Wichtige Informationen und Wissenswertes über Pilze - geeignet für Bratpfanne und Hobby -

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2 Pilze Pilze Pilze Keinesfalls möchte ich ein neues Pilzbuch verfassen. Fach- und Kochbücher sowie sonstiges Informationsmaterial gibt es, zum Teil auch mit sehr guten Bildern ausgestattet, in genügendem Maße. Und nicht zu vergessen das Internet. Pilzfreunde, welche beim Sammeln von Speise-Pilzen in Gedanken immer die Bratpfanne im Blick haben, werden staunen, was es alles aus der Welt der Pilze zu berichten gibt und sie noch nicht wissen. Schon vor längerer Zeit hatte ich die Idee, einmal das Interessanteste und Wichtigste zum Thema PILZE zusammenzufassen (mit eigenen Fotos). Fliegenpilz Amanita muscaria Es soll nicht um das Bestimmen von Pilzarten sondern um allgemeine Hinweise zu diesem Thema gehen. Grundlage dazu sind die Fortbildungs-Seminare in der Schwarzwälder Pilzlehrschau Hornberg (17 Jahre bei Walter Pätzold) sowie viele Eigene Erfahrungen mit den Pilzen im Wald und bei Pilzberatungen. Im Folgenden nenne ich es einfach: Wichtige Informationen und Wissenswertes über Pilze - geeignet für Bratpfanne und Hobby -

3 3 Diese Informationen sollen vor allen Dingen die Bratpfannen- und Hobby- Mykologen erreichen könnten aber auch ein Hilfsmittel für Pilz-Sachverständige bei Beratungen sein. Wie oft gibt es bei Pilzberatungen lange Gesichter, wenn als essbar empfundene, vergammelte oder stark vermadete Pilze nicht für die Pfanne oder eine weitere Verarbeitung bzw. Konservierung freigegeben werden. Um Diesem und manch Anderem vorzubeugen, aber auch Freude und Sicherheit für das wunderbare Hobby PILZE und für die Küche zu vermitteln, habe ich dazu mehrere Themenbereiche ausgewählt: 1. Allgemeines über die Pilze sowie Ratschläge, Hinweise und Gebote für Pilzsammler 2. Die Verarbeitung der Speise-Pilze, sowie Tipps für Hausfrau und Hausmann 3. Etwas Allgemeinwissen über die Schadstoffund Strahlenbelastung sowie die Qualität der Pilze 4. Pilz-Vergiftungen, wie sie sich bemerkbar machen und das richtige Verhalten bei einer solchen Vergiftung (mit Erster Hilfe bis der Arzt kommt oder konsultiert wird) 5. Wie wichtig ist die Pilzberatung und was ist für den Besuch einer Beratung zu beachten? 1. Allgemeines Wissen über die Pilze sowie Ratschläge, Hinweise und Gebote für Pilzsammler Fasse Dich kurz so heißt es heut noch oft. Aber bei dem Thema Pilze ist das nur bedingt möglich. Nehmen Sie sich genügend Zeit dafür, denn jeder Hinweis ist wichtig, mitunter sogar lebenswichtig. In Deutschland gibt es vermutlich ca Groß- und Kleinpilzarten. Davon sind etwa 300 Arten essbar und 200 wenig bis tödlich giftig. Viele kleine Pilzarten sind nicht ausreichend untersucht; haben all ihre Geheimnisse noch nicht preisgegeben. Ihr Wert für Speisezwecke ist unbekannt.

4 4 Ungenießbare oder Nicht essbare Pilzarten sind meist unbekömmlich. Sie schmecken bzw. riechen übel, sind ekelerregend oder bitter. Aber Achtung! Einige giftige Pilzarten schmecken sogar sehr gut. So z.b. auch der Grüne Knollenblätterpilz (Überlebende sagten es so aus). Sie sollten auch wissen, dass viele Pilzarten erst im Alter zäh (Austern-Seitling) oder bitter (Semmel-Stoppelpilze) werden bzw. sich auflösen (Tintlinge). Geschmackskomponenten wie bei Nebelkappe, Violettem Rötel-Ritterling oder den verschiedensten Bovisten sind auch nicht jedem zuträglich. Darum event. wenige und nur junge Fruchtkörper in einem Mischgericht probieren. Essbare Pilze sammeln, das kann sehr riskant sein, wenn man sie nicht ausreichend kennt. Die Ähnlichkeiten sind oft verblüffend. Es gibt verschiedene, äußerst giftige Arten, welche leicht mit essbaren Pilzen verwechselt werden können. Den Begriff VERWECHSLUNG sollte es im Reich der Pilze aber auf keinen Fall geben. Jede Gattung und jede Pilzart hat ihre spezifischen Merkmale, woran sie sicher zu erkennen ist. Es handelt sich also ganz einfach um UNKENNTNIS oder falsch ausgelegte bzw. erkannte Merkmale, wenn Pilze verwechselt werden. Und dieser Unkenntnis gilt es, ganz entschieden entgegen zu wirken, denn man kann doch schließlich nur zwei vollkommen gleiche Dinge verwechseln. Niemand zieht einen rechten Schuh auf den linken Fuß, obwohl beide Schuhe fast gleich aussehen. Es gibt also Merkmals-Unterschiede. Sie sollten ebenso wissen, dass alle Pilzgifte geruch-, geschmack- und farblos sind. Sie können auch nicht mit Hilfsmitteln zu Hause sichtbar gemacht werden. Schwefelporling Laetiporus sulphureus Pilze von gleicher Art können ganz verschieden aussehen. Abgesehen von einer Missgestaltung durch div. Hindernisse in der Natur, gibt es auch eine Vielzahl von Farbunterschieden. Dieses wird durch die Faktoren wie Tal- und Berglage, Feuchtigkeit, Trockenheit, Schatten- oder Sonnenseite bzw. andere klimatische Verhältnisse bewirkt. Auch das Alter spielt eine große Rolle, denn viele Arten verblassen oder haben im Jungstadium noch nicht ihre typischen Farben wie z.b. der Fliegenpilz.

