von Sarah Zahorik Sommersemester Jänner bis 17.Mai
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- Heinz Weiner
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1 von Sarah Zahorik Sommersemester Jänner bis 17.Mai Mit Schafen, romantischer Landschaft, vielen Pubs und Rosamunde Pilcher Filmen wird Irland oft in Verbindung gebracht. Doch was steckt wirklich hinter der Grünen Insel? Um dies zu erforschen, machte ich mich mit zwei weiteren Studienkollegen auf den Weg dahin. Nach unserem Flug mit einem Zwischenstopp in London ging es mit einem Taxi weiter zu unserer Wohnung, die zu Fuß etwa 35 min. vom College entfernt lag. Obwohl wir schon in Österreich Schwierigkeiten hatten, unsere Vermieterin zu erreichen, rechneten wir nicht mit den Problemen, die noch auf uns zukamen, doch darauf will ich später noch zurückkommen. Am College angelangt, wurden wir freundlich empfangen und mit den Räumlichkeiten der Institution vertraut gemacht. Verglichen mit der KPH Krems-Mitterau ist das Mary Immaculate College um einiges größer, von den Iren wird es jedoch als sehr klein empfunden. Das Personal war sowohl freundlich als auch hilfsbereit und zeigte großes Interesse an uns Erasmus- Studenten. Unser Koordinator half uns mit der Auswahl unserer Fächer, die wir zu belegen hatten und kümmerte sich um die Änderung unseres Learning- Agreements. Da an der KPH Krems mein Erstfach Deutsch und mein Zweitfach Bewegung und Sport ist, musste ich in Limerick ähnliche Module belegen und so fiel meine Wahl auf Deutsche Literatur und Kultur 2, Deutsche Literatur und Kultur 4, Physical Education, Psychology und Teaching Studies 3. Wir hatten die Möglichkeit in verschiedene Kurse hineinzuschnuppern, mussten jedoch nach zwei Wochen die Wahl unserer Module bekannt geben. Das Semester
2 bestand aus zwölf Wochen, in denen ich neben zwei gehaltenen Referaten noch acht Essays und vier Reflexionen schreiben musste. Meiner Meinung nach war vom Arbeitspensum her zwar weniger zu tun als an der KPH, die Schwierigkeit bestand jedoch darin, die Arbeiten alle in Englisch zu verfassen und sich folglich auch mit der Literatur zu beschäftigen. Was das Absolvieren der Schulpraxis in Irland betrifft, hatten wir wenig Erfolg. Ich hatte jedoch die Möglichkeit in dem Modul Physical Education zusammen mit zwei irischen Studentinnen drei Sportstunden zu halten. Es war eine tolle Erfahrung, einen Einblick in das irische Schulsystem zu bekommen, welches sich vom österreichischen doch sehr unterscheidet. Was den Sportunterricht in Irland betrifft, bin ich froh, dass die österreichischen Schulen so gut an Geräten ausgerüstet sind. In der irischen Schule, in der ich war, gab es weder einen eigenen Turnsaal noch trugen die Kinder Sportbekleidung. Die Geräte waren auf wenige Reifen, Sandsäcke und Hütchen beschränkt, was das Unterrichten deutlich erschwerte. Mir wurde dadurch klar, dass es in anderen Ländern auch andere Methoden des Unterrichtens gibt und nicht alles so läuft, wie wir es kennen und gewohnt sind. Was die Sicherheit in Limerick betrifft, gab es geteilte Meinungen. Die einen bezeichneten die Stadt als save city die anderen als stab city (Stecherstadt). In den ersten Wochen lernten wir leider die schlechten Seiten kennen und so gab es direkt vor unserer Wohnung eine Schlägerei. Eine Morddrohung, sowie die gestiegene Angst und Heimweih veranlasste schließlich meine Kollegin nach dreieinhalb Wochen abzureisen. Diese Zwischenfälle legten sich jedoch