Einblicke. Informationen über den Flughafen Stuttgart

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1 Einblicke Informationen über den Flughafen Stuttgart

2 Inhalt Rund um den Flughafen Wirtschaftsfaktor Flughafen... 4 Zahlen und Fakten... 6 Flughafengesellschaft... 8 Meilensteine Erlebniswelt Flughafen...14 Zwischen Landung und Start Luftbild Flughafen...18 Sicherheit am Boden und in der Luft Feuerwehr und Rettungsdienst...20 Winterdienst...22 Vom Start bis zur Landung...24 Zoll, Landespolizei und Bundespolizei...26 Nachhaltigkeit am Flughafen Auf dem Weg zum fairport STR Fluglärm unter Kontrolle Flugzeuge am Flughafen Stuttgart Impressum Herausgeber Flughafen Stuttgart GmbH Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Postfach Stuttgart Gestaltung KLAREKÖPFE GmbH Werbeagentur, Stuttgart Fotos Flughafen Stuttgart GmbH, Maks Richter Druck Schefenacker GmbH & Co. KG, Deizisau Papier 170 g/m 2 BVS matt (FSC zertifiziert) Papier aus verantwortungsvollen Quellen. Stand Juli

3 rund um den flughafen Wirtschaftsfaktor Flughafen Buntes Vorfeld: Rund 55 Airlines fliegen den Stuttgarter Flughafen an. Anschluss an die Welt Nach Berlin in einer Stunde, nach Istanbul in drei und nach Atlanta, USA, in zehn: Wer von Stuttgart schnell in die Metropolen dieser Welt reisen möchte, hat vom Flug hafen aus zahlreiche Möglichkeiten. Rund 55 Air lines bringen Passagiere zu etwa einhundert nationalen und internationalen Zielen und Gäste aus diesen Städten nach Stuttgart. Exportland Baden-Württemberg Davon profitiert die Wirtschaft. Gerade für Baden-Württemberg, eines der exportstärksten Bundesländer, ist der Flughafen Stuttgart ein unverzicht barer Standortfaktor. Die Fahrzeug-, Elektronik- und Kfz-Zuliefer industrie sowie der Maschinenbau und viele mittelständische Unternehmen produzieren, beraten und verkaufen auf dem ganzen Globus. Auch die Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, die einen Schwerpunkt des Landes darstellen, sind auf die vielfältigen Flugverbindungen angewiesen. Bis zu Fluggäste starten oder landen an Spitzentagen am Flughafen Stuttgart. Aufschwung für die Konjunktur Vor Ort bringt der Luftverkehr die Kon junktur in Schwung. Rund 520 Millionen Euro hat die Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) in den vergangenen zehn Jahren in die Modernisierung des Airports investiert. Die FSG baute etwa die Parkplätze der Landesmesse, aber auch zwei Solaranlagen und ein Blockheizkraftwerk. Der Airportbetreiber unterstützt zudem das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm und baut das Stuttgart Airport Busterminal sowie das neue Bürogebäude, in dem unter anderem die Deutschlandzentrale der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young untergebracht wird. Arbeitgeber Flughafen Mit etwa Mitarbeitern ist die FSG das größte Unternehmen am Airport. Aber erst die Zusammenarbeit mit mehr als 250 Betrieben, Institutionen und Behörden macht das Fliegen möglich. Die Arbeitsplätze sind vielseitig: Vom Fluglotsen bis zum Taxifahrer sind hier etwa Menschen beschäftigt an sieben Tagen in der Woche. Pro einer Million Fluggäste im Jahr rechnet man mit zirka Arbeitsplätzen am Airport. Und der Jobmotor läuft weiter: Erfahrungswerte zeigen, dass Stellen am Flughafen über Folgearbeitsplätze in der näheren Umgebung nach sich ziehen, etwa in Hotels, Speditionen, Export-/Import firmen und weiteren Serviceund Dienstleistungs unternehmen. 4 rund um den Flughafen 5

