Auslandssemesterbericht Australien

Transkript

1 Auslandssemesterbericht Australien Pascal Nitsche University of the Sunshine Coast (07/ /2015) Mein halbes Jahr in Australien: It couldn t have been better! Das Studium Ein Studium in Australien ist grundsätzlich anders aufgebaut als in Deutschland. Während in Deutschland die Noten meist am Ende des Semesters abgelegt werden und eher weniger Hausarbeiten während des Semesters anstehen, heißt es in Australien auch während des Semesters einiges zu erledigen. In jedem Kurs stehen in der Regel zwei bis drei schriftliche Ausarbeitungen an. Ich wählte die Kurse Event Management, Sustainable Tourism, Leisure und Event Management, Managing the Social Enterprise und Social Media. Nur in Sustainable Tourism, Leisure und Event Management stand eine schriftliche Klausur am Ende des Semesters an. Die zwei schriftlichen Ausarbeitungen drehten sich um die Themen nachhaltiger Tourismus. Man musste beispielsweise bei der ersten Hausarbeit Unternehmen vergleichen, die in Hinsicht ihrer nachhaltigen Entwicklung und Unternehmensphilosophie vorbildhaft sind. Bei der zweiten Ausarbeitung ging es um eine Bewertung eines Events hinsichtlich seiner Nachhaltigkeit. Dabei mussten verschiedenste Aspekte beachtet werden, wie zum Beispiel nicht nur die Natur betreffende Faktoren, sondern auch Aspekte, die verschiedenste Menschengruppen betreffen oder aber auch die Wirtschaft. In Managing the Social Enterprise lernte man eine neue Art der Unternehmensgründung. Ein Social Enterprise ist ein Unternehmen, welches die Gewinne nutzt, um das Wohlbefinden der Menschen und ihrer Umwelt zu verbessern. Dieser Kurs war unter anderem sehr hilfreich um die Englisch-Kenntnisse weiter zu verfeinern. Es entstanden viele Diskussionen mit anderen Studenten aus anderen Ländern und dem Dozenten. Zudem musste eine Präsentation gehalten werden und zwei schriftliche Ausarbeitungen erstellt werden über eine eigene Unternehmensidee, die auf der Grundlage des Social Enterprise- Gedanken aufbauen sollte. Der Kurs Social Media war ebenfalls sehr hilfreich, um die Englisch- Fertigkeiten zu verbessern. Man musste beispielsweise einen Blog verfassen über verschiedene Themengebiete, auf der Social Media Plattform Yammer wöchentlich partizipieren und eine schriftliche Ausarbeitung über eine Social Media Kampagne verfassen, die man zuvor mit verschiedensten angelernten Tools analysieren sollte. Den Kurs Event Management habe ich im Nachhinein abgewählt, da er zu viel Wissen im Bereich Events voraussetzte. Nur drei Kurse zu belegen war möglich, da jeder Kurs 7,5 ECTS-Punkten entspricht und ich daher 21,5 ECTS-Punkte insgesamt hatte. Das Auslandssemester wird an unserer Universität nur mit 18 ECTS-Punkten angerechnet. Alle Kurse wurden erfolgreich beendet.

2 Die Universität Die University of the Sunshine Coast liegt im Ort Sippy Downs, der sich ca. eine Stunde nördlich von Brisbane befindet. Die Universität zählt zu den Jüngsten Australiens. In der Orientierungswoche wurde den Studenten auch reichlich an kostenlosen Speisen und Getränken geboten. Zudem wurden Rundgänge auf dem Campus-Gelände organisiert, um die Universität besser kennenzulernen. An der Universität befinden sich eine Mensa und zwei Kiosks. Das Sport Angebot der Universität war ebenfalls umfassend. So konnte man Badminton, Volleyball, Basketball oder Fußball spielen. Da sich ein kleines Leichtathletikstadion auf dem Campus befindet, konnte man sich hier für Kurse kostenlos anmelden. Tennis-Plätze standen ebenfalls zur Verfügung. Genauso wie ein Fitness-Center, welches allerdings dann doch nur gegen monatliche Gebühr genutzt werden konnte. Diese war aber nicht besonders hoch und studentengerecht. Das einzigartige an dieser Universität ist aber mit Sicherheit, dass sich Kängurus auf dem Campus befinden. Bis zum letzten Universitätstag ist es ein ganz besonderes Erlebnis gewesen, die extrem menschenfreundlichen Tiere auf der Wiese liegend zu sehen. Auf dem Weg von einem Vorlesungssaal zum anderen, war es also ziemlich normal, dass ein Känguru vorbeihoppelnd einem den Weg kreuzte. Für mich das absolute Highlight dieser Universität, da ich so etwas noch nicht erlebt habe. Die Dozenten der Universität waren ebenfalls fachlich richtig gut und halfen immer wenn sie konnten. Auf eine wurde zügig geantwortet. Auch nach den Vorlesungen wurde sich immer Zeit genommen, um alle Fragen der Studenten zu beantworten. Das Harvard-Referencing, welches ebenfalls eine Herausforderung darstellte, war somit schnell kein Problem mehr. Durch die hilfreichen Tipps der Dozenten, wusste man was gefragt und verlangt wurde.

