Die Angst überwinden. Kapitel 8
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- Gabriel Breiner
- vor 7 Jahren
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1 Kapitel 8 Die Angst überwinden Als ich mit meinen Versuchen fortfuhr, OBEs zu induzieren, passierten mir weiterhin beängstigende Dinge. Nachdem ich ernsthaft darüber nachgedacht hatte, kam ich zu dem Schluß, daß ich mit dem Feuer gespielt hatte. Die Beschäftigung mit außerkörperlichen Erfahrungen war ziemlich unheimlich und gefährlich. Wie wirkten sie sich auf meinen Körper aus? Was geschah dabei mit meinem Geist? Lieferte ich mich äußeren Kräften wie zum Beispiel Geistern aus? Ich hatte begonnen, mir Sorgen um meinen Geisteszustand zu machen, und fing an mich zu fragen, ob ich irgendwie besessen geworden war. Ich beschloß, meine OBE-Versuche aufzugeben und mich zu bemühen, zu einem normalen Leben zurückzukehren. In den nächsten beiden Wochen unternahm ich nichts, um irgendwelche veränderten Bewußtseinszustände herbeizuführen. Ich tat mein Bestes, wieder zu meinem normalen Leben zurückzukehren. Doch obwohl ich mich nicht darum bemühte, passierten mir immer noch verrückte Dinge. Ich fing an, die Gedanken anderer Menschen zu lesen. Ich begann zu wissen, welches Lied als nächstes im Radio gespielt werden würde. Wenn ich nachts einzuschlafen versuchte, verspürte ich immer noch dieselben verrückten Empfindungen: Schaukeln, Stöße und Schläge die ganze Skala. Es war sogar noch erschreckender, da ich ja gar nicht versuchte, diese Dinge herbeizuführen. Ich kam zu ein paar wichtigen Schlußfolgerungen. Erstens, es gab keinen Weg zurück es ließ sich einfach nicht abstellen. Zweitens konnte ich am besten mit diesen verrückten Erlebnissen um- 71
2 Kapitel 8 gehen, wenn ich sie erforschte und sie zu verstehen versuchte. Ich mußte lernen, sie zu kontrollieren und meine Angst vor ihnen zu beherrschen. Ich fing an, indem ich mich meinen Ängsten stellte. Solange ich diese Erlebnisse fürchtete, hatten sie Kontrolle über mich. Wenn ich die Angst eliminieren könnte, würden die Erlebnisse keine Macht mehr über mich haben. Ich könnte Kontrolle über mich und die Erlebnisse erlangen. Der erste Schritt bestand darin, meine Gedanken zu ordnen. Ich listete alle Gründe dafür auf, warum ich weitere außerkörperliche Erfahrungen machen wollte und warum ich mich nicht davor fürchten sollte. Die Liste sah so aus: 1. Ich will weiterhin außerkörperliche Erfahrungen machen. Nach den ersten beiden Erlebnissen kann ich mich nicht einfach abwenden und sie vergessen. Ich habe es versucht, und es hat nicht funktioniert. Außerdem motiviert meine Neugier mich zum Weitermachen. 2. Wenn ich eines Tages sterbe, muß ich meinen Körper zwangsläufig verlassen, und spätestens dann werde ich mich mit diesem Thema ohnehin beschäftigen müssen. Es erscheint mir sinnvoll, die Regeln zu erlernen, bevor ich sterbe, so daß ich besser damit umgehen kann, wenn meine Zeit um ist. Wenn ich den außerkörperlichen Zustand erforsche, solange ich noch lebe, wird mein Übergang in die Wartewelt vielleicht glatter verlaufen. Wenn ich sterbe, werde ich in eine fremde neue Welt geworfen, genauso wie ein Kind in unsere Welt geworfen wird. Stell dir vor, wie wunderbar es wäre, wenn ein Fötus eine Art Schule besuchen könnte, während er noch im Mutterleib ist! Stell dir ein Baby vor, das am Tag, an dem es geboren wird, sprechen kann! 72
