Modulhandbuch. Master-Studiengang. Dienstleistungsmanagement
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- Caroline Kruse
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1 Modulhandbuch Master-Studiengang Dienstleistungsmanagement Stand: Westfälische Hochschule Campus Bocholt Fachbereich Wirtschaft und Informationstechnik
2 Modulhandbuch (Teil1: Übersicht) Seite 2/7 Inhalt 1 Ziele und Leitidee Curriculum Modulbeschreibungen... 7
3 Modulhandbuch (Teil1: Übersicht) Seite 3/7 1 Ziele und Leitidee Der Master - Studiengang Dienstleistungsmanagement trägt der wachsenden Bedeutung des Wirtschaftssektors Dienstleistungen Rechnung. Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass etwa 2/3 des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) durch Dienstleistungen erwirtschaftet werden. Dies betrifft primär die Bereiche: Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, Kreditinstitute und Versicherungsgewerbe, Dienstleistungen von Unternehmen (Industrielle Dienstleistungen) und freien Berufen, Gebietskörperschaften und Sozialversicherungen (Non-business-Betriebe). Hinzu kommen funktionale Dienstleistungen wie interne EDV-Dienstleistungen, Marketing- Services oder Personalservicecenter, die in Industrieunternehmen erbracht werden. Der zugrunde liegende Dienstleistungsbegriff wird weit ausgelegt. Er umfasst nicht nur die klassischen Dienstleistungsbranchen wie Handel, Banken, Versicherungen, sondern auch die Industrieunternehmen ( Industrielle Dienstleistungen ). Der zunehmende Automatisierungsgrad der Fertigung und die damit verbundene teurere Maschinenausstattung bewirken zusätzlichen Bedarf an technischen Dienstleistungen für Wartung und Schulung. Zugleich sind geeignete Finanzdienstleistungen notwendig. Die informations- und kommunikationstechnische Vernetzung über das Internet sowie der Einbau intelligenter Technologien in die Produkte führt zu einer Ausweitung von IT-nahen Dienstleistungen in der Wertschöpfung. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Freizeit-, Gastronomie-, Unterhaltungs- und Kulturangeboten sowie Medien und Tourismus. Aufgrund der Privatisierungstendenzen bilden sich in den Bereichen Gesundheits- und Sozialwesen zahlreiche neue Aufgabenfelder für beratende, betreuende und organisierende Dienstleistungsfunktionen heraus. Bei Unternehmensberatungen, Telekommunikationsanbietern, Internetfirmen, Personaldienstleistern und anderen modernen Dienstleistungsorganisationen entstehen weitere Arbeitsplätze. Vor diesem Hintergrund ist von einem wachsenden Arbeitsmarkt im Dienstleistungsmanagement auszugehen. Die Berufsperspektiven sind vielfältig und als gut zu bezeichnen. Wirtschaft, Industrie und öffentliche Verwaltungen verlangen nach qualifiziertem Dienstleistungsmanagement und dem entsprechenden Management-Führungsnachwuchs. Wissenschaft und praktische Vorbereitung für wirtschaftliches Handeln müssen daher neu und stärker auf Dienstleistungsmanagement ausgerichtet werden. Dieser Entwicklung trägt der Studiengang in besonderem Maße Rechnung, indem auf hohem wissenschaftlichem Niveau neben zentralen Fach- und Methodenkenntnissen ebenso entsprechende Schlüsselqualifikationen vermittelt werden. Der Master - Studiengang Dienstleistungsmanagement ist ein viersemestriger, konsekutiver Studiengang. Er wendet sich an Absolventinnen und Absolventen von Bachelorstudiengängen aus den Bereichen Wirtschaft, Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik sowie verwandten Bereichen. Ihnen wird ein praxisorientiertes Studium auf wissenschaftlichem Niveau geboten. Die Praxis- und Berufsfeldorientierung wird u.a. durch die Verwen-
4 Modulhandbuch (Teil1: Übersicht) Seite 4/7 dung von Kontakten zu nationalen und internationalen Unternehmen insbesondere bei Studienprojekten erreicht. Darüber hinaus werden besonders im 3. Studiensemester externe Lehrbeauftragte und Referent/inn/en aus der Praxis eingebunden werden. Die Absolventinnen und Absolventen des Master-Studiengangs verfügen über breite Qualifikationen, die sie befähigen, fachlich, sozial und methodisch kompetent in Dienstleistungsunternehmen zu agieren. Die folgenden Leitgedanken liegen dem didaktischen Konzept des Studienganges zugrunde: Erwerb von Fachkompetenz durch Fallstudien- und Praxisorientierung, Erwerb von Methodenkompetenz durch den Transfer wissenschaftlicher Arbeiten auf konkrete betriebliche Aufgaben (u.a. Projektmanagement, Co-Teaching), Erwerb