Förderung von Projekten in der Dritten Welt und Osteuropa
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- Gottlob Schulze
- vor 8 Jahren
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1 Federführender Geschäftsbereich: Sozialdezernat Beteiligte Bereiche: Vorlage Nr.: 097/06 Status: öffentlich Förderung von Projekten in der Dritten Welt und Osteuropa Beratungsfolge: Ö Sozialausschuss Antrag der Verwaltung: 1. Kenntnisnahme zu I. und II. 2. Zustimmung zu den Verwaltungsvorschlägen unter III.
2 - 2 - Sachverhalt/Begründung: I. Ausgangssituation und Allgemeines Im Kreishaushalt 2006 sind unter der Haushaltsstelle wiederum zur Förderung von Hilfsprojekten in der Dritten Welt und Osteuropa eingestellt. Hinzu kommt ein Haushaltsrest aus 2005 in Höhe von Unter Berücksichtigung eines bereits im Jahr 2003 beschlossenen Zuschusses von 2000,- an den Rotary- Club Ellwangen für das Projekt Dorfgemeinschaft ZIREM in Antakya/Türkei, steht im laufenden Haushaltsjahr ein Betrag in Höhe von ,- zur Verfügung. Seit 1992 sind die finanziellen Zuwendungen des Ostalbkreises für eine ganze Reihe von Gruppierungen und Vereinen im Ostalbkreis eine unverzichtbare Unterstützung, die immer wieder dazu beiträgt, die großen humanitären Herausforderungen der Dritten Welt und Osteuropas mit großem Engagement, das ganz überwiegend von Ehrenamtlichen geleistet wird, anzugehen. Neben Antragstellern, die bereits mehrfach vom Ostalbkreis unterstützt wurden, suchen immer wieder neue Gruppierungen die Hilfe des Landkreises, um ihre Projekte und Maßnahmen voranzubringen. II. Aktuell vorliegende Bewilligungsanträge Der Verwaltung liegen derzeit folgende Zuwendungsanträge vor: 1. Antrag der Govinda Entwicklungshilfe Aalen e. V. auf Unterstützung eines neuen Projektes in Nepal 2. Antrag der Ciudad de los Muchachos (Bubenstadt) in Esmeraldas/Ecuador auf Förderung der Technischen Schule 3. Antrag der Katholischen Kirchengemeinde Herz Jesu Fachsenfeld auf Unterstützung eines Schulprojektes in Argentinien 4. Antrag des Vereins zur Förderung des Schulprojektes Cartagena/Kolumbien e. V. aus Mutlangen 5. Antrag der Katholischen Kirchengemeinde St. Michael Schwäbisch Gmünd auf Unterstützung eines Schulbaues in Shimoga/Indien 6. Antrag der Aktion Tschernobyl-Kinder Aalen auf Bezuschussung eines Operationsgerätes für das Städtische Krankenhaus in Mogiljow/Weißrussland
3 - 3 - III. Stellungnahme der Verwaltung und Förderempfehlung Wie in den vergangenen Jahren praktiziert, soll auch im Haushaltsjahr 2006 so verfahren werden, dass aus dem Haushaltstitel Hilfe für die Dritte Welt und Osteuropa im ersten Halbjahr nur ein Teilbetrag bewilligt wird. Um auf drängende und unvorhersehbare Notlagen reagieren zu können, soll wiederum ein großer Anteil des Fördervolumens bis zum letzten Jahresquartal reserviert werden. Unter Berücksichtigung dieser bewährten Handlungsweise, schlägt die Verwaltung folgende Projekte für die erste Bewilligungsrunde des Jahres 2006 vor: 1. Unterstützung der Govinda Entwicklungshilfe Aalen e. V. bei der Umsetzung eines Reintegrationsplans für Waisenkinder in Nepal Vor 8 Jahren legten 3 medizinische Fachkräfte aus dem Ostalbkreis mit dem Aufbau eines Waisenhauses in Nepal den Grundstein für den später gegründeten Verein Govinda Entwicklungshilfe Aalen e. V.. Dieser betreut heute gemeinsam mit dem nepalesischen Partnerverein Shangrila Association/Kathmandu und dem Schweizer Förderverein Shangrila Entwicklungshilfe/Zürich mehrere, die Grundsätze der Selbsthilfe und Nachhaltigkeit erfüllende Kinder- und Schulprojekte in mehreren Distrikten Nepals, einem der ärmsten Länder der Erde. Insgesamt werden in den Projekten und Maßnahmen rund Kinder durch 58 Mitarbeiter betreut. Neben der ehrenamtlichen Arbeit vorwiegend junger Menschen, zeichnet sich der Verein dadurch aus, entwicklungspolitische, wohltätige und gemeinnützige Zwecke frei von der