Bericht über das Auslandssemester an der Université Paris 7 Denis Diderot im Wintersemester 2008/2009. Name: Julia Joachim Fach: Geschichte

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1 Bericht über das Auslandssemester an der Université Paris 7 Denis Diderot im Wintersemester 2008/2009 Name: Julia Joachim Fach: Geschichte

2 Das Wintersemester an der Université Paris 7 beginnt Mitte September. Mein erster Vorlesungstag war der Ich bin dennoch zwei Wochen vorher angereist, um alle bürokratischen Vorgänge vorher regeln zu können. Dies beginnt mit der Anmeldung im bureau des rélations intérnationales. Dort werden die ersten Formulare und Informationen ausgehändigt. Hier habe ich unter anderem erfahren, wo sich mein Institut befindet und wo ich mich einschreiben muss. Des Weiteren wird in diesem Büro der Studentenausweis und die Matrikelnummer ausgestellt. Zu Beginn des Semesters muss man viel Zeit mitbringen, da es nur einen Zuständigen für die Erasmusstudenten gibt. Vorbereitung auf das Studium an der Université Paris 7: In Vorbereitung auf das Studium an der Université Paris 7 wird eine Woche vor Vorlesungsbeginn ein séjour d'intégration (Einführungswoche) für Erasmusstudenten angeboten. Dieses Angebot hätte ich gerne wahrgenommen. Hierfür muss man unbedingt die Einschreibungen beachten. Der Anmeldeschluss für das Wintersemester war bereits Ende Juni. Leider erfuhr ich dies erst kurze Zeit später. Dennoch bin ich zum ersten Treffen dieses Einführungsprogramms gegangen, um mich zu informieren, ob es noch eine Möglichkeit gibt daran teilzunehmen. Dies war aufgrund der hochen Nachfrage jedoch nicht mehr möglich. Vorort sagte man mir, dass sie aufgrund der hohen Anmeldezahlen niemanden mehr aufnehmen können. Dieser Kurs war in Vorbereitung für das anschliessende Studium weniger hilfreich. Er besteht aus Sprachkursen und Ausflügen nach Paris. Wer jedoch das erste Mal nach Frankreich fährt und die Sprache noch nicht genügend beherrscht, sollte an diesem Programm teilnehmen. Der Kurs bietet außerdem die Möglichkeit erste Kontakte zu knüpfen. Das Institut für Geschichte (GSHH) befindet sich nicht wie das Hauptgebäude der Universität in der Nähe der Station Bibliothèque François Mitterrand, sondern im Gebäude Montréal nahe der Station Olympiade. Dies ist eine Station vom Hauptgebäude entfernt. Die meisten Kurse, die ich besuchte, fanden im Gebäude Montréal statt. 2

3 Kurseinschreibungen: Die ersten Informationsveranstaltungen zu den Kurseinschreibungen und zum Ablauf des Geschichtsstudiums fanden in der ersten Vorlesungswoche statt. Leider fanden auch zur selben Zeit die ersten Kurse statt. Bevor man sich in die Kurse einschreiben will, sollte man sich überlegen in welches Jahr man einsteigen möchte. Das Studium ist anders aufgebaut als in Deutschland. Ich lege noch das Staatsexamen ab, so dass ich feststellen musste, dass dies nicht mit dem System in Frankreich übereinstimmt. In den ersten drei Jahren legt man die licence ab. (L1 bis L3). Danach folgen zwei Jahre Master (M1 und M2). Es ähnelt dem in Deutschland neu eingeführten Bachelor und Master. Ich habe die Kurse in L3 belegt, obwohl mir zu diesem Zeitpunkt nicht klar war, was das bedeute. Um sich in die Kurse für L3 einschreiben zu können, musste ich mich im Büro bei Herrn Pidard im Gebäude Montréal melden. Zuvor habe ich in der Versammlung, in der auch das Einschreibedatum bekannt gegeben wurde, das entsprechende Formular bekommen. Für die Einschreibung benötigt man unbedingt die Matrikelnummer (numéro d'étudiant). Da ich meinen Studentenausweis zu diesem Zeitpunkt noch nicht hatte, habe ich im bureau des rélations intérnationales nur nach meiner Matrikelnummer gefragt. Danach konnte ich mich in die gewünschten Kurse einschreiben. Der Unterricht: Die Kurse in Licence 1-3 setzen sich aus einer Vorlesung (cours) und einem Seminar (TDtravail dirigé) zusammen. In L3 finden diese Veranstaltungen zusammen statt. Das heißt ein Kurs dauert drei Stunden. In der Regel gestaltet der Dozent die ersten 1,5 Stunden. Danach werden Vorträge, die zu Semesterbeginn verteilt werden, gehalten. Außerdem ist es üblich, dass jeder Student zu Beginn eine Sammlung von Dokumenten für den Unterricht, die der Dozent vorbereitet hat, bekommt. Weitere Materialien für den Unterricht stehen in der bibliothèque centrale, in der man sich sobald man den Studentenausweis hat, anmelden kann, 3