von Individualkompetenz und Innovationskraft durch Selbstständigkeit, Entscheidungsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein, Erwerb von Sozialkompetenz durch Kommunikationsfähigkeit, Kooperations- und Teamfähigkeit und Konfliktfähigkeit. Inhaltlich wird eine modellgestützte Fundierung für das curriculare Konzept zugrunde gelegt. Da Dienstleistungen dominant durch ihren Prozessaspekt gekennzeichnet sind (vgl. z.b. Meffert/Bruhn: Handbuch Dienstleistungsmarketing, Corsten/Gössinger: Dienstleistungsmanagement oder Bieberstein: Dienstleistungsmarketing), wird ein prozessorientiertes Modell, hier das Modell der Wertschöpfungskette von Porter, zugrunde gelegt. Allerdings muss das Modell der porterschen Value Chain für Dienstleistungen leicht modifiziert werden, da Porter bei der Entwicklung der Wertschöpfungskette ursprünglich sein primäres Augenmerk auf Sachleistungen gelegt hatte. Das Modell der Wertschöpfungskette unterscheidet primäre Aktivitäten - als Nutzleistungen für die eigentliche Wertschöpfung - und sekundäre Aktivitäten - als Stützleistungen zur Administration der Wertschöpfung, wie es in der folgenden Abbildung dargestellt ist. Abbildung 1: Prozessorientierte Wertschöpfungskette in Dienstleistungsunternehmen
5 Modulhandbuch (Teil1: Übersicht) Seite 5/7 Das inhaltliche Konzept und die Struktur des Studiengangs folgen diesem Modell. Insofern widmen sich die Lehrangebote im ersten Semester im Wesentlichen den primären Aktivitäten zur Erstellung und Vermarktung einer Dienstleistung. Danach werden die sekundären Funktionen zur Führung und Steuerung der Leistungsprozesse behandelt. Abschließend werden die Elemente der Wertschöpfungskette in ausgewählte Berufsfelder der Praxis transferiert. Dieses Angebotsprofil deckt sich mit den Kompetenzen des Kollegiums am Fachbereich Wirtschaft und Informationstechnik. Die thematische Ausrichtung wird durch laufende Forschungsprojekte im Fachbereich (insbesondere am Institut für empirische Wirtschafts- und Sozialforschung) unterstützt. Es handelt sich um Projekte im Bereich der Marktforschung, die regelmäßig über ein eigens dafür eingerichtetes CATI-Labor (Computer Assisted Telephone Interview - Labor) abgewickelt werden. Ein neues Projekt aus dem Bereich des Ambient Assisted Living (AAL), das in Zusammenarbeit mit den Informatikern bzw. Wirtschaftsinformatikern des Fachbereichs Wirtschaft und Informationstechnik sowie mit Unternehmen und regionalen Einrichtungen geplant und beantragt wurde, betrifft neue, durch technische Unterstützung mögliche Dienstleistungen für eingeschränkte Personen, um diesen einen möglichst langes selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Der Studiengang zeichnet sich durch seine für Fachhochschulen typische Anwendungsorientierung aus. Gerade im dritten Semester wird daher das Portfolio der in diesem Studiengang Lehrenden Professorinnen und Professoren um Experten aus der Praxis als Lehrbeauftragte ergänzt. Dabei wird gleichzeitig auf eine hohe theoretische Fundierung der Lehrinhalte geachtet. Den Absolventinnen und Absolventen des Master-Studiengangs Dienstleistungsmanagement wird der akademische Grad Master of Arts verliehen. Im Zuge der (Re-) Akkreditierung wird ebenfalls die Befähigung zum Zugang zum höheren öffentlichen Dienst beantragt. 2 Curriculum Pro Semester sind 30 Credits zu erwerben über 4 Semester insgesamt 120 Credits. Die Präsenzzeit bezieht sich auf insgesamt 90 Credits. Das erste Semester des Studienganges vermittelt eine prozessorientierte Sichtweise auf das Thema Dienstleistungserstellung und -vermarktung. Die Vermittlung von methodischinstrumentellem Wissen entlang der Wertschöpfungskette von Dienstleistungen steht im Vordergrund. Dazu dienen u.a. Module wie Dienstleistungsproduktion und qualität, Dienstleistungsmarketing und vertrieb oder Kundenmanagement. Ergänzt wird diese Thematik durch das Modul Service Engineering (im zweiten Semester), welches sich auf die konzeptionelle Entwicklung innovativer Dienstleistungen und Dienstleistungsprozessen bezieht. Die Notwendigkeit zur Anpassungen von Dienstleistungsprodukten an gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen wird im Modul Wirtschaftswachstum, Strukturwandel und Wettbewerb belegt. Die Veranstaltungen des ersten Semesters haben zum Ziel, die vornehmlich auf den Leistungsprozess bezogenen Grundlagen des Dienstleistungsmanagements zu vermitteln.