5 5 Es kann auch kein Pilzbuch mit vollkommener Sicherheit aussagen, ob ein Pilz essbar, ungenießbar oder giftig ist. Schließlich ist es nicht möglich, auf einem Bild den Pilz zu fühlen, zu riechen, zu schmecken oder mit dem Messer anzuschneiden. Grüner Knollenblätterpilz Amanita phalloides Als ein Beispiel für eine klassische Verwechslung soll hier der Grüne Knollen-Blätterpilz genannt werden, welcher zur Gruppe der tödlich giftigsten Pilzarten zählt. Im jungen Stadium kann er leicht für einen Champignon, Ritterling oder Täubling gehalten werden. Bei ganz günstigen Bedingungen ist es durchaus möglich, dass dieser tödlich giftige Pilz auch mitten unter den Champignons auf einer Wiese zu finden ist kaum zu glauben. Also Augen auf und unbedingt die Merkmale beachten wie z.b. Stielbasis, Stieloberfläche, Manschette, Sporen-, Lamellen- und Hutfarbe, usw. Hinweis: Die dazu gehörige Eiche (oder ein anderes Buchengewächs) kann am Waldrand stehen und seine Haarwurzeln bis zu 30 Meter weit auf eine Wiese ausgestreckt haben. Somit kann es auch dort zu einer Lebensgemeinschaft (Mykorrhiza) zwischen Pilz und Baum kommen. Diese Möglichkeit trifft allerdings sehr selten zu. So bleiben als Voraussetzung für den ungetrübten Genuss der Pilze (oder auch Schwämme genannt) nur diese beiden Möglichkeiten: Entweder Sie lernen Pilze kennen und das nicht nur zu 99% oder Sie suchen einen Pilz-Sachverständigen auf. Dieser kennt zwar auch nicht alle Pilzarten, ist aber geschult genug, um Sie vor einer Vergiftung zu bewahren und Sie richtig zu beraten. Nehmen Sie zu einer Pilz-Beratung Ihr gesamtes Sammelgut mit, denn unter den Nichtmitgebrachten könnte sich ein Verwechslungspilz verstecken. Schätzen Sie Ihre Pilzkenntnisse realistisch ein, keiner kennt alle Pilzarten. Sie tun gut daran, die wichtigsten Gift-Pilze und ihre essbaren Doppelgänger kennenzulernen.

6 6 Und denken Sie nicht, dass Pilze, welche von Tieren angefressen sind, auch für Sie essbar sind. Es könnte schlimmstenfalls Ihr letzter Gedanke gewesen sein. Als oberstes Gebot gilt für die Zubereitung und das Essen der Pilze folgendes: Bei der geringsten Spur eines Zweifels unterlassen Sie es, die Pilze zu essen. Dieser Zweifel holt Sie nach dem Essen in verstärktem Maße ganz bestimmt und sicher wieder ein. Zwingen Sie niemanden zum Essen von Pilzen. Es gibt Menschen, welche keine Pilze vertragen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wir als Kinder (nach dem letzten Krieg) das essen mussten was auf den Tisch kam. Mein Bruder hat die Pilze nicht vertragen, er hat sie regelmäßig wieder ausgebrochen. Führen Sie, wenn es um Pilze geht, nur ernsthafte Gespräche während des Essens. Ein sensibler Magen kann auf derbe Späße sehr empfindlich reagieren. Rosablättriger Helmling Mycena galericulata Legen Sie beim Sammeln von Pilzen keine unbekannten Arten zu den Speisepilzen in den Korb es könnte ein Giftpilz darunter sein. Für solche Fälle genügt schon etwas Alufolie zum Einpacken, welche man immer im Korb dabei haben kann. Unbekanntes Mykologisches Objekt Dort kann das UMO bis zu seiner Bestimmung gesondert aufbewahrt werden. Ansonsten wird es im schlimmsten Fall notwendig sein, das gesamte Sammelgut zu vernichten. Das ist dann ganz sicher gegeben, wenn sich der Grüne oder auch der Kegelhütige Knollenblätterpilz darunter befinden. Nicht nur abgebrochene Teile der Pilze (Manschetten, Lamellen usw.) sind das Problem, sondern auch die über längere Zeit ausgefallenen, giftigen Sporen. Pflücken Sie keine alten Pilze. Sie sind meist weich, wässerig, madig oder schimmlig bzw. angefault. Röhrlinge sind grundsätzlich zu alt, wenn der Daumeneindruck auf dem Hut nicht mehr zurückkommt. Solche Pilze sind zum Artenfortbestand im Wald immer noch wichtig und sollten mit der Fruchtschicht (Röhren, Lamellen) nach unten wieder abgelegt werden.

7 7 Echter Rotfußröhrling (mit Schimmel) Xerocomus chrysenteron das event. Verfaulen der Pilze fast unvermeidlich. Bei alten Röhrlingen ist darauf zu achten, dass sich auf der Röhrenschicht kein Schimmel befindet. Das ist gern bei Maronen- und Rotfuß-Röhrlingen der Fall. Pflücken Sie keine zu jungen Fruchtkörper. Ihre Arten-Merkmale sind mitunter nur ungenügend ausgebildet. So können sie leicht mit Giftpilzen verwechselt werden. Nehmen Sie nur feste, kernige Pilze mit. Diese sind schmackhaft und lassen sich auch gut säubern. Achtung! Sammeln Sie keinesfalls die Pilze in Plastiktüten. Durch die fehlende Luftzirkulation ist das Zerdrücken und Lassen Sie die Pilze nicht stundenlang im unbelüfteten Kofferraum Ihres Autos liegen, vor allem nicht an sehr warmen Tagen. Putzen Sie die Pilze, wenn möglich, bereits im Wald. Die Gründe dazu sind ganz einfach: Die Sporen (Einheiten für Fortpflanzung und Verbreitung der Pilze) in den Putzresten, können dort event. wieder auskeimen und so die Art vor dem Aussterben bewahren. Die Pilze können sich im Korb nicht gegenseitig beschmutzen und Sie schleppen auch keinen unnötigen Ballast wie madige Pilze nach Hause. Dort können Sie dann gleich mit der Verarbeitung beginnen denn das Pilzeputzen in großen Mengen ist zu Hause dann Fichten-Steinpilz nicht mehr jedermanns Sache. Da ist Boletus edulis es mit der Freude an den Pilzen oft nicht mehr weit her. Und Sie können sich viel länger an der frischen Waldesluft aufhalten. Nehmen Sie nur soviel Pilze mit nach Hause, als Sie am gleichen Tag noch verarbeiten können. Dazu gehört auch das Putzen für die Kühlschrank-Aufbewahrung. Der Rest würde sonst rasch verderben oder den Maden zum Opfer fallen.

8 8 Zerstören Sie nicht den Waldboden, um unter Laub, Nadelstreu oder Moos kleinste Pilze zu finden. Es wäre eine verantwortungslose Handlungsweise, mit welcher Sie dem Wald und vielen Kleinstlebewesen größten Schaden zufügen. Sparriger Schüppling Pholiota squarrosa Reißen Sie niemals Pilze aus dem Boden Ihnen 100%-ig bekannte Speisepilze schneiden Sie dicht über dem Erdboden ab oder drehen feste Pilze wie Steinpilze heraus, um das Myzel-Geflecht nicht zu zerstören. Der Rest von dem abgeschnittenen Pilz verrottet oder verfault meist genauso, als wenn der ganze Pilz nicht gefunden worden wäre. Pilzarten, welche Sie kennen lernen möchten, graben Sie mit dem Messer vorsichtig so aus, dass sie unversehrt mit allen Teilen zur Bestimmung geeignet sind. Das ist ganz wichtig vor allem, die im Boden steckende Stielbasis! Der Boden wird an dieser Stelle danach wieder abgedeckt. Für eine Pilzbestimmung sollten Sie möglichst drei Exemplare verschiedener Altersstufen mitnehmen. Und merken Sie sich event. Begleitbäume, Pflanzen sowie die Örtlichkeit (Waldrand, Wiese, Komposthaufen usw.) Unterlassen Sie es auch, Fundstellen in kurzen Abständen aufzusuchen um sie regelmäßig nach, vor allem jungen, essbaren Pilzen abzusuchen. Die Fruchtkörper sollten heranwachsen können, um reife Sporen abzuwerfen. Das ist ihre einzige und natürliche Aufgabe. Der positive Nebeneffekt davon ist, dass viele von ihnen allerdings essbar sind. Stoßen Sie keine Pilze um, die Sie nicht kennen, denn sehr viele bilden eine Lebensgemeinschaft mit Bäumen oder Pflanzen und sind aufeinander angewiesen. Eine Vielzahl von ihnen ist schutzbedürftig, d.h. für verschiedene Arten gibt es auch Sammelbeschränkungen. Auch jene Pilze, welche Streu, Äste, Pflanzenteile, Vogelfedern, Tierkadaver und noch manch anderes zu Humus zersetzen, sind wichtig. Ziegelroter Schwefelkopf Hypholoma sublateritium Dieser ist wiederum Grundlage für das weitere Gedeihen der Pflanzen- und damit auch der Tierwelt ( und in weiterer Folge ebenso wichtig für die Nahrungskette des Menschen).

