Arbeitskreis 1 Pflegevorsorge im demografischen Wandel
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- Kristin Baumgartner
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1 57. Österreichischer Städtetag 30. Mai 1. Juni 2007 Design Center Linz Arbeitskreis 1 Pflegevorsorge im demografischen Wandel Hofrat Dr. Herbert Prucher Vorstand der Sozialabteilung des Landes Salzburg Zimmer mit Aussicht bitte warten! Referate in diesem Arbeitskreis: Österreich wird älter Auswirkungen und Herausforderungen des demographischen Wandels Demographische Entwicklung und Implikationen für die Gemeinden Mobil vor Stationär Wege der SeniorInnenbetreuung in Linz Zimmer mit Aussicht bitte warten! Pflegevorsorge eine Kooperation von Bund, Ländern und Gemeinden
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3 Herbert Prucher Leiter der Sozialabteilung des Amtes der Salzburger Landesregierung Pflegevorsorge im demografischen Wandel Herbert Prucher Abteilung Soziales Amt der Salzburger Landesregierung 1
4 Themenbereiche 1. Herausforderungen: Demografische Entwicklung Situation pflegender Angehöriger 2. Politische und gesellschaftliche Verantwortung 3. Mögliche Antworten Herbert Prucher 3 Bevölkerungsentwicklung Alter von 65 bis 75, Österreich Quelle: Statistik Austria Entwicklung der Bevölkerung im Alter von 65 bis 75, Österreich Bevölkerung Herbert Prucher 4 2
5 Entwicklung des Anteils der 65 bis 75-Jährigen an der Gesamtbevölkerung, Österreich Quelle: Statistik Austria 12% Entwicklung des Anteils der 65 bis 75-Jährigen an der Gesamtbevölkerung, Österreich Bevölkerung 11% 10% 9% 8% 7% 6% Herbert Prucher 5 Mehr Pflegebedarf weniger private Pflege Ca. 60% der chronisch kranken und pflegebedürftigen Menschen werden von Familienangehörigen gepflegt (vorwiegend Frauen) Veränderungen durch die Pensionsharmonisierung sind zu erwarten, etc. Berufstätigkeit von Frauen Berufliche Mobilität Familiärer Strukturwandel Hohe Belastungen Fehlende Hoffnung auf Positive Veränderung Kleinfamilien - Einzelhaushalte Wertschätzung gegenüber den erbrachten Leistungen Herbert Prucher 6 3
6 Politische und gesellschaftliche Verantwortung Bedürfnisse der Betroffenen stehen im Mittelpunkt Umgang mit alten und pflegebedürftigen Menschen öffentliche Meinungsbildung und Darstellung in den Medien (Alter als Problem und Kostenfaktor) Imageproblem Alter Akzeptanz des Alterns ( es passiert allen ) vs. gesellschaftlicher Jugendwahn Herbert Prucher 7 Entscheidungsfindung 1. Leistungen der sozialen Wohlfahrt 2. Qualität Festlegungen Bundesgesetze (z. B.: Grundsatzgesetze, GuKG, etc ) Landesgesetze (Pflegegesetz ) 3. Schlüsselfaktoren für die Kostenentwicklung Definierte Leistungen, Personalkosten Weiterentwicklung von Senioreneinrichtungen Herbert Prucher 8 4
7 Leistungen der Sozialen Wohlfahrt Der Leistungserbringer darf nicht die Leistungen festsetzen. Ebenso müssen die für den Kunden zu erbringenden Leistungen mit den Trägern festgelegt und definiert sein, inklusive Qualität. Leistung eventuell Eigenleistung Kunde Antrag, Prüfung, Genehmigung und Festlegen der Bedingungen Gemeinde Dienstleister Einzelperson Definition, Verrechnung und Qualitätsmanagment Bezirksverwaltungsbe hörde bzw. Land Herbert Prucher 9 Mögliche Antworten auf die Herausforderungen 1. Maßnahmen in der Gesundheit 2. Maßnahmen im Wohnbau 3. Beratungs-, Koordinations- und Unterstützungsangebote 4. Ganzheitliches System Seniorenpflegeheim neu Wohngemeinschaften Flächendeckender Ausbau von Sozialen Diensten Übergangspflege Tagespflegeeinrichtungen (flächendeckend) 24-Stunden-Pflege Spezialeinrichtungen 5. Qualitätssicherung Herbert Prucher 10 5