4 Zahlen und Fakten Luftpost zirka t pro Jahr Fluggesellschaften rund 55 Airlines Pkw-Stellplätze etwa für Fluggäste, Mitarbeiter und Mietwagen in mehreren Parkhäusern und auf Parkplätzen, zirka weitere Stellplätze im Bereich der Landesmesse und der Hotels am Flughafen General Aviation (Allgemeine Luftfahrt) Die Terminals am Flughafen Stuttgart haben eine Gesamtkapazität von etwa 14 Millionen Passagieren pro Jahr. Luftverkehr von Unternehmen der Region und Flugschulen sowie private Kleinflugzeuge Entfernung zur Innenstadt 13 km Geografische Lage des Flughafens (Startbahnbezugspunkt) Nord / Ost Verkehrsanbindung Flugbetriebsflächen eine Start- und Landebahn: Länge m /Breite 45 m, zwei parallele Rollbahnen, Vorfeld 70 ha, insgesamt 53 Abstellpositionen auf Nord- und Südseite Flughafengelände 400 ha, davon rund 190 ha Grünfläche Ladenfläche: m 2, Gastronomiefläche: m 2 S-Bahn-Anschluss in Terminal 1 und 3 von dort in 27 Minuten zum Stuttgarter Hauptbahnhof, zahlreiche Linienbusse ins Umland sowie Fernbusse, direkte Anbindung an die Autobahn A 8 und die Bundesstraße B 27 Fluggäste rund 10 Millionen Passagiere pro Jahr Starts und Landungen bis zu 400 pro Tag Luftfracht zirka t pro Jahr Die charakteristischen Bäume in den Terminals hat der renommierte Architekt Meinhard von Gerkan entworfen. 6 rund um den Flughafen 7

5 Flughafengesellschaft Von Stuttgart in die Welt: Über einhundert Ziele werden regelmäßig angeflogen. Gesellschafter Land Baden-Württemberg 65 %, Stadt Stuttgart 35 % Geschäftsfelder Aviation: Verkehrsplanung: Bearbeitung und Pflege von Flugplandaten Verkehrsaufsicht: Überwachung und Sicherung des Vorfeldes, der Rollbahnen und der Start- und Landebahn Bodenverkehrsdienst: Passagiertransporte, Frischwasser-, Entsorgungs- und Gepäckdienst Fluggastabfertigung: Einchecken, Boarding, Fundbüro u. a. Non-Aviation: Bau, Betrieb und Wartung der Start- und Landeanlagen sowie der Infrastruktureinrichtungen Vermietung oder Verpachtung von Büro- und Handelsflächen, Restaurants und Parkhäusern Versorgung mit Strom, Wasser und Wärme, Reinigung, Entsorgung, Informations- und Kommunikationstechnik Tochtergesellschaften City Air Terminal Luftreisebüro GmbH 100,0 % Flughafen Stuttgart Energie GmbH 100,0 % Handels- und Service GmbH 90,0 % Cost Aviation GmbH 75,0 % Baden-Airpark GmbH 65,8 % Airport Ground Service GmbH 60,0 % S. Stuttgart Ground Services GmbH 51,0 % Aviation Handling Services GmbH 10,0 % Start- und Landeentgelte Bei jeder Landung und jedem Start nimmt der Flughafen Entgelte ein. Für eine Boeing mit 130 Passagieren im Inlandsverkehr bezahlt die Fluggesellschaft insgesamt ca (abhängig vom maximalen Startgewicht). Umsätze Rund 236 Mio. im Jahr Die Einnahmen stammen aus den Geschäftsfeldern Aviation und Non-Aviation, wobei ersteres mehr als die Hälfte des Umsatzes generiert. Schnelligkeit und Genauig keit in der Flugzeugabferti gung brachten dem Flug - hafen Stuttgart mehrere Preise ein. 8 rund um den Flughafen 9