und es gab keine gröberen Schwierigkeiten. Die Leute vom College rieten uns in der Nacht nicht alleine zu gehen und stattdessen ein Taxi zu nehmen. Wir waren jedoch meist in größeren Gruppen unterwegs und kamen zum Glück immer gut nach Hause. An dieser Stelle möchte ich auch noch das Nachtleben ansprechen. Wer abends gerne ausgeht ist in Limerick sicher gut aufgehoben. Neben zahlreichen Pubs an jeder Ecke gibt es auch noch Nightclubs, welche die Jugend anlocken. Will man sich nett unterhalten und dazu ein traditionelles Guinness trinken, dann sollte man den Weg zum nächsten Pub in Angriff nehmen. Eine
3 angenehme Atmosphäre kommt vor allem durch die irische Live-Musik auf, denn ein jeder, der musikalisch ist, kann hier seine Gitarre mitnehmen und dazu singen. Was mir am Erasmus- Aufenthalt in Irland am besten gefallen hat, war jedoch eindeutig die Landschaft. Man muss aber dazu sagen, dass wir in einer Stadt wohnten und somit mit dem Bus ans Land fahren mussten, um etwas zu sehen. Am eindrucksvollsten waren meiner Meinung nach die Cliffs of Moher, welche eine wahre Attraktion darstellten. Aber auch die vielen Schlösser, Burgen und Kirchen luden zur Besichtigung ein. Einen Ausflug zu den Aran Islands sollte man sich ebenfalls nicht entgehen lassen, denn die kleine Insel mit nur ca. 800 Einwohnern ist ein idyllisches Plätzchen zum Wohlfühlen. Mit einer Gruppe von sieben Leuten suchten wir uns dort eine Jugendherberge und blieben für zwei Tage. Mit ausgeliehenen Rädern (Vorsicht: Linksverkehr) fuhren wir die kleine Insel ab und kochten am Abend gemeinsam Pasta Asciutta. Des Weiteren besichtigten wir die Städte Galway und Killaloe. Worauf man in Irland jedoch immer gewappnet sein muss, sind die plötzlich auftretenden Regenschauer. Ich bin sehr froh darüber, dass ich mir vor Abreise noch eine Regenjacke gekauft habe, denn die Sonne bekommt man nur sehr selten zu Gesicht. Wind und Regen stehen leider am Tagesprogramm des irischen Lebens und somit wird die Regenjacke zum wichtigsten Utensil und ist keinesfalls daheim zu vergessen! Um auf die Wohnsituation zurückzukommen ist zu sagen, dass der Großteil der Studenten im City Campus wohnte. Dies war zwar die bequemste, jedoch auch die teuerste Option. Etwa 500 Euro musste man pro Monat ausgeben, wenn man dort wohnen wollte. Die Wohnung, die wir gemietet hatten, kostete pro Kopf und Nase 280 im Monat, Strom musste jedoch noch extra gezahlt werden. Das größte Problem, das wir jedoch hatten, war wie bereits erwähnt die Unerreichbarkeit unserer Vermieterin. Diese klagte nur über ihren Stress und hatte anscheinend lediglich unser Geld im Auge. Denn bei unserer Kaution von 250 Euro, die wir hinterlegten, gelangen wir nur mühevoll zu einem kleinen Restbetrag des Geldes.
4 Abschließend möchte ich sagen, dass die vier Monate in einem anderen Land sehr ereignisreich waren. Man lernt sowohl sprachlich wie auch persönlich einiges dazu. Das Kennenlernen einer anderen Kultur und neuer Leute war sehr interessant und änderte manche meiner Sichtweisen. Umso größer wurde natürlich auch die Freude auf zu Hause und auf die eigene Sprache. Meiner Meinung nach schätzt man alles wieder sehr viel mehr, wenn man zurück in das eigene Land kommt. Ich kann nur jedem empfehlen, ein Semester im Ausland zu verbringen um neue Kulturen und Sprachen kennen zu lernen, sowie an der gestiegenen Selbstständigkeit und Selbstorganisation zu profitieren!
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