3 Die Angst über winden 3. Wenn Menschen sterben, werden sie alle aus ihren Körpern hinausgeworfen. Das ist unser unvermeidliches, unentrinnbares Schicksal. Da seit Anbeginn der Zeit Milliarden von Menschen gestorben sind, muß diese neue Welt für die menschliche Existenz ziemlich sicher und nicht so furchterregend sein, wie ich gedacht habe. 4. Ich bin zweimal außerhalb meines Körpers gewesen, und mir ist nichts Schreckliches passiert. Ich habe keinen Schmerz verspürt, ich bin nicht angegriffen worden, und es gab dort keine Dämonen, die nur darauf lauerten, meinen Körper zu besetzen. Bei meinem ersten Erlebnis schwebte ich sanft in der Luft. Ich fühlte mich zu dieser Zeit vollkommen sicher. Beide OBEs wurden lediglich durch meine Angst vor dem Unbekannten vereitelt. 5. Ich habe vor kurzem mehrere Bücher über außerkörperliche Erfahrungen gelesen. Einige davon enthielten Hunderte von OBE-Schilderungen. In fast allen Fällen beschreiben die Menschen die OBE als wunderschön, schmerzlos und sogar verzückend. Viele Leute, die Nahtoderlebnisse hatten, wollten nicht in ihren Körper zurückkehren. Sie waren vollkommen glücklich und zufrieden damit, für immer ohne Körper zu bleiben! 6. Trotz meines Mißtrauens der katholischen Religion gegenüber halte ich immer noch an einigen Dingen fest wie an meinem Glauben an Gott. Wenn ich ein guter Mensch gewesen bin, wird Gott nicht zulassen, daß mir irgend etwas zustößt, während ich mich außerhalb meines Körpers befinde. Schließlich befasse ich mich mit dem Reich Gottes. 73
4 Kapitel 8 7. In den OBE-Büchern, die ich gelesen habe, heißt es, daß dem Körper Schutzwächter zur Seite gestellt sind, die mich in den Körper zurückziehen, wenn die Dinge zu turbulent werden. In den Büchern stand, daß viele einfache Dinge mich automatisch in meinen Körper zurückbringen würden, zum Beispiel schlechte Durchblutung, Angst und Gedanken an den physischen Körper. 8. Ich glaube an Schutzengel, die mir in schwierigen Zeiten oder in der Not helfen werden. 9. Ich habe auch gelesen, daß ich, falls ich in ernsthafte Schwierigkeiten geraten sollte, ohnmächtig werden und daraufhin mein Unterbewußtsein die Kontrolle übernehmen und mich in Sicherheit bringen würde. Ich las meine Liste durch und konfrontierte mich direkt mit meinen Ängsten. Ich war entschlossen zu lernen, mich meinen außerkörperlichen Erfahrungen und ihren Nebeneffekten zu stellen und sie zu kontrollieren, selbst wenn es den Tod bedeutete. In dieser Nacht notierte ich in meinem Tagebuch, was ich tat und welche Einstellung ich zum Tod hatte. Ich verfaßte Entschuldigungen für den Fall, daß ich während des Übens starb. Als ich mich meinen Ängsten stellte und sie überwand, begann ich wieder zu versuchen, OBEs zu induzieren. Dieses Mal war es ein ernsthafterer Ansatz. Ich entwickelte einen einfachen Übungsplan: Jeden Samstag- und Sonntagmorgen wollte ich mehrere Stunden im Bett verbringen und versuchen, meinen Körper zu verlassen. Ich spielte nicht mehr nur mit veränderten Bewußtseinszuständen; ich befand mich auf einer Mission. Ich war ein Forscher, entschlossen, meine eigenen Wahrheiten zu entdecken. Mit zunehmender Übung wurde ich besser darin, die nötigen 74
5 Die Angst über winden Bedingungen zu reproduzieren, um die Schwingungen herbeizuführen. Ich lernte, während meiner Versuche ruhig zu bleiben, und ich entdeckte, daß dies sehr wichtig ist. All diese OBE-Übung hatte weitere positive Nebeneffekte. Indem ich versuchte, meinen Körper zu verlassen, lernte ich tatsächlich, ihn besser zu kontrollieren. Ich lernte, meinen Geist zu benutzen, um das ständige Jucken zu beherrschen, das meine Bemühungen stets vereitelte. Dies führte mich zu der Entdeckung, wie man mit Hilfe des Geistes Schmerzen abblockt. Ich lernte schließlich, durch Gebrauch meines Geistes Niesen, Schluckauf und andere Körperfunktionen zu kontrollieren. Durchs Üben lernte ich auch, beim Autofahren wach zu bleiben, egal wie müde ich bin, und selbst unter angespannten Bedingungen, wie etwa beim Zahnarzt, locker zu sein. Ich lernte auch, daß Angst sich mit der Zeit abnutzt. Wenn man sich dem Unbekannten hundert Mal stellt, ist es nicht mehr so furchterregend. Meine Ängste zu besiegen war ein großer Schritt in meiner spirituellen Entwicklung, und ich wurde dadurch im Alltag zu einem wesentlich glücklicheren Menschen. Auch die berühmte Bibelstelle aus den Psalmen bekam eine gänzlich neue Bedeutung für mich: Und muß ich auch wandern durch das Tal des Todesschattens, ich fürchte kein Unheil. (Psalm 23,4) 75