6 Meilensteine 1908 Erste Motorflugzeuge starten vom Cannstatter Wasen 1924 Der Flughafen hat seinen Sitz in Böblingen 1939 Juli Luftverkehr wird zum Teil auf die Fildern verlegt 1. September Kriegsbeginn führt zur Einstellung des zivilen Luftverkehrs 1943 Erste Bombenangriffe auf den Flughafen 1945 April Besetzung des Flughafens durch alliierte Truppen Mai Wiederaufbau des Flughafens beginnt Oktober Pan American Airways eröffnet nach dem 2. Weltkrieg planmäßigen zivilen Luftverkehr in Stuttgart April Landesregierung beschließt Flughafensanierung März Aufnahme von Flügen in die neuen Bundesländer 28. Oktober die Lufthansa fliegt nach 46 Jahren wieder zwischen Stuttgart und Berlin März Eröffnung Terminal April S-Bahn-Verkehr zum Flughafen startet 1949 Betriebsgenehmigung für die Flughafengesellschaft durch die US-Militärregierung Flughafen Stuttgart 1958: Noch können Besucher ungehindert aufs Vorfeld gehen Oktober die Deutsche Lufthansa darf wieder ab Stuttgart fliegen Oktober eine zweistrah lige Caravelle (Air France) eröffnet das Düsenjetzeitalter April Eröffnung der auf Meter verlängerten Startund Landebahn November erste Nachtflugbeschränkungen 10 rund um den Flughafen 11

7 Die Stellplätze des Bosch- Parkhauses über der Autobahn sind sowohl für Messebesucher als auch für Fluggäste attraktiv (links). DHL Express Deutschland hat 2013 ihren Standort auf der Südseite in Betrieb genommen (rechts). Seit der Jahrtausendwende hat sich einiges getan: Terminal 3 entstand beispielsweise auf der Nordseite des Flughafens August neue Feuerwache in Betrieb 5. Oktober Flugsicherung und Wetterdienst arbeiten von nun an im neuen Tower Juni Inbetriebnahme der auf Meter ausgebauten Start- und Landebahn Februar Freigabe des Instrumentenlandesystems (ILS) CAT IIIb 26. November Flughafen begrüßt den hundertmillionsten Fluggast seit Januar Eröffnung Parkhauskomplex P2/P4 1. April General Aviation wird privatisiert November 75 Jahre Flughafengesellschaft Mai Eröffnung Terminal Juli Abriss des alten Terminals 3 beginnt 24. Oktober Grundsteinlegung für neues Terminal Januar Tochtergesellschaft Baden-Airpark GmbH in Söllingen nimmt den Betrieb auf Februar Baubeginn Luftfrachtzentrum Januar neues Luftfrachtzentrum fertiggestellt März Eröffnung Terminal Oktober Eröffnung des Mövenpick Hotels Stuttgart Airport 19. Oktober Eröffnung von Landesmesse und Bosch-Parkhaus Februar Tanklager im Osten des Vorfeldes einsatzbereit 11. Dezember Inbetriebnahme der Solaranlage auf dem Dach des Bosch-Parkhauses Juli Abriss des alten Frachthofs 21. Juli Eröffnung des Umwelt parcours fairport STR Dezember Start des neuen Blockheizkraftwerks Juli Beschluss zur Namenserweiterung Manfred Rommel Flughafen Die stählernen Baumkonstruktionen in den Terminals sind das Markenzeichen des baden-württembergischen Landesflughafens. rund um den Flughafen 13

