Viele interessante Informationen rund um das Thema Allergie fi nden Sie auch auf:

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1 Patienteninformation für Gräserpollenallergiker

2 Viele interessante Informationen rund um das Thema Allergie fi nden Sie auch auf: 2

3 Rundum informiert Patienteninformation für Gräserpollenallergiker Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, wenn Sie an einer Pollenallergie leiden, sind Sie längst kein Ausnahmefall mehr: Allergien sind mittlerweile zur Volkskrankheit geworden. In Deutschland leidet etwa jeder Fünfte an einer Allergie *. Obwohl die Symptome einer Allergie die Betroffenen stark belasten und im Alltag einschränken, werden sie häufi g zu Beginn nicht ernst genommen. Viele Allergiker suchen erst einen Arzt auf, wenn ihre Symptome zur ernsthaften Belastung geworden sind. Dabei ist gerade bei einer Allergie eine frühzeitig durchgeführte Behandlung sehr wichtig. Die Allergen-Immuntherapie (auch Hyposensibilisierung) ist die einzige Therapie, die die Allergie ursächlich behandelt und nicht nur die Symptome unterdrückt. In dieser Broschüre erhalten Sie wichtige Informationen rund um das Thema Allergie, zu Behandlungsmöglichkeiten bei einer Gräserpollenallergie sowie hilfreiche Tipps für eine erfolgreiche Therapie und mehr Lebensqualität im Alltag auch während der Pollensaison. Gute Besserung wünscht Ihnen Ihr Stallergenes-Team 3

4 Was ist eine Allergie? Eine Allergie ist eine übersteigerte Abwehrreaktion des Immunsystems gegen an sich harmlose Umweltstoffe. Der Körper bekämpft diese Stoffe, obwohl sie keine Gefahr für die Gesundheit darstellen. Zu den allergieauslösenden Substanzen, sogenannten Allergenen, gehören auch Pollen von Gräsern. Da der Gräserpollenfl ug nur zu einer bestimmten Zeit im Jahr auftritt, spricht man auch von einer saisonalen Allergie. Durch die Abwehrreaktion des körpereigenen Immunsystems entstehen die typischen Symptome einer Allergie, z.b.: wässriger Ausfl uss aus der Nase verstopfte Nase Niesanfälle Juckreiz in Nase und/oder Rachen häufi g auch eine Bindehautentzündung, die sich durch Tränenfl uss, Rötungen und Augenbrennen äußert 4

5 Das Immunsystem Aufgabe unseres Immunsystems ist es, unseren Körper vor schädlichen Einfl üssen zu schützen. Beim allerersten Kontakt mit einer Substanz ordnet es diese als ungefährlich oder gefährlich ein. Bei einem gefährlichen Stoff (auch Antigen genannt) bildet unser Immunsystem sogenannte Antikörper, um in Zukunft gegen das Antigen gerüstet zu sein eine natürliche Abwehrmaßnahme. Das Immunsystem eines Allergikers identifi ziert neben tatsächlich schädlichen Substanzen auch bestimmte harmlose Umweltstoffe (z.b. Gräserpollen) als gefährlich und bildet Antikörper, die dann allergietypische Symptome hervorrufen. Die Pollensaison der 5

6 Die Pollensaison der Gräser Die Pollensaison für Gräser, zu denen auch viele Getreidepfl anzen gehören, beginnt etwa im Mai und dauert bis September mit Spitzenwerten in den Monaten Mai, Juni und Juli, wenn die meisten Gräserarten blühen. 6

7 Pollenflugkalender Jan Feb März Apr Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Wiesen- Rispengras Wiesenschwingelgras Wolliges Honiggras Wiesen- Lieschgras Knäuelgras Hafer Gerste Weizen Mais Roggen Jan Feb März Apr Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez 7

8 Diagnose der Allergie Für eine erfolgreiche Therapie ist es zunächst wichtig festzustellen, auf welche Substanzen man allergisch reagiert. Die Diagnose wird von einem Arzt bzw. Allergologen gestellt. In einem ersten Gespräch schafft Ihr Arzt die Grundlage für die weiteren Untersuchungen und kann unter Umständen schon Hinweise auf mögliche Allergieauslöser gewinnen. Wichtig dabei ist vor allem, dass Sie Ihrem Arzt genaue Angaben zu Ihrer persönlichen Leidensgeschichte machen können. Vor dem Hintergrund des geführten Gesprächs wird Ihr Arzt eine Testung durchführen, bei der die Auslöser ermittelt werden. 8

