Das Programm Kulturagenten für kreative Schulen in Baden-Württemberg
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- Britta Krämer
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1 Das Programm Kulturagenten für kreative Schulen in Baden-Württemberg Die Ziele Das Modellprogramm Kulturagenten für kreative Schulen ist zu Beginn des Schuljahres 2011/2012 an insgesamt 24 Schulen in Baden-Württemberg gestartet. Das Programm, das neben Baden-Württemberg auch in Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen läuft, hat zum Ziel, möglichst viele Kinder und Jugendliche, die bislang nur in geringem Maße Zugang zu Kunst und Kultur haben, nachhaltig für Kunst und Kultur zu begeistern. Die Teilhabe an Kunst und Kultur soll fester Bestandteil des Alltags von Kindern und Jugendlichen werden. Es geht darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem Kunst Wertschätzung erfährt und sich langfristig entfalten kann. Das Programm Kulturagenten für kreative Schulen möchte bei Kindern und Jugendlichen Neugier für die Kunst wecken und ihnen die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur ermöglichen. Aktive Teilhabe an Kunst und Kultur fördert die Bildung und Stärkung der Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen und eröffnet ihnen die Chance, künftig Akteure einer kulturinteressierten Öffentlichkeit zu werden. Die Begegnung und Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur sowie das Erproben und Erfahren der Künste sind hierfür grundlegend. Künstlerische Projekte, die die Schulen gemeinsam mit dem Kulturagenten, den Kulturinstitutionen, Künstler/innen im Verlauf des Programms entwickeln, sind zentrale Bestandteile des Programms. Zur Umsetzung der künstlerischen Projekte können die Schulen daher jedes Jahr so genanntes Kunstgeld beantragen. Die Kulturagenten und Schulen Kinder und Jugendlichen werden in großer Zahl an den Schulen erreicht. Für einen Zeitraum von vier Jahren werden daher acht sogenannte Kulturagenten an den ausgewählten Schulen in Baden- Württemberg eingesetzt, die gemeinsam mit den Schüler/innen, dem Lehrerkollegium, der Schulleitung, Künstler/innen und Kulturinstitutionen ein umfassendes und fächerübergreifendes Angebot der kulturellen Bildung entwickeln sowie langfristige Kooperationen zwischen Schulen
2 und Kulturinstitutionen wie beispielsweise Museen, Konzerthäuser, Bibliotheken, Theater und Kulturzentren sowie freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern in Baden-Württemberg aufbauen. Diese acht Kulturagent/innen stehen den Schulen und Kulturinstitutionen in Baden-Württemberg als feste Partner für die gesamte Programmlaufzeit zur Verfügung. Sie sind Personen mit einem künstlerischen Hintergrund, die nachweisbare Erfahrungen sowohl in der Zusammenarbeit mit Schulen als auch in der Vermittlung von Kunst und Kultur an Kinder und Jugendliche gesammelt haben. Darüber hinaus sind sie Experten in der Moderation und Begleitung von künstlerischen Vermittlungsprozessen und verfügen über einen ausgeprägten Sinn für künstlerische Qualität. Die Kulturagent/innen unterstützen die Baden-Württembergischen Schulen beim Auf- und Ausbau der Kooperationen untereinander und mit den Kulturinstitutionen sowie bei der Entwicklung der künstlerischen Projekte und Angebote mit den Institutionen und Künstler/innen. In den Kulturschaffenden sieht das Programm zentrale Partner. Gemeinsam sollen Wege und Möglichkeiten gesucht werden, wie sich Schulen und ihre Kulturpartner einander öffnen und modellhafte Kooperationen entwickeln können. Die Qualifizierung und Begleitung Die Schulen und Kulturagenten/innen in Baden-Württemberg werden während der gesamten Programmlaufzeit zu allen inhaltlichen und organisatorischen Fragen sowohl durch die Forum K&B GmbH als auch durch das Landesbüro Baden-Württemberg, das von der Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung eingerichtet wurde, begleitet. Neben der kontinuierlichen Begleitung werden die Kulturagenten darüber hinaus regelmäßig in regionalen sowie bundesweiten Fortbildungsmaßnahmen qualifiziert und weitergebildet. Dadurch soll der Austausch der Kulturagent/innen untereinander gefördert und ein bundesweites Netzwerk aufgebaut werden.