9 9 Wenn es die Pilze, welche sich von toter und organischer Materie ernähren, nicht gäbe, wäre es uns wohl kaum noch möglich, einen Waldspaziergang zu machen. Sie sind ganz unumstritten die Nummer EINS im Recycling-Programm. Parasitisch lebende Pilze gibt es wie z.b. den Hallimasch (essbar) oder den Hausschwamm (giftig und gesundheitsschädigend), aber auch noch viele andere. Sie leben zum eigenen Vorteil von der Substanz organischer Organismen (verbautes Holz, Bäume und Pflanzen tierische und menschliche Körper usw.). Halten Sie sich nicht vor Tagesanbruch und nach dem Beginn der Dämmerung im Wald auf. Sammeln Sie keine Pilze dort, wo Sie kriechen müssten und verhalten Sie sich möglichst ruhig. Auch die Tiere des Waldes benötigen ihre Chance für Auslauf und Futtersuche sowie Ruhezonen. Und so wird bereits von Julius Rothmayr in Einführung in die volkstümliche Pilzkunde im Jahr 1925 geschrieben: und holst Du Dir, Pilzfreund, Deine Schätze, so vergiß nicht, dass der Wald des Volkes Garten ist. Störe die Ruhe nicht mit Lärm. Schaue wo Du hintrittst, damit kein Leben geknickt und zertreten wird. Brenne kein Feuer und halte die Rast in Ordnung! Und freue Dich auch einmal an der Schönheit der Kinder Deines Heimatwaldes. In Naturschutzgebieten ist jegliche Entnahme von Pilzen, Blüten- sowie Farnpflanzen und Sonstigem verboten. Verlasse auch nicht die Wege, welche dort hindurchführen. Solche Gebiete und Wege sind durch ein Schild mit einer Eule gekennzeichnet. Das Kosten von Pilzen zur Artbestimmung sollte möglichst unterbleiben. Und wenn schon, dann nur bei Täublingen, welche Sie aber 100%-ig als solche erkannt haben müssen. Jedenfalls sind alle Kostproben, egal um welche Pilzart es sich handelt, wieder auszuspucken, sonst kann es zu bösen Überraschungen kommen. Viele Pilzarten sind roh giftig auch sonst essbare wie z.b. Perlpilze oder Hexen-Röhrlinge. Wurzelfälbling Hebeloma radicosum

10 10 Bei anderen Pilzarten als Täublingen, ist es mit dem Kosten nämlich, wie folgt, etwas problematisch: Wird z.b. ein Gallen-Röhrling, welcher dem Steinpilz sehr ähnlich ist, gekostet oder zumindest angeleckt, kann nichts passieren. Man stellt nur dessen sehr starke Bitterkeit fest. Anders verhält es sich allerdings wie z.b. beim Grünen Knollenblätterpilz und verschiedenen anderen giftigen Pilzarten, wenn man sie nicht kennt! Und noch ein Hinweis: Das Kosten von Pilzen sollte aber wegen den event. vorhandenen Fuchsbandwurmeiern auf eigene Verantwortung durchgeführt werden. Das sollte aber jeder für sich entscheiden. Schon bei 70 C werden sie allerdings beim Braten oder Kochen abgetötet. Damit sind Sie jedenfalls auf der sicheren Seite. (Info: das Einfrieren bei -18 C reicht nicht zum Abtöten). Vorsicht beim Sammeln von Pilzen nach Frost. Mehrmaliges Erfrieren und Wieder-Auftauen kann zu einer Eiweißzersetzung führen. Ebenso ist bei Schwindlingen Vorsicht geboten. Sie können an heißen Tagen eintrocknen und bei Feuchtigkeit mehrmals wieder aufleben. Herkuleskeule Clavariadelphus pistillaris 2. Die Verarbeitung der Pilze und Tipps für die Hausfrau und den Hausmann Die Pilze zu Hause möglichst gleich breit auslegen und dabei nochmals auf unbekannte Arten kontrollieren. Pilze wie Hallimasch, Hexen- Röhrlinge oder Schwefelporling, sollten auf jeden Fall länger als normale Pilze erhitzt werden. Sie sind ausreichend zu dünsten, zu kochen oder zu braten. Etwa 25 Minuten genügen schon, um die hitzelabilen Giftstoffe sicher zu zerstören. Zu Verdauungs-Störungen kann es kommen, wenn der Hallimasch zu alt ist oder zu wenig erhitzt wird.

11 11 Wichtig ist es, dass die Pilze nicht in zu große Stücke geschnitten werden. So kann die Garzeit niedrig gehalten werden und das den Pilzen eigene Aroma wird weniger zerstört. Außerdem sind klein geschnittene Pilze bekömmlicher als größere Stücke, welche vielleicht nicht gut gekaut sind. Bereiten Sie die Pilze nicht mit großer Hitze zu. Dünsten Sie sie ohne Bratpfannendeckel, damit diese nicht im eigenen Saft zu hart werden. Zähe oder faserige Stiele sollten bei der Zubereitung nicht verwendet werden wie z.b. die von Parasol-Pilzen, Feld-Schwindlingen, Rüblingen. Essen Sie Pilze möglichst nicht in großen Mengen als Abendmahlzeit. Sie sind sehr schwer verdaulich ( mit am schwersten der so beliebte Pfifferling). Lassen Sie sich nicht zu einer Pilzmahlzeit einladen, wenn Sie die Pilze nicht vorher gesehen haben oder dem Gastgeber nicht vertrauen. Ebenso ist es ratsam, keine Pilze zu verschenken, wenn Sie nicht wissen, wie der Beschenkte diese lagert bzw. wann er sie verbraucht. Pilze sind reich an Vitaminen. Sie enthalten Vitamine der B-Gruppe, C sowie D und sind kalorienarm. Verwenden Sie bei Pilzgerichten nur beste Fette und kaum Mehl. Als Bindemittel können Sahne, Sauerrahm oder Eidotter verwendet werden. Viele Pilze besitzen ein zartes Aroma, welches am besten zum Tragen kommt, wenn nur Salz und Pfeffer zum Würzen verwendet werden. Die Verwendung vieler anderer Gewürze ist nur bedingt zu empfehlen man kann sie event. so verwürzen, dass sie nicht mehr nach Pilz schmecken. Aber über Geschmack kann man sich, wie überall und alles, so auch hier streiten. Zu empfehlen ist aber, die Pilze vor dem Servieren mit frischer Petersilie zu garnieren. Mit Pilzgerichten harmonieren Weißund Rotwein in geringem Umfang (sofern sie überhaupt mit Alkohol verträglich sind). - Nehmen Sie keinesfalls Alkohol zu sich, wenn Knotenfalten-Tintlinge oder Netzstielige Hexen-Röhrlinge im Pilzgericht zubereitet werden. Pfifferling Cantharellus cibarius

