CityLights. Blick hinter die Kulissen: Berliner Managerinnen und ihre Erfolgsgeschichte. Starke Frauen, starke Geschichten Seite 3

Transkript

1 CityLights Ausgabe Frühjahr/Sommer 2008 Starke Frauen, starke Geschichten Seite 3 Verlage in der Oberbaum City Seite 8 Von Mode, Tanz und Fotografie Seite 11 Blick hinter die Kulissen: Berliner Managerinnen und ihre Erfolgsgeschichte

2 EDITORIAL TITELSTORY Liebe Leserin, lieber Leser, es freut mich sehr, dass wir Ihnen mit dem neunten Oberbaum CityLights Magazin eine Ausgabe vorlegen können, die sich ganz dem Thema»Frauen«widmet. Ob spannende Porträts von Unternehmerinnen, Kulturtipps zu anerkannten Designerinnen, Fotografinnen und Tänzerinnen oder historischer Rückblick auf Arbeiterinnen im NARVA-Kombinat als Vermarktungsmanagerin der HVB Immobilien AG, die seit über zehn Jahren für das Areal zuständig ist, bin ich besonders stolz, heute auf so viele»weibliche Erfolgsgeschichten«in und um die Oberbaum City herum verweisen zu können. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre in Köln verbrachte ich meine ersten Berufsjahre in der gewerblichen Immobilienbranche in Düsseldorf habe ich mich dann ganz bewusst für Berlin entschieden. Zunächst als Key Account Managerin einer überregional und international tätigen Projektentwicklungs gesellschaft, seit 1998 bei der HVB Immobilien AG für den Bereich Vermarktung in den Regionen Berlin und Nord verantwortlich, bin ich bis heute immer wieder aufs Neue von der Wandelbarkeit der Stadt fasziniert. Wie auch in der Oberbaum City werden überall in der Stadt historische Architekturensembles erhalten und für neue Nutzungskonzepte um moderne Elemente ergänzt. So entsteht nicht nur in städtebaulicher Hinsicht ein aufregender und inspirierender Ort voller Kontraste, der dennoch offen und harmonisch ist. Genau deshalb bietet Berlin den hier lebenden Menschen, ins besondere aber den Frauen, vielfältige Möglichkeiten, sich mit ihren Ideen und Träumen beruflich wie privat zu verwirklichen. Wir haben für diese Oberbaum CityLights Ausgabe viele interessante Geschichten über kreative, erfolgreiche und mutige Frauen gefunden und hoffen, dass Sie ebenso viel Spaß beim Lesen haben wie wir bei der Produktion des Magazins. Ihre Martina Lüer HVB Immobilien AG, Geschäftsstelle Berlin Vermarktungsmanagerin Berlin und Nord 2 THEMEN DIESER AUSGABE TITELSTORY: Erfolgreiche Frauen in der Oberbaum City 3 SPECIALS: Agenturen und Verlage in der Oberbaum City 7 SERVICES: Umweltfreundliches Drucken an der Warschauer Brücke 10 SERVICES: Berliner Chefinnen 12 BERLIN INSIDE: Berühmte Tänzerinnen und glamouröse Diven 13 TIPPS: Nicht verpassen: Konzerte, Kunst, Lesungen und Events 18 HISTORY: 1980: DEFA-Stars bei NARVA 19 Starke Frauen, starke Geschichten Der Trend ist nicht neu und nimmt ständig weiter zu: Immer mehr junge Frauen streben immer selbstbewusster in die Berufswelt, wollen eigenverantwortlicher arbeiten und erfolgreich Karriere machen. In Berlin scheint die Entwicklung besonders stark ausgeprägt. Hier leben laut einem aktuellen Bericht des Berliner Senats* Frauen berufsorientierter und sind häufiger erwerbstätig als ihre Geschlechtsgenossinnen in den anderen Bundesländern. Zudem werden ihnen im Vergleich ein höheres Bildungsniveau und Gehalt sowie insgesamt eine größere Lebenszufriedenheit bescheinigt. Auch den Sprung in die Selbstständigkeit wagen Frauen heute immer öfter. In der Hauptstadt wird inzwischen fast jedes dritte Einzelunternehmen von einer weiblichen Berufstätigen gegründet. Dabei sind Frauen zwar ins gesamt meist vorsichtiger, bescheidener und verdienen weniger als Männer, dagegen bestehen aber Frauenunternehmen länger, wie die bundesweite gründerinnenagentur (bga) herausge funden hat**. Insgesamt betrachtet ist das Berufsspektrum jedoch meist noch recht schmal. Viele Unternehmen werden im Dienstleistungssektor gegründet, wenige im technischen bzw. produzierenden Bereich oder in der IT-Branche. Sicher, manche Berufsfelder liegen Männern einfach mehr als Frauen und umgekehrt. Dennoch gibt es heute immer mehr Frauen, die sich in typisch männerdominierte Branchen vorwagen. Und wie steht es mit den berufstätigen Frauen in der Oberbaum City? Hier sind laut HVB Immobilien AG weit mehr als 70 Prozent der Arbeitnehmer weiblich und jedes siebte Unternehmen wird von einer Frau geleitet. Aber das sind nur Zahlen. Wir wollten es genau wissen und sind auf die Suche nach starken Frauen gegangen, die hier in der Oberbaum City in leitenden Funktionen bzw. als Geschäftsführerinnen arbeiten. Wir wollten von ihnen wissen, was sie als Frauen in ihrer beruflichen Laufbahn für Erfahrungen gemacht haben, was sie selbst von Emanzipation und Gleichstellungs politik halten und wie sie Familie und Beruf miteinander vereinbaren. Wir sind auf außergewöhnliche Geschichten und interessante Persönlichkeiten gestoßen, die wir Ihnen auf den folgenden Seiten näher vorstellen. * Frauen in Berlin Bildung, Berufe, Einkommen; Bericht im Auftrag der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen; Berlin, Januar 2006 ** Ergebnisse des Kongresses»Female Entrepreneurs«, Münchener Business Plan Wettbewerb (MBPW)

3 TITELSTORY TITELSTORY Margot Ehrlicher steht seit 37 Jahren beruflich»ihre Frau«. Mit 18 Jahren kam die gebürtige Thüringerin nach Berlin und wurde»feuerwehrmann«. Diana Karsten wurde dank ihrer herausragenden Leistungen beim Cutten mehrfach bei Branchenpreisen nominiert als einzige Frau unter Männern. In ihrem Unternehmen ist das Geschlechterverhältnis ganz ausgeglichen: Zusammen mit Geschäftspartner Dirk Schwarz gründete Diana Karsten 2004 im Alter von 26 Jahren die Postproduction- Firma Frames United in der Ehrenbergstr Das Zweiergespann ist spezialisiert auf den Schnitt von Film-, TV- und DVD-Produktionen. Bei Bedarf kooperiert das Duo mit Freelancern, etwa wenn es um 3-D-Grafik, Tonbearbeitung oder Effektgestaltung geht. Die in Friedrichshafen am Bodensee geborene Diana Karsten erwarb ihr Diplom im Fachbereich Mediendesign an der Bauhaus-Universität Weimar. Nachdem sie ihre Leidenschaft fürs Schneiden entdeckt hatte, arbeitete sie erst einige Jahre als fest angestellte Cutterin, ehe sie den Schritt in die Selbstständigkeit wagte. Heute bearbeitet sie unter anderem erfolgreich TV- und DVD-Beiträge, Dokumentationen und Spielfilme, zum Beispiel den Kinofilm»WIR SAGEN DU! SCHATZ«.»In unserer Branche überwiegen die Männer, weil der Beruf neben der Kunst recht technisch ist. 4 Die diplomierte Ingenieurin war