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1 fair flowers Mit Blumen für Menschenrechte Hintergrundbroschüre

2 Impressum Herausgeber Vamos e.v., Münster Redaktion Steffi Neumann (V.i.S.d.P.), unter Mitarbeit von Melanie Heisterberg und Barbara Issel Wir bedanken uns für Beiträge, Informationen und Unterstützung bei: Ruben Enxing (Vamos e.v.), Gertrud Falk (FIAN Deutschland), Silke Peters (FLP e.v.) und Dietmar Schöwerling ( Blumenhof Schöwerling) Fotonachweis Ralf Emmerich: Titel Mitte, S. 7 re., S , S. 24 o., S FIAN Deutschland e.v.: Titel o. re. / Mitte re. / u. re., S. 9 u. / re., S. 10 li. / u., S. 12 re., S. 15 re., S. 16 Mitte, S. 17, S. 24 u. FLP e.v.: S. 4 5, S. 7 u., S. 8, S. 9 Mitte o., S. 15 li., S. 16 li., S.18. Jean-Pierre Barthe fotolia.com: Titel u. li. child of nature fotolia.com: Rückseite. Udo Kroener fotolia.com: S. 9 li. Lars Lindblad fotolia.com: S. 14 o. Sylwia Schreck fotolia.com: Titel o. li. Newton Film: S. 12 li., S. 14 u. terre des hommes: S.13. TransFair e.v.: S. 10 o. re., S. 11, S. 16 re., S. 23 o. Vamos e.v.: S. 3. Grafik Zeit-Grafik, G. Breuer, Die Zeit, 21. Juli 2005: S. 6. Gestaltung, Realisation, Satz sec GmbH, Osnabrück Druck IVD, Ibbenbüren 1. Auflage: Münster, im Dezember 2009 Gedruckt auf Recycling-Papier Förderer der Ausstellung und der Broschüre Diese Veröffentlichung wurde mit Unterstützung der Europäischen Union produziert. Für den Inhalt ist allein der Herausgeber verantwortlich. Der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden. Gefördert von der InWEnt ggmbh aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Inhalt Grußwort Weltweite Blumen Handelswege und Vermarktung Lasst Blumen sprechen Blühende Geschäfte rund um den Globus Wer verdient an einer Rose aus Kenia? Die Reise einer Rose aus Kenia Arbeits-Blumen Produktions- und Arbeitsbedingungen Warmes Klima und gute Geschäfte Nicht nur BlumenarbeiterInnen Kinderarbeit Umwelt-Blumen Ökologische und gesundheitliche Auswirkungen Überraschende Energiebilanz Blumen aus Wasser Blumen aus Chemie Frauen-Blumen Die besondere Situation von Frauen Blühende Geschäfte, blühende Gesundheit? Frauen in der Blumenindustrie Faire Blumen Alternative Handlungsmöglichkeiten Blumen-Siegel im Überblick Aktions-Blumen Handlungsmöglichkeiten für VerbraucherInnen Aktion Verbraucher Aktions-Blumen Handlungsmöglichkeiten für Kommunen /Kirchen Ethik der Beschaffung Aktion Kommune Aktion Kirche Aktions-Blumen Handlungsmöglichkeiten für HändlerInnen Aktion Handel Die Kampagne»fair flowers«und Vamos e.v.»fair flowers Mit Blumen für Menschenrechte«Saison-Kalender heimischer Schnittblumen Literatur Quellenangaben zu den Fußnoten Materialverzeichnis Grußwort Liebe Leserin, lieber Leser, Blumen erfreuen uns mit ihrem Duft und ihrer Schönheit. Wenig bekannt ist, dass Blumen oft eine lange Reise hinter sich haben, bevor wir sie in die Vase stellen. Denn 80 % unserer Schnittblumen werden über die Niederlande importiert aus Ländern wie Kenia, Ecuador, Kolumbien, Simbabwe und Tansania. Blumen sind ein gutes Beispiel für die Globalisierung, ihre Vor- und Nachteile. Wir können auch im Winter, wenn bei uns keine Blumen wachsen, schöne Schnittblumen kaufen. Die Produktionsbedingungen in den Ländern des Südens lassen jedoch häufig zu wünschen übrig: Überwiegend Frauen arbeiten in der internationalen Blumenindustrie. Sie verdienen oft nur Hungerlöhne, haben keine festen Arbeitsverträge und sind den Belastungen durch Pflanzenschutzmittel ausgesetzt. Mit der vorliegenden Broschüre möchten wir Ihnen Hintergrundinformationen zu diesem Thema zur Verfügung stellen und ein Bewusstsein für die Verflechtungen einer globalisierten Welt schaffen. Sehr gerne können Sie diese Broschüre nutzen, um mit unserer Wanderausstellung»fair flowers«zu arbeiten. Diese verleihen wir an interessierte Gruppen, MultiplikatorInnen, Schulen, Kirchen und Kommunen. Gleichzeitig können Sie auch unsere Bildungsmaterialien zum Thema anfordern. Es ist uns wichtig, auf Handlungsalternativen hinzuweisen. Sie können Blumen kaufen, deren Gütesiegel bessere Arbeits- und Umweltbedingungen auf Blumenfarmen garantieren. Als KonsumentInnen können wir Einfluss nehmen, indem wir in den Blumengeschäften gezielt nach Blumen fragen, die das Siegel des Flower Label Program (FLP) tragen oder mit dem Fairtrade-Siegel ausgezeichnet sind. Wenn wir diese Blumen kaufen, können sie doppelt Freude schenken: uns als Verbraucher- Innen und den Menschen, die sie auf der anderen Seite der Erde anbauen. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre! Barbara Issel für den Vorstand von Vamos e.v. Hinweis zur Nutzung Der weltweite Blumenmarkt ist unübersichtlich. Zu jeder Zahl findet sich sicher eine davon abweichende, je nachdem, welche Quelle genutzt wird. Die Redak teurinnen haben das Zahlenmaterial gesichtet und bewertet, teilweise Mittelwerte gebildet, welche die Größendimensionen und -verhältnisse abbilden. Quellenangaben zu einzelnen Fußnoten befinden sich auf Seite 28. Auf Seite 29 finden Sie ein Materialverzeichnis zur weiteren Lektüre und eine Liste der Kampagnenmaterialien. Mit freundlicher Unterstützung durch die Adressen 30 Vamos e.v. wird

3 4 Weltweite Blumen Handelswege und Vermarktung 5 Lasst Blumen sprechen Blumen gehören zu unserem Leben. Sie begegnen uns beispielsweise als Geschenk zum Geburtstag, zum Muttertag, zum Valentinstag und bei Hochzeiten. Blumen schmücken unser Heim, aber auch Stoffe, Tische und Hüte. Auf Gräbern liegen sie als letzter Gruß. Wir sehen Blumen in Kirchen, Hotels, Tagungs- und Konferenzzentren, in Restaurants, in Krankenhäusern und im Altersheim. Auch in unserem Sprachschatz spielen Blumen eine Rolle: Unzählige Gedichte rühmen die Blütenpracht und es gibt viele Sprichwörter, die von Blumen handeln: Jemand sei»auf Rosen gebettet«, sagt man, einer hat»eine blumige Sprache«oder ein anderer hat»ein Veilchen«abbekommen.»Lasst Blumen sprechen«gilt als geflügeltes Wort; eigentlich stammt es von Agatha Christie, die einem Kriminalroman mit dem berühmten belgischen Detektiv Hercule Poirot diesen Titel gegeben hat (im englischen Original hieß das 1937 geschriebene Werk übrigens»yellow Iris«). Ja, wenn Blumen denn sprechen könnten. Sie hätten viel zu erzählen. Rosen, Tulpen, Nelken Großblütig, makellos, von langer Haltbarkeit so lauten die Ansprüche der VerbraucherInnen an das Produkt Blume. Fast alle Sorten sind zu allen Jahreszeiten in jeder beliebigen Menge verfügbar. Rosen, Tulpen, Nelken gehören nach wie vor zu den Favoriten Milliarden (Mrd.) Schnittblumen kauften die deutschen KundInnen allein im Jahr 2007, das sind Tonnen. 