Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule)
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- Juliane Siegel
- vor 8 Jahren
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1 Auslandssemester an der Södertörns Högskola WS 2014/2015 Fachrichtung: 1-Fach Bachelor: Wirtschaftswissenschaften Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule) Die Vorbereitungen für mein Auslandssemester an der Södertörns Högskola begannen relativ früh. Bereits während meines zweiten Semesters habe ich mich dazu entschlossen ein Auslandssemester absolvieren zu wollen. Nachdem ich an Frau Schuster, vom International Student Office (ISO), weitergeleitet wurde, welche für alle Kooperationshochschulen im Euroraum (Ersasmus) zuständig ist, ging es auch schon um die geeignete Hochschule. Wichtig war mir, dass es sich um ein englischsprachiges Programm handelt, da ich gerade diese Sprache weiter verbessern wollte. Die Universität Södertörns Högskola in Stockholm erwies sich dabei als die geeignetste. Grund dafür war zum einem das Programm der Universität und zum anderen die Stadt Stockholm in der sich diese befindet. Das Programm ist komplett auf Englisch und die angebotenen Module lassen sich ohne Probleme, gerade im Schwerpunkt BWL, in Oldenburg anrechnen. Teilweise wurden Module bereits schon in der Vergangenheit von den jeweiligen Professoren abgezeichnet, so dass man sich mit diesem Thema überhaupt nicht mehr beschäftigen musste. Die Stadt Stockholm war ein weiterer Grund für mein Auslandssemester in Schweden, welcher auf den nächsten Seiten noch näher erläutert wird. Die Bewerbung bei der Gasthochschule lief komplett reibungslos, wie es Frau Schuster mir auch schon vorhergesagt hat. Da bei dem Partnerschaftsprogramm mit der Södertörns Högskola derjenige den Platz bekommt, welcher sich zuerst im ISO meldet, war mir der Platz bereits von Anfang an sicher. Zu meiner Zeit konnten sich 2-3 Personen aus Oldenburg einen Platz an der Gasthochschule sichern, so dass man relativ früh bereits das Gespräch mit dem ISO suchen sollte, damit die Plätze nicht bereits vergeben sind. Die darauffolgende Bewerbung war dann nur noch Formsache. Während der gesamten Vorbereitung auf das Auslandssemester wird man zudem sehr gut vom ISO und im speziellen von Frau Schuster betreut. Folgende Unterlagen und Formulare musste ich während meiner Vorbereitung einreichen: Antrag auf Teilnahme an einem Austauschprogramm ERASMUS-Annahmeerklärung für Studierende Learning Agreement - Studienvertrag
2 Neben diesen drei Hauptformularen gibt es während des Semesters noch weitere Formulare, welche ausgefüllt werden müssen. Das ISO und die zuständigen Personen in Schweden helfen jedoch gerne diese auszufüllen, so dass es nie Probleme gab. Nachdem ich die Zugangsbestätigung von der Söderntörns Högskola bekommen habe musste ich mich noch online auf den Internetseiten der Uni bewerben. Dieses würde ich wieder sehr frühzeitig machen (Anfang April), da man sich dort auch auf die Wohnheime bewirbt und die schnellsten Bewerber Ihre Wunschunterkunft bekommen. Neben der eigentlichen Bewerbung gab es noch weitere Vorbereitungen die ich zu beachten hatte. Im