nach ihrem weiterführenden Studium in der Fachrichtung Brandschutz mehr als 20 Jahre bei der Berliner Feuerwehr in leitender Position beschäftigt, ehe sie 1992 in die Privatwirtschaft wechselte. Seit 2000 ist sie Geschäfts führerin der hhpberlin GmbH mit Hauptsitz in der Rotherstraße 19. Das Unternehmen bietet maßgeschneiderte Brandschutzkonzepte und -lösungen für Kunden aus aller Welt. Über 60 Mitarbeiter in Berlin, Frankfurt/Main, Hamburg und München führt Margot Ehrlicher mit erfahrener Hand.»Ich habe mit 28 angefangen, Chefin zu sein«, erzählt sie. Ihr Studienabschluss, ein eiserner Wille und das Glück der Tüchtigen haben ihr die Karriere geebnet. Heute verantwortet die 55-Jährige in ihrem Unternehmen die Akquise und Kunden betreuung vor allem bei internationalen Aufträgen. Zudem ist sie als Beraterin und Sachverständige für die Baukammer Berlin tätig und in Fachgremien für Brandschutz aktiv.»die Chefrolle war nicht immer leicht. Ich bin der Typ außen hart innen weich und habe daher anfangs viel eingesteckt«, so Margot Ehrlicher.»Heute bin ich gelassener. Ich denke, als Frau bringe ich neben meinem Kommunikations- und Multitasking-Talent ein gutes Fingerspitzengefühl für Zwischen menschliches mit. So erkenne und löse ich emotionale Konflikte vielleicht schneller als ein Mann.«Ihre Devise:»Frauen sollten beruflich niemals versuchen, Mann zu sein, sondern vielmehr ihre weiblichen Vorteile klug ausspielen und nutzen.«da Margot Ehrlicher selbst Mutter einer heute erwachsenen Tochter ist, hat sie viel Verständnis für die zahlreichen jungen Eltern unter ihren Mitarbeitern. Sie weiß, wie schwierig die Vereinbarung von Familie und Job ist: Günstig für ihren beruflichen Weg war sicher die damalige Möglichkeit der ganztägigen Kinderbetreuung. Daher wird einem als Frau manchmal weniger zugetraut. Dass man von der Technik dann mindestens genauso viel Ahnung hat, überrascht viele positiv«, stellt die 30-Jährige fest. Von besonderer Förderung für Frauen hält Diana Karsten nicht viel:»gleichberechtigung bedeutet, dass so was nicht mehr nötig ist.«die Fähigkeit, ein Unternehmen zu führen, macht sie von individuellen Qualitäten abhängig, nicht vom Geschlecht.»Als Team ergänzen Dirk Schwarz und ich uns sehr gut«, sagt sie. Kenntnisse zur Geschäftsführung haben sich die beiden in geförderten Coachings angeeignet.»ansonsten braucht es eigentlich nur gesunden Menschenverstand sowie eine gute Kommunikation mit unseren Kunden und Geschäfts partnern.«die einzige Frau im Team fühlt sich wohl Sonja Schneider verstärkt seit 2007 als Key Account Manager das Onlinegeschäft von netpoint media in Berlin. Vor neun Jahren stieg Sonja Schneider als studierte Kommunikationswirtin in die Onlinewerbung ein. Sie war bei führenden Hamburger und Berliner Agenturen angestellt und bildete sich berufsbegleitend zur Fachkauffrau für Marketing fort. Seit Anfang 2007 ist sie mittlerweile bei der in Nierstein ansässigen netpoint media GmbH tätig und eröffnete im April 2007 mit ihrem Kollegen Dirk Mölbert das neue Hauptstadt-Büro des Unternehmens. Der unabhängige Dienstleister bietet seinen Kunden reichweitenstarke Special-Interest-Werbeträger für gezielte Onlinevermarktungen, wie zum Beispiel Gemeinsam mit ihrem Mann machte Karsta Paeschke sich selbstständig. In ausgewogener Arbeitsteilung leiten die beiden ihr gastronomisches Unternehmen. Drei»coffee bars«in Berlin, eine davon in der Rotherstraße 19, das»basement«in der Ehrenbergstraße und die BASF-interne Cafeteria»baseria«: In nur acht Jahren hat Karsta Paeschke zusammen mit ihrem Ehemann Thomas ein solides gastrono misches Ensemble unter einem Dach vereint. Während ihr Ehemann schon vorher erfolgreich den Start in die Selbstständigkeit gewagt hatte, war die gelernte Werbekauffrau aus Berlin-Schmargendorf zunächst mehrere Jahre in verschiedenen Agenturen angestellt. Zuletzt beschäftigte sie der Axel-Springer-Verlag als Kontakterin bis betriebs interne Umstrukturierungen anstanden. Auf der Suche nach mehr Eigenverantwortung im Job fiel die Entscheidung, sich selbstständig zu machen. Dass das Geschäft so gut laufen würde, hätten sich die Banken nicht träumen lassen, als sie den Kreditantrag bei der Firmengründung im Jahr 2000 ablehnten. Die Zweifel waren zu groß, dass die Mutter einer inzwischen 10-jährigen Tochter genügend Zeit zur Führung ihres Unter nehmens finden würde. Die Finanzierung musste mit eigenen Mitteln gestemmt werden. Heute gehören insgesamt rund 30 Teil- und Vollzeitbeschäftigte zum Team.»Sowohl in der Eltern- als auch in der Chefrolle ergänzen mein Mann und ich uns optimal. Wir können beide jeweils genügend Zeit mit Pauline verbringen. Und während ich eher für Zwischenmenschliches zuständig bin, kümmert er sich vor allem um die technischen Fragen unseres Betriebs«, so die 43-Jährige. Alle weiteren Aufgaben teilen sie sich ganz ausgewogen. Bannerkampagnen. Als Key Account Manager verantwortet Sonja Schneider den Vertrieb und die Kontaktpflege zu bestehenden und potenziellen Kunden. Von den sieben Onlineexperten bei netpoint media ist die 34-Jährige die einzige Frau.»Ich habe zwar viele positive Erfahrungen mit Kolleginnen gemacht, aber auch einigen Zickenterror in meiner beruflichen Laufbahn erlebt. Im jetzigen Team fühle ich mich sehr wohl, zumal die Hierarchien flach sind. Mit Männern ist es manchmal unkomplizierter als mit Frauen, da sie oft eine direktere Art haben«, sagt die gebürtige Göttingerin. Mit Dirk Mölbert versteht sie sich bestens. Bis die Berliner Dependance personell aufgestockt wird, sind die beiden noch allein oder fast allein. Denn offen und tolerant, wie das Unternehmen ist, darf Sonja Schneider ihren vierbeinigen Gefährten mit zur Arbeit nehmen: Seitdem sie ihren Hund Gyerek aus einem ungarischen Tierheim gerettet hat, weicht er ihr nicht mehr von der Seite und gehört inzwischen zum Büroinventar. Sonja Schneider ist zufrieden:»solche persönlichen Freiheiten findest du selten bei einem Arbeitgeber.«5