2 Im Jahr 2007 gaben sie 3,15 Mrd. Euro für Schnittblumen aus, durchschnittlich 38 Euro pro Kopf. 3 Rechnet man Topfblumen mit dazu, sind es 108 Euro. 4 Unsere Favoriten in Deutschland (2007) 1. Rosen 2. Tulpen 3. Chrysanthemen 4. Gerbera 5. Lilien 6. Nelken 7. Sonnenblumen 8. Orchideen Quelle: FLP, 2009 Fast drei Viertel aller Schnittblumen und Pflanzen kaufen die Deutschen im Blumenfachgeschäft, in der Gärtnerei oder im Gartencenter. Aber auch der deutsche Lebensmitteleinzelhandel hat einen Anteil von 8 % am Geschäft mit den Schnittblumen; zusammen mit dem Anteil der Discounter (8 %) sind es 16 %. Diese Zahlen haben sich seit 2003 kaum verändert. 5 Privater Verbrauch von Blumen und Pflanzen nach Einkaufsstätten (in Deutschland) Ausgaben (Wert) in % Quelle: GfK Individualpanel im Auftrag von CMA und ZMP (Vortrag von ZMP am ) 34 % Blumenfachgeschäft 18 % Gärtnerei / Baumschule 6 % Andere (u. a. Kauf- und Warenhaus, Tankstelle) 6 % Wochenmarkt 10 % Gartencenter 8 % Discounter 8 % Lebensmittel - einzelhandel 10 % Baumarkt Importland Deutschland Die Deutschen sind mit über 3 Mrd. Euro der drittgrößte Blumenverbraucher weltweit, nach Japan und den USA (in Japan 6,9 Mrd. Euro, in den USA 6,4 Mrd. Euro). Aber nur jede fünfte Blume, die in Deutschland über den Ladentisch geht, ist hier gewachsen. 6 Ca. 80 % der eingeführten Schnittblumen kommen über unser Nachbarland, die Niederlande, nach Deutschland. 7 Der Wert der von dort nach Deutschland eingeführten Blumen belief sich 2008 auf 606,8 Millionen (Mio.) Euro. 8 Sie sind aber nur zu einem geringen Teil in den Niederlanden angebaut worden der weitaus größte Anteil stammt aus Ländern des Südens, von Blumenplantagen in Afrika und Lateinamerika, zunehmend auch in Asien. Zu den wichtigsten Produktionsländern zählen Kenia, Ecuador, Kolumbien, Äthiopien, Simbabwe und Tansania. Ihre Lage in Äquatornähe garantiert die für das Wachstum der Pflanzen wichtigen Klimabedingungen. Dort ist es ganzjährig sonnig und warm. Aber auch Italien und Israel sind auf dem weltweiten Blumenmarkt gut platziert. 9 Als Exportland spielt Deutschland eine geringe Rolle, 95 % der Blumen werden regional vermarktet. Neben den Blumen, die über die Niederlande nach Deutschland geliefert werden, exportieren auch afrikanische Länder Schnittblumen nach Deutschland. Kenianische Blumen folgen in der Reihenfolge direkt nach Schnittblumen aus den Niederlanden; Wichtige Blumen- Import länder für Deutschland 2007 (mit Schwerpunkt auf afrikanischen Ländern) in Tsd. Euro Niederlande Kenia Italien Ecuador Kolumbien Israel Südafrika 4089 Äthiopien 3934 Simbabwe 1699 Tansania 1442 Marokko 109 Ägypten 41 Sambia 24 Uganda 2 Quelle: AIPH / Union Fleurs: International Statistics Flowers and Plants 2008 dann Italien, Ecuador und Kolumbien. Insgesamt wurden im Jahr 2007 Schnittblumen im Wert von ca. 1,1 Mrd. Euro nach Deutschland importiert. 10 Die größte gartenbauliche Absatz- und Vermarktungsorganisation Deutschlands, die Landgard eg, mit Großmärkten und Blumenbörsen in Straelen und Bornheim, setzt jährlich 1,2 Mrd. Euro durch den Verkauf von Blumen, Pflanzen, Obst und Gemüse um. 11 Nur jede 5. in Deutschland gekaufte Blume ist hier gewachsen.

4 6 Weltweite Blumen Handelswege und Vermarktung 7 Blühende Geschäfte rund um den Globus Rangliste der Exportländer weltweit Niederlande Mio. 2. Kolumbien 813 Mio. 3. Kenia 459 Mio. 4. Ecuador 293 Mio. 5. China 274 Mio. Quelle: AIPH / Union Fleurs: International Statistics Flowers and Plants 2008 Blumen reisen um die Welt. Import, Export, Export des Importierten Blumen sind ein gutes Beispiel für globale Wirtschaftsstrukturen. Das Exportvolumen für Schnittblumen weltweit beträgt über 6 Mrd. Euro. 12 Insbesondere im Herbst und Winter gibt es in den Ländern des Nordens kaum noch Blumen aus heimischem Anbau. Dann werden Millionen von Schnittblumen aus den Anbauländern im Süden nach Europa importiert. An der Spitze der weltweiten Exportländer liegen die Niederlande, gefolgt von Kolumbien, Kenia, Ecuador und China. Vor allem Kolumbien und Kenia konnten ihre Exportzahlen vervielfachen. China ist in den letzten Jahren zu den Top 5 der weltweiten Exportländer hinzugekommen.»ob in Afrika, Spanien, Israel, Holland oder Deutschland angebaut immer frisch müssen die Blumen sein Für den Großhandel mit Blumen erfordert dies Unternehmer mit hoher Risikobereitschaft, flexiblen Mitarbeitern, viel Know-how und Arbeit. Wo die Kombination dieser Faktoren gelingt, erblüht die Blumenindustrie auch im ökonomischen Sinn.«13 Blühendes Know-how Die Blumenindustrie soll für Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum in den Ländern des Südens sorgen. Der Gewinn landet aber nicht unbedingt in diesen Ländern. Die Länder des Nordens haben zwar die Produktion, nicht aber die Kontrolle aus der Hand gegeben. Transport, Know-how und Materialien, vom Dünger bis zum Treibhaus, werden in die Produktionsländer eingeführt. Beispiel Kenia: Die Rosenstöcke kommen von einem europäischen Züchter, der technische Berater aus Holland, die Gewächshauskonstruktion von einer französischen Gesellschaft, die Pestizide von multinationalen Konzernen aus der Schweiz und aus Deutschland, das Kapital von einem britischen oder holländischen Investor, die Rose wird verschickt mit KLM oder Lufthansa Cargo, die Provision geht an holländische Auktionshäuser oder Schweizer Großhändler. 90 % aller Kosten in der afrikanischen Blumenproduktion werden an nördliche Unternehmen gezahlt. 14 Blumennachbarn Niederlande In Produktion, Zucht und Handel haben die Niederlande in der weltweiten Blumenindustrie eine zentrale Funktion. Ein Großteil des Welthandels läuft über sieben niederländische Blumenauktionshäuser. 