12 12 Weichfleischige Pilze eignen sich gut für Suppen, Saucen und Aufläufe. Hart- und weichfleischige Pilze sollten, soweit es möglich ist und sich lohnt, getrennt zubereitet werden. So kann man die beste Aromaqualität erreichen. Obwohl Pilze zu allen Fleisch- und Fischgerichten passen, genügt es oft, sie nur mit einem Butterbrot oder Kartoffelpüree zu essen. Verwenden Sie keine Gefäße aus Aluminium, Zink, Messing, Kupfer oder Eisen! (aber wer hat heut so etwas schon noch?). Es besteht jedenfalls Oxydationsgefahr! Hier nur ein Beispiel dafür: beim Aufbewahren von essighaltigen Speisen in Kupfergefäßen bildet sich Grünspan und der ist stark giftig. Für Reste von Pilzgerichten gilt: zwischen der Zubereitung und einem erneuten Aufwärmen sind diese unbedingt in den Kühlschrank zu stellen. Pilzgerichte aus dem Kühlschrank nicht mehrmals aufwärmen. Auch für Nachzügler, welche später zur Mahlzeit kommen, die Pilzgerichte nicht ungekühlt aufbewahren. Pilzgerichte sind im Kühlschrank ohne weiteres einen Tag haltbar. Am besten eignen sich dafür Porzellangefäße. Schopf-Tintling Coprinus comatus Pilze auf offenem Grillstand öfter und gründlich wenden. Unter Umständen sind sie sonst zu wenig gegart und können, wie bei roh gegessenen Pilzen, Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Pilze können gedünstet oder nur klein geschnitten mit Schockfrierung wie folgt eingefroren werden: Trocken, sauber und kleingeschnitten ohne Lufteinschlüsse (wenn also möglich, die Luft absaugen). Gedünstet mit wenig Fett. Verwenden Sie dazu aber keine Zwiebel und kein Mehl (manche Pilze können bitter werden). Salz sollte nicht zum Einsatz kommen. Es hat auftauende Eigenschaften und somit könnten Bakterien in der Wärme weiter existieren. Am zweckmäßigsten ist es, wenn die Gefrierbeutel vor dem Einfrieren dann vorsichtig flach in Pfannengröße gedrückt werden. Es ist keine Freude, einen dicken Klumpen eingefrorener Pilze in der Pfanne zum Braten zu bringen. Für die Zubereitung kommen sie dann ohne Auftauen sofort von der Gefriertruhe in die Pfanne. Das ist die beste Vorbereitung zum Braten.

13 13 Bei Pfifferlingen kann es durchaus passieren, dass sie danach bitter sind. Verschiedentlich, so schlägt man vor, kann mit Blanchieren entgegengewirkt werden. Es gibt eine Vielzahl an Ratschlägen und Empfehlungen, Pilze blanchiert, roh oder gebraten einzufrieren. Ich denke, dass so mancher da seine eigenen Erfahrungen hat. Nicht jede Pilzart hat nach dem Auftauen noch den sogenannten Biss. Da denke ich an die Latschigkeit von blanchiertem Hallimasch. Glimmer-Schüppling Phaeolepiota aurea Pilze sind wie Fleisch zu behandeln, denn sie sind auch eiweißhaltig. Achten Sie darauf, dass die Pilze bis zu Ihrer Verwendung zwischendurch nicht auftauen können. So z.b. bei der Reinigung von Kühltruhe oder Gefrierfach. Es kann zum Gefrierbrand bei den Pilzen kommen, wenn Sie vielleicht eine zu dünne oder beschädigte Folie verwenden. Die Pilze trocknen stark aus, sind wie gefriergetrocknet, verändern auch ihre Farbe. Sie sind nicht giftig, aber auch nicht mehr essbar. Samtfuss-Krempling Paxillus atromentosus Pilze trocknen: Pilze nicht zu schnell trocknen. Sie können innen noch weich sein, wenn sie zu dick geschnitten sind. Pilze nicht zu heiß trocknen. Wenn schon nicht an der Luft, dann im Backrohr bei nur etwa 50 C mit etwas geöffneter Tür, damit die Luftfeuchtigkeit abziehen kann. Setzen Sie die Pilze nicht der direkten Sonnenstrahlung aus, wenn Sie sie auf Gaze an der Luft trocknen. Falls Sie noch einen alten Dörrex-Trockner benutzt, wenden Sie die Pilz- Stücke öfter (vor allem, wenn sie sehr dick geschnitten sind).

14 14 Getrocknete Pilze (sie müssen knackig sein) am besten in luftdicht geschlossenen Gläsern aufbewahren. Nehmen Sie keine zu großen Gläser. Die getrockneten Pilze sind sonst bis zum vollkommenen Verbrauch durch vieles Öffnen der Gläser unter Umständen oft feuchter Luft ausgesetzt. Verwenden Sie wegen Luftfeuchtigkeit bzw. Insektenbefall (z.b. durch Fliegen) zur Aufbewahrung der getrockneten Pilze keine Leinwand- oder andere Stoffbeutel. Eine Lagerung von Frischpilzen ist im Kühlschrank je nach Art mehrere Stunden bis zu max. 4 5 Tagen in gut geputztem, aber ungewaschenem Zustand möglich. Roter Gallert-Trichter Tremiscus helvelloides Vorsicht bei sehr empfindlichen Blätterpilzen, wie Tintlingen oder Streiflingen. Die Lamellen können verkleben und es kann sich dort bei zu langer Lagerung Schimmel bilden. Die Pilze, falls notwendig, erst kurz vor der Zubereitung waschen und danach gleich in die Pfanne, damit sie nicht erst viel Wasser ziehen können. Ein Tipp zum Reinigen der Pilze: Ist es notwendig, die Pilze nach dem Putzen und Kleinschneiden noch zusätzlich mit Wasser zu reinigen, dann können sie kleingeschnitten in einer Siebschüssel mit Mehl eingestäubt werden (gut bei Täublingen und der Krausen Glucke). Das Mehl quillt auf und bindet viele kleine Schmutzpartikel. Vermengen Sie alles gut miteinander und spülen Sie die Pilze nach kurzer Zeit mit warmem Wasser ab. Sie werden staunen, wie sauber diese dann sind. Danach sollten sie aber sofort in die Pfanne. Weichfleischige Pilze eignen sich dazu nicht unbedingt. Marktverkauf von Pfifferlingen und Steinpilzen Tipps zum Kauf von Pilzen: Sie sollten bei Pilzen in eingeschweißten Folien sehr genau hinschauen, denn es gibt keinen Hinweis auf ein Haltbarkeitsdatum. Oft ist nicht zu erkennen, wie sie schwitzen und die Huthaut glitschig ist. Nach dem Entfernen der Folie unbedingt die Nase zum Einsatz bringen. Hände weg, wenn sie nach verwestem Aas riechen.

