THERAPIEEMPFEHLUNGEN DER ARZNEIMITTELKOMMISSION DER DEUTSCHEN ÄRZTESCHAFT 1. AUFLAGE 2003 ARZNEIMITTELKOMMISSION DER DEUTSCHEN ÄRZTESCHAFT

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "THERAPIEEMPFEHLUNGEN DER ARZNEIMITTELKOMMISSION DER DEUTSCHEN ÄRZTESCHAFT 1. AUFLAGE 2003 ARZNEIMITTELKOMMISSION DER DEUTSCHEN ÄRZTESCHAFT"

Transkript

1 Arzneiverordnung in der Praxis THERAPIEEMPFEHLUNGEN DER ARZNEIMITTELKOMMISSION DER DEUTSCHEN ÄRZTESCHAFT 1. AUFLAGE 2003 ARZNEIMITTELKOMMISSION DER DEUTSCHEN ÄRZTESCHAFT

2 Evidenz in der Medizin Die Wirksamkeit eines Arzneimittels bzw. einer therapeutischen Maßnahme kann nur dann als nachgewiesen gelten, wenn hierzu Belege, d. h. eine ausreichende»evidenz«, aus validen klinischen Prüfungen vorliegen. In der Wertigkeit haben Nachweise zum Erreichen bedeutender therapeutischer Ziele wie Reduktion von Morbidität und Letalität Vorrang vor Nachweisen der Beeinflussung von Surrogatparametern wie z. B. Senkung von LDL-Cholesterin oder Blutdruck. Der Wirksamkeitsnachweis sollte wichtigste Grundlage für eine therapeutische Entscheidung sein. Die Therapieempfehlungen versuchen daher, insbesondere mit den»kategorien zur Evidenz«transparent zu machen, für welchen Wirkstoff und für welche Indikation eine Wirksamkeit belegt ist. Ergebnisse biometrischer Untersuchungen können aber nur eine Grundlage der ärztlichen Therapieentscheidung sein, bei der eine Vielzahl individueller Gegebenheiten des einzelnen Patienten berücksichtigt werden muss. Hinzu kommt, dass es nicht für alle therapeutischen Maßnahmen Belege zur Wirksamkeit gibt bzw. geben kann. Auch für diese Situation finden sich in den Therapieempfehlungen Hinweise. Letztlich ist der Arzt hier gefordert, auf der Basis bislang vorliegender Kenntnisse und Erfahrungen das für den Patienten Richtige zu tun. Kategorien zur Evidenz Aussage (z. B. zur Wirksamkeit) wird gestützt durch mehrere adäquate, valide klinische Studien (z. B. randomisierte klinische Studie) bzw. durch eine oder mehrere valide Metaanalysen oder systematische Reviews. Positive Aussage gut belegt. Aussage (z. B. zur Wirksamkeit) wird gestützt durch zumindest eine adäquate, valide klinische Studie (z. B. randomisierte klinische Studie). Positive Aussage belegt. Negative Aussage (z. B. zur Wirksamkeit) wird gestützt durch eine oder mehrere adäquate, valide klinische Studien (z. B. randomisierte klinische Studie), durch eine oder mehrere Metaanalysen bzw. systematische Reviews. Negative Aussage gut belegt. Es liegen keine sicheren Studienergebnisse vor, die eine günstige oder schädigende Wirkung belegen. Dies kann begründet sein durch das Fehlen adäquater Studien, aber auch durch das Vorliegen mehrerer, aber widersprüchlicher Studienergebnisse.

3 INHALT Empfehlungen zur Therapie und Prophylaxe der Osteoporose Inhaltlich abgestimmt mit der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) Zur Abstimmung mit anderen wissenschaftlichen Fachgesellschaften: siehe Anhang zur Methodik, Nr. 12 AVP-Sonderheft Therapieempfehlungen, 1. Auflage, Februar 2003 VORWORT GRUNDLAGEN Vorbemerkungen zur Pathologie und Pathophysiologie Definition und Klassifikation Diagnostik PRÄVENTION /THERAPIE Nichtmedikamentöse Prävention/Therapie Pharmakotherapie A. Hinweise zu einzelnen Wirkstoffen/Wirkstoffgruppen B. Hinweise zum therapeutischen Vorgehen Besondere Patientengruppen oder Erkrankungsformen LITERATUR ANHANG Kurzgefasster Leitlinien-Report zur Methodik

4 VORWORT»Der Arzt hat eine nomothetische Methodik in eine idiographische zu überführen. Damit gleicht er dem Richter, der die allgemeinen Gesetze auf die Entscheidung des einzelnen Rechtsfalls anzuwenden hat,...«(1). 4 Evidenzbasierte Leitlinien fußen im Wesentlichen auf den Ergebnissen klinischer Studien. Diese Ergebnisse sollten auch vorrangig bei therapeutischen Entscheidungen Berücksichtigung finden. Auch am Beispiel der Osteoporose wird jedoch deutlich, dass es bei der Diagnostik, Prophylaxe oder Therapie im Individualfall nicht nur der kritischen Analyse der biometrischen Ergebnisse bedarf, sondern in gleichem Maße der»richterlichen«weisheit und beruflichen Erfahrung entsprechend dem o.g. Zitat. Dies gilt für diagnostische und therapeutische Situationen, für die gute Belege aus klinischen Studien zur Verfügung stehen, besonders aber in Situationen unzureichender Evidenz oder Situationen, in denen eine Vielzahl weiterer individueller Faktoren zu berücksichtigen sind. Beispiele hierfür sind z.b. die Notwendigkeit, das Osteoporoserisiko und damit die Indikation zur Therapie anhand von Risikofaktoren (einschließlich Knochendichte) mit heterogener Beleglage abschätzen zu müssen, wie auch die vorsichtige individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung für die Behandlung mit Östrogen-Gestagen-Kombinationen. Das Für und insbesondere das Wider dieser Hormontherapie hat gerade die Women s Health Initiative (WHI)-Studie (2) aufgezeigt. Die hier vorliegende neue Therapieempfehlung der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft nach Nr. 14 der Arzneimittel-Richtlinien versucht bei gleichzeitig hoher Wertschätzung der klinisch statistischen Betrachtungsweise, eine individualisierte Medizin zu erhalten und auch in Situationen ärztliche Hilfestellung zu geben, in denen nur unzureichende Evidenz zur Verfügung steht. Die Therapieempfehlungen stellen sich dabei als Aufgabe, gerade dem nicht-osteologisch bzw. nicht-endokrinologisch spezialisierten Kollegen eine möglichst klare Wegweisung zu vermitteln, was bei dem komplexen und dynamischen Krankheitsbild der Osteoporose, dessen Kosten jährlich auf über 2 Mrd. Euro beziffert werden (3), jedoch keinesfalls Simplifizierung bedeuten kann. Die Stellung der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft als wissenschaftlicher Fachausschuss der Bundesärztekammer, die formalisierte Unabhängigkeitserklärung ihrer Mitglieder sowie auch die alleinige Finanzierung aus Mitteln der deutschen Ärzteschaft gewährleisten ein Maximum an Unabhängigkeit von nichtfachlich begründeten Interessen bei der Erstellung von Leitlinien. Die Gründe für die Erstellung dieser Therapieempfehlung ergaben sich aus der Bedeutung der Krankheit für Individuum und Solidargemeinschaft, dem bisherigen Fehlen einer evidenzbasierten Leitlinie zur Prävention und Therapie der Osteoporose in Deutschland (4) und dem Wunsch des Arbeitsausschusses»Arzneimittel«des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen nach Aufnahme einer derartigen Empfehlung in den Leitlinienkatalog der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Diese Therapieempfehlungen repräsentieren den Konsens der jeweiligen Fachmitglieder, der allgemeinmedizinischen Kommissionsmitglieder und des Vorstandes der Arzneimittelkommission. Prof. Dr. med. R. Lasek Prof. Dr. med. B. Müller-Oerlinghausen (Vorsitzender) Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft 1. Schmitz H: Philosophisches Nachwort. In: Berger M: Diabetes mellitus. München, Jena: Urban & Fischer, 2000; Writing Group for the Women s Health Initiative Investigators: Risks and Benefits of Estrogen Plus Progestin in Healthy Postmenopausal Women. Principal Results From the Women s Health Initiative Randomized Controlled Trial. JAMA 2002; 288: Pientka L, Friedrich C: Osteoporose: Die epidemiologische und gesundheitsökonomische Perspektive. Z Ärztl Fortbild Qualitätssich 2000; 94: Holtmann I, Lühmann D, Raspe H: Internationale Praxisleitlinien zum Thema Osteoporose - Bewertung der methodischen Qualität. Z Ärztl Fortbild Qualitätssich 2000; 94: Osteoporose ~ 1. Auflage 2003 Therapieempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft

5 GRUNDLAGEN Vorbemerkungen zur Pathologie und Pathophysiologie Die Knochenmasse des Menschen erfährt in Kindheit und Adoleszenz einen rasanten Aufbau, der auch von einschneidenden Veränderungen der Sekretion von Wachstumshormon und Sexualhormonen begleitet wird. Die maximale Knochenmasse (peak bone mass) wird schon am Ende des 2. Lebensjahrzehnts erreicht (Abbildung 1), bei Männern etwas später 1. Nach einer Plateauphase von 1-2 Jahrzehnten erfolgt ein vor allem altersbedingter langsamer kontinuierlicher Abfall. Für Aufbau und Erhalt der funktionellen Integrität des Knochens sind optimale Zusammensetzung der Nahrung mit den Bausubstanzen des Knochens (Calcium, Phosphat, Eiweiß), Vitamin D und optimale körperliche Belastung Voraussetzungen eines Bestzustandes, neben der regelhaften endokrinen Funktion von Ovarien bzw. Testes. Umgekehrt bergen Abweichungen von den optimalen Bedingungen, wie z. B. eine verzögerte Pubertät, das Risiko des Nichterreichens der peak bone mass bzw. eines vorzeitigen Knochenverlustes (siehe Osteoporoserisiken). Das weibliche Geschlecht ist gegenüber dem männlichen durch eine erhöhte Osteoporosegefährdung wie folgt belastet: Zum einen ist das Knochengerüst bei der Frau genetisch bedingt im Mittel zierlicher ausgestaltet und die Östrogeneinwirkung erzeugt nicht den gleichen Knochenzuwachs, wie es die Testosteronwirkung mit sich bringt. Zum anderen erfährt die Frau mit der Menopause den Östrogenverlust, der für etwa 10 Jahre von einem beschleunigten Knochenabbau (Abbildung 1) gefolgt wird, ehe das Verlusttempo wieder dem Altersverlust auch des Mannes entspricht. Der infolge Östrogenmangels beschleunigte Knochenabbau (high turnover) mit damit verbundenem Verlust beruht auf der Zunahme osteolytischer Zytokine, er ist also unabhängig vom Parathormon. Nach etwa einem Jahrzehnt wird er von einer Normalisierung bis Verlangsamung des Knochenstoffwechsels (low turnover) gefolgt, sofern nicht andere Faktoren den high turnover unterhalten. Ein solcher Faktor kann der Mangel an Calcium und Vitamin D sein, wie er bei der Osteoporose Typ II die Hauptrolle spielt (siehe unten). Die postmenopausale Osteoporose ist daher lebensalterbezogen die erste Entität, die durch Prävention verhindert bzw. nach Manifestation therapiert werden kann (typischerweise Wirbelfraktur; Osteoporose Typ I). Im späteren Alter steht die Schenkelhalsfraktur im Vordergrund (Osteoporose Typ II), häufig naturgemäß kombiniert mit der Wirbelfraktur 3. Bei der Osteoporose Typ II, die zunehmend auch den Mann betrifft, spielt die Änderung des Sexualhormonspiegels keine dominierende Rolle; im Vordergrund steht die im Alter zunehmende Unterversorgung mit Calcium und Vitamin D. Kleinere Essmengen bedingen eine verminderte Calciumzufuhr, verminderte körperliche Beweglichkeit bedeutet auch geringere Besonnung und latente oder absolute D-Hypovitaminose. Folge ist ein sekundärer Hyperparathyreoidismus mit beschleunigtem Knochenumbau. Der Knochenanbau hält nicht Schritt, zudem 5 Abbildung 1: Skelettalterung und Menopause (aus Wüster C, Ziegler R 2 ) Skelettalterung (Knochenmasse g/cm 2 ) Menopause 1,2 1,1 1,0 Spitzenknochenmasse (»peak bone mass«) verfrüht»normal«phase des beschleunigten Umbaus (»high turnover«) Beginn des langsamen Umbaus (»low turnover«) Erholung??»slow loss«0,9 0,8 ungenügender Aufbau Hormonmangel Calciummangel Bewegungsmangel niedriges Körpergewicht»fast loss«frakturrisikozone Mittelwert Streuung Pubertät Jahre Therapieempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft Osteoporose ~ 1. Auflage 2003

6 GRUNDLAGEN 6 Tabelle 1 a: Risikofaktoren und Ursachen für die Entwicklung primärer bzw. sekundärer Osteoporosen Frauen in der frühen und mittleren Postmenopause (50-75 Jahre) 1. Anamnestische Faktoren Frakturanamnese Fraktur(en) ohne adäquates Trauma nach dem 45. Lebensjahr Familiäre Osteoporosebelastung bei Eltern oder Geschwistern Umwelt und Lebensführung Bewegungsmangel Calciummangel Geringe Sonnenexposition Rauchen Alkoholabusus* Sexualhormone Menopause vor dem 45. Lebensjahr (v. a bei später Menarche) Östrogenmangelzustände (Amenorrhoe, Oligomenorrhoe) > 1 Jahr Hyperprolaktinämie* Hypogonadismus (alle Formen)* Langzeitmedikation* Glucocorticosteroide > 6-12 Monate, > 7,5 mg Prednisolon/Tag Antiepileptika TSH-suppressive Therapie mit Schilddrüsenhormonen (nur nach der Menopause) Heparin (selten!) Andere (Grund-)Erkrankungen* Primärer Hyperparathyreoidismus Langfristig unbehandelte Hyperthyreose Hyper- und Hypokortisolismus Multiples Myelom (Plasmozytom) und andere Malignome (Tumorosteopathie) Systemische Mastozytose Rheumatoide Arthritis Andere systemisch entzündliche Erkrankungen Malabsorptionssyndrome (M. Crohn, Sprue, Z. n. Gastrektomie) Organtransplantation 2. Quantitative Risikofaktoren Tabelle 1 b: Risikofaktoren und Ursachen für die Entwicklung primärer bzw. sekundärer Osteoporosen Frauen im Senium (> 75 Jahre) Alle in Tabelle 1 a genannten Faktoren. Im Alter über ca. 75 Jahre treten Faktoren hinzu, welche die Sturzneigung und -folgen beeinflussen. Hierzu zählen: Niedriges Körpergewicht bzw. Untergewicht (BMI < 18) (auch Anorexie) Überdurchschnittliche Körpergröße (> 170 cm) Erniedrigte Knochendichte (T-Wert < -1 SD) Beschleunigter Knochenstoffwechsel (Resorptionsrate > prämenop. Mittelwert) * Häufig Induktion von sekundären Osteoporosen oder mit sekundären Osteoporosen assoziiert. Muskel- und Fettmasse (Unter- und Fehlernährung) Schlechter Gesundheitszustand* Vigilanz (Gebrauch von Sedativa und Schlafmitteln, Demenz) Motorische Kompetenz (Gehbehinderung, neurologische Erkrankungen*) Visuseinschränkungen (z. B. schlecht angepasste Brille) Sturzträchtiges häusliches Milieu (Stolperfallen, Treppen, Beleuchtung) * Häufig Induktion von sekundären Osteoporosen oder mit sekundären Osteoporosen assoziiert. sind Calcium und Vitamin D als Garanten einer Versorgung neugebildeten Knochens mit Mineral vermindert. Über die pathophysiologischen Voraussetzungen für die Entstehung einer Osteoporose verfügen prinzipiell alle Menschen. Ob es im Einzelfall zu einer Osteoporose kommt, hängt von der genetischen Ausstattung, der Lebensweise in den Aufbaujahren und dem gesundheitlichen Schicksal im späteren Leben ab. Definierte Osteoporosenoxen können zu jeder Zeit hinzutreten und dann eine sog. sekundäre Osteoporose induzieren. So kann sich z. B. bei der Langzeit-Glucocorticoid- Therapie eine Glucocorticoid-induzierte Osteoporose (GIO) entwickeln 4. Neben Pathomechanismen und Risikofaktoren, die zu einer erhöhten Fragilität des Knochens beitragen, kommen insbesondere im höheren Alter andere, z. T. externe Faktoren hinzu, die das Auftreten von Stürzen begünstigen (s. Tabelle 1). Die orientierenden Altersangaben in Tabelle 1 sind im individuellen Fall gemäß vorliegendem biologischem Alter und der Aktivität der Frau zu korrigieren. Epidemiologie Die Häufigkeitsangaben für die Osteoporose sind geographisch durchaus unterschiedlich. Für den Raum Heidelberg wurden im Rahmen der EVOS- (Europäische Vertebrale Osteoporose-) Studie in der Bevölkerung über 50 Jahre folgende Zahlen erhoben: Wirbelkörperfrakturen bei Frauen 7,7 %, bei Männern 5,3 % (ein Anteil dürfte hierbei traumatisch sein); die nichtwirbelsäulenbezogenen Frakturen betrugen bei den Frauen 12,7 %, bei den Männern 1,4 % 5. Die Sterblichkeit wird insbesondere durch Schenkelhalsfrakturen erhöht. Die Ein- Jahres-Letalität beträgt hierfür etwa 24 % (Frauen: 22 %, Männer: 35 %). Ein Jahr nach der Fraktur verbleiben etwa 18 % der Patienten versorgungsbedürftig 6. Anhand einer Stichprobe von BKK- Versicherten wurde eine jährliche Inzidenz für Schenkelhalsfrakturen in Deutschland von errechnet. Die jährlichen Kosten pro Patient im 1. Jahr nach Fraktur wurden dabei mit DM angegeben bzw. 5,4 Milliarden DM für Deutschland 7. Osteoporose ~ 1. Auflage 2003 Therapieempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft

7 GRUNDLAGEN Definition und Klassifikation»Osteoporose ist eine systemische Erkrankung des Skelettes, die durch eine erniedrigte Knochenmasse und eine Verschlechterung der Mikroarchitektur des Knochens gekennzeichnet ist, mit der Folge einer Zunahme der Brüchigkeit und gehäuftem Auftreten von Frakturen«8. Klassifikatorische Probleme ergeben sich aus dieser WHO-Definition, da die Osteoporose hier sowohl als Erkrankung als auch als Risikofaktor für in der Folge möglicherweise entstehende Frakturen beschrieben wird. Man spricht von einer primären oder idiopathischen Osteoporose, wenn eine Leitstörung beim individuellen Krankheitsfall nicht ersichtlich ist, anderenfalls von einer sekundären Osteoporose. Der Übergang zwischen den beiden Formen ist durchaus fließend. Tabelle 1 zählt typische Risiken für die Entwicklung einer sekundären Osteoporose auf, die bei der Diagnosestellung zu beachten sind. Eine manifeste Osteoporose ist durch das Vorhandensein von Frakturen ohne adäquates Trauma gekennzeichnet. Lebensalterbezogen tritt zunächst beispielsweise postmenopausal ein Verlust des spongiösen Knochens auf und manifestiert sich als»wirbelsäulenosteoporose«sie hat die klinische Bezeichnung Typ I erhalten. Dabei kann der Stoffwechsel zunächst beschleunigt (high turnover), später nach 8-10 Jahren auch verlangsamt sein (low turnover). Der Verlust des kompakten Knochens zeigt sich dagegen meist später als Schenkelhalsfraktur die klinische Bezeichnung ist Typ II. Infolge der häufigsten Genese (sekundärer Hyperparathyreoidismus) ist der Knochenstoffwechsel zumeist beschleunigt (high turnover), kann aber gelegentlich auch verlangsamt sein (low turnover). Das Betroffensein der Kompartimente des Knochens (spongiös versus kompakt) und das Umbautempo (high versus low turnover) sind also für therapeutische Überlegungen zu unterscheiden, selbst wenn beim Menschen ein Ineinandergehen beim Fortschreiten der Osteoporose zu beobachten ist. Die einzelnen Ebenen der Prävention und Therapie werden je nach Zielkriterium der dualen Osteoporosedefinition (Osteoporose, Fraktur) in der Literatur unterschiedlich definiert 9. Im Kontext unserer Empfehlungen, die sich entsprechend der Häufigkeit insbesondere an Frauen, aber auch an Männer richten, verstehen wir unter Primärprävention vorrangig allgemeine Maßnahmen zum Erreichen einer möglichst hohen peak bone mass und Verhinderung des Knochenabbaus insbesondere bei heranwachsenden Frauen mit noch normaler Knochendichte, die in der Postmenopause physiologischerweise einen höheren Knochenmasseverlust zu erwarten haben. Sekundärprävention Die Sekundärprävention umreißt Maßnahmen, die insbesondere bei peri- und postmenopausalen Frauen mit weiteren Risikofaktoren das Entstehen einer Osteoporose verhindern sollen. Tertiärprävention/Therapie Die Tertiärprävention beinhaltet Maßnahmen zur Prävention von (weiteren) Frakturen bei Bestehen einer Osteoporose und grenzt sich damit aufgrund ihrer dualen Definition nur unscharf von der Therapie ab. Diagnostik Diagnostische Maßnahmen bei der Osteoporose dienen im Wesentlichen der Einschätzung des Osteoporoserisikos (Anamnese und körperliche Untersuchung, Knochendichte, ggf. Knochenstoffwechsel) sowie dem Ausschluss anderer Erkrankungen (Labor, Röntgen, Szintigraphie). Anamnese und körperliche Untersuchung Die Indikation zur Diagnostik ist gegeben bei begründetem Verdacht auf eine Osteoporose, auch wenn noch keine Symptome hierauf hinweisen. Eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung sind unerlässlich und können bereits wichtige Aufschlüsse über eine evtl. vorliegende Osteoporose oder zu deren Risikofaktoren erbringen. Der Verdacht auf eine manifeste Osteoporose ergibt sich bei Kleinerwerden ohne Symptome oder nach Trauma, akuten oder chronischen Rückenschmerzen bzw. nichtvertebralen Frakturen ohne adäquates Trauma (besonders häufig: periphere Radiusfraktur, Schenkelhalsfraktur) und kann Tabelle 1 c: Risikofaktoren und Ursachen für die Entwicklung primärer bzw. sekundärer Osteoporosen Männer (jedes Alter) Niedrige Knochendichte (T-Wert bisher nicht definiert) Bewegungsmangel Primärer Hyperparathyreoidismus (Langfristig unbehandelte Hyperthyreose) Calciummangel Alkoholabusus* Hyperprolaktinämie* Hypogonadismus (alle Formen)* Glucocorticosteroide > 6-12 Monate, > 7,5 mg Prednisolon/Tag Antiepileptika* Hyper- und Hypokortisolismus* Multiples Myelom (Plasmozytom)* Andere Malignome (Tumorosteopathie)* Systemische Mastozytose* Rheumatoide Arthritis* Andere systemisch entzündliche Erkrankungen* Malabsorptionssyndrome (M. Crohn, Sprue, Z. n. Gastrektomie)* Im höheren Alter (> 75 Jahre) treten die in Tabelle 1 b genannten Faktoren hinzu. * Häufig Induktion von sekundären Osteoporosen oder mit sekundären Osteoporosen assoziiert. 7 Therapieempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft Osteoporose ~ 1. Auflage 2003

8 GRUNDLAGEN 8 durch radiologische Untersuchungen bestätigt werden. Die Diagnosestellung einer manifesten Osteoporose ist eindeutig, da der Knochen seine Frakturanfälligkeit bewiesen hat (nach Ausschluss anderer Ursachen für pathologische Frakturen). Die Knochendichte ist dabei häufig jedoch keinesfalls immer erniedrigt; osteoporotische Schenkelhalsfrakturen pro 1000 Frauenjahre 2,6 unteres Drittel mittleres Drittel 4,0 Knochendichte Kalkaneus 1,1 oberes Drittel 27,3 5,6 1,1 Frakturen finden sich beim älteren Menschen durchaus auch bei sog. normalen Knochendichtewerten 10, 11. Ein erhöhtes Risiko für Folgefrakturen ist bei manifester Osteoporose belegt 12, 13. Bei etwa 20 % der Frauen mit einer vertebralen Fraktur ist im Folgejahr eine erneute Fraktur zu erwarten 14. In seiner klinischen und prognostischen Bedeutung Abbildung 2: Abhängigkeit des Risikos für Schenkelhalsfrakturen von der Knochendichte und der Anzahl der Risikofaktoren, aus Cummings in der Modifikation von Lehmann et al. 16. Prozentuale Verteilung der Risikofaktoren in der Studienpopulation 16. Fazit: Die Identifikation eines hohen Frakturrisikos ergibt sich nicht aus der Messung der Knochendichte allein, sondern ist abhängig von der Einbeziehung und Anzahl weiterer Risikofaktoren. 14,7 1,9 9,4 0-2 (47%) 3-4 (38%) Anzahl der Risikofaktoren 5 (15%) Tabelle 2: Risikofaktoren für die primäre Osteoporose als Grundlage für die Indikationsstellung zur Osteodensitometrie (modifiziert nach DAGO ) I. Relevante Risikofaktoren Frakturen ohne adäquates Trauma Körpergrößenabnahme > 4 cm II. Weitere Risikofaktoren Östrogenexpositionszeit zwischen Menarche und Menopause von < 30 Jahren Lange amenorrhoische Phase > 1 Jahr Familiäres Osteoporoserisiko bei Verwandten 1. Grades (Hüftgelenks- und Wirbelkörperfrakturen) Unterernährung, Untergewicht (BMI < 18) Asymptomatischer Hyperparathyreoidismus* Erkrankungen, die ein Osteoporoserisiko bergen, auch durch Immobilisation* * Für Patienten mit zusätzlichen Risikofaktoren oder Ursachen für eine sekundäre Osteoporose kann die Auflistung in Tabelle 2 nicht ausreichen (s. Tabelle 1). Die Knochendichtemessung bedarf daher in diesen Fällen der besonderen Begründung und Dokumentation. ist daher das Frakturereignis der Knochendichte (Surrogatparameter) überlegen. Bedeutend schwieriger gestalten sich die Abschätzung des Osteoporoserisikos und die Indikationsstellung zur weiteren Diagnostik und Therapie ohne bereits eingetretene Fraktur insbesondere im Rahmen der Sekundärprävention. Prinzipiell besteht ein theoretisch erhöhtes Risiko einer Osteoporose für alle Frauen nach der Menopause; tatsächlich erkrankt jedoch nur ein Teil der Frauen später an einer manifesten Osteoporose. Dies wird neben der Variabilität der Brüchigkeit (inkl. Knochendichte) auch durch die Existenz weiterer Risikofaktoren (Tabelle 1) erklärt, die das Frakturrisiko erhöhen können 15 (Abbildung 2). Es erscheint daher durchaus plausibel, zur sekundärpräventiven Identifizierung von Hochrisikopatienten klinische Risikofaktoren und bei deren Vorhandensein die Bestimmung der Knochendichte heranzuziehen. Auch von zahlreichen anderen Institutionen und Autoren, so auch von der amerikanischen Agency for Healthcare Research and Quality (AHRQ), wird zur sekundärpräventiven Identifizierung von Patienten mit einem hohen Osteoporoserisiko, für die eine weitere Diagnostik inkl. Knochendichtemessung und ggf. Therapie notwendig erscheinen, die Berücksichtigung zusätzlicher Risikofaktoren vorgeschlagen 9, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30. Insgesamt liegen aber bislang leider keine Untersuchungen vor, die hinreichend belegen, ob die jeweils alleinige Zugrundelegung klinischer Risikofaktoren (Risikoscores) oder der Osteodensitometrie oder die Kombination von beiden Instrumenten für die Therapieentscheidung einen Einfluss auf die Frakturrate hat 30. Bis zu dieser Fragestellung gesicherte Daten vorliegen, wird zur Vermeidung einer ungezielten Knochendichtemessung und ungezielten Pharmakotherapie auf der Grundlage der»best available evidence«folgendes Vorgehen empfohlen: Ist die Menopause das einzige Risiko und schließen die für die Beantwortung der Frage erforderliche Anamneseerhebung und körperliche Untersuchung weitere Risiken aus, sind außer einer Beratung keine weiteren ärztlichen Osteoporose ~ 1. Auflage 2003 Therapieempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft

9 GRUNDLAGEN Maßnahmen erforderlich (Abbildung 3). Treten aber zum Menopauseereignis mehrere weitere Risiken (Tabelle 2, II.) oder zumindest ein relevanter Risikofaktor (Tabelle 2, I.) hinzu, ist auch eine Bestimmung der Knochendichte zu empfehlen (Abbildung 3). Osteodensitometrie Die Knochendichte ist als ein unabhängiger Risikofaktor bzw. Surrogatparameter für die Fragilität anzusehen 31, 32, 33, 34, der invers mit dem Frakturrisiko korreliert, ohne dass sich hieraus allein ein Schwellenwert und damit eine Interventionsgrenze für den individuellen Patienten ergibt 10, 35, 36. Dies ist aber Charakteristikum eines jeglichen Risikofaktors, so z. B. auch von Blutdruck oder LDL-Cholesterin bei der Prävention kardiovaskulärer Ereignisse 37, 38. In diesem Sinne sind auch die osteodensitometrischen Abbildung 3: Synopsis: Vom Verdacht zur Therapie bei Osteoporose Verdacht auf postmenopausale Osteoporose Fraktur? Fraktur vorhanden Keine Fraktur falls erforderlich symptomatische Therapie Risikofaktoren für Osteoporose (gemäß Tabelle 2) Keine Risikofaktoren Osteodensitometrie (T-Wert) Osteodensitometrie (T-Wert) 9 > -1-1 bis -2,5 < -2,5-1 bis -2,5 > -1 rwv* 1-2 J rwv* 1-3 J rwv* 3-4 J Beratung zu knochengesunder Lebensweise** Differenzialdiagnostik Basislabor (Tabelle 3), ggf. Speziallabor (Tabelle 4), ggf. Histologie Beratung zu knochengesunder Lebensweise** normal pathologisch Primäre Osteoporose Sekundäre Osteoporose antiosteoporotische Pharmakotherapie ggf. Behandlung der Grundkrankheit * rwv = risikoadaptierte Wiedervorstellung. Bei Betreuung durch den Gynäkologen können diese auch im Rahmen der jährlichen Kontrolluntersuchung realisiert werden. ** ausreichende körperliche Bewegung und Optimierung der Zufuhr von Calcium und Vitamin D Therapieempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft Osteoporose ~ 1. Auflage 2003

10 GRUNDLAGEN 10 Kategorien der WHO (s. unter Definition und Klassifikation) zu verstehen. Diese Definitionen sind Konvention auf der Basis epidemiologischer Kenntnisse und nicht zu verwechseln mit der klinischen Diagnose, die sich erst im Gesamtkontext aller Befunde ergibt und letztlich eine Behandlungsindikation begründen kann 10, 22, 39. Die von der WHO erstellten Knochendichte-Kategorien dienen daher nur der diagnostischen Orientierung, keinesfalls aber als scharfe diagnostische Grenzlinien. Folgende osteodensitometrische Kategorien wurden mit Hilfe der DXA- (Dual X-ray Absorptiometry-) Methode definiert: Eine normale Knochendichte (»T-Wert«) liegt bis 1 Standardabweichung unterhalb der Mittellinie der peak bone mass für gesunde prämenopausale Frauen zur Zeit vor. Eine Osteopenie liegt vor im Bereich zwischen 1 und 2,5 Standardabweichungen unterhalb des Mittelwertes der peak bone mass (»T-Wert«). Eine (osteodensitometrische) Osteoporose ergibt sich bei einem Knochendichtewert unterhalb 2,5 Standardabweichungen unter der peak bone mass (»T-Wert«). Die Knochendichte ist nur ein Instrument im Konzert aller materialbezogenen Einflüsse auf die Festigkeit des Knochens. Im individuellen Fall ergibt sich daher der multifaktoriellen Genese der Osteoporose entsprechend die Gesamtrisikokonstellation erst durch Einbeziehung weiterer Risikofaktoren (Tabellen 1 und 2, Abbildungen 2 und 3) 9, 17, 18, 10, 22, 23, 25. Für dieses auch bei der Prävention anderer Erkrankungen geübte Vorgehen, das die individuelle Intervention vom jeweiligen Gesamtrisiko abhängig macht, gibt es pathogenetisch gute Begründungen und Hinweise aus epidemiologischen Studien 15. Therapiert wird nicht der Knochendichte- Messwert, sondern der Patient 40! Die DXA-Bestimmung ist die am besten evaluierte, da in den meisten Therapiestudien als Standard eingesetzte Methode und wird in der Regel im Bereich des Schenkelhalses und am 2-4 LWK durchgeführt. Die Messung am Schenkelhals wird als bester Prädiktor für Frakturen dieser Lokalisation angesehen 10, 30. Bei der Behandlung der Osteoporose mit Bisphosphonaten finden sich Ergebnisse, die auf eine bessere Wirksamkeit und damit auf einen möglichen prädiktiven Wert einer erniedrigten Knochendichte hinweisen 41, 42, 43. Zu beachten ist weiterhin die mangelhafte Vergleichbarkeit von Ergebnissen der Geräte verschiedener Hersteller und unterschiedlicher Gerätegenerationen 44. In Deutschland werden die Kosten für die Anwendung der Osteodensitometrie erst bei Vorhandensein von Frakturen ohne adäquates Trauma rückerstattet 45. Verfahren der Osteodensitometrie mittels Ultraschall zeigen ebenfalls eine Korrelation zwischen Messwert und theoretischem Frakturrisiko. Im Vergleich zur DXA-Messung ist die Datenlage zur Vorhersage des individuellen Risikos oder zur Messwertänderung unter den verschiedenen Therapien deutlich geringer. Für die vertragsärztliche Kostenerstattung sind Ultraschallverfahren nicht zugelassen. Laboruntersuchungen Ergibt die Osteodensitometrie einen Wert < -2,5 Standardabweichungen unterhalb der Mittellinie der peak bone mass, ist auch das»kleine«labor- Tabelle 3: Basisdiagnostik zu sekundären Osteoporoseursachen BLUT Calcium, Phosphat alkalische Phosphatase (AP) Kreatinin BSG, Blutbild URIN Eiweiß (Bence Jones) Tabelle 4: Spezielle Diagnostik zum Ausschluss von Hyperkalzämien (Knochenerkrankungen, Knochenmetastasen, primärer Hyperparathyreoidismus), Hypokalzämie bei sekundärem Hyperparathyreoidismus (z. B. durch Niereninsuffizienz) Osteomalazie/Hepato- oder Cholezystopathie Niereninsuffizienz hämatologischen Systemerkrankungen, multiplem Myelom, in das Skelett metastasierendem Karzinom multiplem Myelom A. Speziallabor bei begründetem Verdacht auf sekundäre Osteoporose Parameter Testosteron, LH, FSH, evtl. Prolaktin Östradiol-17ß, FSH, evtl. Prolaktin TSH (evtl. auch T3, T4) Dexamethason-Kurztest Parathormon 25-OH-Vitamin D Rheuma-Serologie Knochenmarkausstrich, Immun- Elektrophorese B. Abschätzung der Knochenstoffwechselsituation zum Ausschluss von männlichem Hypogonadismus weiblichem Hypogonadismus Hyperthyreose Hyperkortisolismus Hyperparathyreoidismus D-Hypovitaminose rheumatoider Arthritis hämatologischen Systemerkrankungen, z. B. Myelom, Mastozytose»Knochenmarker«für Knochenanbau knochenspezifische alkalische Phosphatase (wenn AP nicht ausreichend ist) für Knochenabbau Pyridinium-Crosslinks im Urin (zur Orientierung: Kalziurie im 24-h-Urin) Osteoporose ~ 1. Auflage 2003 Therapieempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft

11 GRUNDLAGEN programm (Tabelle 3) zum Ausschluss sekundärer Osteoporoseursachen, die ohne Klinik einhergehen, indiziert. Ergeben sich anamnestisch oder klinisch Verdachtsmomente sekundärer Osteoporosen, erweitert sich die Laboratoriumsdiagnostik gezielt in der entsprechenden Richtung (Tabelle 4). Findet sich keine dieser Ursachen, so ist die Enddiagnose»idiopathische Osteoporose«. Röntgenuntersuchungen Durch Röntgenuntersuchungen sind Rückschlüsse auf den Schweregrad der Osteoporose (Frakturen) und deren Verlauf möglich. Zu röntgen ist die symptomatische Region. Bei nichtvertebralen Frakturen ist auch eine Röntgenuntersuchung der Wirbelsäule zu empfehlen, da die Wirbelsäulenosteoporose zeitlich am frühesten in Erscheinung tritt. Ergibt die Röntgenuntersuchung die Demineralisation des Knochens (etwa 30 % des Kalksalzgehaltes müssen für diese Aussage verschwunden sein), ist die Diagnose Osteoporose gestellt. Klinik und Labor haben auch hier zu beantworten, um welche Osteoporose (primär, sekundär) es sich handelt. Die Osteodensitometrie dient für die Diagnosestellung allenfalls noch zur Graduierung. Wesentlich ist sie aber für die weitere Beobachtung des Ansprechens auf die Therapie. Bedeutsam ist die Röntgenuntersuchung insbesondere auch zur differenzialdiagnostischen Abgrenzung anderer Erkrankungen. Knochenstoffwechselmarker Ein erhöhter Knochenstoffwechsel (high turnover) wird als unabhängiger Risikofaktor für osteoporotische Frakturen, aber auch als prädiktiver Faktor für das Ansprechen einer antiresorptiven Therapie angesehen 9, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 53. Diagnostische Hilfsmittel zur Differenzierung von high- und low-turnover- Osteoporose (Tabellen 4, B; 5) sind daher wünschenswert. Aufgrund der erheblichen inter- und intraindividuellen Variabilität von Knochenstoffwechsel und der Laborergebnisse von Knochenstoffwechselmarkern besitzen diese jedoch hinsichtlich der Identifizierung von Patienten mit high turnover nur eine begrenzte Bedeutung 9, 30, 47, 54, 55. Daher ist bei breiter Überschneidung zwischen Osteoporotikern und Nichtosteoporotikern vor einer Überschätzung der punktuellen Messwerte als einziger Basis für eine Interventionsentscheidung zu warnen. Auch die Datenanalyse der Agency for Healthcare Research and Quality macht deutlich, dass Sensitivität und Spezifität der Knochenmarker zu niedrig sind, um als Entscheidungsgrundlage für eine therapeutische Intervention dienen zu können 30. Noch stärker gilt diese Warnung bei manifester Osteoporose: Eine Unterscheidung zwischen der Bedeutung erhöhter Markerwerte infolge eines besonders aktiven Kallus- Stoffwechsels in einem ansonsten im langsamen Stoffwechsel umgebauten Skelett bzw. eines reduzierten Kallus- Stoffwechsels in einem aktivierten Skelett ist nicht möglich 56. Im Stadium vor der Fraktur ist die Aussagekraft der Knochenmarker hinsichtlich der Frage, ob ein beschleunigter oder ein verlangsamter Knochenstoffwechsel vorliegt, höher einzuschätzen, da Störfaktoren wie lokal erhöhter Umbau nach Fraktur noch fehlen. Für die Überprüfung des therapeutischen Ansprechens scheinen die Ergebnisse von Knochenmarker-Untersuchungen nicht über die notwendige Präzision zu verfügen 30. Nach dem bisherigen Kenntnisstand ist eine Bestimmung der Knochenmarker nur dann zu erwägen, wenn anhand anamnestischer und klinischer Befunde sowie anderer Untersuchungsmethoden keine Aussage zum Osteoporoserisiko erlangt werden kann. Eine kombinierte Verwendung anamnestischer, klinischer und paraklinischer Befunde (Tabelle 5) zur besseren Charakterisierung des Knochenstoffwechsels erscheint sinnvoll, ist allerdings bislang nicht durch klinische Prüfungen validiert Tabelle 5: Diagnostische Hinweise für die Einordnung des Knochenstoffwechsels in»high oder low turnover«nach gestellter Osteoporose-Diagnose Diagnostische Maßnahme high turnover low turnover Wertigkeit Exakte knochenbezogene bei Typ I während bei Typ I ab ca. 10 Jahre ++ Anamnese und Klinik 8-10 Jahren nach Menopause postmenopausal (sofern kein relevanter Mangel an Ca und Vitamin D) bei Typ II die Regel durch Mangel an Ca und Vitamin D bei Typ II eher Ausnahme (knochengesunde Lebensweise) Labor: Knochenstoff- hochnormal bis niedrignormal bis + wechselmarker erhöht erniedrigt (nach Fraktur keine relevante Aussage) Knochenhistologie vermehrte Osteoklasten, reduzierte Osteoklasten, +++ aus Beckenkamm-Biopsie -blasten, Resorptions- -blasten, Osteoidsäume (zuverlässigstes Kriterum, lakunen, Osteoidsäume zudem Ausschluss von Knochenmarkserkrankungen) Therapieempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft Osteoporose ~ 1. Auflage 2003

12 GRUNDLAGEN Skelettszintigraphie Bei eindeutiger Klinik ist die zeitliche Einschätzung einer Fraktur bei Osteoporose unproblematisch bei mehrdeutigem klinischen Verlauf kann die Skelettszintigraphie Hinweise geben, ob eine Fraktur noch frisch und im Umbau befindlich ist oder ob ein konsolidiert erscheinender Bruch eventuell schon vor Jahren erfolgt ist und damit für die aktuelle Beurteilung eine andere Bedeutung hat (nicht die der Akutgefährdung, sondern die der grundsätzlichen Erhöhung des Risikos späterer Frakturen). Die Skelettszintigraphie kann auch differenzialdiagnostische Bedeutung beim Ausschluss anderweitiger Osteopathien besitzen (z. B. Osteomalazie). 12 Beckenkammknochenbiopsie Ist die Beantwortung der Frage nach dem Umbautempo des Knochens (low/high turnover) unsicher oder liegt insbesondere bei jüngeren Patientinnen oder Patienten der Verdacht auf eine sekundäre Osteoporose vor, ist eine Beckenkammknochenbiopsie zur Gewinnung einer Knochenhistologie zu empfehlen. Osteoporose ~ 1. Auflage 2003 Therapieempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft

13 PRÄVENTION/THERAPIE Nichtmedikamentöse Prävention/Therapie Prävention Es ist anzunehmen, dass gesunde Ernährung und hohe körperliche Aktivität in der Kindheit und im Jugendalter günstige Effekte hinsichtlich einer höheren peak bone mass, aber ggf. auch für die Knochengesundheit in späteren Lebensphasen haben. Kontrollierte Untersuchungen liegen hierzu jedoch nicht vor 37. Auch bei älteren, untrainierten Menschen werden mit einem mäßig dosierten, jedoch regelmäßigen Training Vorteile für die Knochendichte, aber auch über Kreislauftraining, verbesserte Koordination, Gleichgewicht und Muskelkraft für Fall- und Frakturhäufigkeit angestrebt 57. Die meisten Untersuchungen hierzu stammen aus epidemiologischen und unkontrollierten Beobachtungsstudien 58. Während die Metaanalyse von Berard et al. 59 keine signifikante Verbesserung des Knochenmineralgehaltes durch Trainingsprogramme erbrachte, zeigt eine jüngere Metaanalyse randomisierter kontrollierter Studien bei peri- und postmenopausalen Frauen einen günstigen konservierenden Effekt auf die Knochendichte von Wirbelsäule und Femur 60. Sichere Belege für diese Zusammenhänge insbesondere für die Frakturhäufigkeit fehlen bislang 9, 57. Von Bedeutung ist jedoch, dass das körperliche Training schon durch Erhöhung von Mobilität und Aktivitätsniveau älterer Menschen zur Frakturprophylaxe beitragen kann 9. Therapie Die Physiotherapie besitzt eine grundsätzliche Bedeutung bei der Reaktivierung von Menschen mit Osteoporose. Dabei sollen Übungsprogramme primär nicht so sehr dem Knochenaufbau dienen, da die hierfür erforderlichen Belastungsreize in der betroffenen Altersgruppe kaum mehr erreicht werden können, aber Aktivität und Lebensqualität fördern und dadurch der Gefahr von Stürzen und Frakturen entgegenwirken 57. Die Datenlage zur Sturzverhütung mit Trainings- und Instruktionsprogrammen ist recht uneinheitlich 61, 62, 63, 64. Hierzu trägt auch die mangelnde Vergleichbarkeit der Studien aufgrund unterschiedlicher Interventionsmethoden, Ziel- und Beurteilungskriterien bei. Eine jüngere Übersicht kommt zu dem Schluss, dass die Evidenzlage am ehesten individuell maßgeschneiderte Programme für Hochrisikopatienten stützt 64. Ein regelmäßiges körperliches Training ist als wichtiger Bestandteil im therapeutischen Gesamtkonzept 57 anzusehen, da es durchaus zur Muskelkräftigung, Verminderung der Gebrechlichkeit und Erhöhung der körperlichen Spontanaktivität älterer Menschen beitragen kann 65. Gelingt die Reaktivierung nicht, haben osteotrope Therapeutika wohl eher die Bedeutung einer Kosmetik. Dies gilt insbesondere für die Osteoporose Typ II, bei der die Knochendichte für das Frakturgeschehen in den Hintergrund tritt. Die Vermeidung mechanischer Frakturrisiken wie Stolperschwellen, schlechte Sicht etc. einschließlich der Reduktion von zu Schwindel führenden Sedativa ist zu beachten (Tabelle 1b). Ein gepolsterter Hüftschutz (»Hüftprotektor«) scheint das Risiko der gerade bei Typ-II- Osteoporose häufigen Schenkelhalsfrakturen zu vermindern 66, 67, 68, 69. Pharmakotherapie A. Hinweise zu einzelnen Wirkstoffen/Wirkstoffgruppen Wirksamkeitsnachweis Wirkstoffe, die zur Prävention und Therapie der Osteoporose eingesetzt werden, können in Knochenabbauhemmende»antiresorptive«und Knochenanbau-stimulierende (»osteoanabole«) Arzneistoffe eingeteilt werden (Tabelle 7). Verschiedene Institutionen (FDA, EMEA/CPMP, WHO) empfehlen den Einsatz dieser Substanzen zur Prävention erst, wenn deren Wirksamkeit bei der Therapie der Osteoporose nachgewiesen ist 70, 71, 72. Obwohl dies aus der WHO-Definition der Osteoporose nicht eindeutig hervorgeht, kommt der osteoporotischen Fraktur der eigentliche Krankheitswert zu und der Knochendichte letztendlich der Stellenwert eines Surrogatparameters 72, 73. Zu Recht fordern daher die europäischen Richtlinien des Committee for Proprietary Medicinal Products (CPMP)»Note for Guidance on Postmenopausal Osteoporosis in Women«72 zum Wirksamkeitsnachweis: Sorgfältig geplante doppelblinde, kontrollierte Placebo- oder Vergleichsstudien ausreichender Dauer ( 3 Jahre) und Power. Die Beeinflussung der Frakturhäufigkeit muss primärer Endpunkt sein. Als Prüfkriterium sind die Patienten mit einer neu aufgetretenen Fraktur heranzuziehen. Die Daten für Wirbelsäulen-, Schenkelhals- u. a. Frakturen sollten separat ausgewiesen sein. Meunier 74 fordert weiterhin: Die Ergebnisse verschiedener Studien zu einem Wirkstoff sollten konsistent sein. Die Studienergebnisse zu Frakturraten sollten in»peer-reviewten«zeitschriften veröffentlicht sein. Leider werden von den Herstellern Präparate, die aus patentschutzrechtlichen Gründen ökonomisch uninteressant sind, nicht in adäquaten und damit teuren Studien untersucht. Dies birgt auch die Gefahr der Verzerrung einer evidenzbasierten Übersicht, indem hieraus eher eine Beschreibung der asymmetrischen Prüfungssituation als die des»wahren«therapeutischen Potenzials der Substanzen resultieren kann. Andere Finanzierungsquellen stehen in Deutschland für die Prüfung von Medikamenten derzeit nicht zur Verfügung. In diesem Zusammenhang sei darauf verwiesen, dass beispielsweise in Großbritannien 1,5 % der Gesamtausgaben der Krankenversorgung für die klinisch evaluative Forschung verwendet werden 75. I. Knochenabbau-hemmende Wirkstoffe (»Antiresorptiva«) Calcium und Vitamin D Vitamin D reguliert über seine Angriffspunkte an Darm, Niere und Knochen physiologischerweise den Calciumstoffwechsel. Ein ggf. auch subklinischer Vitamin-D-Mangel ist in Mittel- und Nordeuropa besonders in den Wintermonaten nicht selten und wird auch als ein Risikofaktor für das Auftreten einer verminderten Knochendichte und von 13 Therapieempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft Osteoporose ~ 1. Auflage 2003