8 Erlebniswelt Flughafen Rund Gäste besuchten in den vergangenen Jahren jedes Mal das Kinderfest am Flughafen. Der Flughafen Stuttgart bietet einen umfassenden Service rund ums Fliegen und weit darüber hinaus. Festivals, Kulturveranstaltungen aller Art, aber auch das Kinderfest und spannende Führungen mit Blick hinter die Kulissen machen den Flughafen zur Erlebniswelt. Eine besondere Anziehungskraft auf Groß und Klein übt die Besucher terrasse aus: Die Aussichtsplattform erstreckt sich von Terminal 1 bis Terminal 3. Von dort aus haben Gäste den besten Überblick über den Flughafenbetrieb. Zahlreiche Läden und Reisebüros am Flughafen sind das ganze Wochenende geöffnet. Abholer und Besucher haben die Gelegenheit, in den verschiedenen Shops vor der Sicherheitskontrolle zu bummeln. Jeder Fluggast kann außerdem in den Gates Parfüm, Kosmetik, Spirituosen und vieles mehr kaufen. Für zollfreie Waren brauchen die Passagiere Pro Jahr schauen mehr als Erwachsene und Kinder bei den Flughafenführungen hinter die Kulissen des Airports. ein gültiges Flugticket mit einem Reiseziel, das außerhalb der EU liegt. Unter den vielen Restaurants, Snackbars und Bistros am Airport befindet sich eine kulinarische Besonderheit: das Gourmetrestaurant»top air«in Terminal 1, das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet ist. Liebhaber ausgiebiger Brunchvormittage kommen sonntags im Restaurant Red Baron auf ihre Kosten. Zusätzliche Räumlichkeiten können im Wöllhaf Konferenz- und Bankettcenter für Tagungen, Präsentationen und Feiern gebucht werden ebenso wie im Mövenpick Hotel Stuttgart Airport oder im Wyndham Stuttgart Airport Messe. Beide Häuser liegen unmittelbar vor den Toren der Terminals auf direktem Weg zur Landesmesse. Das Angebot in den Geschäften am Flughafen ist vielfältig es reicht von Schuhen über Kleidung bis hin zu Medikamenten und Lebensmitteln. Ausgezeichnete Kochkunst: Marco Akuzun ist Küchenchef im top air dem einzigen Restaurant an einem europäischen Flughafen mit einem Michelin-Stern. 14 rund um den Flughafen 15

9 Zwischen Landung und Start 1. Passagiere können beim Ein- und Aussteigen die Fluggastbrücken, genannt Finger, benutzen. Steht das Flugzeug weiter draußen auf dem Vorfeld, rollen Fluggasttreppen und Busse heran Der Tankwagen pumpt Kerosin in die Tragflächen. Eine Boeing fasst beispielsweise über Liter Treibstoff. 3. Gepäcklader befördern Koffer mithilfe von Förderbändern ins Flugzeug Ein Reinigungstrupp macht nach jeder Landung klar Schiff. 5. Der Cateringdienst liefert die frische Bordverpflegung. 6. Dollies bringen Container und Paletten an die Maschine. 7. Besondere Transporter fahren Container und/oder Paletten zu den Hubgeräten Container und sonstige Fracht werden mit Hubgeräten ins Flugzeug eingeladen. Bei Passagierflugzeugen spricht man dann von Beifracht Der Frischwasserservice befüllt die Wassertanks an Bord. 10. Die Flugzeugtoiletten entleert der Toilettenservice Ein 270 PS starker Flugzeugschlepper schiebt den Jet rückwärts auf die Rollbahn rund um den Flughafen 17

10 Luftbild Flughafen Start- und Landebahn 2 Autobahn A 8 Stuttgart München 3 Paralleles Rollbahnsystem 9 4 Feuerwache 5 General Aviation (Allg. Luftfahrt) 6 Terminals 7 Baustelle Fernbusbahnhof 8 Landesmesse 9 Bundesstraße B Luftfrachtzentrum 18 rund um den Flughafen 19