4 zur Verfügung. Ebenso können viele andere Bibliotheken in Paris (BnF, Bibliothèque Saint Genviève, bibliothèque de la Sorbonne) genutzt werden. Die Dozenten und Verantwortlichen im Institut der Geschichte waren sehr freundlich und entgegenkommend. Bei Problemen und Fragen konnte ich mich jederzeit an sie wenden. Des Weiteren gibt es Tutoren am Historischen Institut sowie Aushänge in den Fluren des Instituts. Sprachkurse: Neben den Kursen in Geschichte besuchte ich auch einen Sprachkurs, Atélier expression écrite. Jeder Student hat das Recht sich für zwei Sprachkurse anzumelden. Neben einen Sprachkurs in Französisch kann man auch einen Kurs in einer weiteren Fremdsprache belegen. Zuvor muss jedoch ein Sprachtest absolviert werden. Dieser findet über das Internet auf der Homepage des Instituts statt. Der Test gibt Auskunft über das Sprachniveau. Anschließend werden entsprechende Kurse angeboten. Obwohl ich mit meinem Sprachkurs nicht ganz zufrieden war, kann ich es dennoch empfehlen. Sie bieten ebenso eine Möglichkeit Kontakte zu knüpfen. Freizeitangebote: Die Universität bietet zahlreiche Freizeitangebote. Es gab während des Semesters spezielle Veranstaltungen für Erasmusstudenten, zum Beispiel Erasmuspartys, Theaterangebote oder auch Museumsbesuche. Ich kann diese Angebote sehr empfehlen, da sie auch immer zu einem geringeren Preis angeboten werden. 4

5 Fazit: Im Großen und Ganzen war ich mit meinen Erasmusaufenthalt sehr zufrieden. Ich konnte viele neue Erfahrungen sammeln. Dieser Austausch hat mir die Möglichkeit gegeben in ein anderes Universitätssystem hineinzuschauen und mit dem Deutschen zu vergleichen. Zu Beginn hätte ich mir jedoch mehr Unterstützung seitens der Universität erhofft. Ich hatte vorher kaum Informationen bekommen und wusste nicht wo und an wen ich mich zuerst wenden sollte. Ich hatte dennoch den Vorteil, dass eine Freundin das Jahr zuvor den gleichen Austausch absolviert hatte, so dass sie mir schon viele Tipps geben konnte. Ein großer Vorteil am Erasmusprogramm ist das Kennenlernen verschiedenen Nationen. So lernte ich bei den Erasmustreffen und in meinen Kursen Studenten aus diversen Ländern kennen. Insgesamt kann ich empfehlen mindestens ein Semester nach Paris zu gehen. Denjenigen, die allerdings noch Scheine für ihr Studium brauchen, kann ich nur raten sich vorher ausführlich bei der Gastuniversität und der Heimatuniversität zu informieren. Bei weiteren Fragen bin ich unter folgender Adresse erreichbar: Die Homepage der Universität Paris 7: 5