15 Allein beim weltweit größten Auktionshaus Flora- Holland mit Hauptsitz in Aalsmeer belief sich 2007 der Umsatz bei Schnittblumen auf 2,5 Mrd. Euro. Täglich werden in Geschäftsabschlüssen mehr als 44 Mio. Blumen und rund 4,9 Mio. andere Pflanzen vermarktet. Fast internationale Lieferanten liefern rund verschiedene Sorten bzw. Varietäten täglich, die von rund Abnehmern (Großhändlern) gekauft werden. Bei FloraHolland arbeiten rund Angestellte. 16 Die niederländischen Blumenbetriebe sind in weiten Teilen preiswerter als deutsche. Ausgeprägte Monokulturen, ein hohes technisches Niveau sowie staatliche Subventionen für Energie ermöglichen dies. Umweltgruppen, kritische VerbraucherInnen, aber auch die Politik schlugen Alarm angesichts der ökologischen Folgen.»Wir sind das am meisten vergiftete und umweltbelastete Land Westeuropas«, hieß es Anfang der 1990er Jahre im regierungsamtlichen Mitteilungsblatt»Sorgen um Morgen«. Hierauf reagierten die niederländischen Zierpflanzenproduzenten und gründeten 1995 das»milieu Programma Sierteelt (MPS)«, ein Umweltzertifizierungsprogramm, mit dem die Umweltkriterien der produzierenden Betriebe registriert und geprüft werden. Durch die Einführung von MPS konnte der Verbrauch an Dünger, Pflanzenschutzmitteln und Energie in den Betrieben bis zu 50 % reduziert werden (s. auch S. 19) Beschäftigte zählt der nieder ländische Industriezweig offiziell, Gewerkschaften sprechen von bis Beschäftigten. Schnittblumenproduktion in Deutschland In Deutschland nahm die Zahl der Betriebe, die Schnittblumen im Gewächshaus produzieren, von 2000 bis 2008 um fast die Hälfte ab. Auch die Zahl der Freilandproduzenten sank um über Betriebe. Gleichzeitig verringerte sich die Zahl der Produktionsfläche in Gewächshäusern um über 200 Hektar, während sich die Produktionsfläche im Freilandanbau um über 500 Hektar vermehrte. 18 Dies weist auf eine Konzentration der Blumenproduktion auf weniger produzierende Betriebe mit jeweils größeren Anbauflächen hin. Anzahl der Betriebe Gewächshaus Deutschland (2000) Deutschland (2008) Freilandanbau Deutschland (2000) Deutschland (2008) Produktionsfläche in Hektar Gewächshaus Deutschland (2000) Deutschland (2008) Freilandanbau Deutschland (2000) Deutschland (2008) 637 ha 398 ha ha ha Quelle: Statistisches Bundesamt 2000 (zitiert nach Christiane Gathmann, ZVG) und 2008 (Fachserie 3 Reihe 3.1.6)

5 8 Weltweite Blumen Handelswege und Vermarktung 9 Wer verdient an einer Rose aus Kenia? Dienstag Mittwoch Donnerstag Wer verdient an einer Rose aus Kenia? Aufschlag Einzelhandel 200 % Kosten Großhändler Transport zum Großhändler Kosten Importeur Importpreis Kommission Flugkosten Transport zum Flughafen Verpackung Abschreibung Verdienst Produzent Jungpflanzen Pestizide / Dünger Lohnkosten Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Die Kosten für die einzelnen Stationen (s.u.) variieren ständig. So ist die Darstellung z. B. abhängig vom aktuellen Ölpreis, von Mieten für Lagerhäuser, der Höhe der jeweiligen Steuern und der Jahreszeit. Aus der graphischen Darstellung geht jedoch deutlich hervor, dass die Lohnkosten für eine Rose in Relation zu den anderen Kosten / Gewinnen sehr gering sind. Sie fallen in den Ländern des Südens kaum ins Gewicht und entsprechen nur in etwa den Kosten, die für den Chemieeinsatz anfallen. Von den Kosten für den Einzelhandel werden u. a. die Lohnkosten und die Miete des Ladens bezahlt. In den Niederlanden betragen die Lohnkosten ca. 38 %. 91,00 Eurocent 15,34 Eurocent 2,05 Eurocent 11,00 Eurocent 24,54 Eurocent 3,07 Eurocent 6,65 Eurocent 1,02 Eurocent 1,02 Eurocent 2,56 Eurocent 3,07 Eurocent 2,05 Eurocent 1,53 Eurocent 1,02 Eurocent nach: Jeremy Pertwee: Production and marketing of roses. Doetinchem: Elsevier International Business Information, (Flower Tech) und Berechnungen FIAN, Stand: Ende 2000 Die Reise einer Rose aus Kenia 19 Montag 7 10 Uhr: Die Rosen werden auf einer Rosenfarm in der Nähe von Nairobi, Kenia, geschnitten und fortlaufend in die Pack- und Sortier halle transportiert Uhr: Sie werden nach Längen und Qualitäten sortiert und gebündelt. Die Bunde kommen in Wasserbehältern in Kühlräume. Bei einer Temperatur von 4 Grad Celsius verbleiben sie dort über Nacht. Dadurch wird der Metabolismus (Stoffwechsel) reduziert, die Rose altert nicht so schnell und hat Kraft, richtig zu erblühen. ab 7 Uhr: Die Blumenbunde werden in Transportkartons verpackt und wieder in ein Kühlhaus gestellt. 12 Uhr: Die frisch geernteten, sortierten und ver packten Rosen werden in Kühlfahrzeuge verladen. Gleichzeitig schickt der Expor teur die Ankündigung der Lieferung an den Importeur und informiert ihn über den geschätzten Eingang der Lieferung, ihren Umfang und über die enthaltenen Produkte. am Nachmittag: Die Blumen werden zum Flughafen nach Nairobi gebracht, dort kontrolliert, verzollt und auf Paletten verpackt. Die Paletten werden dann im Kühlhaus eines Spediteurs oder einer Fluggesellschaft aufbewahrt. 18 Uhr: Die Paletten werden zum Flugzeug gefahren Uhr: Das Flugzeug startet nach Frankfurt am Main (zum Perishable Center Frankfurt PCF). Das PCF ist Europas modernster Frachtumschlagplatz für verderbliche Waren. Auch hier wird eine Ankündigung an den Ankunftsort geschickt. Die Entfernung von Nairobi nach Frankfurt beträgt km. 7 Uhr: Das Flugzeug landet in Frankfurt am Main und die Ware wird direkt zum PCF gefahren. Dort wird die Temperatur der Ware gemessen, die Stückzahl festgestellt und die Blumen werden in Kühlhäusern eingelagert. Anschließend werden sie abgepackt und verladen. Alle Daten werden im EDV-System erfasst. Zwischenzeitlich verkauft der Importeur seine Ware schon per Telefon oder Internet. Er reicht seine Dokumente beim Pflanzenschutz und beim Zoll ein. 12 Uhr: Das PCF erhält die Kommissionierungsanweisung vom Spediteur. Die Blumen werden pro Kunde in Eimer verpackt. 16 Uhr: Die Blumen gehen mit dem Spediteur erneut auf Reisen, der die Blumen nachts ausliefert. ab 6 Uhr: Die Blumen stehen an den Ständen der Großhändler auf den Blumengroßmärkten. Jetzt kaufen die FloristInnen. am Vormittag Die FloristInnen präparieren die Rosen in ihren Geschäften für den Verkauf, sie werden angeschnitten, entlaubt und entdornt. 12 Uhr: Eine Kundin kommt in das Blumengeschäft und kauft einen Rosenstrauß, weil sie abends zu einer Geburtstagsfeier eingeladen ist.