15 Zuchtpilze sind völlig unproblematisch. Sie müssen sich aber darauf verlassen können, dass das, was draußen dran steht, auch in der Packung drin ist. Ein aktueller Fall hat im Jahr 2015 gezeigt, dass ein Rückruf notwendig wurde, nachdem man einen Knollenblätterpilz (nähere Angaben wurden dazu nicht gemacht) in einer Steinpilz-Mischung aus Polen fand. Lassen Sie sich auch keine Pfifferlinge aufschwatzen, welche bereits einen glasigen oder braunen Rand haben. Vorsicht bei feuchtwarmer, gewitterschwüler Luft! Falsche und zu lange Aufbewahrung von Fertiggerichten hat da schon manche Lebensmittelvergiftung hervorgerufen auch bei Marktpilzen. Sollten Sie einmal vergessen haben, ein Pilzgericht über die Nacht in den Kühlschrank zu stellen und es zeigen sich in der Folge Zersetzungserscheinungen, wie Farb- oder Geruchsveränderungen, dann gibt es nur noch eine Verwendungsmöglichkeit: die Entsorgung in den Abfall Etwas über Strahlen- und Schadstoffbelastung sowie die Qualität der Pilze (möchten Sie darüber mehr oder Genaueres wissen, stöbern Sie mal im Internet) Toxische (giftige) Schwermetalle wie Blei, Quecksilber und Cadmium können vom Pilzmyzel aufgenommen werden, wenn sie in Form von wasserlöslichen, kristallinen Salzen vorhanden sind. Als Info dazu: Vorkommen der 3 Schwermetalle: Gelber Knollenblätterpilz Amanita citrina (Negativ-Bild) Blei: Ablagerung bleihaltiger industrieller Stäube aus der Luft und Bleibelastung der Luft durch bleihaltiges Benzin. Quecksilber: fand in der Vergangenheit Verwendung bei Pflanzenschutz- und Desinfektionsmitteln (lange schon verboten) des Weiteren bei der Verbrennung von Stein- und Braunkohle. So gelangt es in die Luft und in der Folge durch Regen in Böden und Gewässer. Cadmium: ist ein Nebenprodukt der Zinkverhüttung, sowie der Stahl- und Eisenindustrie. Durch die Verbrennung von Klärschlamm oder der Lagerung und Beseitigung von Abfällen gelangt es in die Umwelt. Es ist auch bei technischen Prozessen der Batterieherstellung, beim Reifenabrieb und als Rostschutzmittel zu finden.

16 Cäsium ist ein seltenes Alkalimetall welches u.a. die Eigenschaft besitzt, radioaktive Strahlung aufzunehmen. Die Halbwertszeit von Radioaktivem Cäsium beträgt 30,17 Jahre, d.h. es zerfällt sehr langsam und verbleibt lange in den oberen Bodenschichten. Die radioaktive Belastung der Pilze, am durch das Reaktorunglück in Tschernobyl ausgelöst, ist in Deutschland bereits weit zurück gegangen so ist es in vielen Artikeln im Internet zu lesen. Einige Arten sind mehr als andere radioaktiv belastet, wie Reifpilz, einige Täublinge und Milchlinge, Maronen- Röhrling oder Frost-Schneckling. Was die Radioaktivität angeht, sind Steinpilz, Rotkappe, Schopf-Tintling, Pfifferling, oder Riesen-Schirmling problemlos. Die Schwermetalle werden hauptsächlich aus dem Substrat (Nährboden) vom Pilz-Myzel (Wurzelgeflecht im Boden) aufgenommen. 16 Pflanzenschutzmittel wie Pestizide und Herbizide können von Pilzen auch angereichert werden!!! Grauer Wulstling Amanita spissa Viele Pilzarten werden mit Blei angereichert. Streu- und Humusbewohner (Saprophyten) jedoch mehr mit Cadmium und Quecksilber. Diese ernähren sich von toter oder sterbender organischer Materie. Dazu gehören u.a. verschiedene Champignon-Arten und Safranrote Schirmpilze. Pilzarten, welche eine Lebensgemeinschaft mit Bäumen und Pflanzen eingehen (Mykorrhiza), nehmen Cadmium und Quecksilber mitunter weniger auf. Es ist sehr kompliziert, die verschiedensten Pilzarten nach der Anreicherung von Schadstoffen anzuordnen oder aufzulisten, denn es gibt noch eine Vielzahl anderer Schadstoffe. Abhängig ist die Aufnahme auch von der Stärke der Belastung in den jeweiligen Fund-Gebieten. Violettstieliger Täubling Russula violeipes Einige Pilzarten diskriminieren die Metallsalze. Sie nehmen nur geringfügige Mengen auf. Andere Arten wiederum haben eine sehr starke Akkumulationsfähigkeit (Ansammlung von Schadstoffen). Dieses Phänomen wird auf genetische Ursachen zurückgeführt.

17 17 Speisepilze, bei denen oft noch Schadstoffe (teilweise geringfügig) nachgewiesen werden, sind zum Beispiel: Maronen-Röhrling * Rotfuß-Röhrling * Steinpilz * Ziegenlippe * Perlpilz * Habichtspilz * Semmel-Stoppelpilz * Grüner Speise-Täubling * Reifpilz (Zigeuner) * Anis-Champignon * Lack-Trichterling * Safranroter Schirmpilz. Sie sollten es daher vermeiden, in der Nähe von mit Pflanzenschutzmitteln behandelten Feldern und Obstplantagen, viel befahrenen Straßen, Stadtzentren, Industriegebieten usw., Speisepilze zu sammeln. Die Wände der Pilzzellen bestehen bei den meisten Pilzarten aus Chitin, selten ist Zellulose beteiligt. Sie werden darum von unserem Magen-Darm-Trakt nicht verdaut, werden fast ungeknackt wieder ausgeschieden. Pro Woche sollten Sie nicht mehr als 250 gr. Frischpilze aus dem Wald essen. Das ist unbedenklich. Pilze im getrockneten Zustand besitzen nur noch etwa 10% des Frischpilz- Gewichtes. Die Schadstoffe und auch die hitzelabilen Giftstoffe verflüchtigen beim Trocknen nicht total. Sicherlich verschwindet einiges, aber eben nicht alles. Also besser, etwas Maß halten. Pilze sind meist schwer verdaulich und verlassen den Darm auch schnell wieder. Sie sorgen oft für einen guten Stuhlgang. So konnte ich in einem meiner Pilzbücher (von Bruno Hennig 1975) lesen, dass der Artenname Hallimasch von dem geflügelten Wort: Heil im Ar stammen soll. Ältere Personen und Kinder sollten nur kleinere Portionen verspeisen, denn sie haben weniger energische Verdauungsorgane. Die Pilzsaison geht für den Bratpfannen-Mykologen, je nach Wissensstand, von etwa Juni/Juli bis Oktober/November. In dieser Zeit ist es wieder möglich, viel Neues zu erfahren, zu entdecken oder zu erfragen. Pilzfreunde, die nur 2 oder 3 Pilzarten kennen, sind gut beraten, einmal an einer Exkursion teilzunehmen, um die Vielfalt der Welt der Pilze (auch der Essbaren ) kennen zu lernen. Viele Pilzfreunde sammeln vorwiegend Steinpilze, Maronen-Röhrlinge und Pfifferlinge da sie die bekanntesten Pilzarten für sie sind. Diese sind kaum zu verwechseln und sehr ergiebig. Hasen-Röhrling Gyroporus castaneus

