Jürgen Brockmeyer. AWO Landesverband Berlin e.v. Gemeinnützige Pflegegesellschaft mbh Berlin
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- Lisa Frei
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1 Jürgen Brockmeyer AWO Landesverband Berlin e.v. 1
2 Wohngemeinschaften für ältere Menschen mit Demenzerkrankungen 2
3 In der Berliner Landschaft findet man ein sehr heterogenes Angebot an Wohngemeinschaften. Derzeit gibt es ca. 100 Wohngemeinschaften mit ca. 800 Mietern. 3
4 Vor allem Frauen mit demenziellen Erkrankungen leben in den Wohngemeinschaften. Fast alle Mieterinnen und Mieter wohnen in Einzelzimmern. 4
5 Die Wohngemeinschaften gewährleisten ein selbstbestimmtes Leben in den Grenzen des Zusammenlebens und erlauben eine individuelle Lebensführung soweit möglich. Die Kostensätze im Bereich SGB XI liegen unter denen von stationären Pflegesätzen. SGB V- Leistungen werden gem. ärztlicher Verordnung erbracht und zusätzlich berechnet. Stichwort: -eigener Haushalt- 5
6 Die Pflege- und Betreuungsleistungen werden i.d.r. durch Pflegehelfer erbracht. Das Personal arbeitet im Drei- Schicht- Betrieb. Der Nachtdienst kann bei Bedarf den examinierten Bereitschaftsdienst zur Hilfe rufen. 6
7 SGB V- Leistungen werden durch examiniertes Pflegepersonal erbracht, die in ihrer Einsatztour die Wohngemeinschaft zu den entsprechenden Zeiten besuchen. Ein bis zwei examinierte Pflegekräfte sind als Teamschwestern für die pflegefachliche Kontrolle und die Dokumentationskontrollen zuständig. Praktikanten, Schüler und Zivildienstleistende unterstützen im Bereich der Freizeitgestaltung. 7
8 Voraussetzungen (1) Die Bewohnerinnen und Bewohner sind Mieter ihrer Zimmer. Die vor Ort tätigen Pflegedienste bzw. deren Träger sind nicht Vermieter. Prinzipiell haben die Mieter die freie Wahl in Bezug auf die Leistungsanbieter ambulanter Pflege. 8
9 Voraussetzungen (2) Es gibt für bestimmte Ausgaben eine gemeinsame Haushaltskasse sowie i.d.r. keine individuelle Nebenkostenabrechnung. eine Einzelnachweisführung für jeden Mieter/ jede Mieterin wird i.d.r. nicht vorgenommen, die Gesamtbeträge werden auf alle Mieter gleichmäßig verteilt. 9
10 Vergütung (1) Leistungskomplex 19 hat die Versorgung und Betreuung von an Demenz erkrankten Pflegebedürftigen mit Pflegestufe II und höher in Wohngemeinschaften zum Gegenstand: Versorgung und Betreuung von an Demenz erkrankten Pflegebedürftig en in Wohngemeinschaften Einzelfallbezogen alle Leistungen der Leistungskomplexe 1 17 für einen dementen Pflegebedürftigen mit anerkanntem Leistungsanspruch nach 45 a SGB XI (Leistungen für Pflegebedürftige mit erheblichem allgemeinem Betreuungsbedarf) der Pflegestufen II und höher. Bei Pflegestufe I ist LK 19 anstelle der Einzelleistungskomplexe wählbar. Bei Abwesenheit des dementen Pflegebedürftigen von mehr als 6 Stunden ist der halbe Tagessatz abrechnungsfähig 10
11 Vergütung (4) Die für die Leistungskomplexe 19 und 38 mitgeteilten Punktzahlen / Vergütungssätze betragen: 1857 Punkte / 76,51 EUR (bei einem Punktwert von 0,0412 ) inklusive Einsatzpauschale für Leistungskomplex 19 und 425 Punkte / 17,51 EUR für Leistungskomplex
12 Vertragliche Grundlagen Mietvertrag Betreuungsvertrag und / oder Pflegevertrag Empfehlung: Gründung einer Interessengemeinschaft, um als Gemeinschaft handlungsfähig zu sein. 12
13 Organisatorische Rahmenbedingungen Suche nach geeignetem Wohnraum: große Wohnung / Haus Hinweis: aus wirtschaftlichen und gruppendynamischen Gesichtspunkten ist eine Gruppengröße von 6 bis 8 Mieterinnen und Mietern zu empfehlen 13
14 Mindeststandard der Wohnung Einzelzimmer für jeden Mieter / jede Mieterin mindestens zwei Badezimmer (davon eines mit Dusche) Großes gemeinsames Wohnzimmer Eine direkt an das Wohnzimmer angrenzende Küche Keine Schwellen innerhalb der Wohnung bekanntes Wohnumfeld (Einkaufsmöglichkeiten, Nachbarn etc.) 14
15 Mindeststandard der Wohnung Die Gesamtwohnfläche sollte pro Person mindestens 30 qm betragen. Beispiel: privates Zimmer: gemeinschaftliche Nutzflächen: Verkehrsflächen (z.b. Flur): Gesamtfläche: 12 qm/ Bew. 12 qm/ Bew. 4,8-6 qm/ Bew. 28,8-30 qm/ Bew. 15
16 Organisatorische Rahmenbedingungen Organisation der Wohngruppe: Mieterinnen und Mieter bzw. Angehörige / gesetzliche Betreuer können/ sollten selbst entscheiden, mit wem die Wohnung geteilt wird 16
17 Organisatorische Rahmenbedingungen Suche nach einem Pflegeanbieter, der in der Lage ist, eine Wohngemeinschaft zu versorgen. Feststellung des individuellen Pflegebedarfs: Klärung der Ansprüche mit den Kostenträgern 17
18 Organisatorische Rahmenbedingungen Organisation des Personaleinsatzes: Grundlage bilden die Gesamteinnahmen der WG-Bewohner Kontinuierliche Begleitung des Projektes: Angehörigentreffen, regelmäßige Gespräche aller beteiligten Institutionen 18
19 Vorteile ambulanter Wohngemeinschaften Integration in ein normales Wohnumfeld (Verbleib in bekannter Umgebung) Ausstattung und Tagesablauf wie in anderen Privathaushalten 19
20 Vorteile ambulanter Wohngemeinschaften Möglichkeit der Beteiligung von Angehörigen bei der Pflege (damit Kostenreduzierung) Beteiligung der Mieterinnen und Mieter an Haushaltstätigkeiten (Kochen, Reinigung,...) 20
21 Vorteile ambulanter Wohngemeinschaften Kostenübernahme der Krankenkassen bei behandlungspflegerischen Maßnahmen Stärkung der Rolle des Kunden/ Patienten hinsichtlich der Gestaltung des Alltags, Wahlrecht bei Personal und Pflegeanbieter 21
22 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 22
Landesberatungsstelle PflegeWohnen. Stephanie Mansmann / September 2013
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