6 Modulhandbuch (Teil1: Übersicht) Seite 6/7 Das zweite Semester adressiert besonders die dispositiven und koordinativen Aspekte in Dienstleistungsunternehmen, wie etwa deren Planung und strategische Ausrichtung, das Controlling sowie spezifische Aspekte der informationellen Vernetzung mittels IT-Unterstützung. Dem besonderen Aspekt des Personaleinsatzes in Dienstleistungsunternehmen wird durch das Modul Personalführung (bereits im ersten Semester) Rechnung getragen. Die Besonderheiten grenzüberschreitender Aktivitäten angesichts der grundsätzlichen Immaterialität (Nichtlager- und Nichttransportfähigkeit) von Dienstleistungen werden im Modul Internationales Dienstleistungsmanagement behandelt. Im dritten Semester steht der Transfer der funktionalen Grundlagen des Dienstleistungsmanagements in die berufliche Praxis im Vordergrund. Um die Bandbreite der möglichen Berufsfelder einzugrenzen, orientieren sie sich einerseits am Kanon der Dienstleistungskataloge von General Agreement on Trade and Services (GATS), Statistisches Bundesamt (Tertiärer Sektor) und Markengesetz (DPMA). Dabei werden insbesondere auch Berufsfelder aufgegriffen, die sich thematisch aus den Studienschwerpunkten des Bachelor-Studiengangs Wirtschaft am Fachbereich Wirtschaft und Informationstechnik ableiten lassen. Andererseits gliedern sich die Themengebiete in drei Wahlpflichtkataloge zu Berufsfeldern der sektoralen, funktionalen und institutionalen Dienstleistungen. Das auf sektorale Dienstleistungen bezogene Lehrangebot befasst sich mit den branchenspezifischen Aspekten des Dienstleistungsmanagements, wie beispielweise aus den Bereichen Tourismus, Kultur, Bildung oder Wirtschaftsberatung. Im Bereich der funktionalen Dienstleistungen bezieht sich das Lehrangebot auf Inhalte und charakteristische Ausprägungen der am häufigsten vorzufindenden Dienstleistungsverrichtungen. Hierzu gehören zum Beispiel besondere Aspekte des Controllings, der Informationsund Kommunikationsdienstleistungen, der Marktforschung oder die Funktionen der Personaloder der Finanzdienstleistungen. Der dritte Wahlbereich ist den besonderen strukturellen und prozessualen Merkmalen von Dienstleistungsinstitutionen wie zum Beispiel bestimmte Non-Profit-Betriebe, Handelsorganisationen oder Unternehmen der Finanz- oder Versicherungswirtschaft gewidmet. In jedem Studienjahr werden mehrere aktuelle Wahlmodule zu diesen drei Themenbereichen angeboten. So kann auf aktuelle Entwicklungen eingegangen werden. Die Studierenden müssen insgesamt drei Module zu jeweils sechs Credits aus mindestens zwei der drei vorgesehenen Wahlbereiche auswählen. Neben diesen drei Wahlmodulen sind im dritten Semester noch zwei Pflichtmodule zu absolvieren. Zum einen handelt es sich dabei um das Modul Gründungsmanagement, denn gerade Dienstleistungen bieten sich dafür an, ggf. auch in zunächst sehr kleinen Unternehmen vermarktet zu werden. Zum anderen findet unter dem Aspekt des Anwendungstransfers ein gelenktes Praxisprojekt statt. Dabei geben Dienstleistungsunternehmen aus der Region Studierendengruppen reale Aufgaben zur theoriegestützten Bearbeitung. Diese Bearbeitung wird durch Dozent/inn/en als Mentor/inn/en begleitet. Die Präsentation der Ergebnisse findet
7 Modulhandbuch (Teil1: Übersicht) Seite 7/7 vor dem Auftraggeber statt und ist Basis der Notenbewertung. Die Masterarbeit im vierten Semester schließt den Studiengang ab. Details zum Studienverlauf sind der nachfolgenden Abbildung zu entnehmen. Masterstudiengang Dienstleistungsmanagement Sta nd: Semester Modulinhalte Summe Anz. Prüf 4. Sem. 3. Sem. 2. Sem. 1.Sem. Gründungsmanagement sektoralen Dienstleistungen Masterarbeit 30 WPM: Berufsfelder der funktionalen Dienstleistungen institutionalen Dienstleistungen Projekt SWS Credits Internationales Strategie und Informationsmanagemencontrolling Dienstleistungs- Service Engineering Dienstleistungsmanagement Planung Dienstleistungsproduktion Dienstleistungs- Wirtschaftswachstum, und - marketing und - Personalführung Kundenmanagement Strukturwandel und qualität vertrieb Wettbewerb Legende: Modulname SWS Credits SWS: Semesterwochenstunden Wahlpflichtmodule (WPM) Abbildung 2: Studienverlaufsplan Masterstudiengang Dienstleistungsmanagement Der Studiengang ist modular aufgebaut. Die modul- und fächerübergreifenden Verknüpfungen ergeben sich aus dem dargestellten Übergang von der funktionalen auf die institutionelle Sichtweise. 3 Modulbeschreibungen In einem separaten Dokument werden alle Module getrennt nach Pflicht- und Wahlpflichtangeboten detailliert beschrieben.
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