6 10 Arbeits-Blumen Produktions- und Arbeitsbedingungen 11 Warmes Klima und gute Geschäfte Ein ausgewogenes, warmes Klima, viel Sonne, preiswerte Arbeitskräfte, Wasser, ein guter Anschluss an einen Flughafen das sind die optimalen Grundvoraussetzungen für die Schnittblumenproduktion. Exporteure in Ländern wie Kenia, Simbabwe, Kolumbien, Ecuador, Israel u. a. haben in den letzten Jahren mit dem Export der bunten, duftenden Ware Millionen Euro verdient. Ca Arbeitsplätze entstanden direkt in der Blumenproduktion rund um den Äquator. 20 Die meisten davon für Frauen. Zwischen zehn und 13 Personen arbeiten in den»blumenländern des Südens«auf einem Hektar Anbaufläche (in den Niederlanden im Vergleich: vier bis fünf Personen pro Hektar). Vor Ort sieht es jedoch nicht unbedingt rosig aus. Ständig sinkende Mindest löhne, die nicht zum Überleben reichen, Unterdrückung von Gewerkschaften, Umweltverschmutzung und Gesundheitsgefahren sind der Preis für diese wirtschaftliche Entwicklung. Die Schaffung neuer Arbeitsplätze ist in Ländern mit hoher Arbeitslosigkeit zunächst einmal ein positiver Effekt. Insbesondere für viele Frauen bedeutet die Arbeit auf den Blumenfeldern zum ersten Mal ein eigenes Einkommen, das sie selbst verwalten können. Dennoch sind die Lebens- und Arbeitsbedingungen äußerst prekär und international anerkannte Arbeits- und Menschenrechte werden verletzt. Die angestellten Frauen und Männer fordern zusammen mit Gewerkschaften, dass ihre vorhandenen Rechte sowohl von den Regierungen als auch von den Unterneh men akzeptiert und eingehalten werden. 21 Geoffrey, ehemaliger Blumenarbeiter in Kenia:»Ich habe für eine Blumenfirma gearbeitet. Dann hatte ich einen Unfall und die Firma hat mich gefeuert, weil ich den Vorfall der Regierung gemeldet habe. Egal zu welcher Firma ich nun gehe, sie berichten es dem Betriebsleiter und ich werde wieder gefeuert. Wenn du hier einen Job finden möchtest, zahlst du dem Personalchef 10 oder 20 Euro, dann stellen sie dich an.«22 Mary, Blumenarbeiterin in Uganda»Was ich den Blumenkäufern sagen will, ist, dass unsere Arbeitsbedingungen schlecht sind. Wir ernten die Blumen drei Mal am Tag: morgens, vor der Mittagszeit und um 15 Uhr. Wir bekommen dafür knapp einen Dollar am Tag.«23 Agnes, ehemalige Blumenarbeiterin in Kenia:»Ich habe auf einer Blumenfarm gearbeitet. Als meine Gesundheit durch die Chemikalien ruiniert war, haben sie mich gefeuert. Als wir hierher kamen, wurden unsere Erwartungen nicht erfüllt. Mit dem geringen Lohn konnte ich nicht einmal meine Miete zahlen. Du möchtest ja auch was essen und deine Kinder auch. Weil der Lohn so niedrig ist, kannst du nicht einmal mehr zurück nach Hause gehen, wenn du deine Familie, deine Eltern sehen möchtest. Also musst du hier bleiben.«24 Peter, Blumenarbeiter in Kenia:»Wir sprühen die Chemikalien nur ein paar Meter entfernt von den Frauen, die die Blumen schneiden. Das ist sehr gefährlich. Sie tragen keine Masken oder Schutzkleidung. Du kannst sehen, dass sie den Chemikalien direkt ausgesetzt sind. Wenn du dort arbeitest und feststellst, dass du von den Chemikalien betroffen bist, weil sie dir nicht die richtige Schutzkleidung gegeben haben, werden sie einen Bericht darüber nicht herausrücken. Sie haben Angst, dass du sie vor der Regierung oder einem Gesundheitsrat verklagen willst.«25 Blumenarbeiterin in Kolumbien:»Vor 15 Jahren war eine Blumenarbeiterin für acht Anbaureihen zuständig, heute dagegen für 40 bis 70 Anbaureihen.«26 Vom politischen Willen und den Unternehmen Die Umsetzung und Einhaltung der international anerkannten Menschenund Arbeitsrechte ist kein leichtes Unterfangen. Der politische Wille von Regierungen ist eine wesentliche Voraussetzung. Im Blumensektor, und in vielen anderen Produktionszweigen, gehen viele der Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen von privaten (auch international agierenden) Unternehmen aus. Wenn Unternehmen hierbei Gesetze verletzen, so sollten die jeweiligen Regie - rungen dafür sorgen, dass die Verletzungen verfolgt und sanktioniert werden. Schließlich haben die meisten Länder die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) ratifiziert. Das bedeutet, dass sie die völkerrechtlichen Verpflichtungen eingegangen sind, die Kernarbeitsnormen in nationales Recht umzusetzen. Die IAO wurde 1919 gegründet und ist heute eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UN). Sie besteht aus RegierungsvertreterInnen sowie aus VertreterInnen von Gewerkschaften und ArbeitgeberInnen. Die folgenden vier Grundprinzipien der IAO bestimmen ihr Selbstverständnis und ihr Handeln: Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen Beseitigung der Zwangsarbeit Abschaffung der Kinderarbeit Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf Die»Kernarbeitsnormen«lauten: 27 Vereinigungsfreiheit und Schutz des Vereinigungsrechtes Vereinigungsrecht und Recht auf Kollektivverhandlungen Abschaffung der Zwangsarbeit Gleichheit des Entgelts Verbot von Diskriminierung Verbot der schlimmsten Formen von Kinderarbeit 129 Staaten haben die Kernarbeitsnormen ratifiziert. Die IAO hat jedoch keine Sank tionsmöglichkeiten. 28 Um eine Umsetzung der unterzeichneten Abkommen zu erreichen, ist es nötig, z. B. von Verbraucherseite Druck auszuüben. Möglichkeiten, das im Bereich der Blumen zu tun, werden auf den Seiten 20 bis 24 beschrieben. Elementare Ziele der IAO»Zu den elementaren Zielen der IAO gehört es, durch die Schaffung weltweit anerkannter Sozialstandards zu verhindern, dass sich einzelne Teilnehmende am internationalen Handel dadurch Vorteile verschaffen, dass sie Arbeitnehmerrechte abbauen und die Arbeitsbedingungen verschlechtern.«quelle: Broschüre»Faires Beschaffungswesen in Kommunen und die Kernarbeitsnormen«. InWEnt ggmbh Servicestelle Kommunen in der Einen Welt, 2009

7 12 Arbeits-Blumen Produktions- und Arbeitsbedingungen 13 Nicht nur BlumenarbeiterInnen Der Anbau von Blumen in Ländern des Südens schafft nicht nur Arbeitsplätze für die Angestellten der Blumenfarmen. Auch andere Berufsgruppen entstehen. So gibt es z. B. am See Naivasha in Kenia viele Wasserverkäufer. Sie beliefern die Siedlungen der BlumenarbeiterInnen, die in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen sind. Meist verfügen diese Siedlungen nicht über eine nötige Infrastruktur, wie z. B. Trinkoder Abwasserleitungen, feste Straßen, Gesundheitsversorgung oder Schulen. Oscar ist einer dieser Wasserverkäufer. Er kam in die Region, um Arbeit auf einer Blumenfarm zu finden. Dies gelang ihm zuerst, dann wurde er jedoch entlassen. Seitdem findet er keine Arbeit mehr und verdient sein Einkommen durch die Belieferung der ArbeiterInnen mit Wasser aus dem See Naivasha. Sein Verdienst reicht jedoch weder für ein Leben in Würde noch für die Rückkehr zu seiner Familie:»Mein Traum war es, eine wichtige Person zu sein und in einem Büro zu arbeiten. Nicht mit den Eseln. Ich hätte mir niemals vorgestellt, dass ich diese Arbeit für den Rest meines Lebens mache. Mein Traum war es, für eine gute Firma zu arbeiten. Sogar als Fahrer zu arbeiten, wenn möglich. Gut zu leben. Aber jetzt ist mein Traum zu weit entfernt von der Realität.