11 Sicherheit am boden und in der Luft Ein Gefährt der besonderen Art mit Piercing-Technik probt den Ernstfall am Übungsflugzeug der Flughafen Stuttgart GmbH. Feuerwehr und Rettungsdienst Hochmoderne Fahrzeugflotte Rund Mal im Jahr rückt die Feuerwehr des Stuttgarter Flughafens zu einem Einsatz aus. Das Spektrum reicht vom stecken gebliebenen Aufzug über Gebäudebrandschutz bis hin zum Großalarm. Sobald ein Pilot über Funk Luftnotlage erklärt, fahren die roten Einsatzwagen zur Start- und Landebahn. Nach internationalen Bestimmungen müssen sie jeden möglichen Einsatzort innerhalb des Airportgeländes in maximal drei Minuten erreichen. Der Flughafen Stuttgart verfügt für die Flugzeugbrand bekämpfung über eine der modernsten Fahrzeugflotten Europas. Besonderheiten einiger Einsatzwagen sind die Teleskop-Gelenklöscharme, an deren Ende ein schwenkbarer Schaum-Wasserwerfer installiert ist. Zudem sind manche Fahrzeuge mit einer Piercing-Vorrichtung ausgestattet: Damit lässt sich die Flugzeugaußenhaut durchstoßen und Wasser im Innenraum der Maschine versprühen. Hat das Not meldende Flugzeug mehr als sieben Tonnen zulässiges Fluggewicht, wird Großalarm ausgelöst. Dann rücken auch die Feuerwehren und Rettungsdienste der umliegenden Gemeinden an. Um sich auf den Ernstfall entsprechend vorzubereiten, gehört tägliches Training zum Alltag der Truppe. Zudem ist jeder der achtzig Beschäftigten bei der Feuerwehr in der Lage, die medizinische Erstversorgung bis zum Eintreffen eines Not arztes zu leisten. Vier sogenannte Flugfeldlöschfahrzeuge hat die Feuerwehr am Airport im Einsatz. Mit zwei Rettungswagen und einer Sanitätsstation ist die Flughafenfeuerwehr auch für medizinische Notfälle gerüstet. 20 Sicherheit am boden und in der luft 21

12 Ohne Schnee und Eis Rollbahnen und Piste werden für Flugzeuge immer freigehalten. Winterdienst Wenn es in der kalten Jahreszeit schneit, sind die Teams vom Winterdienst gefordert. Eile ist geboten, denn die Start- und Landebahn muss während der Räumarbeiten gesperrt werden. Damit ruht der Flugbetrieb in dieser Zeit. Eine der leistungsstärksten Schneefräsen in Europa kommt dann zum Einsatz. Diese befördert den Schnee fünfzig Meter weit in die angrenzenden Grünflächen. Die am Flughafen Stuttgart verwendeten Enteisungsmittel sind zu einhundert Prozent biologisch abbaubar und werden nach der Vor reinigung am Airport an eine Kläranlage weitergeleitet. Salz ist absolut tabu. Auf diese Weise werden die Umwelt und die Flugzeuge geschont. Fällt Regen auf den kalten Boden, bewährt sich das Glatteis- Frühwarnsystem am Airport: In die Flugbetriebsflächen integrierte Sensoren melden rechtzeitig, wenn es glatt wird. Die Mitarbeiter der Verkehrsleitung testen dann mit einem Spezialgerät die Bremswirkung. Bevor die Sicherheit beeinträchtigt ist, setzt der Winterdienst spezielle Mittel ein, die Vereisungen verhindern. Eis und Schnee auf den Tragflächen verändern die Aerodynamik und erhöhen das Gewicht eines Flugzeugs. Deshalb dürfen die Maschinen im Winter erst starten, wenn sie enteist worden sind. Spezialfahrzeuge kehren in Kolonnen und schaffen die weiße Pracht vom Vorfeld und von der Start- und Lande bahn. 22 Sicherheit am boden und in der luft 23