14 PRÄVENTION/THERAPIE 14 Frakturen angesehen 76, 77. Die Ergebnisse klinischer Studien einer Monotherapie mit Vitamin D oder Calcium sind hinsichtlich der Frakturreduktion unsicher 35, 74, 78, 79. In vielen Studien zur Prüfung von Antiosteoporotika wird eine kombinierte Basismedikation, bestehend aus Vitamin D und Calcium (aus ethischen Gründen auch in der Placebogruppe), durchgeführt. Für alle Therapeutika gilt daher in der Regel die Aussage zur Wirksamkeit im Vergleich zur Basistherapie (Vitamin D und Calcium). Die Kombination von Vitamin D und Calcium ist auch Basismedikation der meisten zur Prävention oder Therapie eingesetzten Schemata (Dosierung siehe Tabelle 7). Die gemeinsame Gabe von Vitamin D (800 IE/700 IE) und Calcium (1200 mg/500 mg) führte bei älteren Frauen (im Mittel 84 Jahre) und bei Frauen und Männern im Mindestalter von 65 Jahren zu einer nur mäßigen Beeinflussung der Knochendichte 80, aber zu einer deutlichen Reduktion des Erstauftretens von Frakturen wie Schenkelhalsfrakturen und anderen nicht- 81, 82 vertebralen Frakturen 80, 81, 82. Unerwünschte Wirkungen (s. a.tabelle 7) sind bei der Gabe von Vitamin D und Calcium nicht zu erwarten, sofern klinisch (Nierensteinanamnese) und im kleinen Labor (Serumkalzium) potenzielle Risiken wie Nephrolithiasis oder hyperkalzämische Erkrankungen ausgeschlossen werden. Vitamin-D-Analoga Die klinischen Studien zu Vitamin-D-Analoga (Calcitriol, Alfacalcidol) zeigen hinsichtlich der Beeinflussung der Frakturrate widersprüchliche Ergebnisse, indem einige Autoren über eine signifikante Reduktion von Wirbelfrakturen berichten 83, 84, 85, andere nicht 39, 86, 87, 88. In keinem Falle erfolgte ein Vergleich mit genuinem Vitamin D in äquipotenter Dosierung, sodass eine Überlegenheit der Metaboliten (die höhere Therapiekosten rechtfertigen würde) nicht belegt ist. Östrogene (Östrogen- Gestagen-Kombinationen) Ein Östrogendefizit wird als Ursache der Osteoporose (Typ I) bei postmenopausalen Frauen, aber auch der des Mannes angesehen 89. Östrogene hemmen die Knochenresorption, indem sie vermutlich unter Mitwirkung von Zytokinen, wie z. B. TNF-, die Aktivität und Zahl der Osteoklasten beeinflussen 90, 91. Der Östrogenausfall wird von einer Aktivitätszunahme osteolytischer Zytokine (IL-6) gefolgt. Zur Prophylaxe oder Therapie der Osteoporose sind in Deutschland verschiedene Östrogene/ Östrogen-Gestagen-Kombinationen (z. B. Östradiol, konjugierte Östrogene) in unterschiedlichen Darreichungsformen (oral, transdermal, intramuskulär) und Applikationsschemata (zyklisch, sequenziell, kontinuierlich) zugelassen (Tabelle 6). Oft wird hierbei auch, berechtigt zumindest für die frühe Menopause, von Hormonersatz- bzw. -substitutionstherapie, englisch: hormone replacement therapy (HRT), gesprochen. Außer bei hysterektomierten Frauen ist dabei die Kombination mit Gestagenen zur Verhütung des Endometriumkarzinoms obligat, wobei die Gestagene für die erwünschte Wirkung auf den Knochen nicht relevant sind. Ungeklärt ist, bis zu welchem Alter, d. h. bis zu wie vielen Jahren nach der Menopause, ein Neubeginn mit der Östrogen-Gestagen-Kombination sinnvoll sein könnte. Ab etwa 10 Jahre nach der Menopause ist das Tempo des Knochenmasseverlustes verlangsamt. Daten aus der Framingham- Studie lassen bei Frauen über 75 Jahre einen positiven Effekt von Östrogenen auf die Knochendichte vermissen 97. Zudem nimmt die Akzeptanz für die Östrogengabe bei diesen Patientinnen ab 69, 92, 93. Mehrere kontrollierte klinische Studien belegen und auch Kohortenstudien weisen darauf hin, dass Östrogene bei postmenopausalen Frauen mit und ohne manifeste Osteoporose zu einem Anstieg der Knochendichte insbesondere im Bereich von Wirbelsäule und Unterarm, weniger im Oberschenkel führen können 9, 35, 93, 94, 95, 96, 97, 98, 99, 100, 101, 102, 103. Für die Senkung der Frakturhäufigkeit, als eines über die Bedeutung eines Surrogatparameters hinausgehenden Belegs zur Wirksamkeit bei der Osteoporose, liegen die Ergebnisse mehrerer nichtintervenierender Studien, z. T. auch gepoolt mittels Metaanalysen 104, 105, 106, vor, in denen bei Langzeitanwendung über eine deutliche Reduktion von Hüft-, Wirbelsäulen- und Radiusfrakturen 9, 15, 93, 107, 108, 109, 110, 111, 112, 113, berichtet wird 114, 115, 116, 117, 118, 119, 120, 121, 122. Am Beispiel der Schenkelhals- bzw. Hüftfrakturen, der gravierendsten osteoporotischen Ereignisse, konnte gezeigt werden, dass die in diesen epidemiologischen Untersuchungen gefundene Schutzwirkung um so ausgeprägter geschildert wird, je geringer die methodische Aussagekraft der zugrunde liegenden Studie ist 73. Sie nimmt bereits von den besonders Verzerrungs-(»Confounding-«) 107, 108, 110, anfälligen Fallkontrollstudien 111, 112, 113, 115, 119 zu retrospektiven Kohortenstudien ab, um bei prospek- 114, 116, , 118, 120 tiven Kohortenstudien nahezu nicht mehr nachweisbar zu sein , 123 Einzelne Frakturstudien sind aufgrund mehrerer Limitierungen (Patientenzahl, Power, Dauer, Auswertungsverfahren) nicht als 35, 74, 124, 125 hinreichender Beleg für die Wirksamkeit einer Östrogenbehandlung bei der Osteoporose anzusehen. Die an über gesunden postmenopausalen Frauen durchgeführte randomisierte placebokontrollierte Women s Health Initiative- (WHI-) Studie 126 erbrachte erstmals einen aussagekräftigen Beleg zur Frakturreduktion durch eine Östrogen-Gestagen- Kombination (konjugierte equine Östrogene 0,625 mg und Medroxyprogesteronacetat 2,5 mg, beides jeweils täglich). Der Unterschied gegenüber Placebo war bei Einbeziehung aller Frakturen deutlich, für Schenkelhalsfrakturen und Wirbelkörperfrakturen nur schwach signifikant. Es ist allgemein anerkannt, dass das postmenopausale Östrogendefizit ein wichtiger Risikofaktor für die Osteoporose ist. Daher erscheint der Ansatz einer Hormonersatztherapie mit Östrogenen pathophysiologisch durchaus begrün- Osteoporose ~ 1. Auflage 2003 Therapieempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft

15 PRÄVENTION/THERAPIE det. Die Ergebnisse von Beobachtungsstudien und kontrollierten klinischen Studien bestätigen in weitgehender Übereinstimmung einen günstigen Effekt auf die Knochendichte, einen Surrogatparameter für das Frakturrisiko. Zur Prophylaxe und Therapie der Osteoporose mit Östrogenen bzw. Östrogen-Gestagen-Kombinationen liegen überwiegend nichtintervenierende Studien vor. Diese sind aufgrund der immer vorhandenen Möglichkeit einer systematischen Verzerrung durch unbekannte Störgrößen und damit einer geringeren internen Validität prinzipiell nicht zum Nachweis der Wirksamkeit eines Arzneimittels geeignet 127, 128, 129, 130. Untersuchungen haben gezeigt, dass Frauen, die eine Hormonsubstitutionstherapie durchführen, bereits a priori eine bessere gesundheitliche Prognose aufwiesen und sich daher deutlich von den Nichtanwenderinnen unterschieden 127, 131, 132. Die qualitativen Nachteile dieser Studien werden auch durch deren nachträgliche metaanalytische Betrachtung nicht kompensiert 130, 133. In Anbetracht der sozialmedizinischen Bedeutung dieser Erkrankung sind daher randomisierte und kontrollierte Studien dringend erforderlich 35, 73, 74, 95, 101, 103, 122, 127, 133, 134. Die große WHI- Studie 126 liefert daher einen wichtigen Beitrag, da sie sich im Kontext mit der Prüfung mehrerer potenzieller Indikationen oder Risiken der Hormonsubstitutionstherapie auch dem Parameter»Frakturen«widmet, wobei zwar die Ermittlung im Rahmen eines sekundären Endpunktes formal nicht den vom CPMP 72 oder von Meunier 74 aufgestellten Kriterien an den Wirksamkeitsnachweis von Antiosteoporotika entspricht, aber das Ergebnis aufgrund der großen Fallzahl und einer ausreichenden Power (> 80 %) durchaus als Wirksamkeitsbeleg angesehen werden kann. Der vorzeitige Abbruch dieses Teiles der WHI-Studie zur Östrogen-Gestagen-Kombination (konjugierte equine Östrogene und Medroxyprogesteronacetat) erfolgte aufgrund des erhöhten Risikos für kardiovaskuläre Ereignisse, das sich bereits im ersten Jahr der Hormoneinnahme zeigte, sowie der nach dem 4. Behandlungsjahr sichtbaren Zunahme der Brustkrebsinzidenz; diese Risiken wurden höher bewertet als der potenzielle Nutzen (verminderte Risiken für Frakturen und kolorektale Karzinome). Die grundsätzliche pharmakologische Vergleichbarkeit legt die Übertragbarkeit der in der WHI- Studie anhand von konjugierten equinen Östrogenen in Kombination mit Medroxyprogesteronacetat erhobenen Befunde auf andere Östrogen-Gestagen- Behandlungsregime, auch nach Ansicht des Bundesinstitutes für Arzneimittelund Medizinprodukte (BfArM), nahe 135 und sollte, solange keine sichere Evidenz für das Gegenteil vorhanden ist, in die Überlegungen zur Indikationsstellung einbezogen werden. Die erforderliche Langzeitbehandlung von Frauen mit einem hohen Osteoporoserisiko oder einer manifesten Osteoporose erfordert daher eine besonders gründliche individuelle und gemeinsame Abwägung mit der Patientin auch hinsichtlich der oben beschriebenen möglichen Risiken und nachweislich wirksamen Behandlungsalternativen 136. Zur kardiovaskulären Prävention sollten Maßnahmen eingesetzt werden, deren Wirksamkeit belegt ist oder zumindest wahrscheinlich gemacht wurde, ohne selbst ein weiteres bedeutsames Risiko hinzuzufügen (ausreichende körperliche Aktivität und gesunde Lebensweise, Behandlung von Blutdruck- und LDL- Erhöhung, Diabetes mellitus, Tabakentwöhnung etc.) 137, 138, 139. Tibolon Tibolon ist ein Gestagen (Derivat des Norethynodrels) mit geringen östrogenen und androgenen Partialwirkungen 140. Tibolon führt selten zu einer endometrialen Proliferation und ist in Deutschland nur zur Behandlung klimakterischer Beschwerden zugelassen. In kontrollierten klinischen Studien zur Primär- und Sekundärprävention konnte gezeigt werden, dass Tibolon eine Zunahme vorzugsweise der vertebralen Knochendichte bewirkt 141, 142, 143, 144, 145, 146, 147, 148, 149. Hierbei scheint Tibolon der Östrogen-Gestagen- Medikation vergleichbar zu sein 150, 151. Kontrollierte klinische Studien zum Einfluss von Tibolon auf die Frakturrate liegen nicht vor 9, 39, 147, 150. An unerwünschten Wirkungen sind u. a. Gewichtsanstieg, Ödeme und Insulinresistenz und Androgenisierungserscheinungen beschrieben. Phyto-Östrogene Phyto-Östrogene weisen schwache östrogene Eigenschaften auf. Hinreichende Belege zur Wirksamkeit bei Osteoporose liegen nicht vor 25, 152, 153, 154, 155, 156, 157. Bisphosphonate Bisphosphonate (Etidronat, Alendronat, Risedronat, Clodronat, Pamidronat, Ibandronat, Tiludronat, Zoledronat) sind stabile Analoga natürlich im Organismus vorkommender Pyrophosphate und starke Hemmer der Osteoklastentätigkeit. Sie hemmen damit nicht nur die durch Östrogenentzug aktivierte Knochenresorption, sondern auch die basale Resorption. Aus diesem Grunde wirken sie noch etwas stärker antiresorptiv als die Östrogene. Sie sind hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Knochendichte auch im Vergleich zu Calcitonin die potentesten Antiresorptiva 158 und besonders wirksam bei erhöhtem Knochenabbau. Bisphosphonate sind daher auch Mittel der Wahl bei hyperresorptiven Knochenerkrankungen wie Tumorosteopathie, Morbus Paget des Skelettes u. a. In Deutschland sind bislang nur Etidronat, Alendronat und Risedronat zur Therapie der Osteoporose zugelassen. Bei Dosierung und Applikation wurden kontinuierliche und intermittierende Therapieschemata erprobt (Dosierung s. Tabelle 7). Vorteile oder Nachteile hinsichtlich der Wirksamkeit wurden nicht ersichtlich. Therapiert wird über 3 4 Jahre, ggf. länger. Etidronat: In klinischen Studien wurde für Etidronat bei postmenopausalen Frauen mit und ohne manifeste Osteoporose eine Zunahme 41, 43, 159, der vertebralen Knochendichte 160, 161, 162, 163, 164, 165 gefunden. Der Anstieg der Knochendichte ist im ersten Jahr deutlich, nimmt jedoch danach ab um sich zuweilen sogar nicht mehr signifikant von der Kontrollgruppe zu unterscheiden 43, 159, 162,166. Ein nur geringer 15 Therapieempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft Osteoporose ~ 1. Auflage 2003

16 PRÄVENTION/THERAPIE 16 oder inkonsistenter Einfluss wird auf die Knochendichte extravertebraler Regionen, insbesondere den Schenkelhals, beschrieben 9, 41, 43, 159, 160, 161, 165, 167. In den wenigen klinischen Studien, die zur Behandlung der manifesten Osteoporose bei postmenopausalen Frauen mit Etidronat vorliegen, wird über eine Reduktion vertebraler Frakturen berichtet 41, 43, 160, 165, 167. Während sich in der Studie von Watts et al. 41 eine Reduktion der Wirbelfrakturen für die gesamte Studienpopulation sichern ließ, ergab sich im Nachfolgebericht 43 ein signifikanter Effekt nur für die ersten zwei Behandlungsjahre oder eine Subgruppe mit hohem Osteoporoserisiko (niedrige Knochendichte und über 3 vorbestehende Wirbelfrakturen). Auch im ersten Bericht zeigte sich ein deutlicherer Effekt von Etidronat auf vertebrale Frakturen, wenn eine niedrige Knochendichte vorlag 41. Einige Studien weisen zudem mehrere methodische Schwächen auf (z. B. Wirbelfrakturen waren nicht primärer Endpunkt, post hoc definierte Subgruppen, fehlende Intentionto-treat-Auswertung) und erschweren somit die Interpretation 9, 39, 74. Eine Verminderung extravertebraler Frakturen konnte nicht dokumentiert werden 168. Etidronat: Für postmenopausale Frauen ohne manifeste Osteoporose, d. h. ohne vorbestehende Frakturen, liegen keine Daten vor, die die Reduktion künftiger Frakturen belegen würden. Alendronat: Von allen Bisphosphonaten liegen für Alendronat die umfangreichsten Daten zur Osteoporose vor. Für Alendronat wurde ein Anstieg der Knochendichte in Wirbelsäule und Schenkelhals anhand 9, 53, 169, 170, 171, 172, mehrerer Studien belegt 173, 174, 175, 176, 177, 178, 179. Hierbei ist Alendronat dem Calcitonin 173, 180, 181, evtl. auch dem Etidronat 182 überlegen. Die Erhöhung der Knochendichte ist auch unter Alendronat am ausgeprägtesten im ersten (und zweiten) Jahr der Behandlung 53, 173, 180, 183, wonach sie sich wieder verringert, jedoch als Restwirkung auch nach Absetzen noch für einige Zeit über dem Placebo- bzw. Ausgangsniveau verbleibt 178, 179. In zwei großen Studien an postmenopausalen Frauen mit manifester Osteoporose 177, 184 reduzierte Alendronat signifikant die Inzidenz von Wirbelfrakturen. In der FIT I-Studie 184, bei der das Auftreten neuer vertebraler Frakturen auch primärer Endpunkt war, wurde neben der Verminderung der Zahl von Patientinnen mit neuen Wirbelfrakturen um etwa die Hälfte auch der Hinweis auf eine etwa vergleichbare Reduktion von Schenkelhals- und Unterarmfrakturen erbracht. Alendronat: Für postmenopausale Frauen ohne manifeste Osteoporose, d. h. ohne vorbestehende Frakturen, konnte in der FIT II- Studie 175 für Alendronat hinsichtlich des primären Endpunktes (alle klinischen Frakturen) keine signifikante Überlegenheit gegenüber der Kontrollgruppe gesichert werden. Lediglich im Rahmen einer post-hoc- Subgruppenanalyse fand sich für Frauen mit der niedrigsten Knochendichte (T-Score < -2,5) eine Reduktion asymptomatischer Wirbelfrakturen innerhalb von 4 Behandlungsjahren von 3,8 auf 2,1 %. In der FOSIT- Studie 172 wurde bei postmenopausalen Frauen mit verringerter Knochendichte (T-Score < -2,0) nach einem Jahr eine signifikante Reduktion symptomatischer extravertebraler Frakturen unter Alendronat berichtet, wobei jedoch u. a. angemerkt werden muss, dass die Frakturrate nicht als primärer Endpunkt vorgesehen war und vor der Studie keine radiologische Wirbelsäulendiagnostik erfolgte. Risedronat: Bei postmenopausalen Frauen mit niedriger Knochendichte oder auch manifester Osteoporose kann die Behandlung mit Risedronat zu einem Anstieg der Knochendichte 42, 185, 186, 187, bei manifester Osteoporose auch zu einer 186, 187 Abnahme neuer vertebraler und extravertebraler 186 Frakturen führen. In der HIP- (Hip Intervention Program-) Studie konnte für ältere Frauen eine Reduktion von Schenkelhalsfrakturen (Placebo 11,2 %, Risedronat 9,4 %) gesichert werden, die eine niedrige Knochendichte und vorbestehende vertebrale Frakturen, d. h. eine manifeste Osteoporose, aufwiesen 42. Mehrere Untersuchungen zu Antiresorptiva, z. B. zu Alendronat, zeigen, wenn auch nicht ohne gegenteilige Befunde 169, dass der bei high-turnover- Osteoporose erhöhte Knochenstoffwechsel auf prämenopausale Werte reduziert wird und durch Antiresorptiva eine bessere Wirkung bei high-turnover- 46, 48, Osteoporose erwartet werden kann 49, 50, 51, 52, 53. Leider ist für alle Osteoporose- Therapiestudien mit Bisphosphonaten anzumerken, dass stratifizierte Frakturdaten nach beschleunigtem (high turnover) und verlangsamtem (low turnover) Knochenstoffwechsel bisher nicht vorgelegt wurden. An unerwünschten Wirkungen (s. a. Tabelle 7) sind vor allem gastrointestinale Störungen zu nennen. Für Alendronat besteht bei Nichtbeachtung der Einnahmevorschriften die Gefahr von Ösophagusulzera 188. Zu beachten sind die Einnahme auf nüchternen Magen und eine aufrechte Körperhaltung über 30 Minuten danach (als Vorsorge gegen die Entwicklung einer Ösophagitis und von Ösophagusulzera). Das ulzerogene Potenzial von Alendronat scheint das von Risedronat zu übersteigen 189. Nach 4-jähriger Applikation von Etidronat wurden bei etwa 1/3 der Patienten durch Knochenbiopsien Mineralisationsstörungen im Sinne einer Osteomalazie gefunden 161. Aufgrund der hypokalzämischen Wirkung von Bisphosphonaten sollte eine Basistherapie mit Vitamin D und Calcium erfolgen. Bei Patienten mit hohem gastrointestinalem Risiko ist eine intravenöse Bisphosphonat-Applikation zu überlegen. Pamidronat in der Dosis von 30 mg i. v. alle 3 Monate verabreicht führt zur Zunahme der Knochendichte; Frakturdaten sind nicht ausreichend belegt 190. Nach entsprechender Aufklärung muss von den Patienten das Einverständnis zu dieser Therapie eingeholt werden, da bisher keine Zulassung für die Indikation Osteoporose in Deutschland besteht. Die Therapie sollte daher nur von Ärzten mit entsprechender Erfahrung durchgeführt werden. Osteoporose ~ 1. Auflage 2003 Therapieempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft

17 PRÄVENTION/THERAPIE Entsprechendes gilt für das ebenfalls intravenös zu verabreichende Ibandronat 191. Zoledronat, als Infusion verabreicht, führte auch bei jährlich einmaliger Gabe zu einer Erhöhung der Knochendichte 192. Nähere Aussagen lassen sich erst dann treffen, wenn durch Frakturstudien und Ergebnisse zur Arzneimittelsicherheit Wirksamkeit und Unbedenklichkeit nachgewiesen sind. Calcitonine Das Peptidhormon Calcitonin hemmt die Osteoklastenaktivität und damit die Calciumfreisetzung aus dem Knochen. Calcitonine wirken damit antiresorptiv, vergleichbar den Bisphosphonaten. In Deutschland sind Calcitoninpräparate zur Injektion (s. c., i. m.) und als Nasenspray im Handel (Dosierung s. Tabelle 7). Für Calcitonin liegen mehrere, häufig kleine klinische Studien vor, die einen positiven Effekt auf die 9, 35, vertebrale Knochendichte fanden 193, 194, 195, 196, 197, 198. Die antiresorptive Wirkung der Calcitonine erscheint jedoch schwächer als diejenige der Bisphosphonate, wie auch eine vergleichende Osteoporosestudie (Alendronat vs. Calcitonin) gezeigt hat 173. Die wenigen kontrollierten klinischen Studien zur Frakturhäufigkeit offenbaren eine inkonsistente und unzureichende Datenlage 74, 88. Eine breit angelegte Frakturstudie hat unerklärlicherweise nur für die mittlere Dosis nasalen Calcitonins eine signifikante Zunahme der Knochendichte in Verbindung mit einer Abnahme von Frakturen erbracht 199. In der Untersuchung von Overgaard zu nasal appliziertem Calcitonin wurde erst nach kombinierter (post hoc?) Auswertung aller drei Dosisgruppen eine signifikante Verminderung vertebraler Frakturen erreicht 194. Zwei weitere kleinere Studien beziehen sich lediglich auf die Gesamtrate der Frakturen 74, 200, 201. Zu erwähnen ist eine gewisse analgesierende Wirkung des Calcitonins 202, 203, die von manchen Therapeuten als Indikation einer Kurzzeittherapie bei frischen osteoporotischen Wirbelfrakturen genommen wird. Ob es hierbei Vorteile gegenüber einer situativen Therapie mit Analgetika gibt, erscheint nicht erkennbar. Unerwünschte Wirkungen (s. a. Tabelle 7) von Calcitoninen sind Lokalschmerz am Injektionsort, Hitzewallungen (Flush), Diarrhoe, Übelkeit und Erbrechen. Bei Gabe tierischer Calcitonine (Lachs) kann es zur Ausbildung von neutralisierenden Antikörpern kommen, die das Hormon unwirksam machen 204. Das gleiche Phänomen kann aus biologischen Gründen eintreten (Escape-Phänomen), ohne dass es klinisch außer dem fehlenden Ansprechen in Erscheinung tritt. Raloxifen Raloxifen ist, wie auch Tamoxifen, ein selektiver Estrogen-Rezeptor-Modulator (SERM) und in Deutschland zur Prophylaxe und Therapie der postmenopausalen Osteoporose zugelassen. Raloxifen wirkt östrogenagonistisch auf den Knochen und Cholesterinstoffwechsel, aber östrogenantagonistisch an Brust- und Uterusgewebe (Dosierung s. Tabelle 7). Die positive Wirkung von Raloxifen auf die Knochendichte von Wirbelsäule und Schenkelhals ist anhand größerer klinischer Studien gesichert 205, 206. In der MORE- Studie (Multiple Outcomes of Raloxifene Evaluation) führte Raloxifen gegenüber Placebo zu einem Anstieg der Knochendichte von etwa 2 % am Schenkelhals und etwa 3 % an der Wirbelsäule 206. Bei den etwa 7000 Patientinnen der MORE-Studie lag der Eintritt der Menopause über ca. 20 Jahre zurück und die Kriterien einer Osteoporose waren erfüllt. In beiden mit Raloxifen (60 mg, 120 mg) behandelten Gruppen erlitten nach 3 Jahren signifikant weniger Frauen eine neue Wirbelsäulenfraktur als unter Placebo (Raloxifen 60 mg: 6 %, 120 mg: 5,4 %; Placebo: 10,1 %) % dieser Wirbelfrakturen waren dabei asymptomatisch und wurden radiologisch diagnostiziert. Die Wirkung war bei Frauen mit vorbestehender Wirbelsäulenfraktur (manifeste Osteoporose) am deutlichsten. Auf nichtvertebrale Frakturen, so auch auf die im hohen Alter bedeutsamen Schenkelhalsfrakturen, hatte Raloxifen keinen Einfluss. Ergebnisse einer klinischen Studie, die Raloxifen direkt mit Östrogenen (konjugierte Östrogene) vergleicht, zeigen eine signifikant stärkere Wirkung der Östrogene auf die Knochendichte 207. Die klinische Relevanz dieser Befunde, insbesondere hinsichtlich deren Bedeutung für die Frakturhäufigkeit, erfordert die Bewertung durch weitere Untersuchungen. Auch für Raloxifen wird oft ein Zusatznutzen in Anspruch genommen: Eine Abnahme der Brustkrebshäufigkeit unter der Therapie ist wahrscheinlich. So zeigen die Daten der MORE-Studie bei einer Beobachtungszeit von 40 Monaten für Placebo 4,3 Mammakarzinomfälle pro 1000 Frauenjahre, für Raloxifen 1, Nach 4 Jahren (Mittelwert) wurden 4,7 Mammakarzinome/1000 Frauenjahre in der Placebound 1,3 in der Raloxifengruppe beobachtet 209. Raloxifen führt in einer Dosierung von 60 mg pro Tag per os zu einer Reduktion von LDL- und Gesamtcholesterin, während HDL und Triglyceride nicht beeinflusst werden 205. Eine post-hoc-auswertung der MORE- Studie erbrachte insgesamt keine Beeinflussung kardiovaskulärer Ereignisse durch Raloxifen, aber eine Reduktion dieser Ereignisse in einer Subgruppe von Patientinnen mit hohem kardiovaskulären Risiko 210. Der Befund bedarf der Prüfung durch eine ausreichend große kontrollierte Studie mit kardiovaskulärem Endpunkt. Eine mögliche positive Beeinflussung kognitiver Funktionen bei postmenopausalen Frauen mit Osteoporose ließ sich anhand klinischer Studien nicht bestätigen 211. Klimakterische Beschwerden werden nicht gelindert. An unerwünschten Wirkungen (s. a. Tabelle 7) sind insbesondere thromboembolische Ereignisse (Venenthrombosen, Lungenembolien) zu nennen, die unter Raloxifen wie auch bei Östrogenen etwa 3fach häufiger als unter Placebo auftreten 206. Weiterhin werden grippeähnliche Symptome, Hitzewallungen, Wadenkrämpfe und periphere Ödeme genannt Therapieempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft Osteoporose ~ 1. Auflage 2003

18 PRÄVENTION/THERAPIE 18 Thiazide Thiaziddiuretika fördern die Calciumrückresorption im distalen Tubulus und wirken somit Calciumverlusten entgegen. Obwohl mehrere epidemiologische Untersuchungen auf ein vermindertes Auftreten osteoporotischer Frakturen, insbesondere des Oberschenkels, unter Thiazidmedikation hinweisen 212, 213, liegt hierzu bislang keine Bestätigung anhand einer randomisierten und kontrollierten Studie vor. Derartige Studien liegen jedoch zum Einfluss von Thiaziden auf die Knochendichte vor 214, 215, wobei die Studie von LaCroix bei 3-jähriger Behandlung mit 25 mg Hydrochlorothiazid eine mit etwa 1 % nur geringe Verbesserung der Knochendichte an Schenkelhals und Wirbelsäule und keinen signifikanten Unterschied der gesamten Knochendichte des Körpers gegenüber Placebo fand 214. Insgesamt erscheint damit die Wirksamkeit von Thiaziden zur Prävention/Therapie der Osteoporose nicht hinreichend nachgewiesen. II. Knochenanbau-stimulierende Wirkstoffe (»Osteoanabolika«) Fluoride Fluoride stimulieren in therapeutischen Dosen die Aktivität der Osteoblasten, indem sie die Wirkung endogener Wachstumsfaktoren verstärken. Zudem fördern sie die Bildung der Knochengrundsubstanz. In höheren Dosierungen führen Fluoride zu toxischen Wirkungen (Mineralisationsstörungen) am Knochen, die durch Calciummangel verstärkt werden. Dosisabhängig erhöht die Fluoridgabe die Knochendichte, wobei mit hohen Dosen zwar ein beträchtlicher Knochendichtezuwachs (Größenordnung 10 %/Jahr) zu erzielen ist, ohne dass aber die Stabilität damit Schritt hält: Fluorid-induzierter osteosklerotischer Knochen ist nicht frakturstabil. Dies wird auch begünstigt durch die Pharmakokinetik nichtretardierter Fluoridpräparate, die zu hohen Konzentrationsspitzen und damit übermäßiger Inkorporation von Fluorid in den Knochen führt. Im Vergleich zu neueren Wirkstoffen liegen für die nicht mehr patentgeschützten Fluoride nur wenige kontrollierte Studien mit ausreichender Patientenzahl vor 216. Die beschriebenen pathophysiologischen Zusammenhänge und deren Komplexität werden durch die Ergebnisse klinischer Studien reflektiert. Die Studie von Riggs machte deutlich, dass die Zunahme der Knochendichte nicht gleichbedeutend mit einer erhöhten Frakturstabilität ist. Trotz deutlich erhöhter Knochendichte in Wirbelsäule und Schenkelhals entsprach die Anzahl der Wirbelfrakturen unter Fluoridmedikation derjenigen der Placebogruppe; extravertebrale Frakturen waren sogar vermehrt unter der allerdings recht hohen Fluoridmedikation. Spätere klinische Studien, die versuchten, mit einer niedrigen Fluoriddosierung, verzögerter Freisetzung oder mit einer intermittierenden Fluoridapplikation dessen Toxizität zu vermindern, erzielten neben einer erhöhten oder gleichbleibenden Knochendichte bei postmenopausalen Frauen 218, 219, 220, 221 und in einer Studie bei Männern 222 auch eine Reduktion von Wirbelfrakturen, nicht jedoch für Schenkelhalsfrakturen. Eine weitere Studie mit niedriger Fluoriddosierung erbrachte aber trotz 10 %iger Erhöhung der Knochendichte keinerlei Reduktion der Wirbelfrakturen 223. Die Diskrepanzen zu den o. g. Studien, die günstige Wirkungen auf die Frakturrate erbracht haben, werden einmal durch die kurze Studiendauer (2 Jahre), andererseits mit der Verwendung der pharmakodynamisch aktiveren Kontrollmedikation (Vitamin D + Calcium) gegenüber alleiniger Calciumgabe in den anderen Studien erklärt 223. Insgesamt ist die Datenlage anhand klinischer Studien somit widersprüchlich. Auch ein Review der Cochrane Collaboration 224 kommt zu einer kritischen Einschätzung der Studienergebnisse zur Beeinflussung vertebraler Frakturen, wobei jedoch bei der globalen Bewertung der Studien die unterschiedlichen Dosierungen, Darreichungsformen und Therapieschemata (intermittierende Gabe) keine ausreichend differenzierende Berücksichtigung erfahren. Kontrollierte Studien zur niedrigdosierten Fluoriddosierung an einer ausreichenden Patientenzahl wären wünschenswert. Obwohl insbesondere bei low-turnover- Osteoporose günstige Wirkungen auf die Knochendichte zu vermuten sind, liegen für Fluoride, auch unter Anwendung bestimmter Applikationsformen oder Respektierung eines therapeutischen Fensters, keine hinreichenden, konsistenten Frakturdaten vor, die ein allgemein verbindliches Therapieschema begründen könnten. Unerwünschte Wirkungen (s. a. Tabelle 7) treten bei niedriger Dosierung kaum auf. Erst in höheren Dosierungen sind Osteosklerose mit erhöhter Fragilität, Knochenschmerzen (Mikrofrakturen) und gastrointestinale Symptome zu erwarten. Anabolika Anabolika wirken muskulotrop und osteotrop, wie vom Missbrauch bei Sportlern bekannt. Aufgrund ihrer maskulinisierenden Eigenschaften gehören sie nicht zum Routinerepertoire der medikamentösen Osteoporosetherapie, die hauptsächlich Frauen in der Postmenopause betrifft (Dosierung s. Tabelle 7). Studien bei Osteoporose erfolgten nur in bescheidenem Umfang 9, 225. Die Zunahme der Knochendichte ist plausibel, Frakturdaten aus prospektiven kontrollierten Studien fehlen 9. Potenzielle schwere unerwünschte Wirkungen (s. a. Tabelle 7) stehen einer breiten Anwendung entgegen: Hepatotoxizität, atherogene Lipidveränderungen, Virilisierung. Statine Für Lipidsenker vom Typ der Hydroxymethyl-glutaryl-Coenzym A (HMG-CoA)- Reduktasehemmer (»Statine«) wurden in tierexperimentellen und in-vitro- Untersuchungen antiresorptive, aber auch osteoanabole Mechanismen postuliert 226, 227, 228. Einige Fallkontrollstudien weisen darauf hin, dass unter einer Statintherapie die Knochendichte Osteoporose ~ 1. Auflage 2003 Therapieempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft

19 PRÄVENTION/THERAPIE erhöht wird 229 und das Frakturrisiko möglicherweise bis zu 50 % abnehmen kann 230, 231, 232, 233. Diese günstigen Ergebnisse anhand von Beobachtungsstudien können jedoch noch nicht als Nachweis der Wirksamkeit von Statinen in einer neuen Indikation dienen, da auch gegenteilige Ergebnisse aus nichtintervenierenden Studien vorliegen 234, 235, die letztlich der Überprüfung mittels aussagekräftiger prospektiver und randomisierter Studien bedürfen. In der großen Heart Protection-Studie 236, aber auch in einer Sekundäranalyse der Daten aus der LIPID-Studie 237, konnte kein Einfluss einer Simvastatinbzw. Pravastatinmedikation auf die Frakturrate gefunden werden. Bis zum Beleg der Wirksamkeit anhand geeigneter klinischer Studien zur Osteoporose sollte der therapeutische Einsatz der Statine daher auf ihre Indikation als Lipidsenker beschränkt bleiben. Parathormon (PTH) In leicht supraphysiologischen Dosen und intermittierender Verabreichung scheint PTH osteoanabol zu wirken, sodass es zu einer verbesserten Frakturstabilität kommt. Die Ergebnisse erster Studien erbrachten für eine Injektionstherapie mit rekombinantem humanem PTH eine Zunahme der Knochendichte sowie eine Abnahme von Wirbelfrakturen und der Gesamtzahl nichtvertebraler Frakturen 238,239, 240, 241. Die geringe Anzahl der einzelnen extravertebralen Frakturen inkl. der Schenkelhalsfrakturen ließ keine sichere statistische Aussage zu 240. Ungeklärt ist bislang die optimale Ausgangslage des Knochenstoffwechsels für eine PTH-Behandlung: Zu vermuten ist»low turnover«. Eine befürchtete Beeinträchtigung des kompakten Knochens zeichnete sich bisher nicht ab. Zur Prüfung der Wirksamkeit und Sicherheit von PTH erscheinen weitere Untersuchungen erforderlich. PTH ist in Deutschland nicht zur Behandlung der Osteoporose zugelassen. Die Tabellen 6 und 7 geben Auskunft über Dosierung, Nebenwirkungen, Interaktionen und Kontraindikationen von Antiosteoporotika. B. Hinweise zum therapeutischen Vorgehen Interventionsebenen (Tabelle 8): Primärprävention (allgemeine Empfehlungen zur Gesunderhaltung des Knochens) Sekundärprävention (Prophylaxe der Entwicklung einer Osteoporose) Tertiärprävention/Therapie (der manifesten Osteoporose =»Verschlimmerungsprophylaxe«) Präventions- und Therapieziele Die wichtigsten Ziele der Prophylaxe und Therapie der Osteoporose sind mit unterschiedlicher Gewichtung in den einzelnen Stadien der Prävention und Tabelle 6: Östrogene und Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Prävention und Therapie der Osteoporose, Dosierung s. Fachinformationen, wichtige Nebenwirkungen, Interaktionen und Kontraindikationen (UAW: unerwünschte Arzneimittelwirkungen, IA: Arzneimittelinteraktionen, pd: pharmakodynamische IA, pk: pharmakokinetische IA, KI: Kontraindikationen) 19 Wirkstoffe Wichtige UAW, IA u. KI Östrogen-Monopräparate UAW: endometriale Blutungen; Mastodynie; Übelkeit; Estradiol (-valerat): oral, Pflaster migräneartige Kopfschmerzen; Ödeme, Gewichtszunahme und Blutdruckerhöhung; erhöhtes Östrogene (konjugiert): oral Auftreten von Thromboembolien, Herzinfarkt u. Schlaganfall; depressive Verstimmung; Leberfunktionsstörungen; erhöhtes Risiko für Kombinationspräparate Lebertumoren, Mammakarzinom, Endometrium- Östrogen-/Gestagen-Kombinationen: oral, Pflaster karzinom, evtl. auch Ovarialkarzinom (bei alleiniger Östrogengabe) und Gallenwegs- Östrogen (konjugiert)/gestagen- erkrankungen Kombinationen: oral IA: Wirkungsverminderung von gerinnungshemmenden und antidiabetisch wirkenden Medikamenten (pd), Verminderung der Östrogenwirkung durch Enzyminduktoren (z. B. Carbamazepin, Phenytoin, Rifampicin) möglich (pk) KI: Mammakarzinom oder andere östrogenabhängige Tumoren (Endometriumkarzinom); Lebertumoren oder schwere Leberfunktions- bzw. Stoffwechselstörungen; bestehende oder anamnestisch bekannte Venenentzündungen, -thrombosen, Thromboembolien; Zustand nach Herzinfarkt oder Schlaganfall; angeborene Fettstoffwechselstörungen; Otosklerose; Schwangerschaft und Stillzeit; nicht abgeklärte Uterusblutungen, Endometriose Therapieempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft Osteoporose ~ 1. Auflage 2003

20 PRÄVENTION/THERAPIE Therapie sowie des jeweils vorliegenden Osteoporose-Typs (I/II) die Vermeidung bzw. Verminderung der Osteoporoseentstehung Verhinderung osteoporotischer Frakturen Reduktion der damit verbundenen Komorbidität und Letalität Verminderung von Symptomen und Beschwerden infolge von Frakturen und Deformitäten Optimierung der altersadäquaten, physischen und koordinativen Leistungsfähigkeit. Medikamentöse Prävention und Therapie Die medikamentöse Prävention und Therapie der Osteoporose wird immer ergänzt durch nichtmedikamentöse Maßnahmen (s. a. S. 22, Tabelle 8), die in Abhängigkeit vom individuellen Fall auch Priorität haben können. Bei der Wirkstoffauswahl zur Prävention oder Therapie der Osteo- Tabelle 7 a: Zur Prävention und Therapie der Osteoporose eingesetzte Antiresorptiva (orale Darreichungsformen), mittlere Tagesdosen, wichtige Nebenwirkungen, Interaktionen und Kontraindikationen (UAW: unerwünschte Arzneimittelwirkungen, IA: Arzneimittelinteraktionen, pd: pharmakodynamische IA, pk: pharmakokinetische IA, KI: Kontraindikationen) Wirkstoffe Mittlere Tagesdosierung Wichtige UAW, IA u. KI (mg) oral Östrogene s. Tabelle 6 20 Calcium mg UAW: Hyperkalzurie, Hyperkalzämie bei zu hoher Dosierung, + Vitamin D Prävention: IE Hypophosphatämie, Übelkeit, Obstipation Typ I-Therapie: 1000 IE IA: Erhöhung der Digitalistoxizität (pd), Hyperkalzämie Typ II-Therapie: IE bei Thiazidgabe (pd), 2-3-stündlicher Abstand zur Einnahme von Eisen, Tetracyclinen, Fluoriden und Bisphosphonaten (pk) KI: Hyperkalzämie/-urie (Immobilisierung), Nierensteine, Gewebsverkalkungen (Nephrokalzinose), Niereninsuffizienz, primärer Hyperparathyreoidismus, Vitamin-D-Hypervitaminose (Cave: Schwangerschaft), Myelom, Knochenmetastasen Bisphosphonate Etidronat 400 mg p. o. UAW: Gastrointestinale Beschwerden (Dyspepsie, Obstipaüber 14 Tage, anschließend tion, Diarrhoe), Ösophagusulzerationen (Alendronat), 1000 mg Calcium Mineralisationsstörungen (Etidronat), Muskel-, über 10 Wochen. Knochen-, Gelenkschmerzen, Verminderung der Danach nächster Zyklus Serumkalziumkonzentration à 3 Monate IA: Verminderung der Bisphosphonatabsorption durch Antazida oder Kalzium (pk), daher Einnahme im Alendronat 10 mg p. o. Abstand von 2 Stunden, Verstärkung gastrointestinaler kontinuierlich einmal täglich oder Beschwerden durch NSAR (pd) 70 mg p. o. KI: Alendronat und Risedronat: Entleerungsverzögerung einmal wöchentlich der Speiseröhre (z. B. Strikturen, Achalasie, Unfähigkeit für 30 min aufrecht zu stehen oder zu sitzen), Hypo- Risedronat 5 mg p. o. kalzämie, Osteomalazie (Etidronat), schwere Nierenkontinuierlich (1 Tablette) insuffizienz, Schwangerschaft Raloxifen 60 mg p. o. UAW: Thromboembolien, Hitzewallungen, grippeähnliche kontinuierlich (1 Tablette) Symptome, Wadenkrämpfe, periphere Ödeme, Gewichtszunahme, gastrointestinale Beschwerden IA: orale Antikoagulanzien: Verringerung der Prothrombinzeit, Colestyramin hemmt Absorption (pk) KI: Gebärfähigkeit, Thromboembolien in der Vorgeschichte, eingeschränkte Leberfunktion, schwere Niereninsuffizienz, ungeklärte Uterusblutungen, Endometrium- oder Brustkrebs Calcitonin 2 x 50 µg s. c. UAW: Lokalschmerz am Injektionsort, Hitzewallungen (nasal 400 µg) (Flush), Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen, anaphylaktoide Reaktionen, Antikörperbildung IA: Verminderung der Lithium-Serumkonzentration (pk) KI: Überempfindlichkeit, Hypokalzämie, Schwangerschaft und Laktation Osteoporose ~ 1. Auflage 2003 Therapieempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft

Osteoporose. Ein echtes Volksleiden. Schon jetzt zählen die Osteoporose und die damit verbundene erhöhte Brüchigkeit der Knochen

Osteoporose. Ein echtes Volksleiden. Schon jetzt zählen die Osteoporose und die damit verbundene erhöhte Brüchigkeit der Knochen Osteoporose Osteoporose 9 Osteoporose Ein echtes Volksleiden Schon jetzt zählen die Osteoporose und die damit verbundene erhöhte Brüchigkeit der Knochen in den entwickelten Ländern zu den häufigsten Erkrankungen

Mehr

Labortests für Ihre Gesundheit. Knochen Osteoporose-Prävention 17

Labortests für Ihre Gesundheit. Knochen Osteoporose-Prävention 17 Labortests für Ihre Gesundheit Knochen Osteoporose-Prävention 17 01IPF Labortests für Ihre Gesundheit Knochen Osteoporose-Prävention Per Blut- und Urintests Risiko frühzeitig erkennen Die Osteoporose ist

Mehr

Knochendichtemessung

Knochendichtemessung Knochendichtemessung im Krankenhaus Meran Dienst für Radiologie Primar Dr. Anton Wieser Tel. 0473 26 3070, E-Mail: rx-me@asbmeran-o.it Knochendichtemessung DEXA: Ab 21. Oktober 2013 auch in Meran durchführbar

Mehr

3.9 Brustdrüse der Frau

3.9 Brustdrüse der Frau ICD-10 C50 Ergebnisse zur 77 3.9 Brustdrüse der Frau Kernaussagen Inzidenz und Mortalität: Die altersstandardisierte Inzidenz von Krebserkrankungen der weiblichen Brustdrüse (Mammakarzinom) ist seit den

Mehr

FUNKTIONELLE GYMNASTIK. Jens Babel GluckerSchule

FUNKTIONELLE GYMNASTIK. Jens Babel GluckerSchule FUNKTIONELLE GYMNASTIK Jens Babel GluckerSchule OSTEOPOROSE II ZUSAMMENFASSUNG FACHARTIKEL (A. ROTH, K. ABENDROTH LEHRSTUHL FÜR ORTHOPÄDIE DER FRIEDRICH SCHILLER UNIVERSITÄT JENA) Jens Babel Glucker Schule

Mehr

Diese Broschüre fasst die wichtigsten Informationen zusammen, damit Sie einen Entscheid treffen können.

Diese Broschüre fasst die wichtigsten Informationen zusammen, damit Sie einen Entscheid treffen können. Aufklärung über die Weiterverwendung/Nutzung von biologischem Material und/oder gesundheitsbezogen Daten für die biomedizinische Forschung. (Version V-2.0 vom 16.07.2014, Biobanken) Sehr geehrte Patientin,

Mehr

Pränatales Screening auf Chromosomenstörungen. Pränatales Screening. Leitfaden für werdende Mütter und Väter. Leitfaden für werdende Mütter und Väter

Pränatales Screening auf Chromosomenstörungen. Pränatales Screening. Leitfaden für werdende Mütter und Väter. Leitfaden für werdende Mütter und Väter Unsere Patienten-Information Pränatales auf Chromosomenstörungen Pränatales auf Chromosomenstörungen Leitfaden für werdende Mütter und Väter Leitfaden für werdende Mütter und Väter Labor Enders & Partner,

Mehr

Die Sicht der EMEA. für Zulassungs-, Therapie- und. Berlin-Brandenburgische Akademie der

Die Sicht der EMEA. für Zulassungs-, Therapie- und. Berlin-Brandenburgische Akademie der Lebensqualität und Patientennutzen Die Sicht der EMEA PMS-Workshop: Lebensqualität als Kriterium für Zulassungs-, Therapie- und Erstattungsentscheidungen. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften

Mehr

OSTEOPOROSE KNOCHENSCHWUND: VERMEIDBAR, BEHANDELBAR ODER EINFACH EIN SCHICKSALSSCHLAG?

OSTEOPOROSE KNOCHENSCHWUND: VERMEIDBAR, BEHANDELBAR ODER EINFACH EIN SCHICKSALSSCHLAG? OSTEOPOROSE KNOCHENSCHWUND: VERMEIDBAR, BEHANDELBAR ODER EINFACH EIN SCHICKSALSSCHLAG? ÜBERSICHT Das Organ Knochen Knochenkrankheit Was ist das? Einteilung der Osteoporose Risikofaktoren Symptomatik Diagnostik

Mehr

Labortests für Ihre Gesundheit. Therapie nach Maß 26

Labortests für Ihre Gesundheit. Therapie nach Maß 26 Labortests für Ihre Gesundheit Therapie nach Maß 26 01IPF Labortests für Ihre Gesundheit Therapie nach Maß Die individuelle Dosis finden Jeder Mensch ist einzigartig. Keiner gleicht dem anderen nicht nur

Mehr

Das NEUE Leistungspaket der Sozialversicherung. Mehr Zahngesundheit für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr. Fragen und Antworten

Das NEUE Leistungspaket der Sozialversicherung. Mehr Zahngesundheit für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr. Fragen und Antworten Das NEUE Leistungspaket der Sozialversicherung Mehr Zahngesundheit für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr Fragen und Antworten Stand: Juni 2015 1 Grundsatzfragen zum neuen Leistungspaket 1.1

Mehr

Implantate. Modernste Zahnmedizin für perfekte Ästhetik. Lust auf schöne Zähne

Implantate. Modernste Zahnmedizin für perfekte Ästhetik. Lust auf schöne Zähne Implantate Modernste Zahnmedizin für perfekte Ästhetik. Lust auf schöne Zähne Implantate Künstliche Zahnwurzeln Von den meisten Patienten wird festsitzender Zahnersatz gegenüber herausnehmbaren Versorgungen

Mehr

» Ihre Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt» Alle Fachdisziplinen in einem Haus» Medizinische Diagnostik & Therapie wissenschaftlich fundiert

» Ihre Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt» Alle Fachdisziplinen in einem Haus» Medizinische Diagnostik & Therapie wissenschaftlich fundiert » Ihre Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt» Alle Fachdisziplinen in einem Haus» Medizinische Diagnostik & Therapie wissenschaftlich fundiert » PAN Prevention Center Prof. Dr. med. C. A. Schneider Ärztlicher

Mehr

Screening Das Programm. zur Früherkennung von Brustkrebs

Screening Das Programm. zur Früherkennung von Brustkrebs Mammographie Screening Das Programm zur Früherkennung von Brustkrebs das Mammographie Screening Programm Wenn Sie zwischen 50 und 69 Jahre alt sind, haben Sie alle zwei Jahre Anspruch auf eine Mammographie-Untersuchung

Mehr

Was ist eine gute Klinische Studie - die Sicht der Statistik. Peter Martus Institut für Biometrie und Klinische Epidemiologie

Was ist eine gute Klinische Studie - die Sicht der Statistik. Peter Martus Institut für Biometrie und Klinische Epidemiologie Was ist eine gute Klinische Studie - die Sicht der Statistik Peter Martus Institut für Biometrie und Klinische Epidemiologie Historisches Beispiel James Lind (1716-1794) entwickelte 1747 als britischer

Mehr

Verband der TÜV e. V. STUDIE ZUM IMAGE DER MPU

Verband der TÜV e. V. STUDIE ZUM IMAGE DER MPU Verband der TÜV e. V. STUDIE ZUM IMAGE DER MPU 2 DIE MEDIZINISCH-PSYCHOLOGISCHE UNTERSUCHUNG (MPU) IST HOCH ANGESEHEN Das Image der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) ist zwiespältig: Das ist

Mehr

Implantate. Modernste Zahnmedizin für perfekte Ästhetik. Lust auf schöne Zähne

Implantate. Modernste Zahnmedizin für perfekte Ästhetik. Lust auf schöne Zähne Implantate Modernste Zahnmedizin für perfekte Ästhetik. Lust auf schöne Zähne Implantate Künstliche Zahnwurzeln Implantate sind heute in vielen Fällen geeignet, den Traum eigener, fest verankerter Zähne

