Umgang mit Verhaltenssüchten. Pflicht oder Kür? Schlussbemerkungen. NLS-Jahresfachtagung Verhaltenssüchte Hannover, 24. Juni 2008
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- Manfred Brahms
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1 Umgang mit Verhaltenssüchten in der Suchthilfe Pflicht oder Kür? Schlussbemerkungen NLS-Jahresfachtagung Verhaltenssüchte Hannover, 24. Juni 2008
2 Wortspiele (mit Hintersinn) (frühere Bezeichnung) => Nds. Landesstelle (gegen die) Suchtgefahren Kritische Umformulierung: Landesstelle sucht Gefahren! unterschwelliger Vorwurf: stetige Ausweitung des Suchtbegriffes und Suche nach immer neuen Aufgabenfeldern Analoge Geltung für DHS (Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen)
3 Computersucht?
4 Bedarfsermittlung Verhaltenssüchte Epidemiologische Erkenntnisse (2 Mio. Online-Süchtige?) Klinische Befunde (Kasuistiken, kleinere Fallzahlen, extreme Ausprägungen von Störungsbildern) Ambulante Nachfrage (ansteigend?, Deutsche Suchthilfestatistik, Kompetenzen?) Zunahme von Selbsthilfegruppen Wissenschaftlicher Diskurs (keine DSM-IV- Diagnose Internet- und Computerspielsucht )
5 Aufgaben/Vorgaben Suchthilfe Satzungen (Verbände, Träger, Einrichtungen) Beispiel NLS-Satzung: offenere Formulierung Rahmenbedingungen öffentlicher Kostenträger (enger gefasst) Land (Zuwendungsrichtlinie des MS für die Fachstellen für Sucht und Suchtprävention) Kommunen (Leistungsvereinbarungen) Deutsche Rentenversicherung (ambulante + station. Rehabilitation Abhängigkeitskranker)
6 Finanzierungsquellen einer Beratungsstelle 13% Niedersachsen 2006 (Durchschnittswerte) 6% 39% 18% Kommune Land Soz.Vers. Eigenmittel Sonstige 24%
7 NLS-Satzung: 2 Zweck und Aufgaben (Ziffer 1) Zweck der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen ist es, die Entwicklung der Suchtkrankenhilfe zu fördern. Dieses geschieht insbesondere dadurch, dass die NLS die Arbeit ihrer Mitglieder auf dem Gebiet der Suchtkrankenhilfe und im Kampf gegen Suchtgefährdungen unterstützt und koordiniert (Hervorhebungen, M.R.)
8 Zuwendungsrichtlinie MS (2006) Fachstellen Sucht und -prävention Gegenstand der Förderung Die Einrichtungen (d.h. Sucht- und Drogenberatungsstellen, M.R.) sollen auch in Form niedrigschwelliger Angebote und aufsuchender Arbeit als Teil des sozialpsychiatrischen Verbundes die ( ) Leistungen insbesondere im Problembereich "psychotrope Substanzen" erbringen. (Hervorhebungen, M.R.)
9 Sonderfall Pathologisches Glücksspiel Gesetzliche Grundlage (Niedersächsisches Glücksspielgesetz) [Staatsvertrag] MI-Förderung (befristet) für Prävention, Beratung, (Früh-) Intervention Anerkanntes Krankheitsbild einer stoffungebunden Suchtform (Diagnose, Behandlung) Kostenträger: Deutsche Rentenversicherung, Krankenkassen
10 Aktuelle Brennpunkte (Substanzen) Binge-Drinking Alkohol (Jugendliche): Verdoppelung der Klinikeinweisungen Zunahme Shisha-rauchen (Wasserpfeife) Spice-Konsum (Räucherware/Pflanzen-Mix) Missbrauch von Tildin/Naloxon (Opioid) EWS-Exotica (Pillen und Pulver) 4-HO-MET [Schweden], Subcoca (Finnland) BZP (1-Benzylpiperazin) (EU-Ratsbeschluss) unbekanntes Blaues Pulver (Sachsen) G(HB)-Flaschen (Niederlande, Belgien)
11 Cocktail (kristallines Pulver) [Amphetamin, Kokain, MDMA]
12 G-Flaschen [DanceLoveSex] (flüssige Droge: MDMA + Likör)
13 Die Kunst des Ausbalancierens Suchthilfe-Kerngeschäft (ambulant) betreiben Alkohol Nikotin Cannabis Neuen Herausforderungen/Aufgaben stellen (u.a. verhaltensbezogenen Störungen) Keine zusätzlichen Ressourcen zu erwarten Kooperationspartner suchen (Jugendhilfe, Kinder- und Jugendpsychiatrie )
14 Offene Fragen (Verhaltenssüchte) Gibt es tatsächlich eine rasante Zunahme oder wird diese von der öffentlichen Meinung nur suggeriert? Was ist als krankhaft zu klassifizieren, was der gesellschaftlichen Entwicklung geschuldet? Was bedeutet es für die Suchthilfe, wenn auf einmal jedes menschliche Verhalten süchtig entarten kann?
15 Einladung DHS-Fachkonferenz SUCHT Nov. 2008, Bielefeld Sucht, Abhängigkeit, exzessives Verhalten Zustände und Zuständigkeiten In Zusammenarbeit mit Fachverband Glücksspielsucht (fags) Bundesfachverband Essstörungen (BfE) Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
16 Im Namen der Referentinnen und Referenten und der Veranstalterin: Herzlichen Dank für Ihr Interesse, Ihre Geduld und die geleistete Aufmerksamkeit!
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