Presseinformation. Frankfurt School legt Finanzplatzbarometer vor Sperrfrist: Montag,9. Februar 2009, 12 Uhr
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- Innozenz Ziegler
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1 Kontakt: Angelika Werner Frankfurt School of Finance & Management Telefon Telefax: Frankfurt School legt Finanzplatzbarometer vor Sperrfrist: Montag,9. Februar 2009, 12 Uhr Frankfurt am Main, 9. Februar Heute stellt die Frankfurt School of Finance & Management ihr Finanzplatzbarometer vor. Mit dem neuen ensystem wird sie ab sofort in jedem Quartal die Entwicklung des Finanzplatzes Frankfurt aufzeigen. Es ist Teil der Initiative der hessischen Landesregierung zur Förderung des Finanzplatz-Monitorings für das Rhein-Main-Gebiet und soll wichtige Faktoren, die das Geschehen am führenden kontinentaleuropäischen Finanzplatz bestimmen, kompakt und anschaulich dokumentieren. Besonders freue ich mich über den positiven Verlauf des Subindikators für die Standortfaktoren, die den positiven Effekt einer klaren und wirtschaftsfreundlichen Politik auf den Finanzplatz dokumentiert, erläutert Dr. Eugen Paravicini. Er leitet die Abteilung Wirtschaftsordnung, Finanzdienstleistungen, Börsen im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und ist Mitglied des Präsidiums von Frankfurt Main Finance. Das Ministerium hat die Entwicklung des neuen Finanzplatzbarometers angeregt und durch Übernahme eines Teils der Entwicklungskosten finanziell gefördert. Mit dem neuen Index können wir die Entwicklung des Finanzplatzes en detail beobachten und nachvollziehen, welche Faktoren besonders gefördert werden müssen. Mit dieser Hilfe können wir die Maßnahmen für das Finanzplatzmarketing, die wir mit Frankfurt Main Finance auf den Weg bringen, noch gezielter gestalten und monitoren. Das neue ensystem basiert auf statistischen Daten für den breit abgegrenzten Wirtschaftsraum des Rhein-Main- Gebietes. Es fasst eine Vielzahl ökonomischer Aktivitäten zusammen, die sich fünf Dimensionen zuordnen lassen, die die Forschung als besonders bedeutsam für die langfristig erfolgreiche Entwicklung eines Finanzplatzes erkannt hat: Wirtschaftliche und politische Standortfaktoren Bildung und Beschäftigung Der Grad der Internationalisierung der regionalen Finanzmärkte Die Stabilität des Bankensystems Die Performance des Finanzsektors. Professor Dr. Paul G. Schmidt, der an der Frankfurt School eine Professur für Volkswirtschaftslehre inne hat, und Diplom-Volkswirt Manuel Rupprecht, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Frankfurt School, haben das Finanzplatzbarometer entwickelt. Beide stehen für Interviews, Stellungnahmen und Hintergrundgespräche zur Verfügung. Ab sofort wird die Frankfurt School in jedem Quartal den Stand des Finanzplatzbarometers und seiner fünf Dimensionen des Finanzplatzgeschehens auf der Webseite veröffentlichen und kommentieren sowie Datenreihen, Charts und Hintergrundinformationen zum Download bereitstellen. Seite 1 von 9
2 Abbildung 1: Die fünf Dimensionen des Finanzplatzbarometers der Frankfurt School of Finance & Management Finanzplatzbarometer Standortfaktoren Internationalisierung Bildung und Beschäftigung Stabilität des Bankensystems Performance des Finanzsektors Diese fünf Komponenten können allerdings nicht unmittelbar gemessen werden. Es werden deshalb insgesamt 24 einzelne, direkt beobachtbare statistische en herangezogen, die selbst berechnet und erhoben werden oder von statistischen Ämtern, der Deutschen Bundesbank, von Verbänden und anderen Organisationen erfasst und bereitgestellt werden. Die Werte des Finanzplatzbarometers ergeben sich dabei jeweils aus der gleich gewichteten Summe aller fünf Dimensionen. Sämtliche nominalen Größen wurden deflationiert, um verzerrende Inflationseffekte zu vermeiden. Einige wenige Datenreihen, die wie die Beschäftigungsdaten nur mit großer zeitlicher Verzögerung von der amtlichen Statistik bereitgestellt werden können, gehen um ein Quartal verzögert in die Analyse ein. Die Berechnung der Barometerwerte liegt rückwirkend ab Jahresbeginn 2004 vor, so dass