Oetker-Gruppe schluckt Getränkekonzern Brau und Brunnen

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1 HANDELSBLATT TOPIX ZEITUNGSARCHIV Oetker-Gruppe schluckt Getränkekonzern Brau und Brunnen HANDELSBLATT, ire DÜSSELDORF. Die zum Bielefelder Oetker-Konzern gehörende Radeberger-Gruppe will den Dortmunder Getränkekonzern Brau und Brunnen komplett übernehmen. Die ebenfalls zur Oetker-Gruppe gehörende Dritte FuB Beteiligungs- GmbH biete den Aktionären von Brau und Brunnen 80 Euro pro Aktie, teilte diebeteiligungsgesellschaft am Donnerstagabend mit. Rechnet man den Ausstoß der Radeberger-Gruppe mit dem von Brau und Brunnen zusammen, entstünde hinter Interbrew Deutschland unter dem Oetker-Dach die zweitgrößte Braugruppe Deutschlands. Die dänische Carlsberg- Brauerei, die Anfang des Jahres die Hamburger Holsten-Gruppe übernommen hat, fiele auf Rang drei zurück. Die Radeberger-Gruppe und Brau und Brunnen sollen künftig nebeneinander unter dem Oetker-Konzerndach agieren. Die Transaktion stehe noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden. Die Aktie von Brau und Brunnen schloss gestern mit 74,75 Euro. Nach den Ende letzten Jahres gescheiterten Verkaufsverhandlungen mit der US-Risikokapitalgesellschaft One Equity Partners war der Börsenkurs auf fast 60 Euro eingebrochen, hat sich seitdem aber wieder kontinuierlich erholt. Erst am Donnerstag hatte Brau und Brunnen, zu der Marken wie Jever, Tucher und Berliner Pilsner gehören, seinerseits die Übernahme je einer weiteren Kölsch- und Altbiermarke angekündigt. Die Brau und Brunnen AG gehört mehrheitlich zur Münchener Hypo- Vereinsbank (HVB). Diese besitzt 61,7 % der Brau-und-Brunnen- Aktien. Die Münchener Bank erlöst durch den Verkauf ihrer Braubeteiligung rund 220 Mill. Euro und erzielt damit Finanzkreisen zufolge einen Buchgewinn von rund 50 Millionen Euro. Die HVB trennt sich damit von einer weiteren nicht-strategischen Industriebeteiligung. Mit dieser Lösung werde das erfolgreiche Umstrukturierungsprogramm von Brau und Brunnen honoriert, hieß es in einer ersten Erklärung der Hypo-Vereinsbank. Gleichzeitig lege man die Grundlage für einen dauerhaft konkurrenzfähigen heimischen Getränkekonzern.

2 Lebensmittel-Zeitung Radeberger schluckt Brau & Brunnen Hypo findet doch noch Käufer - Letzter große deutsche Bierkonzern einverleibt - Oetker-Brauereigruppe ist neuer Branchenprimus / Von Gabriel v. Pilar LZ NET. Die Radeberger-Gruppe schluckt die Brau und Brunnen AG. Damit rückt das zu Oetker gehörende Unternehmen auf Platz Eins der größten Brauereien in Deutschland auf und untermauert den Wunsch der Inhaberfamilie, in der deutschen Brauwirtschaft Treiber statt Getriebener zu sein. Radeberger erwirbt unter Vorbehalt der Genehmigung durch das Kartellamt von der HypoVereinsbank (HVB) ein Paket von 61,73 Prozent für 221,7 Mio. Euro. Danach ist ein öffentliches Übernahme-Angebot zum selben Kurs von 80 Euro pro BuB-Aktie geplant. Bei einem Kurs von leicht über 70 Euro in der vergangenen Woche entspricht dies einem Aufschlag von 10 Prozent. Das Ziel ist eine qualifizierte Mehrheit von mindestens 75 Prozent des stimmberechtigten Kapitals. Der Preis, den Radeberger pro Aktie bezahlt, entspricht einem gesamten BuB-Unternehmenswert von 359 Mio. Euro. Stattlicher Preis Außerdem übernehmen die Frankfurter Schulden in nicht näher bezifferter Höhe (geschätzt 40 bis 50 Mio. Euro) und Pensions-Verbindlichkeiten von 225 Mio. Euro. Damit dürfte der gesamte Kaufpreis bei etwa 625 Mio. Euro liegen. Radeberger erreichte 2003 einen Umsatz von 0,8 Mrd. Euro, BuB 0,7 Mrd. Euro. Diesem Gesamtumsatz von 1,5 Mrd. Euro steht ein Absatz an Markenbieren (ohne Handelsmarken) von 14,2 Mio. hl gegenüber. Aufgeschlüsselt entfallen davon auf BuB 6,6 Mio. hl und auf Radeberger 7,6 Mio. hl. Den Marktanteil der Markenbiere am Ausstoß der deutschen Brauereien beziffern die Frankfurter mit jeweils 7 Prozent. Radeberger hatte den Anteil von Handelsmarken 2003 fast auf Null reduziert. Ein entsprechender Schritt wird auch nach der Übernahme bei BuB erwartet. Synergiepotenzial Radeberger und Brau und Brunnen (BuB) zusammen markieren einen deutlichen Abstand zum Branchenzweiten, der Interbrew-Gruppe (Deutschland-Absatz inklusive Beteiligungen: 12 Mio. hl; Umsatz: 1,27 Mrd. Euro).