Immatrikulationsamt musste ich mich für den jeweiligen Zeitraum im Ausland beurlauben lassen. Ich habe ein Konto bei der DKB eröffnet um auch im Ausland gebührenfrei Geld abheben zu können. Die DKB bietet dabei ein gebührenfreies Konto, welches eine Giro- und Kreditkarte beinhaltet. Ich habe desweiteren eine extra Auslandskrankenversicherung abgeschlossen, weil meine Hausversicherung nur die Kosten nach den deutschen Tarifen übernimmt. Übersteigen die Kosten im Ausland diese muss man sich mit dem Unterschiedsbetrag selbst beteiligen. Auch der Stundenplan muss eventuell noch einmal angepasst werden um eine gleichmäßige Verteilung der Module zu gewährleisten. So musste ich ein Modul ins 3. Semester vorziehen damit ich ein anderes im 5. Semester im Ausland belegen konnte. Auslands-BAföG ist ein weiteres Thema um was man sich frühzeitig kümmern muss. Bereits bis zu sechs Monate vor dem Auslandsaufenthalt sollte man seinen Antrag einreichen, weil dieser mehrere Monate Bearbeitungszeit benötigt. Zum Abschluss bleibt nur noch der Punkt einer geeigneten Anreise. Anreise Ich bin mit dem Zug angereist und hatte eine Anreisedauer von ca. 14 Stunden (6:00 20:00 Uhr. Über Hamburg und Kopenhagen ging es dabei und bot mit einer Fährüberfahrt von Puttgarden nach Rødby ein wirkliches Highlight. Mit einem Europaticket bezahlte ich nur 60,- und konnte so viel Gepäck mitnehmen wie ich tragen konnte. Auch hier muss man sich wieder frühzeitig um ein Ticket kümmern um die günstigsten Preise beanspruchen zu können. Neben dem Zug gibt es auch die Möglichkeit von Bremen nach Skavsta, ca. 1,5 Stunden von Stockholm entfernt, zu fliegen. Ryanair bietet dabei sehr günstige Flüge, im Rahmen von 20,- bis 60,- (Flugdauer: 1,5 Stunden), an. Während meines Kurzurlaubs in Deutschland über Weihnachten und Silvester und bei meiner Rückreise Mitte Januar, nutzte ich dabei diese Flüge, da ich somit innerhalb von acht Stunden von Stockholm nach Oldenburg kam. Durch die sehr späte Ankunft in Stockholm
3 musste ich mir für die erste Nach in Schweden noch ein Zimmer in einem Hostel nehmen, weil die Schlüssel nur von 9:00 bis 16:00 Uhr für die jeweiligen Studentenwohnheime ausgegeben werden. Am nächsten Morgen bekam ich dann von der zuständigen Person für die Studentenwohnheime meine Schlüssel und den Mietvertrag. Unterkunft Ich war in einem Studentenwohnheim in Björnkulla untergebracht und hatte dort ein Einzelzimmer, welches ungefähr 17,5 m² groß war und 420,- warm gekosten hat. Neben diesem Wohnheim gibt es auch noch eins in Lappis und in Riksten. Lappis ist relativ weit weg von der Uni (1h), dafür aber näher an der Innenstadt. Riksten ist ca. 20 Minuten von der Uni entfernt, aber dafür relativ einsam gelegen mit nur wenigen Bewohnern. Björnkulla hat sich dabei als die perfekte Unterkunft während meines Auslandsaufenthaltes erwiesen. Zum einem lag sie sehr nah an der Universität (5 Minuten mit dem Bus, 15 Minuten zu Fuß). Zum anderen wohnt der Großteil der Austauchstudenten dort, was eine sehr einfache Kontaktaufnahme und einen großen Zusammenhalt unter den Austauschstudenten ermöglicht. Ich wohnte in einem der gelben Häuser, welche allesamt nur Einzelzimmer beinhalten.
