Jakob Philipp Hackert Europas Landschaftsmaler der Goethezeit
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- Karl Beltz
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1 e u r o p a i n w e i m a r Europas Landschaftsmaler der Goethezeit Neues Museum Weimar & Schiller Museum 25. August bis 2. November 2008 Neues Museum Weimar Gemälde Weimarplatz Weimar Aug Sept Mi Mo Uhr, Sa Uhr Okt Nov Mi Mo Uhr Schiller-Museum Gouachen, Aquarelle, Zeichnungen Schillerstraße Weimar Aug Sept Mi Mo 9 18 Uhr, Sa 9 19 Uhr Okt Nov Mi Mo 9 18 Uhr Eintritt (Kombiticket) Erw. 6,50 / erm. 5 / Schüler 1,50 Ausstellungskatalog Hrsg. Klassik Stiftung Weimar, Hamburger Kunsthalle Texte von Hubertus Gaßner, Hermann Mildenberger, Claudia Nordho!, Andreas Stolzenburg u.a.; 368 S., ca. 190 farbige Abb. 49,80 im Buchhandel 35,00 in der Ausstellung isbn mit Rahmenprogramm Besucherinformation Frauentorstraße 4 Markt 10 tel /-402 info@klassik-stiftung.de In Zusammenarbeit mit der Europas Landschaftsmaler der Goethezeit 25. August bis 2. November 2008 Neues Museum & Schiller-Museum Die Ausstellung ist vom 28. November 2008 bis 15. Februar 2009 in Hamburg zu sehen. Abbildung Umschlag (Detail) Blick auf das große Theater von Pompeji, 1793 Abbildungsnachweis: Klassik Stiftung Weimar, Hamburger Kunsthalle, Staatliche Eremitage St. Petersburg, Museo Thyssen-Bornemisza Madrid
2 Römische Campagna und die Cestius-Pyramide, 1781 Öl auf Leinwand Klassik Stiftung Weimar Wilhelm Titel ( ), nach François-Xavier-Pascal Fabre ( ) Bildnis des Malers Jakob Ph. Hackert beim Zeichnen im Freien, 1806 Öl auf Pappe Hamburger Kunsthalle (Detail) Europas Landschaftsmaler der Goethezeit, einer der wenigen deutschsprachigen Landschaftsmaler seiner Zeit von europäischem Rang, arbeitete nach seiner Ausbildung in Berlin und Aufenthalten in Schweden und insbesondere Frankreich, die überwiegende Lebenszeit in Italien. Hier etablierte er sich als international gefragter Künstler, der bis ins 19. Jahrhundert hinein das Bild der mediterranen Landschaft prägte. Zu seinen Themen gehörten Veduten, Hafenszenen, Küsten- und Flusslandschaften, Paraden und Jagdszenen sowie schwerpunktmäßig die in mildes stimmungsvolles Licht getauchte Campagna di Roma und die malerischen Landstriche Süditaliens und Siziliens. Zunächst ab 1769 in Rom tätig, arbeitete er ab 1786 für König Ferdinand IV als Hofmaler in Neapel. Italienreisende aus aller Welt, unter ihnen deutsche Künstler, englische Adlige und prominente fürstliche Auftraggeber wie die russische Zarenfamilie, steigerten seinen Bekanntheitsgrad und verbreiteten seine Werke in ganz Europa. Schließlich festigte die 1811 von Goethe verö!entlichte umfangreiche Biografie seinen Ruf als herausragender Landschaftsmaler des 18. Jahrhunderts. Die von der Klassik Stiftung Weimar und der Hamburger Kunsthalle gemeinsam vorbereitete Ausstellung schließt etwa 80 Gemälde und 120 Gouachen, Aquarelle und Zeichnungen ein.
3 Die Zerstörung der türkischen Flotte in der Schlacht von Tschesme, 1771 Öl auf Leinwand St. Petersburg, Staatliche Eremitage Ansicht des Englischen Gartens von Caserta, 1793 Öl auf Leinwand Madrid, Museo Thyssen-Bornemisza Gezeigt werden Werke nicht nur aus dem Bestand der Klassik Stiftung Weimar die eine der größten Hackert-Sammlungen besitzt sowie der Hamburger Kunsthalle. Internationale Leihgaben aus Italien, Spanien, Großbritannien, Russland, der Schweiz und vielen deutschen Sammlungen ergeben ein faszinierendes Panorama von Hackerts Lebenswerk. Hackerts Lebenswelt war vom feudalistischen Glanz des Ancien Régime geprägt, das mit dem Einmarsch der französischen Revolutionstruppen in Neapel unterging. Gleichzeitig verkörperte er aber bereits den Typus des äußerst e!izienten, am Kunstmarkt orientierten erfolgreichen Geschäftsmannes, der weitgehend un - abhängig von den Hierarchien eines Hofes agieren konnte und damit moderne Positionen des 19. Jahrhunderts vorwegnahm. Einerseits waren seine Bilder von einem akribischen Interesse an der Wiedergabe realistischer Naturdetails bestimmt, andererseits galt er mit seinen ideal komponierten und mit historisierender Sta!age oder antiken Stätten angereicherten Landschaften als wichtiger Wegbereiter und Repräsentant der klassizistischen Kunstauffassung. Hackerts Werk steht an der Schwelle der Umbruchsituation um 1800, einem Wendepunkt in der Landschaftsmalerei. Hackerts Kompositionsmuster in dem vom Diderot geforderten»großen Stil«mit eindeutigen Begrenzungen und einer spannungsvoll-harmonischen Verteilung der Gewichte ist ohne die unangefochtenen Autoritäten der älteren Tradition wie Claude Lorrain, Nicolas Poussin und Gaspard Dughet nicht denkbar. Mit seinen topografisch exakten Versatz stücken und den präzisen Beschreibungen in der Natur beobach teter Details durchbrach Hackert gleichzeitig die Kriterien der zeitgenössischen, streng idealisierenden Kunstauffassung und bot einen Ansatzpunkt für Künstler der nächsten Generation. Sein Interesse an spektakulären Naturgegebenheiten, an Wasser fällen, Vulkanausbrüchen und Gebirgsschluchten, fand in der Ver knüpfung von Landschaftsmalerei und Naturwissenschaft, in einer verfeinerten Beobachtung geologischer und atmosphärischer Phäno mene eine folgerichtige Fortsetzung im folgenden Jahrhundert. Die herausragende und vorausweisende Position Hackerts innerhalb der europäischen Landschaftsmalerei um 1800 soll durch diese bisher umfassendste Retr0spektive in besonderer Weise hervorgehoben werden. Begleitend zur Ausstellung in Weimar und Hamburg erscheint ein farbig reich illustrierter Katalog, der ein Standardwerk zu Hackerts Leben und Werk darstellt.