Mehr

In unserem Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin bieten wir folgende Sonderleistungen an: Augenakupunktur

In unserem Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin bieten wir folgende Sonderleistungen an: Augenakupunktur In unserem Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin bieten wir folgende Sonderleistungen an: Raucherentwöhnungstherapie unerfüllter Kinderwunsch Therapie zur Gewichtsreduktion Augenakupunktur Diese

Mehr

Qualität im Gesundheitswesen

Qualität im Gesundheitswesen Qualität im Gesundheitswesen Was kann Cochrane tun? 10 Jahre Deutsches Cochrane Zentrum 2. April 2008 1 Qualität in der Medizin: Die richtigen Dinge richtig tun. Was kann Cochrane dafür tun? Die bisherige

Mehr

Berechnung der Erhöhung der Durchschnittsprämien

Berechnung der Erhöhung der Durchschnittsprämien Wolfram Fischer Berechnung der Erhöhung der Durchschnittsprämien Oktober 2004 1 Zusammenfassung Zur Berechnung der Durchschnittsprämien wird das gesamte gemeldete Prämienvolumen Zusammenfassung durch die

Mehr

Mobile Intranet in Unternehmen

Mobile Intranet in Unternehmen Mobile Intranet in Unternehmen Ergebnisse einer Umfrage unter Intranet Verantwortlichen aexea GmbH - communication. content. consulting Augustenstraße 15 70178 Stuttgart Tel: 0711 87035490 Mobile Intranet

Mehr

Befunderhebungsfehler aus der Sicht des niedergelassenen Arztes

Befunderhebungsfehler aus der Sicht des niedergelassenen Arztes Befunderhebungsfehler aus der Sicht des niedergelassenen Arztes erarbeitet von Dr. med. Werner Jörgenshaus Arzt für Allgemeinmedizin 41366 Schwalmtal Für einen möglichen Schadensersatzanspruch müssen drei

Mehr

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren W. Kippels 22. Februar 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 2 Lineargleichungssysteme zweiten Grades 2 3 Lineargleichungssysteme höheren als

Mehr

micura Pflegedienste Köln

micura Pflegedienste Köln micura Pflegedienste Köln 2 PFLEGE UND BETREUUNG ZUHAUSE 3 Im Laufe eines Lebens verändern sich die Bedürfnisse. micura Pflegedienste schließt die Lücke einer eingeschränkten Lebensführung. Viele Alltäglichkeiten

Mehr

Wege aus Krise und Hoffnungslosigkeit

Wege aus Krise und Hoffnungslosigkeit Wege aus Krise und Hoffnungslosigkeit Intensivtherapie von Depressionen BADEN-BADEN Behandlungsangebot für Menschen mit Depressionen Merkmale von Depressionen Sie fühlen sich wie gelähmt, unfähig, wertlos,

Mehr

KOPIE. Diabetes in Kürze. «Schritt um Schritt zu mehr Gesundheit!»

KOPIE. Diabetes in Kürze. «Schritt um Schritt zu mehr Gesundheit!» Diabetes in Kürze «Schritt um Schritt zu mehr Gesundheit!» Schweizerische Diabetes-Gesellschaft Association Suisse du Diabète Associazione Svizzera per il Diabete Was ist Diabetes? Es gibt 2 Typen von

Mehr

Therapeutischer Nutzen, Kosten-Nutzen Verhältnis, EbM als Priorisierungskriterien? Ergebnisse aus der Äztinnenbefragung

Therapeutischer Nutzen, Kosten-Nutzen Verhältnis, EbM als Priorisierungskriterien? Ergebnisse aus der Äztinnenbefragung Therapeutischer Nutzen, Kosten-Nutzen Verhältnis, EbM als Priorisierungskriterien? Ergebnisse aus der Äztinnenbefragung Adele Diederich Jacobs University Bremen 34. Kongress des Deutschen Ärztinnenbundes

Mehr

Fachnachmittag Sexuelle Grenzüberschreitung Impulse zum professionellen Umgang in der Kita Bürgerhaus Zähringen 16. Mai 2013

Fachnachmittag Sexuelle Grenzüberschreitung Impulse zum professionellen Umgang in der Kita Bürgerhaus Zähringen 16. Mai 2013 Fachnachmittag Sexuelle Grenzüberschreitung Impulse zum professionellen Umgang in der Kita Bürgerhaus Zähringen 16. Mai 2013 Kirstin Lietz, Dipl. Sozialpädagogin (BA) Die Aufgaben der insoweit erfahrenen

Mehr

SUBSTANZABHÄNGIGKEIT - PROBLEMSTELLUNG IN DER BEURTEILUNG DER FAHRTAUGLICHKEIT

SUBSTANZABHÄNGIGKEIT - PROBLEMSTELLUNG IN DER BEURTEILUNG DER FAHRTAUGLICHKEIT SUBSTANZABHÄNGIGKEIT - PROBLEMSTELLUNG IN DER BEURTEILUNG DER FAHRTAUGLICHKEIT HR Dr. Wilhelm SAURMA LandespolizeidirekHon Wien Ref. A 1.3 Polizeiärztlicher Dienst Verordnung des Bundesministers für WissenschaT

Mehr

Die HIT ist keine Allergie! Da die von ihr ausgelösten. Krankheitsbild. Was ist eine Histamin- Intoleranz?

Die HIT ist keine Allergie! Da die von ihr ausgelösten. Krankheitsbild. Was ist eine Histamin- Intoleranz? Was ist eine Histamin- Intoleranz? Die Histamin-Intoleranz ist eine Pseudoallergie. Die HIT ist keine Allergie! Da die von ihr ausgelösten Gesundheitsstörungen jedoch von allergiebedingten Beschwerden

Mehr

Hormonersatztherapie und Mammakarzinom. W. Stummvoll G. Hofmann

Hormonersatztherapie und Mammakarzinom. W. Stummvoll G. Hofmann Hormonersatztherapie und Mammakarzinom W. Stummvoll G. Hofmann Östrogene Östron (E1): Östradiol (E2): Östriol (E3): 1 OH-Gruppe 2 OH-Gruppen 3 OH-Gruppen Standard der Substitutionstherapie: Prä-/Perimenopause

Mehr

Wie wirksam wird Ihr Controlling kommuniziert?

Wie wirksam wird Ihr Controlling kommuniziert? Unternehmenssteuerung auf dem Prüfstand Wie wirksam wird Ihr Controlling kommuniziert? Performance durch strategiekonforme und wirksame Controllingkommunikation steigern INHALT Editorial Seite 3 Wurden

Mehr

Soja-Lebensmittel - Quelle von hochwertigem Eiweiß

Soja-Lebensmittel - Quelle von hochwertigem Eiweiß Soja-Lebensmittel - Quelle von hochwertigem Eiweiß Thesenpapier des wissenschaftlichen Beirats der ENSA Einleitung Eiweiß ist ein wichtiger Grundnährstoff, der für das Wachstum und die Reparatur aller

Mehr

WAS finde ich WO im Beipackzettel

WAS finde ich WO im Beipackzettel WAS finde ich WO im Beipackzettel Sie haben eine Frage zu Ihrem? Meist finden Sie die Antwort im Beipackzettel (offiziell "Gebrauchsinformation" genannt). Der Aufbau der Beipackzettel ist von den Behörden

Mehr

Patienteninformation: Gentestung bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs (Basis-Information):

Patienteninformation: Gentestung bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs (Basis-Information): Frauenklinik Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie Patienteninformation: Gentestung bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs (Basis-Information): Universitätsspital Basel Frauenklinik PD Dr. med. Nicole

Mehr

Innovationszentren in der GKV-Versorgung -

Innovationszentren in der GKV-Versorgung - Innovationszentren in der GKV-Versorgung Patientenwohl als Wettbewerbsvorteil Derzeit wenden Krankenhäuser neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden an, ohne dass vorab Nutzen und Schaden geprüft werden.

Mehr

Kaffee und Gesundheit. das sagen neue Studien

Kaffee und Gesundheit. das sagen neue Studien Kaffee und Gesundheit das sagen neue Studien Kaffee Vorurteile und Fakten 73 % der Bundesbürger über 18 Jahren trinken täglich Kaffee. Kaffee zählt weltweit zu den beliebtesten Getränken. Doch trotz der

Mehr

Update SGED Workshops 2016: Christian Meier

Update SGED Workshops 2016: Christian Meier Update SGED Workshops 2016: Osteoporose Christian Meier Endokrinologische Praxis & Labor, Basel und Klinik für Endokrinologie, Diabetes und Metabolismus Universitätsspital Basel www.svgo.ch Frakturrisiko

Mehr

Statistische Auswertung:

Statistische Auswertung: Statistische Auswertung: Die erhobenen Daten mittels der selbst erstellten Tests (Surfaufgaben) Statistics Punkte aus dem Punkte aus Surftheorietest Punkte aus dem dem und dem Surftheorietest max.14p.

Mehr

Einen Detailierten Leitfaden für den Antrag einer Dolmetscherkostenübernahme, sowie die benötigten Anhänge finden Sie auf Seite 3.

Einen Detailierten Leitfaden für den Antrag einer Dolmetscherkostenübernahme, sowie die benötigten Anhänge finden Sie auf Seite 3. Zusammenfassung: Dieser Leitfaden richtet sich an Personen und Organisationen, die sich mit der Betreuung, Versorgung und Unterbringung von Flüchtlingen beschäftigen. Sein Ziel ist es, zu erleutern, wie

Mehr

Vermögensbildung: Sparen und Wertsteigerung bei Immobilien liegen vorn

Vermögensbildung: Sparen und Wertsteigerung bei Immobilien liegen vorn An die Redaktionen von Presse, Funk und Fernsehen 32 02. 09. 2002 Vermögensbildung: Sparen und Wertsteigerung bei Immobilien liegen vorn Das aktive Sparen ist nach wie vor die wichtigste Einflussgröße

Mehr

Wenn Sie am Grauen Star leiden, haben wir die Linse für Sie mit der Sie wieder ohne Brille in die Ferne UND Nähe sehen können!

Wenn Sie am Grauen Star leiden, haben wir die Linse für Sie mit der Sie wieder ohne Brille in die Ferne UND Nähe sehen können! Multifokale Intraokularlinsen Wenn Sie am Grauen Star leiden, haben wir die Linse für Sie mit der Sie wieder ohne Brille in die Ferne UND Nähe sehen können! Die Informationen, die sie in dieser Broschüre

Mehr

Risikodiversifikation. Birgit Hausmann

Risikodiversifikation. Birgit Hausmann diversifikation Birgit Hausmann Übersicht: 1. Definitionen 1.1. 1.2. diversifikation 2. messung 2.1. messung im Überblick 2.2. Gesamtaktienrisiko und Volatilität 2.3. Systematisches und Betafaktor 2.4.

Mehr

Brustkrebs und Mammographie

Brustkrebs und Mammographie Arbeitseinheit im Rahmen des ESF-Projekts Alphabetisierung- Grundbildung- Gesundheit Brustkrebs und Mammographie erstellt von Marion Döbert, VHS Bielefeld, 2007 Viele Wörter sind schwer zu lesen und zu

Mehr

Minimale Resterkrankung, Hochdurchsatz-Sequenzierung und Prognose beim multiplen Myelom

Minimale Resterkrankung, Hochdurchsatz-Sequenzierung und Prognose beim multiplen Myelom Minimale Resterkrankung, Hochdurchsatz-Sequenzierung und Prognose beim multiplen Myelom Von Navneet Ramesh und Maike Haehle, übersetzt von Sabine Schock Vom 8. Apr 2014 7:41 Uhr; aktualisiert am 8. Apr

Mehr

Ergänzungsbericht zum Tätigkeitsbericht 2013 über die Ergebnisse der externen vergleichenden Qualitätssicherung

Ergänzungsbericht zum Tätigkeitsbericht 2013 über die Ergebnisse der externen vergleichenden Qualitätssicherung Ergänzungsbericht zum Tätigkeitsbericht 2013 über die Ergebnisse der externen vergleichenden Qualitätssicherung Transplantationszentrum Deutsches Herzzentrum Berlin nach 11 Abs. 5 TPG - veröffentlicht

Mehr

Arbeitsmarkteffekte von Umschulungen im Bereich der Altenpflege

Arbeitsmarkteffekte von Umschulungen im Bereich der Altenpflege Aktuelle Berichte Arbeitsmarkteffekte von Umschulungen im Bereich der Altenpflege 19/2015 In aller Kürze Im Bereich der Weiterbildungen mit Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf für Arbeitslose

Mehr

DNotI. Fax - Abfrage. GrEStG 1 Abs. 3 Anteilsvereinigung bei Treuhandverhältnissen. I. Sachverhalt:

DNotI. Fax - Abfrage. GrEStG 1 Abs. 3 Anteilsvereinigung bei Treuhandverhältnissen. I. Sachverhalt: DNotI Deutsches Notarinstitut Fax - Abfrage Gutachten des Deutschen Notarinstitut Dokumentnummer: 1368# letzte Aktualisierung: 14. Juni 2004 GrEStG 1 Abs. 3 Anteilsvereinigung bei Treuhandverhältnissen

Mehr

Sumatriptan Antrag auf Freistellung von der Verschreibungspflicht mit Beschränkungen

Sumatriptan Antrag auf Freistellung von der Verschreibungspflicht mit Beschränkungen Sumatriptan Antrag auf Freistellung von der Verschreibungspflicht mit Beschränkungen Sachverständigen-Ausschuss für Verschreibungspflicht 62. Sitzung am 13.01.2009 im Bundesinstitut für Arzneimittel- und

Mehr

Pädagogik. Melanie Schewtschenko. Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe. Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig?

Pädagogik. Melanie Schewtschenko. Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe. Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig? Pädagogik Melanie Schewtschenko Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig? Studienarbeit Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung.2 2. Warum ist Eingewöhnung

Mehr

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln Regeln ja Regeln nein Kenntnis Regeln ja Kenntnis Regeln nein 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % Glauben Sie, dass

Mehr

Zu dieser Folie: Schulungsziel: TN kennen wesentliche diagnostische und therapeutische Maßnahmen bei Harnund Stuhlinkontinenz

Zu dieser Folie: Schulungsziel: TN kennen wesentliche diagnostische und therapeutische Maßnahmen bei Harnund Stuhlinkontinenz Schulungsziel: TN kennen wesentliche diagnostische und therapeutische Maßnahmen bei Harnund Stuhlinkontinenz Zielgruppe: Pflegefachkräfte Zeitrahmen: 90 Minuten Dokumente: Foliensatz 3 Relevante Kapitel:

Mehr

micura Pflegedienste München/Dachau GmbH

micura Pflegedienste München/Dachau GmbH micura Pflegedienste München/Dachau GmbH 2 PFLEGE UND BETREUUNG ZUHAUSE 3 Im Laufe eines Lebens verändern sich die Bedürfnisse. micura Pflegedienste München/ Dachau schließt die Lücke einer eingeschränkten

Mehr

InVo. Information zu Verordnungen in der GKV. Herstellung von Arzneimitteln durch Ärzte Anzeigepflicht bei Bezirksregierungen. Stand: Februar 2010

InVo. Information zu Verordnungen in der GKV. Herstellung von Arzneimitteln durch Ärzte Anzeigepflicht bei Bezirksregierungen. Stand: Februar 2010 Nr. 1 2010 InVo Information zu Verordnungen in der GKV Stand: Februar 2010 Herstellung von Arzneimitteln durch Ärzte Anzeigepflicht bei Bezirksregierungen Bisher konnten Sie als Arzt Arzneimittel (z. B.