sich die Entwicklung des Finanzplatzes Frankfurt hiermit erstmals für einen längeren Zeitraum beobachten und beurteilen lässt. Alle Dimensionen und Einzelindikatoren haben einen Startwert von 100 im ersten Quartal Die nachfolgenden Indexwerte beziehen sich stets auf den Wert dieses Quartals. Liegen die Werte des Finanzplatzbarometers oder der Einzelindikatoren über 100, signalisiert dies eine Verbesserung der Position des Finanzplatzes gegenüber dem Ausgangsquartal. Ein Wert von unter 100 entspricht somit einer Verschlechterung. Insgesamt kann der Index beliebige Werte annehmen, der Wertebereich ist nicht nach oben oder unten begrenzt. Seite 2 von 9
3 Aktuelle Entwicklung Nachdem der Gesamtindikator seit Mitte 2004 stark und bemerkenswert gestiegen war, kam es im dritten Quartal 2007 mit einem Indexwert von 124,8 zu einem vorläufigen Höhepunkt. Alles in allem, so Professor Dr. Paul G. Schmidt, dokumentiert der anschaulich, dass Frankfurt als Finanzplatz seine Position in den vergangenen Jahren spürbar befestigen und stärken konnte. Dies wird helfen, die Führungsposition in Kontinentaleuropa auch in den aktuell turbulenten Zeiten zu verteidigen, wenn nicht auszubauen. Abbildung 2: Verlauf des Finanzplatzbarometers Seit dem Ausbruch der Weltfinanzkrise befindet sich das Finanzplatzbarometer allerdings in einem Abwärtstrend, was in Einklang mit den sichtbaren Entwicklungen und der gefühlten Stimmung in der Wirtschaft am Finanzplatz Rhein-Main steht. Eine differenzierende Analyse der Entwicklung nach einzelnen Dimensionen zeigt allerdings, dass sich Frankfurt selbst in schwierigen Zeiten in verschiedenen Bereichen gut behaupten konnte. Der aktuelle Indexwert liegt daher mit 108 noch deutlich über dem Ausgangsniveau. Seite 3 von 9
4 Abbildung 3: Dimension Standortfaktoren Die Standortfaktoren umfassen die makroökonomischen und politisch-institutionellen Rahmenbedingungen des Finanzplatzes Frankfurt. Die Entwicklung des deutschen Bruttoinlandsprodukts wird dabei ebenso berücksichtigt wie die politische Stimmung oder die Steuerbelastung der Unternehmen. Der Entwicklung dieser Dimension ist zu entnehmen, dass sich die allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Standortbedingungen gegenüber dem ersten Quartal 2004 alles in allem deutlich verbessert haben, was die Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes zweifellos gestärkt hat. Tabelle 1: Einzelindikatoren der Dimension Standortfaktoren Reales Bruttoinlandsprodukt Bankenzahl Frankfurt / Bankenzahl BRD Auslandsbanken Frankfurt / Auslandsbanken BRD Zufriedenheit mit der Bundespolitik Effektive Besteuerung Geogr. Konzentration von Börsentransaktionen Geogr. Konzentration von Bankeinlagen Statistisches Bundesamt Infratest Dimap ZEW Deutsche Börse AG Seite 4 von 9
5 Abbildung 4: Dimension Bildung und Beschäftigung In dieser Dimension wird die aktuelle Beschäftigungssituation im Finanzsektor sowie im gesamten Dienstleistungsbereich der Stadt Frankfurt berücksichtigt. Um das künftige Potenzial an Humankapital zu erfassen, wird ferner die Zahl aller Studierenden der Wirtschaftswissenschaftlichen an den Hochschulen im Rhein-Main-Gebiet berücksichtigt. Insgesamt weisen die Zahlen einen leicht fallenden Trend auf, seit Herbst 2007 allerdings dank steigender Beschäftigung eine Stabilisierung auf leicht erhöhtem Niveau. In den kommenden Quartalen ist angesichts der Finanzkrise eher mit fallenden Beschäftigungszahlen, jedoch mit wieder leicht steigenden Studierendenzahlen zu rechnen. Tabelle 2: Einzelindikatoren der Dimension Bildung und Beschäftigung WiWi-Studierende im Rhein-Main-Gebiet Arbeitnehmer im Dienstleistungssektor in Frankfurt Arbeitnehmer im Finanzsektor in Frankfurt Hochschulen, Statistische Landesämter Statistisches Landesamt Hessen Bundesagentur für Arbeit / Seite 5 von 9
