Klinik Bad Oexen, Bad Oeynhausen Klinik für onkologische Rehabilitation und Anschlussrehabilitation
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- Adolf Schreiber
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1 Klinik Bad Oexen, Bad Oeynhausen Klinik für onkologische Rehabilitation und Anschlussrehabilitation
2 Rehabilitation bei Nebennieren- und Hypophysenerkrankungen Dr. med. Volker König Klinik Bad Oexen, Bad Oeynhausen
3 Krankheits- und Rehabilitationsverlauf Diagnose der Erkrankung Primärtherapie (Operation, Bestrahlung, Chemotherapie) Körperliche und psychische (sowie z. T. soziale) Beeinträchtigungen Rehabilitation Sozialmedizinische Beurteilung der erwerbsbezogenen Leistungsfähigkeit Wiedereingliederung in Beruf, Familie und Gesellschaft Fortsetzung des Genesungsprozesses mit eigenen Mitteln ( Gesundheit selber machen )
4 Was bedeutet Rehabilitation? Rehabilitation bedeutet für den Patienten: notwendige Lebensstiländerungen zu erkennen und zu akzeptieren und mit der Umsetzung in den Alltag zu beginnen (ist meist mit harter Arbeit verbunden, sowohl physisch als auch psychisch) Rehabilitation bedeutet für den Arzt: den Patienten zu motivieren, sein Verhalten zu ändern, und ihn zu informieren, wie er sich verändern soll, um so rasch wie möglich Folgestörungen zu lindern / zu beseitigen, um seine Gesundheit vollständig wiederherzustellen das Risiko für ein Wiederauftreten der Erkrankung und / oder anderer schwerer Erkrankungen zu senken
5 Was bedeutet Rehabilitation? Zielsetzungen der Rehabilitation: Besserung von Folgestörungen Reintegration in Beruf, Familie und Gesellschaft konkret: Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit, Motivation zur Intensivierung körperliche Aktivitäten Anleitung zu gesundheitsbewusster Lebensführung Kennenlernen einer krankheitsangepassten Ernährung Informationen zur Erkrankung
6 Voraussetzungen für eine erfolgreiche Rehabilitation Primärbehandlung der zu Grunde liegenden Erkrankung ist erfolgt / hat begonnen (Operation, ggf. Bestrahlung, medikamentöse Behandlung) hormonelle Störungen sind durch die Behandlung erfolgreich korrigiert / kompensiert, ggf. laufende Substitutionsbehandlung Patient ist in der Lage, einem strukturierten Rehabilitationsprogramm körperlich und psychisch zu folgern es liegen keine anderen akuten Erkrankungen vor, die vordringlich behandelt werden müssten geeignete Rehabilitationseinrichtung
7 Was bedeutet Rehabilitation NICHT? Rehabilitation bedeutet NICHT: Kur Urlaub Erholung Schonung
8 Folgestörungen: Einteilung lokal: Infektion, Blutung, Durchblutungsstörung im Bereich des Operationszugangs systemisch: Hormondefizit z. B. postoperative Unterfunktion der Hypophyse Folgestörungen durch die ursprüngliche Erkrankung, noch nicht normalisiert: z. B. nach Cushing-Syndrom: Muskelschwäche, Osteoporose Medikamentenwirkung / -nebenwirkung z. B. nach Behandlung eines Prolaktinoms Nebenwirkungen durch Bromocriptin ( Übelkeit, Erbrechen, Blutdruckabfall, Unruhe, Halluzinationen, Bewegungsstörungen)
9 Lokale Folgestörungen nach Nebennieren-Operation
10 Lokale Folgestörungen nach Hypophysen-Operation Störungen im HNO-Bereich / Riechstörung 8,5 % Augenmuskellähmung (Doppelbilder) 0,4-1,9 % Liquorfistel 1-2 % Sehverschlechterung 0,6-1 % Meningitis 0,5-1 % Neurologische Störungen / Schlaganfall < 0,5 %
11 Systemische Folgestörungen nach Hypophysen-Operation Hypophysenvorderlappen-Insuffizienz partiell / komplett 1-25 % / < 2% Diabetes insipidus temporär / permanent % / 0,5-15 % => medikamentöse Behandlung kann die Störungen kompensieren Erwerbsminderung meist nicht gegeben
12
13 Hypophysenvorderlappen-Insuffizienz: Krankheitszeichen Wachstumshormon Muskelschwäche Leistungsfähigkeit Lebensqualität Bauchfett ungünstige Fettwerte (LDL, HDL ) TSH Kälteintoleranz, schnelles Frieren trockene raue Haut Gewichtszunahme Müdigkeit, Lethargie, Wesensveränderung langsamer Herzschlag LH, FSH wächserne bleiche Haut Muskelschwäche Achsel- und Schambehaarung Sexuelles Verlangen Frauen: Regelblutung wird weniger, hört auf Frauen: Rückbildung der Brustdrüse, Unfruchtbarkeit Männer: Unfruchtbarkeit, verringerte Potenz, Rückbildung des Hodens ACTH bleiche, helle Haut Muskelschwäche Müdigkeit, Apathie Gewichtsverlust Übelkeit, Erbrechen in Stresssituationen erniedrigter Blutzucker