Zugehörigkeit zu Religionen, Ethnien und politischen Ausrichtungen der humanitär unterstützten Menschen zu verfolgen. Die zwei Schulprojekte, sowie das Shangrila Waisenhaus und das Ausbildungszentrum weisen nachhaltige und innovative Strukturen auf, die durch die Govinda Entwicklungshilfe und deren Spenderstrukturen getragen werden. Mit Schreiben vom bittet der Verein den Ostalbkreis um die Unterstützung eines neuartigen und herausforderungsvollen Projektes, den Reintegrationsplan für Waisenkinder. Im Shangrila Waisenhaus leben derzeit rund 50 Waisenkinder aus verschiedenen sozio-kulturellen Herkunftsfamilien. Schon während der regulären Schulzeit werden vom Waisenhausteam wichtige Schritte unternommen, um den Kindern eine bestmögliche Zukunft zu ermöglichen. Sie sollen auf ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben inmitten der nepalesischen Gesellschaft vorbereitet werden. Die eigens entwickelte Konzeption eines Reintegrationsplanes lässt sich wie folgt zusammenfassen: Während der Zeit im Waisenhaus wird zum einen schwerpunktmäßig auf den erfolgreichen Abschluss der Schule mit entsprechendem Zertifikat hingearbeitet. Daneben finden regelmäßige Trainings zur Ausbildung von Fähigkeiten und Fertigkeiten in Nähen, Stricken, Metallarbeit und Hauswirtschaft statt. Die Schüler werden mittels berufsbildender Module auf staatlich zertifizierte Abschlüsse vorbereitet. Zudem garantiert die Vernetzung theoretischen Wissens mit praktischen, lebensnahen Fähigkeiten die Förderung theoretischer, wie auch beruflicher Kompetenzen.
4 - 4 - Der erste Reintegrationsplan, der für Waisenkinder in Nepal erarbeitet wurde, ist ein gemeinsames Produkt der nunmehr 7-jährigen Zusammenarbeit der beiden o. a. Vereine und entstand in einer mehrjährigen Entwicklung, die durch Experten vor Ort unterstützt wurde. Die Verwaltung schlägt vor, den Reintegrationsplan für Waisenkinder der Govinda Entwicklungshilfe Aalen mit zu unterstützen. 2. Antrag der Ciudad de los Muchachos (Bubenstadt) in Esmeraldas/Ecuador auf Förderung der Technischen Schule Anfang Mai 2006 berichtete Mike Zipf, der Leiter der Ciudad de los Muchachos (Bubenstadt) letztmals über die aktuelle Situation in Esmeralda/Ecuador. Der Neubau der Bubenstadt, so Mike Zipf, schreite plangemäß voran. Der Umzug ins neue Gebäude sei für den Monat August 2006 beabsichtigt. Die Verlegung war notwendig geworden, weil von einer benachbarten Ölraffinerie unzumutbare Umweltverschmutzungen ausgingen. Letztendlich wurde die Diözese Esmeraldas als Eigentümer des Grundstücks der Bubenstadt zwangsenteignet. Die von der Raffinerie zu bezahlende Entschädigung reicht nicht aus, die Komplettverlegung der Bubenstadt zu finanzieren, obwohl sämtliches verwertbares Material vom alten Standort mitgenommen wird. Was in naher Zukunft notwendig über Spenden und Sponsoring beschafft werden muss, sind vor allem Ausrüstungsgegenstände für die Schulen. Deshalb bittet Mike Zipf um Unterstützung bei der Anschaffung einer wichtigen Maschine für die Technische Oberschule seiner Einrichtung. Seit der Gründung der Bubenstadt bis heute sei die Berufsbildende Technische Oberschule ein wichtiger Grundpfeiler in der beruflichen Bildung und Förderung junger Menschen in Esmeraldas. Mit der Verlegung der Bubenstadt und dem Neuaufbau der Schule solle diese Struktur verstärkt und verarmten, gefährdeten und straffällig gewordenen Kindern und Jugendlichen eine Schul- und Berufsausbildung geboten werden, die ihnen eine Lebensperspektive ermöglicht. Die Bubenstadt möchte für die Technische Oberschule eine neue Hobelmaschine für den Holzbereich beschaffen. In der Schule wird sehr viel mit Massivholz gearbeitet. Die Maschine werde zur Grundausstattung der dortigen Schreinerei benötigt. Die Maschine kostet rund US $, das sind rund Die Verwaltung schlägt vor, zur Anschaffung der Hobelmaschine eine Zuwendung in Höhe von zu bewilligen.
