Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Arbeitslos und dann? - Von den Ursachen zu den persönlichen Strategien
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- Sofie Kappel
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1 Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Arbeitslos und dann? - Von den Ursachen zu den persönlichen Strategien Das komplette Material finden Sie hier: Download bei School-Scout.de
2 I Arbeit und Beruf Beitrag 9 Jugendarbeitslosigkeit 1 von 28 Arbeitslos und dann? Von den Ursachen zu persönlichen Strategien Zeichnung: Klaus Stuttmann Stefan Dassler, Bamberg Dauer: Inhalt: Ihr Plus: 4 bis 5 Stunden Individuelle Möglichkeiten zur Sicherung der beruflichen Zukunft, Ursachen von Arbeitslosigkeit, Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. zahlreiche vertiefende Zusatzinformationen und weiterführende Links in den Erläuterungen
3 2 von 28 Jugendarbeitslosigkeit Arbeit und Beruf Beitrag 9 I Fachliche Hinweise Junge Menschen unter 25 Jahren ohne Perspektive Arbeitslosigkeit ist ein Phänomen, das alle Alters- und Gesellschaftsschichten in Deutschland betrifft. Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise, die seit dem Jahr 2008 anhält, verschärft in vielen Ländern die Situation auf dem Arbeitsmarkt. Die Entwicklung der Arbeitslosenquote von Jugendlichen in den europäischen Nachbarländern zeigt das besonders dramatisch. Sie ist stark gestiegen. In Spanien sind über 40 Prozent und in Griechenland über 30 Prozent der Jugendlichen unter 25 Jahren ohne Arbeit und damit oft auch ohne eine Perspektive. Deutschland steht mit einer Arbeitslosenquote von 7,1 Prozent (Jahresdurchschnitt 2011) vergleichsweise gut da. Die Quote der arbeitslosen Jugendlichen liegt nur leicht darüber. Warum trifft es gerade junge Menschen? Der Begriff Jugendarbeitslosigkeit bezieht sich auf die Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren. Sie geraten oft dadurch in die Arbeitslosigkeit, da sie keine Stelle nach dem Schulabschluss, der abgeschlossenen Ausbildung oder dem auslaufenden, befristeten Vertrag bekommen. Das hängt häufig mit der konjunkturellen Entwicklung des Arbeitsmarktes zusammen. Wenn die Wirtschaft abflaut, werden keine Auszubildenden eingestellt, keine Ausgebildeten übernommen oder befristete Verträge nicht verlängert. Arbeitslos was hat das für Folgen? Wenn Jugendliche keine Arbeit finden oder ihre Arbeitsstelle verlieren, hat das zunächst zur Folge, dass sie kein Geld (mehr) verdienen. Hält die Arbeitslosigkeit länger an, müssen sie mit Stigmatisierungen rechnen. Sie werden als eine gesellschaftliche Randgruppe wahrgenommen und in einer entsprechend herablassenden und manchmal auch verletzenden Art und Weise behandelt. Das kann zur Folge haben, dass das eigene Selbstwertgefühl stark leidet und daraus psychische Probleme entstehen. Gesundheitliche Probleme sind eine häufige Folge. Gesundheitliche oder psychische Probleme erschweren wiederum die Vermittlung auf dem Arbeitsmarkt. Ein Teufelskreis entsteht. Arbeitslos und jetzt? Wie es weitergehen kann Um eine langfristige Arbeitslosigkeit zu vermeiden, gilt es, sich frühzeitig auf die Suche nach einer neuen Tätigkeit, einer möglichen Weiterbildung oder einem nachzuholenden Schulabschluss zu machen. Für dieses Unterfangen gibt es in Deutschland verschiedene Anlaufstellen. Im Berufsinformationszentrum (BIZ) kann man sich über neue Berufsbilder und Schulabschlüsse informieren und Anlaufstellen für Bewerbungen herausfinden. Wenn die eigenen Ziele noch diffus sind, ist ein Beratungsgespräch mit einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter möglich. Die Arbeitsagentur vermittelt eine neue Arbeit, wenn ein passendes Angebot zur Verfügung steht. Andernfalls können Arbeitssuchende an Trainingsmaßnahmen teilnehmen, bei denen Tipps für erfolgreiche Bewerbungen oder Schlüsselqualifikationen vermittelt werden. Noch mal zur Schule? Die Chancen der Weiterbildung Die Arbeitslosigkeit bietet gerade für Jugendliche die Chance, über die beruflichen Perspektiven nachzudenken und neue Wege in Betracht zu ziehen. Dabei sollten Weiterbildungsmaßnahmen innerhalb des ergriffenen Berufs ebenso bedacht werden, wie die Option, noch einmal zur Schule zu gehen und einen Bildungsabschluss nachzuholen. Ein höherer Schulabschluss ist meistens mit besseren Aussichten auf dem Arbeitsmarkt verbunden. Mit einer Fachweiterbildung, dem Besuch eines Berufskollegs oder einer Fachoberschule beziehungsweise Berufsoberschule kann eine Fachhochschulreife oder sogar eine allgemeine Hochschulreife erlangt werden, die wiederum zu einem Studium an einer Hochschule berechtigt.