18 Oft werden die gefundenen Pilze dann massenhaft in jedem, noch so fraglichen Zustand nach Hause geschleppt und dort großzügig für die pilzarme Zeit getrocknet oder anderweitig konserviert. Auf etwas Qualität sollten Sie jedoch achten, denn es ist auch nicht appetitlich, wenn die Mobilen Wanderproteine die Maden nicht oder nur teilweise aus den Pilzen entfernt werden. Und nicht alle Mädchen- schaffen es, die trocknenden Pilzscheiben rechtzeitig zu verlassen. 18 Eine Pilzpfanne mit vielen verschiedenen Pilzarten gebraten, ist ganz bestimmt wohlschmeckender als eine, welche vielleicht nur mit Maronen-Röhrlingen angerichtet wurde. Empfehlenswert ist, dass wer viele Pilze essen möchte, sollte bei älteren Pilzen wenigstens Röhren- bzw. Lamellenschicht entfernen. Diese Schicht kann mitunter gewaltig sein und sollte, abgesehen von der event. Latschigkeit, nicht mitgegessen werden. In dieser eiweißhaltigen Fruchtschicht kann aber die Anreicherung mit giftigen Schadstoffen besonders intensiv sein. Sofern es möglich ist, können durch das Abziehen der Huthaut die Schadstoffanteile auch verringert werden. Ich habe es bei Pilzberatungen selbst erlebt, wenn Wanderrucksack oder Plastiktüte mit Pilzmatsch ausgeschüttet werden und wie der Bratpfannen-Mykologe dann sauer ist, wenn ihm gesagt wird: Nicht mehr essbar!

19 19 Wer geht denn schon zum Fleischer und kauft sich eine Leber mit grünem Rand, nur, um Leber zu essen? Wenn es also nicht übertrieben wird, kann eine Pilzmahlzeit durchaus mit gutem Appetit gegessen werden. 4. Pilz-Vergiftungen, wie sie sich bemerkbar machen und das richtige Verhalten bei einer solchen Vergiftung (mit Erster Hilfe bis der Arzt kommt oder konsultiert wird) Echte Pilzvergiftungen: Je nach Auftreten der verschiedensten Symptome (Krankheitserscheinungsbilder) wie z.b. Leibschmerzen, Schwitzen, Brechen, Schwindel, Durst, Gesichtsrötung, Herzklopfen u.v.a., werden diese 9 verschiedenen Syndromen zugeordnet. Ein Syndrom beinhaltet also die Gesamtheit der auftretenden Symptome einer Vergiftungserscheinung. Bei echten Pilzvergiftungen werden Magen, Darm, Blut, Leber, Nieren und Nerven angegriffen. Von den Pilzarten, welche der Auslöser zu einer solchen Vergiftung sein können, sind einige davon hier nachfolgend aufgeführt: Gift-Riesenschirmling * Karbol-Egerling * Knoten-Faltentintling * Grüner Knollenblätterpilz * Fliegenpilz * Pantherpilz * Kahler bzw. Empfindlicher Krempling * Orangefuchsiger Raukopf * Spitzkegliger Kahlkopf * Frühjahrs- Lorchel * Bruch-Reizker * Kegelhütiger Knollenblätterpilz * Gift-Häubling * Tiger-Ritterling * Satans-Röhrling * Grünblättriger Schwefelkopf sowie div. Rüblinge, Fälblinge, Korallen, Helmlinge, Risspilze u.v.a. Herbst-Lorchel Helvella crispa Unechte Pilzvergiftungen sind: - Übermäßiger Genuss von Pilzen - Unverträglichkeit von Pilzen - Eingebildete Pilzvergiftungen - Pilz-Allergien - Genuss von rohen Pilzen - Verdorbene Pilze - Pilze in Verbindung mit Alkohol

20 20 Auszugsweise Zitate zu den Unechten Pilzvergiftungen: (nach GIFTPILZE Seiten 3 und 4 von Bresinsky & Besl [1985] mit Genehmigung der Wissenschaftlichen Verlags-Gesellschaft mbh Stuttgart vom ) Anwendung nur auf Seite 20 Übermäßiger Genuss: Da Pilze schwer verdaulich sind, kann es bei Personen mit empfindlichem Magen bereits bei geringen Pilzmengen zu Verdauungsbeschwerden kommen. Im Übermaß genossen, verursachen auch gute Speisepilze sehr leicht Unpässlichkeiten, die, wie übrigens auch andere unechte Pilzvergiftungen, schon so manchen harmlosen Pilz in Misskredit gebracht haben. Unverträglichkeit: Immer wieder treten auch nach dem Genuss eindeutig essbarer Pilze Vergiftungserscheinungen auf, deren Ursache oft ungeklärt bleibt. ( Vergiftungen die, falls nicht lediglich durch verdorbene Pilze verursacht, auf eine angeborene Intoleranz gegenüber dem in Pilzen weitverbreiteten Zucker Trehalose zurückgeführt werden könnten). Diese 1970 entdeckte Unverträglichkeit entsteht durch das Fehlen des Enzyms Trehalase im Darm, wodurch es nach jedem Pilzgenuss oder nach Trehalose-Gaben zu Leibschmerzen und Durchfall kommt. Eingebildete Pilzvergiftungen: Hierbei werden Vergiftungssymptome auf psychischem Weg ausgelöst, meist aus Angst, einen Giftpilz gegessen zu haben. Zusätzlich zu Unruhe, Herzklopfen, Schweiß usw. treten häufig Symptome gastrointestinaler Art auf: Bauchschmerzen, Übelkeit, ja sogar Erbrechen. Eine Abgrenzung von einer echten Pilzvergiftung ist dann kaum möglich. Allergien: Manche Personen bilden im Verlauf mehrerer Pilzmahlzeiten Antikörper gegen eiweißartige Pilzsubstanzen (Antigene, Allergene). Es wird dann bei weiteren entspechenden Mahlzeiten durch immunologische Reaktionen zu Vergiftungserscheinungen kommen (Allergie). Einen Sonderfall einer häufiger auftretenden und manchmal tödlich verlaufenden Allergie, bei der es zu hämolytischen Erscheinungen kommt, stellt das Paxillus-Syndrom dar Rohe Pilze: Eine große Zahl von Pilzarten enthält hitzelabile Giftstoffe, die bei ausreichendem Garen zerstört werden. Danach können derartige Pilze ohne Schäden verzehrt werden. Verdorbene Pilze: Pilze werden im Alter, bei feuchter Witterung, durch starken Madenbefall oder bei unsachgemäßer Lagerung rasch von Bakterien und Schimmelpilzen befallen. Pilze und Alkohol: Es gibt Pilze, die erst in Verbindung mit Alkohol zu Vergiftungserscheinungen führen. Als bekanntestes Beispiel ist hierfür der Falten-Tintling (Coprinus atramentarius) zu nennen, wobei durch seinen Inhaltsstoff Coprin der normale Alkoholabbau unterbunden wird (Coprinus-Syndrom).