3 Das Leben Das Leben in Down-Under hat im Gegensatz zu Deutschland tatsächlich Unterschiede aufzuweisen. Grundsätzlich kommen die Menschen einem glücklicher vor und nehmen sich mehr Zeit füreinander. So kommt man auch häufiger mit der Kassiererin im Supermarkt ins Gespräch, da sie sich dafür interessiert, woher man kommt, was man hier macht und wo man wohnt. Taxifahrer gaben mir zudem ihre Telefonnummern, falls ich Fragen oder Sorgen haben sollte. Sorgen hatte ich natürlich während meines ganzen Aufenthaltes nicht, Fragen kamen natürlich immer wieder auf, die allerdings immer zügig beantwortet worden sind. Für mich der verrückteste Moment war, als wir auf einem Trip waren und eine Frau anfing mit uns zu reden und sich für unsere Heimatländer interessierte. Zum Ende hin gab sie uns einen 20 Dollar-Schein um abends ein leckeres Bier zu trinken. Im Varsity Apartment, meiner Unterkunft für das halbe Jahr, welche ungefähr zehn Minuten Fußmarsch von der Universität entfernt war, trafen sich zudem Studenten aus verschiedenen Ländern. Viele Amerikaner, Deutsche und Skandinavier, aber auch Schweizer, Österreicher, Franzosen oder Neuseeländer. Daher war es auch nie langweilig. Es war immer etwas los und es wurden tolle Freundschaften für die Zukunft geknüpft. Das Varsity Apartment verfügte zudem über einen Volleyballplatz, einen Tenniscourt und zwei Schwimmbecken. Auch sportliche Betätigung war damit garantiert. Der Strand in Marochydore und Mooloolaba war zudem auch nicht weit weg. Somit war auch mal Relaxen am Strand angesagt oder Surfstunden, bei denen ich natürlich kläglich versagte. Sonntags ab und zu Karaoke, Grillen am Strand oder im Varsity Apartment oder in die Bar gehen und gemütlich ein Bier trinken für das Abendleben war immer ein Plan vorhanden. Im Varsity Apartment lebte ich unter anderem mit zwei Australiern zusammen. So war öfters Chaos im Wohnzimmer und in der Wohnung, aber mit der Zeit spielte man sich besser ein und das Zusammenleben funktionierte einwandfrei. Jedes Apartment hat unter anderem ein eigenes Bad. Die Zimmer waren zwar nicht sehr groß, aber geräumig und absolut ausreichend, um sich darin wohlzufühlen. Als Rückziehzone waren sie auch sehr gut geeignet. Zugegebenermaßen möchte man manchmal auch einfach seine Ruhe. Und die bekam man in diesen Zimmern auch. Insgesamt war das Leben in Australien trotz der am Ende extrem schwülen Temperaturen, eine ganz besondere Erfahrung, durch die ich viele neue Bekanntschaften knüpfen konnte.

4 Das Land Australien ist ein unheimlich großes Land und besteht zum größten Teil aus Wüste. Die Ostküste hat mit den Großstädten Sydney, Melbourne und Brisbane die meisten Einwohner. Wenn man natürlich schon mal in Australien ist, muss man sich auch Zeit zum Reisen nehmen, um dieses tolle Land zu erkunden. So standen Trips nach Sydney und Melbourne ganz oben auf meiner Liste. Dazu ging es zum Great Barrier Reef, aber auch in die Wüste zum weltbekannten Uluru. Die Sunshine Coast, als beliebtes Urlaubsziel der Australier, hat mit Ihren tollen Stränden, Fraser Island, den Glasshouse Mountains, sowie der atemberaubenden Küstengegend um Noosa, auch eine Menge zu bieten. Am besten lasse ich in diesem Falle mal ein wenig die Bilder für sich selbst sprechen.

5 Fazit Auch wenn die Studiengebühren mit Sicherheit teuer sind, sollte man ein Auslandssemester in Australien in Erwägung ziehen. Ich kann es nur empfehlen! Es ist eine Erfahrung fürs Leben. Der Lebensstandard ist in Australien ähnlich wie in Deutschland. Man sollte sich zuvor eine Kreditkarte zulegen um unbeschwerter bezahlen zu können. In Australien kann man so gut wie in jedem Laden mit Kreditkarte zahlen, sogar an ganz normalen Ständen bei einem Straßenfest. Auf jeden Fall sollte man keine Scheu haben, diesen Schritt zu gehen. Es bringt einen meilenweit vorwärts. Erstens verbessern sich die Englisch-Kenntnisse in Lichtgeschwindigkeit. Zweitens entwickelt man seine Persönlichkeit weiter. Man wird selbstbewusster. Australien eignet sich zudem auch ideal, um nach und während des Semesters auf Reisen zu gehen. Man darf natürlich seine Hausarbeiten nicht vergessen, doch wenn man sich einen guten Plan macht, ist genügend Zeit dieses erstaunliche Land zu bereisen und genießen zu können. Ebenfalls kann ich einen Aufenthalt an der University of the Sunshine Coast nur wärmstens ans Herz legen. Eine ganz tolle Universität, bei der einem immer geholfen wird. Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass ein halbes Jahr unheimlich schnell rum ist. Unfassbar, wie schnell die Zeit vergangen ist. Doch so ist das eben, wenn man einiges an positiven Erfahrungen sammelt. Die Uhr dreht sich dann einfach doppelt so schnell. Für alle, die sich für ein Auslandssemester in Australien entscheiden: Viel Spaß in Down-Under. Den werdet ihr haben!