4 TITELSTORY SPECIALS 1990 wurde sie zur Vorreiterin in der Nachwendezeit: Die IT-Expertin Marianne Lehmann gründete mit ihrem Geschäftspartner das erste private EDV-Unternehmen im ehemaligen Ostberlin. Fast die Hälfte des 40-köpfigen Teams der LeBit Software & Consult GmbH ist weiblich. Viele sind als Projektleiterinnen und Entwicklerinnen tätig. Dieser hohe Frauenanteil ist immer noch ungewöhnlich in der EDV-Branche Marianne Lehmann traut ihren Kolleginnen eben genauso viel zu wie ihren männlichen Mitarbeitern. So unvoreingenommen ist man ihr selbst nicht immer begegnet:»als ich den ersten Großauftrag für LeBit unterschreiben wollte, bestand der Kunde auf der Unterschrift meines Geschäftspartners Klaus Jacobitz.«Inzwischen lacht die 60-Jährige über solche Vorbehalte. Ihre Kompetenz und Autorität bei den Mitarbeitern und in der Branche sind heute unbestritten. Die in Berlin-Pankow geborene Marianne Lehmann ist seit ihrem Abschluss 1967 an der Berliner Aus der Kleinstadt in die Großstadt die Friseur meisterin Anke Lorenz realisiert in der Oberbaum City ihr Wellnesskonzept. Im Jahr 2000 machte sich Anke Lorenz mit ihrem Einzelunternehmen LORENZbeautyworks selbstständig abseits der Hektik von Potsdamer Platz, Friedrichstraße oder Ku damm. Den Kunden bietet ihr Salon in der Rotherstraße 20 alles rund um Haare, Haut und Nägel und noch ein bisschen mehr: Für ein umfassendes Wohlfühlerlebnis kann man sich zum Beispiel auf einer Wellnessliege bei stimmungsvoller Musik und in angenehmem Ambiente einer entspannenden Aroma- und Lichttherapie hingeben. Anke Lorenz kam 1994 nach Berlin. Drei Jahre später hatte die gelernte Friseurin ihren Meister in der Tasche. Beim Start in die Selbstständigkeit half ihr die»meisterprämie«der Stadt Berlin. Sie besuchte Existenzgründermessen, bildete sich mit Büchern und in Seminaren weiter. Zurzeit gehören drei Mitarbeiterinnen zu ihrem Team, eine davon ist gerade im Mutterschutz. Keine leichte Situation, denn freundliche Vertretungen auf Zeit sind schwer zu finden.»wir haben hier in der Oberbaum City nicht so viel Laufkundschaft. Die meisten unserer Kunden arbeiten in den umliegenden Unternehmen und kommen daher öfter zu uns. Darum ist die persönliche Kontaktpflege das A und O«, betont sie. Das war auch der Grund dafür, dass sie bereits drei Monate nach der Geburt ihres Sohnes vor zwei Jahren beruflich wieder mit voller Arbeitskraft in den Salon eingestiegen ist.»ohne meinen Lebenspartner, der ebenfalls selbstständig und flexibel ist, würde die Betreuung unseres Kindes nicht so gut funktionieren«, weiß die 37-Jährige. Auch wenn es die Zeit momentan noch nicht zulässt, schmiedet sie bereits Zukunftspläne: Sie würde gern eine Visagistenausbildung machen und ihre kleine Entspannungsoase vergrößern. Humboldt-Universität in der EDV tätig. Im Unternehmen LeBit, das kaufmännische Softwaresysteme erstellt, teilen sie und Klaus Jacobitz sich die Verantwortung für den kaufmännischen Bereich, den Vertrieb und die Kundenbetreuung. In die Chefrolle ist sie problemlos hineingewachsen. Ihre Entscheidungsfreude, Verbindlichkeit und Fairness halfen ihr dabei.»ich denke, als Frau leitet man viel emotionaler als die meisten Männer. Das ist in der Personalführung oft von Vorteil«, sagt sie. Bisher ist es nur eine Idee aber sie würde ihren Mitarbeitern gerne einen Betriebskindergarten anbieten.»für junge Frauen darf es nicht Beruf oder Familie heißen. Darum unterstützen wir sie dabei, beides zu verwirklichen«, so Marianne Lehmann, die selbst zweifache Mutter ist und weiß, wovon sie spricht. Kreative Erlebniskonzepte Was 1996 in Mannheim als 3-Mann-Projekt begann, hat mittlerweile in Berlin Erfolgsgeschichte geschrieben: Die Geschäftsführer David Schwerter und Tim Grabowski haben mit der New Line Brand Communications GmbH ihren Traum vom eigenen Unternehmen verwirklicht. Gemeinsam mit ihrem Team entwickeln und realisieren sie heute kreative Erlebniskonzepte für renommierte Kunden aus dem In- und Ausland, wie zum Beispiel Eckes-Granini, Ford, KIA, Chevrolet, Nintendo und T-Mobile. Der Umzug aus dem süddeutschen Raum nach Berlin 2001 war für die Jungunternehmer ein großer Schritt. Zunächst schlugen sie ihre Zelte in Wilmersdorf auf, wohnten und arbeiteten gemeinsam in einer kleinen Altbauetage am Bundesplatz. Doch schnell wurden die Räumlichkeiten zu eng. Das Team entschied sich 2006 für die Oberbaum City als neuen Standort. Heute beschäftigt die New Line GmbH knapp 15 feste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Tendenz steigend. Wenn man die Agenturräume in der Rotherstraße 16 betritt, fallen sofort die vier grauen Pfeiler auf, die den weitläufigen Bürobereich vom Flur trennen. Sie sind mit den Begriffen»Promotion«,»Messe«,»Events«und»Service«bedruckt und stehen somit im wahrsten Sinne des Wortes für die vier Geschäftsfelder des Unternehmens. In allen Bereichen bietet die New Line GmbH das komplette Leistungsspektrum von der Strategie, Kreation und Koordination über die Organisation der Logistik und des Service bis zum Controlling und der abschließenden Projektauswertung.»Das A und O einer Agentur wie der unsrigen ist es, Unternehmen, Produkte oder Dienstleistungen kreativ und erlebnisreich in Szene zu setzen. Neben den guten Ideen sind es aber die Menschen, die eine erfolg reiche Präsenz bei den jeweiligen Veranstaltungen erst ermöglichen. Dafür greifen wir auf unsere umfangreiche Online-Personaldatenbank zurück, die den Einsatz von bundesweit über Im Rahmen der aufsehenerregenden Promotion für aktiven Hostessen und Hosts schnell und effektiv verwaltet«, so David Schwerter. Damit Projekte reibungslos, effektiv und jederzeit nachvollziehbar ablaufen und Just-in-time-Controlling schnell abgerufen werden kann, hat das Unternehmen inhouse ein Online-Management system entwickelt. Klingt nach viel Arbeit, ist es auch: David Schwerter ist ständig in Aktion, in direktem Kontakt mit seinen Kunden oder neuen Aufgaben auf der Spur. Seine Kollegen sagen über ihn, er sei allen meist»einen Schritt«voraus. Tim Grabowski gilt als der Ausgeglichene und ist für das Finanzielle und Organisatorische zuständig. Er sorgt dafür, dass alle Programme und Online- Systeme auf dem neusten Stand sind und so noch schneller und effektiver gearbeitet werden kann. Da Wohlbefinden und Zusammenhalt des Teams ganz groß geschrieben werden, organisieren die Geschäftsführer immer wieder Teambuildings, Weiterbildungen und Motivationsreisen. Bei der Betreuung des Großevents»International MINI Dealer Experience Berlin 2007«sorgten mehr als 170 Promoter von der New Line GmbH für die professionelle Vermittlung der besonderen MINI-Qualitätsstandards. Zum Launch der Microsoft XBOX 360 realisierte die New Line GmbH u. a. eine Promotiontour in den größten deutschen Städten, in denen das Team eine»wohnzimmerlandschaft«inszenierte in Berlin direkt vor dem Brandenburger Tor. 6 den Ego-Shooter»Half-Life 2«von Vivendi Universal 7 ließ die New Line GmbH das Auto der Protagonisten des Computerspiels detailgetreu airbrushen.