21 21 Wie macht sich eine Pilz-Vergiftung bemerkbar und was ist zu tun? In der Regel sind die ersten Anzeichen einer Vergiftung beispielsweise Brennen im Hals, Taumel, Benommenheit, Übelkeit, Brechreiz / Brechen oder Durchfall. Der Ablauf der Pilzvergiftung variiert je nach Menge und Art der verzehrten Pilze. Problematisch wird es, wenn verschiedene Giftpilze in einer Mahlzeit vorhanden waren. Dann wird es mitunter schwer, die Vergiftung dem richtigen Syndrom zuzuordnen. Die charakteristischen Symptome einer Vergiftung können innerhalb von Minuten, mitunter aber auch erst nach Stunden sichtbar werden. Da der rechtzeitige Behandlungsbeginn lebensrettend sein kann, sollte in jedem Fall, neben der Soforthilfe, ein Arzt konsultiert oder benachrichtigt werden. (siehe Bis der Arzt kommt oder konsultiert wird ) Wichtig ist die Zeit zwischen der Einnahme der Mahlzeit und dem wahrnehmbaren Ausbruch einer Vergiftung wenn also die Symptome sichtbar werden. Dieser Zeitraum heißt Latenzzeit und ist für den Arzt wichtig zu wissen. Spitzgebuckelter Raukopf Cortinarius speciosissimus Treten die Vergiftungserscheinungen allerdings relativ spät auf, wird es nicht ohne Klinik-Aufenthalt abgehen. Das wäre dann bei 6 bis 24 Stunden nach der Mahlzeit der Fall. Nach diesen 6 bis 24 Stunden kann es, aber nur zwischenzeitlich, noch einmal zu einer Besserung kommen. Diese ist allerdings trügerisch lassen Sie sich nicht täuschen. Die Gifte sind weiterhin sehr aktiv. Suchen Sie unbedingt und sofort eine Klinik auf, bzw. lassen Sie sich von einem Haus- oder Notarzt dorthin einweisen. Im Extremfall können diese Vergiftungserscheinungen aber auch noch nach mehr als 2 Wochen auftreten. Beispielsweise bei dem Verzehr von Spitzgebuckelten oder Orangefuchsigen Rauköpfen! Mitunter kann man sich nach 2 oder 3 Wochen nicht mehr an die Pilzmahlzeit erinnern. Das Problem dabei: es gibt keine Reste der Mahlzeit oder vom Putzen der Pilze mehr, welche sich zum Bestimmen der verzehrten Pilzart eignen würden.

22 22 Wenn Kleinkinder im Garten an Pilzen naschen, sollte das nicht unterschätzt werden. Man muss Kleinkinder im Krabbelalter immer im Blick haben. Mitunter kann nicht gesagt werden, was sie alles in den Mund gesteckt haben. Es können auch kleine Pilzchen dabei gewesen sein. Aber welche und wie viel? Brätling (Milchling) Lactarius volemus In einem mir bekannten Fall hatte das Kleinkind vermutlich einige kleine Düngerlinge vernascht. Das Kind war damals 11 Monate alt und 9 kg schwer. Um sicher zu gehen, wurde eine Kohle-Tabletten-Kur veranlasst. Es waren 7 Gramm (28 Stück) notwendig. Das legten Arzt und Giftzentrale fest. Dabei war zusätzlich noch zu beachten, dass es zu keiner Verstopfung kommt. Die Kohle bindet ev. vorhandene Giftstoffe, muss aber auch wieder abgeführt werden und diese Behandlung war für das Kleinkind eine Tortour. Erste Hilfe - bis der Arzt kommt oder konsultiert wird: Nehmen Sie auf jeden Fall mit einem Pilzberater, einem Arzt oder der Giftzentrale Deutschland in Berlin Verbindung auf (Tel ). - Sollte ein spontanes Erbrechen nicht möglich sein, kann der Patient ein solches selbst durch Reizen der Rachenwandung und des Magens auslösen. Am besten und einfachsten: Finger in den Hals oder 1 bis 2 gehäufte Esslöffel Salz auf ein Glas lauwarmes Wasser. Bei Kindern und älteren Personen kein Salzwasser verwenden! (wegen dem Elektrolyt-Haushalt [Wasserhaushalt] des Körpers) - Der Patient sollte ruhig liegen, wenn es Erbrechen und Durchfall zulassen. Decken Sie ihn warm zu und helfen Sie event. mit einer Wärmflasche nach. - Wenn er bei Bewusstsein ist, kann ihm Bohnenkaffee gereicht werden. Geben Sie ihm keinesfalls Milch oder Alkohol. Diese transportieren das Gift sehr schnell in den Blutkreislauf. - Bei Ohnmächtigkeit ist ein Bespritzen des Gesichtes anzuraten, um ihn wiederzubeleben. - Bei Erregung helfen kalte Umschläge auf dem Kopf. Er sollte unbedingt beruhigt werden.

23 23 - Zur Identifizierung der für die Vergiftung verantwortlichen Pilze, müssen sofort alle Pilzrückstände sichergestellt werden. Dabei handelt es sich um die Putzreste aus dem Abfalleimer (ganz wichtig!!!), event. aber auch um die Essensreste und das Erbrochene. Wenn möglich, alles im Kühlschrank aufbewahren, denn schlimmstenfalls wird es notwendig sein, mikroskopische Untersuchungen damit durchzuführen. - Alle, in der Mahlzeit verwendeten Pilze, sollten von ihm beschrieben werden. Der Patient ist, soweit es ihm einigermaßen geht, sehr kooperativ in dieser Situation. Event. ist es auch noch möglich, an der Fundstelle (falls diese bekannt ist) einige Exemplare zu finden. Gelber Knollenblätterpilz Amanita citrina Bei einer Vergiftung ist unbedingt zu reagieren. Handeln Sie besonnen und bewahren Sie trotzdem die Ruhe. 5. Wie wichtig ist eine Pilzberatung und was ist für eine Beratung zu beachten? Ist eine Pilzberatung überhaupt lohnenswert? Diese Frage kann nur ganz klar mit einem Ja beantwortet werden. Es ist 1000-fach erhärtete Erfahrungstatsache, dass es keine allgemeine Regel und kein Mittel gibt, um damit einen beliebigen Pilz sofort auf Essbar- oder Giftigkeit prüfen zu können. Nur eine 100%-ige Kenntnis der einzelnen Pilzarten entscheidet über ein genussvolles Pilzmahl und kann Sie vor einer Vergiftung bewahren. Selbst wenn man meint, die Gefahr wäre gering, die Häufigkeit der giftigen Pilze ist nicht so groß nein, so ist das nicht. Von den etwa 400 bis 500 Großpilzarten in unserer Region, sind ca. ein Fünftel mehr oder weniger giftig. Oft ist die Vielzahl von Exemplaren einer Art an einem Fundort nicht selten auch nicht der giftigsten.

