KONZEPT DER DOMSCHULE FÜR DIE OBERSCHULE
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- Ferdinand Huber
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1 KONZEPT DER DOMSCHULE FÜR DIE OBERSCHULE Die Domschule mit ihrem Haupt- und Realschulzweig versteht sich als Haus des Lernens unter einem Dach. Seit mehreren Jahren werden verschiedene Wege des schulformübergreifenden Arbeitens mit positiven Erfahrungen erprobt. So gibt es die Entwicklung von Kombiklassen, schulformübergreifenden Wahlpflichtkursen sowie Angeboten zur Berufsvorbereitung, Kooperationen mit einer Förderschule, aber auch mit dem Gymnasium. Die Einführung der Oberschule bedeutet für die Domschule, dass aus den Modellversuchen und den positiven Erfahrungen der vergangenen Schuljahre, ergänzt durch neue Strukturelemente, ein in sich schlüssiges und breit gefächertes Konzept erstellt wird, in dem die Schüler in ihrer Individualität wahrgenommen und möglichst optimal gefördert werden, um auf den für sie geeigneten weiterführenden Lebensweg vorbereitet zu werden. Stärken stärken und Schwächen schwächen, so lautet das Motto dieses Lernens. Hierbei bildet das christliche Menschenbild, das jeden Einzelnen als wertvoll und wichtig beschreibt, die Basis des Miteinanders. Struktur der Schule: I D S Integrieren Differenzieren Spezialisieren I : Integrieren in den Jahrgängen 5 und 6 D : Differenzieren in den Jahrgängen 7 und 8 S : Spezialisieren in den Jahrgängen 9 und 10 I : Integrieren in den Jahrgängen 5 und 6 In Jahrgang 5 und 6 wird es 6 Klassen geben, von denen 5 Klassen jahrgangsbezogen unterrichtet werden. Ideal wäre eine Klassenstärke von 26 SchülerInnen, von denen 5-6 mit einer Hauptschulzuweisung zur Domschule kommen. So haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, individuell ihre Fähigkeiten zu entwickeln, Stärken zu erkennen und an Schwächen zu arbeiten. Sie verstehen sich als Domschüler und nicht mehr als Hauptund Realschüler. Die schwächeren SchülerInnen profitieren von den stärkeren, die wiederum dabei die Möglichkeit haben, ihr Wissen zu vertiefen und durch zusätzliche Angebote dieses zu erweitern. Da unsere Schüler aus einem sehr großen Einzugsgebiet und vielen verschiedenen Grundschulen kommen, bedeutet Integration in den Jahrgängen 5 und 6 für die Domschule desweiteren, die unterschiedlichen Vorbildungen zu wahrzunehmen und auszugleichen.
2 Eine äußere Leistungsdifferenzierung ist während der Jahrgänge 5 und 6 in keinem Fach angestrebt, allerdings ist eine Doppelbesetzung in Englisch, spätestens ab Jahrgang 6, wünschenswert. Gerade in der Fremdsprache zeigen sich die Leistungsunterschiede sehr schnell, sodass eine Teilung der Klasse in zwei Halbgruppen ein wesentlich intensiveres Erlernen der englischen Sprache gewährleistet. Für das Fach Mathematik wäre das Modell wünschenswert: drei Stunden im Klassenverband, die vierte Stunde wird als Förder-bzw. Forderstunde erteilt. (s. Fördern und Fordern) Eine Klasse im 5. Jahrgang ist eine Qualifizierungsklasse, in die SchülerInnen mit einer Gymnasialempfehlung oder einer sehr guten Realschulempfehlung aufgenommen werden. Seit acht Jahren gibt es diese Qualifizierungsklasse an der Domschule mit großem Erfolg, wobei die Gründe der Eltern, ihr Kind nicht an einem Gymnasium anzumelden, sehr vielfältig sind. Die Basis des Lernens in der Qualifizierungsklasse ist das Realschulcurriculum. Darüber hinaus erhalten die SchülerInnen dieser Klasse weiterführende inhaltliche Angebote, um so auf das Arbeiten an einem Gymnasium nach Klasse 10 vorbereitet zu werden. Außerdem ist das Erlernen der zweiten Fremdsprache bis Klasse 7 einschließlich Pflicht. Vier dieser jahrgangsbezogenen Klassen sowie die Qualiklasse werden mit freiwilligem Nachmittagsangebot geführt, die fünfte Klasse wird eine gebundene Ganztagsklasse werden. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Elternschaft der Domschule sowohl die offene Ganztagsschule als auch ein gebundenes Angebot wünscht. Diesen Auftrag greifen wir in unserem Konzept auf. D : Differenzieren in den Jahrgängen 7 und 8 In den Jahrgängen 7 und 8 sollen die Fächer Englisch, Deutsch und Mathematik in äußerer Leistungsdifferenzierung unterrichtet werden. Die Erfahrungen in der Kombi-Klasse zeigen, dass ab Klasse 7 die Leistungsunterschiede deutlich werden, sodass hier durch eine äußere Differenzierung die Schüler besser gefördert werden können. Unterrichtet wird dann in G- (Grundanforderung) und E- Kursen (Erweiterungsniveau). Insgesamt ist in hohem Maße auf eine größtmögliche Durchlässigkeit zu achten, damit auch hier wieder der individuellen Entwicklung der SchülerInnen Rechnung getragen werden kann. So sind Auswahl der Unterrichtswerke und Teamabsprachen über Unterrichtsthemen und Klassenarbeiten unerlässlich, damit ein Wechsel sowohl vom G- in den E-Kurs als auch umgekehrt - überhaupt möglich ist. Darüber hinaus kommt der Berufsvorbereitung ab Jahrgang 8 eine besondere Bedeutung zu, an der alle SchülerInnen des Jahrgangs teilnehmen sollen. (s. Berufsvorbereitung ) S : Spezialisieren in den Jahrgängen 9 und 10 Nach dem breiten Angebot in den vorangegangenen Jahrgängen haben die SchülerInnen zu Beginn der Klasse 9 die Möglichkeit sich zu spezialisieren, indem sie sich für den
3 berufsorientierten Zweig oder die Vorbereitung auf die weiterführenden Schulen entscheiden können. Im berufsvorbereitenden Zweig sind eine engere Vernetzung mit den Berufsschulen sowie ein Kursangebot zur Berufswahl bzw. zu berufspraktischen Angeboten geplant. In diesem Zweig sollen die Schüler gezielte Möglichkeiten zur Entscheidung für ihren Beruf sowie zur Vorbereitung auf die Anforderungen der Arbeitswelt erhalten. Im stärker schulisch orientierten Zweig wird eine Vernetzung mit den Gymnasien angestrebt, sodass die Schüler auf die Arbeitsweise an weiterführenden Schulen herangeführt werden. Dadurch sollen die Schüler eine breite Allgemeinbildung erhalten sowie Arbeitstechniken einüben, um so den Übergang in eine weiterführende Schule gut vorbereitet zu schaffen. In besonderer Weise eignen sich hierzu z.b. Projektunterricht im Gymnasium oder ein Lehreraustausch zwischen Gymnasium und Oberschule. Trotzdem stehen den Schülern natürlich unabhängig vom gewählten Profil nach ihrem Abschluss an der Domschule alle Wege offen, da in allen Klassen die gleichen Abschlüsse erreicht werden können. Bausteine des Konzeptes Ganztagsschule In den Jahrgängen 5 7 soll es für die SchülerInnen abgesehen von der Ganztagsklasse ein offenes Angebot für den Nachmittagsbereich geben. Hausaufgabenbetreuung sowie AG- Angebote aus den Fachbereichen Sport, Musik und Kunst bilden den Kern des seit vielen Jahren an der Domschule bestehenden Nachmittagsbereiches. Verschiedene Kooperationen (BDKJ, Theater, Soziales Seminar) ergänzen dieses Angebot. Auch AGs, die von älteren Schülern für die jüngeren angeboten werden, gehören bereits jetzt zum Programm. Durch dieses vielfältige Angebot haben die Schüler die Möglichkeit, ein auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Nachmittagsprogramm wählen zu können. Die Ganztagsklasse arbeitet mit besonderen Unterrichtselementen, die die zur Verfügung stehende Zeit nutzen. Dazu gehören die SLZ (Selbstständige Lernzeiten), MaDe, Soziale Werkstatt und der AG-Nachmittag. Im 8. Jahrgang soll dann für die SchülerInnen ein verpflichtender Ganztag eingeführt werden, an dem berufsvorbereitende Angebote durchgeführt werden. In Jahrgang 9 und 10 sollen zwei verpflichtende Nachmittage für alle SchülerInnen des Jahrgangs eingeführt werden, um so Zeit für mehr zu haben. Sowohl im berufsorientierten als auch im schulisch orientierten Zweig wird diese Zeit genutzt werden, um erweiternde Inhalte platzieren zu können.