4 Öffentliche Führungen Mi 14 Uhr Schiller-Museum So 14 Uhr Neues Museum Weimar Soiree»Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn «Literatur und Lieder über das Neapel der Goethezeit Faszinierende Reiseberichte Goethes, skurrile Geschichten Casanovas, Beobachtungen des Goethe-Porträtisten Tischbeins und launige Briefe Anna Amalias entfalten ein buntes Panorama der Weimarer Gesellschaft in Italien. Die Arien des neapolitanischen Hofkomponisten Giovanni Paisiello, dessen süditalienisch-kraftvolle Melodien in ganz Europa gesungen wurden, untermalen eine Stimmung, die sich auch in s Gemälden widerspiegelt. Mit Peter Rauch (Lesung), Anne Schneider (Sopran) und Mikhail Yarzhembovskiy (Hammerflügel) So 12. Oktober 20 Uhr So 2. November 11 Uhr (als Matinee zur Finissage) Zusatzveranstaltung im Rahmen des Thüringer Literaturtages Sa 6. September 17 Uhr Peter Rauch liest aus Goethes Italienischer Reise Schiller-Museum 3 /erm. 1 Landschaft mit Jäger in der Gegend von Albano, 1772 (Detail) Gouache Klassik Stiftung Weimar
5 Matinee Vortrag vor Originalen So 14. September 11 Uhr und die romantische Landschaftsmalerei Prof. Dr. Reinhard Wegner, Universität Jena So 28. September 11 Uhr als Goethes Lehrer und Cicerone Dr. Hermann Mildenberger, Klassik Stiftung Weimar Schiller-Museum in der Ausstellung 3 /erm. 1 So 26. Oktober Uhr»Neapel ist ein Paradies«(Goethe, 1787) Kunst und Geselligkeit in Neapel am Vorabend der Revolution Dr. Bettina Werche, Klassik Stiftung Weimar Kreatives Menü Eine sinnlich-kreative Abendveranstaltung rund um das Thema Italiensehnsucht mit kulinarischen Genüssen Italien, seine intensiven Farben, die fremden Geräusche und würzigen Gerüche, der Geschmack der mediterranen Küche, all dies erlebten die Reisenden zur Goethezeit wie auch wir heute als tief prägendes Ereignis. Von Urlaubserinnerungen erfüllt wollen wir diesen auf Hackerts Gemälden zeitlos gebannten Sehnsüchten mit allen Sinnen nachspüren. Eine exklu sive Führung durch die Ausstellung, kulinarische Genüsse und eigenes kreatives Tun lassen Sie den klassischen Sehnsuchtsort Italien in Weimar erleben. Fr 3. Oktober 19 Uhr Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldung und Informationen und Preise ab 18. August: tel oder In Kooperation mit atelier3+ und bistrot français Neues Museum Weimar Kinderprogramm 6 12 Jahre»Wie genau seh ich eigentlich?«eine Entdeckungsreise mit Stift, Papier und Farben durch die Welt s In den Bildern s verstecken sich viele unerwartete Details. Wir gehen auf Entdeckungsreise in den Bildern, zeichnen Teile davon ab und gestalten damit unser eigenes Landschaftsbild. So 31. August, 14./28. September, 12./26. Oktober Uhr Schiller-Museum Studiolo 1 In Kooperation mit atelier3+ Kinderführung 6 12 Jahre So 7./21. September, 5./19. Oktober, 2. November 14 Uhr Neues Museum Weimar 1,50 Herbstferienprogramm 6 12 Jahre»Schwarze Kisten & grobe Raster: Kleine Hilfen für große Meister«Eine Entdeckungsreise mit Camera obscura und Vergrößerungsraster durch die Landschaften der Goethezeit Schon zu Hackerts Zeiten erleichterten sich die Künstler das genaue Abmalen der Natur mit der Camera obscura und kopierten mit Hilfe von Rastern kleine Bilder ganz groß. Das können wir auch! Mi 15. Oktober Uhr (Camera obscura) Mi 22. Oktober Uhr (Vergrößerungsraster) Schiller-Museum Studiolo 1 In Kooperation mit atelier3+
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