Alkoholwerbung im Sport: gesetzliche Bestimmungen in der Schweiz und Europa
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- Kilian Holzmann
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1 Alkoholwerbung im Sport: gesetzliche Bestimmungen in der Schweiz und Europa Ruth Hagen Wissenschaftliche Mitarbeiterin Sucht Schweiz
2 Vorbemerkungen Wirkung von Alkoholwerbung Alkoholwerbung hat Einfluss auf das Konsumverhalten Je häufiger Jugendliche Alkoholwerbung sehen, desto früher beginnen sie mit dem Konsum und desto mehr konsumieren sie Ein früher Konsumeinstieg führt später häufig zu einem problematischen Alkoholkonsum Wirksamkeit von Alkoholwerbeverboten Massnahmen bzgl. Preis und Erhältlichkeit sind am wirksamsten An dritter Stelle der Wirksamkeit stehen Alkoholwerbeverbote
3 Gesetzgebung Schweiz Sportsponsoring fällt unter die bestehenden gesetzlichen Bestimmungen zur Alkoholwerbung Werbung für Spirituosen (gebrannter Alkohol) wird im Alkoholgesetz geregelt Werbung für übrige alkoholische Getränke wie Wein und Bier (vergorene Getränke) wird in der zum Lebensmittelgesetz gehörenden Verordnung behandelt
4 Alkoholgesetz, Art. 42: Beschränkung der Werbung 1 Die Werbung für gebrannte Wasser darf in Wort, Bild und Ton nur Angaben und Darstellungen enthalten, die sich unmittelbar auf das Produkt und seine Eigenschaften beziehen. 3 Verboten ist die Werbung für gebrannte Wasser d. auf Sportplätzen sowie an Sportveranstaltungen g. auf Packungen und Gebrauchsgegenständen, die keine gebrannten Wasser enthalten oder damit nicht im Zusammenhang stehen
5 Verordnung des EDI über alkoholische Getränke, Art. 4 1 Jede Anpreisung alkoholischer Getränke, die sich speziell an Jugendliche unter 18 Jahren richtet, ist untersagt. Verboten ist insbesondere die Werbung: a. an Orten, wo sich hauptsächlich Jugendliche aufhalten d. mit Werbegegenständen, die unentgeltlich an Jugendliche abgegeben werden, wie T-Shirts, Mützen, Fähnchen, Badebälle g. an Kultur-, Sport- oder andern Veranstaltungen, die hauptsächlich von Jugendlichen besucht werden
6 Verbreitung von Alkoholwerbung im Sport Bier- und Weinwerbung ist möglich Europäisches Projekt AMMIE (Alcohol Marketing Monitoring in Europe): Situation Sportsponsoring in der Schweiz (2010) Bei Sportarten wie Eishockey und Fussball ist Alkoholwerbung bzw. sponsoring sehr häufig anzutreffen
7 FCB-FC Sion ( )
8 FC Luzern-FC Thun ( )
9 FC St. Gallen-Servette ( )
10 SC Bern-Kloten Flyers ( )
11 EV Zug-HC Lugano ( )
12 Rapperswil Jona-Lakers-HC Davos ( )
13 Sponsoring durch die Alkoholindustrie Alkoholwerbung im Sport = Sportsponsoring durch die Alkoholindustrie Sponsoring ist eine spezifische Form der Werbung Löst andere klassische Werbeformen immer mehr ab, steigender Stellenwert innerhalb der Unternehmenskommunikation Hervorragende Imagewerbung für ein Unternehmen und eine Investition mit Gewinn
14 Attraktivität des Sportsponsorings Direkter Zielgruppenzugang zum wichtigsten Zielpublikum der Alkoholindustrie: Jugendliche und junge Männer Identifikation der Zuschauenden mit den Spielern und der Mannschaft: positive Haltung und emotionale Bindung wird auch auf die Marke übertragen Grosse Emotionen machen empfänglicher für Werbebotschaften Sportler sind Vorbilder: auch bezüglich Alkoholkonsum Verbindung eines potentiell schädlichen Produkts mit einer positiven, als gesund wahrgenommenen Aktivität: Imagegewinn für Alkoholindustrie
15 Reichweite der Werbung Bei Sportveranstaltungen und durch Fernsehübertragungen wird ein grosses Publikum erreicht Bei Sportarten wie Handball, Unihockey, Volleyball Geringe Reichweite: zwischen 100 und 1000 Zuschauer und kaum Fernsehübertragungen Beim Fussball und Eishockey Zuschauerdurchschnitt: bis (Fussball), bis (Eishockey) Fernsehübertragungen: Werbeträgerkontakte pro Saison bis zu 1 Milliarde (Eishockey: Genève Servette)
16 Gesetzliche Situation in Europa Alkoholwerbung im Sport ist von Gesetzes wegen verboten in: Frankreich Norwegen Schweden Portugal Finnland (Verbot von Spirituosenwerbung)
17 Selbstregulierung bzgl. Alkoholwerbung in Europa Vorwiegend Selbstregulierung Jugendschutzmassnahmen: nicht direkt an Jugendliche gerichtet, keine Jugendlichen beim Konsum darstellen Keine Verbindung zwischen sportlichem, beruflichem, sexuellem Erfolg und Alkoholkonsum Keine Werbung, wo die Mehrheit des Publikums minderjährig ist Probleme der Selbstregulierung Schwammige Regeln bzgl. Inhalt der Werbung Verletzung der Regeln hat kaum Folgen
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22 Künftige Entwicklungen in Europa WHO empfiehlt in ihrem Alkoholaktionsplan ein umfassendes Werbeverbot für Europa Konsortium von renommierten Wissenschaftlern fordert ein Alkoholwerbeverbot in Europa Finnland: Gesundheitsministerium hat einen Gesetzesentwurf präsentiert, der unter anderem Alkoholwerbung auf Sportplätzen und auf den Trikots der Spieler verbietet Irland: Gesundheitsministerium möchte Alkoholwerbung im Sport sobald als möglich verbieten Schweiz: Initiative Blaues Kreuz Zürich, Totalrevision Alkoholgesetz
23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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