6 Abbildung 5: Dimension Stabilität des Bankensystems Zur Abschätzung der Stabilität des Bankensystems werden neben der Entwicklung der Einlagen bei hessischen Banken auch die Ausfallwahrscheinlichkeiten von Forderungen gegenüber ausgewählten Banken auf der Grundlage von Prämien für Credit Default Swaps berücksichtigt. Solche Daten erscheinen jedenfalls zuverlässiger als der Rückgriff auf umstrittene Einstufungen einzelner Finanzinstitute durch Rating-Agenturen. Nach einer stetigen Verbesserung der Position der Frankfurter Banken bis zum zweiten Quartal 2007 sind seitdem deutliche Rückgänge zu verzeichnen, die im Wesentlichen auf signifikant höhere Ausfallrisiken seit dem Ausbruch der Finanzkrise zurückzuführen sind. Tabelle 3: Einzelindikatoren der Dimension Stabilität des Bankensystems Finanzvermögensbestand der privaten Haushalte Credit Default Swaps von Banken in Frankfurt Einlagen von Nichtbanken bei hessischen Banken Datastream Seite 6 von 9
7 Abbildung 6: Dimension Internationalisierung Der Grad der Internationalisierung des Finanzplatzes ist von Anfang 2004 bis Ende 2007 bemerkenswert stark und nahezu stetig gestiegen. Erfasst werden dabei zum Beispiel die Bedeutung von Auslandsbanken, die grenzüberschreitende Kreditvergabe sowie die Rolle deutscher Finanzdienstleistungsexporte. Erst in jüngster Zeit ist eine leicht sinkende Tendenz festzustellen. Insgesamt liegt der Grad der Internationalisierung des Finanzplatzes aber immer noch deutlich über dem Niveau von Tabelle 4: Einzelindikatoren der Dimension Internationalisierung Internationalisierungsgrad Frankfurts Kredite an ausländische Banken Kredite an ausländische Nichtbanken Einnahmen aus Finanzdienstleistungsexporten Seite 7 von 9
8 Abbildung 7: Dimension Performance des Finanzsektors In der Dimension Performance des Finanzsektors werden verschiedene Erfolgsgrößen des Finanzsektors erfasst. So werden etwa die Gewinne der größeren Finanzdienstleister (Commerzbank, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Dresdner Bank, DZ Bank, Eurohypo sowie Helaba) und die Entwicklung der Aktienkurse börsennotierter Finanzunternehmen berücksichtigt. Auch das Mittelaufkommen von Wertpapierpublikumsfonds und die Zahl sämtlicher Börsentransaktionen gehen in diese Dimension mit ein. Insgesamt zeigt sich, wie bei einem solchen Teilindikator nicht anders zu erwarten ist, ein äußerst volatiles Bild. Nach einem bemerkenswerten Höhepunkt im ersten Quartal 2007 hat die Performance inzwischen das Niveau des ersten Quartals 2004 wieder unterschritten. Tabelle 5: Einzelindikatoren der Dimension Performance des Finanzsektors Zahl der Börsentransaktionen Handelsumsatz mit Aktien an der Börse Kredite hessischer Banken an inländische Nichtbanken Bilanzsumme großer Banken in Frankfurt Aktienkurse von Finanzdienstleistern in Frankfurt Mittelaufkommen von Wertpapierpublikumsfonds Gewinne großer Finanzdienstleister in Frankfurt Deutsche Börse AG Deutsche Börse AG Banken, Deutsche Börse AG BVI Banken, Deutsche Börse AG Seite 8 von 9
9 Informationen zur Zusammensetzung des Finanzplatzbarometers der Frankfurt School, Datenreihen und Charts werden auf unserer Webseite zum Download bereitgestellt. Über die Frankfurt School of Finance & Management Hervorgegangen aus Bankakademie und HfB hat sich die Frankfurt School of Finance & Management als führende Business School Deutschlands für Banking, Finance und Management etabliert. Für ihre Studierenden, Teilnehmer, Kunden und Partner aus der ganzen Welt bietet die Frankfurt School umfassende Bildungs- und Beratungsleistungen an. Dazu gehören: Weiterbildungs- und Hochschulstudiengänge, offene Seminare und Trainings sowie maßgeschneiderte Bildungs- und Beratungsangebote für Unternehmen. In ihrer Forschung adressieren die Fakultätsmitglieder aktuelle Finanz- und Managementfragestellungen. Darüber hinaus managen Experten der Frankfurt School of Finance & Management Beratungs- und Trainingsprojekte zu Financefragestellungen in Schwellen- und Entwicklungsländern, insbesondere zu Mikrofinanzthemen. Hierzu gehört auch die Beratung des Fondsmanagement des European Fund for Southeast Europe (EFSE). Die Frankfurt School of Finance & Management finanziert sich ausschließlich über Studiengebühren, Beratungshonorare sowie Stiftungsmittel. Informationen im Internet unter Seite 9 von 9
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