Der Mitmach-Parcours ist ein gemeinsames Projekt: der Fachstelle für Suchtprävention im Direktionsbezirk Dresden
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- Julia Zimmermann
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2 Der Mitmach-Parcours ist ein gemeinsames Projekt: der Fachstelle für Suchtprävention im Direktionsbezirk Dresden der Arbeitsgemeinschaft Jugendschutz des Landkreises Sächsische Schweiz / Osterzgebirge Er wurde möglich durch die Unterstützung der weiter wurde der Parcours unterstützt von: ASB Mehrgenerationenhaus Neustadt AWO Weißeritzkreis e.v. und Diakonie Dippoldiswalde Diakonisches Werk im Kirchenbezirk e. V.; Suchtberatungs- und Behandlungsstelle "Löwenzahn" BIOTEC e.v., Freital CJD Heidenau; Kinder- und Jugendhaus Mügeln CJD Heidenau; Ausbildungsstätten Kinder- und Jugendhaus Faktotum, Heidenau DRK Kreisverband Pirna e.v. Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge; Gesundheitsamt Netzwerk für Kinder- und Jugendarbeit e.v. Bischofswerda Pro Jugend e.v., Verein für Mobile Soziale Arbeit Sächsische Landestelle gegen die Suchtgefahren e.v. 2
3 Präambel Der Konsum, vor allem von legalen Drogen, stellt nach wie vor eine ernstzunehmende Form der Gesundheitsgefährdung bei Jugendlichen dar. Gerade der riskante Alkoholkonsum von Jugendlichen ist ein zunehmendes Problem. In Deutschland stieg die konsumierte Gesamtmenge reinen Alkohols (in Gramm pro Woche) in der Gruppe der jährigen Jugendlichen von 34,1 g im Jahr 2005 auf 50,4 g im Jahr Auch der Anteil der jährigen Jugendlichen, die im letzten Monat mindestens einmal fünf oder mehr alkoholhaltige Getränke hintereinander getrunken haben ( Binge Drinking ), ist von 20 % im Jahr 2005 auf 26 % im Jahr 2007 angestiegen (Drogen und Suchtbericht; Mai 2008). Wurden im Jahr Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 10 bis unter 20 Jahren mit der Diagnose akute Alkoholintoxikation stationär im Krankenhaus behandelt, waren es 2008 mit fast drei mal so viele (+170%). Im Bereich der illegalen Drogen ist festzustellen, dass die Bereitschaft, diese zu konsumieren, in den letzten Jahren ebenso wie die Lebenszeit-Prävalenz, vor allem bei Cannabis, angestiegen ist. Vor allem die Verharmlosung von Cannabis, auch in der öffentlichen Meinung, ist ein Grund, der zu höheren Lebenszeit-Prävalenzen beiträgt. Aus diesen Gründen ist es wichtig, mit Jugendlichen den Genuss, Konsum und Missbrauch von Suchtmitteln bzw. den Umgang mit stoffungebundenen Süchten zu thematisieren. Dabei müssen die suchtpräventiven Aktivitäten den Nerv der Kinder und Jugendlichen treffen. Die Themen müssen jugendgerecht aufgearbeitet und ansprechend sein. Die Behandlung dieser Themen sollte interaktiv mit den Jugendlichen erfolgen. Genau diese Zielsetzung wollen wir mit dem interaktiven Suchtpräventionsangebot Durchblick erreichen. An jeder Station werden 1-2 Moderatoren eingesetzt. Hier wird es sich um Fachkräfte aus der jeweiligen Region, vorrangig Mitglieder der AG Jugendschutz im Landkreis Sächsische Schweiz / Osterzgebirge bzw. speziell geschulte SchulsozialpädagogInnen, MitarbeiterInnen von Jugendeinrichtungen oder LehrerInnen handeln. Denkbar ist auch die Einbeziehung von Gleichaltrigen als Co- Moderatoren. 3
4 Die Zielgruppe sind vorrangig Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren. Die Jugendlichen werden in Gruppen von 10 bis max. 12 Personen aufgeteilt. Diese Gruppengröße ist optimal für eine Diskussion. Eine geschlechtliche Trennung der Jugendlichen ist nicht nötig, kann aber in speziellen Veranstaltungen unter dem Aspekt der geschlechtsspezifischen Suchtprävention praktiziert werden. Zusätzlich kann bei Bedarf auch eine Sensibilisierung von Pädagogen und Multiplikatoren für die Suchtpräventionsthematik erfolgen. Der Parcours ist in 5 Stationen eingeteilt. Bei einer Station werden entsprechend der Altersstruktur der teilnehmenden Jugendlichen zwei Themenfelder angeboten. Die einzelnen Stationen bearbeiten folgende Thematiken: Bezeichnung der Station Thematischer Schwerpunkt der Station 1. Station RAUSCH-VOL (Alkohol) 2. Station WISSEN -DURST (Alkohol) 3. Station BLAUER DUNST (Nikotin) 4a. Station ABWEGE (illegale Drogen Klassenstufe 8-12) 4b. Station NET im WEB (Internet Klassenstufe 5-12) 5. Station RANK & SCHLANK (Ess-Störungen) Bei einem kompletten Stationsbetrieb mit 5 Stationen wird für einen Durchlauf ein Zeitumfang von ca. 90 Minuten benötigt. Die Verweildauer pro Station beträgt ca Minuten. Danach erfolgt der Wechsel der Gruppen zur nächsten Station. Ein Durchlauf hat eine max. Kapazität von ca. 60 Teilnehmern. 4