13 Vom Start bis zur Landung Pre-Flight-Check (Kontrolle vor dem Start) Die Cockpit-Crew überprüft vor jedem Start das Flugzeug noch einmal auf äußerlich sichtbare Beschädigungen oder Lecks. Eine Vielzahl weiterer Checks sind vorgeschrieben bis hin zum umfangreichen»d-check«alle 72 Monate, bei dem jede einzelne Flugzeugschraube unter die Lupe genommen wird. Flugwetterdienst Vor dem Start informieren sich Kapitän und Copilot eingehend über die zu erwartenden Wetterbedingungen für ihren Flug. Wird es eine ruhige Reise? Sind Gewitter, Sturm, Turbulenzen oder Vereisungen zu erwarten? Aktuelle Informationen und Vorhersagen sowie Warnungen vor schwierigen Verhältnissen stellt der Wetterdienst rund um die Uhr in seinen Luftfahrtberatungszentralen zur Verfügung. Flugsicherung»Cleared for take-off«ein Lotse der Deutschen Flugsicherung im Stuttgarter Tower gibt den Start frei. Er und seine Kollegen sind vor Ort für die Platzkontrolle zuständig. Sie betreuen die Maschinen in der Regel bis zu einem Radius von etwa zwanzig Kilometer und einer Höhe von rund Meter. Die für Stuttgart zuständige An- und Abflugkontrolle hat ihren Sitz in Langen bei Frankfurt am Main und überwacht den gesamten Luftverkehr über Baden-Württemberg bis zu einer Höhe von ungefähr Meter. Ab da übernimmt die Bezirkskontrolle und leitet den Piloten auf festgelegten Luftstraßen in größere Höhen. Von ihrem Platz im Stuttgarter Tower geben die Fluglotsen den Start frei. Einparkhilfe für Flugzeuge: Die Marshaller weisen Piloten auf der Abstellposition ein. Instrumentenlandesystem Die Deutsche Flugsicherung betreibt in Stuttgart ein hochmodernes Instrumentenlandesystem (ILS). Es ermöglicht sichere Landungen auch bei dichtem Nebel bis zu einer Sichtweite von 75 Meter. Kaum ein Flughafen in Deutschland bietet bessere Allwetterflugbedingungen. Die Navigation erfolgt über Funksignale, die im Cockpit der anfliegenden Maschine aus - ge wertet werden. Voraussetzung: Das Flugzeug ist mit den notwendigen Instrumenten ausgerüstet, und die Cockpitbesatzung hat die entsprechende Ausbildung. Vorfeld Für das Verkehrsgeschehen auf dem Vorfeld gelten klare Regeln: Fahrzeuge dürfen höchstens dreißig Stundenkilometer schnell fahren, und die Flugzeuge auf den markierten Rollbahnen haben grundsätzlich Vorfahrt. Den Weg zur Startbahn oder zur vorgegebenen Parkposition erfährt die Cockpitbesatzung über Funk von den Fluglotsen. Beim Einparken unterstützt häufig ein automatisches Andockführungssystem den Piloten mit optischen Signalen. Bei Positionen ohne diese technische Hilfe übernimmt ein Marshaller, auch Einwinker genannt, diese Aufgabe. 24 Sicherheit am boden und in der luft 25

14 Zoll, Landespolizei und Bundespolizei Zoll Der Zoll am Stuttgarter Flughafen kontrolliert, dass Passagiere keine verbotenen Waren einführen: zum Beispiel Waffen, Drogen oder Souvenirs wie Elfenbeinschnitzereien, Korallen und andere Mitbringsel, die unter den Artenschutz fallen. Die knapp 130 Mitarbeiter erheben alle fälligen Einfuhrabgaben im privaten und gewerblichen Warenverkehr und überprüfen nach dem Geldwäschegesetz mitgeführtes Bargeld bei der Ein- und Ausreise. Sowohl Bundespolizei als auch Landespolizei sind am Airport vertreten und patrouillieren auf dem Gelände. Sicherheitskontrolle: Flüssigkeiten dürfen nur in Mengen bis 100 Milliliter und im Plastikbeutel mit ins Handgepäck. Landespolizei Passagiere und Besucher des Stuttgarter Flughafens können sich rund um die Uhr an das Polizeirevier im Stuttgart Airport Office wenden. Die etwa vierzig Beschäftigten sind zuständig für Alarmfälle, sorgen für Sicherheit bei Staatsempfängen, regeln den Verkehr, suchen nach vermissten Personen, nehmen Unfälle auf und bearbeiten nicht zuletzt alle Straftaten, die am Airport geschehen. Bundespolizei Mit zirka 380 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Bundespolizei am Flughafen im Einsatz. Sie sind zuständig für die polizeiliche Kontrolle des grenzüberschreitenden Verkehrs und prüfen Pässe, Ausweise und Visa der Fluggäste. Auch der Sicherheitscheck vor dem Abflug mit Passagier-, Handgepäck- und Reisegepäckkontrolle unterliegt ihnen. Hierbei wird die Bundespolizei von einem beauftragten privaten Sicherheitsdienstleister unterstützt. Zum Schutz vor Angriffen im Luftverkehr arbeitet der Streifendienst der Bundespolizei Tag und Nacht auf dem Flughafengelände und auch auf den S-Bahnsteigen. Bei Verdacht auf Drogenschmuggel setzt der Zoll am Flughafen auch vierbeinige Kollegen ein. 26 Sicherheit am boden und in der luft 27