14 Hormonüberschuss: Hypercortisolismus - Auswirkungen Cortisol => Stoffwechsel: Veränderung des Fettstoffwechsels => Cholesterin, Stammfettsucht, Stiernacken, Vollmondgesicht Übergewicht Stoffwechsel: Bereitstellung von Zucker (Glucose) => Erhöhung des Blutzuckers, diabetische Stoffwechsellage Immunsystem => Entzündungshemmung, erhöhte Infektanfälligkeit Stoffwechsel: Abbau von Körpereiweiß (Knochen, Muskel) => erhöhte Knochenbrüchigkeit, Muskelschwäche Diabetes mellitus Abwehrschwächung Osteoporose Muskelschwäche Kreislauf / Mineralsalze: Natrium-Erhöhung, Kalium-Verringerung => Bluthochdruck (Kopfschmerz) Bluthochdruck
15 Cushing-Syndrom körperliche Veränderungen Abwehrschwächung Diabetes mellitus verzögerte Wundheilung Bluthochdruck Risiko für Herz- / Kreislauferkr. Übergewicht Muskelschwäche Erhöhtes Thromboserisiko behandeln bei der postoperativen Belastung / Rehabilitation zu berücksichtigen
16 Krankheitszeichen der Nebennieren-Insuffizienz Cortisol Muskelschwäche Müdigkeit Gewichtsverlust Übelkeit, Erbrechen in Stresssituationen erniedrigter Blutzucker Störung der Bereitstellung von Zucker Störung der Stressbereitschaft Aldosteron Verlust von Natrium und Wasser, Anstieg von Kalium im Blut Muskelschwäche Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwäche Gewichtsverlust Übelkeit, Erbrechen in Stresssituationen erniedrigter Blutdruck Störung der Salz-Wasser-Regulation Störung der Volumenregulation Störung der Blutdruckregulation
17 Reha-Therapie: Ärztliche Beratung Ärztliche Untersuchung Rehabilitationsdiagnostik Vorgeschichte (Anamnese) Ist während der Reha weitere Diagnostik erforderlich (Neurologie, HNO-, Augenarzt), so kann diese durchgeführt werden Rehabilitationsplan
18 Reha-Therapie: Rehabilitationsplan Beeinflussung der Folgestörungen durch: Sport- und Bewegungstherapie Physiotherapie, Krankengymnastik, Gehschule Ernährungstherapie psychosoziale Unterstützung Gesundheitstraining
19 Reha-Therapie: Sport- und Bewegungstherapie Muskelaufbau und Stärkung der Ausdauerleistung Medizinische Trainingstherapie Ergometerradtraining Aerobic Walking, Nordic Walking
20 Reha-Therapie: Physiotherapie, Krankengymnastik, Gehschule Linderung von Bewegungsstörungen durch: Physiotherapie / Einzelkrankengymnastik, Gangschule Gruppengymnastik
21 Folgestörungen beim Cushing-Syndrom: Was wird durch die Reha positiv beeinflusst? Übergewicht Sport und Bewegung Diabetes mellitus Körpergewicht Abwehrschwächung Osteoporose Muskelschwäche Bluthochdruck
22 Ernährungspyramide der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin Reha-Therapie: Ernährungstherapie
23 Reha-Therapie: Osteoporose, Vitamin D, Kalzium Haut Vitamin D: Deckung des Bedarfs Leber Nebenschilddrüse Knochen Niere im Frühling / Sommer: viel Sonnenlicht an den Körper lassen durch körperliche Bewegung an der frischen Luft im Herbst und Winter: durch Ernährung mit Vitamin-D- reichen Lebensmitteln und zusätzlicher Einnahme von Vitamin D (800 IE / Tag) Achten auf Kalziumzufuhr (Bedarf: 1 g/tag)
24 Reha-Therapie: Vorbeugung und Therapie der Osteoporose Verhaltensempfehlung: regelmäßige körperliche Aktivität, z. B. Walking, Nordic Walking Fahrradfahren Training auf dem Trampolin
25 Reha-Therapie: psychosoziale Unterstützung Erkrankungen der Nebenniere und Hypophyse können auch mit psychischen Veränderungen / Belastungen verbunden sein => Abklärung folgender Fragen oft sinnvoll: Krankheitsverarbeitung, Lebensqualität Depression, Angst berufliche Integration (wichtig besonders für jüngere Patienten => Junge-Erwachsenen-Rehabilitation ) Hilfebedürftigkeit, Selbständigkeit bei den Aktivitäten des täglichen Lebens (Mobilität, Körperpflege, Haushalt, Einkaufen) => Hilfe durch Austausch in der Gruppe oder im Einzelgespräch mit Psychologen bzw. Sozialarbeiter
26 Reha-Therapie: Gesundheitstraining Informationen zur Erkrankung Informationen zur Ernährung Umsetzungsplanung (erfordert Veränderungen im täglichen Alltagsablauf => Motivation) Verhaltensempfehlungen für die Zeit nach der Rehabilitation Beispiel: Information, wie man sich in bestimmten Situationen verhalten sollte (z. B. Erhöhung von Hydrocortison in Stresssituationen bei NNR- Insuffizienz)
27 Klinik Bad Oexen, Bad Oeynhausen Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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