«29 Kennedy ist Fischer und lebt auch am See Naivasha in Kenia. Er sagt:»manchmal ist das Wasser verunreinigt. Das tötet viele Fische. Wir sind nicht glücklich mit den Blumenfarmen. Meine Eltern waren auch Fischer. Heutzutage gibt es so viele Blumenfarmen um den See herum. Das Wasser geht zurück und die Brutgebiete der Fische werden beeinträchtigt. Ich habe drei Kinder, mit mir und meiner Frau sind wir zu fünft. Jetzt habe ich meine Familie ohne Frühstück zurückgelassen, aber ich hoffe, dass ich was fangen werde, um es zu ihnen zu bringen. Wenn möglich. Ich konnte meine Miete nicht mehr zahlen und der Landbesitzer hat uns aus dem Haus vertrieben. Also musste ich mit meiner Familie zu meinem Bruder in die Stadt ziehen. Dort leben wir jetzt.«30 Dolores ist verzweifelt Ihr Chef hat innerhalb eines halben Jahres zum zweiten Mal das Arbeitspensum für die Gewächshausarbeiterinnen erhöht. Anstelle von drei Beeten muss sie nun vier pro Tag pflegen und schneiden. Ihr ohnehin geringer Lohn wird deswegen nicht erhöht. Wenn sie das Pensum nicht innerhalb der regulären Arbeitszeit bewältigt, muss sie unbezahlt länger arbeiten oder Lohnkürzungen in Kauf nehmen. Ihr Chef sagt, dass das nötig sei, um die Blumen günstiger verkaufen zu können als seine Konkurrenten. Sonst müsse er die Farm schließen und Dolores wolle doch bestimmt nicht ihren Arbeitsplatz verlieren. Sie müsse halt schneller arbeiten. Dolores schafft aber kaum ihre drei Beete sorgfältig und fehlerfrei zu pflegen, obwohl sie die Frühstückspause durcharbeitet. Vielleicht kann ihre 13-jährige Tochter ihr bei der Arbeit helfen. Quelle: Broschüre»Blühende Zukunft? Verletzung von Kinderrechten durch die Blumenindustrie«, FIAN, 2006 Kinderarbeit Das Thema Kinderarbeit tauchte in den letzten Jahren immer öfter in der Öffentlichkeit und in den Medien auf. Dabei ist es wichtig, zwischen verschiedenen Arten der Kinderarbeit zu unterscheiden. Ist die Arbeit für die Kinder ausbeute risch? Wie alt sind die arbeitenden Kinder? Unter welchen Bedingungen erledigen sie welche Arbeiten? Die Konvention Nr. 182 der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) schützt Kinder vor den schlimmsten Folgen der Kinderarbeit. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte und darüber hinaus die Konvention über die Rechte des Kindes legen den Schutz eben dieser Rechte fest. Durch die Blumenproduktion sind die Rechte der Kinder auf zwei verschiedene Arten gefährdet. Zum einen durch die ausbeuterische Kinderarbeit auf den Blumenfarmen und zum anderen durch die Auswirkungen der Arbeitsbedingungen ihrer Mütter, die auf den Blumenfarmen arbeiten. Vor allem in Südamerika ist es noch immer üblich, dass die Kinder ihren Müttern auf den Blumenfeldern helfen, weil der Akkord zu hoch ist. Dort erledigen sie fast dieselben Aufgaben wie die Erwachsenen. Sie sind billige, flexible Arbeitskräfte und protestieren nicht gegen ihre Entlassungen. Nicht selten verdienen die Kinder so ihr Schulgeld. Viele Kinder arbeiten aber auch ohne Bezahlung oder nur für ein Mittagessen. Viele Kinder gehen nicht zur Schule, sondern passen auf ihre Geschwister auf, während ihre Mütter auf den Blumenfarmen arbeiten. Der geringe Verdienst der Eltern erlaubt meist nicht die Betreuung ihrer Kinder zu bezahlen. Weil das Einkommen der Mutter und /oder der Eltern oft nicht für die Versorgung der Familie ausreicht, arbeiten Kinder auch in anderen Bereichen mit. Sie tragen so zum Überleben der Familie bei. Kinderarbeit ist eine Folge von Armut. Durch Zugang zu Bildung und zu Sozialleistungen des Staates können diese Folgen gelindert werden. Gleichzeitig sind die Staaten verpflichtet, die nationalen Gesetze und internationalen Vereinbarungen umzusetzen und ihre Umsetzung zu kontrollieren. Starke Gewerkschaften tragen zur Aufklärung bei, indem sie, wie z. B. in Tansania, entsprechende Klauseln in Tarifverträge aufnehmen. Durch die kontinuierliche Bildungsarbeit ist es dort gelungen, eine weitreichende Ablehnung von Kinderarbeit in der Gesellschaft zu erreichen. Dies konnte eine Studie der IAO aus dem Jahr 2001 belegen, die den Einsatz von Kindern auf Blumenfarmen untersucht hat. Auf öffentlichen Druck hat auch die Regierung in Ecuador reagiert und die Kontrolle der vorhandenen Gesetze verschärft. 31

8 14 Umwelt-Blumen Ökologische und gesundheitliche Auswirkungen 15 Überraschende Energiebilanz Die Länder des Südens wie Kenia oder Kolumbien haben Licht und Sonne gratis. Im Vergleich zu ihnen haben nordeuropäische ProduzentInnen durch Heizung und künstliche Beleuchtung eine schlechtere Energiebilanz trotz der langen Transportwege. Die Cranfield Universität in England hat in einer Studie den Energieverbrauch und CO 2 -Ausstoß von Rosen miteinander verglichen, die in den Niederlanden und in Kenia angebaut werden. Dabei kamen die ForscherInnen zu dem Ergebnis, dass die niederländische Produktion von Rosen sechsmal mehr CO 2 verursacht als die Produktion der gleichen Menge Rosen in Kenia. Obwohl die Schnittblumen aus Kenia einen wesentlich längeren Transportweg zurücklegen müssen, weisen sie im Vergleich zu den Rosen aus den Niederlanden immer noch einen wesentlich geringeren CO 2 -Ausstoß auf. Denn in Kenia kommt man aufgrund der klimatischen Verhältnisse ohne künstliche Heizung und Beleuchtung aus, und es werden höhere Erträge pro Flächeneinheit erzielt. 32 Jedoch sagt die Studie nichts aus über z. B. die Erosion von Böden und die Folgen, die daraus für Menschen und Umwelt entstehen. Blumen aus Wasser Auch wenn Rosen aus Kenia eine positivere CO 2 -Bilanz aufzuweisen haben, sind die Nebenwirkungen der Blumenproduktion auf die Umwelt und die Menschen sehr groß. Seit 1980 werden am See Naivasha in Kenia Blumen angebaut. Mittlerweile gibt es in dem Gebiet rund 60 Blumenfarmen, die 70 % der Blumenproduktion im Land ausmachen. Bei der Aufzucht von Schnittblumen, die zu 90 % aus Wasser bestehen, werden täglich 60 m 3 Wasser pro Hektar benötigt. Jede Rose verbraucht 1,5 Liter Wasser pro Tag. Der Wasserstand des Sees ist u. a. aufgrund dieses enormen Wasserverbrauchs bereits drastisch gesunken und die Trinkwasserversorgung der Menschen somit akut gefährdet. Eine weitere große Belastung für Menschen und Umwelt entsteht durch den Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln auf den Blumenfarmen. Diese gelangen ungeklärt in den See und in das Grundwasser. Dort stellen sie eine Gefährdung für die in der Umgebung lebenden Menschen und Tiere wie Fische, Vögel, Rinder und Ziegen dar. Das ist besonders erschreckend, da der See Naivasha bereits 1995 zu einem internationalen Schutzgebiet erklärt wurde. Oscar, Wasserverkäufer am See Naivasha, Kenia:»Ich kann den Leuten im Dorf nicht sagen, dass das Wasser, was ich ihnen verkaufe, vergiftet ist. Damit würde ich mein Geschäft schädigen. Also behalte ich das für mich, auch wenn ich weiß, dass das Wasser nicht zum Verzehr geeignet ist. Wenn es regnet, fließt der Regen zusammen mit den Chemikalien der Blumenfarmen in den See.