5 Antrag der Katholischen Kirchengemeinde Herz Jesu Fachsenfeld auf Unter stützung eines Schulprojektes in Argentinien Die Katholische Kirchengemeinde Herz Jesu in Aalen-Fachsenfeld, ist seit 1987 mit der Gemeinde Jungfrau von Guadalupe in der Stadt und Diözese Santiago del Estero in Argentinien partnerschaftlich verbunden. Seit diesem Zeitpunkt hat die Katholische Kirchengemeinde Fachsenfeld die Realisierung mehrerer Projekte tatkräftig unterstützt, unter anderem den Bau eines Gemeindehauses, den Bau eines Kindergartens, die Finanzierung von Studienkosten oder die Errichtung einer Radiostation. Seit dieser Zeit ist ein intensives Anwachsen und Erstarken des Gemeindelebens und einer religiösen, sozialen und vermehrt auch politischen Bildung zu beobachten. Diesen wichtigen Prozess möchte die Katholische Kirchengemeinde Herz Jesu Fachsenfeld auch künftig unterstützen und bittet den Ostalbkreis um eine Zuwendung, die zur Fortsetzung des begonnen Schulbauprojektes verwendet werden soll. Dieser zweite Bauabschnitt kostet rund und muss ausschließlich über Eigenleistungen finanziert werden. Es wird vorgeschlagen das Schulprojekt in der Diözese Santiago del Estero in Argentinien mit zu unterstützen. 4. Antrag des Vereins zur Förderung des Schulprojektes Cartagena/Kolumbien e. V. Am 8. April 2005 hat sich in Mutlangen ein Förderverein gegründet, der es sich zur Aufgabe gemacht hat ein Schulprojekt in Cartagena/Kolumbien zu fördern. Cartagena, eine kolumbianische Großstadt, direkt am karibischen Meer gelegen, mit den typischen Slums der südamerikanischen Metropolen, ist die Heimat der gebürtigen Kolumbianerin Luz-Elena Stephan. Frau Stephan wohnt mit ihrem deutschen Ehemann und 2 Kindern in Mögglingen. Jedes Jahr besucht sie mit ihrer Familie ihre Heimatstadt. Vor 6 Jahren entstand von ihr ausgehend die Idee, für die Kinder aus Cartagena, die tagtäglich am Strand und auf der Straße betteln, ein paar Stunden Unterricht am Tag zu ermöglichen. Frau Stephan fand engagierte Unterstützer und parallel zur bereits erwähnten Vereinsgründung wurde von Frau Stephan in Cartagena eine Stiftung gegründet, mit dem Ziel, eine 5-klassige Grundschule einzurichten. In zwei kleinen, räumlich von einander getrennten winzigen Schulgebäuden werden seit Februar Kinder von 5 Lehrkräften unterrichtet, erhalten täglich eine Mahlzeit und die notwendige, in Kolumbien vorgeschriebene Schuluniform. All dies wird durch Förderbeiträge, Spenden und Patenschaften ermöglicht und finanziert. Zur Zeit werden monatlich ca benötigt, um die Mindestgehälter der Lehrkräfte, Lernmaterial, den Gebäudeunterhalt und die tägliche Schulspeisung zu finanzieren.