3 Brau und Brunnen war neben der gerade von der dänischen Carlsberg- Brauerei und Bitburger vereinnahmten Holsten-Gruppe der letzte noch verbliebene große Braukonzern in Deutschland. Seit Monaten galt Radeberger als ernsthafter Kaufinteressent vor allem mit Blick auf BuB in Dortmund und Berlin. Dort ist Radeberger im Wesentlichen mit den Marken DAB, Kronen, Brinkhoff's No.1 und Berliner Kindl vertreten, BuB mit Dortmunder Union, Ritter, Schultheiss und Berliner Pilsner. Somit eröffnet sich in beiden Ballungsräumen unmittelbares Synergiepotenzial bei Produktion, Verwaltung, Logistik, Marketing und Vertrieb. Kaum Interessenten Anfang Dezember 2003 hatte der BuB-Vorstandsvorsitzende Michael Hollmann als Sprachrohr für den Hauptaktionär die Verhandlungen mit den Kaufinteressenten für abgebrochen erklärt. Die Begründung: Kaufinteressierte hätten sich abgesprochen, um "das Fell des Bären zu verteilen, ehe es erlegt sei". Als Mitbieter neben Radeberger wurde der US-Finanzinvestor One Equity Partner genannt. Hinter BuB stehen neben der HVB die Berliner Beteiligungsgesellschaft Donath GmbH (11 Prozent), BuB selber (3,87 Prozent) und Streubesitz (23,4 Prozent). Dass die Verhandlungspause nur etwas mehr als zwei Monate währte, dürfte zum einen darauf zurückzuführen sein, dass die Münchner HVB neben Radeberger keinen Interessenten finden konnte, der mehr für BuB bieten würde. Zum anderen sollen bei der Bank angeblich Wertberichtigungen (1,5 Mrd. Euro) fällig sein, die wegen überbewerteter Beteiligungen an der Münchner Rück und der Allianz notwendig seien und einen aktuellen kapitalbedarf begründen. Außerdem wird dem Münchener Geldinstitut Interesse an einer Übernahme der Commerzbank nachgesagt. Mehr Infos zum Unternehmen im LZ NET Firmenprofil:

4 Financial Times Deutschlandftd.de, Do, , 20:57 Oetker übernimmt Brau und Brunnen Der Lebensmittelkonzern Oetker übernimmt die Mehrheit bei Brau und Brunnen und steigt damit zum größten Bierhersteller Deutschlands auf. Für die Brauerei war schon lange nach einem neuen Eigentümer gesucht worden. Die größten BiermarkenWie Oetker am Donnerstagabend mitteilte, hat sich der Konzern über seine Dritte-Fuß-Beteiligungs-GmbH bereits 61,7 Prozent der Aktien von Brau und Brunnen gesichert, die bislang der HypoVereinsbank gehörten. Die Bank soll dafür 220 Mio. Euro erhalten. Den Inhabern von Stammaktien will Oetker 80 Euro pro Aktie bieten. Ziel sei es 75 Prozent des stimmberechtigten Aktienkapitals zu übernehmen. Das Kartellamt müsse noch zustimmen, hieß es in der Mitteilung weiter. Die Brau-und-Brunnen-Aktie hatte den Xetra-Handel am Donnerstag bei 74,75 Euro beendet. Biermarkt im Umbruch Zum Oetker-Konzern gehört schon die Biertochter Radeberger. Flagschiff von Brau und Brunnen ist die Marke Jever. Der zersplitterte deutsche Biermarkt steckt derzeit in einer Umbruchphase, die geprägt ist durch Übernahmen. Wachstum ist anders kaum möglich, weil der Markt insgesamt eher schrumpft. Im Januar war die Hamburger Holsten-Brauerei vom dänischen Konzern Carlsberg übernommen worden. Oetker ist mit der Radeberger Gruppe bisher Nummer drei auf dem deutschen Biermarkt nach Interbrew Deutschland und Holsten. Versuche der HypoVereinsbank, sich von der Brauerei-Beteilung zu trennen, gab es schon lange. Anfang Dezember 2003 waren monatelange Verhandlungen über den Verkauf an den Finanzinvestor OEP und die Radeberger-Gruppe gescheitert. Als Grund nannte die Bank nicht Uneinigkeit über den Preis, sondern das Verhalten der Interessenten. Damals hatte die HypoVereinsbank mitgeteilt, der Brauereikonzern bleibe zunächst selbstständig. Einzelheiten zur Übernahme will die Radeberger-Gruppe am Freitag in einer Pressekonferenz mitteilen.