4 4 von 28 Jugendarbeitslosigkeit Arbeit und Beruf Beitrag 9 I Stundenverlauf Stunde 1 Intention Materialien M 1 M 2 Jung und schon gescheitert? Jugendarbeitslosigkeit Die Schülerinnen und Schüler sollen einen Einstieg in das Thema Jugendarbeitslosigkeit erhalten. Außerdem lernen sie die Ursachen dafür kennen, warum junge Menschen besonders von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Die Karikatur in M 1 zeigt, wie schwierig es gerade für junge Menschen ist, wenn sie zwar motiviert für das Arbeitsleben sind, aber keine Möglichkeit zur Beschäftigung bekommen. Welche Ursachen die Arbeitslosigkeit insbesondere bei Jugendlichen hat, erarbeiten die Lernenden anhand von M 2. Ein Gespräch unter Jugendlichen, die unterschiedliche Schwierigkeiten haben, bietet eine Diskussionsgrundlage. Die Beschäftigung mit der idealtypischen Konjunkturkurve verweist auf eine weitere Ursache. Stunden 2/3 Intention Materialien M 3 M 6 Wie bekommt man eine Arbeitsstelle? Strategien und Suchwege Die Lernenden setzen sich mit den Folgen von Arbeitslosigkeit auseinander und überlegen, auf welchem Weg eine Arbeitsstelle gefunden werden kann. Zudem erfahren sie mehr über wichtige Schlüsselqualifikationen. Die Schülerinnen und Schüler lernen die verschiedenen Möglichkeiten der schulischen Weiterbildung nach der Ausbildung und die Optionen zur Finanzierung solcher Vorhaben kennen. Um die Folgen der Arbeitslosigkeit geht es in M 3. Die Jugendlichen diskutieren über die Auswirkungen für die Betroffenen und das Problem der gesellschaftlichen Stigmatisierung. In M 4 setzen sich die Lernenden damit auseinander, wie Unternehmen neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rekrutieren und wie die eigene Suche nach einer Arbeitsstelle daran angepasst werden kann. In M 5 erfahren die Lernenden, welche Schlüsselqualifikationen es gibt und überlegen, wie sie erworben werden. In M 6 lesen sie, auf welchem Weg man einen höheren schulischen Abschluss nachholen kann. Zusätzlich werden sie über die verschiedenen Formen der Finanzierung informiert. Stunde 4 Intention Materialien M 7 M 8 Gibt es ein Rezept gegen Arbeitslosigkeit? Die Lernenden setzen sich mit verschiedenen Maßnahmen auseinander, die Arbeitslosen helfen sollen, eine Anstellung zu finden. Sie diskutieren hier auch, welchen Einfluss die Politik auf den Arbeitsmarkt hat und welche Entwicklung in Zukunft erwartet wird. Die Schülerinnen und Schüler erörtern in M 7 eine beispielhafte Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik. Anhand der Schaubilder und Informationen in M 8 sollen sie abschließend überlegen, was der Einzelne tun kann, um Arbeitslosigkeit zu vermeiden. Lernkontrolle Diese Stunde steht Ihnen zur Lernkontrolle zur Verfügung. M 9 bietet Multiple-Choice-Fragen kombiniert mit offenen Fragen zum Thema Arbeitslosigkeit an.