15 Nachhaltigkeit am Flughafen Null Emissionen mit Elektro nach und nach will die FSG ihre Vorfeldfahrzeuge auf alternative Antriebe umstellen. Auf dem Weg zum fairport STR Der Landesairport trägt eine große Verantwortung für Menschen, Umwelt und Wirtschaft und will dieser gerecht werden. Das erklärte Ziel lautet, einer der leistungsstärksten und nachhaltigsten Flughäfen in Europa zu werden. Die Dachmarke, unter der die Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten bündelt, heißt fairport STR. Unternehmerische Verantwortung beweist die FSG in den Feldern Wirtschaft, Soziales und Umwelt. Ökonomie Der Flughafen Stuttgart ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Unternehmen. Mit dem Bau der Airport City entsteht bis 2025 ein neues Gewerbequartier nördlich der Terminals. Zusammen mit Investitionen in die öffentliche Anbindung entwickelt die FSG die Infrastruktur am Flughafen und damit den Standort konsequent weiter. Soziales Als wichtiger Arbeitgeber in der Region übernimmt die FSG Verantwortung für ihre Mitarbeiter und die Menschen in ihrem Umfeld. Neben diversen Engagements in den Nachbargemeinden unterstützt sie mit dem Projekt Spende dein Pfand beispielsweise die Organisation Trott-war e.v.. Der Erlös aus dem Flaschenpfand, das Passagiere spenden, ermöglicht neue Arbeitsplätze für sozial Benachteiligte. Ökologie Beim Fliegen entstehen Emissionen das ist nach heutigem Stand der Technik nicht zu vermeiden. Passagiere können in Stuttgart die Treibhausgase ihrer Flugreise an Computern der gemeinnützigen Organisation atmosfair berechnen und durch einen Beitrag ausgleichen. Das Geld fließt in Klimaschutzprojekte. Emissionen spart der Airport auch auf dem Vorfeld ein: Dort sind nicht nur ein Brennstoffzellen-Follow-me, sondern zahlreiche Fahrzeuge mit Elektroantrieb unterwegs vom Pushback über Gepäckschlepper bis hin zu Passagierbussen. Weitere Informationen gibt es im Nachhaltigkeitsbericht sowie auf der Homepage Besucher des Flughafens können sich im Bildungsparcours fairport STR und bei speziellen Umweltführungen einen Überblick verschaffen. Die Richtung ist klar: Die FSG engagiert sich auf ökonomischer, ökologischer und sozialer Ebene. 28 Nachhaltigkeit am Flughafen 29