5 Manager magazin Online B R A U U N D B R U N N E N Oetker braut sich einen Bierriesen Der Bielefelder Lebensmittelkonzern treibt die Fusionswelle auf dem deutschen Biermarkt voran. Die Tochter Radeberger soll den Rivalen Brau und Brunnen schlucken. Die HypoVereinsbank ist der lachende Dritte. Bielefeld/Dortmund/München - Die HypoVereinsbank (HVB) wird ihr Aktienpaket an der Dortmunder Brau und Brunnen AG (Jever, Schultheiss, Sion Kölsch, Tucher Bräu) an die Oetker-Gruppe veräußern. Das teilten beide Unternehmen am Donnerstagabend mit. Der Bielefelder Lebensmittelkonzern steigt damit zum größten Bierhersteller Deutschlands auf. Großaktionärin HVB gibt ihren Anteil an Brau und Brunnen in Höhe von 61,73 Prozent für 220 Millionen Euro an Oetker ab. Das entspricht einem Preis von 80 Euro je Aktie. Der Buchgewinn soll bei rund 50 Millionen Euro liegen. Da der Verkauf an verschiedene Bedingungen geknüpft sei, sei offen, ob der Betrag noch in die Erfolgsrechnung im ersten Quartal eingehe, hieß es in Finanzkreisen. "Wir sind froh, zu einem anständigen Preis verkaufen zu können", sagte ein HVB-Sprecher am Donnerstagabend. Die Münchener Großbank hatte angekündigt, sich im Rahmen ihres tief greifenden Umbaus über kurz oder lang von der Dortmunder Bierbeteiligung zu trennen. Die Oetker-Gruppe beabsichtige, eine Aktienmehrheit von mehr als 75 Prozent des stimmberichtigten Kapitals an Brau und Brunnen zu erwerben, gab die HVB weiter bekannt. Die Transaktion stehe noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden. Biermarkt im Umbruch Oetker avisierte in einer Pflichtmitteilung eine Übernahmeofferte an die übrigen Aktionäre der Brau und Brunnen AG. 80 Euro je Stückaktie bietet der in Familienbesitz befindliche Konzern über seine FuB- Beteiligungs-GmbH. Dem Vernehmen nach sollen Radeberger-Gruppe und Brau und Brunnen künftig nebeneinander unter dem Oetker- Konzerndach agieren. Die Details der Übernahme sollen an diesem Freitag in Frankfurt am Main bekannt gegeben werden. Die Übernahmewelle auf dem mittelständisch geprägten und zersplitterten deutschen Biermarkt erreicht damit einen weiteren

6 Höhepunkt. Erst vor gut drei Wochen hatte der dänische Brauriese Carlsberg den Kauf von Holsten angekündigt. Der Hamburger Brauer soll zerschlagen werden. Bitburger will die Holsten-Töchter König Pilsener und Licher übernehmen. Die belgische Interbrew stieg binnen drei Jahren durch Zukäufe (Diebels, Beck's, Gilde/Hasseröder, Münchener Spaten) zum Marktführer in Deutschland auf. Oetker ist mit der Radeberger-Gruppe bisher die Nummer drei in Deutschland nach Interbrew und Holsten. Zu den bekanntesten Produkten zählen die Marken Radeberger, Clausthaler, Schöfferhofer Weizen und Henninger Radler. Neben der Radeberger Exportbierbrauerei gehören der Gruppe auch die Frankfurter Binding- Brauerei AG, die Dortmunder Actien-Brauerei AG, die Berliner Kindl Brauerei AG, die Krostitzer Brauerei GmbH und die Selters Mineralquelle Augusta Victoria GmbH. Jetzt stellt sich die Standortfrage Bei Oetker gehen Branchenexperten nun davon aus, dass über die Braustandorte Dortmund und Berlin nachgedacht wird. In beiden Städten betreiben sowohl die Radeberger-Gruppe als auch Brau und Brunnen Brauereien. Oetker könnte Kostenvorteile durch Zusammenlegungen erzielen. Mehr zum Thema Bierfusionen: Carlsberg bläst zum Halali ( )Die Oetker- Gruppe hatte bereits bei der Bilanzpressekonferenz im vergangenen Sommer Interesse an Brau und Brunnen gezeigt. Damals hieß es, dass es zwischen den beiden Unternehmen Gespräche gebe. Im Dezember waren Verhandlungen zwischen der HVB und dem Finanzinvestor OEP abgebrochen worden. Als Grund für deren Scheitern wurden Kontakten zwischen der US-Beteiligungsgesellschaft One Equity Partner (OEP) und der zur Oetker gehörenden Radeberger-Gruppe genannt. Ebenfalls im Dezember hatte Radeberger überraschend den Einstieg bei der Stuttgarter Hofbräu verkündet. Dieses Geschäft hatte ein Volumen von 60 Millionen Euro. In den ersten neun Monaten 2003 war der Umsatz von Radeberger um zehn Prozent auf 621,4 Millionen Euro zurückgegangen.