8 Beratungs-, Koordinationsund Unterstützungsangebote Flächendeckende Beratung für zu Pflegende und pflegende Angehörige mit der Einschränkung so wenig Koordinationsaufgaben wie möglich soviel Leistung am Kunden wie notwendig Der Verwaltungs- und Overhead sollte zu Gunsten der Betreuungsleistung am Menschen so weit wie möglich reduziert werden Herbert Prucher 11 Übergangspflege Schnittstelle Krankenhaus und außerstationäre Versorgung Beispiel Salzburg: Fast alle allgemeinen Stationen der Krankenanstalten sind erfasst Aktivierende Pflege Festlegen der erforderlichen zusätzlichen Leistungen Beispiel Salzburg: Kein Kostenbeitrag Dauer bis zu 3 Wochen nach Krankenhausaufenthalt Herbert Prucher 12 6
9 Seniorenpflegeheim Neu Hausgemeinschaften Wohnen im Heim Es ist ein Wohngruppenkonzept und betont das Erleben von Geborgenheit, Normalisierung, Überschaubarkeit und Vertrautheit. Die Belegung erfolgt zielgruppenorientiert. Die Pflegebereiche werden in Wohngruppen unterteilt, um überschaubare soziale Einheiten (8 12 Bewohner/innen) zu erhalten. Die Zimmer werden clusterförmig um einen Wohn-Essbereich angeordnet, der mit haushaltsorientierter Möblierung (Sofa, Anrichte, Bücherregal, Vogelkäfig,...) gestaltet wird Herbert Prucher 13 Seniorenpflegeheim Neu Ein Cluster besteht aus: Wohneinheiten, Wohn-Ess-Raum (Stube), Küchenzeile und Mini-Pflegedisposition. Zentrale Supportflächen sind: Pflegebad, Fäkalräume aber auch Verwaltungsräumlichkeiten und Veranstaltungsräume Alle tagesstrukturierenden Angebote finden in der Wohngruppe statt. Es ist ständig eine Mitarbeiterin anwesend, die den Haushalt führt. In der Nacht (von 22 8 Uhr) arbeitet ein Nachtdienst für 2 Gruppen Herbert Prucher 14 7
10 Ein Beispiel: ZIMMER - WOHNKÜCHE - TERRASSE Wohnraum Abstell raum Wohnküche Wohngruppen nach dem Cluster- System, eigenen Zielgruppen betreut von einer Bezugsperson. Pflege tritt in den Hintergrund. Arbeitet wie Soziale Dienste von außen für mehrere Wohngemeinschaften Stütz punkt Eingang Wohnraum besteht aus Zimmer und Bad Wohnküche mit offener Küchenzeile. Dieser Raum ist der Lebensmittelpunkt der Bewohner und aller Aktivitäten. Sie bildet die Gemeinschaft zwischen Bewohner, Angehörige und MitarbeiterInnen Herbert Prucher 15 Qualitätssicherung Gesetzliche Grundlagen: Gesundheits- und Krankenpflegegesetz: Die Sozialrefernten der Länder fordern seit vielen Jahren eine Reduzierung der Berufsschutzbestimmungen, die teilweise massiv über die Notwendigkeiten hinausschießen - z. B.: Einsatz der Berufsgruppe ist für verschiedene Aufgaben unabdingbar und mit Sanktionen belegt. Qualifizierte Fachaufsicht Fachlich ausgerichtetes Personal, Kundenorientierung Hohe Qualität in Salzburg und damit Sicherstellung einer höheren Akzeptanz Herbert Prucher 16 8
11 Zusammenfassung Die demografische Entwicklung und neue Familienkonstellationen werden zu mehr öffentlichen Leistungen führen, die auch bereitgestellt werden müssen Ein Umdenken für Alle ist erforderlich Der Mensch mit seinen Bedürfnissen soll im Mittelpunkt stehen Flexibilisierung der Angebote Inhaltliche Weiterentwicklung von Senioreneinrichtungen (Wohngruppen, Aktivierung, Normalisierung) Wohnbaupolitik Verantwortung der Gesundheitspolitik Herbert Prucher 17 9
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