16 Fluglärm unter Kontrolle Die technische Weiterentwicklung macht es möglich: Moderne Verkehrsflugzeuge sind bis zu neunzig Prozent leiser als die Jets der ersten Generation. Doch lautlos kann auch heute noch keine Maschine starten oder landen, nicht einmal rollen. Der Flughafen Stuttgart hat daher seit vielen Jahren das Ziel, in Zusammenarbeit mit Airlines und Behörden den Fluglärm zu reduzieren. Militär- und Propellerflugzeuge sowie Helikopter. Über Ausnahmen in Sonderfällen, zum Beispiel bei Flugverspätungen aufgrund der Wetterverhältnisse, entscheidet das Regierungspräsidium. Lärmschutzbeauftragter Der Lärmschutzbeauftragte ist Angestellter des Regierungspräsidiums. Er engagiert sich für die Reduzierung vermeidbaren Fluglärms und geht Beschwerden nach. Dabei unterstützt ihn die Deutsche Flugsicherung, die die Routen der Flugzeuge exakt aufzeichnet. Verstöße gegen Lärmschutzvorschriften können somit nachgewiesen und geahndet werden. Interessierte können die Flugbewegungen auch selbst unter ww.dfs.de nachsehen. Zusätzlich zu den acht fest installierten Messstellen nutzt die Fluglärmüberwachung auch eine mobile Lärmmessanlage. Lärmmessung Bereits seit 1969 misst der Flughafen Stuttgart als erster deutscher Airport regelmäßig den Fluglärm in seiner Umgebung. Die Daten stammen dabei von acht fest installierten Messstellen und einer mobilen Anlage. Sie werden in monatlichen Fluglärmberichten auf der Homepage des Flughafens veröffentlicht. Lautstärke verschiedener Geräusche im Vergleich Lautstärke verschiedener Geräusche Presslufthammer Motorsäge 7 m Boeing m ICE 250 km/h 7 m Güterzug 100 km/h schwerer Lkw 75 km/h 25 m 7,5 m 25 m Lärmreduzierung 80 Bus 60 km/h 25 m Als erster Airport der Bundesrepublik Deutschland führte der Stuttgarter Flughafen in den 1970er-Jahren lärmabhängige Start- und Landeentgelte ein: eine Motivation für Fluggesellschaften, möglichst leise Maschinen einzusetzen. Seit Januar 2014 gilt eine neue Entgeltordnung mit zwölf Lärmklassen. Sie berücksichtigt erstmals auch Flugzeuge ab einem Startgewicht von zehn Tonnen. Rund sechzig Millionen Euro hat der Flughafen Stuttgart seit 1996 an die Anrainer für Lärmschutz gezahlt. Nachtflugbeschränkung Jets können planmäßig bis 23:00 Uhr starten und bis 23:30 Uhr landen. Um sechs Uhr morgens beginnt der reguläre Flugbetrieb. Ausgenommen sind Landungen verspäteter ziviler Strahlflugzeuge bis 24:00 Uhr, sofern deren planmäßige Ankunft vor 23:30 Uhr lag, Not-, Ausweich- und Luftpostflüge, db(a) Airbus A m Pkw 60 km/h 25 m Airbus A m normales Gespräch 1 m Airbus A m leises Radio 1 m tickender Wecker 1 m tropfender Wasserhahn 1 m Abstände zur Geräuschquelle in Metern Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft 30 Nachhaltigkeit am Flughafen 31

17 Flugzeuge am Flughafen 1 Airbus A Air Berlin 4 Embraer 190 HOP! 2 Boeing ER (WL) Delta Air Lines 5 Boeing (WL) Pegasus Airlines 3 Boeing (WL) Condor 6 Airbus A321 Turkish Airlines Typ Fluggesellschaft Startgewicht Reichweite Länge Spannweite Höhe 1 Airbus A Air Berlin max. 233 t km 59,00 m 60,30 m 16,70 m 2 Boeing ER (WL) Delta Air Lines max. 185 t km 54,94 m 47,57 m 15,85 m 3 Boeing (WL) Condor max. 123 t km 54,47 m 41,10 m 13,56 m 4 Embraer 190 HOP! max. 51 t km 36,24 m 28,72 m 10,57 m 5 Boeing (WL) Pegasus Airlines max. 79 t km 39,47 m 35,79 m 12,55 m 6 Airbus A321 Turkish Airlines max. 89 t km 44,51 m 34,10 m 11,80 m 32 33

18 7 Avro RJ 100 Swiss 10 Airbus A319 Easyjet 8 Airbus A320 Lufthansa 11 DHC Austrian arrows 9 Canadair CRJ 900 SAS 12 ATR 72F Air Contractors Typ Fluggesellschaft Startgewicht Reichweite Länge Spannweite Höhe 7 Avro RJ 100 Swiss max. 45 t km 30,99 m 26,34 m 8,59 m 8 Airbus A320 Lufthansa max. 74 t km 37,57 m 34,09 m 11,76 m 9 Canadair CRJ 900 SAS max. 38 t km 36,40 m 24,85 m 7,51 m 10 Airbus A319 Easyjet max. 68 t km 33,80 m 34,09 m 11,76 m 11 DHC Austrian arrows max. 29 t km 32,84 m 28,42 m 8,36 m 12 ATR 72F Air Contractors max. 22 t km 26,94 m 27,05 m 7,65 m 34 35

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