5 SPECIALS SPECIALS Immer neue Seiten Berlin ist die Hochburg für deutsche Autoren nirgendwo sonst wird heute so viel geschrieben wie hier. Das liegt zum einen an der Sogwirkung Berlins als derzeit europaweit einzigartiger Medien- und Kreativstandort. Zum anderen bietet die Stadt mit ihrer bald hundertjährigen Tradition als Verlagsmetropole viele Möglichkeiten, das Geschriebene auch zu publizieren. Interessant dabei ist, dass sich in den letzten Jahren im deutschen Buchverlags- wie auch im Zeitungsverlagswesen jeweils ein ähnliches Bild in puncto Spezialisierung abzeichnet: Während München die unangefochtene Hauptstadt für die Veröffentlichung von Belletristik ist, hat sich Berlin zur Nummer eins für Wissenschafts- und Fachliteratur entwickelt. Preisgekröntes Zeitungsdesign Von den Big Playern Axel Springer AG, Springer Science + Business Media und Cornelsen einmal abgesehen, sind es vorwiegend kleinere und mittlere Verlage, die die idealen Standortbedingungen der Stadt nutzen. So auch der 1994 gegründete und bereits seit Herbst 1998 in der Ehrenberg-rgstraße ansässige Grundblatt-Verlag. Sein Hauptprodukt ist die monatlich erscheinende Zeitung»Das Grundblatt«. Die Publikation spannt, wie der Untertitel»Haus und Leben heute«verrät, redaktionell einen großen Bogen und bietet von Informationen rund um Wirtschaft, Recht und Stadtentwicklung über Ausblicke in die Zukunft des modernen Wohnens auch exklusive Magazinthemen wie Lifestyle, Markenwelten, Reise und Wellness. Zielgruppe sind private Haus- und Villeneigentümer in Berlin, Hamburg und München. Gestartet 1994 in Berlin mit Exemplaren, liegt die Druckauflage heute bei insgesamt Stück. Seit der ersten Ausgabe setzt»das Grundblatt«einen starken Akzent auf das Design: Jede Seite, jedes Thema wird durch die Artdirection als neue visuelle Herausforderung betrachtet. Eine Sorgfalt, die preisgekrönt ist: Das Zeitungsdesign wurde mit dem»red dot«des Design Zentrums Nordrhein-Westfalen und 15»Awards of Excellence«im European Newspaper Design Contest ausgezeichnet. Dem Grundblatt-Verlag ist die Agentur»Grund & Media«angeschlossen. Beide Unternehmen entwickeln und betreuen gemeinsam zahlreiche Titel und Der Relaunch der Zeitung»Das Grundblatt«2007 eröffnete noch anspruchsvollere redaktionelle und visuelle Gestaltungsmöglichkeiten. Sonder publikationen für die Unternehmenskommu nikation, wie zum Beispiel Kunden- und Konzern publikationen sowie Geschäftsberichte. Das elfköpfige Mitarbeiterteam rund um den Verleger Dr. Frank Radtke wird bei Bedarf von zahlreichen freien Fachredakteuren, Grafikdesignern und Mediaexperten unterstützt. Wissen vermitteln Die seit Kurzem in der Oberbaum City ansässige Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KG macht hoch spezialisiertes Fachwissen verfügbar. Als Zusammenschluss verschiedener wissenschaftlicher Einzelverlage bündelt das Unternehmen seine Verlagsaktivitäten in den Life Sciences, der Medizin, den Ingenieurwissenschaften, in vielen Bereichen der Naturwissenschaften in Berlin vor allem Physik und Mathematik sowie neuerdings auch in der Wirtschaft. Davon profitieren Lehrende und Studierende genauso wie Berater und Ingenieure, Wissenschaftler aller Fachrichtungen und Führungskräfte aus der Industrie. Wiley-VCH wurde 1921 als»verlag Chemie«in Berlin und Leipzig gegründet, 1947 verlegte die Geschäftsführung den Hauptsitz nach Weinheim. Seit zwölf Jahren ist das Unternehmen Teil der weltweit agierenden Verlagsgruppe John Wiley & Sons, Inc., in Hoboken, New Jersey. Die Einbindung in das internationale Verlagsensemble ermöglicht eine starke Marktdurchdringung: Wiley-VCH kann seine Produkte damit in fast jedem Land der Erde bereitstellen. Die Wiley-Verlage sind auf die klassischen Printmedien wie Zeitschriften, Bücher und Nachschlagewerke spezialisiert. Darüber hinaus werden im Programm On- und Offlineservices sowie inter- und transdisziplinäre Wissensportale immer wichtiger, auf denen Nutzer rund um den Globus Know-how aus Forschung und Praxis abrufen können. Wissenschaftlich und redaktionell qualifizierte Mitarbeiter sichten und filtern eine Fülle von Informationen und bereiten Relevantes maßgeschneidert für die jeweilige Zielgruppe auf. Jede Wiley-Tochter arbeitet eigenständig. Seit 1983 gehört mit Ernst & Sohn ein Berliner Traditionsverlag zur VCH Verlagsgesellschaft und seit 1996 eben auch zur Wiley-Familie. Ernst & Sohn wurde bereits 1851 gegründet und gehört heute zu den führenden deutschsprachigen Verlagen für das Bauingenieurwesen. Der»Beton- Kalender«, die erfolgreichste Publikation in der Verlagsgeschichte, begleitet deutsche Bauingenieure jetzt schon mehr als 100 Jahre. Als 2007 mit dem ebenfalls in Berlin ansässigen Blackwell-Verlag ein weiterer Partner ins Wiley-Boot geholt Seit über einem Jahrhundert publizieren Wiley und seine eingebundenen Verlage zahlreiche Werke unter anderem von mehr als 350 Nobelpreisträgern. wurde, beschlossen die drei Berliner»Töchter«des Global Players, an einen gemeinsamen Standort zu ziehen. So arbeiten 65 Mitarbeiter von Wiley-VCH, Ernst & Sohn sowie Wiley-Blackwell in der Rotherstraße 21, die Verwaltung sitzt in Weinheim. Ernst-&-Sohn-Geschäftsführerin Karin Lang fühlt sich wohl in der Oberbaum City:»Das Ambiente ist schön, die Verkehrsanbindung ausgezeichnet.«der Frauenanteil in den Berliner Wiley-Teams ist mit rund 70 Prozent übrigens auffallend hoch.»für unsere Branche ist das nicht ungewöhnlich«, so Karin Lang. Gut möglich, dass es demnächst wieder personelle Verstärkung gibt. Denn die Weichen bei Wiley-VCH stehen auf Wachstumskurs. Noch ein Grund, warum sich die Berliner Verlagstöchter für die erweiterungsfähige Location entschieden haben. 8 9

6 SERVICES SERVICES Prospekte, Flyer, Zeitschriften, Plakate Druckereien stellen die unterschiedlichsten Printsachen her. Dabei sind sie vor große Herausforderungen gestellt, denn die Produktion ist oft mit Umweltbelastungen verbunden: sei es durch die Verwendung schädlicher Farben oder durch die energieaufwendige Papierherstellung. Die Offsetdruckerei OKTOBERDRUCK, seit 2001 in der ehemaligen BVG-Halle hinter der Oberbaum City, setzt sich mit einem geprüften Umweltmanagement konsequent für ökologisch verträglichere Produktionsabläufe ein.»umwelt. Freundlich. Drucken.«der Leitspruch ist Programm: Als erste Druckerei in Berlin- Brandenburg beteiligt sich OKTOBERDRUCK bereits seit 1995 freiwillig am sogenannten EG-Öko-Audit (heute EMAS), dem Ver fahren zur Überprüfung, Verbesserung und Offen legung des betriebsinternen Umweltverhaltens. Daraus entwickelte das Unternehmen ein integriertes Umweltmanagement, das sich heute durch sämtliche Produktions bereiche zieht von der Beratung und Vorbereitung über den Druck bis zur buchbinderischen Weiterver arbeitung und den Versand. So wird zum Beispiel eine digitale Druckplattenbelichtung genutzt, die den hohen Chemikalien- und Ressourceneinsatz konventioneller Verfahren deutlich reduziert. Zudem ersetzt die Druckerei Öldrucklacke durch Dispersionslacke und verzichtet vollständig auf 10 UV-Farben. Seit Neuestem bietet OKTOBERDRUCK sogar»klima neutrales Drucken«: CO 2 -Emissionen, die beim Druckprozess durch den Energie bedarf, den Materialeinsatz und den Transport entstehen, können vom Auftraggeber»neutralisiert«werden, indem er anerkannte Klimaschutzprojekte mit dem Ankauf sogenannter Emissionsminderungszertifikate