5 I Arbeit und Beruf Beitrag 9 Jugendarbeitslosigkeit 21 von 28 M 7 Ein-Euro-Job oder Umschulung was hilft Arbeitslosen? Arbeitslosigkeit kann heute jeden treffen. Einen neuen Job zu finden oder sich beruflich wieder einzugliedern, wird aber umso schwieriger, je länger die Arbeitslosigkeit andauert. Für Langzeitarbeitslose sind also besondere Maßnahmen gefragt. Frage eines Arbeitslosen Ich bin gelernter Mechaniker und Arbeitslosengeld-II-Bezieher. Über die Arbeitsagentur wollte ich mir einen Ein-Euro-Job besorgen, aber die lassen sich Zeit und sagen, sie melden sich wieder. Seit Wochen habe ich nichts gehört. Ich hätte einen Ein-Euro-Job bei einem Jugendzentrum haben können, aber den wollte die Arbeitsagentur nicht finanzieren. Was kann ich machen? Habe ich nicht Anspruch auf einen Ein-Euro-Job? Antwort des Beraters Wenn Sie Arbeitslosengeld-II-Grundsicherung beziehen, sind Sie zwar verpflichtet, einen Ein-Euro- Job anzunehmen, aber einen Rechtsanspruch darauf gibt es nicht. Es ist aber möglich, dass Sie sich selbst einen Ein-Euro-Job besorgen: Sie können noch einmal bei der Arbeitsagentur genauer nachfragen, was Sie bei der Suche beachten müssen, welche Kriterien wichtig sind, damit die Arbeitsagentur einen Ein-Euro-Job bzw. den Träger anerkennt, zum Beispiel Gemeinnützigkeit. Dann können Sie sich gezielt einen Ein-Euro-Job suchen, der Ihnen sicherlich anerkannt wird. Nach: Wenig-Karasch, S.: Arbeitslosigkeit 100 wichtige Fragen und Antworten. Books on Demand, Norderstedt S Ein-Euro-Job Zielgruppe sind Langzeitarbeitslose, die Arbeitslosengeld II beziehen. Es sollen Tätigkeiten sein, die den Betrieben vor Ort keine Konkurrenz machen und die einen gemeinnützigen Zweck erfüllen. Die Arbeitszeit beträgt 20 bis maximal 30 Stunden pro Woche für eine Dauer von sechs bis neun Monaten. Es wird eine Mehraufwandsentschädigung von etwa 1 Euro pro Stunde gezahlt. Beispiele in unserer Region: Umschulung Zielgruppe sind Erwerbstätige, die bereits einen Beruf erlernt haben und eine zweite (eventuell verkürzte) Ausbildung absolvieren. Umschulungen sollen einen Wiedereinstieg ins Berufsleben ermöglichen beispielsweise nach einer längeren Auszeit (wegen Krankheit oder Kindererziehung) oder wenn aufgrund einer Berufskrankheit der alte Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann. Beispiele: Umschulung zum/zur Bürokaufmann/-frau oder zum/zur Steuerfachangestellten Aufgaben 1. Lesen Sie die Frage und die Antwort zum Ein-Euro-Job. Erläutern Sie, was es für einen Arbeitslosen bedeutet, einen Ein-Euro-Job anzunehmen. 2. Ergänzen Sie die Tabelle um Beispiele für Ein-Euro-Jobs. Was spricht für und was gegen Ein-Euro- Jobs? 3. Was versteht man unter einer Umschulung? Für welche Fälle bietet sich eine Umschulung an? Zusatzaufgabe für Schnelle Die Bundesagentur für Arbeit bietet in der zentralen Datenbank KURSNET eine Vielzahl von geförderten Umschulungen an. Recherchieren Sie nach Trägern für Umschulungen in Ihrer Region. Notieren Sie Dauer der Umschulung, Lerninhalte und Art der Prüfungen.
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