3 Das Programm in Zahlen Das Modellprogramm Kulturagenten für kreative Schulen ist auf vier Schuljahre, , angelegt. Die fünf teilnehmenden Bundesländer des Programms sind: Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen. Der Gesamtetat des Programms beläuft sich auf rund 22,8 Millionen Euro. Hierfür stellen die Kulturstiftung des Bundes und die Stiftung Mercator jeweils 10 Millionen Euro zur Verfügung. Jedes beteiligte Bundesland steuert über unterschiedliche Finanzierungsmodelle einen 50%igen Kofinanzierungsanteil zum Einsatz der Kulturagenten bei. In Baden-Württemberg nehmen an dem Modellprogramm Kulturagenten für kreative Schulen acht Schulnetzwerke bestehend aus 24 Schulen teil. Insgesamt werden acht Kulturagenten in diesen Schulen aktiv. Sie betreuen jeweils ein Schulnetzwerk aus 3 Schulen. Die Schulen wurden durch eine Jury ausgewählt und sind in allen vier Regierungsbezirken des Landes zu finden. Insgesamt erreicht das Programm in Baden-Württemberg bis zu Schülerinnen und Schüler. Das Land Baden-Württemberg stellt neben dem Kofinanzierungsanteil für die Gehälter der Kulturagent/innen zusätzlich eine Freistellungstunde pro Woche für die Kulturbeauftragten der beteiligten Schulen zur Verfügung.
4 Die teilnehmenden Schulnetzwerke und Kulturagent/innen in Baden-Württemberg: Schulnetzwerk Mannheim / Regierungsbezirk Karlsruhe Kulturagentin Judith Denkberg de Gvirtz Geschwister-Scholl-Werkrealschule Mannheim Waldschule Mannheim Marie Curie Realschule Schulnetzwerk Leinfelden-Echterdingen und Filderstadt / Regierungsbezirk Stuttgart Kulturagentin Kerstin Schaefer Immanuel-Kant-Realschule Leinfelden-Echterdingen Bildungszentrum Seefälle Filderstadt Ludwig-Uhland-Schule Leinfelden-Echterdingen Schulnetzwerk Schwäbisch Gmünd / Regierungsbezirk Stuttgart Kulturagent Diethelm Wonner Friedensschule Schwäbisch Gmünd Rauchbeinschule Schwäbisch Gmünd Schiller-Realschule Schwäbisch Gmünd Schulnetzwerk Baden Baden / Regierungsbezirk Karlsruhe Kulturagent Dr. Ralf Eger Realschule Baden-Baden Theodor-Heuss-Schule Baden-Baden Werkrealschule Lichtental, Baden-Baden Schulnetzwerk Munderkingen / Regierungsbezirk Tübingen Kulturagent Karl Philipp Schmitz Grund- und Werkrealschule Munderkingen Förderschule Munderkingen Realschule Munderkingen
5 Schulnetzwerk Konstanz / Regierungsbezirk Freiburg Kulturagent Mirtan Teichmüller Gebhardschule Konstanz Geschwister-Scholl-Schule Konstanz Mädchenschule Zoffingen, Konstanz Schulnetzwerk Schwetzingen, Ketsch / Regierungsbezirk Karlsruhe Kulturagent Nils Hoheußle Comenius-Schule Schwetzingen N.N. Neurottschule, Ketsch Schulnetzwerk Stuttgart Regierungsbezirk Stuttgart Kulturagentin Johanna Niedermüller Berger-Schule, Stuttgart Grund- und Werkrealschule Ostheim, Stuttgart Realschule Ostheim, Stuttgart
6 Welche Ziele und Wünsche verfolgen die Schulen in Baden-Württemberg? O-Töne aus den beteiligten Schulen: Neugierde wecken. Talente entdecken. Begeisterung in die Elternhäuser transportieren. Multikulturelle Offenheit der Schüler- und Lehrerschaft in beide Richtungen fördern. Eine lebendige und selbstgestaltete Schule werden. Schule als einen Ort des kulturellen Wirkens im Stadtleben verankern. Ein offenes Haus der Kulturen schaffen. Förderung der Persönlichkeit durch sprachunabhängige kulturelle Bildung. Unser vorrangiges Ziel ist es, allen Kindern unserer Schule aus allen gesellschaftlichen Schichten einen Zugang zu Kultur als wertvollem Bildungsgut zu ermöglichen. Gerade für Schüler von Haupt- und Werkrealschulen bedeutet die Teilnahme an solchen Programmen eine Persönlichkeitsstärkung durch Teilhabe und Teilnahme an kultureller Bildung auch im öffentlichen Raum. Unsere Schule will das kulturelle Bildungsangebot erweitern und bereichern. Durch das Modellprogramm sollen alle beteiligten Personen, insbesondere den Schüler/innen rezeptive und produktive Bildungsformen ermöglicht werden, die prägende ästhetische Erfahrungen im kulturellen Bereich zur Folge haben. Ein besonderer Schwerpunkt könnte dabei in den Selbstreflexionsmöglichkeiten im Umgang mit Kunst und Kultur liegen.
