Die Flaschenpost von Jonathan

Transkript

1 Die Flaschenpost von Jonathan November 2015 Standort: Irgendwo. Menschen flüchten aus verschiedenen Gründen aus Ländern, in denen sie nicht länger leben wollen. Auch in der Karibik. Davon mehr in Kuba flüchtet. Wir versuchen nachhaltig die Lebensumstände in den San Blas Inseln bei den Indigenes zu verbessern. Mehr davon in Segeln gegen Unterernährung. Ob Direktor einer der größten Investment Banken oder Krankenschwester, auf einem Segelboot verschwimmen die unterschiedlichen Aufgabenbereiche und gesellschaftlichen Stellungen. Selbst erlebt in Partytime Partytime Eine unglaublich schöne Insel mit Palmen, puderweißer Sandstrand und alles umschlossen von einem schönen Korallenriff. Vielleicht sieht man weit und breit kein anderes Segelboot. Ein Stoff aus dem Träume gewoben werden, ist also vorhanden. Foto oben: Der Stoff aus dem die Träume gewoben sind? Foto unten: alles beginnt harmlos mit einem Mojito Wir segeln ja nicht nur, um zu segeln, um zu tauchen oder um zu angeln. Partytime auf Jonathan ist häufiger als am Festland. Man lädt Freunde von anderen Schiffen ein, wird eingeladen oder feiert mit Mitseglern an Bord. Meist beginnt alles ganz harmlos mit einem Cocktail. die Stimmung steigt, vielleicht greift noch jemand zur Bord Gitarre. Das Sternendach wölbt sich, der schöne Segeltag passiert Revue, so könnte auch das Paradies ausgesehen haben. Auf diese Weise entstanden schon viele, auch für uns unvergessliche, Sternstunden auf Jonathan. Egal an welchem Rad man beruflich dreht und es ist auch unwichtig, wie hoch man in der gesellschaftlichen Hierarchie steht, an Bord verschwimmen all diese an Land so wichtigen Dinge. Foto oben: Die Grenzen von Status und Hierarchie verschwimmen an Bord Flaschenpost von JonathanNov. 2015, Text: K. H. EdlerFotos: Karl Heinz Edler,Roger GuerdiSeite 1

2 Weltweit steigen die Ansprüche und die Einkommen. Heute lebt der Durschnittsbürger Europas besser als die Könige vor 200 Jahren. Oder anders ausgedrückt: Das Wunder von gestern ist die Selbstverständlichkeit von heute (Stefan Zweig). Die Nussschale von gestern ist der Katamaran von heute. Gleich geblieben sind die Wertigkeiten von Stimmung, Spaß und Abenteuer. Foto oben:die Nussschale von Gestern ist heute ein Katamaran Kuba flüchtet Viele Menschen wollen aus verschiedenen Gründen nicht dort bleiben wo sie geboren sind. Syrer, Afghanen, Pakistani, aber auch in der Karibik gibt es einen Flüchtlingsstrom wie nie zuvor. Die Änderung der US Haltung zu Kuba bewirkt eine Wende in Kuba. Der Slogan Dry feet wetfeet hat sich im Land des realen Sozialismus durchgesprochen. Wer auf dem Wasser vor der US Küste aufgefischt wird (wetfeet) wird zurück nach Kuba geschickt. Wer US Land betritt (dry feet) bekommt Asyl. Foto rechts oben: Grenze Panamá Kolumbien, CaboTiburon Szenenwechsel: Wir sitzen im Grenzgebiet Panamá Kolumbien, genauer vor der Grenze zu Kolumbien in der Bahia de la Miel. Jonathan schaukelt vor Anker, wir sitzen an einem schönen Strand, Duty Free Shop, einige Strandbars. Das einzig störende ist der Hubschrauberlärm er kommt von einem UH 60 L Black Hawk der kolumbianischen Armada. Foto rechts oben:in der Bahia de lamiel im Grenzgebiet Panamá zu Kolumbien Flaschenpost von JonathanNov. 2015, Text: K. H. EdlerFotos: Karl Heinz Edler,Roger GuerdiSeite 2

3 Etwas später eine Szene wie in einem Rambo Film: schwerbewaffnete, behelmte Männer mit Schutzbrille, Schnürstiefel und Tarnmontur bewegen sich im Laufschritt in den an den Strand grenzenden Dschungel. wir vermuten einen Einsatz gegen Drogenschmuggler. Action Film live denken wir uns und trinken unseren Cocktail gemütlich weiter. Bild rechts: Eine Gruppe schwerbewaffneter Kämpfer läuft vorbei (in Frontalansicht getrauten wir uns diese nicht zu fotografieren) Man gelangt in einem 20 minütigen Fußmarsch von der panamaischen Bahia de la Miel über einen Weg in die columbianische Ortschaft Sabzurro. Am Bergrücken, der an der Seeseite im CaboTiburon endet, ist die Grenzstation in der die Daten des Reisepasses aufgeschrieben werden, sofern man einen dabei hat. Bild rechts: 20 Minuten trennen Panamá von Kolumbien über diesen Fußweg Szenenwechsel: Wir sitzen wieder auf Jonathan, diesmal gleich über der Grenze auf der kolumbianischen Seite in Sabzurro diesem lieblichen kleinen Ort, der nur per Boot oder eben zu Fuß erreichbar ist. Am Nordende der Bucht gibt es eine Station der kolumbianischen Guardia Costa der Küstenwache. Es trennen uns von der Staatsgrenze zu Panamá lediglich das CaboTiburon - ein Bergrücken, der in einem Kap endet. Bild rechts: Cap Tiburon trennt Kolumbien von Panamá Eine Barkasse der kolumbianischen Marine macht etwa drei Bootslängen von uns an einer Tonne fest. Mit einem Speedboot (3 x 250 PS) der Küstenwache werden Frauen und Männer auf die Barkasse gebracht. Wir vermuten zunächst, dass sich die Soldaten einige schöne Stunden machen werden aber da lagen wir weit daneben. Bild rechts: Kolumbianische Marine mit Speedboot Flaschenpost von JonathanNov. 2015, Text: K. H. EdlerFotos: Karl Heinz Edler,Roger GuerdiSeite 3