4 Neben diesen gibt es auch andere Häuser in Björnkulla mit Doppelzimmern und größeren Einzelzimmern. Mein Zimmer lag auf einem Flur mit acht weiteren Studenten. Eine voll ausgestattete Gemeinschaftsküche und ein Wäscheraum stehen jedem Flur zur Verfügung. Die Zimmer sind voll ausgestattet (Bett, Schreibtisch, Kleiderschrank und Regal) und haben ein kleines Badezimmer und eine kleine Küchennische mit Kühlschrank und Herd. Mit meinem Zimmer war ich voll zufrieden und hatte nichts zu beanstanden. Ein großes Problem war jedoch die Sauberhaltung der Gemeinschaftsküche. Diese sah zumeist sehr dreckig aus, da sehr viele ihr Geschirr dort ungewaschen zurückließen und sich nicht verpflichtet fühlten dieses zu reinigen. Andere Häuser haben aber auch gezeigt, dass dies nicht der Normalfall sein muss und hatten eine sehr saubere Küche. Bei Problemen mit der Wohnung oder dem Zimmer konnte man zu jeder Zeit den Hausmeister kontaktieren. Dieser reparierte den entsprechenden Defekt oder Schaden innerhalb von wenigen Stunden. Studium an der Gasthochschule (Veranstaltungen, Studienleistungen, Betreuung, Anerkennung) Ein Semester in Schweden ist in vier Perioden unterteilt und unterscheidet sich dadurch komplett zum Studium in Deutschland. In jeder Periode behandelt man nur ein Modul und beendet dieses auch am Ende einer jeden Periode. Ein Modul hatte zwischen Vorlesungen/Seminare, sodass es nur sehr wenig Präsenszeit gab. Oftmals hatte man in einer Woche nur zwei bis drei Veranstaltungen. Klausuren wurden in den Modulen nicht geschrieben. Eher bestanden die Leistungsinhalte aus Hausarbeiten oder Präsentationen, wobei der Umfang und der Schwierigkeitsgrad angemessen waren. Aufgrund von wöchentlichen Arbeiten oder Präsentationen ist man direkt von Beginn an gefordert und hat somit am Ende einer Periode ein wenig mehr Zeit um das Leben in Stockholm und Schweden zu genießen, da sich die Arbeit mehr auf ein Semester verteilt. Aber auch innerhalb einer Periode bleibt genügend Zeit für andere Dinge, da man sich die Aufgaben sehr gut einteilen kann. Die Kurse waren zumeist sehr klein mit 5 20 Personen und somit ist man oftmals in einer Vorlesung oder einem Seminar stark eingebunden. Die Professoren geben sich Mühe den Unterricht interessant zu gestalten, wobei es hier wie in Deutschland gute und schlechte Vorlesungen/Professoren gibt. Wie bereits erläutert, ist der Schwierigkeitsgrad angemessen. Zumeist werden relativ gute Noten verteilt und den Studierenden die Zeit gegeben, dass Land und die Leute besser kennenzulernen. Personen, die sich vielleicht nicht vollkommen sicher sind ob ihr Englisch reicht, sollten sich davon nicht abschrecken
5 lassen und sich ins kalte Wasser stürzen. Innerhalb von wenigen Wochen verbessert man sich deutlich und gewinnt an Sicherheit, durch tägliches sprechen und schreiben. Die Module die ich im Bereich Wirtschaftswissenschaften belegt habe wurden mir alle in Oldenburg angerechnet. Durch eine gute Vorbereitung auf mein Auslandssemester war mir dieses aber bereits vor dem Beginn bewusst. Auch sollte man sich früh mit dem ISO auseinandersetzen um die Module und den Verlaufsverplan zu besprechen und gegebenenfalls anzupassen. Die Betreuung an der Södertörns Högskola war ebenfalls sehr gut. In der ersten Woche werden alle wichtigen Ansprechpartner vorgestellt, welche dann innerhalb des Semesters angesprochen werden können und gerne weiterhelfen. So gab es mit Formularen oder Fragen nie Probleme. Alltag und Freizeit Der Alltag spielt sich natürlich zunächst im Studentenwohnheim ab, in dem man untergebracht ist. In Björnkulla kommt man sehr schnell