Total bei 2 KG 1996/ / / / * 2000/ / / / Prognose 2004/ / / / / / / / / / 09 Der Normalbereich für Kindergärten beträgt nach den Richtlinien der Erziehungsdirektion für Schülerzahlen 13 bis 24 Kinder. Es wird angenommen, dass 80% der 5-jährigen Kinder aufgenommen werden. * Fünfjährige Kinder haben den Kindergarten teilweise in Niederscherli besucht.
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