4 Berufsvorbereitung Klasse 8 - Betriebs- und Praxistage für alle, wozu auch BIZ-Besuche und Elternabende zur Orientierung über den weiteren Bildungsweg gehören. Ziel ist es, den Schülern den Blick für die Vielfalt der Berufsfelder zu eröffnen und diese erlebbar zu machen durch möglichst viele Praxisanteile. Hierzu lassen sich die Kontakte zu Betrieben vor Ort nutzen. Auch der Girl s Day (Zukunftstag) sollte integriert werden, da viele Firmen spezielle Angebote für diesen Tag vorbereiten. Klasse 9 - Zwei Praktika( insgesamt 4 Wochen) für alle SchülerInnen (kurz vor oder nach Herbstferien, vor den Sommerferien) Klasse 10 - Jobbörse am Anfang des Schuljahres als Training für Bewerbungen Fördern und Fordern Zwei Modelle des Förderns und Forderns, die sich in der KombiKlasse als besonders effektiv erwiesen haben, sollen in den Stundenplan der 5. Klassen integriert werden: 1. Das Unterrichten in Halbgruppen in den Fächern Englisch und Physik Die 5. Wochenstunde in Englisch soll gekoppelt werden mit Physik, sodass jeweils eine halbe Klasse Englisch- und die andere Hälfte Physikunterricht erhält. In einer weiteren Stunde werden die Fächer getauscht. Dieses System ermöglicht in Physik die Durchführung von Versuchen und in Englisch eine Intensivierung des Sprechens der Fremdsprache. Um die Arbeit im Fach Englisch zu intensivieren, könnten assistant teachers aus England einbezogen werden. Hier allerdings ist die Organisation dieser Kräfte noch nicht klar. 2. Das Fach MaDe Jeweils eine Mathe- und eine Deutschstunde werden der Wochenplanarbeit im Fach MaDe zur Verfügung gestellt. Hier arbeiten die Schüler an den Aufgaben eines Wochenplanes, je nach Tempo und Leistungsstärke verstärkt im Fach Mathe oder Deutsch. Der Fachlehrer Deutsch und Mathematik hat in dieser Stunde die Möglichkeit, einzelne Schüler besonders zu fördern oder auch mit schwierigen Aufgaben zu fordern. Wünschenswert wäre natürlich eine Doppelbesetzung dieser Stunden mit dem Deutsch- und dem Mathelehrer, möglich ist aber auch jeweils eine Stunde beim Deutschlehrer, die zweite beim Mathelehrer.
5 3. Das Fach Mathematik Im Fach Mathematik werden drei Stunden im Klassenverband unterrichtet. In der vierten Stunde, die eine Randstunde sein muss, wird nur die halbe Gruppe unterrichtet, die anderen Schüler haben frei. So entsteht die Möglichkeit, entweder mit den leistungsschwächeren Schülern zu üben oder mit den leistungsstärkeren schwierigere Aufgaben zu erarbeiten oder leistungsheterogen den Vorteil der Kleingruppe zu nutzen. Das bedeutet, dass jeder Schüler der Klasse vier Stunden Mathematikunterricht erhält, der Lehrer aber fünf Stunden unterrichtet. Dieses Modell kann allerdings nur umgesetzt werden, wenn genügend Lehrerstunden zur Verfügung stehen. 4. Förderunterricht Für den Förderunterricht muss ein neues Konzept erarbeitet werden, da sich durch die Oberschule völlig neue Anforderungen ergeben. Dieses wird ein Schwerpunkt der weiteren Entwicklung des Oberschulkonzeptes der Domschule sein. Da im Jahrgang 5 bereits zahlreiche Fördermöglichkeiten in den Stundenplan integriert sind, bleibt der Förderunterricht in der bisherigen Form (fachbezogen, aber klassenübergreifend) für die Klassen 6 7 zunächst erhalten. 5. Förderbedarf feststellen Aus den positiven Erfahrungen in den Kombiklassen wird festgehalten, dass am Anfang der Klasse 5 unbedingt der Förderbedarf der Schüler festgestellt werden muss. Hierzu bieten die Schulbuchverlage umfangreiche Testreihen an, deren Ergebnisse dann mit individuellem Fördermaterial übermittelt werden. Dieses ist gerade in leistungsheterogenen Gruppen sehr wichtig, damit die Schüler individuell und unterrichtsbezogen gefördert werden können. Sollte dieses nicht ausreichen, muss frühzeitig Förderbedarf beantragt werden, um so optimale Unterstützung anfordern zu können. 6. Selbstständiges Lernen Mit der Einführung der jahrgangsbezogenen Klassen kommt auch dem selbstständigen Lernen /Methodenlernen eine ganz neue Bedeutung zu, denn die Eigenverantwortung der Schüler für ihren Lernprozess ist eine wichtige Voraussetzung für den Lernerfolg und muss von Klasse 5 an intensiv eingeübt werden. Gerade in den leistungsheterogenen Lerngruppen ist es besonders wichtig, dass die Schüler auch in Zeiten, in denen sie selbstständig arbeiten müssen oder in denen sie ihren eigenen Lernprozess voranbringen durch Fragen, Hilfen des Lehrers oder Arbeit am Wochenplan Verantwortung für ihren individuellen Lernprozess übernehmen.
6 Stundentafel für Jahrgang 5 Oberschule Kombi De En 4 (+1) 4 1 komb Phy Mathe MaDe Physik Phy Halbgr Chemie Bio 3 3 Geschichte 2 Politik - Erdkunde 1 3 Wirtschaft Technik HW - - Musik Kunst Werken Textil Religion 2 2 Sport 2 2 Verfügung SLZ + 2 MaDe + 2 MaDe + 2 AG + 2 SoWe 38
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