unterstützt.»wir engagieren uns aber nicht nur für Derzeit arbeiten 28 Mitarbeiter für die Offsetdruckerei, die sämtliche Printprodukte auf den neuesten 5- und 2-Farben-Druckmaschinen von MAN realisiert. Seit 2004 produziert OKTOBERDRUCK in der 1903 erbauten und heute denkmalgeschützten Rudolfhalle direkt unter dem Bahndepot der BVG ausschließlich mit Ökostrom. Konsequent für die Umwelt unsere Lebensgrundlagen im Großen, sondern auch im Kleinen: im sozialen Miteinander«, erklärt Martina Fuchs-Buschbeck die Firmenphilosophie. Die ausgebildete Druckvorlagenherstellerin arbeitet seit 1984 bei OKTOBERDRUCK. Zur Geschäftsführerin wurde sie vor zehn Jahren gewählt, denn die Druckerei ist seit der Gründung 1973 ein selbstverwalteter Betrieb. Neben der gleichwertigen Entlohnung der Mitarbeiter heißt das unter anderem auch, dass sämtliche Entscheidungen gemeinsam oder nach Belegschaftsvoten getroffen werden so auch die Besetzung von Führungspositionen. Martina Fuchs-Buschbeck trägt zudem als Umwelt beauftragte die umweltorganisatorische Gesamtverant wortung bei OKTOBERDUCK. Dass die sportliche 45-Jährige den langen Weg von ihrer Wohnung in Wilmersdorf bis in die Oberbaum City am liebsten mit dem Fahrrad fährt, versteht sich da wohl von selbst. Berliner Töchter Berlin- und Retrodesign-Liebhaber aufgepasst: Unter dem Label»Berliner Töchter«gestaltet und verkauft Heinke Breuer witzige Geschenk- und Designartikel mit nostalgisch anmutenden Berlinmotiven. Und das ganz in der Nähe der Oberbaum City! Heinke Breuer ist selbst zwar kein Berliner Kind aber ihre beiden 2001 und 2003 geborenen Töchter. Von ihnen ließ sich die gebürtige Schwäbin vor vier Jahren zum Namen ihres Labels inspirieren. In Heinke Breuers Laden in der Rotherstraße 30 dürfte allen Nostalgiefans beim Anblick der mit trashig-schönen Berlinansichten bedruckten Dekomagnete, Brettchen oder Lampenschirme das Herz höher schlagen. Und wer seine Lieblingsfotos mal richtig in Szene setzen will, ist in dem kleinen Verkaufsraum, der zugleich Galerie und Werkstatt ist, ebenfalls richtig. Hund»Fifi«auf Leinwand im Wohnzimmer? Heinke Breuer macht s möglich, sie bringt jedes Bild groß raus. Die gelernte Druckvorlagenherstellerin lebt seit 2001 in der Stadt. Zunächst verkaufte sie Designunikate wie zum Beispiel Würfelpuzzles mit individuell gestalteten Motiven auf Kunst- und Trödelmärkten. Bald darauf erweiterte sie ihr Sortiment um Frühstücksbrettchen, die sich schnell zum Verkaufsschlager entwickelten. Heinke Breuers Produktion wurde immer professioneller, vor vier Jahren entschloss sie sich schließ lich, ein eigenes Geschäft zu eröffnen. Hier sind der 39-Jährigen natürlich sowohl Berliner Töchter als auch Söhne willkommen genauso wie die Kinder aller anderen Städte. Im Ladengeschäft werden auch trendige T-Shirts und Kappies mit dem»berliner Töchter«-Logo angeboten für die ganz kleinen»ladys«gibt es sogar süße Lätzchen und Bodys. Sämtliche Motive auf Dekomagneten, Brettchen, Leinwänden und Co. sind von Heinke Breuer selbst fotografiert. 11

7 Impressum 12 SERVICES Herausgeber HVB Immobilien AG, Am Eisbach, München, hvbimmobilien.de 2008 HVB Immobilien AG Alle Rechte vorbehalten. Chefredaktion Dirka Kalesse, Martina Lüer Konzept, redaktionelle Gestaltung und Produktion united communications GmbH, Berlin Druck Druckhaus Schöneweide, Berlin Bildquellen TITELSTORY Titelbild: united communications THE FACE Seite 3, Mitte: fotolia united communications Seite 4 6: THE FACE EDITORIAL Seite 2, Martina Lüer: THE FACE Seite 2, unten: fotolia SPECIALS Seite 7, New Line Brand Communication GmbH Seite 8 9, oben: fotolia istockphoto, Bildmontage united communications Seite 9, Wiley: John Wiley & Sons, Inc. SERVICES Seite 10, OKTOBERDRUCK, Isabelle Azrak Seite 11, Berliner Töchter: Heinke Breuer Seite 12, Chefinnen: FRIEDA Miriam Sachs & Caterina Westphal BERLIN INSIDE Seite 13, Martha Graham: John Deane Seite 14, Riess, beide Fotos: ullstein bild Seite 15, Glamour, oben: Deutsche Kinemathek Marlene Dietrich Collection Berlin unten: Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek, Foto: Repro Katz TIPPS & TERMINE: Seite 18, Pyronale: Agentur DAVIDS Kylie Minoque: William Baker Nick Cave: Mute Tonträger Brecht-Weigel-Haus: HISTORY Seite 19, MDR Progress Film-Verleih Foto Wolfgang Ebert Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Die Inhalte der Zeitschrift unterliegen grundsätzlich dem Vorbehalt eventueller Änderungen. Ausgabe 01/2008 Weitere Informationen HVB Immobilien AG, Geschäftsstelle Berlin, Martina Lüer, Dirka Kalesse, Rotherstraße 16, Berlin, Telefon: , info@hvbimmobilien.de united communications GmbH, G. Flöter, P. Lindheim, K. Neutze, C. Woidt, M. Puls, C. Zeiske, R. Janßen, A. Koch Rotherstraße 19, Berlin, Telefon: , citylights@united.de Möchten Sie, dass wir über ein bestimmtes Thema berichten? Ihre Kritik und Anregungen senden Sie bitte an: citylights@united.de Frauen auf Erfolgskurs Sigrid, die Goldschmiedin, Susanne, die Technische Leiterin, Christine, die Wasserverkäuferin das sind nur drei von vielen erfolgreichen Frauen, die in der Nähe der Oberbaum City arbeiten. Wer einige von ihnen kennenlernen möchte, dem sei das Buch»ChefinnenSache«, heraus gegeben vom FRIEDA-Frauenzentrum in Friedrichshain, empfohlen. In n 14 Kapiteln werden Frauen unterschiedlichen Alters porträtiert, die alle eines gemeinsam haben: Sie sind Chefin und gehen selbstbewusst ihren Weg. Die meisten von ihnen haben sich selbstständig gemacht und führen ihr eigenes Geschäft, andere sind in leitender Position für ihre Organisation tätig. Da gibt es zum Beispiel Beate Klemm, die bereits 1996 die Buchhandlung»Lesen und lesen lassen«in der Wühlischstraße 30 gegründet hat. Oder Susanne Görres, die die Technik-Abteilung der drei Hebbel-Bühnen leitet. Nach ihrem Studium stieg sie zunächst als technische Assistentin ein. Heute ist sie stolz darauf, sich in einer Männer domäne durchgesetzt zu haben. Mit einer ungewöhnlichen Geschäftsidee ist Christine Blumenthal in Kreuzberg aktiv: In Das Buch kann zum Preis von 5,95 erworben werden, entweder per oder Telefon (siehe oder auch direkt bei FRIEDA in der verkauft sie levitiertes Wasser. Die ihrem Laden»Wasserwirbel«Proskauer Straße 7. Inhaberin erzählt nicht nur aus ihrem Leben, sondern erklärt auch, wie die Technik der H 2 O-Belebung funktioniert. Nahezu ungläubig liest man vom Verkaufserfolg des so aufbereiteten Trinkwassers. Es geht aber nicht nur um die Vorzüge des Chefinseins. Die Frauen schildern auch die Schwierigkeiten, mit denen sie sich auseinandersetzen müssen. Eine davon ist allen berufstätigen Müttern bekannt: der Spagat zwischen Kindern und Karriere. Davon berichten zum Beispiel Sigrid Widmoser und Ruth Temur, die im»schmuckatelier Krüger«in der Falckensteinstraße Schönes aus Silber und anderen edlen Materialien herstellen. Glücklicherweise sind sie wie viele der präsentierten Chefinnen übrigens auch zu zweit, sodass sie sich bei Bedarf gegenseitig aushelfen können. Die Arbeit, all die Frauen aufzusuchen, zu interviewen und das Ganze schließlich in Buchform zu bringen, haben sich Mitarbeiterinnen des FRIEDA-Frauenzentrums in Friedrichshain gemacht. Der 1990 gegründete Verein ist Treffpunkt für Frauen jeden Alters und bietet Beratung, Kultur- und Bildungs programme an. Mit»ChefinnenSache«hat das FRIEDA-Frauenzentrum ein interessantes, liebevoll