mit den anderen Austauschstudenten in Kontakt, so dass man die Freizeit und Unternehmungen mit diesen unternimmt. Gemeinsames Kochen oder Küchenpartys stehen dabei auf dem Programm und finden dabei fast täglich statt. In ca Minuten erreicht man die Innenstadt von Stockholm mit dem Zug, welche man gerade zu Beginn des Semesters häufig besucht und schnell kennenlernt. Aber auch im Semester ist man häufig in Stockholm, um einzukaufen, zu feiern oder um einfach die Stadt zu genießen, welche im Gegensatz zu anderen Großstädten sehr grün wirkt. Das Wasser und die vielen Inseln, welche das Stadtbild von Stockholm prägen, vermitteln ein Gefühl von Natur innerhalb einer Stadt. Gerade zu Beginn des Wintersemesters sollte man so viel wie möglich unternehmen und so viel sehen wie es geht, da die Tage schnell kürzer und dunkler werden. Sehenswürdigkeiten wie die Altstadt (Gamla Stan), Grüna Lund, Drottningholmen oder die Schären Inseln sind die wichtigsten. Gerade ein Ausflug auf die Schären Inseln ist unvergesslich, da man von einem kleinen Schiff aus das Inselkonstrukt von ca kleineren und größeren Inseln erkunden kann. Neben Stockholm sind auch andere Städte wie Helsinki, Riga, Turku, Tallin oder St. Petersburg sehr leicht und kostengünstig mit dem Schiff zu erreichen. In 40 Stunden Kreuzfahrten kommt man teilweise für Euro zu diesen Städten und verbringt einen Tag dort. In der Nacht auf der Hin- und Rück tour kann, aufgrund des billigen Alkohols und einer Bar und Club auf dem Schifft, gefeiert werden.
6 Einmal während des Auslandssemesters sollte man auch eine Reise nach Lappland (Schweden oder Finnland) unternehmen um auch den Norden der Skandinavischen Länder kennenzulernen. Dabei ist es möglich innerhalb von 3-5 Tagen mehrere Wintersportaktivitäten zu unternehmen. Während meiner Reise bin ich Snowmobile, Ski und Huskeyschlitten gefahren und bin Eisschwimmen gewesen. Aufgrund einer günstigen Wetterlage konnten wir auch die Polarlichter sehen. Diese Erfahrung möchte ich nicht mehr missen. (Schären Inseln) Erfahrungen allgemein; Fazit (beste und schlechteste Erfahrung, DOs and DONTs) Das Auslandssemester in Stockholm war eine überwältigende Erfahrung für mich. Der kulturelle Austausch, Menschen aus der ganzen Welt und die Aktivitäten, welche mit eben diesen unternommen wurden haben mich stark geprägt. Jeder der sich noch überlegt ob er eventuell ein Auslandssemester machen möchte kann ich nur raten dieses zu tun. Auch sollte man dieses wirklich komplett alleine und ohne einen Freund durchziehen, da man dadurch sehr viel über sich und andere lernt. Gerade der Anfang kann schwer sein, weil man seine Komfortzone verlässt und komplett von vorne in einem anderen Land anfängt. Hat man diese aber überstanden fängt man sehr schnell an das neue Leben und die
7 neuen Eindrücke zu schätzen und möchte es nicht mehr missen. Weiterhin sollte jeder der sich für ein Auslandssemester entscheidet sehr offen für neue Leute, Eindrücke und Erlebnisse sein um die Zeit voll auszunutzen. Auch wenn man eher schüchtern oder zurückhaltend ist sollte man über seinen Schatten springen und sich auf neue Sachen einlassen. Das einzige DONT während eines solchen Semesters ist es sich in seinem Zimmer zu verstecken und den Kontakt mit anderen zu meiden. Die besten Erfahrungen die ich während meiner Zeit in Schweden gemacht habe sind die Ausflüge und die Personen, welche man während dieser Zeit trifft und mit welchem man sich anfreundet. Gerade die bereits beschriebenen Ausflüge auf die Schären Inseln und nach Lappland sind unvergesslich.
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