4 Es kommt zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen den Soldaten und den Leuten, die vom Speedboot an Bord der Barkasse gehen sollen (müssen). Wie wir aus dem Streitgesprächen heraushören, handelt es sich um kubanische Flüchtlinge, die durch den Dschungel vorbei am Grenzposten - nach Panamá gelangen wollten. Das war es also, was die schwerbewaffneten Soldaten aus dem Helikopter suchten - illegale Grenzgänger, Flüchtlinge auf dem Weg in eine vermeintlich bessere Welt. Nach längerem Palaver machen sich die Flüchtlinge einen improvisierten Sonnschutz, der notdürftig Schatten spendet. Bild rechts oben: Provisorischer Sonnenschutz auf dem Kriegsschiff Richard ist ein Bekannter, der Deutschland schon vor langer Zeit verlassen hat, ließ sich hier in Sapzurro nieder. Er erklärt uns später was sich hier abspielt: Seit geraumer Zeit kommen hier täglich sehr viele (angeblich bis zu 500) kubanische Flüchtlinge an, die über Columbien nach Panamá und weiter über Mittelamerika und Mexico in die USA reisen. Sie hoffen dort Asyl zu erhalten (wetfeet dry feet). Foto rechts: Kolumbianischer Helikopter in der Bahia de la Miel im Staatsgebiet von Panamá Diese Menschen nehmen viel Risiko, finanzielles wie physisches, auf sich, um sich den Weg in ein andres Leben zu bahnen. Die neue Öffnung Kubas macht es für Kubaner möglich, in Bruderstaaten wie Venezuela oder Bolivien zu reisen. Von dort kommen die Flüchtlingsströme irgendwann nach Sabzurro, um illegal die Grenze nach Panamá zu überqueren. Ein gutes Geschäft für Schlepper. Auch Kapitäne von Backpacker Booten versuchen an diesem Kuchen mit zu naschen. Ein Franzose, den wir bereits seit Jahren kennen, wollte sich mit seiner Segelyacht Gitana3 einen Teil von diesem Kuchen abschneiden. Nun sitzt er im kolumbianischen Gefängnis. Er versuchte 25 Kubaner aus Columbien nach Panamá zu schmuggeln illegaler Menschentransport wird in Kolumbien wie der Transport von Kokain geahndet. Bild rechts: Der schöne Zweimaster Gitana 3 im Hintergrund,längsseits neben dem ebenfalls von der Armada National beschlagnahmten kleinen Segelboot. Weiter Infos auch unter: Flaschenpost von JonathanNov. 2015, Text: K. H. EdlerFotos: Karl Heinz Edler,Roger GuerdiSeite 4

5 Segeln gegen Unterernährung : Segeln gegen Unterernährung ist ein Projekt von segelbegeisterten Menschen, die dem Segeln einen darüber hinausgehenden Sinn geben wollen. Das Projekt will unterernährten und fehlernährten Indio Kindern in den San Blas Inseln einmal täglich ein gesundes Essen bereitstellen. Schwerpunkte des Projektes sind Aufklärung, Hilfe zur Selbsthilfe und konkrete Möglichkeiten für gesunde Ernährung zu schaffen. Für nähere Information sendet bitte eine Mail an jonathan1@gmx.net mit dem Betreff Segeln gegen Unterernährung. Bitte unterstützt das Projekt mit einer Spende an die Freunde der Guna Indios *): Volksbank Wien Baden IBAN AT , BIC VBWIATW1 Kennwort: Segeln gegen Unterernährung *) Die Freunde der Guna Indios, das ist der Verein: Hilfe für Guna Yala und andere lateinamerikanische Minderheiten Zustellanschrift: Rankgasse 15/8, 1160 Wien Präsident: Dr. Werner Huber, Vizepräsident: DDr. Georg Bahn, Schriftführer: Dr. Elsbeth Huber, Kassier: Franz Kainz, Rechnungsprüferin: Mag. Sabine Koinig Mitarbeit bei der Umsetzung: Rosaura Gonzalez, Karl Heinz Edler Liebe Grüße Carlos P.S.: Wenn du dich für unser soziales Projekt Segeln gegen Unterernährung interessierst schreibe bitte an jonathan1@gmx.net P.P.S.:Du erhältst diese , da du in Verbindung mit dem Katamaran Jonathan oder der Reiseagentur zoe.travel TIS.A. stehst. Wenn du zukünftig keinen Newsletter über unsere Aktivitäten erhalten willst, sende bitte eine an jonathan1@gmx.net mit dem Betreff: Bitte keine Flaschenpost. Flaschenpost von JonathanNov. 2015, Text: K. H. EdlerFotos: Karl Heinz Edler,Roger GuerdiSeite 5