illustriertes Büchlein herausgebracht Fotos finden sich darin allerdings kaum. Auch deshalb machen die Episoden Lust, die vorgestellten Geschäfte, Kneipen und Co. persönlich zu besuchen. Also: Buch lesen und dann auf nach Friedrichshain-Kreuzberg! BERLIN INSIDE Expressiv, kraftvoll und dynamisch Die berühmte»martha Graham Dance Company«lädt zur Deutschlandpremiere des neuen Stückes»Lamentation Variations«in die Berliner Staatsoper. Martha Graham, geb. 1894, gilt als Ikone und Pionierin des sogenannten»modern Dance«. Mit der von ihr 1926 gegründeten»martha Graham School of Contemporary Dance«, später»martha Graham Dance Company«, revolutionierte die US-amerikanische Choreografin das klassische Ballett und entwickelte eine eigene, vollkommen neue Tanztechnik. Statt die Formen des Tanzes standardisierten Bewegungsabläufen unterzuordnen, legte sie größten Wert auf den Ausdruck von Gefühlen und Emotionen. Zu den Absolventen ihrer Schule zählten Weltstars wie Merce Cunningham oder Elisa Monte. Darüber hinaus unterrichtete sie auch bekannte Schauspieler, zum Beispiel Bette Davis, Kirk Douglas, Madonna und Liza Minelli. Nach Martha Grahams Tod 1991 ist die legendäre Company mit einer neuen Generation von Tänzern unter der künstlerischen Leitung von Janet Eibler wieder auf Tournee und gastiert vom 4. bis 13. Juli in Berlin, Die Tanzkunst der Martha Graham Dance Company ist gleichermaßen inspiriert von westlicher Malerei, religiösen Zeremonien indianischer Ureinwohner sowie griechischer Mythologie und steht somit ganz im Zeichen kultureller Vielfalt. 13

8 BERLIN INSIDE BERLIN INSIDE Raffinierte Porträts und modische Frauenbilder Während in den frühen 1920er-Jahren noch das burschikose Girl als Vorbild für die Dame von Welt galt, prägten um 1930 die Filmstudios von Hollywood und die Pariser Modeateliers einen neuen, glamourösfemininen Frauentyp, der bis heute die Kunst- und Modewelt fasziniert. Drei Ausstellungen in Berlin gewähren anhand von erlesenen Fotografien sowie eindrucksvollen Gemälden und Zeichnungen spektakuläre Einblicke in die damalige Zeit. Glamouröse Damen von Welt Alfred Flechtheim (Riess, 1923), der berühmte Sammler moderner Kunst, widmete der Fotografin Riess 1925 eine große Einzelausstellung in seiner Berliner Galerie. Wiederentdeckt:»Die Riess«Theater leute, Schauspieler, Schriftsteller, Künstler, Tänzer und Varieté- Stars sowie berühmte Adlige, Diplomaten, Bankiers und Politiker in den 1920er-Jahren ließ sich die»crème de la Crème«in Berlin von Frieda G. Riess ablichten. Zwischen 1926 und 1930 veranstaltete die Fotografin regelmäßig Ausstellungseröffnungen in ihrem repräsentativen Atelier am Kurfürstendamm 14/15, die natürlich bestens besucht waren. Die Internationalität ihrer Klientel, darunter auch Max Liebermann, Gerhart Hauptmann, Gottfried Benn und Ivan sowie Claire Goll, machte ihre»einladungen zum Tee«schnell weit über Berlin hinaus bekannt. Zu dieser Zeit war»die Riess«, wie sie von ihren Zeitgenossen genannt wurde, eine der gefragtesten Fotografinnen in der Stadt. Führende deutsche Zeitungen und Magazine wie»die Dame«,»Berliner Illustrirte Zeitung«,»Der Querschnitt«,»Vogue«,»Uhu«oder»Weltspiegel«druckten ihre Aufnahmen ab. Mit ihren Fotografien machte sie sich aber auch international einen Namen, reiste nach Paris, London und Rom, wo sie bedeutende Persönlichkeiten porträtierte. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten teilte sie das Schicksal der Emigration mit vielen ihrer Künstler kollegen. Sie zog nach Paris, wo sich ihre Spur in den 1950er-Jahren verliert. Der Initiative des Vereins»Das verborgene Museum«ist es nun zu verdanken, dass nach über 70 Jahren das fotografische Werk der einst hoch gelobten Porträtkünstlerin erstmals wieder zu sehen ist. Ab dem 5. Juni 2008 präsentiert die Berlinische Galerie über 200 Fotos sowie zahlreiche literarische Zeugnisse und persönliche Sammlerstücke. Damit setzt»das Verborgene Museum«zugleich seine Reihe»Europäische Fotografinnen«fort. Der Verein macht bereits seit seiner Gründung 1986 mit Ausstellungen und Ihre einzigartige Ausdrucks- und Wandlungsfähigkeit machten Asta Nielsen (hier in einer Fotografie von Riess, 1925) zum ersten großen Star der Stummfilmzeit. Die gebürtige Dänin lebte 1912 bis 1937 in Berlin und spielte vor allem in Literaturverfilmungen mit. wissenschaftlichen Publikationen Lebenswerk und -geschichte von Künstlerinnen bekannt, die aus den unterschiedlichsten Gründen in Vergessenheit geraten sind. Parallel zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog mit Aufsätzen zu Frieda Riess und Gottfried Benn, mit dem die Künstlerin Mitte der 1920er-Jahre eine Liebesbeziehung verband, Alfred Flechtheim, Gerhart Hauptmann und Benito Mussolini. Weitere Infos unter: Die schillernde, elegante Mode und die Film- und Modefotografie der Zeit um 1930 gelten bis heute als Inbegriff des»glamours«. Mondäne Filmdiven, Mannequins mit unnahbarer Ausstrahlung, vornehme Frauen in der Großstadt die weltgewandte»dame«löste in den späten zwanziger Jahren das kesse»bubikopf-girl«als gängigsten Frauen typus ab. Viele Frauen orientierten sich an dem, was ihnen in den internationalen Modezeitschriften und auf Kinoleinwänden begegnete. Und mit dem femininen Stil, den sie dort sahen, veränderte sich auch ihr eigenes Aussehen: Es entstand eine neue Mode, die auch Einfluss auf die Kunst nahm. Das Georg- Kolbe-Museum in Berlin-Charlottenburg, eigentlich bekannt für Präsentationen klassischer und moderner Bildhauer, widmete sich im Frühjahr dieses Jahres Vor allem das Aussehen und Auftreten der Hollywood- und Ufa-Stars prägten das neue Weiblichkeitsbild um Auch Marlene Dietrich, hier im Film»Song of Songs«1933, wurde zum Vorbild für viele Frauen. mit der Ausstellung»Glamour! Das Girl wird feine Dame«der Frauendarstellung in der späten Weimarer Republik. Gezeigt wurden Werke von Willi Baumeister, Lotte Jacobi, Tamara de Lempicka, Lieselotte Friedlaender, Jeanne Mammen, Christian Schad und vielen anderen berühmten Künstlerinnen und Künstlern. Darüber hinaus waren Fotografien der populärsten Filmschauspielerinnen dieser Zeit zu sehen, unter anderem Marlene Dietrich und Greta Garbo sowie Lil Dagover, Lilian Harvey, Elisabeth Bergner oder Brigitte Helm. Im Untergeschoss des Museums konnten raffinierte Modefotografien und -zeichnungen bewundert werden. Originale Ausdruck eleganten Zeitgeistes um 1931: Marion (Berlin), Kappe aus schwarz-weißem Fantasiegeflecht Kleidungsstücke wie Abendroben, Tageskleider, Hüte, Handschuhe, Taschen und Schuhe aus der Sammlung des Modemuseums Schloss Meyenburg verdeutlichten, dass im Gegen satz zu den frühen zwanziger Jahren wieder fließende Stoffe und aufregende Schnitte, die die feminine Seite der Frau hervorhoben, modern wurden. Sollten Sie auf der Suche nach einem schönen Bildband mit vielen Fotos aus den 1920er- und 1930er-Jahren sein: Begleitend zur Exposition ist ein handliches Katalogbuch mit vielen interessanten Beiträgen erschienen, das für 19,90 EUR bestellt werden kann. Für alle Fans von Marlene Dietrich, Greta Garbo und anderen Film diven sei ein Besuch der ständigen Ausstellung der Deutschen Kinemathek im Filmhaus am Potsdamer Platz empfohlen. Unter dem Motto»Die ganze Welt des Kinos unter einem Dach«präsentiert das Museum bedeutende Sammlungen der Film- und Fernsehgeschichte. Weitere Infos unter und