6 - 6 - Im August 2006 werden Frau Stephan und das Ehepaar Rose und Otto Gaiser aus Mutlangen zu einem mehrwöchigen Aufenthalt nach Cartagena fliegen, um die neueste Entwicklung des Projektes zu beobachten und den weiteren Aufbau voran zu treiben. Unter anderem soll eine Kooperation mit einer weiterführenden Schule eingerichtet werden, mit dem Ziel, eine Anschlussausbildung zu ermöglichen. Das Engagement der Fördervereinmitglieder aus Mutlangen ist ein weiteres Beispiel vorbildlicher Solidarität und Nächstenhilfe für Menschen in der Dritten Welt. Die Aktivitäten entsprechen voll und ganz den Zielen, die der Ostalbkreis bislang mit seiner Förderung verfolgt hat. Die Verwaltung schlägt deshalb vor, den Förderverein mit zu unterstützen. 5. Antrag des Katholischen Pfarramtes St. Michael auf Förderung eines Schulprojektes in Shimoga/Indien Der Arbeitskreis Mission-Entwicklung-Frieden der Pfarrei St. Michael Schwäbisch Gmünd unterstützt seit vielen Jahren Hilfsprojekte in Nepal und Indien. Im Jahr 2003 hat der Ostalbkreis für das Social-Service-Center in Kathmandu, Nepal bewilligt. Diese Einrichtung bietet Behinderten und Drogensüchtigen ein Zuhause. Mehr als 100 Jungen werden dort betreut und versorgt. Mit Schreiben vom bittet Herr Karl Baumhauer, der Vorsitzende des o..a. Arbeitskreises um Hilfe für ein neues Projekt der Pfarrei St. Michael in Indien. In Shimoga, nördöstlich von Mangalore ist die Not im Slum Shanti-Nagar dramatisch. Father Stanislaus, ein indischer Priester, der dieses Gebiet seelsorgerisch betreut, hat die Nöte und Sorgen der Menschen an Vertreter der Pfarrei St. Michael heran getragen. Insbesondere Frauen und Kinder sind von Armut, Alkoholismus, Prostitution und Gewalt betroffen. In Shanti-Nagar, etwa 3 Kilometer vom Zentrum der Stadt Shimoga gelegen, leben ca Familien, insgesamt mehr als Menschen. Father Stanislaus will sich insbesondere um die Zukunft der vielen Kinder kümmern und plant dazu den Bau einer Schule für rund 400 Kinder. Sie sollen dort die schulischen Grundlagen erhalten, die ihnen Auswege aus Not und Gewalt ermöglichen. Die Verantwortlichen der Katholischen Kirche vor Ort, Bischof, Patres und Schwestern stehen in unermüdlichem Einsatz. Die Diözese Shimoga ist die jüngste Diözese in Indien und verfügt nicht über die Mittel, diese Probleme alleine anzugehen. Die Pfarrei St. Michael in Schwäbisch Gmünd unterstützt dieses Projekt, das einen Gesamtkostenumfang (Baukosten) von rund umfasst. Die Finanzierung des Lehrpersonals und die Ausstattung der Schule kann von den Verantwortlichen vor Ort bewältigt werden. Die Verwaltung schlägt vor, dass Schulprojekt in Shimoga mit zu fördern.
7 Antrag der Aktion Tschernobyl-Kinder Aalen auf Bezuschussung eines Operationsgerätes Die Aktion Tschernobyl-Kinder Aalen unterstützt seit vielen Jahren die Menschen in Weißrussland. Sie hat sich mit vielen beispielhaften Aktionen und Förderprojekten in herausragender Weise um die humanitäre Solidarität mit den Menschen in Weißrussland verdient gemacht. Unzählige Hilfstransporte, Spenden und die bekannten Ferienaufenthalte von Kindern in Aalen sind beeindruckende Belege diese Engagements. Immer wieder wurde auch das städtische Krankenhaus in Mogiljow/Weißrussland von der Aktion Tschernobyl-Kinder unterstützt. Beim neuesten Förderprojekt handelt es sich um die Beschaffung eines arthroskopischen OP-Gerätes. Viele Operationen könnten schneller, besser und für die Patienten weniger belastend durchgeführt werden, stünde ein solches Gerät zur Verfügung. Die Kosten für die Beschaffung betragen rund Der Ostalbkreis wird um einen Zuschuss in Höhe von gebeten. Die Verwaltung schlägt vor, den erbetenen Zuschuss für das arthroskopische OP-Gerät zu bewilligen. Finanzierung und Folgekosten Die Zuwendungen werden aus dem Haushalt 2006 finanziert (Haushaltsstelle: ). Anlagen Sichtvermerke Dezernent Dezernat II Landrat Rettenmaier Hubel Pavel
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