9 Die meisten Ärzte verwenden für die Diagnose den Haut-Pricktest. Dafür werden auf der Innenseite des Unterarms die möglichen Allergene in Form von speziell hergestellten Extrakten aufgetragen. Die Haut wird an der entsprechenden Stelle minimal perforiert. Fällt die Reaktion positiv aus, bildet sich nach kurzer Zeit eine kleine Quaddel und Rötung an der Hautstelle. Auch mit Hilfe eines Bluttests, der sogenannten IgE-Titerbestimmung, können die für die Allergie verantwortlichen Allergene ermittelt werden. Allergietests dürfen ausschließlich vom Arzt oder geschulten Fachpersonal durchgeführt werden! Versuchen Sie niemals selbstständig festzustellen, ob Sie gegen potentielle Auslöser allergisch reagieren! 9

10 Was können Sie gegen Ihre Allergie tun? Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Behandlung einer Gräserpollenallergie: Vermeidung des Allergens (sog. Karenz) Die Vermeidung des Allergens ist meist sehr schwierig, da die Gräserpollen durch den Wind kilometerweit getragen werden und Patienten den Pollen kaum aus dem Weg gehen können. Symptome unterdrücken In Zeiten mit allergischen Symptomen kann die sogenannte symptomatische Therapie Linderung verschaffen. Die entsprechenden Medikamente werden entweder lokal oder oral angewendet. Diese Behandlung mildert zwar die Symptome und unterdrückt die allergische Reaktion, behandelt die Allergie selbst jedoch nicht. Setzt man die Medikamente ab, treten die Beschwerden erneut auf. 10

11 ! Ursache behandeln: Allergen-Immuntherapie (auch: Spezifi sche Immuntherapie oder Hyposensibilisierung) Die einzige Behandlungsmethode, die eine langfristige und grundlegende Besserung der Allergie in Aussicht stellen kann, ist laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) die Allergen-Immuntherapie (Hyposensibilisierung). Diese Therapie behandelt die Ursache der Erkankung und setzt damit am Ursprung der Allergie an. Die Hyposensibilisierung wird in Tabletten- bzw. Tropfenform und als Spritzentherapie angeboten. Mehr Informationen dazu fi nden Sie auf den folgenden Seiten. Eine unbehandelte Allergie kann sich verschlimmern und im Laufe der Zeit ausweiten. Gerade beim allergischen Schnupfen kann bei einer Nichtbehandlung der sogenannte Etagenwechsel eintreten. Das bedeutet, dass sich die Symptome von Augen und Nase auf die Bronchien verlagern und zum allergischen Asthma führen. 11

12 Die Allergen-Immuntherapie (Hyposensibilisierung) Bei einer Allergen-Immuntherapie wird dem Körper das Allergen in allmählich ansteigender Dosis zugeführt. Dadurch lernt das Immunsystem, dass das Allergen keine Gefahr darstellt. Damit sich der Erfolg aber dauerhaft einstellen kann, muss die Therapie über mindestens 3 Jahre durchgeführt werden. Grundsätzlich gibt es bei der Hyposensibilisierung zwei Behandlungsmöglichkeiten: 1 Subkutan ( unter die Haut ) Hierbei wird das Allergen in einer Lösung unter die Haut gespritzt. Um diese Behandlung durchführen zu lassen, müssen Sie regelmäßig in die Arztpraxis kommen. Nachdem Sie Ihre Spritze erhalten haben, ist es wichtig, dass Sie noch mindestens 30 Minuten in der Praxis verweilen, um sicherzustellen, dass keine stärkeren Nebenwirkungen auftreten. Außerdem sollten Sie sich am Tag der Injektion schonen, d.h. beispielsweise keinen Sport treiben. 12

13 ! 2 Sublingual ( unter die Zunge ) Bei der sublingualen Allergen-Immuntherapie wird das Allergen als Tropfen oder Tabletten unter die Zunge gegeben und durch die Mundschleimhaut aufgenommen. Häufi g fi ndet die erste Einnahme unter Aufsicht in der Praxis statt danach können Sie die Therapie selbstständig zu Hause durchführen. Eine Schonung ist nicht notwendig. Welche Therapieform für Sie am besten geeignet ist, hängt stark von Ihren persönlichen Präferenzen und Ihrer Lebenssituation ab. Besprechen Sie die Möglichkeiten mit Ihrem Facharzt! 13