9 NEWS NEWS Neues aus den Unternehmen +++ AD AGENDA ist Neumitglied im Eventagenturen-Netzwerk»Berlin Preferred Agencies«+STOPP+ Der portugiesische Investor Sonae Sierra und AD AGENDA haben die Zusammenarbeit im Bereich Standortmarketing aufgenommen +STOPP+ +++ Der IT-Dienstleister adesso hat 2007 die Umsatzerlöse um 67 % auf 45,6 Mio. Euro gesteigert +STOPP+ +++ Das Städteportal betrieben von der allesklar.com AG, startet zum dritten Mal die Aktion»Perspektive Jugend 2008«, erklärtes Ziel: die Meldung von mehr als freien Lehrstellen auf meinestadt.de +STOPP+ +++ Im Februar 2008 begrüßte BASF Services Europe GmbH die 500. Mitarbeiterin +STOPP+ +++ Die Code Solutions GmbH hat zusammen mit der Tecando GmbH für einen führenden Hersteller von Defibrillatoren ein Notfall-Informationssystem entwickelt +STOPP+ +++ Das Dialysezentrum Kreuzberg-Friedrichshain hat die Zahl der Behandlungsplätze auf 41 erweitert. +STOPP+ +++ Zu den Neukunden von exozet interact zählen u. a. der Berliner Verlag, Red Bull, Tchibo, das ZDF, bild.de sowie N24.de +STOPP+ +++ Im März 2008 eröffnete hhpberlin zwei neue Niederlassungen in Hamburg und Frankfurt a. M. +STOPP+ +++ New Line Brand Communication konnte sich bereits im fünften Jahr den Eckes-Granini- Etat in puncto Langzeitpromotion sichern +STOPP+ Auf der AMI 2008 war das Unternehmen zum dritten Mal für Ford und Kia sowie zum elften Mal für Chevrolet tätig +STOPP+ +++ Die nugg.ad AG ist unter den Gewinnern des diesjährigen Red Herring 100 Europe Awards, der an die Top-100-Firmen der Technologiebranche in Europa, Afrika und im Mittleren Osten verliehen wird +STOPP+ Im Rahmen der CeBIT wurde nugg.ad mit dem»seal of E-Excellence«ausgezeichnet +STOPP+ Das neue Produkt nugg.ad social ermöglicht Social Networks und Communities datenschutzkonformes Targeting +STOPP+ +++ Pixelpark ist die Nummer Zwei im New Media Service Ranking STOPP+ Damit ist das Unternehmen erneut der umsatzstärkste konzernunabhängige Interaktiv-Dienstleister Deutschlands +STOPP+ Nachdem Pixelpark und die von Pixelpark übernommene Elephant Seven im Vorjahres- Ranking noch getrennt ausgewiesen wurden, konnte sich die Unternehmensgruppe, die nun beide operativen Bereiche unter einem Dach versammelt, von Rang drei bzw. neun auf Platz zwei nach vorne schieben +STOPP+ +++ Pro Alpha launcht die Version 5.2 der gleichnamigen ERP-Mittelstandslösung +STOPP+ Neue Standorte in Mittel- und Süddeutschland ermöglichen noch mehr Kundennähe +STOPP+ +++ united communications wurde vom Naturschutzbund Deutschland mit Kreation und Umsetzung einer Crossmedia-Kampagne beauftragt +STOPP+ Im März erhielt die Agentur bei den Mercury Awards zwei Auszeichnungen +STOPP+ +++ Liste aller Mieter, Stand: Mai 2008, siehe auch deltron GmbH AD AGENDA Kommunikation und Event GmbH adesso AG Algonet Objekteinrichtungen GmbH allesklar.com AG basement more than food BASF Services Europe GmbH BlackArt Berhold & Gall GbR Boder Projektabrechnung GmbH Code-Solutions GmbH coffee bar Oberbaum City Concertbüro ZAHLMANN GmbH convivo GmbH CSNet Central Services Network GmbH customer-partners GmbH Odra Rhein Lloyd GmbH DEKRA Akademie GmbH Deutsche Post Customer Service Center GmbH exozet Berlin GmbH Flatliner Lounge Medienservice GmbH FRAMES UNITED Postproduction Berlin Funkwerk Information Technologies GmbH G4S Sicherheitsdienste GmbH Grundblatt-Verlag Hermann Kirchner Hoch- und Ingenieurbau GmbH hhpberlin Ingenieurgesellschaft für Brandschutz mbh HVB Immobilien AG IBB Ingenieurbüro Balint GmbH Informatik Consulting Systems AG IVISTAR Kommunikationssysteme AG Knoll International GmbH LeBit Software & Consult GmbH LORENZ beautyworks Meltwater News Deutschland GmbH NAMOS Holding-Verwaltungs- Immobilien GmbH Nephrocare Deutschland GmbH Dialysepraxis Kreuzberg-Friedrichshain netpoint media GmbH Neunplus1 New Line Brand Communication GmbH nugg.ad AG ODS Office Data Service GmbH PACE Aerospace Engineering and Information Technology GmbH Pixelpark AG pool22 proalpha Consulting AG s.a.x. Service GmbH Schlothauer & Wauer Ingenieurgesellschaft für Straßenverkehr mbh & Co. KG Sedici Cucina e Delicatezze SERVICE CONCEPT Heilmann und Partner GmbH SPIE Deutschland System Integration GmbH Sport Thieme GmbH Stadtraum Gesellschaft für Raumplanung, Städtebau & Verkehrstechnik GmbH ThyssenKrupp Gleistechnik GmbH TRIGIS Vermessung + Geoinformatik GmbH united communications GmbH Urban & Vogel GmbH Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA Zumtobel Licht GmbH 30paarhaende Herzlich willkommen! Wer ist zugezogen? Wer hat die Oberbaum City verlassen? Wir freuen uns, Ihnen auf dieser Seite wieder neue Nachbarn vorstellen zu können. (1) TRIGIS Vermessung + Geoinformatik GmbH Ob unterirdische Ortungen, Vermessungen am Boden, Auf nahmen aus der Luft oder Satellitendaten aus dem All: Mit Ingenieurund Consultingdienstleistungen rund um die geografische Datenerfassung unterstützt TRIGIS Versorger, versorgungsnahe Unternehmen sowie Ingenieur büros bei der Durchführung ihrer Projekte und der Entwicklung von Geschäftsprozessen. Neun deutsche Nieder lassungen sowie weitere Projektstandorte im In- und Ausland zählen zu dem 1990 gegründeten Unternehmen mit Hauptsitz in Gera. Das Berliner Büro besteht seit 14 Jahren und zog Anfang März in die Ehrenbergstraße 20, um der wachsenden Belegschaft ausreichend Platz bieten zu können. 140 Ingenieure und Techniker arbeiten insgesamt für das Unternehmen TRIGIS, das sich zukünftig noch stärker international ausrichten soll. In Berlin sind 25 Mitarbeiter vorwiegend auf Kartografie mittels Satellitendaten sowie auf Infrastrukturprojekte an Schienen, Straßen oder Brücken spezialisiert. So verantwortete das Team unter anderem die Deformationsbeobachtung des unterirdischen Tunnelsystems des Regierungsviertels am Berliner Hauptbahnhof. Bei der Sanierung der Oper Leipzig fertigten die Ingenieure dank innovativem 3-D-Laserscanning aus dem Hause TRIGIS räumliche Modelle vom Zuschauerraum innerhalb eines Tages an, wofür sonst mit klassischen Methoden 14 Tage nötig sind. Zudem beteiligt sich das Unternehmen am Bau zahlreicher Staudämme für ausländische Wasserkraftwerke, zuletzt beispielsweise im Sudan, Kongo, in Ruanda, Afghanistan und Südamerika. Vom neuen Kreativ-Standort Mediaspree erhofft sich das kooperationsfreudige Unternehmen interessante Nachbarschaften und frucht bare Synergien. (2) SPORT-THIEME GmbH Ab Anfang Juni sitzt die E-Commerce-Abteilung von Sport- Thieme im geräumigen Dachgeschoss der Rotherstraße 21. Das 1949 gegründete Versandhaus für Sportgeräte mit Hauptsitz im niedersächsischen Grasleben bietet heute über Produkte für Freizeit- und Breitensport, Schulen und Vereine, Therapie, Rehabilitation und Fitness. Rund eine halbe Million erfasster Interessenten bestellen per Katalog und seit 1996 auch über das Internet alles rund um den Sport: von Fußbällen über Fahrräder und Schwimmbrillen bis zu Trampolinen und Sprungkästen. Das siebenköpfige Berliner E-Commerce-Team verantwortet die Programmierung, das Design und Marketing des Internetauftritts sowie als technische Schnittstelle sämtliche Organisationsabläufe mit dem Graslebener»Haupthaus«. Weiterhin betreuen die Mitarbeiter die 13 Internet-Ländershops von Sport-Thieme in insgesamt acht Sprachen. Neben der verkehrsgünstigen Lage war die Nachbarschaft zahlreicher IT-Firmen ausschlaggebend für die Wahl der Oberbaum City. Hier verspricht