7 Projektträger Gemeinnützige Forum K&B GmbH Die 2011 gegründete gemeinnützige Forum K&B GmbH hat zum Ziel, die gesellschaftliche Teilhabe an Kunst und Kultur zu fördern. Dies verfolgt sie über die Realisierung wegweisender und innovativer Programme und Projekte zur Förderung von Bildung, Kunst und Kultur in Schulen, Kultur- und Bildungsinstitutionen. Im Sommer 2011 startete sie das Modellprogramm Kulturagenten für kreative Schulen. Die Aufgabe der gemeinnützigen Forum K&B GmbH ist es, das Modellprogramm inhaltlich, strategisch und administrativ umzusetzen. Initiatoren Kulturstiftung des Bundes Die Kulturstiftung des Bundes fördert Kunst und Kultur im Rahmen der Zuständigkeit des Bundes. Sie sieht ihre übergeordnete Aufgabe darin, die Stimme der Kultur in der öffentlichen Wahrnehmung zu stärken. Die Kulturstiftung greift Themen von gesamtgesellschaftlichem Interesse auf und entwickelt dazu auch eigene Programme, die die kulturelle Dimension gesellschaftlicher Entwicklungen berücksichtigen. Einen ihrer Schwerpunkte setzt die Kulturstiftung des Bundes auf die kulturelle Bildung und fördert in diesem Bereich besonders die Erprobung neuer Vermittlungsformen. Die Stiftung möchte zu einer größeren öffentlichen Verantwortlichkeit im Bereich kultureller Bildung beitragen, die möglichst vielen Menschen einen Zugang zur Kultur verschafft und die Kulturinstitutionen bei der Ansprache eines neuen Publikums unterstützt. Stiftung Mercator Die Stiftung Mercator gehört zu den großen deutschen Stiftungen. Sie initiiert und unterstützt Projekte für bessere Bildungsmöglichkeiten an Schulen und Hochschulen. Im Sinne Gerhard Mercators fördert sie Vorhaben, die den Gedanken der Weltoffenheit und Toleranz durch interkulturelle Begegnungen mit Leben erfüllen und die den Austausch von Wissen und Kultur
8 anregen. Die Stiftung zeigt neue Wege auf und gibt Beispiele, damit Menschen gleich welcher nationalen, kulturellen und sozialen Herkunft ihre Persönlichkeit entfalten, Engagement entwickeln und Chancen nutzen können. So will sie Ideen beflügeln. Ihre Arbeitsweise ist geprägt von einer unternehmerischen, internationalen und professionellen Haltung. Dem Ruhrgebiet, der Heimat der Stifterfamilie, fühlt sie sich in besonderer Weise verbunden. Partner Land Baden-Württemberg Das Land Baden-Württemberg unterstützt das Programm Kulturagenten für kreative Schulen mit einer erheblichen Kofinanzierung und ist eng in die Umsetzung des Programms eingebunden. Die Auswahl der Schulen sowie der Kulturagenten erfolgte in intensiver Abstimmung mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport. Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Baden-Württemberg (LKJ) e.v. Die Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung (LKJ) ist der zentrale Dachverband der kulturellen Kinder- und Jugendbildung in Baden-Württemberg und ein Zusammenschluss von 25 landesweiten Institutionen, Fachverbänden und Initiativen der kulturellen Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Das Spektrum der Mitgliedsverbände ist breit. Vertreten sind Musik, Theater, Tanz, Rhythmik, Foto, Film und Multimedia, Literatur, bildende Kunst, Zirkus, das Feld der Kinder- und Jugendmuseen und der Fortbildungsbereich. Als Dachverband vertritt die LKJ die jugend-, bildungs- und kulturpolitischen Interessen des Praxisfeldes auf Landesebene, formuliert fachlich-politische Positionsbestimmungen und ist Ansprechpartner der Landesregierung. Sie initiiert mit großer Resonanz Modellvorhaben und führt zahlreiche kulturelle Projekte an Schulen und außerschulischen Einrichtungen durch. Die Förderung von Kooperation und Vernetzung ist dabei von großer Bedeutung. Die LKJ ist auch landesweiter Träger des Freiwilligen Sozialen Jahres in der Kultur (FSJ-Kultur).
9 Kontakte: Geschäftsstelle "Kulturagenten für kreative Schulen" Forum K&B GmbH Kristin Bäßler Kommunikation Neue Promenade Berlin Tel 030 / Fax 030 / kristin.baessler@kulturagenten-programm.de Landesbüro Baden-Württemberg "Kulturagenten für kreative Schulen" Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Baden- Württemberg Susanne Rehm Leiterin Rosenbergstraße Stuttgart Tel 0711 / baden-württemberg@kulturagentenprogramm.de
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