14 Kreuzallergien Bei Pollenallergikern kann sich die allergische Reaktion gegen mehrere Pfl anzen richten, die über einen gleichen oder annähernd gleichen Allergieauslöser verfügen (Kreuzreaktionen, Kreuzallergien). Dies trifft auch für die Pollen aller Gräserarten zu, die sehr ähnliche Auslöser aufweisen. Die Folge: Allergiker reagieren meist auf alle Gräser allergisch. Die Allergieauslöser aus Pollen kommen auch in anderen Pfl anzenteilen vor, z.b. bei Obst- oder Gemüsepfl anzen. Jeder 2. Pollenallergiker verträgt deshalb einzelne Lebensmittel nicht. Zu den typischen Symptomen gehören Kribbeln und Juckreiz der Mundund Rachenschleimhäute. Es kann auch zu Magen-Darm-, Haut- oder Kreislaufbeschwerden bis hin zum anaphylaktischen Schock kommen. 14

15 ! Häufige pollenassoziierte Lebensmittelallergene bei einer Gräserpollenallergie: Hülsenfrüchte Gemüse Obst Bohne, Erbse, Erdnuss, Linse, Soja Blattspinat, Getreidekörner (Müsli), Kartoffel, Mangold, Tomate Kiwi, Wassermelone Ernährungstipps Verzichten Sie nicht zwangsläufi g auf mögliche Allergieauslöser. Ernähren Sie sich nicht einseitig mit Rohkost. Nicht alle Apfelsorten sind in punkto Allergie gleich. So werden Sorten wie Jamba, Cox Orange, Boskop oder Gravensteiner häufi g besser vertragen als Granny Smith oder Golden Delicious. Schälen, Zerkleinern und Kochen kann Obst und Gemüse verträglicher machen. Schon nach ca. 3 Minuten kochen verlieren Obst und Gemüse zumeist ihre allergene Wirkung, Obstkompott, Obstkuchen und Marmeladen sind in der Regel gut verträglich. Verzehren Sie Obst und Gemüse zu der saisonalen Zeit. Getrocknete Kräuter sind besser verträglich als frische Kräuter. Vermeiden Sie Fertigmischungen, speziell bei Gewürzallergien. 15

16 Praktische Tipps für Gräserpollenallergiker Jedes Jahr aufs Neue fühlen sich Betroffene von der Natur sehr eingeschränkt. Ein paar Tipps, wie man sich diese Zeit etwas erleichtern kann, haben wir hier zusammengefasst: Die besten Zeiten zum Lüften: in ländlichen Gebieten: abends 19:00 24:00 Uhr in städtischen Gebieten: morgens 06:00 08:00 Uhr Planen Sie Ihren Urlaub in der pollenarmen Zeit. Inseln, Gebiete am Meer oder das Hochgebirge sind schöne Ziele und eher pollenarme Regionen. Vermeiden bzw. schränken Sie längere Aufenthalte im Freien während der Blühphase ein. Statten Sie Ihr Auto mit einem Pollenfi lter aus und wechseln Sie diesen regelmäßig. 16

17 Saugen und wischen Sie täglich Staub, um die Pollen zu entfernen. Am besten, wenn der Allergiker aus dem Haus ist. Waschen Sie sich möglichst jeden Abend die Haare, bevor Sie zu Bett gehen, und platzieren Sie Ihre Straßenkleidung nicht im Schlafzimmer. So vermeiden Sie, dass Pollen in Ihren Schlafbereich kommen. Als Pollenallergiker sind Sie viele Monate im Jahr mit dem Auslöser belastet. Der Schwerpunkt Ihrer Behandlung sollte neben der Linderung der akuten Beschwerden, die Bekämpfung der Ursache durch eine Allergen- Immuntherapie sein. Nasenspülungen mit speziellen Salzlösungen sind sinnvoll! So spülen Sie Pollen sanft und gründlich aus der Nase und Sie können wieder frei durchatmen. Mit dieser natürlichen Methode können Sie nachweislich den Bedarf antiallergischer Medikamente reduzieren. 17

18 Weiterführende Informationen und Links Informationen rund um das Thema Allergie Deutscher Allergie- und Asthmabund e.v. Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, u.a. Prüfi nstitut und Zulassungsstelle für Therapie-Allergene 18

19 Hinweistext: Die genannten Links (außer verweisen auf Webseiten Dritter, auf deren Inhalt Stallergenes keinen Einfluss hat. Deshalb kann Stallergenes für diese fremden Inhalte keine Gewähr übernehmen. Für die Inhalte der Webseiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich. *Quelle: Eine repräsentative Umfrage des Gesundheitsmagazins Apotheken Umschau, durchgeführt von der GfK Marktforschung Nürnberg bei Personen ab 14 Jahren. Stallergenes GmbH Carl-Friedrich-Gauß-Str Kamp-Lintfort Telefon: ( ) Telefax: ( )

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