«33 Blumen aus Chemie Pflanzenschutz und Düngemittel sind ein unerlässlicher Faktor in der industriellen Blumenproduktion, denn die Kunden wollen makellose Blumen ohne Flecken und Käferbiss. Hier werden mehr Pestizide verbraucht als in jedem anderen Agrarsektor.»Hol dir die Natur ins Haus«dieser Slogan der niederländischen Blumenindustrie wird zum Hohn, angesichts der Chemikalienliste der Blumenindustrie. Während bei uns in der herkömmlichen industriellen Blumenproduktion ca. 40 kg Pflanzenschutzmittel und Düngemittel pro Hektar im Jahr eingesetzt werden, sind es in den südlichen Ländern zwei- bis dreimal so viel. Chemikalien, die von der Weltgesundheitsorganisation als höchst giftig und krebserregend eingestuft werden, finden in den Blumenindustrien des Südens ihren Einsatz. Endosulfan beispielsweise, das in Deutschland keine Zulassung mehr hat, wird in afrikanischen Ländern weiter genutzt. In Deutschland klagen FloristInnen über Allergien, die durch den Kontakt mit gespritzten Blumen hervorgerufen werden. In Kenia, Ecuador oder Kolumbien klagen die ArbeiterInnen aus den Gewächshäusern über Probleme, die von Kopfschmerzen, Gliederzittern, Schwindel, Augenerkrankungen, Atembeschwerden, Ohnmachtsanfällen bis Eine Blumenarbeiterin in Kolumbien:»Die Arbeiterinnen werden kaum vor den Pestiziden geschützt; die Sprüher bekommen eine Schutzkleidung, die jedoch oft kaputt ist. Die Fristen vor der Wiederaufnahme der Arbeit nach dem Sprühen werden nicht eingehalten. Die Arbeiterinnen werden oft auf die Felder geschickt, wenn diese noch nass sind von der Pestizidbesprühung. In manchen Betrieben wird sogar gesprüht, während sich Arbeiterinnen in den Feldern aufhalten.«34 Agnes, ehemalige Blumenarbeiterin in Kenia:»Die Chemikalien, die sie gesprüht haben, haben meine Gesundheit angegriffen. Um die Wahrheit zu sagen, schau dir mein Gesicht an mein Körper sieht noch schlimmer aus. Ich habe versucht, sie zu verklagen, aber sie wollten Unterlagen von mir, die ich ihnen nicht geben konnte. Also konnte ich sie nicht verklagen. Es wäre mein Tod, wenn ich wieder auf einer Blumenfarm arbeiten würde.«35 zu Fehlgeburten, Missbildungen bei Neugeborenen, Chromosomenschäden, Leukämie und anderen Krebsarten reichen. Neben der Absenkung des Grundwassers und der Belastung des Trinkwassers werden auch die Gewächshausplanen durch den Einsatz der giftigen Chemikalien verseucht. Statt ordnungsgemäß entsorgt zu werden, dienen diese oft als preisgünstiges Baumaterial für Hütten oder gar Marktstände. Bei Regen tropfen die Spritzmittelrückstände direkt auf das zum Verkauf angebotene Gemüse. Eingesetzte Insektizide (von der Weltgesundheitsorganisation als hochgiftig eingestuft): 1. Carbofuran 2. Demeton-S-Methyl 3. Endosulfan 4. Fenamiphos 5. Methamidophos 6. Methiocarb 7. Methomyl 8. Oxamyl 9. Sulfotep 10. Terbufos Alle hier genannten Insektizide stehen auf der Schwarzen Liste von Greenpeace. Eine direkte Gefährdung von AnwenderInnen und KonsumentInnen bei nur einmaliger Aufnahme ist möglich. Pflanzenreste mit Spritzmittelrückständen werden an Tiere verfüttert oder als Kompost für den Gemüseanbau verwendet. Über die Milch und das Fleisch gelangen Rückstände in die Nahrungskette. Manchmal ist die Milch verfärbt, das Fleisch dieser Tiere ist ungenießbar. Dörfer liegen eingekesselt von Gewächshäusern in einer permanenten Wolke aus Spritzmitteln; die gesundheitsgefährdenden Auswirkungen der Blumenindustrie bestimmen das alltägliche Leben. Eingesetzte Fungizide (von der Umweltschutzbehörde der USA als wahrscheinlich krebserregend für Menschen eingestuft): 1. Captan 2. Chlorothalonil 3. Cyproconazol 4. Iprodion 5. Kresoxim-Methyl 6. Mancozebe 7. Maneb 8. Metiram 9. Procymidon 10. Propargit Quelle: Hans Z graggen, 2009 und Greenpeace

9 16 Frauen-Blumen Die besondere Situation von Frauen 17 Blühende Geschäfte, blühende Gesundheit? Frauen in der Blumenindustrie Zwei Drittel der Beschäftigten in der Blumenproduktion des Südens sind weiblich (ca bis Frauen), aber auch 90 % der im Blumeneinzelhandel Beschäftigten in Deutschland sind Frauen; und Blumen werden in Deutschland meist von Frauen konsumiert. Man kann also durchaus von einer» weiblichen Blumenkette«sprechen. Aussäen, Unkraut jäten, Pflege der Pflanzen, Ernten, Sortieren und Verpacken: das sind die Arbeiten der Frauen in der Blumenindustrie. Frauen verrichten monotone Arbeiten, oft in gebückter Haltung, ohne ausreichenden Schutz und ohne ausreichende Kenntnis über die Auswirkungen der Chemikalien auf ihre Gesundheit. Die meisten Betriebsleiter und Vorarbeiter sind Männer. Die meisten»arbeiter«sind Frauen. Dr. Adriana Gonzales Guevara, Ärztin aus Ecuador, hat gravierende Folgen erlebt:»in einem Blumenbetrieb, in dem ich früher gearbeitet habe, habe ich im Monat etwa sechs Fehlgeburten fest gestellt. Das ist eine hohe Rate. Zu den verbreitetesten Krankheiten der Arbeiterinnen gehören Grippe, Hautprobleme, Augenreizungen, Magen probleme, Krampfadern und Rückenprobleme wegen der langen Arbeitszeiten, immer auf den Füßen stehend. Zu den Fehlgeburten kam es, wie es scheint, wegen des direkten Kontakts mit den Spritzmitteln. Neben den chronischen Erkrankungen sind Fehlgeburten die schlimmsten Folgen. Der Verlust des ungeborenen Babys. Wenn Mann und Frau auf der Blumenfarm arbeiten, ist das Risiko besonders hoch.«36 Agnes, ehemalige Blumenarbeiterin in Kenia:»Wenn du eine schöne Frau bist bekommst du die Arbeit. Die Frauen, die nicht attraktiv sind, bekommen keine Arbeit oder sie werden als erste entlassen. Die schönen jungen Mädchen müssen bestimmte Dinge tun Ich war auch schön.«37 Jane, Blumenarbeiterin in Kenia:»Was ich an meiner Arbeit ändern möchte, sind die Vorarbeiter. Weil uns die Vorarbeiter schikanieren. Wir sind wie Gefangene. Wir haben keine Freiheit irgendetwas zu tun.«38 Doppelte Belastungen für Frauen Oft sind die Frauen Alleinernährerinnen der Familie. Ihr geringer Verdienst sichert das Überleben ihrer Familien jedoch nicht. In der Hochsaison arbeiten sie 14 bis 16 Stunden am Tag. Zusätzlich kümmern sie sich um ihre Kinder und den Haushalt. Jane, Blumenarbeiterin in Kenia:»Nachdem wir Arbeit hatten, hat mein Mann eine andere Frau genommen. Ich erziehe meine Kinder alleine. Ich bin ihr Vater und ihre Mutter. Wir müssen von 7 Uhr morgens arbeiten manchmal bis 23 Uhr oder Mitternacht. Ich vermisse meine Kinder sehr, während ich bei der Arbeit bin. Sie brauchen mich und ich brauche sie. Es ist sehr schwer. Wenn meine Kinder gegessen haben, werde ich essen. Ich bin mit meiner Arbeit noch nicht fertig. Daher kann ich noch nicht essen. Erst müssen sie essen.«39 Die Probleme von Frauen in der Blumenindustrie des Südens gleichen sich über Kontinente hinweg: Frauen werden am Arbeitsplatz sexuell belästigt. In manchen Betrieben müssen sie bei ihrer Einstellung nachweisen, dass sie nicht schwanger sind. Neben ihren männlichen Kollegen in Schutzkleidung arbeiten sie ungeschützt in pestizidbelasteten Gewächshäusern. Es mangelt an Schutz bei Schwangerschaft, Mutterschutzfristen sind zu kurz oder werden nicht gewährt, kurzfristige Arbeitsverträge werden nicht verlängert. Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder fehlen, was besonders schwierig für die vielen alleinerziehenden Mütter ist. Chromosomenschäden, Fehlgeburten, Missbildungen bei Neugeborenen durch Pestizidbelastungen sind nachweisbar und irreparabel.