man sich interessante Geschäfts koopera tionen. Generell soll das Berlin-Büro in den nächsten Jahren weiter wachsen. Der erste Schritt ist getan: Ab August können sich hier junge Talente zum Mediengestalter ausbilden lassen. (3) NEUNPLUS1 Verlag + Service GmbH Mit NEUNPLUS1 ist neben Wiley-VCH, dem Grundblatt-Verlag (siehe Seite 8 9) sowie Urban & Vogel ab sofort ein weiterer Verlag in der Oberbaum City ansässig. Das Unternehmen, das im Oktober 2007 zehnjähriges Bestehen feierte, zog Ende April mit den angeschlossenen Firmen BlackArt und SMP von Weißensee in die Rotherstraße 21. Im Verbund mit langjährigen Geschäfts partnern im In- und Ausland bündelt NEUNPLUS1 den vollen Verlags-, Technik- und Logistikservice. Die Dienstleistungen reichen von Digitaldruck, Texter stellung, Redaktion, Über setzung und Lektorat über Gestaltung, High-End-Proofs, multi mediale Aufbereitung, Druck und Buchbinderei bis hin zur Projekt betreuung. Zudem werden Beratung und Schulungen für das Management einer Produk tion im Verlags- und Mediengeschäft angeboten. Sämtliche Schritte der technischen Fertigung können dabei einzeln oder als Gesamtleistung in Anspruch genommen werden. Seit 2001 hat der Verlag rund 30 Publika tionen auf den Markt gebracht. Verlegt werden Belletristik, Kunst- und Sachbücher. Die Firmen BlackArt und SMP sind spezialisiert auf die Bereiche Satz, Umbruch und Repro bzw. Digitaldruck. (4) SPIE Deutschland System Integration GmbH Der Spezialist für Datennetze, Sicherheitstechnik und Telekommunikationsinfrastrukturen ist neuer Mieter im Gebäude 1 der Oberbaum City, dem roten Backsteingebäude, in dem sich die Kantine basement befindet. Wir stellen das Unternehmen ausführlich in der nächsten Ausgabe der Oberbaum CityLights vor. Ehemalige Mieter Die TRUST Promotion GmbH hat im Frühjahr 2008 die Oberbaum City verlassen. Darüber hinaus sind die LINUX Information Systems AG sowie die Rechtsanwälte Mönke Wiemann Krause Tillner nicht mehr am Standort ansässig

10 TIPPS In diesem Jahr findet die Pyronale zum dritten Mal statt. Ausgetragen wird das Feuerwerk- World-Championat auf dem Maifeld am Olympiastadion. Tipps & Termine Popkonzerte, Klassik, Kunst anbei unsere Tipps für Events in Berlin, die Sie sich in den nächsten Monaten nicht entgehen lassen sollten: Nick Cave, der australische Independet-Star, gibt nur zwei Konzerte in Deutschland, beide in Berlin. Pop & Rock: 21. und 22. Mai 2008 Wer s rockig-melancholisch mag, sollte Nick Cave & The Bad Seeds auf keinen Fall verpassen! Juni 2008 Kylie Minogue, die größte Kleine des Pop, spielt live im Velodrom. Klassik: 3. bis 8. Juli 2008 Classic Open Air am Gendarmenmarkt: Unter freiem Himmel ist beim Lauschen klassischer Klänge auch dieses Jahr wieder Gänsehaut garantiert Kunst: 24. Juni 2008 bis 1. Februar 2009 Im Rahmen der Ausstellung»Berlin im Licht«(siehe Oberbaum CityLights 2/07, S. 17) führt Dr. Horst Liewald an drei Terminen durch die ehemalige»lampenstadt«und heutige Oberbaum City, Termine unter: Events: 5. und 6. September 2008 Die Pyronale begeistert mit Feuerwerksinszenierungen aus sechs Ländern. Die international gefeierte Popikone Kylie Minogue kommt im Juni in die Hauptstadt. Buckower Elegien In Buckow, östlich von Berlin, liegt das Brecht-Weigel-Haus in malerischer Umgebung. Am Ufer des Schermützelsees, in der Naturidylle der Märkischen Schweiz, schrieb Bertolt Brecht 1953 seinen berühmten Gedichtzyklus»Buckower Elegien«. Bereits seit 1952 nutzte er das Anwesen zusammen mit seiner Gattin, der Schauspielerin Helene Weigel, als Sommersitz. Nach Helene Weigels Tod 1971 verkauften die Brecht-Erben das Haus, um eine Gedenkstätte einzurichten. Diese öffnete 1977 ihre Pforten für Literaturfreunde aus der ganzen Welt. Besucher können sich bei einer Führung über das Leben und Schaffen des bedeutenden Künstlerpaares informieren. Das großräumige Atelier, dessen Höhe über zwei Geschosse reicht, wurde vom Künstlerpaar auch als Esszimmer genutzt. Der Rundgang beginnt im Haupthaus. Unter anderem ist hier das Atelier mit seinem riesigen Fenster zu bestaunen, das einen atemberaubenden Blick auf Garten und See eröffnet. Ebenfalls sehenswert: die Originalmöbel aus dem 18. bis 20. Jahrhundert. Für Theaterbegeisterte ist sicherlich das direkt am Ufer gelegene Bootshaus besonders interessant: Sie können hier den legendären Planwagen aus der Inszenierung»Mutter Courage und ihre Kinder«bestaunen, in der Helene Weigel am Deutschen Theater 1949 die Titelrolle spielte. Auch in diesem Jahr findet im Brecht- Weigel-Haus wieder der Literatursommer statt; der Besuch einer der Lesungen oder Konzerte lohnt sich, siehe: und www. kultur-in-mol.de. Alle meine Mädchen Mit dem Spielfilm»Alle meine Mädchen«feierte Iris Gusner eine der wenigen Regisseurinnen der DEFA ihren ersten großen Erfolg. Der Film ist als realitätsnahes Porträt einer Frauenbrigade im ehemaligen Kombinat NARVA, Standort Rotherstraße, angelegt. Gedreht wurde 1980 vor Ort. Die Geschichte ist schnell erzählt: Der Film beginnt in einem Redaktionsbüro der DEFA. Filmstudent Ralf Päschke erhält den Auftrag, einen Dokumentarfilm über ein Frauenkollektiv des VEB Narva in Berlin zu drehen. Der junge Mann ist zunächst nicht gerade begeistert. Doch das verändert sich im Laufe der Dreharbeiten, denn er lernt die fünf Arbeiterinnen und ihre Meisterin Marie Boltzin persönlich kennen. Zunächst scheint es, als seien die sechs Frauen ein ausgezeichnetes Team. Aber dann kommt es zum großen Eklat, als die Mädchen von der bereits beschlossenen Umrüstung ihrer Produktionsstrecke erfahren. Marie wird mit Vorwürfen konfrontiert, worauf sie so verletzt reagiert, dass sie mit einem Nervenzusammenbruch ins Sanatorium eingeliefert werden muss. In den folgenden Wochen erfährt Ralf immer mehr von den Spannungen und Konflikten der Frauen untereinander. Die Sorgen»seiner Mädels«scheinen für ihn wichtiger zu werden als die Fertigstellung des Films. Besonders beeindruckend sind die Spielfreude und das Berliner Temperament der Schauspielerinnen, denen es auf unterhaltsame Weise gelingt, eine Sozialstudie zu präsentieren, die hier und da sogar einen Blick hinter die Kulissen wagt. Zu sehen war»alle meine Mädchen«bereits dieses Frühjahr im MDR und im HISTORY v. l. n. r.: Anita, die Vernünftige, aber Einsame, die charmant-aufmüpfige Susi und die allein lebende Ella, die sich an ihr jahrelanges Verhältnis mit einem verheirateten Mann gewöhnt hat: drei der fünf Arbeiterinnen, die im Spielfilm porträtiert werden. Beim»Nationalen Spielfilmfestival der DDR«1980 wurde Lissy Tempelhof (rechts) in der Kategorie»Preis für die gelungenste Darstellung einer Arbeiterpersönlichkeit«für ihre Rolle der Meisterin Maria Boltzin ausgezeichnet. Rahmen der Ausstellung»Berlin Upper East Side«. Sollte der Film wiederholt werden, schauen Sie sich ihn an es lohnt sich. Das Bildmaterial wurde der Oberbaum Citylights-Redaktion freundlicherweise von PROGRESS, einem der großen Repertoire- Film-Verleiher Deutschlands, zur Verfügung gestellt. Zum Bestand des bereits 1950 gegründeten Unternehmens zählen das vollständige DEFA-Filmerbe, osteuropäische Filmkunstklassiker, ausgezeichnete Kinderfilme sowie Dokumentarfilme, Periodika und Wochenschauen zur Zeitgeschichte. Für alle Film- und Fernsehproduzenten sowie Ausstellungsmacher besonders interessant: der PROGRESS Ausschnittdienst. Mehr Informationen unter 19

11