6 Übung 8 Ängste auflösen Wie furchterregend das Üben von OBEs auch sein mag, die eigentlichen OBEs selbst sind es nicht. Sie sind gewöhnlich sehr friedlich und beglückend überhaupt nicht beängstigend. OBEs sind nur beängstigend für Menschen, die nicht verstehen, was los ist. Meistens ist es Angst vor dem Unbekannten. In fremde Umgebungen mit neuen Gesetzmäßigkeiten versetzt zu werden kann für jeden erschreckend sein. Doch Sie brauchen sich vor OBEs nicht zu fürchten, wenn Sie die Regeln verstehen: Regel 1: Ihre Glaubenssätze erschaffen Ihre Erfahrung. Regel 2: Auf die Einstellung kommt es an. Wenn Sie mit negativen Gedanken an das Erlebnis herangehen, wird Ihre OBE wahrscheinlich unangenehm werden. Gehen Sie mit positiven Gedanken an Ihre OBE heran, ist sie wahrscheinlich wunderbar. Regel 3: Ihr Körper kann nicht von einem Geist besetzt werden, während Sie fort sind. Ich werde dazu mehr in Kapitel 26 sagen. Regel 4: So etwas wie einen Dämon gibt es nicht. Auch dazu werde ich mehr in Kapitel 26 sagen. Regel 5: Sie können sich nicht verirren oder Ihren Körper verlieren. 76
7 Ängste auflösen Regel 6: Das einzige, was Sie fürchten müssen, ist die Angst selbst. Die Übung für dieses Kapitel geht wie folgt: Verfassen Sie eine Liste mit allen Wünschen, Glaubenssätzen, Ängsten und Erwartungen, die Ihnen in den Sinn kommen. Wenn Sie Probleme mit dem Schreiben haben, hilft es natürlich auch, die Liste im Kopf durchzugehen. Erstens: Schreiben Sie Ihre Wünsche auf. Möchten Sie Ihren Körper verlassen? Möchten Sie höhere Wahrheiten kennenlernen? Was erwarten Sie von dieser und anderen Erfahrungen? Zweitens: Schreiben Sie Ihre Glaubenssätze in Zusammenhang mit außerkörperlichen Erfahrungen auf. Glauben Sie, daß eine OBE etwas Falsches ist? Glauben Sie, daß sie ein Trick des Teufels ist? Glauben Sie, daß sie nur ein Traum ist? Glauben Sie, daß es da draußen Dämonen oder Geister gibt, die Ihnen Böses wollen? Glauben Sie, daß es irgendwo dort draußen Himmel und Hölle gibt? Glauben Sie, daß Dämonen oder Geister Ihren Körper übernehmen können, während Sie fort sind? Glauben Sie, daß die außerkörperliche Erfahrung in den Augen Gottes eine Sünde darstellt? Drittens: Schreiben Sie Ihre Ängste nieder. Haben Sie Angst davor, sich zu verirren, während Sie sich außerhalb Ihres Körpers befinden? Haben Sie Angst vor Geistern? Haben Sie Angst vor Besessenheit? Haben Sie Angst vorm Fliegen? Haben Sie Angst vor Höhe? Viertens: Schreiben Sie Ihre Erwartungen nieder. Erwarten Sie, Engel oder Geister zu treffen? Erwarten Sie, andere Astralreisende zu treffen? Erwarten Sie, schwerelos zu sein? Erwarten Sie, Kleidung zu tragen? Fünftens: Gehen Sie Ihre Liste durch, und markieren Sie jeden Punkt, den Sie nicht mögen. Wenn Sie zum Beispiel glauben, daß Dämonen Ihren Körper übernehmen können, während Sie 77
8 Übung 8 draußen sind, und Sie dies beunruhigt, markieren Sie diesen Punkt. Wenn Sie damit fertig sind, Ihre negativen Punkte zu markieren, gehen Sie jeden davon durch, und stellen Sie sich im Geiste diesem Problem. Versuchen Sie nicht, eine OBE herbeizuführen, bis Sie Ihre negativen Punkte besiegt oder zumindest unter Kontrolle haben. Wenn Sie Ihre negativen Einstellungen gegenüber der OBE erst einmal besiegt haben, sind Ihre Sorgen vorüber. Wenn Sie immer noch an Dämonen glauben, könnten Sie vielleicht einem begegnen. Wenn Sie aber nicht an Dämonen glauben, kann Sie auch keiner plagen. Doch bis Sie diese Ängste auflösen, können Ihre Erlebnisse durch sie beeinflußt werden. Glaubenssätze zu erforschen und zu besiegen ist nicht leicht. Ich kenne niemanden, der vollkommen frei von negativen Glaubenssätzen ist. Aber an ihnen zu arbeiten ist ein Schritt in die richtige Richtung. Und allein zu wissen, daß Sie an ihnen arbeiten, reicht normalerweise aus, um Ihre OBEs wundervoll und positiv zu gestalten. 78
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