10 18 Faire Blumen Alternative Handlungsmöglichkeiten 19 Blumen-Siegel im Überblick Schnittblumen, die unter fairen, sozialen und ökologischen Bedingungen produziert werden, können die VerbraucherInnen an verschiedenen Siegeln erkennen. In Deutschland werden vor allem Rosen als faire Alternative angeboten. Andere Blumensorten werden jedoch auch unter fairen Bedingungen in Ländern des Südens produziert und zertifiziert. Durch mehr Nachfrage kann auch hier das Angebot gesteigert werden. Flower Label Program (FLP) Dieses Gütesiegel entstand in Zusammenarbeit von BlumenproduzentInnen, BlumenhändlerInnen, Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaften. Der FLP Standard basiert auf dem»internationalen Verhaltenskodex für die sozial- und umweltverträgliche Schnittblumenproduktion«(ICC). Dieser definiert die universellen Standards für die internationale Blumenproduktion: 1. Gewerkschaftsfreiheit und Kollektivverhandlungen 2. Gleichbehandlung von Frauen und Männern 3. Existenzsichernde Löhne 4. Arbeitszeiten (maximal 48 Stunden pro Woche) 5. Gesundheit und Sicherheit 6. Pestizide und Chemikalien (keine hochgiftigen Mittel) 7. Beschäftigungssicherheit (Festarbeitsverträge) 8. Umweltschutz 9. Verbot von Kinderarbeit 10. Keine Zwangsarbeit Die Einhaltung der Standards wird regelmäßig durch unabhängige Organisationen geprüft. Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaften haben das Recht, die Prüfung zu begleiten und Stichproben durchzuführen. Blumen mit dem FLP-Siegel werden über die gängigen Vermarktungswege importiert und im deutschen Blumenfachhandel verkauft. Ein FLP-Floristikgeschäft in Ihrer Nähe finden Sie über die Datenbank auf der FLP-Internetseite in der Rubrik»Floristen«. Fragen Sie außerdem in dem Blumenfachgeschäft, in dem Sie normalerweise einkaufen, nach Blumen mit dem FLP-Siegel. Sie zeigen damit, dass Ihnen wichtig ist, unter welchen Bedingungen die Blumen angebaut wurden. In FLP-Betrieben in Ecuador: Die Blumenarbeiterinnen haben feste Arbeitsverträge und ein Recht auf zwölf Wochen bezahlten Mutterschaftsurlaub. Die Löhne sichern die Existenzgrundlagen ihrer Familien. Häuser, eigene Gemüsegärten, ausreichende Wasserversorgung und preisgünstige Lebensmittel stehen ihnen zur Verfügung. Die Regelarbeitszeit beträgt 40 Wochenstunden. Ein Tag in der Woche ist frei. Wenn sich ein Betrieb dem FLP anschließt, zeigt das sofortige Wirkung für die Arbeitenden und erhöht den Druck auf die anderen Blumenunternehmen.»Ich habe hier erst vor drei Monaten angefangen, doch ich habe schon einen Festvertrag und verdiene Pesos im Monat«, berichtet Claudia Maria aus Ecuador. Damit erhält sie deutlich mehr als den Mindestlohn von Pesos, der ca. 140 Euro entspricht. 40 Das Fairtrade-Siegel Mit dem Fairtrade-Siegel werden Produkte ausgezeichnet, die zu festgelegten, fairen Bedingungen gehandelt wurden. Die Produktion erfolgt unter den Standards nach ICC. Die Fairtrade- FarmerInnen erhalten vom Importeur zusätzlich eine Prämie, mit der soziale Projekte finanziert werden. Über die Verwendung dieses Fairtrade-Aufschlags für soziale Projekte entscheiden VertreterInnen der Arbeiter und Manager gemeinsam. Blumen mit dem Fairtrade- Siegel finden Sie in Supermärkten und Blumenketten. Dort werden sie als fertige Bunde verkauft. Auf der Homepage von Fairtrade finden Sie weitere Informationen und Sie können sich mithilfe des»blumenfinders«entsprechende Märkte in Ihrer Umgebung anzeigen lassen. Blumen aus der Region und der Saison Einheimische Freilandblumen können von April bis Oktober die Blumenvase schmücken. Welche Blume wann wächst, können Sie dem Saison-Kalender am Ende dieser Broschüre entnehmen. An vielen Land- und Bundesstraßen laden Betriebe mit großen Schildern zum Selbstpflücken ein. Ein Verzeichnis hierzu gibt es oft bei den zuständigen Landwirtschaftskammern. Auch in der lokalen Presse wird häufig darüber informiert. Nicht zuletzt bietet der Wochenmarkt hier eine reiche Auswahl. fair flowers fair plants (FFP) Das FFP-Siegel orientiert sich am Internationalen Schnittblumenkodex (ICC) und am ökologischen Standard laut MPS-A. FFP arbeitet mit Zertifizierungsorganisationen zusammen und vergibt aufgrund der genannten Kriterien das FFP-Siegel. 80 % der gesiegelten Produzenten kommen aus den Niederlanden. Der größte Anteil der Flächen, auf denen FFP gesiegelte Schnittblumen wachsen, befindet sich in Afrika und Lateinamerika. Hingegen befinden sich die meisten Flächen, auf denen FFPgesiegelte Topfpflanzen wachsen, in den Niederlanden. Ökoblumen aus regionalem Anbau Unter biologisch-ökologischen Aspekten angebaute Blumen erhalten Sie in Deutschland auch unter den Siegeln der bekannten Bio-Produzenten Bioland und Naturland. Auch das FLP hat ein Pilotprojekt zur lokalen Produktion gestartet, mehr dazu finden Sie auf Seite 21 in dieser Broschüre. Niederlande: Das Umweltprogramm Zierpflanzen (MPS) Zur Reduzierung der Folgen der Blumenproduktion auf die Umwelt in den Niederlanden wurde 1995 das»milieu Programma Sierteelt«(MPS) gegründet. Das ursprünglich nur an ökologischen Kriterien ausgerichtete MPS hat für die internationale Blumenproduktion die Kategorie»socially qualified«eingeführt, mit der auch soziale Standards bei der Blumenproduktion weltweit berücksichtigt werden. MPS zertifiziert Pflanzenzuchtbetriebe, Händler und Exporteure. Es ist ein Business-to-Business Label. MPS arbeitet zusammen mit FFP (fair flowers fair plants) und zeichnet Betriebe mit dem FFP-Siegel aus. 41 Mehr Informationen zu MPS erhalten Sie unter:

11 20 Aktions-Blumen Handlungsmöglichkeiten für VerbraucherInnen 21 Aktion Verbraucher Viele BlumenarbeiterInnen betonen, dass wir als KäuferInnen ihres Produktes nicht aufhören sollen, Blumen zu kaufen. Dadurch würden sie ihre Arbeit verlieren. Die VerbraucherInnen sind die bestimmenden Faktoren auf dem Markt und sollten ihren Einfluss nutzen, um die Arbeitsbedingungen auf den Blumenfeldern dieser Welt zu verbessern. Blumen schenken Freude möglichst allen, weltweit! Die Ausgaben der KundInnen für Produkte aus Fairem Handel steigen. Im Jahr 2008 in Deutschland um 38 % im Vergleich zu Im Wert von 266 Mio. Euro kauften die Deutschen fair gehandelte und produzierte Waren. Im ersten Halbjahr 2008 kauften die deutschen VerbraucherInnen für rund 213 Mio. Euro Produkte mit dem Fairtrade-Siegel. Das sind 50 % mehr als im Vorjahr. Quelle: PDF»In Kürze: Zahlen des Fairen Handels 2008«. Zugriff: Damit Blumen auch weiterhin Freude schenken: Kaufen Sie Ihre Schnittblumen im Fachgeschäft, bei örtlichen DirekterzeugerInnen oder auf dem Wochenmarkt. Dort werden Sie beraten. Fragen verändert die Welt! Stellen Sie beim Blumenkauf im Fachhandel und auf dem Wochenmarkt Fragen nach Herkunftsländern, sozialen und umweltverträglichen Anbaubedingungen. Machen Sie im Blumengeschäft und / oder Supermarkt deutlich, dass Sie fair produzierte und fair gehandelte Blumen bevorzugen. Achten Sie bei Blumen aus Übersee auf das FLP-Siegel oder das Fairtrade- Siegel. Greifen Sie zu Blumen aus ökologischer Produktion oder ungespritzter Ware. Bevorzugen Sie heimische Freilandblumen gemäß der Saison. Der Saison-Kalender auf Seite 27 hilft Ihnen dabei. Werben Sie als Aktive in Kirchengemeinden, Parteien, Eine-Welt-Initiativen, in der Kommunalpolitik oder in Ihrem Verein für einen nachhaltigen und sozialverträglichen Blumenkauf. Gönnen Sie sich einen Ausflug in die nähere Umgebung. Blumen zum Selbstpflücken werden im Sommer an vielen Fahrradrouten oder Ausflugsstrecken angeboten. Hinterlassen Sie in Ihrem Blumenladen eine an Sie selbst adressierte Karte mit der Bitte, Sie zu benachrichtigen, wenn er die von Ihnen gewünschten Blumen im Sortiment hat, ausgezeichnet beispielsweise mit dem Bioland- oder FLP-Siegel. Blumen: regional, bio und fair Für Gemüse und Fleisch ist Bioland längst ein Begriff und eine der bekanntesten Marken im Bereich gesunde Ernährung. Bei Blumen sieht das anders aus, obwohl es bereits einige Zierpflanzenbetriebe in Deutschland gibt, die Blumen nach den Bioland-Richtlinien anbauen. Der Betrieb von Thomas und Dietmar Schöwerling in Halle / Westfalen gehört dazu. Einen Sommerblumenstrauß wie aus dem eigenen Garten mit Zinnien, Dahlien und Schmuckkörbchen könnte man sich direkt vom Blumenacker nebenan holen. Auf ca. 3 Hektar baut Schöwerling seit 1985 nach ökologischen Kriterien Blumen an, seit 1997 unter dem Markenzeichen»Bioland«. Einheimische und damit robuste Pflanzen, Wechsel im Anbau und viele kleine Helfer in Form von Marienkäfern tragen dazu bei. Als Bioland-Produkte vermarktet Schöwerling die Blumen jedoch nicht, weil die Skepsis gegenüber Krabbeltieren auf den Blumen bei VerbraucherInnen immer noch eine größere Rolle als die Skepsis gegenüber Pestizidrückständen spielt.»im Freiland Bioland-Produkte anzubauen, ist nicht schwer, aber unter Glas wird es einfach zu kompliziert und zu teuer«, so Dietmar Schöwerling. Aufgrund seiner Anbaumethode und Direktauslieferung kommt der Betrieb mit den gängigen Marktpreisen klar.»wir nehmen für unsere Blumen einen Festpreis. Das ist der Jahresdurchschnitt. Wir legen zusammen mit einem Großhändler die Preise fest. Das ist dann schon eine faire Geschichte, aber wenn ich zur Uhr, also zur Versteigerung, liefern würde, dann könnte es sein, dass ich einen Tag umsonst gearbeitet habe. Alles, was in den Versteigerungen nicht verkauft wird, wird vernichtet«, erklärt er. Schöwerling sieht zwischen den beiden Kriterien»bio«und»fair«keine Konkurrenz. Er sagt:»bio und fair. Wir ergänzen uns. Fair produzierte Blumen sind hochwertig, Bioblumen sind hochwertig. Beides wird nicht zu einem Dumpingpreis verkauft. Es sollte uns gelingen, einen gemeinsamen Markt zu schaffen.«42 Blumen. natürlich. Einen gemeinsamen Markt zu schaffen, das ist auch eines der Ziele des Projektes»Blumen. natürlich.«. Das Projekt wird vom FLP zusammen mit verschiedenen Akteuren aus den Bereichen der ökologischen Landwirtschaft, einem Forschungsinstitut, VertreterInnen des Handels und Nichtregierungsorganisationen (NRO) durchgeführt. Das Projekt hat eine Anschubfinanzierung von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) erhalten. Die Initiative bietet BlumenhändlerInnen wissenschaftliche und markttechnische Begleitung an. Europäische BlumenproduzentInnen mit einem Bio-Zertifikat können sich durch das FLP-Siegel zertifizieren lassen, wenn sie neben den Biokriterien auch die Sozial kriterien des FLP erfüllen. Sie erhalten dann das Zeichen FLP-Bio und können sich so regional von ihren Mitbewerbern abheben.»für den Kunden bedeuten die Zertifikate Sicherheit. Sie kennzeichnen Produkte, deren Herkunft und Produktionsprozesse durch die hohen FLP- und Bio-Standards kontrolliert werden. Blumen-Onlineversender und angeschlossene FloristInnen bieten ausgewiesene FLP-Ware an. Durch Ihre Nachfrage können Sie als KundInnen tatsächlich Produktionsprozesse positiv verändern. BlumenkäuferInnen sollten wissen, dass sie eine Wahl haben, zwischen Schutz und unnötiger Belastung, zwischen Fairness und Missachtung«, so zu lesen auf der Homepage des Projektes»Blumen. natürlich.«. 43 Auch der Blumenhof Schöwerling ist Partner des Projektes» Blumen. natürlich.«. Schöwerling sagt:»wir wollen die Vermarktung vermehrt selbst in die Hand nehmen. Wir möchten Bioläden und Blumengeschäfte ansprechen und sie beliefern. So soll ein größeres Angebot geschaffen werden.«

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