5 Der Einsatz des Parcours ist als Eröffnung der längerfristigen Behandlung des Themas gedacht. Die an den Stationen behandelten Themen können in der kurzen Zeit natürlich nur angerissen werden. Eine Nach- und Weiterbehandlung der verschiedenen Thematiken an den Schulen oder Jugendeinrichtungen, wo der Parcours zum Einsatz kommt, ist ausdrücklich erwünscht! Dafür ist es auch möglich, nur einzelne Stationen auszuleihen und einzusetzen und unter Umständen externe Fachkräfte mit einzubeziehen. Zwei weitere Parcours dieser Art existieren im Landkreis Bautzen und werden dort seit 2007 eingesetzt. Sie sind in den Städten Bischofswerda und Hoyerswerda stationiert. 5
6 Station RAUSCHVOL Ziele: Jugendlichen wird mit Hilfe der Rauschbrille verdeutlicht, wie schwierig die einfachsten Dinge sind, wenn man Alkohol getrunken hat. So kann z. B. der Zusammenhang von Alkoholgenuss und Wahrnehmungsstörungen verdeutlicht werden. Ablauf: Der Moderator macht die Jugendlichen kurz mit der Rauschbrille und den spezifische Aufgaben bekannt. Einige Schüler absolvieren den Parcours! Es werden anhand des Erlebten verschiedene alkoholspezifische Fragestellungen thematisiert. 6
7 Station WISSEN -DURST Ziele: Vertiefung des Wissens zu Einflüssen und Folgen des Alkoholkonsums durch eine moderierte Diskussion über alltagsrelevante Themengebiete Jugendlicher und deren Bezug zum Alkohol. Ablauf: Der Moderator macht die Jugendlichen mit der Station vertraut. Durch Würfeln einer Zahl wird ein Thema bestimmt, welches dann von den Jugendlichen diskutiert wird. Vom Moderator werden wichtige Fakten in die Diskussion eingebracht. 7
8 Station BLAUER DUNST Ziele: Erreicht werden soll eine kritische Sichtweise der Werbestrategien der Zigarettenindustrie. Die finanzielle Belastung einer längeren Raucherkarriere wird deutlich gemacht. Ablauf: Mit verschiedenen Fragen & Antworten, welche in den Zigaretten einer überlebensgroßen Zigarettenschachtel stecken, werden Jugendliche hinsichtlich der Gefahren des Rauchens sensibilisiert. Mit Hilfe eines Rauchomats kann plastisch die Kohlenmonoxidbelastung im Körper verdeutlicht werden. 8
9 Station ABWEGE Ziele: Sensibilisierung der Kinder und Jugendlichen hinsichtlich der Gefahren des Konsums illegaler Drogen Veränderung der Einstellung der Jugendlichen hin zur Punktabstinenz im Straßenverkehr Ablauf: Die Jugendlichen suchen zu den Begriffen auf dem Display positive & negative Argumente in Verbindung mit dem Konsum bzw. der Wirkung illegaler Drogen. Dazu werden durch den Moderator vertiefende Fragen zur Diskussion gestellt. Zum Abschluss wird auf einer Waage der Konsum illegaler Drogen durch die Jugendlichen grundlegend bewertet. 9
10 Station RANK & SCHLANK Ziele: Reflexion der eigenen sowie die kritische Betrachtung der heute gesellschaftlich gängigen Schönheitsideale durch die Jugendlichen Auseinandersetzung mit gesunden und problematischen Essgewohnheiten Eine geschlechtsspezifische Bearbeitung des Themas ist je nach Gruppe möglich. Ablauf: Anhand von verschieden thematischen Schlagwörtern zum Thema wir in die Diskussion eingestiegen. Begleitend erfolgt eine Vermittlung von Hintergrundinformationen zu den Themen durch den Moderator. 10
11 Station NET im WEB Ziele: Sensibilisierung der Kinder und Jugendlichen hinsichtlich des Umgangs mit den eigenen Daten im Internet Vermittlung einer selbstreflektierten, selektiven und verantwortungsvollen Nutzung von Handy, Computerspielen und Internet Einhaltung des Jugendmedienschutzes Ablauf: An einem Glücksrad werden Themenblöcke erdreht, zu denen dann jeweils für die Jugendlichen relevante Fragestellungen aufgeworfen werden. Diese werden dann von der Gruppe beantwortet. Unterschiedliche Sichtweisen in der Gruppe werden ausdiskutiert und durch den Moderator aufgelöst. 11
12 Falls Sie Interesse an einem Einsatz des Mitmach-Parcours Durchblick in Ihrer Stadt, Ihrer Schule oder Ihrer Jugendeinrichtung haben, bestehen folgende Kontaktmöglichkeiten: Landkreis SÄCHSISCHE SCHWEIZ / OSTERZGEBIRGE Ansprechpartner: Hr. Rocco Geißdorf Pädagogischer Koordinator, Trägerverein Jugend-, Kultur- und Vereinshaus HANNO e.v. Hohe Straße 1; Pirna Tel.: ( ) / Fax: ( ) rocco.geissdorf@hanno-pirna.de Sollten Sie Interesse am Nachbau dieses Mitmach-Parcours haben wenden Sie sich bitte an: Fachstelle für Suchtprävention im Direktionsbereich Dresden bei der Sächsische Landesstelle gegen die Suchtgefahren e.v. Ansprechpartner: Hr. Schamel Glacisstraße 26; Dresden (03 51) schamel@suchtpraevention-sachsen.de 12
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