24 24 Da denke ich an sehr große Vorkommen vieler Grüner Knollenblätterpilze an einer Fundstelle. Es ist aber noch nicht einmal ein Massenvorkommen dieser Pilzart für eine Vergiftung notwendig. (lesen Sie über diese giftige Pilzart in der weiteren Folge ) Rotrandiger Baumschwamm Fomitopsis pinicola Eine Vergiftung mit Knollenblätterpilzen verursacht bei Krankenkassen und Wirtschaft erhebliche Kosten durch stationäre medizinische Behandlungen, Rehabilitations-Maßnahmen und den Ausfall in der Wirtschaft. Auch ärztliche Konsultationen bei leichten Vergiftungen sind nicht kostenfrei. Ein Erfolg für eine vollständige Gesundung ist für die Kranken allerdings in Frage gestellt. Sie leiden unter qualvollen Schmerzen bei den Vergiftungen und dieses Leiden ist oft mit bleibenden Dauerschäden bzw. Therapien verbunden. Kurz-Information zum Grünen Knollenblätterpilz: Es ist eine geringe Dosis Amatoxine (eine von drei Giftgruppen des Pilzes) notwendig, um bei einem Erwachsenen tödlich zu wirken. Bei einem Körpergewicht von 70 kg können schon 50 gr. Frischpilze zum Pilztod führen. Ältere Personen sind dabei noch bedeutend empfindlicher. Bei einem Kind von 20 kg Körpergewicht sind bereits 10 gr. Frischpilze schon zu viel. Es gibt einige Speisepilzarten, welche in den letzten Jahren und Jahrzehnten für giftig, ungenießbar oder bedingt essbar (was immer das auch bedeuten mag) erklärt worden sind. Kahler oder Empfindlicher Krempling Paxillus involutus So der Kahle oder Empfindliche Krempling. Er ist 1962 in älteren Pilzbüchern noch als essbar eingestuft worden. Aber es war bereits der drohende Zeigefinger zu sehen, der vor rohem Genuss gewarnt hat. Später wurde eine allergische Unverträglichkeit festgestellt. Inzwischen ist bekannt, dass ein im Pilz befindliches Anti-Gen im Blut eine Reaktion auslöst, bei welcher die roten Blutkörperchen aufgelöst werden (Hämolyse). (möchten Sie mehr darüber wissen, interessieren Sie sich einmal für das Paxillus-Syndrom im Internet)

25 25 Wer weiß denn nach 15 bis 20 Jahren noch, dass er irgendwann früher diesen Pilz gegessen hat und nun allergisch darauf reagiert, wenn er ihn heut wieder isst und nun erkrankt? Es gibt andere Beispiele, wo es seit ein paar Jahren neue Erkenntnisse bei verschiedenen, bisher essbaren Pilzarten gibt. So zum Beispiel: Der Grünspan-Träuschling (halluzinogene Wirkung), der Weiße Büschel-Rasling (erbgutschädigend) oder der Netzstielige Hexen-Röhrling (in Verbindung mit Alkohol giftig). Seit einigen Jahren sind auch der Rotstielige Leder- Täubling und der beliebte Grünling nach verschiedenen Vorfällen ins Gerede gekommen. Der Grünling ist nun auch in die Gruppe der Giftpilze eingeordnet worden und das bereits seit über 12 Jahren. Es besteht noch Forschungsbedarf, so kann man im Internet lesen (das Equestre-Syndrom ist noch weitgehend unerforscht). Und wir Pilzsachverständige oder salopp gesagt Pilzberater sind oft bei Weiterbildungs- Seminaren, damit unsere Kenntnisse immer auf dem neuesten Stand sind. Die Kosten für Lehrgangsgebühren und Materialien müssen wir, wenn wir es nicht beruflich ausüben, selbst tragen. So war es wenigstens noch vor Jahren. Weißer Büschel-Rasling Lyophyllum connatum Pilzsachverständige führen eine ehrenamtliche Tätigkeit mit sehr, sehr viel Verantwortung durch. Dieses Kind sollte nicht erst in den Brunnen fallen, wo es dann zu spät sein kann Gallen-Röhrling Tylopilus felleus Pilzberatungen sind daher in Deutschland grundsätzlich kostenlos. Also keine Gefahr? Pilzberatung nicht notwendig?

26 26 Zu empfehlen ist auch, alte Pilzbücher gegen aktuellere Ausgaben auszutauschen. Es gibt durchaus immer wieder neue Erkenntnisse, denn die Wissenschaft hat heut ganz andere Möglichkeiten der Forschung als noch vor Jahren. Gut beraten sind jene, die, obwohl sie durchaus Pilzkenner sind, beim Pilzberater vorbei schauen, um in Zweifelsfällen fachkundige Auskunft zu erhalten. So obliegen dem Pilzberater durchaus ganz wichtige Aufgaben zum Schutze von Leben und Gesundheit sowie gegenüber der Natur. Wenn Sie den Weg zur Pilzberatung nicht scheuen, tragen Sie auch indirekt zur Weiterbildung Ihres Pilzberaters bei. Vielen Dank dafür. und noch einmal den Hinweis und die Bitte: Sollten Sie vorhaben, eine Pilzberatungsstelle aufzusuchen, dann nehmen Sie doch einfach Ihr gesamtes Sammelgut mit. Darauf wird großer Wert gelegt. Es soll ja schließlich zu keiner Verwechslung mit den zu Hause Zurückgelassenen kommen! Und nun noch ganz zum Schluss: Prächtiger Flämmling Gymnopilus spectabilis Sicherlich haben Sie unumstößliche eigene Erfahrungen beim Umgang mit den Pilzen. Vielleicht konnten Sie auch neue Informationen oder etwas Interessantes und Wissenswertes hier entdecken. Keinesfalls sollte Ihnen hier die Freude am Sammeln und Genießen der Pilze getrübt werden. Vielmehr können Ihnen mit diesen Informationen, Ratschlägen und Tipps mehr Sicherheit für das wunderbare Hobby PILZE zuteil werden.

27 27 Für Neueinsteiger, aber auch Alte Hasen könnte in diesen Wichtigen Informationen und Wissenswertes über Pilze sicherlich noch so manches ausführlicher erläutert werden. Es muss aber diesbezüglich ein Hinweis auf das große Angebot an Fachliteratur, Kochbüchern, dem Internet und sonstigem Informationsmaterial genügen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und großes Pilzglück, immer eine Handvoll Pilze im Korb und einen guten Appetit Horst Krisch Görlitz 2015 / 2016 Habichtspilz Sarcodon imbricatus Laubholz-Knäueling Panus conchatus Verwendete Literatur: Zitate auf Seite 20: aus Giftpilze von Bresinsky & Besl (1985) - Seiten 3 und 4 mit Genehmigung der Wissenschaftlichen Verlags-Gesellschaft Stuttgart vom