Mehr

Ergebnis und Auswertung der BSV-Online-Umfrage zur dienstlichen Beurteilung

Ergebnis und Auswertung der BSV-Online-Umfrage zur dienstlichen Beurteilung Ergebnis und Auswertung der BSV-Online-Umfrage zur dienstlichen Beurteilung Es waren exakt 237 Rückmeldungen, die wir erhalten, gesammelt und ausgewertet haben und damit ein Vielfaches von dem, was wir

Mehr

Selbsttest Prozessmanagement

Selbsttest Prozessmanagement Selbsttest Prozessmanagement Zur Feststellung des aktuellen Status des Prozessmanagements in Ihrem Unternehmen steht Ihnen dieser kurze Test mit zehn Fragen zur Verfügung. Der Test dient Ihrer persönlichen

Mehr

Verschreibungsfreie Arzneimittel wieder in der Erstattung

Verschreibungsfreie Arzneimittel wieder in der Erstattung Satzungsleistungen Verschreibungsfreie Arzneimittel wieder in der Erstattung Was sind Satzungsleistungen? Der Rahmen für die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung wird im Fünften Sozialgesetzbuch

Mehr

Der Gesundheitskompass für die junge Frau

Der Gesundheitskompass für die junge Frau Haarausfall? Blutentnahme zu Hormonlabor, Eisenwerte, Schilddrüsenwerte, Biotin und Zink 86,87 EURO Wiederholte Scheideninfektionen? Mit dem Vaginalstatus können Infektionen durch spezielle Kulturen auf

Mehr

Informationen für Sie: Legasthenie [Lese-Rechtschreibstörung]

Informationen für Sie: Legasthenie [Lese-Rechtschreibstörung] Informationen für Sie: Legasthenie [Lese-Rechtschreibstörung] Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.v. (BVA) Die Legasthenie ist eine umschriebene Entwicklungsstörung, vergleichbar mit einer Sprachentwicklungsstörung

Mehr

Insiderwissen 2013. Hintergrund

Insiderwissen 2013. Hintergrund Insiderwissen 213 XING EVENTS mit der Eventmanagement-Software für Online Eventregistrierung &Ticketing amiando, hat es sich erneut zur Aufgabe gemacht zu analysieren, wie Eventveranstalter ihre Veranstaltungen

Mehr

Dr. med. M. Menzen Chefarzt der Abteilung Innere Medizin - Diabetologie. Vitamin Diabetes mellitus wie hängt das zusammen

Dr. med. M. Menzen Chefarzt der Abteilung Innere Medizin - Diabetologie. Vitamin Diabetes mellitus wie hängt das zusammen Dr. med. M. Menzen Chefarzt der Abteilung Innere Medizin - Diabetologie Vitamin Diabetes mellitus wie hängt das zusammen Vitamin Diabetes mellitus wie hängt das zusammen EINLEITUNG Holick, M. F., BMJ

Mehr

Ein neues System für die Allokation von Spenderlungen. LAS Information für Patienten in Deutschland

Ein neues System für die Allokation von Spenderlungen. LAS Information für Patienten in Deutschland Ein neues System für die Allokation von Spenderlungen LAS Information für Patienten in Deutschland Ein neues System für die Allokation von Spenderlungen Aufgrund des immensen Mangels an Spenderorganen

Mehr

Patienteninformation. Augenarzt-Check für den Verkehrsteilnehmer. Beeintr ächtigtes Sehvermögen eine unterschätzte Gefahr im Str aßenverkehr.

Patienteninformation. Augenarzt-Check für den Verkehrsteilnehmer. Beeintr ächtigtes Sehvermögen eine unterschätzte Gefahr im Str aßenverkehr. Patienteninformation Augenarzt-Check für den Verkehrsteilnehmer Beeintr ächtigtes Sehvermögen eine unterschätzte Gefahr im Str aßenverkehr. Jeder Autofahrer ist für die Sicherheit im Str a- ßenverkehr

Mehr

Vereinbarung zur Umsetzung einer Screening-Maßnahme. nach 7 Abs. 2 der Anlage 4 des Hausarztvertrages. 2. PAVK-Screening (01.01.2012-30.06.

Vereinbarung zur Umsetzung einer Screening-Maßnahme. nach 7 Abs. 2 der Anlage 4 des Hausarztvertrages. 2. PAVK-Screening (01.01.2012-30.06. Vereinbarung zur Umsetzung einer Screening-Maßnahme nach 7 Abs. 2 der Anlage 4 des Hausarztvertrages 2. PAVK-Screening (01.01.2012-30.06.2012) zwischen der AOK Sachsen-Anhalt (AOK) und dem Hausärzteverband

Mehr

Neomentum Coaching. Informationsbroschüre für Studienteilnehmer

Neomentum Coaching. Informationsbroschüre für Studienteilnehmer mittels Imaginationsgeleiteter Intervention Informationsbroschüre für Studienteilnehmer Das Case Management arbeitet mit dem Unternehmen zusammen. Das von ist auf eine messbare Integration und Stabilisation

Mehr

Das Vermögen der privaten Haushalte in Nordrhein-Westfalen ein Überblick auf der Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe

Das Vermögen der privaten Haushalte in Nordrhein-Westfalen ein Überblick auf der Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe Sozialberichterstattung NRW. Kurzanalyse 02/2010 09.07.2010 12.07.2010 Das Vermögen der privaten Haushalte in Nordrhein-Westfalen ein Überblick auf der Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2008

Mehr

Anreizstrukturen und Fehlanreize im Rahmen der qualitätsorientierten Vergütung PD Dr. M. Lüngen

Anreizstrukturen und Fehlanreize im Rahmen der qualitätsorientierten Vergütung PD Dr. M. Lüngen und Klinische Epidemiologie Gliederung A. Warum eigentlich Pay-for-Performance? B. Wo liegen die Probleme? Anreizstrukturen und Fehlanreize im Rahmen der qualitätsorientierten Vergütung PD Dr. M. Lüngen

Mehr

RSV. RSV kennen. Das Virus, das Eltern kennen sollten. Informationen. Kinder schützen

RSV. RSV kennen. Das Virus, das Eltern kennen sollten. Informationen. Kinder schützen RSV kennen Kinder schützen RSV Das Virus, das Eltern kennen sollten. Informationen zu einem wenig bekannten Virus sowie praktische Ratschläge, wie Sie das Risiko einer RSV-Infektion verringern können.

Mehr

Bürokaufmann/Bürokauffrau

Bürokaufmann/Bürokauffrau Bürokaufmann/Bürokauffrau Hinweise zur Abschlussprüfung Seite 1 von 5 1. Vorwort Ihre Abschlussprüfung steht kurz bevor. Mit dem Ende der Ausbildung beginnt für Sie auch ein weiterer Lesind bei den Betrieben

Mehr

Letzte Krankenkassen streichen Zusatzbeiträge

Letzte Krankenkassen streichen Zusatzbeiträge Zusatzbeiträge - Gesundheitsfonds Foto: D. Claus Einige n verlangten 2010 Zusatzbeiträge von ihren Versicherten. Die positive wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2011 ermöglichte den n die Rücknahme der

Mehr

Hinweise zur Beschaffung von speziellen Sehhilfen am Bildschirmarbeitsplatz

Hinweise zur Beschaffung von speziellen Sehhilfen am Bildschirmarbeitsplatz Hinweise zur Beschaffung von speziellen Sehhilfen am Bildschirmarbeitsplatz (Bildschirmbrillen) Gemeinsame Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen und des Bayerischen Staatsministeriums

Mehr

Osteoporose. Prävention - Diagnostik - Therapie. Reiner Bartl. Unter Mitarbeit von Christoph Bartl

Osteoporose. Prävention - Diagnostik - Therapie. Reiner Bartl. Unter Mitarbeit von Christoph Bartl Osteoporose Prävention - Diagnostik - Therapie Reiner Bartl Unter Mitarbeit von Christoph Bartl 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage 145 Abbildungen 10 Tabellen Georg Thieme Verlag Stuttgart

Mehr

BAnz AT 04.04.2014 B2. Beschluss

BAnz AT 04.04.2014 B2. Beschluss Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der Arzneimittel-Richtlinie (AM-RL): Anlage XII - Beschlüsse über die Nutzenbewertung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen nach 35a SGB

Mehr

Der Anspruch an eine ethische Nutzen- und Kostenbewertung

Der Anspruch an eine ethische Nutzen- und Kostenbewertung Der Anspruch an eine ethische Nutzen- und Kostenbewertung 20.09.2008 Dr. Katrin Grüber, Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft Berlin Das Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft wurde 2001 als ggmbh gegründet

Mehr

Zulassung nach MID (Measurement Instruments Directive)

Zulassung nach MID (Measurement Instruments Directive) Anwender - I n f o MID-Zulassung H 00.01 / 12.08 Zulassung nach MID (Measurement Instruments Directive) Inhaltsverzeichnis 1. Hinweis 2. Gesetzesgrundlage 3. Inhalte 4. Zählerkennzeichnung/Zulassungszeichen

Mehr

Speicher in der Cloud

Speicher in der Cloud Speicher in der Cloud Kostenbremse, Sicherheitsrisiko oder Basis für die unternehmensweite Kollaboration? von Cornelius Höchel-Winter 2013 ComConsult Research GmbH, Aachen 3 SYNCHRONISATION TEUFELSZEUG

Mehr

expopharm 30. September 2015

expopharm 30. September 2015 expopharm 30. September 2015 Dr. Martin Zentgraf Vorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.v. - Es gilt das gesprochene Wort - Seite 2 Sehr geehrter Herr Schmidt, sehr geehrter

Mehr

Durchfall in der Pflege. Der kleine Ratgeber von Aplona

Durchfall in der Pflege. Der kleine Ratgeber von Aplona Durchfallerkrankungen Durchfall in der Pflege Der kleine von Aplona Der kleine von Aplona 3 Fotos: Titel, Seite 2, 3 und 4: Fotolia.com Durchfall in der Pflege Akute Durchfallerkrankungen stellen eine

Mehr

SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 17/2166 17. Wahlperiode 25.01.2012. der Abgeordneten Dr. Marret Bohn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 17/2166 17. Wahlperiode 25.01.2012. der Abgeordneten Dr. Marret Bohn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 17/2166 17. Wahlperiode 25.01.2012 Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Marret Bohn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und Antwort der Landesregierung Ministerium für Arbeit,

Mehr

Deutschland-Check Nr. 34

Deutschland-Check Nr. 34 Die Staatsverschuldung Deutschlands Ergebnisse des IW-Arbeitnehmervotums Bericht der IW Consult GmbH Köln, 12. November 2012 Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH Konrad-Adenauer-Ufer 21

Mehr

Newsletter Immobilienrecht Nr. 10 September 2012

Newsletter Immobilienrecht Nr. 10 September 2012 Newsletter Immobilienrecht Nr. 10 September 2012 Maßgeblicher Zeitpunkt für die Kenntnis des Käufers von einem Mangel der Kaufsache bei getrennt beurkundetem Grundstückskaufvertrag Einführung Grundstückskaufverträge

Mehr

Trockenes Auge. Haben Sie Trockene Augen?

Trockenes Auge. Haben Sie Trockene Augen? Trockenes Auge Jeder 3 bis 5 Patient, der den Augenarzt besucht, an der Krankheit Trockenes Auge leidet. Ein Trockenes Auge entsteht, wenn der Körper zu wenig Tränenflüssigkeit produziert oder die Zusammensetzung

Mehr

Lebensqualität zurückgewinnen.

Lebensqualität zurückgewinnen. Lebensqualität zurückgewinnen. Therapien gegen Stuhlinkontinenz. Wie kaum ein anderes Thema ist Stuhlinkontinenz mit Scham und Schweigen behaftet. Die Betroffenen meinen, mit ihrem Problem allein zu sein.

Mehr

mehrmals mehrmals mehrmals alle seltener nie mindestens **) in der im Monat im Jahr 1 bis 2 alle 1 bis 2 Woche Jahre Jahre % % % % % % %

mehrmals mehrmals mehrmals alle seltener nie mindestens **) in der im Monat im Jahr 1 bis 2 alle 1 bis 2 Woche Jahre Jahre % % % % % % % Nicht überraschend, aber auch nicht gravierend, sind die altersspezifischen Unterschiede hinsichtlich der Häufigkeit des Apothekenbesuchs: 24 Prozent suchen mindestens mehrmals im Monat eine Apotheke auf,

Mehr

Indikationserweiterungen für JANUVIA (Sitagliptin, MSD) in der EU - Kombination mit Sulfonylharnstoff n

Indikationserweiterungen für JANUVIA (Sitagliptin, MSD) in der EU - Kombination mit Sulfonylharnstoff n Indikationserweiterungen für JANUVIA (Sitagliptin, MSD) in der EU Kombination mit Sulfonylharnstoff nun ebenfalls zugelassen Haar (März 2008) - Die europäische Arzneimittelbehörde EMEA hat JANUVIA für

Mehr

Markus Demary / Michael Voigtländer

Markus Demary / Michael Voigtländer Forschungsberichte aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Nr. 50 Markus Demary / Michael Voigtländer Immobilien 2025 Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Wohn- und Büroimmobilienmärkte

Mehr

Was sind die Gründe, warum die Frau, der Mann, das Paar die Beratungsstelle aufsucht?

Was sind die Gründe, warum die Frau, der Mann, das Paar die Beratungsstelle aufsucht? 6 Checkliste 3 Checkliste der relevanten Fragestellungen für die psychosoziale Beratung bei vorgeburtlichen Untersuchungen mit dem Ziel der informierten und selbstbestimmten Entscheidung Es müssen nicht

Mehr

allensbacher berichte

allensbacher berichte allensbacher berichte Institut für Demoskopie Allensbach 2001 / Nr. 11 GESUNDHEITSREPORT 2001 In Ostdeutschland hat sich der Gesundheitszustand seit 1990 deutlich verbessert. Frauen leiden häufiger unter

Mehr

PCD Europe, Krefeld, Jan 2007. Auswertung von Haemoccult

PCD Europe, Krefeld, Jan 2007. Auswertung von Haemoccult Auswertung von Haemoccult Ist das positiv? Nein! Ja! Im deutschen Krebsfrüherkennungsprogramm haben nur etwa 1 % der Frauen und 1,5 % der Männer ein positives Haemoccult -Ergebnis, da dieser Test eine

Mehr

Fernausbildung Fachberater/in für holistische Gesundheit. Modul 6

Fernausbildung Fachberater/in für holistische Gesundheit. Modul 6 Fernausbildung Fachberater/in für holistische Gesundheit Modul 6 Vorwort Liebe(r) Teilnehmer/in Herzlich willkommen in Modul 6 Mit dem 6. Modul beenden Sie nun Ihre Ausbildung, denn einmal muss schliesslich

Mehr

Rechtswidrige Abschiebepraxis in Bremen? Umgehung amtsärztlicher Krankschreibungen mit Hilfe externer Mediziner

Rechtswidrige Abschiebepraxis in Bremen? Umgehung amtsärztlicher Krankschreibungen mit Hilfe externer Mediziner BREMISCHE BÜRGERSCHAFT Drucksache 17/1315 Landtag (zu Drs. 17/1277) 17. Wahlperiode 1. Juni 2010 Antwort des Senats auf die Große Anfrage der Fraktion DIE LINKE Rechtswidrige Abschiebepraxis in Bremen?

Mehr

Wenn Ihnen etwas auf den Magen schlägt, dann schlagen Sie zurück! Aber fragen Sie vorher besser Ihren Apotheker!

Wenn Ihnen etwas auf den Magen schlägt, dann schlagen Sie zurück! Aber fragen Sie vorher besser Ihren Apotheker! Wenn Ihnen etwas auf den Magen schlägt, dann schlagen Sie zurück! Aber fragen Sie vorher besser Ihren Apotheker! Selbstmedikation Selbstmedikation ist ein weltweiter Trend Selbstmedikation ist praktisch

Mehr

«Eine Person ist funktional gesund, wenn sie möglichst kompetent mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen

«Eine Person ist funktional gesund, wenn sie möglichst kompetent mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen 18 «Eine Person ist funktional gesund, wenn sie möglichst kompetent mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen teilnimmt und teilhat.» 3Das Konzept der Funktionalen

Mehr

I. Prüfungsablauf mündlich-praktische Prüfung M 2 neu ( 28 + 30) II. Verhinderung eines Prüfers

I. Prüfungsablauf mündlich-praktische Prüfung M 2 neu ( 28 + 30) II. Verhinderung eines Prüfers I. Prüfungsablauf mündlich-praktische Prüfung M 2 neu ( 28 + 30) II. Verhinderung eines Prüfers I. Prüfungsablauf mündlich-praktische Prüfung M 2 neu ( 28 + 30) Zusammensetzung der Prüfungskommission Anzahl

Mehr

07.072. Forschung am Menschen. Verfassungsbestimmung ARGUMENTARIEN CONTRA

07.072. Forschung am Menschen. Verfassungsbestimmung ARGUMENTARIEN CONTRA 07.072 Forschung am Menschen. Verfassungsbestimmung ARGUMENTARIEN CONTRA Verfassungsartikel über die Forschung am Menschen Art. 118b Hauptkritikpunkt: Abs 2,Bst c «Fremdnützige Forschung an urteilsunfähigen

Mehr

Psychologie im Arbeitsschutz

Psychologie im Arbeitsschutz Fachvortrag zur Arbeitsschutztagung 2014 zum Thema: Psychologie im Arbeitsschutz von Dipl. Ing. Mirco Pretzel 23. Januar 2014 Quelle: Dt. Kaltwalzmuseum Hagen-Hohenlimburg 1. Einleitung Was hat mit moderner

Mehr

Corpus uteri. 3.4 Corpus uteri

Corpus uteri. 3.4 Corpus uteri 77 Corpus uteri 3.4 Corpus uteri Das Korpuskarzinom ist nach Brust- und Darmkrebs gleich häufig wie Tumoren der Atmungsorgane und somit die dritthäufigste Krebserkrankung der Frau in Deutschland, die allerdings

Mehr